Schöner Leben mit Drogen

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Darth sug

Gast
"Schöner leben mit Drogen!"

Linkspartei.PDS-Jugend Sachsen auf Tour – mit Infos, Mugge, viel Diskussions-Stoff

Vom 9. bis 11. August 2005 ist die Linkspartei.PDS-Jugend Sachsen unter dem Motto "Schöner leben mit Drogen" unterwegs.

Entsprechend der Themensetzung des gesamten Jugendwahlkampfes der Linkspartei.PDS Sachsen, „Selbstbestimmtes Leben für alle!“, geht es im Rahmen der „Drogen-Tour“ um das politische Ziel selbstbestimmten Drogenkonsum zu ermöglichen.

Dazu erklärt Juliane Nagel, jugendpolitische Sprecherin der Linkspartei.PDS Sachsen:

„Drogenpolitik ist gerade für junge Menschen ein wichtiges Thema, sind doch gerade jene durch die repressive Ahndung durch Staatsorgane betroffen. Die erwiesenermaßen wenig gefährliche Cannabis steht hier in besonderer Weise im Fokus. So stieg die Zahl der von der Polizei registrieren Cannabisdelikte bundesweit vom Jahr 2003 zum Jahr 2004 um 17,2%.

Während der illegalisierte Cannabiskonsum erwiesenermaßen nicht körperlich abhängig macht, sterben durch legale Drogen wie Nikotin oder Alkohol tausende von Menschen (laut Deutscher Hauptstelle für Suchfragen jährlich 100 000 Tote durch den Konsum diverser Tabake und 42.000 Personen durch direkte bzw. indirekte Folgen des Alkoholkonsums).

Die drogenpolitischen Forderungen der Linkspartei.PDS-Jugend Sachsen reduzieren sich aber keineswegs auf die Cannabislegalisierung. Um die Legalisierung aller Drogen und die wichtigen Bedingungen unter denen diese geschehen soll, nämlich umfassende und objektive Aufklärung über Vor- und Nachteile oder aber Qualitätskontrollen der jeweiligen Substanzen, geht es im Rahmen der „Schöner leben mit Drogen“-Tour. Wir denken, dass jede und jeder für den Konsum von Drogen kompetent gemacht werden sollte und dass die Entscheidung zum oder gegen den Konsum nicht durch Staat oder Wirtschaft reguliert, sondern in die Hände eines jeden selbst gelegt werden muss.“

In Muldentalkreis, Torgau-Oschatz und Zwickau wird das Jugendwahlkampf-Team für linke Politik werben.

Im Rahmen von drei Abendveranstaltungen stehen außerdem Julia Bonk, Abgeordnete im Sächsischen Landtag und Fabian Blunck, Mitglied des Vorstandes der Linkspartei.PDS-Jugend Sachsen zur drogenpolitischen pro und contra Diskussion bereit.

9. August
nachmittags: Strandsession in Naunhof - mit ACID.MILCH & HONIG

18:00, Grimma, Südpol, Gabelsbergerstraße 5
Diskussion „Schöner leben mit Drogen“ , mit Julia Bonk (Abgeordnete im Sächsischen Landtag) und Fabian Blunck (Vorstand PDS-Jugend Sachsen)

10. August
nachmittags: Strandsession in Luppa - mit ACID.MILCH & HONIG

19:00 Oschatz, E-Werk, Lichtstr. 1
Diskussion „Schöner leben mit Drogen“, mit Julia Bonk (Abgeordnete im Sächsischen Landtag) und Fabian Blunck (Vorstand PDS-Jugend Sachsen)

11. August
nachmittags: Strandsession Irfersgrün

19:00 Zwickau, politikkontor, Hauptstr. 56
Diskussion „Schöner leben mit Drogen“, mit Julia Bonk (Abgeordnete im Sächsischen Landtag) und Fabian Blunck (Vorstand PDS-Jugend Sachsen)

12. August
Plauen, Projekt Schuldenberg, Thiergartner Str. 4
Diskussion „Schöner leben mit Drogen“, mit Julia Bonk (Abgeordnete im Sächsischen Landtag) und Fabian Blunck (Vorstand PDS-Jugend Sachsen)

inhaltliches

Rausch ohne Reue

Sich zu berauschen, gehört zum Leben. Alkohol oder Tabak, Sex, Geschwindigkeit, Konsum oder illegalisierte Drogen: das Recht auf Rausch muss allen Menschen gleichberechtigt zustehen. Es gilt der Satz: die Dosis macht das Gift.

Wenn Eltern, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen oder FreundInnen von Drogen sprechen und uns nahe legen, sich von diesen fern zu halten, reden sie von den illegalisierten Stoffen - wie Cannabis, Anabolika, Heroin etc. Diese Definition von Drogen, also nur „Verbotenes“ darunter zu verstehen, ist in unseren Augen verkürzt. Vielmehr gilt es zu prüfen, was illegalisierte Stoffe, wie die so genannten weichen oder harten Drogen, mit den legalen Stoffen wie Koffein, Alkohol, Nikotin, Arznei- und Heilmitteln gemeinsam haben.

Wir möchten nicht, dass uns vorgeschrieben wird, welche Drogen wir nehmen dürfen und welche nicht. Wir wollen selbstbestimmt leben, ob mit oder ohne Rausch. Natürlich ist uns bewusst, dass der Konsum von Drogen – gleich welcher Art – zur Abhängigkeit führen kann.
Wir wünschen uns eine umfassende Aufklärung und Information über die Auswirkungen und Suchtpotentiale aller Drogen. Nur eine informierte Gesellschaft kann selbstbewusst über den Einsatz und Konsum von Drogen entscheiden.

Abhängigkeit ist keine ansteckende Krankheit. Sie wird auch nicht automatisch durch den Konsum bestimmter Substanzen ausgelöst, sondern hat verschiedene Ursachen. Das persönliche Umfeld und der psychische Zustand der KonsumentInnen nehmen dabei eine wesentliche Rolle ein. Deshalb ist es nötig, zu einer an Menschen orientierten, akzeptierenden, freiwilligen Abhängigkeitsbehandlung beziehungsweise Drogenaufklärung überzugehen, damit nicht noch mehr Menschen sterben.
Hierzu gehört für uns neben so genannten Drug-Checking-Systemen und Pillenwarnungen auch die Entkriminalisierung der Drogen und ihrer KonsumentInnen.
Drug-Checking-Systeme sind bisher in Deutschland verboten. Mit dieser Methode könnten KonsumentInnen illegalisierte Drogen auf Inhaltsstoffe und Reinheitsgrade untersuchen lassen und dadurch vor giftigen Stoffen und Überdosierungen geschützt werden. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass zum Beispiel in Pillen auch sehr starke Nervengifte enthalten sind.

Drug-Checking-Stores sollten flächendeckend eingeführt werden, mindestens aber an jeder Schule und in jedem Jugendfreizeittreff. Mit Hilfe dieser Angebote könnten sich Jugendliche, auch anhand von Erfahrungsberichten, sowohl negativ als auch positiv über Drogen und deren (Neben-) Wirkungen informieren. Neben den Drogen-Kontroll-Systemen sollten auch Drogenkonsumräume flächendeckend entstehen. Diese können unserer Meinung nach dazu beitragen, dass Menschen sich nicht untereinander mit Infektionskrankheiten wie Hepatitis, HIV (Aids) oder Blutvergiftungen anstecken.
Die bisherige Hatz gegen so genannte Junkies muss einer sachlichen, bereits in frühen Menschenjahren einsetzenden, Aufklärung weichen.

Für eine sozialistische und freie Gesellschaft ist auch der freie und gleichberechtigte Umgang Drogen grundlegend. Das heißt für uns, einen selbstbestimmten Umgang mit Drogen zu ermöglichen und gesellschaftlich zu begleiten.

> FÜR die Entkriminalisierung von Drogenkonsument-, Produzent- und HändlerInnen
> FÜR eine an Menschen orientierte, akzeptierende und freiwillige Suchtbehandlung
> FÜR die flächendeckende Einführung von Drug-Checking-Stores
> FÜR eine über Ursache und Wirkung aufklärende Suchtberatung
> FÜR die Freigabe aller bisher illegalisierten Stoffe
> FÜR ein generelles Werbeverbot für Drogen


Wenns nur um Gras gehen würde... aber nein, auch fast alle anderen Drogen. Vielleicht wären die auch für eine Mwst auf Drogen.... damit haben sie sich selbst ins Abseits geschossen.
 
In der Theorie mag das alles recht interessant klingen. In der Praxis ist es nicht umsetzbar. Von daher sollte man auf solche Wahlversprechen nicht allzu viel geben.

Gruss, Bea
 
Also, gegen eine Liberalisierung von Cannabisprodukten hätt ich nichts, solange mal sichergestellt ist, dass berauschte Leute sich vom Strassenverkehr fernhalten.

Auch diese Drogenkonsumräume und Drogentestlabore scheinen eine gute Idee zu sein, da es sowieso immer Konsumenten gibt, und dies vielleicht einige vor einer Infektion bewahren würde.

Aber ALLES legalisieren? Auch Heroin? Da kann man dann ja gleich wieder Opiumhöhlen bauen. Nein, davon halte ich nicht wirklich was.

Aber es hat schon eine innere Logik: Wenn die Menschen unter der "Linkspartei" in einem sozialistischen System zu leben gezwungen wären, dann sollte man ihnen wenigstens die Flucht in den Drogenrausch gestatten. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Drüsling schrieb:
Also, gegen eine Liebarisierung von Cannabisprodukten hätt ich nichts, solange mal sichergestellt ist, dass berauschte Leute sich vom Strassenverkehr fernhalten.

Auch diese Drogenkonsumräume und Drogentestlabore scheinen eine gute Idee zu sein, da es sowieso immer Konsumenten gibt, und dies vielleicht einige vor einer Infektion bewahren würde.

Aber ALLES legalisieren? Auch Heroin? Da kann man dann ja gleich wieder Opiumhöhlen bauen. Nein, davon halte ich nicht wirklich was.
Ja, so ca. wollt ich das auch zum Ausdruck bringen.
Gegen Legalisierung von Cannabis hab ich ned viel einzuwenden, gegen Legalisierung von härteren Drogen dafür auf jeden Fall.
 
Drüsling schrieb:
Also, gegen eine Liebarisierung von Cannabisprodukten hätt ich nichts, solange mal sichergestellt ist, dass berauschte Leute sich vom Strassenverkehr fernhalten.

Auch diese Drogenkonsumräume und Drogentestlabore scheinen eine gute Idee zu sein, da es sowieso immer Konsumenten gibt, und dies vielleicht einige vor einer Infektion bewahren würde.

Aber ALLES legalisieren? Auch Heroin? Da kann man dann ja gleich wieder Opiumhöhlen bauen. Nein, davon halte ich nicht wirklich was.

Schließ ich mich Drüsling (und Ljíara) an! Kurz und knapp auf den Punkt gebracht! Was soll man dazu noch sagen außer *unterschreib*!
 
Wookie Trix schrieb:
In der Theorie mag das alles recht interessant klingen. In der Praxis ist es nicht umsetzbar. Von daher sollte man auf solche Wahlversprechen nicht allzu viel geben.

Es mag interessant klingen, Heroin, Kokain, PCP und Co freizugeben? Diese populistischen Arschlöcher der Linkspartei haben es bislang nicht fertiggebracht, vernünftige Vorschläge zu bringen, wie sie Deutschland helfen können und versuchen jetzt, bei den Jugendlichen mit so einem Schwachsinn Stimmen abzugreifen. Gegen eine Legalisierung von Cannabis habe ich nichts, auch wenn ich nicht kiffe, aber was die fordern geht definitiv zu weit.
 
find ich gut was die machen wollen wenn sie an die macht kommen, anders als vollgedröhnt sind die ja auch nicht zu ertragen!
 
Das Politik Feld geht halt auch über Arbeitslosigkeit und Steuern hinnaus, ist schon richtig das eine Partei mal wieder Drogen anspricht. Bin ebenfalls für vollkommene Legalisierung. Von mir aus kann sich jeder zudröhnen wie er will und womit er will. Dann muss er aber auch mit den Konsequenzen rechnen wenn ihm dabei etwas zustößt oder er andere gefährdet. Das diese Drogen nicht in Kinderhände gehören ist klar und dafür müsste auch gesorgt werden, genau wie bei Zigaretten und Alkohol. An Drogen kommen die Menschen eh ran, ob man es verbietet oder nicht, also lieber gleich legalisieren und daraus noch Profit schlagen.
Gegen die Partei an sich hab ich nichts, von mir aus könnte sie auch gewinnen, machen mir immernoch bessere Vorschläge als die Union. Man kann es als Wahlkampf hinstellen klar, aber ich weiss nicht, soll denn ein Wahlprogramm und Versprechungen nicht dazugehören? Die Linkspartei kann wohl kaum stumm bleiben, irgendwas müssen sie ja schonmal ihren Wählern anbieten.
 
Das darf ja echt nicht wahr sein! Man versucht mit Nichtraucherkampagnien die Jugend vom Rauchen abzuhalten, besteuert Alkopops und dann sollen zusätzlich noch andere Drogen legalisiert werden? Wo leben wir eigentlich?

> FÜR eine über Ursache und Wirkung aufklärende Suchtberatung

Wie stellen die sich das bitte vor? Interessiert die Wirkung jemanden, der süchtig ist? Ich hab schon Schwierigkeiten, meine Schwester davon zu überzeugen, dass sie nen chronischen Raucherhusten hat, obwohl er nicht zu überhören ist.

Meiner Meinung nach gilt es, die so genannte "Wirkung" zu verhindern. Um den Plan der Linken durchzusetzen, bräuchten mehr Leute (viel mehr Leute) einen starken Charakter und den Verstand, sich objektiv mit Drogen auseinander zu setzen. So arrogant das klingen mag, man sieht oft genug im Fernsehen, dass sowas nicht der Fall ist. Es gibt zu viele Leute, für die die Legalisierung zwar auf den ersten Blick "toll" scheint, die aber nicht "blicken" wie gefährlich die Drogen für sie sein könnten. Wie war das mit dem Sozialstaat? Sollten die Schwachen nicht unterstützt bzw. beschützt werden? Aufklärende Suchtarbeit nützt bei Alkohol und Zigaretten nichts, wie soll das bei viel mehr legalen Drogen dann funktionieren?

Das sieht für mich alles nach leeren Versprechungen und scheinbar attraktiven Angeboten für Wähler aus, die nicht kapiert haben um welche Probleme es in Deutschland grade primär geht ... und das nur um ein paar mehr Plätze im Bundestag zu bekommen. Ist doch klar, dass auf solch ein "Wahlprogramm" (man mag es gar nicht so nennen) viele Jugendliche anspringen. Super Idee von den Linken, so kriegen wir die Regierungskrise bestimmt in den Griff :rolleyes:
 
find ich teils gut, teils eher unvorteilhaft...aber wenn ich mich auf die strasse traue möchte ich doch lieber zugedröhnt sein, und andere brauchen keine drogen mehr zu nehmen, da sie auch ohne drogen nich für voll zu nehmen sind. jeder sollte, zumindest er/sie 18 jahre alt ist, tun und lassen können mit seiner gesundheit, was er/ sie möchte. aber das zum wahlkampf zu missbrauchen...hmm...na ja...ich find das ziemlich...mutig und auch etwas unverantwortlich, denn heroin ist ne absolute sache, an der man sehr leicht verfallen und sterben kann.
kiffen...na ja...fast jeder schonma gemacht und bei GEMÄSSIGTEM KONSUM find ich das in ordnung, aber droge ist droge und es ist meiner meinung nicht zu verantworten, da sich niemand an sowas hält wie nur einen joint am tag zu rauchen etc...(zum beispiel im verkehr...erhöhtes unfallrisiko).
 
Ich bin zwar auch für eine weitgehende Liberalisierung bzw. Legalisierung von Rauschmitteln, tue mir aber schwer mit dem Motto "Schöner Leben mit Drogen". Was soll denn da suggeriert werden? Dass das Leben unter Drogeneinfluss schöner sei? Wollen die mit sowas prozieren, um Aufmerksamkeit zu erlangen?

Ich halte solche Aussagen für sehr gefährlich, zumal die PDS sicherlich bei einigen Jugendlichen einen gewissen geistigen Einfluss hat, der hier aufs Schlimmste missbraucht wird.

Ich weiß ja nicht wie die Veranstaltung inhaltlich zu bewerten ist, das Programm alleine gibt mir da zu wenig Aufschluss, ein andere Formulierung des Mottos wäre hier aber angebracht gewesen.
 
Jeder,der für die volle Legalisierung aller Drogen ist,weil ja "jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich ist",der sollte bedenken,daß für Gesundheitsschäden von Kiffern und Junkies die Allgemeinheit aufkommt.
 
Jedihammer schrieb:
Jeder,der für die volle Legalisierung aller Drogen ist,weil ja "jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich ist",der sollte bedenken,daß für Gesundheitsschäden von Kiffern und Junkies die Allgemeinheit aufkommt.

Von Alkoholleichen und Lungenkrebsrauchern doch wohl auch, sofern es eine Sozialversicherung gibt...

Wenn wir schon in einer Zeit leben in der 10jährige Rauchen und 12jährige besoffen durch die Strassen wandeln, dann ist Cannabis wohl doch das kleinste Problem.
 
@Jedihammer Ja das kritisiere ich allerdings auch, das eben jemand der sich sozusagen bewusst selbst schädigt, von anderen hilfe bekommt, die es garnicht wöllten. Ich finde das jemand der vollkommen bewusst Drogen konsumiert und sich über die Gefahren bewusst ist (was sogar Kinder sein dürften, bei den vielen Kampagnen und auch sonst), nicht einfach so diese ganze Hilfe mal eben bekommt. Ich möchte nicht für diese ganzen Leute später einmal zahlen.

@Marvel so oder so gibt es diese beschädigten und ich zweifle daran das die Zahlen auf einmal jede Skala sprengen werden.
 
Jedihammer schrieb:
Jeder,der für die volle Legalisierung aller Drogen ist,weil ja "jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich ist",der sollte bedenken,daß für Gesundheitsschäden von Kiffern und Junkies die Allgemeinheit aufkommt.

Da geb ich dir vollkommen Recht. Nur ändert sich durch eine Liberalisierung von Drogen , genausowenig wie durch eine Verschärfung der Restriktionen, quantitativ nichts am Konsumverhalten der Bevölkerung in einer Gesellschaft und somit auch nichts für den Kostenaufwand, den die Gesundheitsträger leisten müssen. Zahlreiche Beispiele in unserer Geschichte haben das bewiesen. Lediglich die Konsumenten bzw. Süchtigen werden nun mal mehr oder weniger zur Verantwortung gezogen. Die Krankenkassen wollen ja schon lange Raucher höhere Beiträge zahlen lassen (ebenso Menschen die bestimmten Sportarten nachgehen wie Inline Skating).

Eine totale Legalisierung im Stile, dass jeder eine Lizens für den Verkauf von Kokain, Heroin oder anderem erwerben könnte ist klar Blödsinn.
Eine staatliche Regelung, was die Abgabe harter Drogen an Schwerstsüchtige angeht, wäre eine gesellschaftliche Entlastung. Süchtige, die in Heroinprogrammen sind, frequentieren nicht oder zumindest seltener die offene Drogenszene, die in vielen Bereichen einer Stadt schadet (Nebenkriminalität wie Diebstahl, Körperverletzung, illegale Prostitution, Gesundheitsrisko durch Infektionskrankheiten, Straßenverschmutzung, wirtschaftlicher Schaden, weil Touristen, Kunden die betroffene Gegend meiden und Immobilienpreis fallen usw.). Eine Zerschlagung der Szene durch polizeiliche Gewalt führt aber immer zu einem Untertauchen der Szene, was die polizeilichen Ermittlungen unmöglich macht.
Durch die Abgabe harter Drogen erlebt die organisierte Drogenkriminlaität enorme Gewinneinbußen. Leider wird das nicht flächendeckend angewandt. Heroinersatzstoffe wie Methadon oder Kodein, die mindestens genauso schädlich sind wie Heroin werden aber schon verschrieben, total unlogisch. Kein Politiker will sich aber die Finger an dem Thema schmutzig machen und als Dealer bezeichnet werden.

Ich denke auch nicht, dass man illegale Drogen ohne Einschränkung auf den freien Markt werfen sollte, es ist schon schlimm genug, dass die legalen Drogen hunderttausende Menschenleben im Jahr kosten, weil die Deutschen zu den Spitzenreitern in Europa gehören, was Medikamenten-, Alkohol und Tabakabhängigkeit angeht.
Dennoch sollte man die Konsumenten nicht für ihr Verhalten, meinetwegen nennt man es Schwäche, bestrafen zumal die meisten Konsumenten eine Strafe ja nicht abschreckt, weil kaum jemand damit rechnet erwischt zu werden.

THC ist auch keine wirklich weiche oder harmlose Droge, sonst würde es keine Abhängigen geben, die sich durch den Konsum von Cannabis wortwörtlich ihr Leben versaut haben. Allerdings ist Cannabis defintiv nicht gefährlicher oder süchtigmachender als Alkohol oder Zigarettenkonsum, weshalb es fraglich erscheint, ob ein Verbot von Cannabis zu rechtfertigen ist. Die eingeschränkte Legalisierung in den Niederlanden oder die weitgehende Liberalisierung in der Schweiz haben zudem nicht zu einem Anstieg des Konsums geführt, die Menschen in diesen Ländern konsumieren zudem nicht mehr als in der BRD, der Kiffer ist nur nicht diesem Druck ausgeliefert ein Straftäter zu sein, der Weg für Süchtige sich an Hilfe zu wenden ist aber leichter, weil keine Repressionen befürchtet werden brauchen.

Außerdem kostet die Strafverfolgung mehrer Hundert Millionen Euro, das Geld wäre effizienter in Prävention angelegt.

Konsequent fände ich, wenn man alle Rauschmittel, außer die für therapeutisch medizinische Zwecke, verbieten würde. Wobei man die legalen Missbrauch von Rezeptverschreibungen besser kontrollieren müsste. Geld- und Haftstrafen bei Alkoholbesitz, das wärs doch. Die Amis habens in der Prohibition vorgemacht. Nur dann ist leider die organisierte Kriminalität enstanden, Leute wie Al Capone sind mächtig geworden, Hundertausende Menschen sind an unreinem Alkohol gestorben und erblindet, viele Konsumenten sind hart bestraft worden, die Mordrate ist auf ein Vielfaches angestiegen.. Bringt also auch nix. ;)

Auf alle Fälle sollte man jedwede Werbung von Drogen verbieten, und solche blöden Formulierungen wie "Schöner leben mit Drogen".
 
Sobald momentan illegale Drogen, egal welche Art, legalisiert werden, wird auch der Konsum unter den Menschen ansteigen. Dies muss nicht über einen langen Zeitraum anhalten, aber es würde sicher so kommen.
Menschen sind im inneren wie kleine Kinder und nehmen sich was sie bekommen können bzw. probieren neues und vielleicht gefährliches aus. Wenn man es ihnen dann auch noch vor die Nase stellt ist es noch wahrscheinlicher.
Man stelle sich Kokain Automaten in Kneipen vor oder Speed auf der Getränke Karte. Nun soll mir keiner erzählen das dies nicht viele Leute reizen würde da mal zuzuschlagen oder etwas auszuprobieren...
 
Drüsling schrieb:
Aber ALLES legalisieren? Auch Heroin? Da kann man dann ja gleich wieder Opiumhöhlen bauen. Nein, davon halte ich nicht wirklich was.
Ich habe zwar eine recht liberale Haltung gegenüber Drogenkonsumenten, jedoch kann ich nicht anders als dir beizupflichten.

Die Auswirkungen von Kokain oder Haschich sind auf den Konsumenten und seiner Umwelt in jeder Hinsicht nicht viel anders als die von Alkohol.

Bei anderen Drogen hingegen sieht das anders aus, und deshalb würde ich 1. jedem davon abraten und 2. Es nicht gutheissen, wenn der Staat das dulden würde.

Marvel Moon schrieb:
Sobald momentan illegale Drogen, egal welche Art, legalisiert werden, wird auch der Konsum unter den Menschen ansteigen. Dies muss nicht über einen langen Zeitraum anhalten, aber es würde sicher so kommen.
Menschen sind im inneren wie kleine Kinder und nehmen sich was sie bekommen können bzw. probieren neues und vielleicht gefährliches aus. Wenn man es ihnen dann auch noch vor die Nase stellt ist es noch wahrscheinlicher.
Man stelle sich Kokain Automaten in Kneipen vor oder Speed auf der Getränke Karte. Nun soll mir keiner erzählen das dies nicht viele Leute reizen würde da mal zuzuschlagen oder etwas auszuprobieren...
Wobei wir hier von Drogen sprechen, die in ihrer Wirkung auf den Menschen, nicht schlimmer sind als Alkohol. Zigaretten hinterlassen bei zu starkem Konsum natürlich schlimmere Schäden auf lange sicht. Das ist bei Kokain oder Haschich nicht der Fall. Gut, bei Haschich gehört noch Tabak dazu. Jedoch habe ich noch nie einen Kiffer gesehen, der so viele Joints in die Luft bläst, wie ein Raucher Zigaretten.

Aber jetzt mal was anderes, was m.E. unbedingt beachtet werden sollte:

Bei der Legalisierung der Drogen sehe ich da noch andere Schierigkeiten. Der kleine Dealer auf der Strasse wird in der Tat aussterben. Der Großhändler wohl eher nicht. Der wird legalisiert, also alles kein Problem? Oh doch. Man muss beachten, woher die Quelle kommt. Bei Haschich ist das tatsächlich nicht tragisch, aber bei Kokain sehe ich da durchaus Probleme. Der Verkauf im großen Stil wird von den Rebellen in Columbien betrieben, die damit sich finanzieren und letztlich auch damit den Paramilitärs es schwer machen, ihnen ihre Gebiete wieder abzunehemen.
Aus Columbischer Sicht, muss man es schon fast als Kriegserklärung deuten, wenn jene die gegen das Regime kämpfen, offizielle Unterstützung finden.
 
Wenn man 2 Schlaglöcher in der Einfahrt hat, macht man sich dann aus Lust und Laune noch ein paar mehr rein...?
Wenn man ein kaputtes Auto hat, kauft man sich dann noch drei kaputte damit die auch noch Platz wegnehmen?
Zündet man, wenn in der Küche ein Feuer ausbricht, auch noch gleich das Schlafzimmer und das Bad mit an?

...


Sollte man, obwohl man schon zwei starke legale Drogen hat die genügend Schaden an Gesellschaft und Gesundheit anrichten, noch mehr davon auf den Markt werfen und Wettbewerb damit betreiben?

Klares NEIN zu allem...

Man kann nicht mit dem Argument kommen "Alkohol und Zigaretten sind genauso schlimm oder noch schlimmer :o "
Wenn man vermeiden kann, dass noch mehr frei von Verboten wird sollte man das auf alle Fälle tun. Dann ist auch noch die Chance da alles völlig legal und vom Staat tolleriert durcheinander zu sich zu nehmen.

Alles was man als schlimm bezeichnet, davon wünscht man sich nicht noch mehr. Geht es aber um die Legalisierung von Drogen, kommen die Argumente und Diskussionen Fanatiker und auf einmal sind noch mehr schlimme Dinge auf dieser Welt vollkommen in Ordnung. :rolleyes:
 
Marvel Moon schrieb:
Wenn man 2 Schlaglöcher in der Einfahrt hat, macht man sich dann aus Lust und Laune noch ein paar mehr rein...?
Wenn man ein kaputtes Auto hat, kauft man sich dann noch drei kaputte damit die auch noch Platz wegnehmen?
Zündet man, wenn in der Küche ein Feuer ausbricht, auch noch gleich das Schlafzimmer und das Bad mit an?

...


Sollte man, obwohl man schon zwei starke legale Drogen hat die genügend Schaden an Gesellschaft und Gesundheit anrichten, noch mehr davon auf den Markt werfen und Wettbewerb damit betreiben?

Klares NEIN zu allem...

Man kann nicht mit dem Argument kommen "Alkohol und Zigaretten sind genauso schlimm oder noch schlimmer :o "
Wenn man vermeiden kann, dass noch mehr frei von Verboten wird sollte man das auf alle Fälle tun. Dann ist auch noch die Chance da alles völlig legal und vom Staat tolleriert durcheinander zu sich zu nehmen.
Nur die Frage ist eher, wo hört man auf?

Nehmen wir mal Schokolade. Ist nicht schlimm? Weit gefehlt. Bei übermäßigen Konsum - genau wie bei den angesprochen Drogen - wirkt sie gesundheitsgefährdend, ja sogar tödlich.

Das lässt sich auf so ziemlich jeden Stoff übertragen.

Ich denke, Aufklärung und ärztliche Betreuung, ist ein besserer Weg als ein Verbot. Denn das verbot wird niemanden davon abhalten es auszuprobieren, wenn dieser jemand das wirklich will.

Gut, das Argument wurde erbracht, dass sobald erst einmal alles legalisiert ist, der Konsum allein aus Neugier schon steigen würde. Das mag richtig sein, doch nehmen wir wieder die Zigaretten als Beispiel: Viele Menschen haben es probiert und anschließend sein lassen? Geht es ihnen heute schlecht, weil sie ein paar Mal geraucht haben?

Marvel Moon schrieb:
Alles was man als schlimm bezeichnet, davon wünscht man sich nicht noch mehr. Geht es aber um die Legalisierung von Drogen, kommen die Argumente und Diskussionen Fanatiker und auf einmal sind noch mehr schlimme Dinge auf dieser Welt vollkommen in Ordnung.
Erläuterung?
 
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