Drüsling schrieb:
Auch da muss man zwischen Drogen die körperlich abhängig machen, und solchen die es nicht tun unterscheiden. Was im allgemeinen oben auch gemacht wurde.
Stimmt schon. Man darf aber die körperliche Abhängigkeit auch nicht überbewerten. In einer Entgiftungsstation kann der Opiatentzug völlig schmerzfrei in 1 bis 2 Wochen bewältigt werden.
Viel problematisch als die körperliche Abhängigkeit ist die Psychische, für die gibts nämlich kein Patentrezept. So werden fast alle Heroinabhängige erst nach der körperlichen Entgiftung und nicht während dieser, wieder rückfälllig.
Kokain erzeugt keine körperlich mit Schmerzen verbundene Entzugserscheinungen, hat aber ein extrem hohes Suchtportential. Alkohol kann bei Extremkonsumenten äußerst starke körperliche Entzugserscheinungen hervorrufen, die von den Betroffenen als wesentlich schmerzvoller als beim Heroinentzug bezeichnet werden. Trotzdem haben die meisten der etlichen Millionen Alkoholkonsumenten in Deutschland keinen physischen Entzugerscheinungen, selbst die meisten der 2,5 bis 4 Mio. Alkoholiker nicht (oder mehr, Definitionsauslegung), weil der Entzug erst bei einem Dauerkonsum von sehr großen Mengen Alkohols entsteht.
Die psychische Abhängigkeit kann auch bei THC extreme Formen annehmen, weshalb ich mir schwertue diese wie auch jede andere Droge als weich zu bezeichnen, weil das den Eindruck vermittelt, eine Droge könne völlig harmlos sein. Es ist wohl war, dass die Folgen, das Suchtpotential, die körperliche Schädigung, der Vergiftungsfaktor, der geistige Verfall usw. bei THC im Vergleich zu anderen bestimmten Drogen tendenziell geringer einzustufen ist, der Vergleich einer Droge mit einer vermeintlich Härteren macht diese deswegen trotzdem nicht harmlos. Es gibt Menschen, die konsumieren gelegentlich mal härtere Drogen wie Kokain oder heroin, haben aber keine Probleme damit. Es gibt Kiffer, die ihren Arsch nicht mehr hochkriegen, lethargisch nur noch kiffend im Sessel hocken, unfähig einer Arbeit nachzugehen oder eine Ausbildung zu machen und unter extremen psychische Störungen leiden. Wie ich schon sagte, ob eine Droge zum Problem für einen Menschen wird, liegt in erster Linie am Menschen und seiner körperlichen und psychischen Beschaffenheit, seinem Lebensumfeld und an seiner konkreten Lebensituation.
Die meisten Menschen würden gar keine Spaß dabei empfinden, wenn sie Kokain ausprobieren würden, und den Konsum deswegen nicht wiederholen. Das Suchtpotential schlummert vorläufig in der Person des Menschen, durch den Drogenkonsum wird der Suchtmechanismus dann in Gang gesetzt.