Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt mir das Leben zu nehmen, vor allem im Vergangenen Jahr - die kleineren Dinge, die mich dazu angetrieben waren viele, von Teenagern gewohnte Ärgernisse: Die einzigste (richtige) Freundin, die ich jemals hatte hat nach nem halben Jahr einfach so Schluss gemacht, es war ziemlich sicher dass ich sitzenblieb (irgendwie hats dann aber doch noch gereicht), mein dad hat mich die ganze Zeit nen Versager genannt und meine Freunde haben mich nie richtig wahr genommen. Nunja, der wirkliche Grund, wieso ich mich aber umbringen wollte war der, dass ich einfach keine Lust mehr hatte zu leben. Ich hatte mehr schlechte als gute Erfahrungen gemacht, sah keinen Sinn mehr darin zu existieren, vor allem, weil ich auch in meinem Glauben nicht mehr (und auch jetzt noch) fest stand. Ich glaubte und glaube immer noch an Gott - aber nicht daran, dass er es gut mit uns meinte. Mir kam es eher so vor als wenn er kein Bock mehr hat sich um uns zu kümmern, mal nen Urlaub nimmt und bis zur Apokalypse mal geschwind von der Arbeit entlassen ist. Da ich sowieso noch krankhaft winterdepressiv bin wurde diese Situation natürlich noch schlimmer. Nunja. Weshalb ich mich dann nicht umgebracht habe war mehr oder weniger Angst. Nicht die Angst, dass ich weg von dieser Welt bin, sondern vor der Angst in welcher Welt ich wieder aufwache, wer weiß obs dort besser ist. Kurz: Ich wollte von der Brücke springen, aber bin dann doch nicht, weil ich nicht wusste wo mein Sprung endet.
Meine Freunde haben sich dann auch wieder einigermaßen verbessert, vor allem mein bester Freund fing an mich mal langsam zu verstehen. Was ich jedoch selbst nicht verstand war, warum niemand, nicht einmal meine Familie wusste, dass ich nur ganz knapp noch die Kurve gekratzt habe. Meine Mum hat das alles erst später bemerkt, als sie mal ein paar Briefe von mir an Gott entdeckt hat. Ich glaube nicht wirklich daran, dass Gott je meine Briefe lesen würde, aber ich verarbeite meine Zweifel am besten damit sie aufzuschreiben.