Was würdet ihr im Verteidigungsfall tun?

Was würdet ihr tun, wenn euer Land angegriffen werden würde?

  • Ich verteidige selbstverständlich mein Land.

    Stimmen: 48 36,4%
  • Ich würde wahrscheinlich kämpfen, wenn auch widerwillig.

    Stimmen: 20 15,2%
  • Ich würde den Kriegsdienst verweigern (und die rechtlichen Konsequenzen auf mich nehmen)

    Stimmen: 9 6,8%
  • Ich würde das Land verlassen.

    Stimmen: 28 21,2%
  • Ich weiß es nicht.

    Stimmen: 27 20,5%

  • Umfrageteilnehmer
    132
Jetzt siehst du mal, wie sich die Leute fühlen müssen, die dir seit zwei Seiten zu erklären versuchen, dass du auch dienen kannst, ohne eine Waffe zu halten oder auch nur in der Nähe dieser ominösen Front zu sein.

Wieso aber sollte ich dienen? Wieso sollte ich meine Frau verlassen? Wir drehen uns im Kreis...

Man kann Angst haben und sich trotzdem überwinden. Nennt man für gewöhnlich Mut.

Hab ich nicht, bin ein Angsthase. :) Musst mich ja nicht symphatisch finden, aber so ist die Wahrheit nunmal.

Das ist keineswegs überzogen. Und wenn ich eine kontroverse Ansicht vertrete, muss ich eben damit rechnen, darauf eine entsprechende Antwort zu bekommen.

Und woher soll ich im Vorfeld wissen, wie kontrovers diese Ansicht ist? Ist sie für mich nämlich nicht. Ich kenne niemanden, der freiwillig "Dienen" würde.
War hier im Forum schon immer ein ungeschriebener Kompromiss, nur bei den Neuzugängen scheint man zu vergessen, dass man in einem Diskussionsforum nicht einfach bloß seine Meinung äußern kann und dann keine Reaktion darauf erwarten muss.

Habe ich nie behauptet. Aber dein Ton ist so dermaßen vorwurfsvoll und unterschwellig, obwohl ich dich nie angegriffen habe. Könnte man auch etwas freundlicher miteinander klären.

Du solltest vielleicht noch aus einer vorausgegangen Diskussion wissen, dass ich Zeitsoldat war.

Interessant, dass die meisten Leute, die mir hier voll mit Entsetzen gegenübertreten, eine militärische Vergangenheit haben oder zumindest gedient haben. Diese Leute haben die Realität gesehen und vermutlich mehr, du nennst es "Mut", als der gemeine Pöbel, der sich verkriecht.
 
1. Die Umfrage hier ist 14 Jahre alt. Ne neue aufzumachen wäre dringend geboten, da sich seitdem die globale politische Situation erheblich gewandelt hat.
2. Es ist einigermaßen müßig, sich darüber Gedanken zu machen, wie man in einer Stress- und Krisensituation handeln würde. Das weiß niemand und die meisten Aussagen sind eh Wunschdenken. Es hat schon einen Sinn, manche Leute einen Eid auszusprechen zu lassen.
3. Selbst als Flüchtling zu enden ist so richtiger Mist. Der Rest der Welt will einen nämlich nicht haben; es interessiert dann nicht, dass wir aus dem Lederhosenland kommen. Das sollte man in den letzten 8 Jahren oder so hier ja wohl hoffentlich mal langsam mitbekommen haben. Die AfD hat ihre Brüder im Geiste auch in jedem beliebigen Zielland, das für eine Flucht infrage käme...
 
Nein, würde es nicht. Keine Sorge.
Wie kannst du dir da so sicher sein? Mir reden hier ja vom hypothetischen Fall eines direkten Angriffs auf Deutschland. Das würde ja bedeuten dass die äusseren Nato Partner wie Polen etc überrannt wurden und der Russe kurz vor Berlin steht.
 
Der Angriff Russlands hat einmal mehr vor Augen geführt, dass die Demokratie und all ihre Vorzüge, die wir hier Jahrzehnte lang genossen haben, nicht selbstverständlich sind. Es ist doch auch etwas anderes, wenn man Konflikte nur aus dem Fernsehen kennt, nur von großer Entfernung aus „beobachtet“, irgendwo am Arsch der Welt, oder von Erzählungen der Großeltern kennt.

Man musste sich nie mit einem Ernstfall oder was-wäre-wenn auseinandersetzen. Weil man hier im Westen privilegiert war. Oft kümmerten sich Militärs anderer Länder um die Konflikte in der Vergangenheit.

Aber vielleicht würdest Du @Suzuka ja sogar über Dich hinauswachsen, wenn es mal soweit sein sollte. Wer weiß.
 
Respekt, wenn du dich das traust. Ich tue es nicht :) Und jetzt? Bin ich ein "Egoist", weil ich mich nicht melden würde, um meinen Kameraden zu helfen? Glaub mir, all der Punkte, die du hier aufzählst wäre ich mir bewusst. Und was bringt es nun, wenn ich aber nicht in der Lage dazu wäre?

Wie ich schon oben schrieb: Hier in der Anonymität des Internets kann jeder von sich behaupten, dass er voller Stolz und Ehre sein Land, sein Volk und seine Kameraden verteidigen würde. Tue ich aber nicht. ich bin ehrlich und sage: Ich würde mich das nicht trauen, und fliehen. Bittere Realität und ich glaube, andere würden es auch so machen, wenn auch nicht alle.

Nein du bist kein Egoist, wenn du nicht direkt an die Front willst, aber es gibt viele Dinge die man im Hinterland leisten kann. Versorgung von Verwundeten, die Infrastruktur am Laufen halten, Versorgung von aus dem Kampfgebiet geflohenen (Binnenflüchtlinge sind ein Großteil der Geflüchteten).

@Geist
Aus dem direkten Kriegsgebiet zu fliehen sehe ich bei Zivilisten als verständlich an. Das Land zu verlassen ist aber m.E. eine andere Sache. Wie gesagt man kann auch im Hinterland noch wertvolle Arbeit leisten.
 
Aber vielleicht würdest Du @Suzuka ja sogar über Dich hinauswachsen, wenn es mal soweit sein sollte. Wer weiß.
Diese Möglichkeit besteht in meinen Augen auch. Unter anderem gerade deswegen kann und will ich ihm seine Haltung nicht zum Vorwurf machen. Wie gesagt, solange wir uns hier nur rein hypothetisch über ein mögliches Szenario unterhalten, sind sowieso alle Überzeugungen dazu nur bedingt glaubwürdig. Hoffen wir, dass wir sie niemals in der Realität testen müssen.
 
Wieso aber sollte ich dienen? Wieso sollte ich meine Frau verlassen? Wir drehen uns im Kreis...

Weil auch dein Nachbar eine Frau hat, weil niemand seine Familie verlassen möchte, es aber doch jemand tun muss, wenn wir dieses Land behalten möchten, in dem wir unfassbar gut und sicher leben? Im Kreis drehst dich da nur du, für mich ist die Sache klar: Jeder der im Kriegsfall dienen kann, muss dienen. Wenn nicht an der Haubitze, dann an der Gulaschkanone.

Musst mich ja nicht symphatisch finden, aber so ist die Wahrheit nunmal

Du, ich habe absolut kein Problem mit dir.

Wie kannst du dir da so sicher sein? Mir reden hier ja vom hypothetischen Fall eines direkten Angriffs auf Deutschland. Das würde ja bedeuten dass die äusseren Nato Partner wie Polen etc überrannt wurden und der Russe kurz vor Berlin steht.

Weil jede Nation, die über Nuklearwaffen verfügt, sehr enge militärische Doktrinen hat, die einen Einsatz von ebendiesen Waffen regelt. So sind die israelischen Nuklearwaffen bspw. eine reine Zweitschlagkapazität. Außerdem gibt es in der Sicherheitsforschung und darüber hinaus auch in den Streitkräften zunehmend die Überzeugung, dass konventionelle(re) Antworten auf den Einsatz von nuklearen Waffen weitaus effektiver sind und sicherstellen, dass es überhaupt noch etwas gibt, um das gekämpft werden kann. Die Zeiten von "mutually assured destruction" sind eher vorbei.
 
@Suzuka
Meine Worte richten sich nicht, ich BETONE nicht gegen Deine Person.
Aber @Ben und aller anderen hier haben Recht. Zum einen wie @icebär sagte, die Welt hat sich gewandelt. Spätestens nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben wir eine andere Weltpolitische und Sicherheitspolitische Lage.
Zu Deiner Ansicht wegen Deiner Frau und Deiner Kinder. Auch wenn mein Sohn schon erwachsen ist, so bin ich ebenso wie Du ein verheirateter Familienvater. Und ich liebe meine Frau und meinen Sohn ebenso wie Du die Deinen liebst. Aber gerade deswegen würde ich meine Heimat mit dem Mitteln die mir zur Verfügung stehen verteidigen. Und wenn das bedeuten würde ich müßte ins Gaswerk gehen, dann wäre es eben so.Ich bin ebenso wie viele andere Männer. Ich bin Sohn,Bruder,Ehemann,Vater und Schwiegersohn. Und ich bin wahrlich nicht der größte Verteidiger westlicher Werte. Das weiß hier jeder der mich kennt. Aber eben diese westliche Werte erlauben es mir zu sagen was ich will und zu leben wie ich will. Und wenn uns unser Staat diese Rechte gibt,. dann hat er zum Teufel noch mal auch das Recht unsere Pflichten einzufordern wenn es brennt. Auch wenn Ben es nicht ausdrücklich gesagt hat, so hat er doch Recht wenn er sagt bzw. andeutet, dass wir, wenn wir die Segnungen unserer freien Gesellschaft in Anspruch nehmen die unser Staat uns garantiert, dann müssen wir auch diesen Staat und seine Freiheit verteidigen wenn dieser Staat angegriffen wird und "zu den Fahnen ruft"

@Atzlan
Vorsicht junger Mann. Der "alte" Jedihammer ist immer noch jung genug um Dich übers Knie zu legen
 
Ich verurteile @Suzuka nicht für seine ehrlich mitgeteilte Meinung. Bis vor kurzem habe ich mir den Luxus geleistet, da gar nicht näher drüber nachzudenken. Der Krieg in der Ukraine ist der erste, den ich wirklich en Detail mitverfolge und mein Bild eines solchen Krieges gegen die Zivilbevölkerung hat sich in den letzten Monaten neu sortiert. VOR dem Krieg hätte ich mich ggf. ebenfalls auf den Standpunkt zurückgezogen, als Architekt mehr zum Wiederaufbau als zum Kämpfen geeignet zu sein. Die Bilder und politischen Verwerfungen der letzten Zeit haben mir aber klar gemacht, dass man Angreifer schnell und mit aller Kraft stoppen muss, gerade, WENN ich die Zukunft meiner Lieben verteidigen will. Die Flucht verfehlt ihren Zweck, wenn der Aggressor sein Ziel erreicht, seine nächsten Kriegsziele durch den Erfolg erweitert (um z. Bsp. mein Fluchtland) und weitere Aggressoren sich an dieser Blaupause ein Beispiel nehmen. Dann brennt quasi auch irgendwann das Auenland....
Meinen Kindern diese Hölle zu hinterlassen und ihnen zu erklären, dass ich ihre Zukunft und Freiheit nicht verteidigen wollte, als ich das zur rechten Zeit hätte tun können, wäre kein sinnvoller "Plan B".
Ich würde allerdings auch lieber (und sinnvoller...) Bunker betonieren als an der Waffe zu kämpfen. Ich würde mich aber nicht weigern, denn die Ukraine zeigt, dass der Widerstand schnell und breit stehen muss, damit man zum Bunker bauen überhaupt noch kommt....
Angst zählt mMn aber auch nicht, um eine Flucht zu rechtfertigen. Um Tarnnetze zu nähen oder Patronenhülsen zu stanzen, braucht es keinen Mut, sondern nur die Einsicht, dass das den Guten hilft, die Bösen zu stoppen (und damit die Freiheit gerade auch meiner Lieben zu gewährleisten).

Die wichtige Debatte, die wir hier (hoffentlich fair und sachlich) führen, sähe ich übrigens gerne "out there" in der Gesellschaft geführt. Die Zeitenwende ist leider mehr als nur politische Rethorik und unser Land alles andere als resilient. Wir haben viel zu tun und zu organisieren. Beispiel: Ich habe als Studi in einem schweizer Architekturbüro gearbeitet und für eine zivile Wohnanlage Keller so aufgeteilt, dass einzelne (verstärkte) Bereiche sehr schnell als Bunker genutzt werden konnten. Eine Zivilschutz-Pflichtauflage! Ich fand das damals schon sinnvoll, auch ohne Amoklaufende Russen.....als deutscher brauche ich gar nicht erst zum Bunker zu laufen: der ist Kilometer entfernt und bei meiner Ankunft bereits wegen Überfüllung geschlossen. Die Szenen davor kann ich mir gut vorstellen!
 
Jut, ich hab dann mal für den zweiten Punkt gestimmt. Mir wäre nicht wohl dabei, aber für die Menschen die ich liebe würde ich es tun.
 
Weil jede Nation, die über Nuklearwaffen verfügt, sehr enge militärische Doktrinen hat, die einen Einsatz von ebendiesen Waffen regelt. So sind die israelischen Nuklearwaffen bspw. eine reine Zweitschlagkapazität. Außerdem gibt es in der Sicherheitsforschung und darüber hinaus auch in den Streitkräften zunehmend die Überzeugung, dass konventionelle(re) Antworten auf den Einsatz von nuklearen Waffen weitaus effektiver sind und sicherstellen, dass es überhaupt noch etwas gibt, um das gekämpft werden kann. Die Zeiten von "mutually assured destruction" sind eher vorbei.
Ich hoffe Putin sieht das auch so. Ich fürchte ein in die enge getriebenes Russland ist zu allem fähig. Weil der Russe kann einen Krieg gegen die Nato nie gewinnen. Das einzige was ihm bliebe wäre die Nukleare option und hoffen uns so zu brechen. Den konventionel hätten die nicht den hauch einer Chance. Das ist das einzige was mir sorgen bereitet. Falls das Szenario in einem Atomkrieg enden würde, würde ich aber auch nicht kämpfen sondern versuchen mit meiner Fam zu fliehen um wenigstens gemeinsam zu sterben. Aber ich hoffe ich Irre mich da.
Ich habe für die 2 Option gestimmt.

Vorsicht junger Mann. Der "alte" Jedihammer ist immer noch jung genug um Dich übers Knie zu legen
Besuch uns doch häufiger dann können wir jungspunde noch was lernen ;)
 
Hab ich nicht, bin ein Angsthase. :) Musst mich ja nicht symphatisch finden, aber so ist die Wahrheit nunmal.

PSW-User sind im schlimmsten Fall sowieso dein geringstes Problem. Je nach dem, was für eine Art Krieg das wäre, wird es vermutlich ziemlich unangenehm, wenn die Mitmenschen spitz kriegen, dass ihre Brüder, Schwestern, Väter, Mütter etc. pp. gefallen sind, während du reißaus nahmst und es dir später in deinem zurückerobertem Heimatort wieder gemütlich machst. Nicht nur bezogen auf dich: Das würde gesellschaftlich 'nen heißes Eisen werden. Auf die Frage, wo man denn war, als der große Vaterländische Krieg ausbrach, ist "Ich bin halt ängstlich und sehe mich eher beim Aufbau" dann vielleicht nicht die vorteilhafteste Antwort.

Hoffentlich kommt es nie dazu und wir dürfen uns darauf beschränken, sich rein theoretisch den Vaterlandsverrat um die Ohren zu hauen:klugs.
 
Mir gehen bei solchen Szenarien immer die Patriotischen Parolen auf die Nerven bzw wecken solche Konflike immer Rassistische und Nationalistische Tendenzen (jetzt auf niemanden in diesem Forum bezogen). Ein Russe den ich kenne fühlt sich momentan alles andere als wohl weil er sich ständig verteidigen muss und mal Pauschal unter Generalverdacht gestellt wird. Russe sein an sich wird da quasi schon zu einem Verbrechen..... Sogar bei Banktransaktionen hat man Ihm genauer auf die Finger geschaut. Solche Dinge sind dann sehr schade. Bis zu einem gewissen Punkt verständlich aber eben eine hässliche Begleiterscheinung solcher Konflikte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwierige Frage. "Damals" habe ich dafür gestimmt selbstverständlich das Land zu verteidigen. Solche hypothetischen Szenarien scheitern also schon immer am Zeitpunkt der Beantwortung.
Aktuell weiß och nicht genau was ich antworten würde. Vermutlich würde ich das Land verlassen und notgedrungen vor einem Krieg fliehen, so lange es noch möglich ist. Sollte das nicht mehr möglich sein, bleibt mir nichts anderes übrig als die Heimat zu verteidigen und sich dabei möglichst klug anstellen um irgendwie dadurch zu kommen. Vielleicht aber würde ich auch zu Beginn an der Verteidigung teilnehmen. Ist unheimlich schwierig zu sagen und hängt von wahnsinnig vielen Faktoren ab.
 
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