Tagespolitik allgemein

Lustigerweise wurden gleichzeitig mal wieder Statistiken herausgelassen, nach denen die Gewalt unter Schülern wieder einmal gesunken ist. Kommt in den Zeitungen natürlich nur als kleine Fußnote vor. Wie kann das sein, wenn der Konsum von "Killerspielen" doch in den letzten Jahren bestimmt angestiegen ist?
Nicht dass plötzlich sogar die Korrelation Flöten geht.
 
Wobei man sagen muss, dass mich das wenig juckt.
Die grossen Kaufhaeuser meide ich eh beim Spielekauf.
Das Spielsortiment ist schlecht (haeufig erscheinen Spiele nicht puenktlich, und selbst Blockbuster wie Halo 3 sind zum Teil irgendwo versteckt) und die Preise oft horrend.
Ich sehe nicht ein, 70 Euro fuer ein Spiel zu zahlen, dass ich im Internet fuer 20 Euro weniger oder gar noch guenstiger bekomme (selbst aeltere Spiele kosten zum Teil auch ein Jahr nach Veroeffentlichung noch ueber 50 Euro).

Im Grunde schneidet sich die Galeria da ins eigene Fleisch, denn die Kundschaft wird jetzt verstaerkt ihre Kaeufe ins Internet verlagern. Amazon.de bzw. co.uk, spielegrotte.de, okaysoft.de und wie sie alle heissen wirds freuen.
 
Und genau das ist der Punkt, an dem ich anfange richtig sauer zu werden. Sollen die doch First-Person-Shooter für unter 18jährige verbieten, da kann ich mit leben.

Das ist doch der eigentliche Witz an der Sache. So gut wie alle Ego-Shooter sind in Deutschland doch ohnehin schon ab 18 freigegeben, und das teilweise sogar in vom Hersteller selbst entschärften Versionen, sprich die Dinger gehören eigentlich garnicht in Kinderhände. Deutschland hat ohnehin bereits den strengsten Jugendschutz der westlichen Welt, aber was nützen die strengsten Gesetze, wenn z.B. Eltern nicht darauf achten, was der Junior da so nächtelang daddelt?
Wird dieser Tage eine Verschärfung des Waffenrechtes gefordert, dann hört man oftmals von den gleichen Politikern, die bei den "Killerspielen" nach Zensur und Verboten schreien, daß man doch bereits eines der strengsten Waffengesetze der Welt habe, und man eine weitere Verschärfung der Bevölkerung nicht zumuten könne; Paradox, oder?!
"Jugendschutz" in Deutschland bedeutet doch ohnehin bereits, daß nicht die Jugend geschützt wird, sondern daß man Erwachsene gängelt und bevormundet, indem man ihnen den Zugang zu völlig fiktiven Medieninhalten verweigert oder erheblich erschwert. Den gleichen Erwachsenen übrigens, denen man, sobald sie 18 sind, den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, Nikotin, Kraftfahrzeugen und Medikamenten zutraut. Was wir in diesem Land auf keinen Fall brauchen, sind noch schärfere Zensur-Gesetze (denn nichts anderes findet hier statt!), sondern Aufklärung und Erziehung zur Medienkompetenz von Kindern UND Eltern, denen es letztlich obliegt zu überwachen, was sich ihr minderjähriger Nachwuchs in den DVD-Player oder die Konsole bzw. den PC schiebt.
Den Schlüssel zum Schnapsschrank oder die Autoschlüssel werden doch in der Regel auch nicht einfach so dem 12-jährigen Sohn überlassen, oder?!

C.
 
Das ist doch der eigentliche Witz an der Sache. So gut wie alle Ego-Shooter sind in Deutschland doch ohnehin schon ab 18 freigegeben, und das teilweise sogar in vom Hersteller selbst entschärften Versionen, sprich die Dinger gehören eigentlich garnicht in Kinderhände. Deutschland hat ohnehin bereits den strengsten Jugendschutz der westlichen Welt, aber was nützen die strengsten Gesetze, wenn z.B. Eltern nicht darauf achten, was der Junior da so nächtelang daddelt?
Wird dieser Tage eine Verschärfung des Waffenrechtes gefordert, dann hört man oftmals von den gleichen Politikern, die bei den "Killerspielen" nach Zensur und Verboten schreien, daß man doch bereits eines der strengsten Waffengesetze der Welt habe, und man eine weitere Verschärfung der Bevölkerung nicht zumuten könne; Paradox, oder?!
"Jugendschutz" in Deutschland bedeutet doch ohnehin bereits, daß nicht die Jugend geschützt wird, sondern daß man Erwachsene gängelt und bevormundet, indem man ihnen den Zugang zu völlig fiktiven Medieninhalten verweigert oder erheblich erschwert. Den gleichen Erwachsenen übrigens, denen man, sobald sie 18 sind, den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, Nikotin, Kraftfahrzeugen und Medikamenten zutraut. Was wir in diesem Land auf keinen Fall brauchen, sind noch schärfere Zensur-Gesetze (denn nichts anderes findet hier statt!), sondern Aufklärung und Erziehung zur Medienkompetenz von Kindern UND Eltern, denen es letztlich obliegt zu überwachen, was sich ihr minderjähriger Nachwuchs in den DVD-Player oder die Konsole bzw. den PC schiebt.
Den Schlüssel zum Schnapsschrank oder die Autoschlüssel werden doch in der Regel auch nicht einfach so dem 12-jährigen Sohn überlassen, oder?!

C.
100%ige Zustimmung, Crimson.
Nur dass die Jugendlichen und Kinder in diesem Land vorgelebt bekommen, dass es normal ist, sich gepflegt die Kante zu geben (und bevor einer fragt, ich trinke auch schonmal gerne), das ist gesellschaftlich ja bestens anerkannt. Computerspiele seltsamerweise nur nicht, obwohl eines von beiden bei übermäßigem Genuss definitiv kaputter macht als das andere .. ;)
 
100%ige Zustimmung, Crimson.
Nur dass die Jugendlichen und Kinder in diesem Land vorgelebt bekommen, dass es normal ist, sich gepflegt die Kante zu geben (und bevor einer fragt, ich trinke auch schonmal gerne), das ist gesellschaftlich ja bestens anerkannt. Computerspiele seltsamerweise nur nicht, obwohl eines von beiden bei übermäßigem Genuss definitiv kaputter macht als das andere .. ;)

Frag mich wo du aufgewachsen bist, dass dir Komasaufen vorgelebt wurde.
 
Das ist doch der eigentliche Witz an der Sache. So gut wie alle Ego-Shooter sind in Deutschland doch ohnehin schon ab 18 freigegeben, und das teilweise sogar in vom Hersteller selbst entschärften Versionen, sprich die Dinger gehören eigentlich garnicht in Kinderhände. Deutschland hat ohnehin bereits den strengsten Jugendschutz der westlichen Welt, aber was nützen die strengsten Gesetze, wenn z.B. Eltern nicht darauf achten, was der Junior da so nächtelang daddelt?

Das ist das Problem und diverse Politiker, die wiedermal keine Ahnung von der Materie haben, lassen sich groß und breit darüber aus. Ego-Shooter sind nur für Erwachsene zugängnlich. Wenn Unter18-jährige sowas spielen, ist das nicht die Schuld derer, die diese Spiele programmieren, sondern derjenigen, die den Kids die Software besorgt haben. Illegale Beschaffung gibt es aber überall, bei Spielen, Waffen, Alkohol, Drogen, etc.
 
Und jetzt willst du mir verklickern das dort Eltern ihrem C2H5OH Abusus frönen? Kann ich irgendwie nicht glauben.
Tom, wenn du gute Nerven und eine gehörige Portion Ignoranz besitzt, dann schau es dir einfach mal spaßeshalber nächstes Jahr Karneval an. Da wird lustig mit den Kindern an der Hand gesoffen bis nichts mehr rein geht. Da sind kleine Kinder bei, aber auch Elf-, Zwölfjährige, denen man dann aber bloß ins Gewissen redet, ja nicht mit dem Alkohol anzufangen. Bin ich selbst bei gewesen, also keine Erfindung meinerseits. Und das ist jetzt kein typisches "Unterschicht" Verhalten. Der stinknormale Durchschnittsbürger lässt sich zu Karneval vollaufen, dass danach erstmal Urlaub angesagt ist.

Zudem willst du ja wohl hoffentlich nicht bestreiten, dass in diesem Land ein, sagen wir mal, makaberer Umgang mit Alkohol besteht. Da wirbt die deutsche Fußballnationalmannschaft mit Bier, der Kölnmarathon wird von einer Weizenmarke gesponsert etc.pp. Alkohol ist im mindesten genauso schlimm wie überzogener Konsum von Ballerspielen bei Vierzehnjährigen, nur komisch, dass das hier nie jemanden wirklich kümmert. Hin und wieder regt sich mal jemand drüber auf, dann wird der Preis für Alkopops hochgesetzt. Dummerweise kann man nur immer noch für ein paar Pfennig einen halben Liter Bier in der Dose kaufen. Auch wenn das meines Wissens nach zwar ebenso ab 18 ist, manche Kassiererin scheint das weniger zu kümmern.
 
Und jetzt willst du mir verklickern das dort Eltern ihrem C2H5OH Abusus frönen? Kann ich irgendwie nicht glauben.

Naja, es ist wirklich so, dass ganz speziell in den letzten Karnevalsfeiertagen doch extrem viel auf den Straßen getrunken wird. Aber auch da gibt es offizielle Bestrebungen durch Kampagnen und Ordnungshüter, die Komabesäufnisse unter den Jugendlichen einzuschränken. Die Erwachsenen tangiert das aber nicht wirklich.
 
@Tylaar Zaith:
Ich finde das mit dem Alk, speziell Bier, hier in D-Land sehr gut. 1000x besser als so ein elendes Abstinenzlertum. Ich finde es herrlich im Sommer auf einer grünen Wiese mitten in der Stadt ne Pulle Bier zu schlürfen, ganz öffentlich und ungeniert. Das letzte bisschen Freiheit will ich mir nicht nehmen lassen. Die bestehenden Gesetze hierzulande sind völlig ausreichend. Es ist nicht meine Schuld wenn sie nicht durchkesetzt/kontolliert werden.
Ich bin KEINESFALLS bereit für andere Buße zu tun - darf ich schon zur genüge(siehe allgemeine Geldverbrennung, des Staates).

Edit: Und Karneval(welchen ich hasse) ist in der Tat ein Massenabsturz. Da übertreibt Tylaar wirklich nicht.
 
@Tylaar Zaith:
Ich finde das mit dem Alk, speziell Bier, hier in D-Land sehr gut. 1000x besser als so ein elendes Abstinenzlertum. Ich finde es herrlich im Sommer auf einer grünen Wiese mitten in der Stadt ne Pulle Bier zu schlürfen, ganz öffentlich und ungeniert. Das letzte bisschen Freiheit will ich mir nicht nehmen lassen. Die bestehenden Gesetze hierzulande sind völlig ausreichend. Es ist nicht meine Schuld wenn sie nicht durchkesetzt/kontolliert werden.
Ich bin KEINESFALLS bereit für andere Buße zu tun - darf ich schon zur genüge(siehe allgemeine Geldverbrennung, des Staates).

Edit: Und Karneval(welchen ich hasse) ist in der Tat ein Massenabsturz. Da übertreibt Tylaar wirklich nicht.
Sehe ich nicht groß anders. Ersetze in deinem Text alle "Bier" durch "Ego-Shooter" und du hast genau das, was ich zu dem Thema denke. ;) Ich genieße es ebenso im Sommer (naja, auch mal im Winter, Herbst und Frühling) ein leckeres Bier zu trinken, wenn mir der Sinn danach steht, auch gerne mal mehr.
Aber ich finde es nur peinlich von den Verantwortlichen, dass sie bei den Spielen sofort nach Verboten schreien, beim Alkohol aber nicht, obwohl beide in ihren Grenzen für Minderjährige / Jüngere nicht ungefährlich sind.
Nichts anderes will ich sagen. Ich will weder Bier in der Öffentlichkeit verbieten, noch sonstwas. Es geht mir lediglich um den öffentlichen Umgang mit diesen beiden Sachen und dass da mit zweierlei Maß gemessen wird.
 
Sag das mal den armen Jugendlichen, die mit 16 noch nicht saufen können und obendrein so gut wie nie Titties zu sehen bekommen ...

Was soll mir diese Aussage jetzt sagen? :verwirrt:
Daß es in Deutschland in puncto Jugendschutz, besonders wenn es Medieninhalte betrifft, im vergleich zu anderen Ländern sehr streng zugeht, ist ein Fakt, ebenso wie die Tatsache, daß dieser Jugendschutz ständig unterlaufen wird, sei es beim Konsum von Medieninhalten aber auch was z.B. Alkohol und Nikotin angeht. Gerade deshaöb stellt sich ja die Frage, ob noch schärfere Jugendschutzgesetze tatsächlich etwas bringen, außer daß dadurch Erwachsene in unserer "freien" Gesellschaft noch weiter eingeschränkt werden.

TomReagan schrieb:
Frag mich wo du aufgewachsen bist, dass dir Komasaufen vorgelebt wurde.

Naja, "Komasaufen" ist auch wieder so ein reißerischer Begriff, der von den Medien erdacht wurde, genau wie "Killerspiele". Aber es lässt sich kaum leugnen, daß Alkohol und Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft einen festen Platz und einige Tradition haben, und das in allen Bevölkerungsschichten. Ebenso lässt sich kaum bestreiten, daß dies auch Kindern und Jugendlichen vorgelebt wird, z.B. in Vereinen, auf Volksfesten usw.

C.
 
Galeria Kaufhof nimmt jetzt Spiele ab 18 aus dem Sortiment.

Galeria Kaufhof: Keine `Killerspiele` mehr - consolewars

:crazy

Ich finde an der Meldung eigentlich nichts schlechtes, höchstens, dass Kaufhof weiterhin Filme ab 18 verkauft. Insofern denke ich, dass das nur kurzfristiger Aktionismus ist.

Immerhin bekommt man Sexfilme oder Waffen auch nur im "Fachhandel" wo die Jugendschutzauflagen idealerweise besser kontrolliert und umgesetzt werden als in einem Supermarkt. Die Abgabe von Zigaretten wird schließlich auch streng kontrolliert und Automaten wurden entsprechend alle umgerüstet.

Mir unverständlich warum bei diesem Thema ständig von beiden Seiten voll die Paranoia geschoben wird :zuck:
 
Tom, wenn du gute Nerven und eine gehörige Portion Ignoranz besitzt, dann schau es dir einfach mal spaßeshalber nächstes Jahr Karneval an. Da wird lustig mit den Kindern an der Hand gesoffen bis nichts mehr rein geht. Da sind kleine Kinder bei, aber auch Elf-, Zwölfjährige, denen man dann aber bloß ins Gewissen redet, ja nicht mit dem Alkohol anzufangen. Bin ich selbst bei gewesen, also keine Erfindung meinerseits. Und das ist jetzt kein typisches "Unterschicht" Verhalten. Der stinknormale Durchschnittsbürger lässt sich zu Karneval vollaufen, dass danach erstmal Urlaub angesagt ist.

Unglaublich aber wahr, ich war auch schon mal auf dem Karneval, bei meinem Alter kann man ruhig davon ausgehen das ich schon mal vor Ort war.
Und ich sehe da auch nichts schlimmes bei. Wenn mein Vater mal betrunken war und das war er nach Betriebsfeiern oder auf Familienfesten des öfteren und ich ihn als kleiner Steppke gefragt habe ob ich auch mal was trinken dürfe, hat er mit in die Augen geschaut und gesagt das dies nur was für Erwachsene ist. Mit 12 Jahren war an Sylvester mal ein Glas Sekt drin und als 14 jähriger durfte ich durchaus auch mal ein Bier kippen. Um die gleiche Zeit herum habe ich mal die Bekanntschaft mit Tequilla gemacht und gehörig danach gekotzt. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis rumfrage dann gleichen sich die "Alkoholvitas", jeder hat irgendwie eine Story auf Lager an der er zu tief ins Glas geschaut hat und im Endeffekt war das eine Lehre.
Diese ganzen kleinen Erlebnisse, von der Belehrung des Vaters, bis hin zum kotzen als Reaktion auf eine leichte Alkoholintoxikation nennt man Erziehung in Sachen Alkohol.
Kann natürlich schief gehen, das geht es aber in anderen Sachen auch. So kann man einen Raser natürlich zum langsam fahren erziehen, ob er das dann auch umsetzt ist eine andere Frage.

Zudem willst du ja wohl hoffentlich nicht bestreiten, dass in diesem Land ein, sagen wir mal, makaberer Umgang mit Alkohol besteht. Da wirbt die deutsche Fußballnationalmannschaft mit Bier, der Kölnmarathon wird von einer Weizenmarke gesponsert etc.pp.

Und was soll daran makaber sein? Bier nach sportlicher Betätigung wirkt wahre Wunder. Genauso wie der Rotwein am Abend. Alles kein Problem und sogar abgesegnet.

Alkohol ist im mindesten genauso schlimm wie überzogener Konsum von Ballerspielen bei Vierzehnjährigen, nur komisch, dass das hier nie jemanden wirklich kümmert. Hin und wieder regt sich mal jemand drüber auf, dann wird der Preis für Alkopops hochgesetzt. Dummerweise kann man nur immer noch für ein paar Pfennig einen halben Liter Bier in der Dose kaufen.

Falsch. Überzogener Alkoholkonsum ist schlimmer wie überzogener Konsum von Ballerspielen.

Auch wenn das meines Wissens nach zwar ebenso ab 18 ist, manche Kassiererin scheint das weniger zu kümmern.

Bier ist ab 16 Jahren und macht die Diskussion schon obsolet. Genauso wie Computerspiele unterstehen die Alkoholika schon einer gesetzlichen Regelung (übrigens auch Waffen). Ob jetzt die Verkäuferin das Bier einfach so rausrückt ist scheiss egal. Der Fehler liegt dann nicht an der Regelung sondern an der Verkäuferin die das Recht bricht.

Das kannste auch weiterspinnen:

- Der Fehler liegt beim Vater der die Waffe nicht verschlossen aufbewahrt hat und die Kombination des Waffenschranks nicht für sich behielt

- Der Fehler liegt bei den Eltern die ihrer Aufsichtspflicht gegenüber ihren Kindern nicht nachkommen

Im Grunde kann man den Staat verstehen. Die Bürger kommen ihren einfachsten Pflichten nicht nach und so muss der Staat, in seiner Pflicht für den Bürger, gegensteuern, wenn er auch zum letzten Mittel greifen muss und ein Verbot verhängt. :p
 
Bier ist ab 16 Jahren und macht die Diskussion schon obsolet. Genauso wie Computerspiele unterstehen die Alkoholika schon einer gesetzlichen Regelung (übrigens auch Waffen). Ob jetzt die Verkäuferin das Bier einfach so rausrückt ist scheiss egal. Der Fehler liegt dann nicht an der Regelung sondern an der Verkäuferin die das Recht bricht.

Wobei man hier auch anbringen kann, dass es ebenfalls Ausnahmen gibt, die in die genau entgegengesetzte Richtung gehen. Seit einigen Jahren wird in unserer Gemeinde an Weiberfastnacht gar kein Alkohol an Minderjährige verkauft, auch wenn das Gesetz was anderes sagt. Die Geschäfte können sich immerhin noch aussuchen, wen sie bedienen. Und Schüler, die um 11 Uhr aus der Schule entlassen werden, um Karneval zu feiern, gehören nicht länger zur Zielkundschaft. Da ziehen Aldi, Rewe und die Tankstellen auch alle konsequent an einem Strang.
 
Unglaublich aber wahr, ich war auch schon mal auf dem Karneval, bei meinem Alter kann man ruhig davon ausgehen das ich schon mal vor Ort war.
Deiner Antwort davor war davon nichts zu entnehmen, Sorry. :(
TomReagan schrieb:
Und ich sehe da auch nichts schlimmes bei. Wenn mein Vater mal betrunken war und das war er nach Betriebsfeiern oder auf Familienfesten des öfteren und ich ihn als kleiner Steppke gefragt habe ob ich auch mal was trinken dürfe, hat er mit in die Augen geschaut und gesagt das dies nur was für Erwachsene ist. Mit 12 Jahren war an Sylvester mal ein Glas Sekt drin und als 14 jähriger durfte ich durchaus auch mal ein Bier kippen. Um die gleiche Zeit herum habe ich mal die Bekanntschaft mit Tequilla gemacht und gehörig danach gekotzt. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis rumfrage dann gleichen sich die "Alkoholvitas", jeder hat irgendwie eine Story auf Lager an der er zu tief ins Glas geschaut hat und im Endeffekt war das eine Lehre.
Diese ganzen kleinen Erlebnisse, von der Belehrung des Vaters, bis hin zum kotzen als Reaktion auf eine leichte Alkoholintoxikation nennt man Erziehung in Sachen Alkohol.
Kann natürlich schief gehen, das geht es aber in anderen Sachen auch. So kann man einen Raser natürlich zum langsam fahren erziehen, ob er das dann auch umsetzt ist eine andere Frage.
Wir drehen uns im Kreis. Ich verteufel hier nicht den Alkohol, oder den Konsum. Es geht mir ganz simpel nur darum, dass beide Freizeitaktivitäten (wenn man sie denn mal der Einfachheit halber so nennen will) in den falschen Händen schädlich sein können und / oder sind. Und wie ich eben schon einmal schrieb, wird nur eine Seite dabei öffentlich und von Verantwortlichen ausgeschlachtet. Damit will ich nicht aufrufen, im Gegenzug Alkohol an den Pranger zu stellen, sondern einfach nur zu bedenken geben, dass diese ganze Sache derzeit unglaublich doppelmoralisch ist. Nichts anderes sage ich.
Dass jeder seine Erfahrungen und Lehren aus dem ersten Saufen zieht, damit hast du absolut recht. Ich kann deine Aussage aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis ebenso bestätigen.
Aber ist das bei Computerspielen nicht ganz genau so? Der eine kann mit heftigen Darstellungen - bspw Fallout 2, GTA-Reihe etc - umgehen, der andere nicht. Dasselbe wie beim Alk. Manch einer weiß es einzuschätzen, andere bleiben darauf hängen. Hab ich auch schon gesehen.


TomReagan schrieb:
Und was soll daran makaber sein? Bier nach sportlicher Betätigung wirkt wahre Wunder. Genauso wie der Rotwein am Abend. Alles kein Problem und sogar abgesegnet.
Ich glaube, in dem Punkt willst du mich nicht verstehen. Meiner Ansicht nach passt Leistungssport ungefähr so gut zu Bier, wie ein Bayer Forschungszentrum zum Tierheim. Das mag meine persönliche Meinung sein, aber wenn ich ein Genussmittel bewerbe, dass in falschen Mengen und regelmäßigem Konsum extrem gefährlich ist, dann verbinde ich das nicht mit Sport.
Aber da werden wir wohl auf keinen grünen Nenner kommen. :)

TomReagan schrieb:
Falsch. Überzogener Alkoholkonsum ist schlimmer wie überzogener Konsum von Ballerspielen.
Öhm, ja. Aber so weit liegt das jetzt von meiner Aussage auch nicht entfernt.

TomReagan schrieb:
Bier ist ab 16 Jahren und macht die Diskussion schon obsolet. Genauso wie Computerspiele unterstehen die Alkoholika schon einer gesetzlichen Regelung (übrigens auch Waffen). Ob jetzt die Verkäuferin das Bier einfach so rausrückt ist scheiss egal. Der Fehler liegt dann nicht an der Regelung sondern an der Verkäuferin die das Recht bricht.

Das kannste auch weiterspinnen:

- Der Fehler liegt beim Vater der die Waffe nicht verschlossen aufbewahrt hat und die Kombination des Waffenschranks nicht für sich behielt

- Der Fehler liegt bei den Eltern die ihrer Aufsichtspflicht gegenüber ihren Kindern nicht nachkommen

Im Grunde kann man den Staat verstehen. Die Bürger kommen ihren einfachsten Pflichten nicht nach und so muss der Staat, in seiner Pflicht für den Bürger, gegensteuern, wenn er auch zum letzten Mittel greifen muss und ein Verbot verhängt. :p
In allen Punkten hast du prinzipiell recht, keine Frage. Andererseits widerstrebt es mir, ständig nur nach einem Schuldigen zu suchen, statt einfach mal die Frage zu stellen, warum Kids zu viel und zu früh saufen, warum eine Abstumpfung in der Gesellschaft immer stärker wird, warum manche nicht mit den Inhalten von Musik, Film, Spiel und was weiß ich nicht klar kommen.
Und mir kann niemand erzählen, dass die Gründe darin liegen, dass plötzlich ein Angebot da ist. Es gibt nicht erst seit gestern Bier im Supermarkt, Actionfilme sind auch ein paar Tage älter und "gewalttätig" gespielt wurde auch schon immer. Also können die Gründe gar nicht am schlichten Vorhandensein von Spielen u.Ä. liegen.
Und was deinen Einwurf mit den Verboten angeht: Verbote für Jugendliche, bitte schön. Und wenn diese übertreten werden, dann soll der Staat den Erziehungsberichtigen ans Bein pinkeln und nicht einem erwachsenen Menschen, der mit Actionspielen umgehen kann.
 
Wir drehen uns im Kreis. Ich verteufel hier nicht den Alkohol, oder den Konsum. Es geht mir ganz simpel nur darum, dass beide Freizeitaktivitäten (wenn man sie denn mal der Einfachheit halber so nennen will) in den falschen Händen schädlich sein können und / oder sind. Und wie ich eben schon einmal schrieb, wird nur eine Seite dabei öffentlich und von Verantwortlichen ausgeschlachtet. Damit will ich nicht aufrufen, im Gegenzug Alkohol an den Pranger zu stellen, sondern einfach nur zu bedenken geben, dass diese ganze Sache derzeit unglaublich doppelmoralisch ist. Nichts anderes sage ich.
Dass jeder seine Erfahrungen und Lehren aus dem ersten Saufen zieht, damit hast du absolut recht. Ich kann deine Aussage aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis ebenso bestätigen.
Aber ist das bei Computerspielen nicht ganz genau so? Der eine kann mit heftigen Darstellungen - bspw Fallout 2, GTA-Reihe etc - umgehen, der andere nicht. Dasselbe wie beim Alk. Manch einer weiß es einzuschätzen, andere bleiben darauf hängen. Hab ich auch schon gesehen.

Ich verteufele auch nicht das Computerspielen, ich zocke selbst gerne und manche Spiele auch exzessiv (wie Fallout 3). ;)

Ich glaube, in dem Punkt willst du mich nicht verstehen. Meiner Ansicht nach passt Leistungssport ungefähr so gut zu Bier, wie ein Bayer Forschungszentrum zum Tierheim. Das mag meine persönliche Meinung sein, aber wenn ich ein Genussmittel bewerbe, dass in falschen Mengen und regelmäßigem Konsum extrem gefährlich ist, dann verbinde ich das nicht mit Sport.
Aber da werden wir wohl auf keinen grünen Nenner kommen. :)

Na ja. Ich habe immer den Eindruck das dort ein genüssliches Bier zum Feierabend beworben wird und nicht der übermässige Konsum von Alkohol.


Öhm, ja. Aber so weit liegt das jetzt von meiner Aussage auch nicht entfernt.

Doch. Du hast Alkoholkonsum mit übermässigen Konsum von Ballerspielen gleichgesetzt. Das sehe ich anders. Maßvoller Umgang mit Alkohol, genauso wie mit dem Computer zu spielen, halte ich für absolut in Ordnung und auch sehe ich kein Handlungsbedarf für ein Verbotsverfahren. Bei Beiden.
Denke Du hast dich falsch ausgedrückt. ;)


In allen Punkten hast du prinzipiell recht, keine Frage. Andererseits widerstrebt es mir, ständig nur nach einem Schuldigen zu suchen, statt einfach mal die Frage zu stellen, warum Kids zu viel und zu früh saufen, warum eine Abstumpfung in der Gesellschaft immer stärker wird, warum manche nicht mit den Inhalten von Musik, Film, Spiel und was weiß ich nicht klar kommen.
Und mir kann niemand erzählen, dass die Gründe darin liegen, dass plötzlich ein Angebot da ist. Es gibt nicht erst seit gestern Bier im Supermarkt, Actionfilme sind auch ein paar Tage älter und "gewalttätig" gespielt wurde auch schon immer. Also können die Gründe gar nicht am schlichten Vorhandensein von Spielen u.Ä. liegen.
Und was deinen Einwurf mit den Verboten angeht: Verbote für Jugendliche, bitte schön. Und wenn diese übertreten werden, dann soll der Staat den Erziehungsberichtigen ans Bein pinkeln und nicht einem erwachsenen Menschen, der mit Actionspielen umgehen kann.

Da stimme ich auch zu.
 
Immerhin bekommt man Sexfilme oder Waffen auch nur im "Fachhandel" wo die Jugendschutzauflagen idealerweise besser kontrolliert und umgesetzt werden als in einem Supermarkt. Die Abgabe von Zigaretten wird schließlich auch streng kontrolliert und Automaten wurden entsprechend alle umgerüstet.

Mir unverständlich warum bei diesem Thema ständig von beiden Seiten voll die Paranoia geschoben wird :zuck:

Ich glaub damit, sich seine Filme, Spiele Pornos etc. im Fachhandel und gegen Altersnachweis zu besorgen, hat auch kein verantwortungsvoller Konsument solcher Medien etwas einzuwenden. Jugendschutz als solcher ist gut und wichtig, da nicht jeder Inhalt für jedes Alter geeignet ist.
In Deutschland ist es allerdings so - und das hat sicher nichts mit "Paranoia" zu tun - daß dem Staat im Sinne des "Jugendschutzes" ein bunter Strauß an Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die es auch für erwachsene und mündige Bürger schwierig bis unmöglich machen, an gewisse Unterhaltungsmedien zu gelangen.
So leisten wir uns z.B. eine Behörde, deren Zweck im Wesentlichen darin besteht festzustellen, daß ohnehin nicht für Kinder und Jugendliche freigegbene Medienerzeugnisse für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind, und daher auf den "Index" gehören. Wäre das das einzige könnte man über einen solchen Schildbürgerstreich vielleicht noch lachen, allerdings gehen mit der Indizierung eines Mediums weitreichende Vertriebsbeschränkungen einher, welche vor allem den Hersteller wirtschaftlich treffen sollen, so daß sich dieser in Zukunft evtl. dreimal überlegt, bevor er solchen "Schmutz" auf den Markt bringt. Bei Filmen und Spielen mag das nicht so schlimm sein, da sich dort mittlerweile ein "grauer" Markt von spezialisierten Händlern gebildet hat, die solche Medien für seine volljährigen Kunden vorrätig hält. Bei Büchern, Comics oder Tonträgern kommt eine Indizierung jedoch de facto einem Verbot gleich, da z.B. Buchhandlungen im Allgemeinen die Linie fahren, indizierte Titel unverzüglich aus dem Verkauf zu nehmen und an den Verlag zurück zu schicken.
Neben der Indizierung gibt es dann noch den netten Paragraphen 131 StGb, der besagt, daß mediale Gewaltverherrlichung oder -verharmlosung einen Straftatsbestand darstellt, was quasi bedeutet, das jeder Amtsrichter in Deutschland die Möglichkeit hat, fiktive (!!!) Medieninhalte komplett zu verbieten, wenn er bei einem Film, Spiel, Buch, Comic usw. diesen Straftatsbestand für gegeben hält. Ein solchermaßen kriminalisierter Film z.B. wird damit nicht nur für Jugendliche unzugänglich gemacht, sondern er wird komplett verboten, auch für ein erwachsenes Publikum, welches somit keine Möglichkeit mehr hat, sich darüber vielleicht selbst ein Bild zu machen.
Keine Ahnung, ob es nun "paranoid" ist, den Sinn einer solchen staatlichen Vorgehensweise sowie die Forderung nach einer weiteren Verschärfung selbiger zu kritisieren und zu hinterfragen, aber komisch vorkommen sollten einem solche Zensur-Maßnahmen in unserer "freien" Gesellschaft dann doch schon, zumal die Leute, die darüber zu befinden haben zur Zeit mal wieder fast täglich auf allen Kanälen ihre große Unwissenheit unter Beweis stellen, über das, was sie da letzlich verbieten wollen...

C.
 
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