Qui-Gon Jinn: Bereicherung oder überflüssig?

Was hältst Du von Qui-Gon? Bereicherung oder unnötig?

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Master Kenobi

Bring you Wisdom, I will.
Teammitglied
Inspiriert durch die Diskussion ab Seite zwei in diesem will ich das Thema mal gesondert vertiefen: Ist Qui-Gon Jinn eine Bereicherung für Star Wars oder eine überflüssige Figur?

Ich hatte vor langer Zeit schon einmal angeschnitten: Meiner Meinung nach ist Qui-Gon kurz und schmerzlos gesagt für für die Katz. Der Charakter erfüllt überhaupt keinen Zweck, außer den wichtigeren Figuren (primär Obi-Wan) im Weg zu stehen und deren Charakterentwicklung empfindlich zu stören.
Jinn ist zwar der interessanteste Charakter in TPM, aber auch nur aus dem Grund, weil er der wahre Obi-Wan ist. Bis zur endgültigen Drehbuchversion gab es Qui-Gon nicht, er war Obi-Wan, der in TPM alleine agierte und keinen Schüler an seiner Seite hatte. Die Dialoge mit Watto usw. gehörten alle zu Obi-Wan, sie wurden letztendlich nur 1:1 auf Qui-Gon übertragen.

Zudem ist Qui-Gon die Wurzel so manchen Kontinuität-Übels. Laut den einstigen Vorgaben war Obi-Wan der Entdecker und Förderer von Anakin, nun ist es Qui-Gon Jinn. Da Obi-Wan zugunsten von Jinn zum Jedi-Azubi degradiert wurde, sind auch die ursprünglichen Altersangaben aus der Spur geraten und Obi-Wans Alter wurde um 10 Jahre nach hinten korrigiert.

Dramaturgisch gesehen in Jinn komplett fragwürdig: Die Figur ist für den Zuschauer vermutlich die ansprechenste, stirbt am Ende aber und ist für die weitere Story völlig ohne Bedeutung.

Mein Fazit: Qui-Gon ist zwar die interessanteste Figur in TPM, gleichzeitig aber auch die schlimmste. Die Figur schadet der Gesamtstory mehr, als sie nützt. Für mich nicht nur die überflüssigste Figur, sondern auch die schlechteste der Saga. Sogar Jar Jar wirkt sich auf das Gesamtbild weniger negativ aus.
 
Ich seh das auch so. Im Grunde ist Qui-Gon keine schlechte Figur, und Liam Neeson's schauspielerische Leistung gehört eindeutig zu den besseren der PT, aber er ist als Filmcharakter komplett überflüssig. Das was er im Film tut, könnte auch alles von einem ca. 10 Jahre älteren Obi-Wan erledigt werden. Sein Auftauchen sowie sein Abgang ist für die Story genauso unwichtig, wie das vieler anderer Figuren der PT, besonders der Schurken. Darth Maul: aufgetaucht & verheizt. Count Dooku: aufgetaucht & verheizt. Grievous: aufgetaucht & verheizt....
Qui-Gon's Pseudoberechtigung, daß er quasi den Weg findet, wie man in die "lebendige Macht" übergeht und als Machtgeist erscheinen kann wirkt zudem reichlich bemüht, und es hätte sich wohl keiner beschwert, wenn die Tatsache, daß Jedi nach ihrem Ableben nunmal verschwinden, in die Macht übergehen und bisweilen 'rumspuken können einfach als gegeben angesehen worden wäre. Zumal das Ganze so wirkt, als hätte man es am Ende von EpIII noch geschwind in dem Film gequetscht, um auch ja alle offenen Fragen zu beantworten.
Ich hätte mir auf jeden Fall einen etwas älteren Obi-Wan gewünscht, der einen etwas älteren Anakin entdeckt und diesen - der eigenen Hybris willen - auf eigene Faust trainiert. Das hätte beiden Charakteren unglaublich mehr Tiefe verliehen.

C.
 
Stimme euch da zu... Qui-Gon wirkt überflüssig... bzw, wie der wahre Obi-Wan.
Und das mit seiner Lösung in der Macht aufzugehen wirkt tatsächlich irgendwie reingequetscht.
Doch wird gerade dies ganz subtil vorbereitet.
Als Anakin in Ep. 2 die Tusken abschlachtet gibts doch einn Schnitt zu einem meditierenden Yoda und da hört man Qui-Gons Stimme, wie sie "Anakin, NEIIIIN!" oder so was ähnliches schreit.
Dies deutete für mich darauf hin, daß Yoda schon Kontakt zu Qui-Gons "Geist" hatte.
Mag mich irren, ob es so gemeint war, aber ich habs jedenfalls so verstanden.
 
Ich bin im Bezug auf Qui-Gon zweigeteilt.
Zum einen macht er die halbe Zeitlinie und den Bezug zur OT kaputt.
Auf der anderen Seite ist er ein sehr tiefgründiger Charakter.
Ein äusserst eigenwilliger Jedi, der nicht wie Obi-Wan nur dem vorgegebenen Weg des Rates geht, sondern wenn er es für richtig hält sich gegen den Rat stellt.
Egal was ihn das persönlich kostet
 
Jinn ist super. Einer der wenigen wirklich tollen Jedi, die mich nicht nur im Film, sondern auch im EU immer vollkommen überzeugen. Und mit Neeson ist er auch noch gut besetzt.

Imo alles andere als ein Störfaktor oder ein Fehler.
 
Jinn ist super. Einer der wenigen wirklich tollen Jedi, die mich nicht nur im Film, sondern auch im EU immer vollkommen überzeugen. Und mit Neeson ist er auch noch gut besetzt.

Imo alles andere als ein Störfaktor oder ein Fehler.



stimmt

und außerdem spielt er ja noch einen wichtigen faktor in episode 2, da er ja der schüler von dooku war und der so versucht obi auf die dunkle seite zu führen!

ich finde er ist einfach ein super jedi, der verstanden hat jedi zu sein,
kein unqualifizierter anakin, keine kleine grüne kampfmaschiene namens yoda und auch kein anderer jedi haben mich so fasziniert, ist echt schade, dass er abgetreten ist...
... aber daführ hat er ja die unsterblichkeit entdeckt

und warum soll qui gon so wie der waren obi wan sein? es ist ja eher anders rum weil der ihn ausgebildet hat!
 
Ich bezeichne Qui-Gon als eine wahre Bereicherung für Episode I und mich deswegen für "gut" entschieden. Leider stimmt es aber auch, dass er für die komplette Saga unnötig, ja sogar ein echter Störfaktor ist. Die Geschichte rund um Anakin und Obi-Wan hätte ohne Qui-Gon bereits in TPM anfangen können und nicht erst in AOTC. Der Zeitsprung von 10 Jahren zwischen den beiden Film ist auch für Star Wars untypisch und bisweilen störend.
 
Ich sehe das freilich aus einem anderen Winkel. Da ich Filme und EU eng verknüpfe, habe ich natürlich mehr Jinn-Material, das aus dem relativ schnell abgehandelten Pseudo-Nebencharakter eine wichtige Erscheinung machen. Aber auch so empfinde ich solche Rollen im Grunde als sehr ausschmückend. Immer nur die wichtigsten Hauptcharaktere und alles andere ganz am Rande? Nichts dazwischen, was dann halt nur einen kleineren Teil der Geschichte mit den Helden reist? Nein, gerade das macht für mich eine Geschichte lebendig.
Jinn ist somit mit oder ohne EU einer der besten Charaktere der Saga.
 
Ich finde auch das Qui Gon eine gute Rolle war (und mir ist das EU relativ wurscht).
Natürlich hätte man auch Obi Wan seine Rolle spielen lassen können, aber ich fand ihn jetzt nicht wirklich schlecht.
Weil Obi Wan in der OT das Jeditum lebt und vertritt, hätte mir sein rebellisches Handeln in TPM eventuell gar nicht gefallen. Eben weil Qui Gon nicht konform ging mit den anderen Jedi und auch gegen ihren Rat entschied, ist er so reizvoll (wie viele andere rebellische Typen).

Obi Wan hat durch Qui Gon eine weisse Weste, was die Loyalität zum Jeditum betrifft. Und das finde ich jetzt gar nicht mal so übel.

Qui Gon ist für mich kein Grund, die PT nicht zu mögen. :)
 
Qui Gon ist für mich einer der besten Charaktere von Star Wars.

Ich liebe seine ganze lockere aber zugleich auch unglaublich charamante und würdevolle Art, seine Fähigkeit auf andere Leute einzugehen, seine authentisch wirkende Weisheit, kurz gesagt er trifft für mich meine absolute Idealvorstellung eines Jedi. Er ist genauso wie ein Jedi sein sollte.

Zu verdanken hat man dies neben einer sehr guten Autorenleistung vor allem Liam Neeson.
Liam Neeson füllt diese Rolle mit Leben. Er hat in seinen Filmen generell eine würdevoll charamante Bildschirmpräsenz wie nur ganz wenige andere Schauspieler. Da ist Liam Neeson einfach absolut außergewöhnlich.

Ein anderer Schauspieler (für den Fall, dass Obi Wan tatsächlich die Rolle bekommen hätte, die schließlich an Qui Gon ging) hätte die Rolle niemals so ausfüllen können wie es Liam Neeson getan hat.
Ewan McGregor kann es schon gar nicht und den von mir für die Rolle favorisierte Kiefer Sutherland traue ich es trotz der größeren Ähnlichkeit zum alten Obi Wan auch nicht zu.

Dass die Texte schließlich an Qui Gon gingen ist auch noch aus einen anderen Grund der Obi Wan-Variante vozuziehen:
Selbst der alte Obi Wan kann nicht mit Qui Gon mithalten und da sollen die genialen Qui Gon-Texte zu einen jüngeren Obi Wan passen?
Ne, da bin ich echt froh, dass man von diesem Irrweg noch abgekommen ist.

Ich will auch noch kurz darauf hinweisen, dass Qui Gon ja auch über die Filme hinaus verwendet wurde und "Star Wars" somit noch mehr bereicherte.
Allein die Geschichte in der er mit der besenstielschluckenden Adi Gallia auf Mission ist und sie ziemlich aufmischt, ist einfach herrlich.

In Episode I habe ich mit Qui Gon sofort die positive Identifikationsfigur bekommen, die mir Jahre früher in "ANH" und "TESB" gefehlt hat.

Und für die meisten anderen Zuschauer wird er sicher auch eine sehr positive Erscheinung sein und das ist für seine Funktion in der Saga auch sehr wichtig.
Wie ich bereits zuvor angedeutet habe ist Qui Gon imo der Jedi überhaupt, er verkörpert das Jeditum an sich.

Und so wird schon in der Gegenüberstellung klar, dass der Orden der Jedi sehr weit von seinem Idealzustand entfernt ist (ein wichtiges Element, das dazu beiträgt, der PT ihre wunderbare Tiefe zu geben).

Überaus bemerkenswert ist dazu vor allem die Szene in sich Qui Gon und Obi Wan über Qui Gons eventuelle Mitgliedschaft im Rat unterhalten:
Obi Wan (singm): "Widersetzt euch nicht schon wieder dem Rat...ihr könntet auch im Rat sitzen."
Qui Gon: "Ich werde tun was ich muß."

Dies zeigt gleich drei Dinge:
Zum ersten ist Qui Gon jemand der für seine Überzeugungen eintritt, - auch dann wenn damit persönliche Nachteile verbunden sind.
Zum zweiten sieht man, dass der Rat andere Meinungen nicht interessieren (obwohl eine Vielfalt an Meinungen grunsätzlich eine Bereicherung darstellt) und sie gar zu unterdrücken versucht. Ein Jedi muß erhebliche Nachteile für seine Person in kauf nehmen, nur weil er eine andere Meinung als der Rat hat. Dies ist ein weiterer Beleg für den schlechten Zustand in dem sich der Orden befindet und man sieht auch gleich noch wo hin das führt.
Man sieht zum dritten nämlich was Obi Wan zu diesem Zeitpunkt für eine Person ist: Ein rückgratloser Kriecher, der trotz allem stets bestrebt ist sich so zu verhalten, dass es Yoda und Co glücklich macht und der bereit wäre zu Gunsten der "Karriere" auf seine eigenen Überzeugungen (so er denn überhaupt welche hat) zu pfeifen.

Das Gespann Qui Gon - Obi Wan erfüllt desweiteren die Funktion den idealen Zustand eines Meister-Padawan - Teams zu zeigen.
Es wird wieder zur Gegenüberstellung kommen, anhand derer man sehr schön sehen kann, was bei Obi Wan - Anakin schief läuft/schief gelaufen ist.

Ein wichtiger Punkt für das Funktionieren des Qui Gon - Obi Wan - Gespanns ist, dass Qui Gon neben seinen anderen Qualitäten auch ein idealer Lehrer ist.
Wie zuvor gesagt besitzt Qui Gon u.a die wichtige Fähigkeit sich auf seinen Schüler einzustellen, auf ihn einzugehen und ihn so zu unterweisen, wie es nötig ist.

Wäre Obi Wan aber gleich Qui Gon, wäre auch er ein idealer Lehrer gewesen und ein wichtiger Aspekt/Grund für den Fall des Anakin Skywalker wäre weggefallen.

So aber durfte Obi Wan als Lehrer ein völliger Versager ohne jedes Gespür für seinen Schüler sein und den Karren folgerichtig schön in den Dreck fahren.

Für Obi Wans Worte in ROTJ, dass es ein Irrtum gewesen sei zu glauben Anakin ebensogut ausbilden zu können wie Yoda, hätte es keine Grundlage gegeben, wenn Obi Wan gleich Qui Gon gewesen wäre, da er es tatsächlich gekonnt hätte.

Selbstverständlich hätte man auch auf jede Charakterentwicklung von Obi Wan verzichten müssen (er wäre ja bereits am Endpunkt, bzw. darüberhinaus gewesen).

Und auch diese Entwicklung Obi Wans ist mir wichtig: Vom selbstgefälligen und häufig herablassenden (einen Charakterzug den er zugegebenermaßen nie zuverlässig wird ablegen können) Jedischüler, über den Vollpfosten in Epsiode II und dann schließlich zu einen Mann der in Episode III aufgrund Anakins positiven Einflußes nicht mehr alles so verbissen sieht, sich durchaus zeitweise vom Rat emanzipiert und allgemein jemand ist, den man durchaus einen Freund nennen würde.
Zu schade, dass es die vielleicht beste Obi Wan-Szene überhaupt leider nicht in den Film (ROTS) geschafft hat. :(

Auch das ist für mich ein wichtiger Aspekt der PT, dass eben nicht nur der Schüler vom Lehrer lernt, sondern dass es umgekehrt genauso ist. Obi Wan und Anakin lernen beide etwas voneinander.
Wenn man Obi Wan mit Qui Gon gleichsetzt wäre dies wiederrum kaum möglich gewesen.

Die Leistung Qui Gons geht auch weit über das Erreichen des Übergehens in die Macht hinaus. Er ist allgemein gesprochen bis zu Luke der weiseste Jedi überhaupt.
Seinem Charakter entsprechend ist er im Besitz der ultimativen Wahrheit der Star Wars - Filme. Auch wenn sie in den Filmen nicht direkt ausgesprochen wurde, steht sie doch im ROTS-Roman und wird durch Luke in ROTJ verwirklicht.
Obi Wan seinerseits hat es bis ROTJ immer noch nicht kapiert; bei Yoda kann man mit Wohlwollen annehmen, dass er es durch Qui Gons Unterweisung inzwischen begriffen hat.

Qui Gons Rolle ist somit im real existierenden Star Wars eine überaus bedeutende und ich möchte auf diesen genialen Charakter auf keinen Fall verzichten.
GL, die andereren Autoren und Liam Neeson haben da schon hervorragende Arbeit abgeliefert.

Mir fehlt allerdings noch eine gewisse "Krönung":
Und zwar würde ich mir einen Auftritt Qui Gons in ROTJ zusammen mit den anderen Machtgeistern wünschen.
Qui Gon hat dies imo verdient und im letzten Bild mit den Geistern ließe sich sein Erscheinen auch hervorragend einbauen, - ich hoffe auf die Blu-Ray. :)
 
Mir fehlt allerdings noch eine gewisse "Krönung":
Und zwar würde ich mir einen Auftritt Qui Gons in ROTJ zusammen mit den anderen Machtgeistern wünschen.
Qui Gon hat dies imo verdient und im letzten Bild mit den Geistern ließe sich sein Erscheinen auch hervorragend einbauen, - ich hoffe auf die Blu-Ray. :)

Och nö.... der arme Luke ist doch so schon total verwirrt, weil er sich jetzt plötzlich zusammenreimen muß, wer dieser komische Jungspund neben seinen beiden Lehrern ist. Wenn da jetzt noch der Lehrer seines Lehrers rumsteht, zu dem er so wirklich garkeinen Bezug hat bringt ihn das ja total durcheinander. :(

Tessek schrieb:
Obi Wan hat durch Qui Gon eine weisse Weste, was die Loyalität zum Jeditum betrifft. Und das finde ich jetzt gar nicht mal so übel.

Das ist sogar extrem schade. Durch die Obi-Wan's Gespräch mit Luke in RotJ bekam das Bild des perfekten Jedis, daß Obi-Wan verkörperte plötzlich Risse. Das machte ihn interessant, daß ausgerechnet er bei der Ausbildung Anakin's einen schweren Fehler begeht, da er sich anmaßte, ihn so gut trainieren zu können, wie Yoda. Das wäre mal eine spannende Charakterentwicklung gewesen, indem man in einer Vorgeschichte eine bis dato durchweg positiv besetzte Figur demontiert. Da hätte man dann vielleicht noch - wäre GL nur ein bisschen mutiger gewesen - eine mehr als nur angedeutete Dreiecksbeziehung zwischen Obi-Wan, Padmé und Anakin einbauen können. (aber was das angeht, war man ja schon anno '83 zu feige und hat Luke & Leia einfach zu Geschwistern gemacht, damit Han freie Bahn hat.)

C.
 
Och nö.... der arme Luke ist doch so schon total verwirrt, weil er sich jetzt plötzlich zusammenreimen muß, wer dieser komische Jungspund neben seinen beiden Lehrern ist. Wenn da jetzt noch der Lehrer seines Lehrers rumsteht, zu dem er so wirklich garkeinen Bezug hat bringt ihn das ja total durcheinander. :(

Auf die Automatismen im PSW ist eben Verlaß. :)

Tja, nur leider spielt eine mögliche Verwirrung Lukes im letzten Bild mit den Geistern überhaupt keine Rolle. ;):)
Zu diesem Zeitpunkt hat Leia ihn nämlich schon zum Gruppenbild abgeholt, er guckt also gar nicht mehr hin und so kann Qui Gon ganz entspannt erscheinen ohne befürchten zu müssen, dass er irgendwen verwirrt. :)

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Was die unterstellte Verwirrung Lukes wegen Anakin angeht, so spielt sie in der von mir favorisierten Variante der Geisterszene auch keine Rolle.
Anakin würde dann nämlich erst im Verlauf der Szene die Gestalt seines jüngeren Ichs annehmen (das hat auch den Vorteil, dass man zu Beginn der Szene noch den schönen Blickkontakt zwischen Anakin und Obi Wan hat, den man in der 2004er Version leider versemmelt hat).
 
Durch die Obi-Wan's Gespräch mit Luke in RotJ bekam das Bild des perfekten Jedis, daß Obi-Wan verkörperte plötzlich Risse. Das machte ihn interessant, daß ausgerechnet er bei der Ausbildung Anakin's einen schweren Fehler begeht, da er sich anmaßte, ihn so gut trainieren zu können, wie Yoda.

Das war aber nicht Fehler der Jedi, sondern der persönliche Fehler von Obi Wan.
Er hat sich selber überschätzt, so wie es sich anhört. Er sucht also allein die Schuld bei sich selbst und nicht bei den Jedi. Ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr er hinter dem Jeditum steht. Auf jeden Fall für mich. Obi Wan wirkt für mich in der OT nicht so rebellisch, wie es Qui Gon in der PT war. :)
 
Auch bei mir fällt Qui-Gon Jinn eindeutig unter die bereichernden Charaktere des SW-Universums. Darth Ki Gon hat in gewohnt treffender und umfangreicher Ausarbeitung schon zahlreiche Aspekte, die ich sehr an Qui-Gon Jinns Rolle in TPM schätze, vorweggenommen.

Tatsächlich wäre es auch meiner Ansicht nach der SW-Saga nur schädlich, Qui-Gon komplett zu streichen und seine Rolle durch Obi-Wan füllen zu lassen. Zunächst vor allem wegen der bereits angesprochenen Kontrastierung verschiedener Meister-Padawan-Konstrukte... nicht nur im Film, sondern auch durchgängig im EU wird deutlich, dass Qui-Gon und Obi-Wan eine weitestgehen harmonische Beziehung führen und Qui-Gon als Lehrer durchaus auf Obi-Wan einzugehen vermag. Die Beziehung zwischen Anakin und Obi-Wan ist dahingegen doch eher gespannt und eher von Gegensätzlichkeit als von Harmonie geprägt. Besonders deutlich (und ich kann kaum glauben, dass ich das wirklich sagen muss) wird das in Jude Watsons Jedi-Padawan und Jedi Quest-Reihe aber auch in den Filmen kommt das deutlich rüber...

Und natürlich wird durch Qui-Gons Auftauchen in den Filmen auch Obi-Wans Versagen in gewisser Weise erklärt. Ich möchte hier nicht so hart mit Obi-Wan ins Gericht gehen wie Darth Ki Gon und ihm derart gravierende charakterliche Mängel vorzuwerfen aber in TPM und auch in "Jedi Quest" und AotC wird ziemlich deutlich, dass Obi-Wan Anakin nicht hundertprozentig traut und ihn quasi nur deswegen als Padawan angenommen hat, da Qui-Gon ihn im Sterben darum bat. Das und das damit verbundene junge Alter Obi-Wans (das auch hätte wegfallen müssen, hätte man Qui-Gons Rolle mit Obi-Wan ausgefüllt), welches zu einer Unsicherheit und Unerfahrenheit, was das Ausbilden eines Padawans geht, führt, sorgen meiner Meinung dafür, dass Obi-Wan zumindest in den Jahren vor den Klonkriegen Anakin nicht die ungeteilte Zuneigung und angemessene Lehre anbieten kann, die er gebraucht hätte, um auf dem rechten Weg zu bleiben. Ohne Qui-Gon hätten sich diese Aspekte nicht umsetzen lassen und die Figur des Obi-Wan wäre in den Prequels als noch größerer Versager aufgetaucht, da sein Versagen nicht durch die benannten Umstände wenigsten zum Teil erklärt werden können.

Man braucht das relativ junge Alter eines Obi-Wan auch, um die Freundschaft in RotS besser hervorzuheben, denn dort zeigt sich das Verhältnis eines sichtlich lockereren Obi-Wan zu Anakin als wesentlich enger und freundschaftlicher, als es das von Qui-Gon und Obi-Wan je war. Mit zunehmendem Alter wurde der gefühlte Altersunterschied zwischen den beiden wohl immer geringer und die Beziehung taute auf. Könnte man sich eine solch enge Freundschaft zwischen einem jungen Anakin und einem wesentlich älteren Jedi-Meister vorstellen? Einen ähnlichen Gefühlsausbruch wie jenen, den Obi-Wan bei Anakins Verbrennung zum besten gibt? Vielleicht. Ich kann es allerdings nicht.

Man braucht also quasi Qui-Gon, um den gesamten Grundstein für die Beziehung zwischen Anakin und Obi-Wan zu legen, die ansonsten unter ganz anderen Rahmenbedingungen gestartet wäre, die nur unter noch extremerem Versagen Obi-Wans dermaßen hätte fehlgehen können und das konnte man dem allseits beliebten Obi-Wan-Charakter nicht antuen, noch sollte man es das tun.

Und dann natürlich noch Qui-Gon selbst. Ein überaus weiser Jedi, der immer bemüht ist, das Richtige zu tun, auch wenn er dabei manche Regeln überschreiten muss. Ein Mann, der durch die Darstellung Liam Neesons so viel Wärme gewinnt und dessen Tod am Ende von TPM den Zuschauer bewegt... Ein Jedi, der sowohl in den Filmen als auch in Jedi-Padawan und darüber hinaus mit den besten und weisesten Zitaten aufwarten kann. Man kommt einfach nicht umhin Qui-Gon zu mögen und nicht umsonst ist er wohl die beliebteste Figur aus TPM.

Zu den Machtgeistern: Auch ich hätte mich über ein Auftauchen Qui-Gon Jinns in RotJ sehr gefreut und auch wenn sein Geist in RotS Meister Yoda erschienen oder wenigstens wie geplant mit ihm gesprochen hätte, hätte ich sehr begrüßt.

Zum Schluss dann noch die entscheidende Frage:

von Darth Ki Gon: Zu schade, dass es die vielleicht beste Obi Wan-Szene überhaupt leider nicht in den Film (ROTS) geschafft hat.

Auf welche Szene nimmst du hier Bezug? :D
 
Das war aber nicht Fehler der Jedi, sondern der persönliche Fehler von Obi Wan.
Er hat sich selber überschätzt, so wie es sich anhört. Er sucht also allein die Schuld bei sich selbst und nicht bei den Jedi. Ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr er hinter dem Jeditum steht. Auf jeden Fall für mich. Obi Wan wirkt für mich in der OT nicht so rebellisch, wie es Qui Gon in der PT war. :)

Äh, hab ich was anderes geschrieben, als daß das der persönliche Fehler Obi-Wan's war, Anakins Ausbildung zu versemmeln, zumindest nach dem, was er in ROTJ sagt? :verwirrt:
Das ist es ja gerade, was den Charakter damals so plötzlich interessant erscheinen ließ, daß er eben einen großen Fehler gemacht hat, daß er anscheinend so anmaßend war, zu denken, er könne ebensogut Jedi ausbilden, wie Yoda das konnte.
Durch die Figur des Qui-Gon bekommt Obi-Wan jedoch sowas wie einen Persilschein ausgestellt. Er (Obi) war von Anfang an skeptisch, was den Jungen angeht und bildet ihn nur aus, weil das der Wunsch seines sterbenden Meisters war und versemmelt wohl deshalb auch die Ausbildung.
Ein Obi-Wan, der sich und seine Fähigkeiten überschätzt, und der eben kein stromlinienförmiger Held ist wäre um einiges interessanter gewesen.

C.
 
Das ist es ja gerade, was den Charakter damals so plötzlich interessant erscheinen ließ, daß er eben einen großen Fehler gemacht hat, daß er anscheinend so anmaßend war, zu denken, er könne ebensogut Jedi ausbilden, wie Yoda das konnte.

Finde ich jetzt nicht so prickelnd, eben weil er einer der letzten Jedi war.
Er wird bereits in ESB als Lügner abgestempelt und da finde ich eine noch krassere verschwiegene Story doch etwas zuviel des Guten.

Durch die Figur des Qui-Gon bekommt Obi-Wan jedoch sowas wie einen Persilschein ausgestellt.

Nichts anderes habe ich oben geschrieben. Da habe ich Deine Antwort wohl als Gegenargument angesehen. :)
 
Ich finde Qui-Gon nicht unbedingt überflüssig. Ich würde viel eher sagen, der Charakter wurde nicht gut genug ausgearbeitet, um zu einem richtigen Sympathieträger zu werden. Als er abgenippelt ist, hab´ich nur gedacht: Na ja...
 
Ich finde auch, dass Qui-Gon in TPM alles andere als ein Störfaktor ist und habe deswegen auch für "gut" gestimmt. Leider sehe ich das auch so, dass dieser Char die Zeitlinie etwas kaputtmacht, da er in der OT nie erwähnt wurde und da eher angedeutet wird, dass Obi-Wan allein Anakins Machtpotenzial entdeckt und ihn ausgebildet hat. Wie gesagt habe ich nichts gegen die Figur selbst, Liam Neesons schauspielerische Leistung ist auch gut, aber es gibt da halt keinen Bezug zur OT...
 
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Auf Obi Wans nächtlichen Besuch bei Padme (wird im Film kurz bei einem Gespräch zwischen Anakin und Padme angesprochen), bei dem er ihr u.a (und vor allem) sagt, dass er von ihrer Beziehung mit Anakin weiß und wie er mit diesem Wissen umgeht und warum er es tut.

Die Szene wo Obi-Wan fragt ob Anakin der Vater ist. Ich kann jetzt leider nicht den original Text zitieren, aber "Ja", Obi-Wan scheint genau in dieser Szene zu spüren, dass Padmé von Anakin schwanger ist. Leider ist es im Film nicht zu sehen ob er es vorher schon wusste.
 
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