...Aber natürlich kommt es auch auf das Alter des Originals an, wie viel da jetzt geändert werden sollte...
ACK. Obgleich ich dann eigentlich bei Classic-Remakes sogar mehr noch Potenzial auch sehe.
KotOR I und II sind in sofern eigentlich eben noch recht junge RPGs und bis auf die Grafik insgesamt sind die Spiele sehr gut.
Etwas Sorge, merke ich gerade, würde mir aber vielleicht auch generell bereiten, wenn sie danach beim Remake tatsächlich das Spiel "verhunzen".
Wie gesagt kann ich mir KotOR I & II gut in moderner, grafischer Optik vorstellen und so weit möglich wäre es auch nicht schlecht, einige RPG-Options-Erweiterungen, die es in KotOR II dann gab, auch im ersten Teil teilweise noch mit reinzunehmen.
Wenn ich aber meinte, dass ich mir vorstellen kann, dass KotOR grafisch wenigstens so gut wie die Mass Effect-Reihe aussehen könnte, soll das natürlich dann nicht heißen, dass sich KotOR danach auch genauso spielt.
DANN bräuchte ich auch kein KotOR-Update oder Remake o. ä., sondern würde dann auch lieber bei den Originalen bleiben.
Apropos "Classic-Remake": Was ich allerdings auch sehr, sehr toll fände, wäre ein
Deus Ex I-Remake (Ja, ich weiß... Ich nun wieder...

). DAS wäre auch ein Game, welches ich einfach wirklich auch noch mal gerne in zeitgemäßer Grafik-Pracht, ausgebügelten Technik- und Mängel-Schwächen (heute zumindest wären diese solche!!!) und so einigen möglichen Erweiterungen in den Interaktions-Optionen, um die Spieler-Interaktion mit der virtuellen Spielwelt zu verumfänglichen.
Die Storyline und Dialogik im Spiel müsste auch etwas zeitgemäßer angepasst werden, aber um Gottes willen nicht völlig umgebaut, und der Realismusgehalt der NPC-KI und -Balance ebenfalls verbessert angepasst werden.
Was aber auch gar keinen FALL wegfallen dürfte, ist genau das, was Deus Ex seinerzeit zu einem genialen Spiel und bis heute zu einem Kult-Klassiker macht.
Die Zugänglichkeit ins Spiel war für einen als Spieler absolut genial. Alles war und fühlte sich in sich stimmig an - ob man nun mit oder ohne Tutorial begann.
Die Kampagnierung des Spiels war ebenso völlig ausreichend und perfekt. Sie waren Situations- bzw. Vorfallgebunden und aber man wurde auch nicht gleich völlig derbe ins Konfrontations-Geschehen geschmissen, sondern hatte zuvor Zeit, sich Taktiken zu überlegen und auch in Ruhe die Umgebung soweit zu erkunden, wie möglich.
Obwohl Grafik und Design des Spiels auch schon zu früheren Zeiten nun nicht mehr hoch lobbar waren, so erzeugte sie dennoch im Spiel selbst eine ungeheuer realistisch sich "anfühlende" Atmosphäre, was auch dadurch gut gestützt wurde, dass die Umgebungen nicht völlig zeitgemäß waren, dennoch aber ausreichend realistisch aufgebaut und umgesetzt.
Stand man zu Beginn des Spiels auf "Liberty Island, New York", dann war das auch genauso - selbst wenn es nicht vielleicht völlig authentisch war.
Auch die Griffigkeit in der Interaktion war beachtlich, fühlte sich real an und unterstützte daher diesen Eindruck sehr gut. MIt unzähligen Dingen konnte man dort erstmal in einem völlig neuartigem Ausmaß interagieren: Trinkbecher konnte hoch genommen und wieder abgesetzt werden, Stühle weggerückt, Kisten verschoben, aufeinander gestapelt und so auch taktisch zum Überwinden von Mauern verwendet werden.
Was aber ebenso genial wra und bleiben müsste, war die Identifikationsmöglichkeit mit dem, was die Spielfigur darstellte. Man war ein Spion, ein Agent und aber auch eben so etwas wie ein Detektiv und Ermittler. Computer konnten gehackt, E-Mails gelesen und Codes für Zugänge mit elektronischen Sicherungs- und Verschlussanlagen entdeckt werden - und diese gab der Spieler im Grunde dann auch selbst per Tastatur in das Code-Feld neben der viruellen Tür ein.
Eine völlig frei verwendbare Notizbuch-Funktion im Spielmenü war implementiert, mit der man fast ähnlich dem Win-Editor eigenständig sich Notizen machen und aufgefundene Informationen zusammenfassen konnte.
UNd eigentlich eines der allerwichtigsten Dinge ebenfalls: Ja, Deus Ex war immer ein Shooter und hat auch nie den Eindruck vermitteln wollen, weniger als das zu sein. Aber im Gegenteil war er weit mehr als das. Deus Ex war und ist eher ein Ego-RPG-Taktiker und bislang in diesem Bereich IMO unerreicht (selbst Deus Ex II kam nicht ganz daran, ist aber ebenfalls auch unerreicht).
Das hieß: Keine nutzlose Ballerei, kein hirnloses Herumgeeile, keine hirnlos auf einen drein jagenden Gegner. Man konnte Gegner umgehen oder umschleichen, betäuben, bewusstlos schlagen, entwaffnen usw. Türschlösser konnten geknackt oder Türen aufgesprengt werden, Fenster eingeschlagen werden, um dadurch in ein Gebäude zu gelangen und zu fast jedem Level-Bereich gab es mindestens zwei bis drei verschiedene Möglichkeiten, dorthin zu gelangen (Strasse, Kellergeschoss, Abluftschächte oder auch über das Dach)
Und all das, ohne das Deus Ex etwa spielerisch schwerfällig oder träge gewesen wäre, irgendwo langeweile aufkam oder man sinnlos irritiert nicht weiter wusste. Letzteres kam zwar durchaus vor, aber wenn dann nur, wenn es das Spiel auch vorsah und entsprechend kein Spielstand neu geladen werden brauchte - auch wenn das trotzdem möglich war.
Landete man z. B. in einer Gefängniszelle, konnte man z. B. auch daraus wieder ausbrechen.
Das heißt nicht, Deus Ex I wäre perfekt gewesen. Oh nein, sicherlich nicht. Die Physik-Engine war gerade so ausreichend überzeugend für ein Spiel der damaligen Zeit (2001). So wie ich das hier beschrieb, darf man da auch keine Supersachen erwarten. ABER: Das, was ging, dass haben die Entwickler damals (IIRC müsste es Ion Storm gewesen sein) so gut und stimmig wie IMO möglich umgesetzt gehabt.
Es gäbe also durchaus völlig objektiv gesehen einiges, was verbesserbar wäre.
Aber deshalb wäre ich andererseits auch eher in Sorge wegen einem Remake von Deus Ex I.
Entwickler müssen ja IMMER dazu tendieren, alles viel, viel besser - und dann auch gleich wieder dabei eher schlimmer zu machen (Upps, klingt irgendwie bekannt... Woher bloß?).
Ehe ein Entwickler Warren Spectors und Harvey Smith' damalig geniales Spiel aber stattdessen eben verhunzen würden, sollte man es lieber nicht remaken.
Dann soll dieses mein Spielerlebnis-Gefühl aus damaligen Zeiten lieber nur in meiner Erinnerung weiterleben - und all diese wunderbaren "Wow"-, "Aha"-, "Genial"- oder "Boah"-Momente, die man damit verband.