Und wie jedes Mal, wenn der Sozialismus an die Macht kommt, ist die tatsächliche Basisdemokratie das erste Opfer dieser bescheuerten Staatsphilosophie, weil die Realpolitiker zwangsläufig erkennen müssen, dass Otto, Günther und Fritz überhaupt gar keine Ahnung haben und trotzdem lauthals irgendeinen Unsinn fordern. Das machen die drei solange, bis man diese Störenfriede halt weg sperrt, weil ihr zuständiger Sowjet (Rat) das wegen des öffentlichen Friedens so entscheiden musste. Das alles gefällt Klaus, Mark und Dieter in dieser Form natürlich überhaupt nicht und darum basteln die drei dann auch eifrig an ihrer eigenen sozialistischen Revolution, weil "die da oben" ja Verräter an der Sache sind.
Es ist nicht die Frage "ob" ein sozialistisches System an sich selbst zerbricht, sondern nur "wann".
Diese Grundsätze finden sich allerdings in Abgeschwächter Form auch bei uns im Grundgesetz, sie werden nur durch einige Gesetze eingeschränkt und eben diese Eskalationen zu verhindern. Speziell Artikel 20 und 5 sind dafür sehr wichtig.
Außerdem ist das Manifest, das hier angesprochen wurde, (welches übrigens 2013 zum UNESCO-Dokumentenerbe geworden ist), ist zu ganz anderen Zeiten entstanden, nämlich als die heutigen Demokratien gerade mal konzipiert worden sind, wozu Marx und Engels ebenso ihren Teil geleistet haben wie John Locke und Charles Montesquieu. Beides basiert eben nunmal darauf das die Macht vom Volke auszugehen hat. Das Manifest ist in dem Sinne eben Radikal, da es auf Grund des Klassenkampfes zur Revolution auffordert um die Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Zudem wird der Gedanke der Revolution als natürlicher Ereignis betrachtet. Außerdem befand sich Europa zu diesem Zeitpunkt in der Industriellen Revolution, viele Arbeiter wurden einfach Wegrationalisiert, da die Maschinen ihre Arbeit übernehmen konnten. Siehe Aufstand der Weber 1844. Das Vermögen hat sich zu extremen Teilen sehr unverhältnismäßig Verteilt und die Arbeiter hatten eben keine Rechte um etwas daran zu ändern, weswegen sie sich diese Rechte eben genommen haben. Wenn Marx also von Enteignung und Abschaffung des Persönlichen Eigentums spricht, dann meinte er eben damals die Bourgeoisie, bestehend aus Adel, Kirche und Handelsleuten die 10% der Bevölkerung ausmachten, aber 90% des Vermögens hatten. (Wenn man sich das Weltvermögen heute so ansieht, hat sich daran übrigens nicht viel geändert.) Die Enteignung sollte also von Reich zu Arm erfolgen, um ein Vermögen des Volkes zu erschaffen. Im Prinzip nichts Anderes was bei uns in Artikel 14 niedergeschrieben wurde und bei uns durch Arbeitslosengeld, Krankenversicherung, Rente usw. gewährleistet wird. Auch wenn die Praxis ein bisschen anders aussieht und die Gesetze der letzten 10 Jahre leider in eine etwas andere Richtung gehen, was Clyde auch angesprochen hat.
Selbst die Gesetze die Sozial sein sollen, enthalten doch gewisse Ungerechtigkeiten, da so viele Lücken und Ausnahmen enthalten sind. Siehe nun die aktuelle Mietpreisbremse, wo sich unsere GroKo auf die Schulter klopft, an der bestehenden Situation sich allerdings nicht viel ändern wird. Es wäre eigentlich besser gewesen man würde durch Sozialen Wohnungsbau wieder für mehr bezahlbare Wohnungen sorgen.
Stattdessen kommen dann so Vorschläge, wie das Rentner aus ihren Wohnungen ausziehen sollen um Platz für Familien zu schaffen. Problem daran ist, dass diese größeren Wohnungen (3 bis 4 Zimmer, 70 bis 100 m²) schon lange renovierungsbedürftig sind, und deswegen billiger kommen als eine moderne ein bis zwei Zimmerwohnung. Soll heißen, die Rentner sollen aus ihren Wohnungen ausziehen, sich verkleinern, einen guten Teil ihres Hausrat aufgeben, um dann mehr Miete zu zahlen als vorher. Für Leute über 70 nicht gerade leicht, selbst wenn sie noch nicht pflegebedürftig sind.