@Count Flo
Ich habe Dir hier mal eine kurze Biographie über Paul Hausser verfasst.
Wir sind ja letzte Woche "unterbrochen" worden
Paul Hausset wurde am 07.10.1880 geboren.
Bereits mit 12 Jahren trat der Sohn eines Majors in die Kadettenanstalt Köslin und später Lichterfelde ein. Zu seinen Klassenkameraden zählten damals die beiden späteren Generalfeldmarschälle Günther von Kluge und Fedor von Bock.Im Jahre 1899 erfolgte sein Eintritt in das preussische Heer in dessen Reihen er am 20.03.1899 zum Leutnant befördert wurde.Er tat zunachst Dienst im 7. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 155 und wurde dort am 20.08.1909 zum Oberleutnant befördert. Es folgte die Kommandierung auf die Kriegsakademie und die anschliessende Versetzung in den Großen Generalstab. Dort erfolgte am 01.10.1913 seine Beförderung zum Hauptmann i.G. Im I.Weltkrieg nahm Hausser an den Kämpfen im Westen,Kurland und in Rumänien teil. Am 01.10.1917 erfolgte seine Beförderung zum Major i.G.
Nach dem Ende des I.Weltkrieges diente der Major zunächst beim Grenzschutz Ost und wurde dann als Berufsoffizier in die Reichswehr übernommen. Dort erfolgten verschiedene Dienstellungen und er wurde die diesem Rahmen am 15.11.1922 zum Oberstleutnant und am 01.07.1927 zum Oberst befördert.Als Oberst war er Regimentskommandeur des Infanterie-regiments 10 bevor er am 01.10.1930 Infanterieführer IV in Magdeburg wurde. In dieser Dienststellung wurde er am 01.02.1931 zum Generalmajor befördert. Am 31.01. 1932 schied er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant aus der Reichswehr aus,nach 33 Dienstjahren.
Paul Hausser brachte es also bereits in der Reichswehr der Weimaer Republik bis zum Generalleutnant,was in der kleinen Reichswehr eine große Leistung war.Er erreichte diesen Rang übrigens wie gesagt 1932.Also vor Hiutlers Machtantritt. Er schied aus der Reichswehr aus,und schloß sich dem Stahlhelm an.Als der Stahlhelm durch Hitler aufgelöst wurde wurde Hausser als SS-Standartenführer(Oberst) in die SS.Verfügungstruppe übernommen,der Keimzelle der späteren Waffen-SS.Er war der erste Kommandeur der Junkerschule Braunschweig und und Kommandeur der SS-Verfügungsdivision.
Bei Ausbruch des 2.Weltkrieges befehligte Paul Hausser,mittlerweile im Range eines SS-Gruppenführers(Generalleutnant) eine SS-Brigade.Im Frankreichfeldzug befehligte er die SS-Verfügungsdivision,die spätere SS-Division "Das Reich".
Mit der gleichen Division nahm er am Balkanfeldzug teil.
Ebenso trat er mit dieser Division am 22.06.1941 den Gang in den Russlandfeldzug an.In diesem wurde er am 01.10.1941 zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS befördert.Nach einer schweren Verwundung vor Moskau, bei der er ein Auge verlor übernahm er im Juni 1942 als Kommandierender General das II. SS-Panzerkorps,mit dem er an der Besetzung Süd-Frankreichs teilnahm.
Im Január 1943 wurde das Korps im Raum Charkov eingesetzt.Als mehrere sowjetische Armeen, in absoluter taktischer, personeller und materieller Überlegenheit, zur Offensive antraten, bat Hausser um die Genehmigung, seine Truppen abziehen zu dürfen. Doch Hitler befahl die Verteidigung .Doch Hausser zeigte sich nicht als höhriger Befehlsempfänger,sondern räumte befehlswiedrig die Stadt und rette sein Korps so vor der Vernichtung.Auch glaubte die Stawka,daß ein SS-General niemals ohne Hitlers Befehl eine Stadt räumen würde und glaubte deshalb,es wäre ein Rückzug angeordnet,und ordnete seinerseits das rücksichtsloses Nachsetzen an,was die Rote Armee eine Niederlage mit großen Verlusten kostete.Das Korps nahm dann auch an der Rückeroberung Charkows im März 1943 teil.
Im Laufe des Jahres 1943 nahm Hausser mit seinem Korps an der Operation "Zitadele" teil und im Zuge dieser Operration auch an der Panzerschlacht von Prochorowka,der größten Panzerschlacht aller Zeiten.
Dann folgte die Verlegung nach Italien,dann folgten im April 1944 Kämpfe bei Tarnopol und beim Kessel von Tscherkassie.
Danach erfolgte die Verlegung an die Invasionsfront.Im Verlauf der Kämpfe dort übernahm SS-Obergruppenführer Hausser als erster SS-Offizier den Oberbefehl über eine Armee der Wehrmacht und wurde am 1.8.1944 zum SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS befördert.
Im Januar wurde er dann,wiedrum als erster SS-Offizier,Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Oberrhein.Dann übernahm er die Heeresgruppe G.
Doch auch ihn traf,wie viele seiner Kollegen der Unwille Hitlers,und er wurde seines Postens enthoben.
Er geriet in amerikanische Gefangenschaft,und wurde aus dieser ohne jedwede Anklage im Jahre 1949 entlassen.
Paul Hausser verdiente sich bei Charkow das Eichenlaub,dieses wurde ihn aus Wut über sein Eigenmächtiges Handeln erst im Juli 1943 von Hitler verliehen.Tortzdem erhielt er noch als 90.Soldat der Deutschen Streitkräft und als 11 Soldat der Waffen-SS die Schwerter.
Paul Hausser starb am 21.12.1972 in Ludwigsburg.
Trotz seiner Funktion bei der Schaffung der Waffen-SS und seiner Teilnahme an vielen wichtigen Schlachten des II.Weltkrieges und der Tatsache daß er einer von nur 2 Oberstgruppenführer der Waffen-SS war, wurde Paul Hausser nicht von den Siegermächten angeklagt. Dies sagt viel über ihn aus.Ebensowenig wurde er von der deutschen Justitz angeklagt.
Es steht ohne jeden Zweifel das SS-Verbände unter seinem Kommando schwere Kriegsverbrechen begangen haben.
Es ist aber auch eine Tatsache das Paul Hausser ebenso wie Sepp Dietrich zumindest versuchte diesem Treiben Einhalt zu gebieten.
Natürlich ist er als Befehlshaber auch für die Taten der ihm unterstellten verantwortlich.Aber es muß auch berücksichtigt werden daß z.B. der Gerichtsbarkeitserlass es schwer machte solche Dinge nachträglich zu ahnden.
So konnte z.B. Paul Hausser nicht einfach Todesurteile gegen seine Soldaten verhängen und ausführen lassen da diese Urteile immer erst vom Oberbefehlshaber der Armee,der Haussers Einheit zugeteilt war, bestättigt werden mußte. Zumindest bis es zu den fliegenden Standgerichten kam. Aber diese hatten ja bekanntlich "andere Sorgen" als Kriegsverbrechen eigener Soldaten.
Wie schwer es auch für hohe Offiziere war vermeintlichen oder tatsächlichen Kriegsverbrechen nach zu gehen zeigen die Vorfälle umd Oradur.
Die Taten dort sollten nach dem Willen einiger Heersoffiziere kriegsgerichtlich untersucht werden. Ein einziges Wort Hitlers verhinderte dies.