Episode IX Spoiler Gesamtbewertung der Sequel Trilogie

Darth_Seebi

ganz böser Sith
Nachdem mit EP9 die ST mittlerweile vollendet ist (und ich ne Woche Zeit hatte, diese sacken zu lassen) möchte ich mal eine Diskussion über eure Bewertung der gesamten Sequel Trilogie starten.

Mache ich mal den Anfang. Und obwohl ich EP7 und 8 sehr oft hier verteidigt habe, fällt mein Gesamtfazit (vor allem aber nicht nur dank EP9) leider sehr durchwachsen aus. Wobei ich zugeben muss, dass ein paar Elemente des Posts vom User Souvereign aua dem Scifi-Forum stammen, weil ich nicht noch einmal das exakt selbe schreiben wollte. ;)

Neben dem Hauptkritikpunkt, Planlosigkeit, auf den ich später eingehe, möchte ich mal mit anderen Dingen startet. Etwa

I. Das fehlende World Bulding

Man mag über die PT sagen was man will, aber sie haben das Star Wars Universum definitiv bereichert und ausgebaut. Die OT brauchte dies noch nicht so sehr, da man den Konflikt hier noch gut auf den Rahmen "kleine Rebelltentruppe gegen übermächtiges galaktisches Imperium" begrenzen konnte. Die ST hätte aber alle 6 Filme berücksichtigen müssen, tat dies aber nicht, wodurch sich viele bis heute unbeantwortete Fragen ergeben, bspw.:

1. Was ist der Gesamtstatus der Star Wars Galaxis?

Der Lauftext zu EP7 orakelt irgend etwas von einer Republik. Der Regierungssitz dieser Republik wird dann von der Ersten Ordnung zerstört. In Last Jedi wird dann die Republik von General Hux als nicht mehr existent beschreieben und der Lauftext sagt uns, dass jetzt die Erste Ordnung herrschen würde. Und in TROS gibt es auf einmal eine Vielzahl an sogenannten Freien Welten, die am Ende eine Flotte aufbringen können, die die Flotte der Rebellenallianz bei Endor geradezu lächerlich winzig erscheinen lässt.

Die einzigen Szenen mit diesem Politikpart hätte es in TFA gegeben, aber die wurden komplett rausgeschnitten. So wurde auch im neuen EU bis jetzt nicht geklärt, was wirklich nach Endor passierte. Wie sich diese (Neue) Republik gegründet hat und wie es in der Galaxis aktuell so aussieht. Auch eine echte Perspektive nach EP9 fehlt, denn der Widerstand hat ja im Gegensatz zur Rebellenallianz offenbar gar keinen politischen Überbau.

2. Was ist mit Lukes Jedi Akademie?

Die ganze Geschichte, wie Luke potentielle Kandidaten für seine Schule sammelt, wie er sie ausbildet, wie er die wachsende Dunkelheit in Ben Solo nicht erkennt und wie er am Ende scheitert wäre mehr als eine gute Geschichte wert. All das sind wichtige Fragen, die bis heute aber so gut wie nicht beantwortet wurde. Selbst im neuen EU gab es dazu nicht einmal den Hauch einer Andeutung.

3. Woher kommt die Erste Ordnung?

Auch so ein Punkt. Wie wir jetzt wissen, sollte die erste Ordnung offenbar nur das Vorauskommando von Palpatines Letzter Ordnung sein. Aber offenbar sind das bis zuletzt zwei komplett voneinander getrennte Einheiten gewesen - und von Palpatines Rückkehr wusste man bis kurz vor Rise of Skywalker in der FO selber nichts (mit Ausnahme von Snoke). Auch hier fehlt einfach die Begründung, wie die FO so stark werden konnte. Vor Palpatines Riesenflotte aus EP9 mal ganz zu schweigen. Zwar kann man sich zwischen den Zeilen schon etwas zusammen reimen, aber es fehlen hier doch wichtige Antworten.

In Punkto Worldbuilding hat man meiner Meinung nach ziemlich versagt bisher.

II. Was ist mit den Machgeistern?


Für mich einer der Kardinalfehler der neuen Trilogie. Da haben wir in den Filmem sicher die Machtgeister von Yoda, Obi Wan und Anakin am Ende von Return of the Jedi etabliert - und man lässt in den neuen Filmen nur Machtgeist-Yoda auftreten. Und das, obwohl Kylo Ren ein riesiger Anakin Skywalker bzw. Darth Vader Fanboy ist. Es will einfach nicht in meinen Kopf, warum man nicht wenigstens einmal Hayden Chritiansen vor die Kamera gezerrt hat, damit er noch einmal den Anakin geben darf. Gerade im letzten Film wäre dies aus meiner Sicht ein Muss gewesen. Nur seine Stimme zu hören reicht mir das auch nicht.

Generell die Machgeister. Da sehen wir auf Exegol in Rise of Skywalker tausende Machtgeister der dunklen Seite, aber als die Machtgeister der toten Jedi sich hinter Rey versammeln hören wir nur geflüsterte Stimmen der wichtigsten toten Jedi und einiger Clone Wars / Rebels Jedis. (PS: Wir wissen damit auch, dass Ahsoka Tano zum Zeitpunkt von Rise of Skywalker nicht mehr am Leben ist, denn ihre Stimme ist auch zu hören) Hier hätte man das Geld in die Hand nehmen und in dieser Szene die wichtigsten Machtgeister mit den jeweiligen Schauspielern zeigen MÜSSEN.

Auch in der letzten Szene auf Tatooine verstehe ich nicht, warum man hier nur Luke und Leia als Machtgeister zeigt und nicht wenigstens die komplette Skywalker-Machtgeist-Sippe - also auch Anakin und Ben. Die fehlen mir hier wirklich.

III. Katstrophale Entscheidungen der Obrigkeit

Kathleen Kennedy hat IMO gezeigt, dass sie ne gute Produzentin ist (bzw. früher war), aber als "Firmenchef" nichts verloren hat. Anders kann ich mir ihre ganzen Kardinalfehler nicht erklären. Dieses ständige Leute einstellen, wieder rausschmeißen, Story Group rund um Pablo Hidalgo, die anscheinend nichts zu melden hat (oder einfach nichts macht), das katastrophale Marketing zu "Solo" und TROS (auch wenn ich nicht weiß, in wie weit das Disneys Versagen war).

IV. Planlosigkeit / Offene Fragen

IMO war es auch ein katastrophaler Fehler JJA einzustellen. Als ich hörte, dass er auch EP7 machen soll, habe ich, nachdem er mir erst Star Trek mit ST09 und STID madig gemacht hat, sowie die Planlosigkeit von "Lost" mit der letzten Staffel durchgesickert ist (und auch wenn David Lindelof Showrunner war, JJA war Creator und hätte von Anfang an Antworten für die von ihm aufgeworfenen Rätsel im Petto haben müssen) , nur den Kopf geschüttelt.

Von Episode 7 war ich dann jedoch positiv überrascht. Zwar waren einige von JJAs klassischen Fehlern drinnen (zu viele Mystery Boxen, wo ich damals schon befürchtete, nie ne Antwort darauf zu bekommen, zu viele - wenn auch weeeeeeit weniger als von ihm gewohnt - Lensflairs zu viel Leichenfledderei bei EP4), merkt man IMO, dass mit Lawrence Kasdan, der vermutlich beste SW-Autor mit an Bord war. Kasdan kennt nun einmal die Chars wie kaum ein zweiter und schafft es perfekt die Chemie zwischen ihnen einzufangen.

Nach EP8 hab ich mich dank geärgert, dass RJ gar keine von JJs Mysteryboxen aufzugreifen schien. Hoffte, dass er sich zumindest ein paar Gedanken darüber gemacht hätte (immerhin gab es auch im Internet einige gute Ideen, diese zu befüllen). WIe gesagt, an einen Plan JJs hab ich zu diesem Zeitpunkt, in keinster Weise geglaubt. Erst ein paar Monate später, als die Unkenrufe im Internet immer lauter wurden, wurde im Internet auf ein langes und breites erklärt, dass es sehrwohl einen Plan für die ST geben würde (auch wenn RJ stets betont hatte, dass er keinen "Fahrplan" bekommen hätte). Seit EP9 bin ich mir aber sicher, dass das nur ne Marketing Lüge war. Es hat nie nen Plan für die ST gegeben, der über Lucas' Konzepte (derer man sich tlw. dann doch bediente) und vielleicht noch 7 der Han Film, 8 der Luke Film, 9 der Leia Film, hinausging. Wäre kein Problem, die OT hat man auch „on the Fly“ geschrieben. Aber dann hätte man JJ bei seinen verdammten Mysteryboxen in EP7 bremsen müssen.

Meine bisherigen Kritikpunkte betreffen eher EP7 und 8 (auch wenn JJ bei 9 nicht einmal versuchte, groß auf die von ihm aufgeworfenen Fragen einzugehen) und könnte ich damit leben. Doch jetzt kommen zu du dem, was EP9 verbrochen hat und IMO die ST endgültig disqualifiziert:

V. Das Ende

Wie gesagt, EP7 hatte den Vorteil, dass man JJ Larwarance Kasdan als Drehbuchautor zur Seite gestellt hat. Bei 9 war es dann Chris „Martha“ Terrio. Auf die ganzen Logikböcke mag ich nicht weiter eingehen, da sie nur EP9 betreffen und ich mich an ensprechender Stelle schon ausführlich darüber beschwerte. Auch, dass die Palpatine Rückkehr einfach nur kake geschrieben ist (Null Erklärung dafür), obwohl dass das Gesamtbild der ST sehrwohl hinunterzieht, ist jetzt mal geschenkt.

Was ich aber nicht akzeptieren kann und will ist, dass auf einmal alle Taten der alten Helden für die Katz waren. Rückkehr der Jedi Ritter? Gleich mal die Akakademie zerstört. Neue Repubik? Dito. Die großen Drei und die Skywalker Blutlinie? Ausgelöscht. Darth Sidious besiegt? Kehrt mächtiger als je zuvor zurück, verführt den Sohn seiner schlimmsten Feinde und ist indirekt für deren Tod verantwortlich. Ein Gleichgewicht der Macht, welches seit Jahrtausenden prophezeiht wird? Wenn wird dieses von Rey eingeleitet, Anakins und Luke einzig wichtige Funktion in der Handlung ist, dass sie Rey gut zureden.

Ich glaub nicht einmal, dass JJ und Terrio hierbei alles Rian Johnson provozieren wollten. Sie wollten ja bei EP9 „auf Nummer sicher gehen“. Sie waren IMO einfach nur zu blöd um zu kapieren, dass sie damit die gesamte OT und PT völlig untergraben. Deshalb lassen sie ja auch z.B. Anakin sagen, Rey solle, wie er das Gleichgewicht der Macht, wiederherstellen, obwohl das völliger Blödsinn ist. Für wie lange hat Anakin ein Gleichgewicht geschaffen? 5 Minuten?

VI. Fazit

Alles in allem sehe ich die ST leider als gescheitert hat. Eine Daseinsberechtigung gibt es IMO nicht wirklich (außer Dollar Noten). Weder wird die Geschichte, die GL 1977 begann groß fortgeführt (mehr ein Remake), noch wird das Star Wars Universum groß erweitert. Im Gegenteil IMO werden OT und PT dank der ST jetzt massiv entwertet, weshalb zumindest EP9 niemals Bestand meines persönlichen Head Canons sein kann.

Der Grund für das Versagen liegt IMO (auch wenn Kennedy mit ihrer Einstellungspolitik nicht ganz unschuldig ist) bei JJA. Alle meine Befürchtungen, als es hieß, er würde EP7 machen, haben sich leider bestätigt. Die ST kränkelt an den exakt selben Fehlern wie JJs Kelvin Filme: Mysteryboxen über die sich nicht mal JJ selbst Gedanken macht (ok, die hatte Kelvin weniger), Kopieren statt Innovation, trotzdem Null Respekt gegenüber dem Quellmaterial. Dazu kommen seine handwerklichen Fehler wie zu hohes Tempo, zu viel Action, zu viele Lensflairs (wenn auch bei der ST weniger) und ein miserabler Design Geschmack (Apple Brücke, Budwaiser Maschinenraum, Enten Sturmtruppler, Kylos Berserker Lichtschwert) dazu.

100%ig lasse ich RJ sich zwar auch nicht die Hände in Unschuld waschen. Immerhin hat er nicht einmal versucht auf JJs Fragen einzugehen (ok, JJ selber auch nicht ) und die Ausgangslage von EP8 war sicherlich nicht die Einfachste (wobei man Snoke als Darth Plagueis jederzeit zurückholen hätte können und Luke als Machtgeist immer noch den weisen Lehrmeister geben, welcher er am Ende von EP8 mit seinem Opfer im Grunde e schon wieder wird). Auch tritt EP8 etwas zu stark auf der Stelle, da außer Lukes und Snokes Tod (und das Forcebound zwischen Kylo und Rey) nichts für die Gesamthandlung groß wichtig erscheint. Allerdings hätte Disney JJ sicherlich einen 3 Stunden Film bewilligt, wenn er damit ein anständiges Finale hätte zaubern können. Immerhin hat Disney mit Endgame heuer den erfolgreichsten Film aller Zeiten für sich verbuchen können und der war 3 Stunden lang. Außerdem ist für die Gesamthandlung und den Eindruck einer Trilogie stets Anfang und Ende das Um und Auf. Und beides stammt von JJ.

Auch wenn ich EP7 und 8 immer noch als gute Einzelfilme betrachte, für die Gesamttrilogie gibt es ein 6, setzen, Mr. Abrahms. Nachdem er mit seinen Kelvin-Filmen bereits den Anfang vom Ende von Star Trek für mich eingeleitet hat (bei DSC kopiert ihn im Grunde sein Spetzi Kurtzman nur), hat er mir jetzt auch noch meine geliebten Star Wars Episoden Filme madig gemacht. Biiiiitte lasst diesen Stümper nie wieder ein Franchise, welches mir am Herzen liegt angreifen. Angeblich soll er jetzt für DC einen neuen Superman Film oder so drehen. Gerne. Von mir aus darf er auch den neuen „Transformers“ oder „Fast and die Furious“ inszinieren . Aber FInger weg vom MCU, Mittelerde, Westeros, Potter-Verse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat uns die neue Trilogie gebracht?

War es das Wert? Für Disney ganz sicher!

Was können wir den neuen Episoden 7-9 für die gesamte Saga abgewinnen?

Was hätte man anders machen können?
 
Die ST hat einige interessante Charaktere und die optische Modernisierung des SW Universum gebracht, aber leider hat es ebenso gezeigt, das ein Konzern wie Disney, mit so einer sicheren Sache wie Star Wars scheitern kann...
 
Die ST hat unterhaltsame Filme hervorgebracht, die ich für sich betrachtet als „gut“ bezeichnen würde (zumindest 7 und 8). Weiter gebracht haben sie Star Wars nur bedingt. Gewisse Aspekte wie das Force Bond fand ich gut, aber in Summe war es zu wenig.
 
Sehe ich jetzt nach der letzten Episode genau so!

Und das ist schade... ich kenne genügend Leute, denen die neuen Filme und der ganze Neue Canon darum wirklich gefallen und desshalb hat es doch einen Wert. Weil die sich damit beschäftigen können. Weil die sich freuen.
Aber für mich war das einfach ein Trauerspiel.

Die neue Trilogie (dieses "was wäre wenn" in meiner Sicht) bringt nichts dazu. Es nimmt vielmehr. Das Ende der OT war wichtig. Das Imperium schwer verwundet. Palpatine entweder vernichtet (Filme) oder dermaßen stark geschwächt, dass es ein leichtes ist, ihn nun zu zerpflücken (EU). Die Helden vereint und als Vorreiter zweier zukünftiger Blutlinien, die etwas in der Galaxie bewegt haben. Die Skywalkers, die Solos und die Fels werden noch lange in den Geschicken dieser Fiktion mitmischen.
Aber bei der ST wird das alles weggewischt. Sie endet wie Episode 6, nur mit mehr Toten auf Seiten unserer Helden. Das war ein "wir gehen in die Verlängerung, um mehr Figuren sterben zu lassen".

Den Wert bestimmt gerade nur die Maus für sich. Und da hab ich eh schon ein nicht so gutes Gefühl, ihr ein paar Dollar in den Rachen zu stopfen, aber sie verdient halt dennoch dran. Für mich hat das einen gewissen Unterhaltungswert als Fan, einen gewissen Unterhaltungswert als Kritiker und einen recht starken Unterhaltungswert, um hier mit Euch drüber zu diskutieren ("auf einem Nenner zu sein"), aber im Großen und Ganzen geht die Rechnung nicht auf.

Abgewinnen für die gesamte Saga kann ich somit den neuen Filmen (und dem Neuen Canon) somit rein gar nichts. Einige kleine Aspekte wie ein Design oder eine Idee vielleicht. Aber in meinen Canon (den Alten Canon) reicht das nicht hinein. Ich habe so viele Comics, Bücher und Spiele hier, die mir wichtig sind. Und die wurden weder erweitert, noch angekratzt. Das war nicht einmal ein Fasttreffer... das war ein kompletter Fehlschlag.

Anders machen hätte man alles müssen, wenn es nach mir ging. Eine noch nicht im Alten Canon abgehandelte Story, die wirklich überrascht und eine sehenswerte und erlebenswerte Parallelgeschichte erzählt, eine vollends andere Richtung einschlägt. Oder genauso mutig sein und sich einfach in den Alten Canon einklinken, wenn man sich eh so frech daraus bedient. Weil sooooo den großen Unterschied sehe ich jetzt nicht zwischen "man muss nicht erwähnen, dass Jaina irgendwann ihren Bruder umbrachte, weil er ein Sith wurde" oder "wir erzählen einfach nicht, wie Ben auf die Dunkle Seite fiel, das sollen sich die Leute mal schön selber vorstellen" und Co. Da hab ich lieber ein paar Bücher, die man empfehlen kann, als Dutzende Mystery Boxen, die nur halbscharig aufgelöst werden, wenn überhaupt oder in einem kleinen Nebensatz.
Das war der Grund für das Absägen des Alten Canons. Und nun steht der Neue Canon mit noch mehr offenen oder unzufrieden beantworteten Fragen und Zeitabschnitten da, als es damals viele wahr haben wollten...
 
mit so einer sicheren Sache wie Star Wars scheitern kann...
Zunächst einmal: bei „solchen“ „Fans“, wie man sie zu Hauf auf Facebook, YouTube et cetera finden kann (PSW ist natürlich voller Engelchen und ausgenommen...) eine „sichere Sache“? Hui, das ist mal eine Aussage.

Zum Thread-Thema an sich in Kurzversion: bei einer „künstlichen Verlängerung“ einer sechsteiligen Reihe erscheint die oberflächlichste Ambition dieser Produktionen stets der schnöde Mammon zu sein. Da aber schon im alten EU solche Verlängerungen in Form von Büchern, Comics und Videospielen seine Anhänger fand, war die Grundidee, diese Story um drei Filme zu verlängern (vor allem in Anbetracht, eine Ex-Universe-Brücke zu zukünftigem neuen SW zu schaffen!) jetzt nichts völlig Absurdes und Unvernünftiges. Wie ein Konzern wie Disney jedoch vorgeht, wurde seit der Bekanntgabe der Übernahme 2012 keine Dekade wild an der perfekten (Eier, Wollmilch, bla) Story getüftelt, sondern es wurde mehr oder minder „schnell schnell“ und ohne erkennbaren „großen Plan“ die Geschichte in die Hände eines bis dato nicht als Visionär geltenden Regisseur (JJ Abrams) gelegt, welcher laut eigener Aussage auch noch „OT-nah schreiben sollte“, um „die alten Fans abzuholen“. Dieser lieferte ein bildgewaltiges Soft-Reboot von Eine neue Hoffnung (1977). Parallel wurde mit Rebels und Rogue One (2016) weiterhin das OT-Ära-Gaspedal gedrückt. Als Rian Johnson - im Vorhinein von vielen Fans bereits als SW-Messias gefeiert - dann Episode VIII (2017) in die Kinos brachte, zerbrach der Ruf von SW zu einem gewissen Teil und einige vormals den neuen Inhalten offen gegenüber gestellten Leuten verloren endgültig den Glauben in Disney-SW. Solo (2018) sowie Resistance hatten mit Vorbehalten zu kämpfen und im Grunde genommen wurde die öffentliche Meinung zu SW im Schnitt immer mieserabler. Episode IX (2019) war bei einem großen Teil der Zuschauer im Grunde genommen bereits vor Kinostart chancenlos. Beziehungsweise manche sahen eine Fortsetzung zu VII und VIII und hatten keine großen Hoffnungen; fühlten auch kein großes SW-Feeling, lehnten es ab. Die Querelen im Hintergrund (Collin Trevorrow usw.) stimmten einige Personen auch nicht unbedingt optimistischer. Letztenendes brachte Disney seine Sequel-Trilogie nun aber über die Ziellinie und auch wenn die Kritiker in der Überzahl sind (oder zumindest in der Überzahl zu sein scheinen), konnten die Filme und der neue Kanon seine Fans finden.

Inhaltlich wurde in meinen Augen zu nah an der OT gearbeitet; durch das bloße Vergöttern seines Vorbilds wird man es nie übertrumpfen. Dies klappt erst recht nicht, wenn man zu viel möchte (Politik, Soziales, ...) und die Filme in einer Weise produziert, dass sie hier und da an der vierten Wand kratzen (z.B. L3). Schlussendlich wurden aber Themen aufgegriffen, welche Fans der Saga sich schon lange gefragt haben: Stichwort 'Opernszene' in Episode III. Ich finde nämlich, am Ende hat die ST durchaus ihre Daseinsberechtigung im Sinne George Lucas': Wie geht die Folgegeneration mit den Ereignissen des Galaktischen Bürgerkriegs um und was lernt sie daraus? Und was passiert nach ROTJ mit Luke als letztem Jedi? Ist Sidious das Ende der dunklen Seite? Ich denke, dieser Post-OT-Ausblick tut der Saga gut, wenn er auch etwas antiklimaktisch wirkt - zumindest bei der ersten Sichtung. Also brauchte es die ST? Nein, auf GAR keinen Fall in meinen Augen. Aber ist sie unnötig und scheußlich und reine Geldmacherei? An dieser Stelle bin ich dann geblendet und Fanboy und was weiß ich nicht alles und sage: Nein! Die Wiederbelebung von SW in Form von Filmen und Serien mit einem neuen Versuch eines einheitlichen Kanons ist aus meiner Sicht absolut gut und richtig und ich hoffe, dass man sich in Sachen Produktionsabläufe und kreativer Absprache in Zukunft sogar noch steigern kann.

Tja, und was man anders hätte machen können: diese Frage beantworte ich demnächst ausführlich. Darauf freue ich mich schon seit Monaten und hatte in der Vergangenheit schon daran gedacht, dafür einen Thread zu eröffnen.
 
Disney standen ALLE geistigen und materiellen Ressourcen und dazu noch ganz Hollywood zur Verfügung...also, sichere Sache...möchte man meinen.
Das hat nichts mehr mit Fans zu tun, sondern mit mit der Umsetzung der Trilogie und dem Drumherum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst einmal: bei „solchen“ „Fans“, wie man sie zu Hauf auf Facebook, YouTube et cetera finden kann (PSW ist natürlich voller Engelchen und ausgenommen...) eine „sichere Sache“? Hui, das ist mal eine Aussage.

"Fans"...? Wirklich...? Und dann noch der zynische Seitenhieb auf einen Teil der PSW-Community?

Schlussendlich wurden aber Themen aufgegriffen, welche Fans der Saga sich schon lange gefragt haben: Stichwort 'Opernszene' in Episode III. Ich finde nämlich, am Ende hat die ST durchaus ihre Daseinsberechtigung im Sinne George Lucas': Wie geht die Folgegeneration mit den Ereignissen des Galaktischen Bürgerkriegs um und was lernt sie daraus?

Aber genau das ist für mich einer der Punkte. Es gibt hier kein wirkliches "danach", keine wirkliche Folgegeneration, die sich orientieren muss. Diese Folgegeneration lebt im gleichen Szenario, wie die Generation davor. Weil der Widerstand nur die Rebellion ist. Weil die First Order nur das Imperium ist. Weil die halbschare Republik nur ein weiteres Alderaan ist, das sang- und klanglos verschwindet und man gar nicht verstehen kann, was da jetzt politisch und gesellschaftlich in die Brüche gegangen ist. Das ist einfach eine leere Fortführung der Geschichte, in der sich nichts voranbewegt hat und darum scheitert die neue Trilogie auch so grandios in meinen Augen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fällt vor allem auf was für Potenzial damals doch bei der PT verschwendet wurde.

Die PT hatte super World Building, die Story drumherum war auch gut. Aber es war schlecht umgesetzt, die Dialoge grauenvoll, vieles hölzern, viel zu viel CGI.

Bei der ST merkt man dass routiniertere Regisseure am Werk waren, die Dialoge sind besser, die Schauspieler agieren natürlicher und weniger hölzern, auch von den Effekten wirkt vieles runder und stimmiger, auch vom CGI Einsatz. Aber das World Building ist grauenvoll, die Story nicht originell.

Ein Mix beider Welten (Story und World Building: George Lucas, Umsetzung: J.J. Abrams, Gareth Edwards etc.) wäre sicher beiden Trilogien zu gute gekommen.
 
Mir fällt vor allem auf was für Potenzial damals doch bei der PT verschwendet wurde.

Die PT hatte super World Building, die Story drumherum war auch gut. Aber es war schlecht umgesetzt, die Dialoge grauenvoll, vieles hölzern, viel zu viel CGI.

Bei der ST merkt man dass routiniertere Regisseure am Werk waren, die Dialoge sind besser, die Schauspieler agieren natürlicher und weniger hölzern, auch von den Effekten wirkt vieles runder und stimmiger, auch vom CGI Einsatz. Aber das World Building ist grauenvoll, die Story nicht originell.

Ein Mix beider Welten (Story und World Building: George Lucas, Umsetzung: J.J. Abrams, Gareth Edwards etc.) wäre sicher beiden Trilogien zu gute gekommen.

Da kann ich beinahe zu 100% zustimmen. Ja, die PT wirkt rein von Story, Dialog und Schauspielkunst wie ein pseudo-antikes Theaterstück (und das gefällt mir eigentlich recht gut), die Effekte waren zum Teil einfach schon im Kino angestaubt (wobei mir da gerade die Praktischen Effekte in Episode 7 ordentlich sauer aufstoßen, die meisten Critter wie der dumme Vogel oder das Riesenschwein finde ich grausig).
Aber ich habe in den letzten Monaten gelernt, wie sehr ich auf Weltenbau stehe (siehe Dark Crystal und Co). Wie sehr mich da Fiktionen entweder abholen oder eben nicht. Und wo die PT (und der Alte Canon im Allgemeinen) wirklich großartig sind, ist die ST und der Neue Canon für mich genau das Gegenteil... brrr. Das ist letztendlich der Grund, der mir diese gesamte Alternativstory komplett versaut.

Ich kann mich noch erinnern, wie ich hier zum Teil angegangen worden bin, als ich vor einigen Monaten sagte, dass ich schwarz für den Abschluss der neuen Filme sehe, weil ich nach der Sichtung beider Vorgängerfilme mit einem weiteren Softreboot rechne: RotJ 2.0.
Und jetzt könnte ich fies lachen aber bin nur traurig, weil wir genau das bekommen haben.
Skiff Action in der Wüste, Lando mit einer Flotte, die sich gegen die Imp-Flotte stellt, Palpatine in seinem Thronraum als Gegenspieler, dem ein heller und ein dunkler Char gegenüberstehen. Das ist eine schwache Kopie, bis hin zur Endszene, wo auf Endor, Bespin und Co gefeiert wird und Wicket seine Schnauze in die Kamera hält. Billig.
Und ich wusste, dass das auf uns zukommt, weil ich mich mit dem schrecklichen Worldbuilding des Neuen Canons trotz meiner persönlichen Abneigung intensiv beschäftigt habe. Schade, aber unausweichlich :/
 
Zuletzt bearbeitet:
"Fans"...? Wirklich...? Und dann noch der zynische Seitenhieb auf einen Teil der PSW-Community?
Na aber sicher. :cool:

Aber genau das ist für mich einer der Punkte. Es gibt hier kein wirkliches "danach", keine wirkliche Folgegeneration, die sich orientieren muss. Diese Folgegeneration lebt im gleichen Szenario, wie die Generation davor.
Das sehe ich ähnlich und meinte ich mit „zu OT-nah“. Ich habe mir übrigens die Enzyklopädie zum Film zugelegt und jaaaaa ich weiß „Wir wollen das im Film sehen und nicht in Enzyklopädien“ und da fallen die Unterschiede besser auf. Auch das World Building wirkt nicht mehr so schwach. Schwach ist es, dass man diese Background-Infos in diesem Maße braucht, aber mir fällt auf: es ist sehr wohl die gleiche Galaxie und die feinen Unterschiede sind da. Bzw die Gemeinsamkeiten sind da, eben weil die damaligen Sieger plus die Folgegeneration Fehler begangen hat. Das, was manche als Status Quo der ST sehen wollten, ist jetzt die Post-ST-Zeit.
 

Schwache Nummer...

Das sehe ich ähnlich und meinte ich mit „zu OT-nah“. Ich habe mir übrigens die Enzyklopädie zum Film zugelegt und jaaaaa ich weiß „Wir wollen das im Film sehen und nicht in Enzyklopädien“ und da fallen die Unterschiede besser auf.

Aha...? Ich habe das Buch auch und da wird eigentlich nur noch klarer, wie sehr dieser Neue Canon auf Stichworte des Alten Canons setzen muss, um die Seiten überhaupt mit Inhalt zu füllen...
 
@Nomis Ar Somar Ich finde es schwach wenn man Sekundärliteratur für einen Film braucht. Gerade weil ich das Gefühl habe dass das D-Kanon einen Dreck auf geschriebenes gibt, oder aber komisches Zeig drin steht (die Entfernungs-Angabe zwischen Raddus und Canto Baight zB).

Wenn ich, um irgendwas zu den Hintergründen von Lor San Tekka, Lukes Jedi Orden und der Neuen Republik zu erfahren, Bücher lesen muss läuft doch was schief.
 
: TROS Skiff Action in der Wüste, Lando mit einer Flotte, die sich gegen die Imp-Flotte stellt, Palpatine in seinem Thronraum als Gegenspieler, dem ein heller und ein dunkler Char gegenüberstehen. Das ist eine schwache Kopie, bis hin zur Endszene, wo auf Endor, Bespin und Co gefeiert wird und Wicket seine Schnauze in die Kamera hält. Billig
Ich hätte bei TROS auch das Gefühl, ein
OT Medley zu bekommen, Chewies Rettung war auch solch eine Kopie, inkl. des Ben Kenobi Gedächtnistricks.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwache Nummer...
Wieso das? Wenn das doch meine Meinung ist? Du kannst in meinen Augen nicht mit anderen Meinungen umgehen; würdest am liebsten in Deiner SW-Blase leben. Bist schon aus einem Grund bei mir auf 'Ignore'.

Aha...? Ich habe das Buch auch und da wird eigentlich nur noch klarer, wie sehr dieser Neue Canon auf Stichworte des Alten Canons setzen muss, um die Seiten überhaupt mit Inhalt zu füllen...
Dies entspricht in meinen Augen mal ao überhaupt nicht der Wahrheit.

Bin raus aus dieser Kommunikation. Hat mit Dir keinen Zweck - in meinen Augen. Also nichts für ungut.
 
@Nomis Ar Somar Ich finde es schwach wenn man Sekundärliteratur für einen Film braucht. Gerade weil ich das Gefühl habe dass das D-Kanon einen Dreck auf geschriebenes gibt, oder aber komisches Zeig drin steht (die Entfernungs-Angabe zwischen Raddus und Canto Baight zB).

Wenn ich, um irgendwas zu den Hintergründen von Lor San Tekka, Lukes Jedi Orden und der Neuen Republik zu erfahren, Bücher lesen muss läuft doch was schief.

Seh ich ebenso.
 
Wieso das? Wenn das doch meine Meinung ist? Du kannst in meinen Augen nicht mit anderen Meinungen umgehen; würdest am liebsten in Deiner SW-Blase leben.

Aha. Und was hat deine Sicht der Dinge und meine Sicht der Dinge und eine seltsame "Star Wars Blase" (oi) was damit zu tun, dass du wieder mal Fans beleidigst (und jetzt mich) und die Hälfte der PSW-Community als Deppen hinstellst? Darauf wollte ich hinaus, nicht auf "unsere individuelle Meinung". Die Leute hier wissen, wie viel Wert ich auf individuelle Meinung gebe, da kannst du mir überhaupt nicht reingrätschen.

Bist schon aus einem Grund bei mir auf 'Ignore'

Seltsames Ignore, wenn du mir trotzdem antwortest :verwirrt:
Aber tu, was du nicht lassen kannst.

Dies entspricht in meinen Augen mal ao überhaupt nicht der Wahrheit.

:zuck:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben