Rey ist (k)eine Mary Sue, weil...

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Rey ist eine Mary Sue, weil...
1... sie nach einem Tag Anwesenheit im Millenium Falken dessen Technik besser zu kennen scheint als Han Solo. Unter größtem Druck löst sie ein technisches Problem wo Solo scheitert.
Solo: "What did you do?"
Rey: "I bypassed the compressor."
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist denn die korrekte Definition?

Ein überstarker Charakter ohne Schwächen?

Hmmm.. sie ist eine Mary Sue, weil sie ohne jegliches bzw. minimalstem Training schon beim ersten oder zweiten Versuch die Macht perfekt abwendet.

Und natürlich weil ihre helle Kleidung niemals schmutzig wird.

Sie ist moralisch perfekt, weil sie außer ein imperialem Soldaten niemand wirklich tötet-außer den Endboss (mit Hilfe aller Jedi).
 
Habe mal nachgeschaut, wie eine MS definiert ist:

Eine Mary Sue ist eine idealisierte und vermeintlich perfekte Kunstfigur. Diese Figur wird oft als Wunschvorstellung des Autors wahrgenommen. Üblicherweise kann sie Aufgaben erheblich leichter bewältigen als vergleichbare Figuren mit ähnlicher Ausbildung und Erfahrung. Die Bezeichnung wird oft für beide Geschlechter benutzt, zeitgleich existieren aber auch die männlichen Varianten MartySue und Gary Stu.


Die 3 wichtigsten Kennzeichen der Mary Sue…(Natürlich gibt es noch andere Kennzeichen für Mary Sues, aber die hier erwähnten, treffen wir am Häufigsten an und geniessen deswegen den grössten Konsens).


1. Muss keine echte Herausforderungen meistern.


Jedes Problem, jeder Antagonist, jedes Hindernis, jede Behinderung wird spielend einfach aus Welt geschafft.


Beispiele:

• M.S. ist die/der Beste der Besten, muss aber nicht viel dafür tun. (Isst nur ungesundes Zeug, treibt keinen Sport ist aber schlank und fit. Männliche M.S.: muskulös, muss nie dafür trainieren. Weibliche M.S.: unglaublich stark, ohne hässliche Muskeln.)

• Schmerzen und andere Beeinträchtigungen sind nur dann da, wenn sie den Verlauf der Geschichte nicht stören und verschwinden in den wichtigen Momenten, wie von Zauberhand.

• M. S. hat ein besonderes Talent, das er/sie aufgrund des Alters, der Umstände etc. realistisch nicht haben kann. (Ein paar Kampfstunden und schon fegt er/sie alle Rivalen vom Platz, die schon ein Leben lang trainieren und stärker sind)

• Die Pläne klappen beim ersten Versuch und an wichtigen Aufgaben kann sie/er niemals scheitern.

• Wenn sie/er Rückschläge einstecken muss, werden sie minimal sein oder die Geschichte kaum beeinflussen.

• Keine wichtige Entscheidung ist falsch oder muss bitter bereut werden.

• M. S. hat keine Fehler, die ihre/seine Ziele nachhaltig in Gefahr bringen können. (Ungeschicklichkeit zählt nicht, wenn sie in Kampfszenen verschwindet.)


2. Unverdienter Respekt


Das zweite Kennzeichen ist das Wichtigste, da es einen Protagonisten sofort deklassiert und unglaubwürdig macht. Es ist auch das offensichtlichste.

Die Reaktion der anderen Charaktere auf Mary Sue.

Alle lieben Mary Sue, ausser den Bösewichten.


Beispiele:

• Alle merken auf den ersten Blick, wie besonders einzigartig M. S. ist. Alle sehen ihre/seine Einzigartigkeit und eilen ihr/ihm sofort zu Hilfe, auch wenn es ihnen selbst schadet. M. S. hat ein besonderes Talent, das niemand sonst hat. Es ist nicht wichtig für die Geschichte, aber zeigt wie Besonders er/sie ist.

• M. S. wird von allen geliebt, obwohl sie/er andere sogar schlecht behandelt.

• Die Welt fast aller Protagonisten und der Antagonisten dreht sich um M. S. Und er/sie muss dafür nichts tun – auftauchen und schon loben sie/ihn alle in den Himmel oder hassen sie/ihn aus tiefster Seele.

• Niemand misstraut ihr/ihm, selbst wenn sie von M. S. niedergeschlagen werden.

• Alle bewundern M. S. und befassen sich intensiv mit ihr/ihm, noch bevor sie sie/ihn kennenlernen

• Alle wollen mit M. S. Zeit verbringen.

• Alle anderen Protagonisten müssen sich Anerkennung über Jahre verdienen, aber M. S. bekommt unverdienten Respekt oder wird grundlos bevorzugt.


3. Keine realistischen Konsequenzen


Mary Sue muss selten, wenn überhaupt, mit realistischen Konsequenzen für ihre/seine Handlungen rechnen.

Beispiele:

• M. S. geht nur auf Partys und lernt nie, trotzdem promoviert sie/er mit guten Noten.

• Auch wenn M. S. gemein ist, verzeihen ihr/ihm die anderen Protagonisten sofort, weil sie ihr/sein gutes Herz sehen. Niemand ist wütend und wenn doch, dann nicht lange.

• M. S. kann Leute verletzen, zusammenschlagen oder ihnen schaden. Und es ist okay.

• Alle sind auf Mary Sues Seite.

• Selbstverständlich ist M. S. nicht traumatisiert und es beeinflusst nie ihr/sein Verhalten, ausser dann, wenn sie/er Mitleidspunkte braucht.

• Was auch immer M. S. anstellt, es wird nie ihre/seine Chancen auf einen Job, Wohnung, Freundschaften, Kredite oder Liebe nachhaltig beeinträchtigen.


Wichtig zu wissen ist, dass Mary Sues nicht einfach starke und / oder talentierte weibliche Protagonistinnen sind.


Eine echte Mary Sue biegt ihre Umwelt und die Handlung so zurecht, dass sie ihr zudienen und sie im besten Licht erscheinen lassen oder sie bekommen kann, was sie will. Dadurch wird die Geschichte oft langweilig, weil der Konflikt weg ist und / oder der Protagonist unglaubwürdig wird.

Ich muss sagen, da ist eine ganze Menge, was auf Rey zutrifft!
 
Darf ich fragen, woher die Definition stammt? Ich habe auf die Schnelle nur Wikipedia und Fanforen ergoogelt. Die wissenschaftliche Sekundärliteratur scheint nicht so zahlreich zu sein?

Ist das ein offizieller (zb literaturwissenschaftlicher) Begriff?

Das ist nicht angreifend gemeint, würde mich aber rein beruflich schon interessieren. Wissenslücken stopfe ich immer gerne.

Edit: Ich kenne den Begriff, aber nicht als erzähltheoretische Figur zb.
 
Darf ich fragen, woher die Definition stammt? Ich habe auf die Schnelle nur Wikipedia und Fanforen ergoogelt. Die wissenschaftliche Sekundärliteratur scheint nicht so zahlreich zu sein?

Ist das ein offizieller (zb literaturwissenschaftlicher) Begriff?

Das ist nicht angreifend gemeint, würde mich aber rein beruflich schon interessieren. Wissenslücken stopfe ich immer gerne.

Edit: Ich kenne den Begriff, aber nicht als erzähltheoretische Figur zb.


Englischsprachige Quellen helfen bei so was. So weit ich weiß wurde die Figur in den 70ern als kritischer Gegenentwurf zu Kirk und Spock von einer Frau entwickelt.

Bezogen auf den Thread aber auch als Definition ein sehr gutes Video den ich gerade während der Autofahrt gehört habe:

 
Englischsprachige Quellen helfen bei so was. So weit ich weiß wurde die Figur in den 70ern als kritischer Gegenentwurf zu Kirk und Spock von einer Frau entwickelt.

@Alzbeta

Meine Quellen sind Wikipedia für den allgemeineren Teil, und ein Schriftstellerblog, aus dem ich die Fragen als Hilfestellung bei der Beantwortung auf die Frage: Ist mein Protagonist eine Mary Sue? habe.

Die ursprüngliche Mary Sue war die Protagonistin in „A Trekkie’s Tale“ von Paula Smith, einer Parodie auf Star-Trek-Fan-Fiction-Geschichten, die 1973 im Magazin Menagerie #2 veröffentlicht wurde.

Sie hatte extreme Superskilks und rettete Kirk und Co. im Alleingang ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch nicht dein Ernst?

Er ist berühmt für etwas, an das er sich gar nicht erinnern kann. Es gibt also einen Grund dafür. Bei Rey gibt es den nicht. Und komm mir jetzt nicht mit der Palpatine Gammelstory.....das begründet gar nichts.

Er muss im Laufe der Geschichte unheimlich viele Konsequenzen tragen und möchte nur ein normaler Junge sein. Das vergleichst du mit Mary Sue? Sorry aber du solltest Harry Potter nochmal anschauen.
 

"... zählt zu den mächtigsten Attacken in Dragonball. Die Stärke der Attacke hängt von der Anzahl der Organismen ab, die der Genki Dama ihre Energie spenden."

In diesem Fall spendeten alle toten oder vielleicht auch lebenden Jedi Rey ihre Energie/Macht.

Weiter heißt es:
"Voraussetzung für diese Attacke ist, dass der Anwender ein reines Herz besitzen muss."
 
"... zählt zu den mächtigsten Attacken in Dragonball. Die Stärke der Attacke hängt von der Anzahl der Organismen ab, die der Genki Dama ihre Energie spenden."

In diesem Fall spendeten alle toten oder vielleicht auch lebenden Jedi Rey ihre Energie/Macht.

Weiter heißt es:
"Voraussetzung für diese Attacke ist, dass der Anwender ein reines Herz besitzen muss."

Danke fürs und Bild setzen.

Rey ist eine Mary Sue, weil nichts für sie Konsequenzen hat:
Ben Bekehrungsversuch scheitert; sie kommt trotzdem aus der Situation raus, sogar mit Hilfe ihres „Feindes“
Sie tötet Chewbacca: nur vermeintlich.
Sie tötet Ben Solo: die kann ihn heilen
Sie stirbt: sie wird wiederbelebt

@Chrisael

Harry Potter war teilweise sehr unbeliebt, nicht nur bei den Bösen. Seine Familie mochte ihn nicht. Er hat in vielen Schulfächern nichts auf die Reihe bekommen. Seine Prüfungen konnte er nicht allein lösen, sondern benötigte immer Hilfe.

Aber wie schon erwähnt, das ist gar nicht das Topic.
 
Danke fürs und Bild setzen.

Rey ist eine Mary Sue, weil nichts für sie Konsequenzen hat:
Ben Bekehrungsversuch scheitert; sie kommt trotzdem aus der Situation raus, sogar mit Hilfe ihres „Feindes“
Sie tötet Chewbacca: nur vermeintlich.
Sie tötet Ben Solo: die kann ihn heilen
Sie stirbt: sie wird wiederbelebt

@Chrisael

Harry Potter war teilweise sehr unbeliebt, nicht nur bei den Bösen. Seine Familie mochte ihn nicht. Er hat in vielen Schulfächern nichts auf die Reihe bekommen. Seine Prüfungen konnte er nicht allein lösen, sondern benötigte immer Hilfe.

Aber wie schon erwähnt, das ist gar nicht das Topic.

Na ja, man kann über Rey = Mary Sue ja diskutieren, aber die oben genannten Punkte finde ich jetzt eher nicht geeignet. Die wenigsten Helden einer solchen Geschichte (ich rede jetzt nicht von etwas wie GoT oder so) sterben oder töten einen Freund. Und da sie am Schluss siegen, kommen sie natürlich aus allen bedrohlichen Situationen irgendwie heraus (auch aus den selbstverschuldeten). Das ist mir dann zu allgemein.

Und natürlich hast du recht, dass es hier nicht um Harry Potter geht. Allerdings ist das hier ein Thema, bei dem die Definitionen eben sehr schwammig sind (du hast ja in deiner Liste weiter oben (danke dafür) ja auch einige Punkte mit Beispielen untermauert, um es deutlicher zu machen). Und daher wird man um Vergleiche mit Figuren gar nicht herumkommen, denke ich. Allerdings ist natürlich die berechtigte Frage, ob Harry Potter wirklich als Vergleichswert so gut passt, zum Beispiel beim Aspekt "soziale Interaktion": HP hat zahlreiche Kontakte über sieben Romane. Die Figuren, die Rey trifft und mit denen sie nennenswert interagiert, sind überschaubar (also ohn die Bösewichte):
Finn, Han, Chewie, Maz, Ben/Kylo, Leia, Luke, Poe, Lando, Zorri. Wen vergessen?

Finn mag sie (beide retten sich gegenseitig das Leben - also nicht grundlos)
Han und Chewie mögen sie (nachdem sie gemeinsam die Flucht geschafft haben und sie was von Luke erzählt - davor wollte er sie rausschmeißen; Finn mag er übrigens auch - also nicht grundlos)
Maz interessiert sich in wohlwollender Art und Weise so richtig erst, nachdem das Schwert gerufen hat (das Interesse hat also einen Grund)
Luke ist zuerst skeptisch und wird erst als Machtgeist zutraulicher.
Poe trifft sie, als sie ihnen den Weg frei macht: da ist die Freundlichkeit gegenüber der Freundin eines Frendes auch nicht überraschend oder grundlos (in E9 ist ein Jahr vergangen. Genug Zeit sich zu mögen, ohne es grundlos nennen zu müssen.

Für die Kylo/Rey-Beziehung braucht es sogar einen eigenen Thread, das ist sehr sehr schwer in das Mary Sue-Raster einzuordnen


Leia mag sie gleich (keine Ahnung ab wann sie wirklich wusste, wer sie ist)
Lando (kennt sie allerdings schon per Ankündigung Leias, was für ne positive Grundeinstellung sorgen dürfte)
Zorri: ok. Die hat keinen Grund außer dem langweilig abgedroschenen "cool, der andere ist genauso ein cooler Arsch wie ich, und ich respektiere sowieso nur, wer ich auch umhaut"-Topos.

D. h. ich "gebe" euch Zorri und Leia als grundlos von ihr eingenommen, die anderen haben für mich Gründe ihr zu trauen. Ist für mich als Kontrollgruppe zu klein, um diesen Aspekt als eindeutig Mary-Sue-haft zu definieren.
 
Mir stellt sich die Frage, was genau das "Schlimme" an einer Mary Sue ist. Was macht Rey unsympathisch?
Wie bereits erwähnt, ist es ja kein untypische Merkmal von Heldenfiguren, dass sie mehr als andere können, nie ernsthaft verletzt werden und sehr beliebt sind.

Ich glaube, viele negative Gefühle rühren daher, dass weibliche Filmfiguren in den letzten Jahren explizit als "feministisch" installiert und gepusht wurden. Mal gefiel es dem Publikum (Beispiel Wonder Woman), mal eher nicht (Ghostbusters).

Sobald man das Gefühl hat, eine Figur oder ein ganzer Plot wurden stark auf den Zeitgeist ausgerichtet, gerät der eigentliche Charakter und die Kraft einer Geschichte in den Hintergrund.

So geht es mir teilweise mit Rey. Nicht, dass sie eine Frau ist, sondern dass sie alles noch einen Tick schneller und besser kann als die männlichen Charaktere.
Trotzdem interpretiere ich viele Szenen mit ihr wohlwollender.
Dass sie Han Solo über den Millenium Falken belehrt, schiebe ich zb Hans Alter und einer gewissen Betriebsblindheit in die Schuhe. Bevor eine sehr geschätzte und erfahrene Kollegin von mir in Rente ging, musste ich ihr manchmal auch Dinge erklären, die sie eigentlich wusste. Und ich bin wahrlich keine Mary Sue. :geek:
Mir schien es so, als wäre diese Szene auch ein Symbol für das Weiterreichen des Stabs an die jüngere Generation.

Die Szenen, in denen Rey eher menschlich und eigenwillig agiert, gibt es und diese gefallen mir dann auch sehr gut. Zb wenn sie Finn mehrmals irritiert anblafft, dass er ihre Hand nicht nehmen soll. Oder als sie meint, die Macht zu spüren und Luke sie mit dem Grashalm reinlegt.
 
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