Rey ist (k)eine Mary Sue, weil...

Warum bloß hat Adam Driver kategorisch ausgeschlossen erneut als Kylo Ren aufzutreten?!
Das sollte eines der Gründe gewesen sein, warum er sterben musste.

Der Tod Reys hätte dem Charakter wenigstens ein Opfer abverlangt. So verlangen die Filme den Zuschauern viele Opfer ab.
 
Warum bloß hat Adam Driver kategorisch ausgeschlossen erneut als Kylo Ren aufzutreten?!
Das sollte eines der Gründe gewesen sein, warum er sterben musste.

Der Tod Reys hätte dem Charakter wenigstens ein Opfer abverlangt. So verlangen die Filme den Zuschauern viele Opfer ab.

Verstehe ich trotzdem nicht. Wenn AD (zu dem Zeitpunkt) nicht weiterspielen wollte hätte man sich ja trotzdem eine Option offen lassen können.

Wohl eher hatte man keinen Schimmer, wie man die Geschichte weiterführen soll, wenn beide überleben. Immerhin ist Kylo ein Vatermörder, Dorfabschlachter, Diktator, Widerstandsauslöscher, trotz Redemption. Da hätte Disney wohl moralische Probleme mit Reylo bekommen und Rey, Finn und Kylo gründen eine Akademie? :confuse:

Und ich schätze, man dachte, das Rey DER Publikumsmagnet ist, mit dem sich auch viele neue weibliche Fans generieren lassen (was teilweise wohl auch passiert ist), und kann dann mit ihr und Finn weiter machen.

Ist auch egal. Aber schade um das verschenkte Potential.
 
Dafür ist Kylo, da gebe ich Dir recht, umso besser geraten. Schade nur, dass Rey am Ende übrig bleibt, was kann da noch herausfordern.

Irgendwie aber auch schade und bezeichnend, dass es wieder nicht gelungen ist, eine weibliche Hauptrolle zu entwerfen, die wirklich überzeugt. Stattdessen ist es erneut ein Mann, der die meisten Zuschauer für sich einnehmen konnte und dadurch zum eigentlichen Titelhelden avancierte.

Ich frage mich, woran das liegt?
Sind weibliche Heldinnen (in diesem Genre) generell schwerer umzusetzen, weil weniger glaubhaft?

Das soll nun wahrlich in keine dieser verhassten Sexismus-Debatten ausarten, allerdings weiß man, aufgrund einschlägiger wissenschaftlicher Untersuchungen, dass wir alle einem Gender-Bias unterliegen, der sich nun mal auch in Form unbewusster geschlechtsstereotyper Bewertungsprozesse niederschlägt.
So ist etwa hinlänglich bekannt und auch bewiesen, dass wir idente Eigenschaften und Verhaltensmuster unterschiedlich bewerten, sobald sie einem Geschlecht zugeordnet werden (können).
Und das umso stärker, desto weiter unsere jeweilige Sozialisation (und Entwicklung) bereits fortgeschritten ist....(um nicht "festgefahren" schreiben zu müssen)

Was mich zu der Frage führt, inwieweit das Alter als sozusagen limitierende Komponente bei der Bewertung von Heldenfiguren eine Rolle spielen könnte; weil die sensible Phase hinsichtlich heldenhafter Idole naturgemäß eher in der Kindheit und Jugend zu verorten ist?

Letztens habe ich mich nämlich mit einem 10-jährigen Mädchen unterhalten, von dem mir bekannt ist, dass sie ein Fan der neuen Trilogie ist und diesen Einblick in ihren (kindlichen) Wahrnehmungshorizont fand ich ziemlich erhellend.
Auf meine Frage, was ihr an Rey besonders gut gefällt, nannte sie unter anderem: "ihr Selbstbewusstsein, dass sie stark ist, ein großes Herz besitzt und als Mädchen die Hauptrolle (!) verkörpert".

Schließlich wollte ich wissen, ob sie sich denn auch mit ihr identifizieren kann, ob Rey ein Vorbild für sie ist?
Daraufhin wirkte sie erst ein bisschen verlegen, stimmte dann aber doch recht entschieden zu.
Ihre zweite Lieblingsfigur ist übrigens Kylo Ren, der "ja nicht wirklich böse ist, sondern eigentlich auch ein großes Herz besitzt, trotz der Fehler, die er begangen hat. Am Ende tut er das Richtige" (Süß, oder? :inlove:)


Ich weiß nicht, aber ist das nicht doch auch irgendwie ein Erfolg, bei aller berechtigten Kritik an Rey und der ST im Allgemeinen, dass diese zumindest ein jüngeres Publikum noch inspirieren und begeistern konnte?

Vielleicht bin ich da aufgrund meiner eigenen Liebe für Kinder etwas voreingenommen, aber mich berührt das und zeigt mir, dass dieser Funke doch noch überspringen kann und die Zielgruppe eben nicht nur die bereits bestehenden SW-Fans waren (weil ich hier nun schon mehrmals gelesen habe, der Film sei an der "eigentlichen" Zielgruppe vorbei gegangen), sondern auch Kinder, für die diese Filme den Erstkontakt mit SW darstellen.
 
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Wenn ich mir Ellen Ripley, Turanga Leela, Kara Thrace, Kathryn Janeway, Michonne, Motoko Kusanagi und Co so anschaue: nein, anscheinend nicht schwer. Die Maus hats einfach nur verkackt.

Und das sind alles (führende) Hauptrollen in Heldenepen, die ein vergleichbar großes Publikum ansprechen sollen (und müssen) wie dazumals Luke Skywalker, der als bereits geliebte (männliche) Identifikationsfigur einen entsprechend langen Schatten geworfen hat, aus dem herauszutreten vermutlich doppelt schwer ist?

Und ob die Maus es komplett verkackt hat, ist eben auch fraglich für mich, wenn ich die Reaktionen jüngerer Rezipient/innen berücksichtige, die vieles weitaus weniger kritisch beurteilen als die alteingesessenen Fans; und selbst unter denen gibt es noch einen nennenswerten Anteil, welcher der Umsetzung Reys etwas milder gegenüber steht.

Vielleicht sollte die Frage also eher lauten, ob es überhaupt ein realistischer Anspruch ist, eine Figur kreieren zu können, die eine so diverse Masse an Fans in gleicher Weise anspricht?

Wobei...selbst, wenn man diesen Anspruch nicht verfolgt, hätte man (objektiv) immer noch einiges besser machen können...das sehe ich schon auch so.
 
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Es gibt sooooviele und so gut wie alle finde ich super. Rey gehört absolut nicht dazu.

Ach was, echt?? ;-)

Schon als Kind war ich ein riesen Ripley Fan.

Ja...mein Vater war auch ein großer Ripley Fan. Vor allem von der Szene am Schluss, in der sie sich unter höchster Anspannung in den Raumanzug windet. Die Detailaufnahmen ihrer semitransparenten Unterwäsche erzeugen dabei einen ganz besonders eindringlichen Effekt. :D

Aber mal ehrlich: du warst noch ein Kind, als du dir den Film zum ersten Mal angesehen hast? :eek:
Der Film ist ab 16 (und das mE nicht ohne Grund).


Es hätte auch ohne Mary SueRey klappen können.

Ich denke, du meinst: ohne einer Mary Sue-Rey hätte es besser geklappt.

Ja, ich finde es ebenfalls schade, dass sie sich mit dem weiblichen Protagonisten nicht mehr Mühe gegeben haben.
Und einmal mehr stellt sich mir die Frage, warum ihnen bei Kylo Ren das gelungen ist, woran sie bei Rey so offensichtlich gescheitert sind; nämlich einen sowohl tiefgründen, als auch authentisch wirkenden Charakter zu entwerfen.

War da Kalkül dahinter? (Rey als weibliches Aushängeschild und nur vermeintliche Titelheldin, deren Geschichte aber zwangsläufig hinter dem so viel sorgfältiger ausgearbeiteten Profil ihres männlichen „Gegenspielers“ verblasst.)

So drängt sich nämlich fast schon der Verdacht auf, dass Rey nur als Aushängeschild und Lockvogel für eine neue (weibliche) Generation von Fans instrumentalisiert wurde, während die eigentliche Symbolkraft und Faszination des SW Universums nach wie vor durch Männer(rollen) repräsentiert wird.

Auch Leias Fähigkeiten als (immerhin ausgebildete!) Jedi wurden nur äußerst stiefmütterlich behandelt...(nicht mal die Steine vor dem Bunker auf Crait hat sie selbst aus dem Weg geräumt. Warum eigentlich? Gibt es dafür irgendeinen plausiblen Grund? Spürte sie vielleicht, dass Rey gerade im Anflug ist und wollte ihr gezielt nicht die Show stehlen?

Leia verkörpert ja schon seit spätestens Episode 6 so etwas wie den Arche-Typ eines weiblich-passiven Umgangs mit der Macht..
Von: "nein, nur du hast die Macht. Ich könnte das nie“,
zu: „Ok, jetzt könnte ich es zwar, lasse aber lieber anderen den Vortritt“.
Tolle Botschaft :rolleyes:


[Edit: sry fürs Doppelpost! ]
 
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Ich glaube ja, dass auch Kinder unterschiedliche Persönlichkeiten sind und die Filme unterschiedlich wahrnehmen. ;-)

- ein Mädchen findet Leia toll, weil sie eine Prinzessin ist und gut mit den Ewoks kann (ernsthaft!)
- ein Mädchen trägt seit 3 Jahren das gleiche Rey Kostüm und verehrt sie aufgrund ihrer Stärke
- ein Junge findet Darh Vader als klassische Stärke Identifikationsfigur super. Wer Vader spielt, darf stark, böse und interessant sein
- ein Junge findet Kylo Ren "o.k.", aber die Erste Ordnung als "Nachmacher" und daher uninteressant

Ich selbst fand Luke immer toll. Han Solo war mir als Kind schon zu "männlich-erwachsen" und das Geplänkel mit Leia fand ich furchtbar.
Luke war selbst fast noch ein Kind und hat immer alles Gute getan. :inlove:;-)
 
Und das sind alles (führende) Hauptrollen in Heldenepen, die ein vergleichbar großes Publikum ansprechen sollen (und müssen) wie dazumals Luke Skywalker, der als bereits geliebte (männliche) Identifikationsfigur einen entsprechend langen Schatten geworfen hat, aus dem herauszutreten vermutlich doppelt schwer ist?

Mitten im Argumenteabtausch die Attribute ändern geht natürlich auch.

A: "Sag mir nur eiiiiiiine Obstsorte ohne Kerne. Nur eeeeine."
B: "Es gibt einige Traubenarten, die so gezüchtet wurden, dass..."
A: "Aber die sind doch nicht gelb, oder?" :braue

Doof.

Und ob die Maus es komplett verkackt hat, ist eben auch fraglich für mich

Für mich nicht. Danke :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und einmal mehr stellt sich mir die Frage, warum ihnen bei Kylo Ren das gelungen ist, woran sie bei Rey so offensichtlich gescheitert sind; nämlich einen sowohl tiefgründen, als auch authentisch wirkenden Charakter zu entwerfen. War da Kalkül dahinter? (Rey als weibliches Aushängeschild und nur vermeintliche Titelheldin, deren Geschichte aber zwangsläufig hinter dem so viel sorgfältiger ausgearbeiteten Profil ihres männlichen „Gegenspielers“ verblasst.)
Warum sie sich bei Rey gegen eine tiefergehende Darstellung ihres Charakters und für oberflächlichen Schnellschnitt entschieden haben, werden wir wohl nie erfahren. Dass da in irgendeiner Form Kalkül dahinter war, um den männlichen Nebencharakter noch interessanter wirken zu lassen, glaub ich nicht. Was wäre der Sinn (sowohl erzähltechnisch als auch wirtschaftlich) eines solchen Hintergedankens? Ich sehe da eher die Fehleinschätzung, dass der Erfolg von Star Wars nur auf Lichtschwertern und Weltraumkämpfen beruht. Für viele sind es eben auch die leicht zugänglichen, nachvollziehbaren Charaktere, die als Identifikationsfiguren funktionieren (Stichwort: Kindheitshelden). Wie das die Kids sehen, die jetzt gerade ins Star Wars-Universum einsteigen, werden wir dann vielleicht rückblickend in 5 bis 10 Jahren sehen. Vielleicht hat Rey da viele angesprochen und dient als willensstarke Frau mit großem Herzen und unerschütterlichem Glauben an das Gute als Vorbild für eine selbstbewusste junge Generation. Vielleicht hat sich aber auch Ben Solo "durchgesetzt" mit seinen typischen Motiven des Überwindens von Ängsten und des Erwachsenwerdens. Vielleicht macht's aber auch die Mischung der beiden und diese neue Generation von Star Wars-Fans wird die Macht ins Gleichgewicht bringen. Wir werden's sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitten im Argumenteabtausch die Attribute ändern geht natürlich auch.

Um ehrlich zu sein, verstehe ich deine angepisste Reaktion gerade überhaupt nicht.
Erstens war die Frage ernst gemeint (ich kenne nämlich nicht jeden der von dir aufgezählten Charaktere) und zweitens sprach ich von Anfang an von Frauen in diesem Genre. Und SW wird nun mal zu den Heldenepen gezählt. Kann aber sein, dass ich mich eingangs zu unklar ausgedrückt habe, dann tut's mir leid.

Offenbar bist du aber ohnehin an keiner ernsthaften Diskussion interessiert, sondern nur an einem verbalen Schlagabtausch....das ist mir dann wiederum zu "doof".

Für mich nicht. Danke :)

Deshalb schrieb ich auch dezidiert "für mich" und nicht "für dich".
Natürlich steht es jedem frei, Rey und die gesamte ST so kacke zu finden wie er will. Oder auch nicht :zuck:

Aber ich merk' schon:
The (so called) Queen is not amused...:kaw:
Dann lassen wir's eben.
 
Ja...mein Vater war auch ein großer Ripley Fan. Vor allem von der Szene am Schluss, in der sie sich unter höchster Anspannung in den Raumanzug windet. Die Detailaufnahmen ihrer semitransparenten Unterwäsche erzeugen dabei einen ganz besonders eindringlichen Effekt. :D

Möchtest du mir jetzt sagen dass ich sie nur mochte, weil ich sie in Unterwäsche gesehen habe? Jetzt wird es Quatsch.

Aber mal ehrlich: du warst noch ein Kind, als du dir den Film zum ersten Mal angesehen hast? :eek:
Der Film ist ab 16 (und das mE nicht ohne Grund).

Sehr richtig, habe Teil eins und Teil zwei mit 12 gesehen, wie so viele andere Filme. Verstehe jetzt aber nicht was das mit der Diskussion zu tun hat? War ich zu jung um zu verstehen, dass Frauen auch ohne Superkräfte stark und unabhängig sein können?
Ich liebe Ripley weil sie eben NICHT ihre männlichen Kollegen übertrumpfen musste, sondern von sich aus einfach eine sehr starke Frau war. Auch sie musste mit sexuellen Anspielungen umgehen, schaffte das aber souverän ohne Superwoman zu sein.
 
@Alzbeta

Bei mir war es genau so.
Mit Leia habe ich mich nie identifiziert. Ich wollte immer Luke sein...zumal mir sein Vaterkonflikt auch mehr als vertraut war. Dadurch konnte ich mich auf gleich mehrerer Ebene in ihn einfühlen. Das Geschlecht stand dem glücklicherweise nie im Wege.
 
Um ehrlich zu sein, verstehe ich deine angepisste Reaktion gerade überhaupt nicht.

Liegt vermutlich daran, dass ich nicht angepisst bin.

Erstens war die Frage ernst gemeint (ich kenne nämlich nicht jeden der von dir aufgezählten Charaktere) und zweitens sprach ich von Anfang an von Frauen in diesem Genre. Und SW wird nun mal zu den Heldenepen gezählt. Kann aber sein, dass ich mich eingangs zu unklar ausgedrückt habe, dann tut's mir leid.

Frauen in diesem Genre sind aber nicht zwangsläufig in ein so enges Korsett geschnürt, wie du es vorgibst: Nachfolger eines bereits etablierten männlichen Helden, der ein Fandom geprägt hat, vergleichbar selbe Anzahl an Fans.
Das ist doch albern.

Offenbar bist du aber ohnehin an keiner ernsthaften Diskussion interessiert, sondern nur an einem verbalen Schlagabtausch....das ist mir dann wiederum zu "doof".

Aha? Da kennt mich das Forum hier aber anders. Ich diskutiere sehr gerne, oft und viel. Egal ob digital oder analog. Ich habe mir über die Jahre halt abgewöhnt, zuviel Energie in solche "Unterhaltungen" zu stecken, die immer und immer größere Kreise ziehen, von "ist es schwer, weibliche Helden zu schreiben" zu "aber sind das auch Nachfolger männlicher Identifikationsfiguren mit ähnlichem Publikum?" und zu Unterhaltungen über Unterwäsche dieser Charaktere entgleisen. Das ist genau diese Art von aufgeblähten Geschwurbel, die ich eher als Zeitverschwendung betrachte :zuck:

The (so called) Queen is not amused...:kaw:

Uh, jetzt wird sich am Usernamen und Titel aufgehängt. Ein neuer Tiefpunkt :D


PS: ich hab ALIEN mit 6 und ALIENS mit 10 gesehen. Mir hats nicht wegen der Unterwäsche gefallen und wegen der Unterwäsche bin ich auch nicht noch immer Fan von dem Franchise. Aber dass das so einen hohen Stellenwert bei einigen hat, verrät viel über die Sichtweise von "weiblichen Helden" :/
 
@
So drängt sich nämlich fast schon der Verdacht auf, dass Rey nur als Aushängeschild und Lockvogel für eine neue (weibliche) Generation von Fans instrumentalisiert wurde, während die eigentliche Symbolkraft und Faszination des SW Universums nach wie vor durch Männer(rollen) repräsentiert wird.

Das sehe ich auch so... war aber bestimmt keine Absicht.

Eine weibliche Heldin, die auch bei meinen Jungs punkten konnte: Katniss Everdeen aus den Tributen von Panem und Gegenbeispiel für Star Wars: Jyn Erso aus RO... so schwer kann es also nicht sein.
Auch Sabine war eine wichtige Figur in Rebels, und neben ihr sah der eigentliche Held oft alt aus, aber sie war imo sehr sympathisch und taff geschrieben und hat trotzdem einiges verbockt.

Und zum Thema Mädchen und Star Wars; die Patentochter meiner Schwester (12 Jahre) fand Rey absolut blöde (kaum ist ein halbnackten Typ im Raum wirft sie alle Vorbehalte über Bord, voll old-fashioned!); ihr fiel auch auf, dass Reys Moral recht flexibel ist, wenn es um die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse geht (wo finde ich Anschluss). Das funktioniert vielleicht bei noch jüngeren Kindern, aber ab einem gewissen Alter durchschauen sie das schnell.

Von daher bleibe ich dabei, dass beim Charakter Rey einfach alles in einem Topf geworfen haben, was in ihren Augen zu einer taffen Heldin gehört, dazu noch drei Hand voll Emotionen, damit es nicht zu taff wirkt und sie irgendwie verletzlich wirken soll ( das weckt Beschützerinstinkte beim männlichen Publikum) et voila, unsere Heldin ist fertig!

Und zum Thema Frauen werden anders gesehen gibts zum Topic auch die Frage: wäre es eine Mary Sue, wenn es ein Mann wäre? Wenn nein, dann ist es auch keine.

Ich finde, ein Mann mit diesen Fähigkeiten hätte sogar noch heftiger gewirkt.
 
Ich finde ja, eure Aussagen widersprechen sich gar nicht unbedingt, nur ist die Wahrnehmung eben doch sehr unterschiedlich.

Ich stimme ja auch zu, dass die Figur Rey insgesamt leider eher unausgegoren ist.

Kylo Ren ist für mich auch interessanter, aber in meinem Umfeld (Erwachsene, Star Wars Gucker) finden ihn alle irgendwie doof.
Da scheint er also nicht die uneingeschränkte interessante Hauptfigur zu sein.

Ich bleibe dabei: Auch Kinder haben jenseits ihrer Altersentwicklung unterschiedliche Präferenzen. Der von mir genannte weibliche Rey Fan ist 12 Jahre alt und würde niemals freiwillig Aliens schauen. :-D Da könnte man das Kind wochenlang psychologisch wieder aufbauen.

In meinem Beispiel sind es nur 4 Kinder, nicht repräsentativ und doch eine große Bandbreite.
Ich finde es fast unmöglich, eine Figur mit bestimmten "Zutaten" auszustatten, damit sie beim Großteil der Zuschauer gut ankommt.
Die einen lieben Hermine, für die anderen ist Harry Potter ganz klarer Favorit und die nächste vergöttert Snape..

Ich glaube, wir sind uns einig darin, dass man Rey hätte "besser" entwickeln können.
 
@


Das sehe ich auch so... war aber bestimmt keine Absicht.

Eine weibliche Heldin, die auch bei meinen Jungs punkten konnte: Katniss Everdeen aus den Tributen von Panem und Gegenbeispiel für Star Wars: Jyn Erso aus RO... so schwer kann es also nicht sein.
Auch Sabine war eine wichtige Figur in Rebels, und neben ihr sah der eigentliche Held oft alt aus, aber sie war imo sehr sympathisch und taff geschrieben und hat trotzdem einiges verbockt.

Und zum Thema Mädchen und Star Wars; die Patentochter meiner Schwester (12 Jahre) fand Rey absolut blöde (kaum ist ein halbnackten Typ im Raum wirft sie alle Vorbehalte über Bord, voll old-fashioned!); ihr fiel auch auf, dass Reys Moral recht flexibel ist, wenn es um die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse geht (wo finde ich Anschluss). Das funktioniert vielleicht bei noch jüngeren Kindern, aber ab einem gewissen Alter durchschauen sie das schnell.


Danke für deinen konstruktiven Beitrag!
Das Fazit der 12-jährigen Patentochter finde ich ebenfalls sehr interessant. Natürlich sind auch Kinder keine homogenen Massen...und ich bin jetzt schon gespannt darauf, wie das von mir befragte Mädchen in ein paar Jahren zu ihrer jetzigen Meinung stehen wird. :)


Damit keine weiteren Missverständnisse entstehen, möchte ich noch mal kurz auf das von mir eingeworfene „Kalkül“ zu sprechen kommen

Damit meinte ich nicht, dass Disney irgendeinen dubiosen Plan ausgeheckt haben könnte, der von Anfang das Ziel hatte, eine möglichst unbeliebte Frauenfigur zu entwerfen, um den männlichen Antagonisten auf diese Weise umso „stärker“ wirken zu lassen.

Nein, so paranoid bin ich nicht. :D

(Und wie ich weiter oben bereits schrieb, möchte ich auch keine leidige Sexismus-Debatte lostreten. So „einfach“ ist es nämlich in den wenigsten Fällen....)

Vielmehr kann ich mir ebenfalls kaum vorstellen, dass Lucasflm gezielt etwas vermarkten würde, von dem sie nicht überzeugt gewesen sind, dass es funktionieren wird/kann.... ich würde daher gerne die Absicht hinter diesem Charakterentwurf nachvollziehen können (...das meinte ich mit Kalkül @Jade'sFire ), der so offensichtliche Schwäche gegenüber dem eines Kylo Ren aufweist.

Es ist diese qualitative Diskrepanz innerhalb ein und desselben Films, von ein und denselben Autoren, die ich mir irgendwie zu erklären versuche...natürlich kann es absoluter Zufall sein, dass sich hier auch Personen unterschiedlichen Geschlechts gegenüber stehen. Ich wollte keineswegs den Eindruck vermitteln, als sei ich überzeugt davon, dass es (ausschließlich) am Geschlecht liegt.

Zu sagen: die haben es einfach verkackt, ist für mich persönlich aber auch keine zufriedenstellende Antwort. :nope:

Denn: WARUM haben sie es verkackt? Dass sie es prinzipiell können, haben sie ja mit Kylo Ren (und anderen weiblichen Figuren aus TCW/Rebels) bewiesen.

Tatsächlich finde ich es auch einfach wirklich schade, dass es weitläufig nicht geklappt hat. Nur deshalb beschäftigt mich dieses Thema überhaupt.

Und meine bewusst als Fragen formulierten Überlegungen sind auch nur das (zugegeben) ungefilterte Resultat lauten Denkens gewesen (...zu noch dazu später Stunde. Vielleicht hätte ich gestern einfach gleich ins Bett gehen sollen, statt noch mal hier zu posten ^^ ).


Wir können diese Diskussion daher gerne wieder einstampfen.
Trotzdem danke an jeden, der sich ernsthaft damit auseinandergesetzt hat! Das weiß ich zu schätzen.


@Ansiv Reeblac

Nein, mein Beitrag diente nicht der impliziten Unterstellung, du würdest Ripley ausschließlich aufgrund dieser Szene als gelungen Charakter wahrnehmen.

Ich gebe aber zu, dass man den Kommentar auf diese Weise interpretieren kann, was dem Erhalt einer sachlichen Diskussionsebene natürlich nicht gerade zuträglich war, von daher: sorry, das war in der Tat ungeschickt von mir.

Nichtsdestotrotz verdeutlicht mE auch diese Szene, dass solche Filme einfach komplett anders funktionieren als SW, weshalb ich es auch nur bedingt hilfreich finde, ausgerechnet diese als Referenzpunkt heranzuziehen.
(Völlig unabhängig davon, dass ich die positive Wirkung Ripleys natürlich nicht auf einzelne, bewusst sexualisierte Momente reduzieren möchte).

Sehr richtig, habe Teil eins und Teil zwei mit 12 gesehen, wie so viele andere Filme. Verstehe jetzt aber nicht was das mit der Diskussion zu tun hat? War ich zu jung um zu verstehen, dass Frauen auch ohne Superkräfte stark und unabhängig sein können?

Man kann aber auch in allem einen Angriff wittern und dadurch jedwede Diskussion von vornherein konterkarien.

Mich hätten diese Filme als Kind tief verängstigt. Bei dir (und anderen) war es offensichtlich anders. Mehr wollte ich nicht wissen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mich hätten diese Filme als Kind tief verängstigt. Bei dir (und anderen) war es offensichtlich anders. Mehr wollte ich nicht wissen.

Ja ich muss zugeben, der zweite Teil hat mich damals auch richtig geflasht und verängstigt. Ich empfinde Angst bei einem Film allerdings als positiv, schließlich kann ich den TV ausschalten und dann ist es wieder gut. :-D

Denn: WARUM haben sie es verkackt?

Sehr schwere Frage. So wirklich werden wir nicht erfahren, was LF da geritten hat.

Ein Vorschlag eines meiner Feunde war: Im heutigen Hollywood muss man immer etwas neues machen, einen neuen Weg gehen. Deswegen muss überall noch eins drauf gesetzt werden. Das Ergebnis ist eine Protagonistin, die einfach alles kann, nur weil sie es irgendwo sieht. Die jeden übertrumpft, ganz ohne Training.

Das ist jetzt nicht 100% meine Meinung, aber doch ein interessanter Standpunkt.
 
Damit meinte ich nicht, dass Disney irgendeinen dubiosen Plan ausgeheckt haben könnte, der von Anfang das Ziel hatte, eine möglichst unbeliebte Frauenfigur zu entwerfen, um den männlichen Antagonisten auf diese Weise umso „stärker“ wirken zu lassen.

Nein, so paranoid bin ich nicht. :D

Ich vermute, der Auftrag lautete (was ja auch bekannt ist) „A Strong female character“ als Hauptfigur zu schreiben. Mit Sicherheit, in der löblichem Absicht, mal was Neues zu wagen. Leider hatten imo die Schreiber wohl nicht so richtig die Ahnung, was damit gemeint war. Und erst mal ging es ja such gar nicht so schlecht los. RJ hat dann imo die Person übersteigert (warum auch immer, möglicherweise als Kunstgriff) und dann ist man nicht mehr vernünftig aus dieser Nummer rausgekommen, weil man ja nur noch einen Film Zeit hatte, dass alles zusammen zu bringen. Wieso aber niemand zwischendurch leicht korrigierend eingegriffen hat, verstehe ich auch nicht. Da hätte man leicht vieles besser machen können.

Es gibt aber auch zum Topic „Gute Heldinnen- Figuren“ gerade im Jugendbuchsegment (ab 12) sehr viel. Da sucht man schon, wenn man mal einen männlichen Helden lesen will. Möglicherweise, weil viele Jungs in dem Alter auch nicht mehr so viel mit Büchern anfangen können.

Zur Patentochter meiner Schwester:
Ihr Kommentar nach dem Kuss und Bens Versterben: Jetzt hat sie es geschafft; er ist tot (im Sinne von, sie hat die Lebensenergie von ihm abgezogen). So anders kann man diese Szene also interpretieren.
 
Warum bloß hat Adam Driver kategorisch ausgeschlossen erneut als Kylo Ren aufzutreten?!
Das sollte eines der Gründe gewesen sein, warum er sterben musste.

Der Tod Reys hätte dem Charakter wenigstens ein Opfer abverlangt. So verlangen die Filme den Zuschauern viele Opfer ab.

Verstehe ich trotzdem nicht. Wenn AD (zu dem Zeitpunkt) nicht weiterspielen wollte hätte man sich ja trotzdem eine Option offen lassen können.

Wohl eher hatte man keinen Schimmer, wie man die Geschichte weiterführen soll, wenn beide überleben. Immerhin ist Kylo ein Vatermörder, Dorfabschlachter, Diktator, Widerstandsauslöscher, trotz Redemption. Da hätte Disney wohl moralische Probleme mit Reylo bekommen und Rey, Finn und Kylo gründen eine Akademie? :confuse:

Und ich schätze, man dachte, das Rey DER Publikumsmagnet ist, mit dem sich auch viele neue weibliche Fans generieren lassen (was teilweise wohl auch passiert ist), und kann dann mit ihr und Finn weiter machen.

Ich habe meine Meinung zu den Filmen auf Adam Driver projiziert. Ob das der Grund für sein Entschluss war?!, keine Ahnung. Nachvollziehbar wäre es.


Ist auch egal. Aber schade um das verschenkte Potential.
Verschenktes Potenzial das Eine, den Mythos zerstörten das Andere. Aber ja, definitiv verschenktes Potenzial.

(Wird "eine" und "andere" in dem Kontext überhaupt groß geschrieben???)
 
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