Covid-19

Nee, keine Ahnung. Wir haben hier eine Firma für tierische Arzneimittel, die seit über einem Jahr an einem Impfstoff für Tiere forscht und die sollen das jetzt sein lassen, weil man erst an Menschen denken sollte. Irgendwie wird da ein Interessenkonflikt konstruiert, aber worin dieser besteht wird nicht klar. Es geht um Ressourcen ohne zu erklären welche Ressourcen das sein sollen, zumal dieser Impfstoff gar nicht industriell hergestellt wird, sondern direkt aus dem Labor kommt (deswegen ist er experimentell).
 
1.ist schon zynisch, wenn das ausgerechnet ein Mann schreibt, der von sich selber sagt, Verbrechern wie Franco und Pinochet positiv gegenüber zu stehen.

2. Ich bin zum Glück nicht in der Situation, zwischen dem Aussterben einer Tierart und der Rettung einiger Menschen zu entscheiden.

Da ich bis Morgen nur mein Smartphone habe habe ich die Nummern eingefügt.
Zum 1. Egal was man über die beiden denken mag. Aber die hätten sich in der Not bestimmt keine Gedanken um Affen gemacht.

2. Schade. Ich hätte gerne einmal das Ergebnis gesehen. Zumal ich nicht einmal die Frage nach einer kompletten Ausrottung von irgendwelchen Affen gestellt habe.

Und ja, bevor mir wieder jemand kommt.
Ich gebe es offen zu. Mir sind Affen zutiefst zu wieder. Alleine der Begriff "Menschenaffe " lässt mir die Haare zu Berge stehen.
 
Da haben imo Stiko, Presse und auch der Hersteller selber leider die Menschen verunsichert. Bei Biontech gab es dieses PR Desaster halt nicht.

Die neuen Daten (aus GB) sowie die jetzt bald erfolgende Freigabe der Stiko auch für Menschen über 65 helfen hoffentlich bei der Akzeptanz, aber ich finde das schon irgendwie lächerlich.

Aus meiner Sicht ist das sicherlich auch, aber nicht nur ein PR-Desaster. Ich habe ein bisschen Ahnung von Statistik und mir auch die Original-Publikation angesehen, bewerte also nicht nur anhand von Presseartikeln.

Der im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen geringere Schutz vor (milden und moderaten) Erkrankungen ist ein meines Wissens bisher nicht widerlegter Fakt und bei den Studien wurde mindestens unglücklich, wenn nicht schlampig agiert. In einem der Podcasts (weiß nicht mehr, ob es Drosten oder Kekule war) wurde vermutet, dass die Begleitung durch die Uni Oxford das Problem mitverursacht hat, weil verschiedene Arbeitsgruppen ihre eigene Unterstudie machen und publizieren wollten, was dann zu dem Kuddelmuddel an Zahlen geführt hat.

Diese immer wieder abweichenden Angaben zur Wirksamkeit sprechen aber eben auch dafür, dass in der Statistik der Wurm drin ist, wahrscheinlich weil die Stichprobe(n) (also die betrachteten Gruppen) zu klein, nicht repräsentativ und/oder zu unterschiedlich waren. Denn wenn eine Statistik stabil ist, was der Fall ist, wenn die Stichprobe groß genug ist, kommen immer wieder ähnliche Zahlen raus, die dann auch für die Grundgesamtheit gültig sind.

Für mich wird sich die Frage vermutlich noch monatelang nicht stellen, aber ich hoffe, wenn ich irgendwann dran bin, dass dann Wahlfreiheit besteht und ich würde mich dann (natürlich unter Berücksichtigung ggf. neu aufgekommener Informationen) für Biontech oder Moderna entscheiden.

Dass der Schutz vor schweren Erkrankungen mit Krankenhaus, Intensivstation oder gar Tod durch AstraZeneca ähnlich gut ist wie bei den anderen, glaube ich mittlerweile anhand der "Real Life"-Daten auch (anhand der Studie habe ich es nicht geglaubt, da diese Aussage auf sehr geringen Zahlen schwer Erkrankter und nicht schwer Erkrankter basierte - wenn da nur 1-2 Fälle anders ausgegangen wären, hätte sich der Prozentsatz sofort krass verändert).

Aber eine leichtere Erkrankung bleibt eben doch deutlich wahrscheinlicher als nach einer Impfung mit den mRNA-Impfstoffen und Aussagen dazu, ob und wie sich der Impfschutz auf langwierige Folgen wie Fatigue oder Geschmacks-/Geruchsverlust (die ja auch und gerade bei milden Verläufen möglich sind) auswirkt, sind bisher "suspiciously absent"...

Natürlich ist es schon sehr viel wert, wenn ein Krankenhausaufenthalt vermieden wird, aber auf so ein "Long Covid" habe ich auch gar keine Lust. Eine Impfung mit AstraZeneca würde daher für mich keine nennenswerte Verbesserung meines Lebens - mittlerweile schon ziemlich exakt ein Jahr persönlicher Komplett-Lockdown, was im Vergleich zu anderen sicherlich eine Art Luxus-Situation ist, mittlerweile aber schon massiv an die Psyche geht, also bitte nicht zu neidisch werden ;) - nach sich ziehen. Und dafür dann die offenbar doch höhere Wahrscheinlichkeit von ziemlich unangenehmen Impfreaktionen und das nicht so ganz geklärte Risiko hinsichtlich der Virus-DNA eingehen...?

Aber das ist meine persönliche Situation; wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, mich so zu isolieren (und damit natürlich auch das Risiko, im schon unwahrscheinlichen Fall des Falles die Infektion weiterzugeben, nahe Null zu halten), würde ich das anders beurteilen. In einer Situation mit hoher Exposition wie Erzieherin, Lehrerin, Pflegerin, Krankenhauspersonal wäre für mich ganz klar jeder Schutz, den ich jetzt gleich bekommen kann, besser als zu warten, und auch die Risiken der Impfung würden dann weit hinter den Risiken einer Ansteckung stehen.

IMHO sollte der AstraZeneca-Impfstoff aber auch für diese gefährdeten Gruppen nur als eine "Überbrückung" angesehen werden und sie sollten später die Chance erhalten, sich noch nachimpfen zu lassen, wenn sie das möchten.


In Ba-Wü z.B. steht auf deiner Mailbestätigung, welchen Impfstoff man bekommt. In anderen Bundesländern scheint das dann wohl nicht so zu sein.

Das ist in Hessen wohl auch so, bzw. war zumindest so, als ich Anfang Februar meine Eltern angemeldet habe. Da galt allerdings auch noch das "alte" System und bei der Online-Terminanmeldung sah man den Impfstoff schon, bevor man überhaupt einen Terminvorschlag bekam. (In dem Formular war auch bereits ein Drop-Down-Menü angelegt, das nach einer späteren Wahlmöglichkeit aussah, aber diese hat man mit der Systemumstellung wohl eliminiert.)

Aber wie gesagt, mit der Bestätigung finde ich auch schon zu spät, weil die Leute dann noch extra absagen müssen, und das mag mancheinem dann vielleicht auch schon zu blöd / zu viel Mühe sein und er geht lieber einfach nicht hin...


Die Post wollte uns auf ihre eigenen Kosten impfen.Durch unsere Betriebsärzte. So wird das auch bei Grippe gemacht.
Aber die Bundesregierung hat dies bei Corona abgelehnt.

Echt, das wusste ich gar nicht. Bei uns ist noch Stand der Dinge, dass vorgesehen ist, dass die Impfung über den Betriebsarzt angeboten werden soll, und es "zu gegebener Zeit" eine Umfrage zum Interesse geben wird. Und so wie ich das verstehe, wird man auch die Kapazitäten der Betriebsärzte brauchen, um das alles überhaupt auf die Reihe zu bekommen.

Oder war die Ablehnung bei euch nur deswegen, weil vorgesehen war, euch unter der Bedingung, dass die Post es bezahlt, außerhalb der Reihenfolge zu impfen?

Micah
 
In einem der Podcasts (weiß nicht mehr, ob es Drosten oder Kekule war) wurde vermutet, dass die Begleitung durch die Uni Oxford das Problem mitverursacht hat, weil verschiedene Arbeitsgruppen ihre eigene Unterstudie machen und publizieren wollten, was dann zu dem Kuddelmuddel an Zahlen geführt hat.

Christian Drosten hat dies in seinem Podcast, Folge 76, "Coronavirus-Update: AstraZeneca-Impfstoff besser als sein Ruf", besprochen.

https://www.ndr.de/nachrichten/info...esser-als-sein-Ruf,podcastcoronavirus288.html
 
Echt, das wusste ich gar nicht. Bei uns ist noch Stand der Dinge, dass vorgesehen ist, dass die Impfung über den Betriebsarzt angeboten werden soll, und es "zu gegebener Zeit" eine Umfrage zum Interesse geben wird. Und so wie ich das verstehe, wird man auch die Kapazitäten der Betriebsärzte brauchen, um das alles überhaupt auf die Reihe zu bekommen.

Oder war die Ablehnung bei euch nur deswegen, weil vorgesehen war, euch unter der Bedingung, dass die Post es bezahlt, außerhalb der Reihenfolge zu impfen?

Micah

Also ich habe es so verstanden dass die Regierung kein Vakzin liefern wollte wegen der Reihenfolge. Und der Konzern wollte dann nicht gegen den Willen der BR sich den Stoff selber bei Biontech besorgen.
 
Also ich habe es so verstanden dass die Regierung kein Vakzin liefern wollte wegen der Reihenfolge. Und der Konzern wollte dann nicht gegen den Willen der BR sich den Stoff selber bei Biontech besorgen.

Okay, das kann ich dann irgendwo noch nachvollziehen. Würden jetzt noch größere Firmen und Konzerne neben Regierungen anfangen, die Impfstoffhersteller direkt anzugehen, um Dosen für die Impfung ihrer Mitarbeiter zu bekommen, dann wäre das Chaos wohl perfekt, und auch die Darstellung in der Öffentlichkeit wäre wohl desaströs, wenn Firmen ihre Angestellten vom Azubi bis zum Pensionär durchimpfen, und am Ende nichts mehr für die Oma im Heim oder andere Risikopatienten bleibt.

C.
 
Okay, das kann ich dann irgendwo noch nachvollziehen. Würden jetzt noch größere Firmen und Konzerne neben Regierungen anfangen, die Impfstoffhersteller direkt anzugehen, um Dosen für die Impfung ihrer Mitarbeiter zu bekommen, dann wäre das Chaos wohl perfekt, und auch die Darstellung in der Öffentlichkeit wäre wohl desaströs, wenn Firmen ihre Angestellten vom Azubi bis zum Pensionär durchimpfen, und am Ende nichts mehr für die Oma im Heim oder andere Risikopatienten bleibt.

C.

Auf der einen Seite verstehe ich das ja auch.
Auf der anderen hätte es mich persönlich natürlich gefreut wenn wir durch den Arbeitgeber geimpft worden wären. Zumal sich bei meinem Beruf der Kontakt mit vielen Menschen nicht vermeiden läßt. Und bei den vielen Mitarbeitern die wir haben wäre auch eine große Anzahl "vom Markt" gewesen. Aber klar, natürlich wäre es auch irgendwo ungerecht gewesen.
Ich bin der festen Überzeugung wenn es so kommt wie manche Wissenschafler vermuten,das es ähnlich wie der Grippe ist,bei der man jedes Jahr nachimpfen muss,dann wird irgendwann genug Impfstoff da sein. Und dann wird man von Seiten des Arbeitgebers problemlos geimpft werden können sofern man dies wünscht.

Übtrigens,was die Knappheit an Impfstoffen angeht,so hat mir die Frau eines meiner besten Freunde,welche Personalchefin bei einem großen Pharmakonzern ist genau das vorher gesagt.
Sie sagte mir schon vor einem Jahr dass die Wissenschaft alle Hebel in Bewegung setzen würde um alsbald einen Impfstoff zu entwickeln.
Aber den dann in großen Mengen zu produzieren wird dauern.
Wie Frau VDL jetzt gesagt hat rechnet man aber ab April mit bis zu 100 Milionen Dosen pro Monat. Dann wird es auch in der EU sehr schnell gehen mit dem Impfen.
 
Also da steht mir jetzt der Mund tatsächlich offen. Brandenburg erhöht die Lockerungs-Notbremse auf 200...

https://www.spiegel.de/politik/deut...hoehen-a-045f2914-f68a-4ac3-af57-75b59761a44a

War mir auch vollkommen klar dass das so kommt. Die haben mit ihren Versprechungen schließlich die Scheunentore aufgestoßen.

Und jetzt werden auch Gastronomie, Clubs und im Grunde alles andere auch energisch dafür kämpfen wieder komplett öffnen zu können.

Und dann wieder dicht machen ist glaube ich nicht mehr realisierbar besonders wenn man solche Schlagzeilen jetzt schon bedenkt.

https://www-nw-de.cdn.ampproject.or...gen-Retter-Gewalt-gegen-Stadtmitarbeiter.html
 
@Jedihammer: Vielen Dank für die Info! Ja, so kann ich das auch nachvollziehen. Bei uns ging es nie darum, uns in der Reihenfolge vorzuziehen, sondern dass wenn wir sowieso dran sind, es eben über den Betriebsarzt angeboten wird, statt dass sich jeder um einen Termin im Impfzentrum oder beim Hausarzt bemühen muss.

Als Versorgungsbetrieb sind wir in der dritten Gruppe, wobei mir noch nicht klar ist, ob sich das mit der "besonders relevanten Position" noch in einer internen Differenzierung auswirkt, dass also nur die in der dritten Gruppe geimpft werden können, die für die Versorgung unmittelbar essenziell sind und der weniger wichtige Rest muss weiter abwarten. Das wird wohl davon abhängen, wie viel Impfstoff dann verfügbar ist. Vielleicht wird man auch warten, bis so viel verfügbar ist, dass es pauschal allen angeboten werden kann, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man Neid unter den Mitarbeitenden Vorschub geben möchte...


Würde man allein den Markt regeln lassen, welcher Betrieb seinen Mitarbeitenden den Impfstoff besorgen kann wären wir in einer ziemlich unmenschlichen Situation.

Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass insgeheim teilweise durchaus der Markt am regeln ist. Die Reichsten werden schon schön unauffällig für sich und ihre Familien gesorgt haben und möglicherweise auch für die Wichtigsten, die "Leistungsträger" in ihren Firmen. Natürlich geschickt in einem geringen Umfang, so dass es nicht auffällt - ein Riesenbetrieb wie die Post könnte das natürlich schon allein deshalb nicht ohne offizielle Erlaubnis tun, weil diese Mengen sofort auffallen würden.

Andererseits, nun ja, es gab ja genug Meldungen, dass "überraschend" nicht so viel Impfstoff wie zugesagt geliefert werden konnte, wer weiß, ob der nicht in irgendwelche dubiosen Kanäle geflossen ist und irgendwo außerhalb der Reihenfolge in Massen verimpft wurde... :verwirrt:

Der Landrat, der "zufällig" abends im Impfzentrum war, als noch eine Dosis übrig war, der wäre dann nur der ungeschickte Trottel, der sich erwischen hat lassen... :facep:


Also da steht mir jetzt der Mund tatsächlich offen. Brandenburg erhöht die Lockerungs-Notbremse auf 200...

Unfassbar! :wallb Die müssen es offenbar immer wieder auf die harte Tour lernen. Das Schlimme ist halt, dass neben denen, denen die Öffnungen nicht weit und schnell genug gehen können und die sich sofort in jede Gelegenheit stürzen, auch viele "Unschuldige" - Gutgläubige, die davon ausgehen, was erlaubt ist, ist auch sicher, sowie natürlich die, die sich berufs- oder situationsbedingt nicht schützen können - mit ins Verderben gerissen werden. :(

Micah
 
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