Tagespolitik allgemein

Ich habe sogar in meinem Team Kollegen, welche die Prügelstrafe befürworten. Insofern ist das prinzipiell leider kein Problem, welches sich auf die US of A begrenzen lässt. Hier würden genügend Eltern und Pädagogen auch loslegen, tun es ja mitunter auch...

Und die dämliche, befürwortende Äußerung "hat mir damals auch nicht geschadet" kann man ganz einfach mit einem "doch, klar hast du nen Schaden davongetragen: du willst gerade ein Kind schlagen" aushebeln.
 
Eben. Seelische und körperliche Gewalt gegen Kinder war nie weg, leider auch nicht in professionellen Kontexten. Wir können froh sein, dass wir in fast allen Bundesländern mittlerweile sehr gute Kontrollmechanismen und auch immer mehr geschultes und reflektiertes Fachpersonal haben, sodass zumindest solche Kollegen, die Minza erwähnte, seltener werden und unter großer Beobachtung stehen. Zumindest was körperliche Gewalt angeht. Bei seelischer ist der Weg dann noch mal länger..
 
Hab auch nicht behauptet, dass sie jemals weg war. Zumindest ist sie hier nicht (mehr) legitimiert und ich hoffe sehr, dass es auch so bleibt. Da sich Europa in vielen Dingen an den USA zu orientieren scheint, sehe ich derartige Entwicklungen dort doppelt kritisch. Global betrachtet ist Gewalt an Kindern natürlich bedauerlicherweise eher die Norm denn Ausnahme, aber die USA sind ja ein demokratisches Land mit (teilweise zweifelhafter) Vorbildwirkung - da erschrecken mich solche humanistischen Rückschläge ganz besonders =/
 
Dass die Amis so eine schwammige Verfassung haben (18. Jhd., da müsste man wohl nochmal ran), dass Eltern es sogar legal wünschen können, dass ihre Kinder von deren Lehrern offiziell geschlagen werden dürfen, ist tatsächlich ein besonderes Armutszeugnis. Das ist für mich eine zusätzliche Kategorie Gewalt neben der unmittelbaren, direkt durch die Eltern. Beides natürlich unverzeihlich, widerlich und verachtenswert. Eine Wiedereinführung institutionalisierter Gewalt in einem demokratischen Staat macht mich echt fassungslos. Bin sicher, dass die Gewalt gegen Kinder in dieser Stadt sehr schnell zunehmen wird, da selbst bislang gewaltlos erziehende Eltern da jetzt regelrecht ein behördliches Vorbild bekommen.
Möge das Kaff dem Rest der USA ein abschreckendes Beispiel sein.
Ich hatte hier vor ein paar Tagen mal über die tiefe Verwurzelung der Gewalt in der russischen Gesellschaft geschrieben. Die Amis haben da aber offensichtlich auch ein fettes Problem.....
 
Eine Wiedereinführung institutionalisierter Gewalt in einem demokratischen Staat macht mich echt fassungslos.

Wir reden immerhin vom letzten demokratischen Staat, der es bis heute nicht geschafft hat, sich von der Todesstrafe zu verabschieden. :zuck:

Ich hatte hier vor ein paar Tagen mal über die tiefe Verwurzelung der Gewalt in der russischen Gesellschaft geschrieben. Die Amis haben da aber offensichtlich auch ein fettes Problem.....

Die Bibel in der einen, die Winchester in der anderen Hand. Das hat dieses Land bei der Ausdehnung nach Westen sehr geprägt, und das hängt bis heute nach. Es war vermutlich keine gute Idee, im 16. und 17Jh. massenhaft religiöse Eiferer in die Kolonien zu verfrachten.
Interessant, dass sich Australien, in das man Jahre lang die Kriminellen exportiert hat, ganz anders entwickelt hat. :verwirrt:

C.
 
Sieht so aus, als hätte die Ukraine mit ihren lange erwarteten Gegenangriffen im Süden bei Cherson begonnen. Angegriffen wird anscheinend auf breiter Linie und die ukrainische Armee ist nach eigenen Berichten (aber auch nach einigen prorussischen Militärbloggern) bereits durch die Front gebrochen. Hoffentlich sind die Bewohner von Cherson den Aufrufen zur Flucht gefolgt, denn da wird es jetzt brutal werden.

https://www.tagesspiegel.de/politik...elden-erfolgreiche-gegenstoesse/28636044.html
 
Sieht so aus, als hätte die Ukraine mit ihren lange erwarteten Gegenangriffen im Süden bei Cherson begonnen. Angegriffen wird anscheinend auf breiter Linie und die ukrainische Armee ist nach eigenen Berichten (aber auch nach einigen prorussischen Militärbloggern) bereits durch die Front gebrochen. Hoffentlich sind die Bewohner von Cherson den Aufrufen zur Flucht gefolgt, denn da wird es jetzt brutal werden.

https://www.tagesspiegel.de/politik...elden-erfolgreiche-gegenstoesse/28636044.html

Die Hoffnung schwingt natürlich ordentlich mit, aber erstmal abwarten.

Dass die Ukrainer Kherson als strategisches Ziel angreifen (wollen), steht außer Frage. Vllt. haben sie die Russen endlich so weit zusammengeschossen.
 
Die Hoffnung schwingt natürlich ordentlich mit, aber erstmal abwarten.

Dass die Ukrainer Kherson als strategisches Ziel angreifen (wollen), steht außer Frage. Vllt. haben sie die Russen endlich so weit zusammengeschossen.

Hoffen wirs.
Wenn sie Kherson nehmen und die Russen wieder über den Fluss werfen haben sie eine starke Verdeitigungsstellung. Ich glaube kaum das die Ukrainer über den Fluss wollen.
Ich denke - wie gesagt - sie werden dort eine Verdeitigungsstellung errichten und die Truppen, die nicht mehr benötigt werden, direkt in den Osten schicken.
Um dort die Russen dort zurück zudrängen und vom Osten aus, nach Südswesten, Norden vorzstoßen und die Russen zurück zu werfen.
Die Krim dürfte ganz am Ende der Liste stehen.
 
Getsern hörte ich Radio, daß Selensky großmundige Versprechen verkündet hat. Er würde alle Gebiete der Ukraine zurückerobern, ALLE. Es tut mir leid, aber das wird ein endloser Krieg werden, Selensky sollte nicht auch noch nach den Sternen greifen. Mittlerweile kommt es mir so vor, als würde sich der Gesinnungsabstand zwischen dem Wahnsinningen aus Moskau und Selensky immer mehr verringern.
 
Getsern hörte ich Radio, daß Selensky großmundige Versprechen verkündet hat. Er würde alle Gebiete der Ukraine zurückerobern, ALLE. Es tut mir leid, aber das wird ein endloser Krieg werden, Selensky sollte nicht auch noch nach den Sternen greifen. Mittlerweile kommt es mir so vor, als würde sich der Gesinnungsabstand zwischen dem Wahnsinningen aus Moskau und Selensky immer mehr verringern.

Ich gehe davon aus irgendwer hat, damals, das selbe über Churchill gesagt, als dieser sagte das man den Krieg gewinnen und Europa befreien werde.
Wir wissen ja wies ausging.

Von daher: Abwarten, und bitte stell doch keine solchen Vergleiche an, die komplett Abwegig sind.
 
Getsern hörte ich Radio, daß Selensky großmundige Versprechen verkündet hat. Er würde alle Gebiete der Ukraine zurückerobern, ALLE. Es tut mir leid, aber das wird ein endloser Krieg werden, Selensky sollte nicht auch noch nach den Sternen greifen. Mittlerweile kommt es mir so vor, als würde sich der Gesinnungsabstand zwischen dem Wahnsinningen aus Moskau und Selensky immer mehr verringern.

Krieg ist auch immer ein Krieg der Worte. Die ukrainische Führung muss gerade zwei Dinge bewerkstelligen: Die Moral der eigenen Bevölkerung aufrecht erhalten, und gute Voraussetzungen für einen eventuellen Friedensschluss mit Russland schaffen.
Selbst wenn man in Kiew weiß, dass z.B. eine Rückeroberung der Krim oder Gebieten im Donezkbecken eher unwahrscheinlich ist, kann man das nicht so kommunizieren. Dies würde sowohl in der Ukraine, als auch in Russland als Schwäche ausgelegt, die Kampfmoral der Ukrainer schwächen und die Position in möglichen Verhandlungen schwächen.

C.
 
K....
Selbst wenn man in Kiew weiß, dass z.B. eine Rückeroberung der Krim oder Gebieten im Donezkbecken eher unwahrscheinlich ist, .....

C.

Danke, für deine reifen und sachlichen Worte und Gedanken. Genau das meinte ich.

Ja, das ist wohl etwas, was ich nie verstand. Dieses verbale Säbelrasseln.
Ich habe nie begriffen, das manche Menschen solche "Aufbauparolen" brauchen, um etwas zu tun...
Denn ich denke, daß die Situation -so wie sie ist- Antrieb und Motivation genug sein sollte.

Natürlich würde ich mich freuen, wenn die Ukraine gewinnt.
 
Dass die Hälfte Europas für die nächsten paar Jahrzehnte von dem nächsten grausamen Regime unterdrückt wurde? So "befreit" war Europa irgendwie nicht.

Dann hätte man also bessser nicht gegen die Nazis gekämpft? Oder sich besser - nach Hitlers ableben - mit dem rest des nazi Regimes, das immerhin, wenn man alle opfer der Vernichtungspolitik zusammen rechnet, es auf 11 millionen in den lagern, und 20 millionen russen brachte - verbündet, und wäre zusammen nach moskau marschiert?
Oder was willst du uns mit dieser aussage mitteilen?
 
Dass die Hälfte Europas für die nächsten paar Jahrzehnte von dem nächsten grausamen Regime unterdrückt wurde? So "befreit" war Europa irgendwie nicht.

Aber die Nazis wurden besiegt. 1940 hätten viele wohl keinen Pfifferling darauf gesetzt, das Großbritannien die nächsten Monate übersteht, und auch Churchill hatte innenpolitisch mit Leuten zu tun, die dazu aufforderten, die Waffen zu strecken, oder mit Hitler zu verhandeln.

Ich habe nie begriffen, das manche Menschen solche "Aufbauparolen" brauchen, um etwas zu tun...
Denn ich denke, daß die Situation -so wie sie ist- Antrieb und Motivation genug sein sollte.

So sind Menschen aber nunmal. :zuck:
Würde die ukarainische Führung jetzt sagen "Ist doch egal was wir machen, der Osten des Landes und die Krim sind eh verloren", welchen Effekt hätte das wohl auf die Armeeeinheiten, oder die Bevölkerung?

C.
 
Oder was willst du uns mit dieser aussage mitteilen?

Dir, nicht euch.

Dass Europa nach dem 2. Weltkrieg nicht befreit war. Der Sieg gegen Nazideutschland war teuer erkauft und nicht einfach nur der märchenhafte, zauberhafte große Sieg, nach dem alles toll und frei war. Man musste sich mit einem Regime arrangieren und dessen Einflussnahme in weiten Teilen Europas tolerieren, dass gemeinsam mit seinesgleichen 110 Millionen Leben in einer Zeitspanne von nicht einmal 90 Jahren gekostet hat. Sowohl Briten als auch Amis waren sich nach Kriegsende dieser Tragweite glaube ich auch halbwegs bewusst, wie der weitere Verlauf der Geschichte zeigt.
 
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