Heute vor 45 Jahren, am 26.09.1980 ereignete sich in München das sogenannte Oktoberfestattentat.
Dabei explodierte um 22:19h in einem Abfallkorb unweit des Haupteingangs zur Theresienwiese ein dort zuvor durch den Rechtsextremisten Gundolf Köhler platzierter Sprengsatz. Ingesamt forderte die Detonation 12 Todesopfer - darunter der Attentäter selbst - und mehr als 220 Verlezte, viele davon schwer.
Die Aufklärung des Anschlags war von Pannen begleitet, und wurde in der Folge stark von Seiten der Politik beeinflusst, fiel es doch in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes 1980. Vor allem der CSU, deren Vorsitzender Franz-Josef Strauß als Kanzlerkandidat gegen den Amtsinhaber Helmut Schmidt antrat, beeilte sich, den Anschlag als Tat eines verwirrten Einzeltäters darzustellen, obwohl es bereits damals starke Indizien dafür gab, dass Köhler Mittäter hatte. Köhler war jahrelang Mitglied der "Wehrsportgruppe Hoffmann" gewesen, einer paramilitärisch organisierten Neonazi-Gruppe, die zu Spitzenzeiten um die 600 Mitglieder hatte. Eben jene WSG war bis zu ihrem Verbot durch den damaligen Innenminister Gerhard Baum (FDP) immer wieder durch Strauß und andere CSU-Größen verharmlost und als im Grunde harmlose Spinner abgetan worden.
Trotz mehrerer Wiederaufnahmen der Ermittlungen bleiben bei diesem bisher folgenschwersten Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik bis heute viele Fragen und Zweifel offen, die ein sehr schlechtes Bild auf den jahrezehntelangen Umgang von Politik und Behörden mit Terror aus dem rechtsextremen Spektrum.
C.