Alderaan- Sanctuary Coast-am grossen Fluss- mit Wes
Die Idee, das vertraute Aufgaben Erinnerungen zurück brachten, war wohl von wenig Erfolg gekrönt. Zumindest bei Wes funktionierte es nicht, was Firedevs ihn mit viel Mitgefühl ansehen liess. Aber es war ja nicht so wild. Sie schmunzelte.
"Sie es so: Andere gehen dafür saufen und verlieren jede Woche einen Tag Erinnerung. Bei dir wars wenigstens noch für nen guten Zweck. Und ja, wir geben ein ziemlich gutes Team ab. Sollten wir öfter machen, auch damit du Abwechslung vom Schreibtisch bekommst."
Aber wer wusste schon, wo die Macht sie als nächstes hinführen würde. Wes meinte dann auch halb erschrocken,das es schlimm gewesen wär, wenn sie sich durch seinen Zustand nach der letzten Mission aus den Augen verloren hätten. Firedevs schüttelte lächelnd den Kopf.
"Ich glaube nicht. Ich hätte mich so oder so vergewissert, dass du wieder auf die Beine kommst oder zumindest gut versorgt bist. Wir sind eine Familie. Ich hab noch nie einen verwundeten Ordensbruder einfach bei den Heilern abgegeben und gesagt :" Schönes Leben noch". Ich finde, das gebietet schon der Anstand, das man zumindenst so lang Kontakt hält, bis man sich anständig verabschieden kann. Da kann eigentlich nur ein dringender Auftrag dazwischen kommen, der keinen Aufschub duldet. Also nein, wir hätten uns nicht so einfach aus den Augen verloren."
beruhigte sie ihn. Wär er wirklich dauerhaft als Ratsmitglied ausgefallen, hätte sie sich vielleicht auch einige Anhörungen antun müssen, warum sie nicht besser für seine Sicherheit gesorgt hatte. Zum Glück war aber doch alles gut gegangen und Wes als Jedi immernoch so ernstzunehmen wie vor der "Begegnung mit Waru".
Nachdem sie die Pferde zurück gelassen hatten und den Abstieg zum Fluss geschafft hatten, erklärte Wes ihr, dass seine Jedi-Geschicklichkeit auf Coruscant war und er schliesslich Urlaub hatte. Firedevs lachte.
" "Man hört niemals auf, ein Jedi zu sein." oder wie war das? Aber du bist ja gut runter gekommen. Das ist das wichtigste."
Das anschliessende Picknick wäre es wert gewesen, die Zeit anzuhalten. Die Sonne, die Vögel, das Plätschern des Wassers und der Mann, dem sie sich so nah fühlte wie keinem anderen. Er sah sie ganz verliebt an, als sie die Arbeit der Agri-Welten rühmte und küsste sie wohl für ihre Ansicht. Firedevs erwiederte den Kuss und lächelte anschliessend verträumt. Das hier war gerade ein Stück Paradies und sie sollten jede Sekunde tief in sich aufnehmen, um sie niemals mehr zu vergessen.
Dann erzählte ihr Wes, wie er zu den Jedi gekommen war und Firedevs grinste.
"Die Frau war bestimmt ne Wächterin im Feierabend."
Sie wies auf das Kleid, das sie trug.
"Man muss ja als Jedi nicht immer Robe tragen. Aber wenn du jetzt so drüber nachdenkst, ists doch auch irgendwie cool, als "mysteriöse Gestalt" in der Erinnerung eines anderen zu verbleiben. Ich finde, hin und wieder sollte man da bisschen spielerischer sein. Das gibt der Galaxie ein Stück Magie zurück, die doch durch Wissenschaft und Fortschritt immer mehr ausstirbt."
Auf der anderen Seite verlieh ihnen die Macht ja auch eine Art Magie, die von den meisten nichtmal für wahr gehalten wurde. Für sie selbst war die Magie langsam verblasst und die Macht hatte jetzt auch etwas wissenschaftliches. Sie war so sehr ein Teil von ihrem Leben geworden, dass sie nicht mehr wundersam sondern logisch geworden war. Natürlich nutzte sie sie, wenn es nötig war. Nicht um Überlegenheit zu demonstrieren oder andere klein zu halten,sondern um zu helfen, wenn andere nicht mehr weiter kamen. Und weil sie das konnte, liebte sie ihr Jedi-Dasein. Wes stellte natürlich die Gegenfrage, wie sie bei den Jedi gelandet war. Vor allem, warum sie eine Idylle wie diese hier verlassen hatte. Firedevs grinste.
"Warum nicht? Corellia ist doch auch idyllisch gewesen, oder? Und hier war ich ja nur in den Sommerferien. Den Rest des Jahren waren wir auf Teyr. Zumindest während wir Schulpflichtig waren. Und Teyr ist dann ähnlich überlaufen wie Coruscant. Gut, weniger Politiker und Geschäftsleute, dafür mehr Touristen. Shuttle-Weise. Um sich ein Loch im Boden anzugucken. Ich habs nie verstanden. Haben die zu Hause keine Löcher im Boden oder was? Gut, unseres war vielleicht etwas grösser, aber ja. Dafür durch die Galaxie tuckern?"
Sie zuckte ratlos mit den Schultern.
"Davor waren wir irgendwie.. überall. Meist auf imperialen Fregatten. Meine Eltern waren Forscher für das Militär. Nur wohl nicht loyal genug, was sie ja dann das Leben gekostet hat. Sie haben mehr Entwicklungen verhindert als vorrangetrieben. Ja. Bis das Fass dann wohl irgendwann mal voll war und das Imperium gehandelt hat. Erst meine Mutter, in der Hoffnung, meinen Vater damit noch zu überzeugen. Und dann , ein paar Jahre später, ihn. Offiziell hatte das Militär natürlich nichts damit zu tun. Aber Sahra und ich waren ja nicht blind. Wir haben ja mitbekommen, wie besorgt Papa war, wenn er mal wieder ne Nachricht bekommen hatte. Wir hatten sogar ein paar Mal Besuch zu Hause und haben mitbekommen, wir sie ihn bedroht haben."
Firedevs sah hinaus auf den Fluss, als könnte sie die Erinnerungen an diese Zeit einfach mit fort schwemmen lassen. Und irgendwie so ging es ja auch, denn sie lächelte.
"Kaum waren wir volljährig, hat unser Vater uns zu den Jedi geschickt. Er hat da wohl irgendwas geahnt oder so. Ich ging, Sahra blieb. Wollte ihn nicht allein lassen, den Rest unserer Familie. Bis sie ihn erschossen haben. Dann hielt sie auch nichts mehr da und sie kam nach."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Jetzt haben wir dann jahrelang nichts mehr gehört aus der Richtung, aber Sahra hatte kürzlich eine Begegnung der 3. Art mit einem IGDler, der sie wohl aufgespürt hat. Sie hat ihn festgenommen und an den NRGD übergeben, mich aber gewarnt, die Augen und Ohren bisschen mehr offen zu halten, falls da noch mehr kommen. Vielleicht glauben die, wir hätten noch irgendwas von unseren Eltern oder so. Aber wir haben nichts. Unsere Eltern haben uns aus den Sachen raus gehalten. Wir wissen zwar grob, was da ging. Aber keine Details und schon garkeine Daten auf irgendwelchen Speichern, die man uns nehmen könnte."
Aber ja, woher sollten die das wissen? Auf der anderen Seite: Wenn sie ihnen das sagen würden, würden sie es ihnen wahrscheinlich auch nicht glauben.Erst wenn sie alles zerstört und sie und ihre Schwester filetiert hatten, würden sie sich eingestehen, dass bei ihnen nichts zu holen war. Also war das wohl eine immer-offene Baustelle.
Plötzlich piepten ihre Coms. Zeitgleich. Was seltsam war, denn das bedeutete, dass es wohl an alle Jedi gegangen war. Oh-oh. Wes war ein Tick schneller als sie und forderte sie auf, die Nachricht zu lesen. Sie hatte sie bereits offen und ihre Stirn runzelte sich tief. Das wars dann mit der Ruhe, hmm? Aber zu der Nachricht gabs noch eine Background-Story, natürlich.Nachdem Wes ihr reinen Wein eingeschenkt hatte, geriet sie nicht etwa in Panik, nicht mal wirklich Überraschung sah man ihr an. Allerdings lag ihr Blick für einige Sekunden auf seinen Augen und man konnte ihr ansehen, wie es in ihrem Oberstübchen ratterte, ehe sie tief durchatmete.
„Wir sollten so schnell wie möglich los. Bei den Sith ist wahrscheinlich grad die Hölle los, weil sie wissen wollen, wessen Arsch am besten aufs Kissen vom Noghri passt. Wie lange die sich kloppen werden, wissen wir nicht. Wie sie schon schreiben: Zwischen Tagen und Stunden ist alles möglich. Aber sobald das feststeht, werden die ne öffentliche Krönung machen und erklären, dass der Imperator tot ist. Und die werden uns nicht nur in nem Nebensatz erwähnen. Die werden uns hinstellen, als hätten wir alle imperialen Neugeborenen gefressen. Als wären wir das absolut Böse und dann fängt der Spass an. Der Schrei nach Vergeltung wird laut sein. Dann gehen sofort alle Grenzen zu und ein paar Stunden später wirds heiß. UND in der Gesinnung unsichere Welten- wie zum Beispiel Alderaan- könnten zurück auf die Seite des Imperiums kippen.“
Sie schüttelte den Kopf.Sicher wusste Wes das alles. Der Rat hatte sicher genau darüber diskutiert.
„Ich will dich nicht hier haben, wenn Alderaan sich für das Imperium entscheiden sollte. Und das kann durchaus passieren, weil WIR einen neuen Krieg gestartet haben und nicht das Imperium und Alderaan ist doch so friedliebend.Die könnten es glauben, wenn das Imperium sagt, dass die Neue Republik den Krieg will. “
Das würde auch bedeuten, dass es künftig sehr viel schwieriger werden würde, ihre Verwandten zu sehen. Wenn nicht sogar erstmal unmöglich, bis sich die Konflikte an wirklich wichtigen Orten wie Werften oder Waffenproduktionsstätten konzentrierten und weniger auf Welten wie Alderaan. Firedevs und Sahra würden Vincent und Anne dennoch besuchen. Sie waren für sowas ausgestattet, aber wahrscheinlich galt das nicht für Wes und schon garnicht für die neuen Padawane. Firedevs behielt das Com in der Hand und schrieb Mr. Calborne eine Nachricht.
Com-Nachrich an Aris Calborne.
Mr. Calborne. Wir haben grad einen Rückruf vom Jedi-Orden erhalten und werden wohl bald aufbrechen. Ich möchte sie bitten, in den nächsten 1-2 Stunden zum Anwesen meiner Familie zurück zu kehren und bringen sie die Priesterin mit. Wir müssen alles für unseren Aufbruch vorbereiten.
F.Kenobi
Nachricht Ende.
"Ich hab meinem Padawan bescheid gegeben, dass er die Priesterin schnappt und jetzt nicht im tiefflug aber zeitnah zum Anwesen meiner Familie zurück kommt."
Sie hängte das Com zurück an ihren Gürtel und nahm sich ein paar Weinbeeren, ehe sie sich an Wes anlehnte und auf das glitzernde Wasser raus schaute.
"Es tut mir Leid, Wes. Ich hätte dir gern mehr Auszeit gegönnt, aber die Macht hat offensichtlich mal wieder andere Pläne."
Ein neuer Krieg. Ja gut, der Frieden war doch auch nur Augenwischerei gewesen. Aber dennoch hatte die Waffenruhe doch irgendwie gut getan. Sie atmete tief durch. Also würden sie bald wieder zu Kriegern werden müssen. Erstmal. Diplomatie war grad am Anfang von Konflikten doch eigentlich ausgeschlossen. Vor allem: Sie hatten den Imperator umgebracht. Warum sollte sich jetzt irgendein Imperialer auf Gespräche einlassen? Nein, das würde Monate oder Jahre dauern , bis man erneut mit Diplomatie beginnen könnte. Aber Firedevs hinterfragte die Entscheidung nicht, den Imperator zu töten. Jedi töteten nicht, nur weil ihnen die Nase des anderen nicht passte. Es hatte einen triftigen Grund gegeben, dass man keinen anderen Weg gesehen hatte, als den Imperator auszulöschen. Da war sie sich sicher.
"Wieviel Verlust haben wir erlitten bei der Aktion?"
fragte sie Wes. Der Imperator hatte sich sicher nicht im Schlaf erstechen lassen und wer auch immer diese undankbare Mission bekommen hatte, war sicher nicht ohne Kratzer davon gekommen. Sorge um ihre Ordensgeschwister schlug ihr auf den Magen. Klar, sie gingen alle irgendwann mal auf eine potenzielle Selbstmord-Mission. Aber der Imperator war eine ganz andere Hausnummer.
Alderaan- Sanctuary Coast- am grossen Fluss- mit Wes