Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan- Landsitz der v.Berchems- unterirdischer Forschungshangar- mit Wes, Mr.Calborne, Aulona und Onkel Vinnie (NPC)

Wes war natürlich nicht zu hundert Prozent damit einverstanden, dass sie auf Alderaan bleiben wollte. Die Warnung des Rates an alle Jedi war ja eindeutig gewesen und er ermahnte sie, dass es gefährlich werden könnte. Bevor sie ihm aber unter die Nase reiben konnte, dass sie doch eh machte, was sie wollte, erkannte er das selbst, was Firedevs frech grinsen liess. Ein bisschen Sturm hatte sie noch nie nach Hause gejagt. Er meinte auch, dass er nicht wusste, wie gross der Widerstand war und was für Mittel sie hatten.

“Das find ich raus.”

beruhigte sie ihn. Verbindungen bis in die Adelshäuser? Nun, da hatte Tante Anne vielleicht was aufgeschnappt. Als gebürtige Republikanerin war sie nie so ganz für das Imperium gewesen und das sie zusammen mit Vincent den JEDI-Orden förderte, indem sie ihr das schöne Schiff spendierten sprach ja auch für sich. Sich die Leidenschaft ihres Onkels zu Nutze zu machen fand auch Wes sinnvoll und beauftragte sie, mit ihm zusammen das Jedi-Schulschiff zu entwerfen. Ihr Blick wanderte zu Mr.Calborne und ihrem Onkel. Nun, das mit dem Entwerfen selbst konnte sie wohl Outsourcen. Aber sie würde den Eifer der beiden etwas lenken müssen, damit sie das Ziel und die Grundsätze des Jedi-Ordens nicht aus den Augen verloren. Kurz: Sie würden hier gut Arbeit haben.

Als sie sich von Wes und Aulona verabschiedete, wusste sie, dass das Gästebett ihr heut Nacht sehr leer vorkommen würde. Aber sie nahm sich fest vor, das, was sie mit Wes noch vorgehabt hätte hier nachzuholen. An einem anderen Ort. Zu einer anderen Zeit. Aber das spielte eigentlich keine Rolle. Ihr Gebot zur Vorsicht gab er natürlich zurück, was Firedevs süss fand. Aber er musste sich wirklich nicht so Sorgen um sie machen. Er hatte sie im Trainingsraum erlebt: Sie verkaufte ihre Haut teuer, wenn es dazu kommen würde. Genau das sprach er dann auch noch an und endete schliesslich mit ihrer Beförderung. Er verpasste ihr tatsächlich den Meister-Titel, ehe er sie angrinste und anschliessend ins Schiff flüchtete. Das hatte ihm jetzt Spass gemacht, das konnte man sehen. Für den Moment schwieg Firedevs, ehe sie sich doch noch verneigte- auch wenn Wes das sicher nicht mehr sah. Aber es erschien ihr dennoch der Situation angebracht. Dann gingen sie aus dem Weg, um dem Rückstoss der Triebwerke auszuweichen. Ihr Onkel sah sie mit grossen Augen an.

“Hab ich das richtig gehört? Hat er dich befördert???”

fragte er sie und musterte sie, als wär sie plötzlich 20cm gewachsen.

“Jup.”

antwortete Firedevs nur knapp, als die “LittleFortress” durch das Aussenschot verschwunden war.

“Kann er das?”

Fragte ihr Onkel erneut und Firedevs nickte.

“Hmmmhm. Er ist ein langjähriges Mitglied des Jedi-Rates. Er wird das sicher nicht allein ausgeheckt haben, aber wahrscheinlich hat er es angekickt. Vielleicht hat es auch etwas an seinem Ego gekratzt, dass ich ihn durch die Trainingshalle im Tempel gescheucht und ihn dazu genötigt habe, seine Stärke auszuspielen. “Ich wurd von nem Jedi-Meister in die Mangel genommen” klingt für einen Rat sicher besser als wenn er erklären müsste, dass es ein Jedi-Ritter war. Das war seine Anspielung ans Lichtschwert vorhin.”

Sie schmunzelte und sah die beiden Männer an, als sie zum Lift gingen.

“Und es hat vielleicht mit den Aufgaben zu tun, die ich hier jetzt habe. Als Meisterin repräsentiere ich nicht nur den Jedi-Orden sondern bin befugt, im Namen des Ordens Bündnisse und Verpflichtungen einzugehen. Das könnte da vielleicht nützlich werden und ich muss nicht wegen allem um Erlaubnis fragen. Es ist also auch zweckdienlich.”

Das war eigentlich für Firedevs der Hauptgrund, warum sie jetzt damit einverstanden war. Nur um hier ein Schiff zu entwerfen brauchte sie den Meister-Titel nicht. Um mit den Anführern des Widerstandes in Kontakt zu treten wäre es aber praktischer. Nicht, dass sie das nicht auch ohne hinbekommen hätte. Sie hatte es schon einmal getan, da war sie gerade eben erst Jedi-Ritter gewesen. Sie schmunzelte. Direkt nach der Beförderung mit einer Widerstandsbewegung arbeiten schien irgendwie ne Signatur von ihr zu sein.

Bei Mr. Calborne spürte sie aber deutliches Unbehagen, als sie den Widerstand erwähnte, weswegen sie lächelte.

“Ich passe auf sie auf, Mr. Calborne.”

versprach sie ihm und nickte. Das mochte etwas komisch wirken, war er doch um einiges grösser als sie. Allerdings musste sie sich überlegen, wie sie mit dem Widerstand in Kontakt trat. Am Besten versuchte sie es tatsächlich über Tante Anne und ihre Teekränzchen-Kontakte. Wes hatte ja gesagt, dass der Widerstand Kontakte bis in hochrangige Adelshäuser hatte. Aber vielleicht legten die Kontakte einen Zwischenstopp im niederen Adel ein und das war ja der Bereich, in dem sich Anne bewegte.

Nachdem sie den ganzen Vormittag und Nachmittag über der Idee der Island of Hope gesessen hatten, gönnten sie sich nach dem Abendessen mal etwas anderes. Sie nahm ihren Padawan mit vor das Haus,wo der Rest der Abend-Sonne das Haus golden erstrahlen liess und bot ihm einen Platz auf der Bank an.

“Also, Mr. Calborne. Die Erschütterung der Macht war ja nicht zu verschlafen. Das haben sie ja selbst erleben dürfen. Ich würde mit ihnen gern eine Wahrnehmungsübung machen, die sie vielleicht auch für die dezenteren Bewegungen der Macht sensibilisiert. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber...irgendwo müssen wir ja anfangen.”

Grinsend fummelte sie in der Tasche neben ihrem Lichtschwert und holte zwei Luftballons von Ty heraus. Einer war rot, einer gelb.Sie hielt sie ihrem Padawan vor die Nase.

“Sie dürfen sich eine Farbe aussuchen.”


forderte sie ihn auf und begann, kaum hatte er seinen Ballon gewählt, ihren aufzublasen. Sahra hatte das entdeckt als Wahrnehmungshilfe für Jünglinge. Für blutige Anfänger wie Mr.Calborne war es aber zumindest ein witziger Start.

“Sie dürfen ihn ruhig recht prall aufpusten.”


erklärte sie und gab ihrem noch zwei , drei Luftstösse, ehe sie ihn zuknotete und ihn dann locker zwischen ihren Fingerspitzen hielt. Geduldig wartete sie, bis auch der Pilot soweit war und wies dann mit einem Nicken darauf, wie sie den Luftballon hielt.

“Nur so fest zwischen den Fingerspitzen halten, dass er nicht runter fällt, sonst müssen sie jagen gehen.”

Als er soweit war, nickte sie zufrieden und beobachtete ihn neugierig.

“Ich möchte, dass sie sich auf das konzentrieren, was sie durch den Ballon wahrnehmen können. An ihren Fingerspitzen. Sicherlich können sie jetzt gerade die Vibrationen spüren, die meine Stimme erzeugt. Also Schallwellen. Aber… ist da vielleicht noch mehr?”

fragte sie neugierig und wartete ab. Liess ihn auf eine sinnvolle Entdeckungsreise gehen- also eine Reise, auf der er vielleicht seine Sinne neu entdecken würde. Und mit etwas Glück sogar den Sinn, der ihn die Macht wahrnehmen liess. Aber das erwartete sie nicht jetzt. Aber sie erwartete schon, dass er zumindest seinen Puls und den Zyklus seiner Atmung entdecken würde. Dafür musste sie ihm aber noch etwas Zeit lassen, weswegen sie selbst sich auf seine Aura konzentrierte um zu beobachten, wie er vielleicht seine Machtsinne unbewusst ausstreckte. Dann wäre sie da als Ziel und Orientierungspunkt, sollte das nötig werden.

Alderaan-Landsitz der v.Berchems- Hof vor dem Haus auf ner Bank- mit Aris.
 
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Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne, Firedevs Kenobi und Onkel Vinnie

Die Planungen dauerten einige Stunden an und das war auch gut so. Als Wes die Beförderung von Firedevs verkündet hatte, hatte Aris verstohlen ein paar Befehle an seine Droiden geschickt. Und so kam es auch, dass Onkel Vinnie, die frisch gebackene Jedimeisterin und der blutjunge Padawan in ihren Arbeiten auch verbrochen worden. Als an die Tür geklopft wurde, fand Onkel Vinnie die Droiden Thea und Vea vor. Die beiden Droiden trugen ausladende, mit Rüschen besetzte Haushaltsschürzen. Das Chrom ihrer Arme und Gesichtsplatten war leicht dumpf vom Mehl, das sich darauf befand. Thea hielt eine große, frisch gebackene Sahnecremetorte in Händen, während Vea neben ihm einen ulkig schräg aufgesetztes Geburtstagshütchen auf dem Kopf trug und Onkel Vinnie eine ebenso quietsch bunt bedruckte Rüsseltröte hinhielt. Der Mann war gelinde gesagt sprachlos im Angesicht dieses Schauspiels und schien nicht so recht zu wissen, wie er reagieren sollte. Aris seinerseits sprang mit einem schmunzeln auf und bat die beiden Droiden herein.

„Ah, perfekt. Endlich ist sie fertig! Kommt rein, kommt rein. Onkel Vinnie, es lassen sich doch sicher Besteck und Teller organisieren? Und bringen Sie gleich den Rest der Familie mit!“

Die Torte wurde unterdessen auf dem Tisch platziert und auf der Oberseite konnte Firedevs Glückwünsche für ihre Beförderung lesen, die mit Lebensmittelfarbe in die Sahnecreme gezeichnet worden waren. Die Torte war groß genug, um alle auf dem Anwesen mit ausreichend Kalorien für den Rest der Woche zu versorgen und schmeckte wirklich vorzüglich. Es folgte also eine improvisierte Glückwunschfeier.

-

Später am Abend versuchte Firedevs ihrem neuen Padawan etwas über die Macht beizubringen. Er wählte den roten Luftballon aus und blies ihn auf, bis er kurz vor dem Bersten stand.

„Vibrationen? Also die Nervenenden an den Fingerspitzen sind zwar extrem empfindlich, aber mit guten alten seismischen Sensoren kann man das doch kaum vergleichen. Wenn sie mir 20 Minuten geben, kann ich ihnen da etwas improvisieren.“

Der Halb-Hapaner schien nicht wirklich offen für diese Lektion zu sein, aber was Firedevs wahrnahm, als sie ihre Machtfühler nach seiner Machtpräsenz ausstreckte war vielleicht erheblich eindrücklicher. Aris' Aura war...in Ermangelung eines besseren Wortes...absolut löchrig. Aus einem auf den ersten Blick unerfindlichen Grund schienen die den meisten Leuten natürlich anhaftenden Abwehrmechanismen zu fehlen. Er war nicht nur ein offenes Buch, das Eingangstor stand sperrangelweit offen, sodass alle Gedanken- und Gefühlsfragmente der sie umgebenden Leute auf ihn einzuprasseln schienen.

„Was wollen Sie noch hören? Der Luftballon ist zum Bersten gefüllt und damit ist das Gummi kaum mehr als einhundert Mikrometer dick, naja eher so 87. Die Sonne ist weg und etwas kühler. Also kühlt sich auch der Ballon ab, je länger ich den hochhalte. Meine Lungen sind eben wärmer als die Außentemperatur...“

Je länger sie dieses obskure Geschehen beobachtete, umso mehr kam sie vielleicht sogar auf den Gedanken, dass er diese Fragmente vielleicht sogar anzuziehen schien und es schien ihn regelrecht taub und gleichzeitig wund gemacht zu haben.

Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi
 
Alderaan- Sanctuary Coast- Anwesen der v. Berchems- mit Mr. Calborne und ihrer Familie plus Anhang

Nach der Theorie-Arbeit, gerade, als sie mit Mr. Calborne raus gehen wollte, um mit ihm ins Jedi-Training einzusteigen, kamen seine Droiden an, mit einer Torte, Tröten und Hüten. Nach einem Moment der Irritation sah Firedevs, was auf der Torte stand und schlug sich verlegen die Hände vors Gesicht.

„Also, wir hätten heut Abend auch einfach schön unten im Hafen Fisch essen gehen können oder sowas.Inklusive einem kleinen Schnaps zum Nachtisch, um auf den Meister anzustossen und um mir endlich das Recht zu beschaffen, sie zu duzen, Mr. Calborne.“


meinte sie grinsend, sah ihren Padawan dann aber dankbar an.

„Vielen Dank, Mr. Calborne.“


Als ihr Padawan dann „die ganze Familie“ einlud, schüttelte ihr Onkel aber den Kopf.

„Ich fürchte, der Rest der Familie ist nicht so schnell hier. Sahra? Ty?“


Fragte Vincent sie und Firedevs zuckte nur mit den Schultern.

„Michael, John, Johannes, Timo und Manuel sind auch nicht mal in der Nähe.“


Dann schmunzelte er und legte Mr Calborne die Hand auf die Schulter.

„Aber ich bin sicher, wir finden noch drei-vier Leute im Haus, die noch mit essen.“


Und das taten sie dann auch. Zusammen mit dem Stallburschen, dem Gärter und zwei Frauen, die Firedevs so garnicht zuordenen konnte. Die Torte war gut, aber Firedevs musste beim Anblick der Droiden etwas schmunzeln.

„Die beiden brauchen Druckluft, um das Mehl aus allen Ritzen wieder raus zu bekommen.“


murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihrem Padawan, während sie ihren Tee austrank.

Als sie anschliessend draussen das Luftballon-Spiel mit Mr. Calborne durchführen wollte, irritierten sie seine Antworten. Techniker halt. Firedevs schmunzelte.

„Sie werden nicht immer Sensoren und so weiter dabei haben, Mr. Calborne. Und es gibt auch keine Sensoren, die die Erschütterung der Macht neulich hätten registrieren können.“

Auch seine weitere Antworten waren sehr...oberflächlich. Aber als sie seine Aura spürte, wusste sie auch, warum. Es war ein Schutz-Programm! So, wie Mr. Calborne sich in der Macht anfühlte, wollte Firedevs garnicht wissen, was in der Vergangenheit schon alles auf ihn eingeprasselt war. Sie presste die Lippen zu einer Linie zusammen und liess ihren Ballon sinken, während ihr Blick auf Mr. Calborne lag. Ihn zu durchdringen schien.

„Das war nicht das, was ich meinte. Aber ich hab ne Ahnung,warum sie Schwierigkeiten haben, sich darauf einzulassen. Erzählen sie mir, Mr. Calborne: Fühlen sie sich manchmal überwältigt, oder haben sie sich in der Vergangenheit schnell überwältigt gefühlt? Vor allem an belebten Orten?“

fragte sie und legte den Kopf schief.

„Oder hatten sie mal das Gefühl, Emotionen wahrzunehmen, die nicht ihre eigenen sein konnten?“


Sie zog eins ihrer Knie an und liess eine Hand mit dem Ballon darauf ruhen. Beobachtete, wie er im Wind hin und her wehte, während sie auf die Antwort ihres Schülers warte. Ihr Körperhaltung signalisierte, dass sie ihm Freiraum liess zu entscheiden, was er ihr erzählen würde und was nicht. Sie würde ihn nicht dafür verurteilen. Sie war gerade nur da, um ihm zuzuhören.

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v. Berchems- Vorplatz auf der Bank- Mit Mr. Calborne
 
Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi

Der Halb-Hapaner hob die Schultern und für einen langen Augenblick lang trübten sich seine Augen so sehr, dass er gut und gerne 30 Jahre älter wirkte, wenn nicht mehr. Was sollte er der Jedi erzählen? Er wollte ihr ganz sicher nicht seine ganze schmutzige Wäsche präsentieren. Dafür standen sie sich definitiv nahe genug. Genau genommen stand ihm niemand nahe genug, dass er mit der Person alles teilen wollen würde. Das tat er nicht einmal mit den ihm am nächsten stehenden Thea und Vea und dabei waren die Droiden so programmiert, dass sie eher ihre Speicher zerstörten, als etwas über ihn preiszugeben. Aber irgend etwas würde er ihr sagen müssen.

„Ansammlungen bereiten mir Kopfschmerzen. Als ich ein Kind war haben die besten Ärzte, die man für Geld kaufen kann, meinem Vater eine aufs andere Mal versichert, dass ich geistig vollkommen gesund bin.“

Jetzt steckte Aris sich eine seiner Deathstickzigaretten an und atmete den Zug so tief ein, dass die Botenstoffe auch die tiefsten Bereiche seiner Lunge erreichten. Einen an sich ungesehenen Effekt konnte Firedevs fast sofort in der Macht wahrnehmen. Was auch immer in der Zigarette verarbeitet war, schien sich auch auf die Machtsensivität ihres Padawans auszuwirken. Innerhalb weniger Sekunden wirkte seine Verbindung zur Macht so dumpf wie die einer Topfpflanze.

„Wenn ich rauche und trinke geht es. Zum Glück habe ich exzellente Lungen, Nieren und Leber und einiges mehr. Das habe ich meiner Mutter zu verdanken. Aber sollten Sie mich in den Jeditempel nach Coruscant schleifen, werden Sie mich kaum nüchtern erleben, so lange wir uns auf dieser hoffnungslos überbevölkerten, stinkenden Kugel aufhalten.“

Aris nahm einen weiteren Zug von der Zigarette.

„Und nein, ich bin nicht suchtkrank. Ganz im Gegenteil, ich habe eine ziemlich hohe Toleranz. Das habe ich ebenfalls von meiner Mutter und es macht sich gut auf Parties. Ich kann so ziemlich jeden unter den Tisch trinken.“

Der Gedanke brachte seine Mundwinkel zum Zucken. Parties...wussten diese Mönchskutten tragenden Jedi überhaupt, wie man eine ordentliche Feier ausrichtete und Spaß hatte? Aris konnte es sich kaum vorstellen. Darum glaubte er auch, dass Aulona so viel besser in den Orden passte als er selbst.

Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v. Berchems- Vorplatz auf der Bank- Mit Mr. Calborne

Seine Antwort auf ihre Frage überraschte sie keinesfalls. Die Kopfschmerzen rührten sicher daher, dass sein Verstand garnicht alles verarbeiten konnte, was ihn durch die Macht erreichte. Er lebte mental seit seiner Geburt auf einem Hauptabflugterminal auf einer belebten Welt wie Coruscant und der einzige Rückzugsort vor dem andauernden Lärm waren Rauschmittel wie das, das er sich gerade ansteckte.

"Oh, sie sind gesund. Keine Sorge."

Meinte sie leise und lauschte dann weiter. Er rechtfertigte seinen Konsum und versuchte sie sowohl in Hinsicht auf seine körperliche Fitness als auch in Bezug auf seine Konsum-Gewohnheiten und Firedevs schmunzelte.

"Als sollte ich vielleicht besser doch nicht mit ihnen trinken gehen. Ich vertrag glaub nicht so viel.Aber was ist denn mit ihrer Mutter, dass sie so starke Organe haben?"

fragte sie neugierig, ehe sie ihre Idee zu seinem Problem zum Besten ab. Dafür wandte sie sich ihm wieder offener zu.

"Also: Ich denke, mit den Konditionen, die sie mitbringen, bleiben wir so oder so erstmal hier, wo weniger los ist. Was ich bei ihnen wahrnehmen kann..."

Ihr Blick schien erneut durch ihn hindurch zu gehen und auf einen Punkt hinter seinen Rücken fixiert zu sein.

"ist ein Sieb. Normalerweise besitzen Lebewesen eine natürliche Barriere. Eine unserer Test-Möglichkeiten um Machtsensitivität festzustellen basiert auf diesem Abwehrmechanismus. Er schützt den Geist davor, von Informationen überflutet zu werden, die die Macht mit sich trägt. Man kann sich mit Training gezielt dafür öffnen und dann mit Machtwahrnehmung seine Umgebung spüren oder die Gefühle oder die Gefühle und Absichten anderer abfangen. Einige erhalten so sogar Visionen der Zukunft. Aber im Normal-Zustand ist diese Tür quasi zu. Was ich bei ihnen wahrnehme, sind Löcher in dieser Abwehr. Ich weiss nicht, wie das kommt und ich bin ehrlich: Ich hab sowas noch nie zuvor gespürt. Aber ohne Filter verstehe ich, warum sie so Mühe haben."


Sie sah ihn lächelnd an.

" Ich würd ja meine Schwester drauf ansetzen als Heilerin, aber die ist nicht da. Also müssen wir das Ganze anders angehen. Eine der Basis-Fähigkeiten eines Jedi nennt sich einfach: Machtsinn. Das hat jeder Jedi- oder Machtnutzer- sowieso und meistens ist das eine der Techniken, mit denen man eh anfängt. Das kann unter Umständen schon einmal eine Linderung für ihr Problem sein. Vielleicht bekommen sie so etwas, worauf sie sich konzentrieren können. Wie wenn man etwas liest und so sehr davon gefangen ist, dass man den Buzzer der Tür garnicht wirklich wahrnimmt. Damit würde ich beginnen. Und dann hätten wie noch Quey´tek. Damit blockiert man seinen Geist vor anderen komplett und man kann es mit Übung so weit bringen, dass man für andere in der Macht überhaupt nicht mehr wahrnehmbar ist. Dann empfängt man im Umkehrschluss auch garnichts mehr. Aber das ist mit einiger Übung verbunden, aber das macht nichts. Wir haben ja Zeit. Was denken sie?"


Dann grinste Firedevs und nickte in Richtung des Ballons.

"Diese Übung hier geht übrigens in Richtung Machtsinne. Tiefere Wahrnehmung."

Firedevs sah auf den Deathstick in seiner Hand und runzelte die Stirn.

"Ich weiss nur nicht, wie sehr sie das Zeug jetzt darin blockiert oder ihren Fokus stört. Gut möglich, dass wir warten müssen, bis die Wirkung verflogen ist."


Da fiel ihr was auf und sie setzte sich ganz in den Schneidersitz.

"Wenn sie sagen, dass diese Substanzen ihnen helfen, ihre Kopfschmerzen- oder besser die mentale Überforderung aufgrund zu vieler Sinneseindrücke - in den Griff zu bekommen.... ich meine: Hier ist ja jetzt nicht so viel los. Macht ihnen meine Präsenz auch zu schaffen?"

Machtsensitive hatten ja eine stärkere Präsenz in der Macht als Nicht-Machtsensitive. Vor allem, wenn sie trainiert waren. Ein Grund, warum Quey´tek wichtig werden konnte, wenn man als Jedi unterwegt war. Besonders auf Welten , wo ihnen Sith begegnen konnten. Da war es Überlebensnotwendig. Wenn ihre Präsenz ihn jetzt irgendwie ....erdrückte, könnte sie etwas dran ändern...allerdings nur so lang, wie sie die Macht nicht brauchte. Aber zumindest könnte sie ihrem Padawan Pausen verschaffen, wenn das wirklich ein Problem sein sollte.

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v. Berchems- Vorplatz auf der Bank- Mit Mr. Calborne
 
Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi

Firedevs scherzte darüber, besser nicht mit ihm trinken zu gehen. Dazu konnte er nur mit den Schultern zucken. Zu ihrer Nachfrage nach seiner Mutter hielt sich Aris dann eher bedeckt.

„Ach, warum nicht? Ich bringe Sie schon sicher nach Hause, sollten Sie es übertreiben. Machen Sie sich da bitte keine Sorgen. - Meine Mutter? Sie ist...eine sehr komplizierte Frau und was soll ich dazu sagen? Entsprechend kompliziert ist auch meine Beziehung zu ihr.“

Die Jedi wollte erstmal auf Alderaan bleiben und nicht zum Jedi-Tempel auf Coruscant zurück kehren und das erleichterte den Halb-Hapaner ziemlich sehr. Er hatte kein Interesse daran, zu dem Stadtplaneten zu fliegen. Ganz im Gegenteil er wollte das so lange vermeiden wie möglich, selbst wenn er irgendwann dorthin gehen musste, um sich als ordentlicher Jedi registrieren zu lassen oder wie auch immer das im Orden funktionierte. Trotzdem war er sich nicht sicher, ob Alderaan der richtige Ort für sie momentan war.

„Das klingt nicht schlecht, aber sind Sie sich sicher, dass das so in Ordnung geht mit allem was man aktuell so in den Nachrichten hört? Wäre es nicht besser, wenn wir imperiales Territorium verlassen? Ich meine, bringt unsere fortdauernde Anwesenheit hier, nicht ihre Familie in Gefahr?“

Aris war jetzt nicht so wirklich der Familienmensch, was vor allem an seiner kaltherzigen Mutter und auch praktisch ihrem gesamten Teil der Familie lag. Das bedeutete aber auch nicht, dass er ihnen böses wünschte oder es ihm egal war, was mit den Familien anderer Leute passierte. Firedevs aber schien erstaunlich...unbekümmert zu sein, was das Thema betraf.

Der Blick der Jedi ging durch ihn hindurch und sie schien irgend etwas in seiner Brust zu betrachten, das ihm verborgen blieb. Ihre Beschreibung von dem, was sie sah, spiegelte nicht unbedingt seine eigene Erfahrung wider, aber sie stellte doch anschaulich und nachvollziehbar dar, was das Problem aus ihrer Sicht war.


„Ein Sieb also. Na dann, was machen wir um das Sieb zu stopfen oder zumindest engmaschiger zu gestalten? Muss ich Strohflechten lernen?“

Sicher, der Witz war jetzt nicht sonderlich feinsinnig und der Halb-Hapaner glaubte auch nicht wirklich, dass es so einfach war. Aber Aris war offen für alles, von dem Firedevs glaubte, was ihm helfen könnte. Sie brachte dann noch ihre Schwester ins Spiel, die wohl eine begabte Heilerin war und nannte ein paar „Basis-Fähigkeiten“, die ihm natürlich gar nichts sagten. Um die Macht gab es zwar viele Legenden wie Gedankenleser, Telekinet, übermenschliche Kräfte und Geschwindigkeit, derlei...aber man konnte jetzt im HoloNet nicht wirklich Anleitungen finden, was wahr war, was Mythos und wie man sich die Fähigkeiten aneignete, die tatsächlich existierten.

„Also ich bin für alles offen, was Sie da aufgezählt haben. Warum versuchen wir nicht jede der Techniken einmal und schauen, was funktioniert?“

Als nächstes kam die Jedi auf die Vermeidungstechniken des Halb-Hapaners zu sprechen und setzte sich vor ihm im Schneidersitz hin. Für einen Moment schaute er verdutzt, dann setzte er sich aber in einer fließenden Bewegung vor sie in den Schneidersitz ihr gegenüber hin.

„Nein, Ihre Präsenz macht mir nicht zu schaffen. Jedenfalls nicht mehr als ein Besuch in einer Großstadt wie Aldera. Außerdem habe ich gelernt, damit zu leben. Davon ab...nun, die körperliche Entgiftung wird schon eine Zeit lang dauern. Alkohol ein bis zwei Wochen, so sagt man. Das Nikotin in den Zigaretten etwa doppelt so viel und was meine kleinen Zusätze so angeht...das kann ich Ihnen gar nicht so genau sagen, da müssten wir mal einen Arzt fragen.“

Während er das so sagte, holte Aris einen Aschenbecher aus der Tasche, löschte damit seine Zigarette und steckte beides wieder ein. Beides erfolgte mit geübten Handgriffen, die der Halb-Hapaner keines Blickes würdete und in den Bewegungen lag auch keinerlei Zögern, das auf Zweifel hätte hindeuten können, den kalten Entzug tatsächlich durchstehen zu können.

Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi
 
Alderaan- Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Vorplatz- mit Mr.Calborne auf einer Bank

Mr.Calborne
beruhigte sie, dass er sie im trunkenen Zustand schon sicher wieder nach Hause bringen würde. Aber Firedevs schüttelt den Kopf.

"Ich trink schonmal ein Glas, aber dann hör ich auch auf. Ich bin gern klar im Kopf."

Aber dann stutzte sie und legte abschätzend den Kopf schief.

"Man sagt, dass Lebewesen unter Alkoholeinfluss ihr wahres Wesen zeigen.Legen sie es darauf an?"

fragte sie ihn. Wenn er das "Du" erst nach dieser Bewährungsprobe gewährte - oder eben nicht- würde das durchaus Sinn machen.
Dann kam er auch das wohl schwierige Verhältnis mit seiner Mutter zu sprechen und Firedevs spürte, dass es wirklich schwierig war und er nicht darüber sprechen wollte. Sie nickte.

"Tut mir leid, das zu hören."


erwiederte sie nur und blickte kurz zum Haus ihrer Familie rüber. Erstmal im ihrem Schüler zu zeigen, dass sie nicht bohren würde und um für einen Moment die alten Bilder wieder aufleben zu lassen, als ihre Eltern hier noch ein - und ausgingen. Jetzt waren das nur noch verschwommene Bilder in ihrer Erinnerung, weil das schon so lang her war. Aber das gab Firedevs auch die Fähigkeit, diese Geister innert Sekunden zu vertreiben. Sie konzentrierte sich wieder auf Mr.Calborne, als dieser fragte, ob Alderaan ein so sicheres Pflaster war, gerade jetzt und Firedevs nickte, weil sie seine Sorgen verstand.

"Offiziell ruft der Jedi-Orden alle Mitglieder zurück und fordert jene, die nicht zurück kehren können- weil sie auf Missionen sind- zu äusserster Vorsicht oder gar zum Untertauchen auf. Ich bleibe aber noch hier, weil es hier unter der Oberfläche brodelt. Unsere Tätigkeiten im Cortess-Tower sind nicht unbemerkt geblieben, was ich bemerkenswert finde. Man nahm Kontakt mit Wes auf... über mehrere Relais-Stationen... nicht so einfach zurückzuverfolgen. Es gibt wohl Vereinigungen, die was dagegen haben, dass das Imperium hier die Kontrolle hat. Und ich hab jetzt gesagt, ich versuche mal, mit denen Kontakt aufzunehmen.Vorerst um mal auszuloten: Wie weit sind sie?Was für Mittel haben sie? Wie... umsetzbar sind ihre Pläne für die nächste Zukunft?Was sind ihre Ziele? WENN wir es hinbekommen, dass die richtigen Leute von Alderaan weg kommen und vor dem Senat um Beitritt bitten, wär das schon cool. Aber ja: Das wird nicht einfach und kann sogar gefährlich werden. Weil es sicher deutlich mehr Leute gibt, die was dagegen haben, das Alderaan die Seiten wechselt. Darum will ich erstmal nur Informationen sammeln. Aus dem Grund hat Wes mich auch befördert, weil ich als Meisterin einfach deutlich mehr Befugnisse habe, im Namen des Ordens Verpflichtungen einzugehen und so weiter. Aber erstmal gucken, was zur Verfügung steht.Wenn wir überhaupt Kontakt bekommen. "

Solch Widerstandsgruppen hatten schliesslich kein Clubhaus mit Leuchtreklame in der Nähe des Raumhafens. Und wenn sie sich mit nem Papp-Schild auf die Strasse setzen würde mit der Aufschrift "Suche Kontaktperson zum Widerstand" könnte ihre Reise auch recht schnell zu Ende sein. Von der Gefahr für ihre Familie mal ganz abgesehen.

"Onkel Vincent und Tante Anne leisten bereits so lange Widerstand gegen das Imperium... und sie sitzen immernoch hier auf ihrem Landsitz oder sogar in ihrer Wohnung in Aldera... Die wissen, wie man sich raus windet. Oder glauben sie, dass die LittleFortress mit ihrer doppelten Kennung so in der Form auf der Liste des Imperiums auftaucht?Also ja, sie taucht auf. Wegen der imperialen Kennung.Aber das Imperium hat sicher keine Ahnung davon, was dieses Schiff alles zu bieten hat. Sonst hätten sie den Bau nie genehmigt oder das Schiff beschlagnahmt, kaum, dass es fertig gewesen ist. Das selbe gilt für das Schiff meiner Schwester, dass auch hier entstand und über die selben Extras verfügt. Nur ist das Schiff schon bald 30 Jahre alt. Das sind perfekte Schmuggler- oder Geheimdienst-Schiffe, die sich sowohl im imperialen - als auch im republikanischen Raum relativ frei bewegen können.Sowas sieht keine der beiden Seiten gern."

Ja, ihr Onkel war da ein rechter Schlawiner, Michael aber auch, sorgte der als Gouverneur von Borosk doch dafür, dass ihre imperialen IDs stets aktuell waren, damit eben genau das möglich wurde. Auch eine Form des Widerstandes und eine, die sehr schnell sehr dramatisch enden konnte. Das hatte man ja an ihren Eltern gesehen.Und man hatte es perfide genug eingefädelt, dass es wie ein natürlicher Tod, bzw wie ein Zufallsmord aussah, aber das war natürlich nicht so gewesen.

Was die Probleme ihres Schülers anging, nahm er ihre erste Einschätzung mit Humor, was Firedevs schmunzeln liess.Das war natürlich voll ihre Wellenlänge. Lachen, solang es nicht zum weinen reichte.

"Sie dürfen auch Strohflechten lernen, wenn das ihnen dabei hilft, zur Ruhe zu kommen."


antwortete sie amüsiert.Aber immerhin war er jetzt offener gegenüber ihren Lektionen und sie wackelte mit dem Ballon vor seiner Nase.

"Der Grund, warum ich ihnen den hier gegeben hab.Meine Schwester hat eine Zeit lang Jünglinge betreut. Vor allem, weil sie auch selbst Mutter ist. Sie hat herausgefunden, dass ein Luftballon wie ein Verstärker wirkt und dabei helfen kann, sich des Sinnes für die Macht bewusst zu werden.Sie haben diesen Sinn, sonst hätte der Paukenschlag neulich sie nicht so aus der Bahn geworfen. Aber sie sind es nicht gewohnt, ihn zu nutzen. Sind sich dessen nicht bewusst. Und diese Bewusstheit wollen wir erstmal herstellen. Dann ist die Wahrnehmung der Macht genauso wie sie den Wind in den Bäumen hören jetzt.Einfach immer da, zusammen mit ihren anderen Sinnen. Also.. Ihren Puls und ihre Atmung werden sie recht leicht als Resonanz im Ballon finden.Genauso wie meine Stimme und sogar der Wind Vibrationen verursacht.Wir können sonst auch rein gehen, wo sicher weniger Einflüsse sind als hier. Und dann schauen sie doch mal, ob sie hinter den ganzen ...LAUTEN Echos im Ballon nicht auch etwas leiseres finden können. "


Ihr Padawan löschte daraufhin den Death-Stick, den er noch konsumiert hatte. Selbst zugemischte Substanzen? Das klang so als hätte er selbst keine Ahnung, wie das Zeug da drin genau abgebaut wurde. Prima. Sollte sie jetzt beim ersten Training Katastrophen erwarten oder ganz viel Frust, weil nichts wirklich funktionierte? Nun, sie würde es wohl bald heraus finden. Firedevs nahm selbst ihren Ballon wieder zwischen ihre Finger und schloss die Augen. Theoretisch müsste die Übung für Mr.Calborne einfach sein- wenn ihre Theorie in Bezug auf seine merkwürdige Aura korrekt war. Auf der anderen Seite hatte sein Drogenkonsum vielleicht auch für eine Art Desensibilisierung gesorgt und er würde deutlich länger brauchen, um wieder wahr zu nehmen. Von einer inneren Abwehrhaltung gegen genau das mal ganz abgesehen. Möglich war hier alles. Bevor er nicht die ersten Anläufe getan hatte, würden sie es wohl nicht wissen.

"Versuchen sie, etwas tiefer zu fühlen. Etwas genauer."

sprach sie leise und konzentrierte sich ihrerseits auf ihre unmittelbare Umgebung. Das Levitation ihre Stärke war, hatte sie ja schon bewiesen. Jetzt erhob sich ein ordentlicher Teil der Steine auf dem Vorhof und bildeten so etwas wie eine Mauer in Windrichtung, so dass dieser abgehalten wurde und den Ballon nicht durchschütteln konnte. Es stürmte jetzt zwar nicht, aber auch leichte Brisen könnten ablenken und so konnten sie weiterhin in der Sonne sitzen und den Vögeln lauschen, während Mr.Calborne sich abmühte. Allein das war Firedevs die Übung wert.

Alderaan- Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Vorplatz- mit Mr.Calborne auf einer Bank
 
Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi

Firedevs trank nicht viel. Das war an sich nichts verwerfliches. Aris fragte sich aber spontan, ob sie ein Problem damit hatte, loszulassen und sich zu entspannen. Zumindest hin und wieder mal Aber gut, das war nicht sein Problem. Zumindest nicht heute. Heute war die Erkenntnis drängender, dass sie hier auf Alderaan bleiben würden, um auszuloten, wie es um diesen vermeintlichen Widerstand bestellt war. Der Halb-Hapaner hatte keine Vorstellung davon, wie Firedevs das anstellen wollte, aber er sah sich da auch nicht mitspracheberechtigt. Also würde er diese Dinge einfach auf sich zukommen lassen.

Jetzt aber, sollte
Aris diesen Ballon befühlen...oder vielmehr, was darin vor sich ging und nicht die lauten Dinge. Wind und Stimme sollten Vibrationen auslösen? Natürlich taten sie das, so funktionierten nun einmal Luftbewegungen und Schallwellen. Firedevs brachte noch Puls und Atmung zur Sprache und ja, Herzschlag und Lungenbewegungen übertrugen sich über Arm und Hand auf den Ballon, der entsprechend kaum spürbar zitterte. Seine genetisch hochgezüchteten Sinne nahmen alles davon war und für gewöhnlich blendete Aris derlei als triviale Informationen aus.

„Ich bin mir wirklich nicht sicher, worauf Sie hinaus wollen.“

Jetzt sollte er sich darauf einlassen? Na schön. Sicher, warum nicht. Er verstand nur nicht, was Firedevs ihm damit zeigen wollte. Was sollte er denn da erfühlen? Die Luft in dem Ballon? Sicher, sie war etwas Wärmer oben im Ballon. Einmal weil, warme Luft eben nach oben stieg und natürlich auch, weil er den Ballon oben festhielt und sich über seine Finger Körperwärme auf den Ballon und auch ein klein wenig die Luft darin übertrug. Das war simple Physik, das hätte er ihr auch so sagen können, ohne den Ballon so vor sich zu halten. Das konnte es also nicht sein. Worauf wollte Firedevs also hinaus?

Er sollte etwas leiseres in dem Ballon finden. Aber da war doch nur Luft? Er hatte den Ballon selbst aufgeblasen, also war da praktisch nur der Inhalt seiner Lungen drin. Und etwas Feuchtigkeit von seinen Schleimhäuten natürlich. Was sollte er da sonst vorfinden? Egal was er versuchte, egal wie sehr er sich anstrengte, da war nichts anderes. Nein, da konnte nichts anderes sein. Was sollte da auch sein? Nicht ohne Frust stellte sich
Aris schließlich vor, wie eine kleine Windhose in dem Ballon entstand, die alles, was er laut Firedevs in dem Ballon finden sollte an die Oberfläche spülen würde. Der Ballon begann kurz darauf, immer stärker zu vibrieren, aber noch während der Halb-Hapaner sich wunderte, was das ausgelöst haben könnte, war ein lautes POP-Geräusch zu hören und der Luftballon flog ihm aus der Hand.

„Huch?!“

Halb erschrocken öffnete er die Augen und fischte den nun platten Luftballon vom Boden wieder auf. Ein Loch fand sich darin und der Halb-Hapaner erkannte direkt, dass sich etwas von innen nach draußen den Weg gebahnt hatte. Also war in dem Ballon doch etwas gewesen? Das ganze war sehr mysteriös. Mit fragendem Blick und einem entschuldigenden Lächeln schaute Aris also zu Firedevs rüber.

„Der ist...kaputt gegangen, irgendwie...haben Sie noch einen? Sonst müssen wir morgen in den nächsten Ort und welche kaufen.“

Wie zum Teufel war das Loch in den Ballon gekommen? Er konnte es sich einfach nicht erklären.

Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems | Aris Calborne und Firedevs Kenobi
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Vorplatz auf einer Bank- mit Mr Calborne

Leider verriet Mr.Calborne ihr nicht, warum er andere so gern zum Trinken einlud. Damit blieb ihr nur das Rätseln: War es, damit er nicht allein trinken musste oder weil er sich- wegen seiner höheren Alkohol-Toleranz dann über sie erheben konnte? Nun ja. Eigentlich spielte es keine Rolle, denn er würde sie so schnell nicht betrunken erleben. Auch ihre Antwort auf die anderen Themen schien er einfach so hinzunehmen, was für sie ok war. Dann konzentrierten sie sich halt vorerst auf die Übungsaufgabe. Firedevs schmunzelte, als Mr.Calborne gestand, dass er den Sinn dahinter nicht verstand. Er verstand es NOCH nicht. Sobald er die Macht darin entdeckt hätte, würde er verstehen. Aber…

„Seit wann verrät man die Lösung eines Rätsels, bevor der, dem es gestellt wurde, nicht zumindest versucht hat,es zu lösen?“


Firedevs konnte beobachten, wie ihr neuer Schützling immer frustrierter wurde. Ein wenig tat er ihr ja schon leid. Aber noch nicht genug, um ihn zu erlösen. Dann war es soweit: Etwas geschah. Eine Aktion, nicht blosses Wahrnehmen. Aber das war in Ordnung,besonders am Anfang. Firedevs konnte spüren, wie die Macht stärker pulsierte, als sie im Ballon konzentriert wurde und zu einem ...ja, Mini-Sturm wurde, der sich schliesslich durch die Gummi-Haut des Ballons hindurch seinen Weg brach und sich in der Luft vor ihnen auflöste. Mr.Calborne war davon überrascht und gab einen entsprechenden Laut von sich, der Firedevs lächeln liess.

„Huch.“

echote sie und wartete, bis er den Ballon aufgehoben hatte. Als er das Offensichtliche aussprach und den kaputten Ballon hoch hielt, hielt Firedevs einfach die Hand auf, damit er ihr das kaputte Übungobjekt übergeben konnte.

„Keine Sorge. Sie dürfen meinen haben, wenn sie es noch einmal probieren wollen. Und wenn ihnen die Farbe nicht gefällt, hab ich sicher noch ein paar andere in meiner Tasche. Aber viel interessanter ist doch jetzt die Frage: Warum ist der Ballon kaputt gemacht, wenn doch da nur.. Luft von ihnen drin war.“


Der ratlose Blick des Mannes hielt sie aber davon ab, ihn selbst über diese Frage nachdenken zu lassen.

„Sie sind stark in der Macht, Mr.Calborne! Das bedeutet, dass sie ihre Vorstellung – in einem gewissen Mass- durch die Macht in der Realität manifestieren können. Was auch immer sie sich vorgestellt haben, was in diesem Ballon vielleicht passieren könnte, ist passiert, weil sie ihre Verbindung zur Macht genutzt haben. Und ja: Die Macht war auch in dem Ballon. Sie ist überall. In mir, in ihnen, um uns herum. Sogar im vermeintlichen Vakuum des Weltraums. Ein ewiges Geflecht aus Energie, das uns überall mit allem verbindet. Aber sie sind noch jemand, der lernen muss, auf die feinen Vibrationen ihrer Gegenwart aufmerksam zu werden. Sie haben diesen Sinn, aber er schläft, weil sie ihn noch nie genutzt haben und weil er im Dauer-Störrauschen der anderen Sinne untergeht, wenn sie ihm keine Beachtung schenken. Darum die Übung mit dem Ballon. Er hilft uns, uns auf die anderen Wahrnehmungen zu konzentrieren, die wir sonst so gern ignorieren. Aber!“

Firedevs grinste und sammelte ein trockenes Blatt vom Boden auf. Behutsam legte sie es auf die Bank zwischen sich und Mr.Calborne.

„Vielleicht können sie das „huch“ von eben ja schon ohne den Ballon wiederholen.Die Luft im Ballon konnten sie bewegen. Allein mit ihrer Vorstellungskraft, wohlgemerkt. Das ist eine Leistung! Wenn sie sich wohl damit fühlen, können sie ja mal versuchen, das Blatt zu bewegen. Der Weg dahin dürfte der selbe sein wie der, den sie gerade eben schon benutzt haben.“

Neugierig sah sie Mr. Calborne an. Natürlich erwartete sie nicht „so viel“ am ersten Tag. Aber vielleicht hatte sie hier auch ein ungewöhnliches Talent vor sich. Dann würde diese Reise spannender werden, als sie gedacht hatte. Jetzt lag ihr Blick aber erstmal auf ihm. Erstens: Würde er sich an die Sache ran trauen oder es von vornherein ablehnen, weil es ja sein erster Tag war? Und wenn er sich dran traute: Würde er es hinbekommen? An seinem ersten Tag?

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Vorplatz auf einer Bank- mit Mr Calborne
 
Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems - Vorplatz auf einer Bank | Aris Calborne und Firedevs Kenobi

Firedevs hatte viel zu sagen über den Ballon, wie er die Luft angeblich bewegt hatte und dass das der Beweis sei, dass er stark in der Macht sei. Was auch immer das bedeuten sollte, mit ihrer Erklärung konnte er nicht so viel anfangen. Er konnte also Luft mit seinen Gedanken bewegen? Auch wenn er davon noch nicht überzeugt war, war das ja schön und gut...aber was sollte das mit seinen Sinnen zu tun haben? Sollte er die Luft um sie herum spüren? Also mehr als über die Haut? Aber wie sollte das durch einen Ballon hindurch funktionieren? Na gut, diese Fragen konnten jetzt erst einmal warten. Stattdessen sollte er nun erst einmal das zwischen ihnen liegende Blatt mit seinen Gedanken anheben.

„Ich weiß ja nicht. Sie haben zwar den Gleiter Kraft Ihrer Gedanken angehoben und ich soll das auch können? Schon klar, so ein Blatt wiegt weniger, aber haben Sie nicht ein paar Lehrmaterialien oder Erklärholos, die ich durchgehen kann, bevor es so tief in die Praxis geht?“

Normalerweise lehrte und lernte man ja die Theorie, bevor es in die Praxis ging. Hier aber sollte es genau andersherum verlaufen? Der Halb-Hapaner blickte skeptisch zwischen Firedevs und dem Blatt hin und her. Schließlich atmete Aris tief durch, um die Anspannung in seinem Körper zu lösen und konzentrierte sich auf das Blatt. Er fasste es genau ins Auge und dachte ganz fest daran, wie sich das Blatt bewegte.

Tatsächlich aber passierte...nichts. So blühend die Phantasie des Halb-Hapaners auch wurde, ganz egal wie bildlich er sich das schwebende Blatt auch vorstellte und wie stark auch immer er sich auch darauf konzentrierte, es passierte...nichts. Stattdessen begannen
Aris die Schläfen zu pochen und kurz darauf stellte sich das als die Ankündigung von Kopfschmerzen heraus. Wenig später wackelte das Blatt kurz. Aber das war sicher nur der Wind gewesen. Er zuckte unschlüssig mit den Schultern.

„Ich glaube nicht, dass das heute noch etwas wird. Wollen wir vielleicht etwas anderes probieren?“

Etwas frustriert massierte sich der Halb-Hapaner den Nasenrücken. Aus unerfindlichen Gründen fühlte er sich ziemlich ausgelaugt, dabei hatten sie doch gar nichts gemacht, außer hier rumzusitzen und auf ein Blatt zu starren. Das war schon ziemlich merkwürdig.

Alderaan - nahe der Sanctuary Coast - Anwesen der von Berchems - Vorplatz auf einer Bank | Aris Calborne und Firedevs Kenobi
 
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