Anakins/Vaders tragisches Schicksal

Original geschrieben von alpha7
Stellt sich die Frage, wie definiert man Tragik??


Für mich sind Personen tragisch, die eine Entscheidung fällen (manchmal aus guten Gründen), diese später als falsch erkennen und dann nicht mehr zurückkönnen und letztlich daran zerbrechen (Beispiel: Prinzessin Eboli aus "Don Carlos")
Aber auch Julia (aus Romeo und Julia) ist tragisch - sie will sich retten, dann geht ja was schief und ihr Plan zur Freiheit führt sie zum Freitod.


Unter dieser Definition ist Vader eine tragische Figur.

Vader merkt aber für sich erst dass er eine falsche Entscheidung als er sieht wie Palpi den (achso armen) Luke quält.
Dann schreitet er ein und tötet den Imperator, d.h. er kommt zurück zur lichten Seite.
Oben sagst du aber tragische Figuren können nicht zurück!!

(Ich weiß ist Haarspalterei!:D )
 
Original geschrieben von Folken
Vader merkt aber für sich erst dass er eine falsche Entscheidung als er sieht wie Palpi den (achso armen) Luke quält.
Dann schreitet er ein und tötet den Imperator, d.h. er kommt zurück zur lichten Seite.
Oben sagst du aber tragische Figuren können nicht zurück!!

(Ich weiß ist Haarspalterei!:D )

Okay, du hast recht - Eboli und Julia wollen zurück, scheitern aber (wobei Eboli an ihre Beichte letztlich völlig zerbricht)


Vader kann zurück, aber er bezahlt mit seinem Leben (und vielleicht wusste er auch, dass er das tun wird)


Ich würde ihn immer noch als tragisch definieren, weil er zwar zurückkann, das aber mit seinem Leben bezahlt - ein sehr hoher Preis
 
Original geschrieben von Folken
Er hätte genauso gut nicht von den Machtblitzen getroffen werden können.
:p

Jetzt wird es Haarspalterei


- was ist mit der tollen Propezeihung, dass wenn der Auserwählte den Lord der Sith killt, der Schüler auch stirbt???

- Vader kennt Palpatine. Ich bin mir sicher,Vader wußte von der Macht Palpatines. Und er wußte auch, dass Palpatine keinen Verrat tolerieren würde.

- Selbst wenn Vader überlebt hätte, wäre er vor Gericht gestellt worden und wäre wohl nie wieder freigekommen.

Ich bin überzeugt, Vader WUSSTE, sein Leben ist zu Ende (entweder durch Tod oder Gefängnis)

Und er wußte, sein LEBEN war sinnlos. Er hat als Sith Taten begangen, die er als Jedi verabscheuen würde - seine Frau ans Messer liefern, Völker auslöschen, seine Kinder bedrohen


Diese Sinnlosigkeit verstärkt (in meinen Augen) das Tragische.
 
Original geschrieben von Remus
Moment. Der Abstieg zur dunklen Seite der Macht wurde durch das Tusken-Massaker eingeleitet. Anakin hatte immerhin die Möglichkeit, "nein" zur Rache zu sagen...was ja durchaus seine Pflicht gewesen wäre.

Mit dem Tuskenmassaker fängt sein Abstieg an, da hast du Recht, aber ich habe auch nicht behauptet, dass die Szene mit Padmé der Beginn war. Es war einfach nur ein passendes Beispiel. :D

Und klar hätte sich Anakin unter Kontrolle haben können. Aber bekanntlich kann nicht jeder seine Gefühle unter Kontrolle halten. Es gibt nicht umsonst den Begriff "Affekthandlung" und genau das ist auch Anakin mit den Tusken passiert. Ich denke, er konnte nach Shmis Tod überhaupt keinen klaren Gedanken mehr fassen, er war einfach grenzenlos wütend und enttäuscht darüber, dass seine Mutter gestorben ist. Wenn du das Abschlachten der Tusken eine freie Entscheidung nennst, bitte. Aber für mich konnte er einfach nicht anders. :D
 
Original geschrieben von Sarid Horn
Mit dem Tuskenmassaker fängt sein Abstieg an, da hast du Recht, aber ich habe auch nicht behauptet, dass die Szene mit Padmé der Beginn war. Es war einfach nur ein passendes Beispiel. :D

Und klar hätte sich Anakin unter Kontrolle haben können. Aber bekanntlich kann nicht jeder seine Gefühle unter Kontrolle halten. Es gibt nicht umsonst den Begriff "Affekthandlung" und genau das ist auch Anakin mit den Tusken passiert. Ich denke, er konnte nach Shmis Tod überhaupt keinen klaren Gedanken mehr fassen, er war einfach grenzenlos wütend und enttäuscht darüber, dass seine Mutter gestorben ist. Wenn du das Abschlachten der Tusken eine freie Entscheidung nennst, bitte. Aber für mich konnte er einfach nicht anders. :D

Nochmal:

Eine Figur wird als "tragisch" bezeichnet, wenn all ihre Handlungsoptionen zu ihrem unvermeidlichen Untergang führen. So. Nehmen wir Anakin.

Option 1: Er befreit seine Mutter (oder besser die Leiche) ohne den Tusken ein Haar zu krümmen. Eine ehrbare und den Jedi angemessene Handlung.

Option 2: Er verliert die Kontrolle, lässt sich von seinen Gefühlen leiten und kommt der dunklen Seite, welche später den Menschen Anakin Skywalker vernichten wird, gefährlich nahe.

Es ist vollkommen egal, wie schwer der Verlust der Mutter zu verkraften war, es ist in diesem Moment vollkommen egal, dass er von seinem Mentor misserstanden wurde, es ist vollkommen egal, dass auf ihm die Last des Auserwählten lastete.
 
Original geschrieben von Remus
Eine Figur wird als "tragisch" bezeichnet, wenn all ihre Handlungsoptionen zu ihrem unvermeidlichen Untergang führen. So. Nehmen wir Anakin.

Das Wort tragisch hab ich in meinem Post eigentlich gar nicht erwähnt und darum gehts mir auch nicht hauptsächlich. ;)

Original geschrieben von Remus
Option 1: Er befreit seine Mutter (oder besser die Leiche) ohne den Tusken ein Haar zu krümmen. Eine ehrbare und den Jedi angemessene Handlung.

Option 2: Er verliert die Kontrolle, lässt sich von seinen Gefühlen leiten und kommt der dunklen Seite, welche später den Menschen Anakin Skywalker vernichten wird, gefährlich nahe.

Es ist vollkommen egal, wie schwer der Verlust der Mutter zu verkraften war, es ist in diesem Moment vollkommen egal, dass er von seinem Mentor misserstanden wurde, es ist vollkommen egal, dass auf ihm die Last des Auserwählten lastete.

Der springende Punkt ist, dass Anakin nunmal kein normaler Jedi ist, seine mangelnde Gefühlsbeherrschung, seine Angst um seine Mutter usw. Theoretisch hätte er vielleicht die Tusken verlassen können, ohne ihnen ein Haar zu krümmen. Aber sieh dir doch Anakin an in was für einen Gefühszustand er nach dem Tod seiner Mutter ist. Da war an einem friedlichen Rückzug von ihm mit der Leiche seiner Mutter gar nicht zu denken. Deine Option 1 kommt aus meiner Sicht nicht in Frage, da sie nicht auf Anakin zutrifft und für ihn auch eben keine Option ist. ;)

Weshalb man ihn allerdings doch einen tragischen Helden nennen kann. :D
 
schon mal drann gedacht, dass vader bzw. anakin garnicht weiter leben wollte, weil er eben um sich selbst wusste, dass der hass ein so starker trieb in ihm ist, dass er im kurzen augenblick der "klarheit" (helm/sonnenschutz runter ;) ) den tod als einzigen ausweg sah, um dieses thema endgültig zu beenden, denn wer, ausser luke hätte ihm in der galaxis vergeben und wie hätte luke und leia die neue republik mit vader im hintergrund zusammen mit den anderen aufbauen sollen?

aber letzendlich ist es nen märchen und da muss halt herzschmerz dabei sein :D
 
Ich halte Vader sehrwohl für eine tragische Figur.
Anakins Schicksal war von dem Moment an besiegelt als er von Qui Gon entdeckt wurde und in die Reihen der Jedi aufgenommen wurde.
Für jemanden wie ihn gibt es in dem Moment wo er seine tote Mutter in den Armen hällt eigentlich keinerlei Optionen!Er muss einfach ausrasten...
Das Fatale an der Situation ist allein dass er in eine solche Lage geraten ist.

Ich deute die Szene aus ROTJ in der Vader abwechselnd zu Luke und Palpatine schaut ein wenig anders.Sein Gesichtsausdruck ist zwar nicht zu erkennen doch ich denke es herrscht in diesem Moment purer Stress unter der Maske.Vader handelt genau wie zuvor als Anakin in solchen Situationen aus einer Kurzschlussreaktion heraus.Natürlich auch um seinen Sohn zu schützen..das war in dem Moment der Antrieb..keine Frage.Doch ich denke das ihm erst völlig bewusst wurde dass er das richtige getan hat als es vorbei war und er dem herabstürzenden Imperator nachschaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
schließe mich der meinung von Darth_Serious an..das tragische und fatale an anakin ist dass er in solche situationen kommt..er hat keine andere möglichkeit als nach dem tod seiner mutter die tusken abzuschlachten...
 
doch, jeder uns alles hat immer die wahl und genau darum gehts ja schliesslich auch, jede sekunde im leben heisst es eine wahl zu treffen ;)
 
ich meine anakin mit seinen ganzen schwächen(gefühle...etc) hat keine andere wahl..-ob obi wan anders reagiert hätte weiß man ja nicht-schließlich war dieser auch sehr aggresiv als er den tod von qui gon mitansehen mußte und ist danach geradewegas auf maul zu gestürmt..und auch luke wäre beinahe in rotj der dunklen seite verfallen....
 
gr33do schrieb:
doch, jeder uns alles hat immer die wahl und genau darum gehts ja schliesslich auch, jede sekunde im leben heisst es eine wahl zu treffen ;)

Glaubst du wirklich, dass Anakin in der Situation anders hätte handeln können? Er hat seit längerem Alpträume und hat grad einen der Menschen verloren, die ihm am Meisten bedeutet haben. Und er weiß auch wer dafür verantwortlich ist. Sie sind alle in dem Lager. Anakin war zuvor bereits emotional sehr instabil, wie hätte er da seine Emotionen unterdrücken können und sich auf das besinnen können, was er als Jedi gelernt hat?
 
gr33do schrieb:
doch, jeder uns alles hat immer die wahl und genau darum gehts ja schliesslich auch, jede sekunde im leben heisst es eine wahl zu treffen ;)

So ist es. Vollkommen egal, in welch schwierigen Situation sich Anakin befand, es gab objektiv betrachtet andere Möglichkeiten, auf den Tod seiner Mutter zu reagieren.
Ob er das in seinem seelischen Zustand konnte bzw. nicht konnte , ist in diesem Fall nicht relevant.

Könnt ihr das nicht verstehen, oder wollt ihr nicht? ;)
 
Remus schrieb:
Und genau das ist der Punkt. Er tut es freiwillig.

Ich finde das ist ja das zentrale Thema bei SW. Es geht immer darum, dass ein Mensch vor der Entscheidung steht. Setzt er seine Macht für das Gute oder für das Böse und zum Selbstzweck ein.

Das ist eigentlich genau das was unser Leben bestimmt. Deshalb ist ja SW auch so zeitlos.

Die wirklich wichtigen Entscheidungen muss ein Mensch selbst fällen. Doch sollte er stets mit den Konsequenzen rechnen, und nicht nachher einen auf Selbstmitleid machen. Das wär das selbe als würde man sagen ein Verbrecher ist nur zum Verbrecher geworden durch seine schlechte Kindheit.

So habe ich auch kein Mitleid mit Vader. Er hat sich entschieden diese "Viecher" wie sie jemand genannt hat umzubringen. Ich hätte das an seiner Stelle nicht getan. Rache an jenem zu üben der es getan hat vielleicht, aber ein ganzes Dorf??
 
Remus schrieb:
So ist es. Vollkommen egal, in welch schwierigen Situation sich Anakin befand, es gab objektiv betrachtet andere Möglichkeiten, auf den Tod seiner Mutter zu reagieren.
Ob er das in seinem seelischen Zustand konnte bzw. nicht konnte , ist in diesem Fall nicht relevant.

In dem Fall sehe ich das schlicht und ergreifen anders. ;)

Aber Anakins seelischer Zustand ist miteinscheidend für das Schicksal der Republik und damit der ganzen Galaxis. Wie kannst du das als nicht relevant bezeichnen? ;) Yoda sah die Katastrophe ja vorher schon kommen, sonst hätte er Anakins Ausbildung nicht vor vorne herein schon abgelehnt.

Das tragische an Anakin ist ja, dass er so verzweifelt und wütend war, dass er in den Strudel der dunklen Seite geriet und darin lange Zeit gefangen war. So viele Wahlmöglichkeiten hatte er da IMO nicht. :p
 
das gefühl habe ich jedes mal, wenn ich mich an differenzialgleichsysteme heranmache, aber ich bring doch die meute von professoren deswegen nicht um :lukevader ;)
 
Nicht immer...

hat man die Wahl!!

Also ich hätte diese Viecher von Tusken ebenfalls ohne mit der Wimper zum Zucken niedergemacht. In solchen Situationen gibt es keine Wahl, sondern nur noch Rache!!! Immerhin stirbt seine Mutter vor ihm durch Tusken, da gibt es keine Kompromisse mehr, sondern eine Abschlachtung bis zum Letzten! Er hat so gehandelt, wie es sich gehört!!!

Auge um Auge, Zahn um Zahn!!!!
 
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