Aurea

Aurea | versinkende Docks, im Nasshu's | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Nasshu, diverse Schergen

Tara hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte auf das flackernde Licht der Neonröhren über ihnen, während Aleron sprach. Doch ihre Gedanken schweiften längst in eine andere Richtung ab. Alles hier roch nach Täuschung. Die schmierige Oberfläche des Tresens, die plötzliche Gastfreundschaft dieses „Nasshu“, der ihre Namen kannte – zu viele Puzzlestücke, die sich viel zu sauber ineinanderfügten. Und genau das war das Problem.

“Das ist zu glatt. Viel zu glatt.”

Sie spürte es tief in der Macht – wie kaltes Wasser an einem heißen Tag, das sich plötzlich über den Nacken ergießt. Der Moment, bevor ein Hinterhalt zuschnappt.
Der Gedanke, dass sie sich jetzt aufteilen sollten, bohrte sich wie ein Messer in ihren Magen. Eine Falle – das war keine Möglichkeit mehr, das war eine sehr reale Wahrscheinlichkeit. Und dann dieser Mond… Ifeoma. Unbekannt, isoliert. Perfekt, um Jedi verschwinden zu lassen.
Sie löste sich von der Wand, ihr Blick wanderte zu Aleron. Als er geendet hatte, atmete sie einmal durch – langsam, ruhig, aber ihr Blick war entschlossen.


„Nein. Wir bleiben zusammen.“

Ihre Stimme war ruhig, aber fest, ohne Raum für Widerspruch.

„Wenn das hier eine Falle ist, wie auch Fabienne sagt – und das ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit – dann ist das Schlimmste, was wir tun können, uns trennen. Vielleicht ist genau das der Plan. Einer lockt uns fort, der andere schlägt hier zu. Oder umgekehrt.“

Sie ließ ihren Blick über die schäbigen Wände gleiten, die seltsamen Gestalten, die sich kaum regten, aber alles beobachteten. Die Finsternis lauerte überall, und sie konnte sie fast atmen.

„Ich will nicht, dass ihr diesen Ort ohne mich betretet. Und ich will auch nicht, dass ich allein hierbleibe, während ihr in ein Lagerhaus geht, das ein perfekter Hinterhalt sein könnte.“

Ihre Stimme senkte sich leicht, als sie näher an Aleron trat.

„Wenn du es noch nicht getan hast – erhöhe die Leistung deines Trainingslichtschwerts. Du brauchst es vielleicht. Aber...“

Sie hielt inne, ihre Augen suchten seine.

„...sei vorsichtig. Nutze Deckung. Beweg dich schnell. Kämpf nur, wenn du keine Wahl hast. Und wenn etwas schiefläuft – ich bin da.“

Sie wandte sich wieder zum Gang um, durch den Nasshu verschwunden war. Ihre Schultern waren angespannt, wie unter einer Last, die immer schwerer wurde.

“Wenn das hier ein Spiel ist, dann tanzen wir auf einem Spielfeld, das nicht das unsere ist. Aber ich lasse nicht zu, dass wir uns in drei Spielfiguren teilen. Wir sind keine Bauern. Wir sind ein Team.”

Sie nickte kurz – mehr sich selbst als den anderen.

„Wir entscheiden gemeinsam, wie wir vorgehen. Und wir gehen gemeinsam.“

Beschloss Tara und sah dann zu Fabienne:

“Ich habe keine Ahnung woher sie das ganze Wissen haben. Sie müssen uns bereits seit unserer Landung beobachten und vielleicht wussten sie bereits, dass die Jedi hiervon Wind bekommen haben. Vielleicht hat Coruscant ein Sicherheitsleck, was Übertragungen angeht. Ich werde es dem Tempel auf jeden Fall melden.”

Aurea | versinkende Docks, im Nasshu's | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Nasshu, diverse Schergen
 
Aurea- versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten
Sie waren sich also alle einig, dass sie sehenden Auges in eine Falle marschieren würden. Absolute Dummheit! Und Fabienne würde mit marschieren,weil sie vielleicht das Zünglein an der Waage sein könnte. Auch wenn das nach ihrem Start hier eher unwahrscheinlich war.
Aleron schlug vor, Tara hier allein zu lassen und sich mit ihr zusammen das Lagerhaus auf dem Mond anzuschauen. Aber auch die Jedi hier allein zu lassen,fühlte sich falsch an. Davon mal abgesehen, dass diese auch massiv was dagegen hatte.

"Was mir halt nen Dorn im Auge ist, ist das er euren vollständigen Namen kennt- das kann er nicht von unserem kurzen Aufenthalt hier wissen. Und er weiss weder seinen Namen...."

sie wies auf Aleron.

"noch irgendwas von mir, ausser, dass ich irgendwie zum Orden gehöre. Alles andere, was er von sich gegeben hat, war nämlich falsch und darum wohl geraten. NUR euch spricht er mit Namen an. Mal ne Theorie : Ihr wart ein Sklave ohne Identität da unten. Was, wenn er euch jemandem verkauft hat, der schon bezahlt hat und jetzt seine Ware will? Er hat hier so viele Leute, weiss aber trotzdem, dass er gegen nen Jedi oder gar zwei keine Chance hat.Nicht ohne massive Verluste.Er hat da also Erfahrung. Da würd ich auch irgendwo ne Bühne kreieren, auf der mir das Kunststück gelingt, eine Jedi zu fangen. Vielleicht sogar das zweite Mal? Klar, die selbe Gefahr besteht, wenn wir euch hier allein lassen würden. Ich würd ja fast fragen: Wie gut könnt ihr fliegen? Dass ihr an Board des Schiffes bleibt und uns im Notfall Luftunterstützung gebt- oder die Flucht ermöglicht, wenns wirklich nur eine Falle speziell für euch ist."

Fabienne wollte Tara nicht der Gefahr aussetzen, erneut in Gefangenschaft zu geraten. Wer wusste schon, welche Methoden die angewandt hatten, um einer Jedi das Gedächtnis zu löschen, aber sie hatten es einmal geschafft, sie könnten es wieder tun. Fabienne kam es halt so vor, als ginge es hier um Tara ganz persönlich. Aleron und sie? Nur Beigemüse, auf das man verzichten konnte. Ok, Aleron war als Padawan sicher auch interessant. Vielleicht würde man ebenfalls versuchen, ihn einzufangen. Weil er als Machtsensitiver vielleicht ebenso wie Tara einen Bonus einbrachte. Aber in erster Linie ging es vielleicht wirklich um die Togruta. Und sie wollte sie quasi ausliefern? Das war nicht selbstlos, das war einfach Wahnsinn.

Aurea- versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten
 
Aurea | versinkende Docks, im Nasshu's | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Nasshu, diverse Schergen

Tara hatte die Richtung gewiesen, also folgten ihr Padawan und ihr Ossus Ranger ihrer Führung ohne weitere großartige Diskussion. Und so ließen sie Nasshu und seine Truppe mit der Warnung zurück, dass sie ihn finden würden, sollte er versuchen zu fliehen. Der Rückweg zum Raumhafen gestaltete sich ereignislos, wie von Tara geheißen stellte Aleron sein Trainingslichtschwert auf die höchste Stufe ein. Dank einer kurzen Komlinknachricht hatte Lateef dann auch schon die Maschinen der T6-Raumfähre für den Abflug vorgewärmt, sodass sie ohne Verzögerung abheben konnten.

Der Flug zum Mond Ifeoma würde kurz sein, sie hatten also nicht viel Zeit, sich auf den Einsatz vorzubereiten. Also teilte Aleron direkt seine Meinung dazu, wie sie vorgehen sollten.

„Ich schätze, wir erwarten alle eine Falle in diesem ominösen Lagerhaus. Die Zeit ist nicht auf unserer Seite. Wenn dieser Nasshu seine Kumpanen dort vorgewarnt hat, müssen wir dafür sorgen, dass sie sich nicht gut auf uns vorbereiten können. - Ich schlage daher vor, dass wir einen Sprung aus hohem Orbit machen. Ich denke nicht, dass sie uns so schnell erwarten werden. Ganz besonders, wenn ihre Sensoren ihnen zeigen, wie Lateef zum nächsten Raumhafen fliegt und dort landet.“

Der Morellianer hob ein Datapad an, um auf den Inhalt aufmerksam zu machen.

„Wir haben ein paar Repulsorrucksäcke aus den Beständen der Ossus Ranger an Bord. Damit können wir auf dem Dach des Lagerhauses landen und uns unbemerkt umschauen. Sollte in dem Lagerhaus nichts sein, können wir uns einfach für die unglückliche Landung beim Gehen entschuldigen...und sollten wir da etwas finden, können wir aus einer Richtung zuschlagen, die sie nicht erwarten werden.“

Aleron sprach als hätte er derlei schon eintausend Mal gemacht und als wäre ein Verlassen der Raumfähre einige Kilometer über der Mondoberfläche das normalste der Welt. Zweifel zeigte er keine an ihrem Plan, das Lagerhaus hochzunehmen. Sie hatten sich dafür entschieden, die Aktion durchzuziehen, also war da auch kein Raum mehr für Zweifel, was ihn betraf.

Aurea - Anflug auf Aureas Mond Ifeoma | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Aurea- versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten

Tara saß auf dem Rand einer der schmalen Sitzbänke der Raumfähre, die Hände auf den Oberschenkeln, den Blick fest auf den Boden gerichtet. Die vibrierende Geräuschkulisse des Triebwerks ließ den kleinen Innenraum summen – doch es war Fabiennes Stimme, die in ihrem Kopf nachhallte. Diese Sorge, diese ganz offensichtliche Furcht, dass sich etwas wiederholen könnte, das keiner von ihnen erleben wollte.
Sie denkt, dass es sich um mich dreht. Dass ich das Ziel bin.
Und vielleicht hatte sie recht.
Tara hob den Blick, sah erst Aleron an – so voller Tatendrang, bereit in die Schatten zu springen, an ihrer Seite, ohne zu zögern. Dann wandte sie sich zu Fabienne. Die junge Frau saß aufrecht, die Schultern angespannt, der Blick grimmig.

Tara atmete tief ein.


„Fabienne.“

Ihre Stimme war ruhig, weich, aber sie sprach mit Nachdruck.

„Ich weiß, dass das hier falsch riecht. Dass alles an diesem Auftrag nach Hinterhalt und Manipulation schreit. Und ich weiß, dass ich für dich gerade das größte Gefährdungspotential habe, weil du dir nicht sicher sein kannst, was genau mir passiert ist– oder was diese Leute über mich wissen.“

Sie stand auf und ging ein paar Schritte näher, bis sie sich neben Fabienne auf den Sitz setzte.

„Aber eines weiß ich: Ich bin kein Opfer mehr. Nicht mehr. Damals war es anders. Ich fiel in einen Schacht auf Coruscant und sie bekamen mich verwirrt, bewusstlos und vermutlich auch verletzt in die Finger. Heute ist die Situation aber ganz anders.“

Ihr Blick war klar, fest.

„Ich bin kein Schatten meiner Vergangenheit, auch wenn ich noch nicht alles weiß. Ich habe zurückgefunden. Ich bin Jedi. Und ich lasse mich nicht noch einmal in Ketten legen. Mag sein, dass die Macht mich etwas näher an das heranführt, was mi damals widerfahren ist. Das ich zu Leuten geführt werde, die damals für meine Gefangenschaft verantwortlich waren, doch dann ist es so, denn dann ist es kein Zufall. Dann ist es die Macht, die mich zu dieser Mission mit Absicht und purem Willen geführt hat. “

Einen Moment lang herrschte Schweigen. Tara legte ihr eine Hand kurz auf die Schulter, eine Geste der Verbundenheit, dann ließ sie sie wieder sinken.

„Du hast recht. Sie wollten mich vielleicht trennen. Und das bedeutet, dass sie auch dich und Aleron ernst genug nehmen, um euch nicht zu unterschätzen. Das ist gut. Das bedeutet, dass sie Angst vor uns haben.“

Sie lächelte leicht.

“Lass uns dafür sorgen, dass das so bleibt. Wir bleiben zusammen.“

Dann wandte sie sich zu Aleron.

„Ein Sprung aus dem hohen Orbit.“

Ein zustimmendes Nicken.

„Ein unerwarteter Eintritt, unbemerkt von ihren Sensoren. Ich finde das gut. Überraschung ist unsere stärkste Waffe. Die Idee mit den Repulsorrucksäcken gefällt mir.“

Sie sah kurz zu seinem Trainingslichtschwert, dann sah sie ihm fest in die Augen.

„Gut, dass du die Leistung hochgestellt hast. Achte trotzdem darauf, wie du es einsetzt. Nicht jeder in diesem Lager ist ein Feind. Wir wissen nicht, was uns erwartet – Kinder, Sklaven, Unschuldige. Du musst wachsam sein. Schnell. Präzise. Aber immer mit Maß. Und pass auf, dass du dich nicht selbst damit triffst. Nutze die Macht. Lass die Klinge von ihr führen.“

Dann stand sie auf, straffte die Schultern.

„Wir tun das zusammen. Keiner trennt sich. Wir schlagen zu, schnell, gezielt, und bringen so viele wie möglich in Sicherheit. Danach sehen wir weiter, wie tief dieses Netz wirklich reicht.“

Sie sah zu beiden, dann nickte sie.

„Bereitet alles für den Absprung vor. Ich will in einer halben Stunde auf diesem Dach stehen.“

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Aurea-versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten

Aleron fasste ihren Auftrag nochmal zusammen und es war wohl klar, dass Mr. Nasshu hier seine Leute informiert hatte oder informieren würde, wenn sich ihr Verdacht bestätigte. Ihre Sorge um Tara entkräftete diese jedoch. Sie erhob sich sogar und setzte sich zu ihr. Mit klarem Blick und absoluter Überzeugung in der Stimme erinnerte sie sie daran, dass sie eine Jedi war. Und dass sie sich nicht noch einmal überwältigen lassen würde. Und- natürlich-, dass die Macht ihre Finger hier im Spiel hatte. Fabienne seufzte.

"Ich habe geschworen, euch zu beschützen."


erinnerte sie umgekehrt und sah die Togruta noch einen Moment lang an, ehe sie nickte.

"Also gut. Gehen wir die Bude sprengen."

Aleron schlug einen Absprung aus hohem Orbit vor und Tara war damit einverstanden. Fabienne nickte ebenfalls. Das würde spannend werden. Bei Kampfjäger-Piloten ging man eher nicht davon aus, dass sie einen Abschuss überlebten. Vor allem nicht einen, bei dem sie den Jäger verlassen konnten. Entweder mal explodierte direkt oder man stürzte zusammen mit seinem Jäger ab. Ja, es gab einen Schleudersitz, den man aber entweder weit genug unten zündete oder so weit oben, dass man in der Schwerelosigkeit trudelte, bis man eingesammelt oder abgeschossen wurde. Ihre Anzüge waren auch garnicht für solche Manöver gemacht. Aleron hingegen hatte offensichtlich ein Adrenalin-Defizit und Heimweh nach der alten Zeit. Fabienne schmunzelte etwas vor sich hin. Jeder von ihnen war auf seine Art irgendwie ein Draufgänger gewesen. Etwas, dass sie gemeinsam hatten.

Zurück an Board der Fähre auf dem Weg zum Mond war der Padawan geschäftig, fand aber dennoch Zeit, sie in die Handhabung des Repulsor-Rucksacks einzuweisen. Dennoch lief das Ganze wohl auf Learning by Doing raus. Etwas, das Fabiennes Puls in die Höhe trieb. Sie hatte jetzt keine Höhenangst oder so. Aber sie war es gewohnt, in einem Schiff zu sitzen. Selbst, wenn es nahezu manövrierunfähig war: Da war irgendwas um sie rum, dass die Illusion von Schutz gab. In Wirklichkeit waren Sternenjäger wohl das gefährlichste aller Fahrzeuge. Der Unterschied zu dem, was Aleron jetzt vor hatte, waren nur ein paar Millimeter Durastahl. Aber sie würde diese wohl vermissen. Oder auch nicht! Sie hatte ja die schwere Rüstung mit! Damit kam sie dem Sternenjäger zumindest etwas näher.

Viel zu schnell erreichten sie den Mond und da musste es schnell gehen. Lateef konnte nicht gross abbremsen, wenn er keinen Verdacht erwecken wollte. Damit hatten sie nicht nur rund 45 km bis zum Boden sondern auch noch gehörig Seitenbewegung, wenn sie ausstiegen. Prima. Wenigstens hatte sie Zeit genug, die Landschaft zu geniessen. 45km war...lang. Noch einmal kontrollierte sie alles. Gewehr, Repulsorrucksack, Lebenserhaltung- draussen war es verdammt kalt. Weltraum halt. Ausserdem musste alles gesichert sein, damit sie es unterwegs nicht verlor. So ausgerüstet begab sie sich zur Schleuse der Fähre, um auf die Jedi zu warten. Das war ein Abenteuer, dass ihr Bruder sicher noch nicht erlebt hatte. Gut, es könnte auch ihr letztes Abenteuer sein. Aber sie würde ihr Bestes geben. Ausserdem hatte sie immernoch den Auftrag , die Jedi zu beschützen. Und da war auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial. Sie würde die Bühne nicht ohne das verlassen. Und sie würde nicht zögern. Entschlossenheit verdrängte Unsicherheit. Kampfgeist überlagerte Zweifel.

"Seid ihr soweit?"

rief sie. Ihre Stimme unnatürlich verzerrt durch den Helm. Lateef würde ihnen den bestmöglichen Zeitpunkt durchgeben, damit sie auch eine Chance hatten, da zu landen, wo sie hin wollten und nicht irgendwie drei Orte weiter oder so. Gab es auf dem Mond überhaupt so viele Orte? Naja, sie würde es ja gleich zu sehen bekommen.

Aurea-System- über dem Mond Ifeoma- an Board der T6-Raumfähre- an der Schleuse. Irgendwo: Die Jedi. Im Cockpit: Lateef
 
Aurea - Anflug auf Aureas Mond Ifeoma | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Nachdem sie sich auf den Absprung geeinigt hatten, ging alles auf einmal ganz schnell. Viel Zeit hatten sie nicht und Aleron wollte nichts davon verschwenden. Mit geübten Handgriffen bereitete er drei Sets aus versiegelten Anzügen samt Atemgeräten, Schutzhelmen und Repulsorrucksäcken vor. Die Ausrüstung war im besten Zustand, die Ossus Ranger hatten die Ausrüstung perfekt instandgehalten und so offenbarten sich auch keine unerwarteten Probleme bei den Vorbereitungen. Man hatte ihnen außerdem die Koordinaten ihres Ziels mitgegeben, sodass der Morellianer die Zieldaten in die Bordcomputer einprogrammieren konnte. Das HUD der Helme würde ihnen alle nötigen Daten während des Absprungs anzeigen und ihnen nicht nur den Weg weisen. Sondern auch vorgeben, wann Bremsmanöver oder Kurskorrekturen durchgeführt werden mussten. Entsprechendes erklärte er dann auch seinen beiden Begleiterinnen.

„Der Computer macht die meiste Arbeit, ihr müsst nur seinen Anweisungen folgen. Technisch gesehen könnte das Navigationssystem mit einem starken Störsender zwar durcheinander gebracht werden, allerdings rechne ich nicht damit, dass wir auf so ein Problem stoßen. Und wenn doch, können wir auch auf Sicht landen und uns bei dem Lagerhaus treffen.“

Aleron hatte keine Zweifel, dass Tara den Sprung ohne größere Probleme würde durchführen können. Sie war wahrscheinlich nicht einmal auf den Repulsorrucksack angewiesen, um sicher auf dem Boden anzukommen. Fabienne hingegen hatte keine Machtfähigkeiten und würde auf die Technik angewiesen sein. Als ehemalige Kampfpilotin hatte sie jedoch keine so ausgiebige Ausbildung in ihrer Bedienung erfahren, wie der Ex-Marine und hatte ganz sicher kaum bis keine Erfahrung damit. Also nahm er sie zur Seite und gab ihr ein paar Tipps, während sie die Ausrüstung anlegte.

„Die Sichtplatte des Helms funktioniert wie ein Bildschirm. Alle wichtigen Informationen werden vor deine Augen projiziert und in deinen linken Handschuh sind Bedienelemente eingebaut, die du einhändig bedienen kannst. - Stell dir am besten vor, dein Körper wäre ein aerodynamischer Gleiter. Mit Körperspannung und der Ausrichtung von Armen und Beinen kontrollierst du den Fall. Höre auf den Computer und mache dir keine Sorgen, wenn irgend etwas passiert. Tara und ich werden in der Nähe sein und dich nötigenfalls sicher zu Boden bringen.“

Bei letzterem war der Morellianer zwar weit weniger zuversichtlich als er sich gab, zumindest was seine eigenen Fähigkeiten anging, aber es ging ihm hauptsächlich darum, Fabiennes Zuversicht in ihre eigenen zu stärken.

Kurz darauf befanden sie sich in der Luftschleuse. Die Luft war abgepumpt worden, damit sich nicht durch explosive Dekompression herausgesorgt werden würden, sobald sich das Außenschott öffnete. Gespannt warteten sie auf das Startsignal, während Lateef in die Atmosphäre des Mondes eindrang und eine Route über das Industriegebiet wählte, um zum örtlichen Raumhafen zu fliegen. Als das Startsignal ertönte, sprang Tara furchtlos aus dem Shuttle. Fabienne folgte ihr nach kurzem zögern und Aleron sprang ihr direkt hinterher.

Er sprang als letztes, um Fabienne im Auge zu behalten und ihr über das Komgerät des Helms mit ruhiger, aber bestimmter Stelle Anweisungen zu geben, wenn sie einen Fehler machte. Die junge Frau war spürbar nervös und zu steif. Aleron konnte es Fabienne nicht verdenken. So ein freier Fall war nichts für schwache Nerven. Im großen und ganzen machte sich die Rangerin aber ziemlich gut, sodass er nicht allzu oft eingreifen musste, um sie vor einem Fehler zu bewahren. Sicher, elegant war sie nicht, aber ihre Methode hielt sie zusammen mit den Jedi auf Kurs und das war das einzige, was wichtig war.

Aleron selbst genoss den Sprung. Das Wetter war einigermaßen ruhig und ihnen schlug kein Flugabwehrfeuer vom Boden entgegen und um sie tobte genauso wenig eine Schlacht um die Lufthoheit. Für ihn glich das hier also einem entspannten Sparziergang, der nur leider viel zu schnell vorbei war. Tara setzte elegant auf dem Dach auf, während Fabiennes Landung etwas rauer war. Der Morellianer landete ganz in der Nähe der Rangerin und ging zu ihr herüber, um nach dem Rechten zu sehen.

„Das hast du gut gemacht, an der Landung arbeiten wir aber noch ein wenig. Bist du einsatzfähig oder hast du dich irgendwie verletzt?“

Währenddessen legte Tara die Sprungausrüstung ab und wagte einen Blick durch ein Dachfenster, um sich einen ersten Überblick zu machen. Aleron streckte seine Machtfühler aus, doch was auch immer sich hier in dem Lagerhaus befand, blieb ihm verborgen. Was er erspüren konnte, war viel zu diffus, als dass er einen Sinn daraus ziehen konnte.

„Meisterin Li, was könnt ihr da unten sehen? Gehen wir rein oder verschwinden wir möglichst geräuschlos? Ich kann nichts eindeutiges spüren.“

Gespannt wartete er auf die nächsten Anweisungen von Tara.

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Nachdem sie an Board der Raumfähre eine Botschaft
an ihren ehemaligen Meister Wes Janson geschickt hatte, nachdem dieser ihr geantwortet hatte, wurde es bereits wieder ernst an Board. Tara stand in der Luftschleuse. Vor ihr: das Nichts. Der Orbit. Der Mond Ifeoma unter ihnen – und irgendwo dort das Lagerhaus, das alles verändern konnte.
Sie spürte die Präsenz der Macht, wie sie um sie strömte, sie durchfloss, wie ein lebendiger Strom zwischen Sternen und Leben. Der Anzug fühlte sich eng an, ungewohnt – nicht wie ihre Jedi-Robe, die den Atem der Macht freier auf der Haut spüren ließ. Aber sie ließ sich davon nicht beirren.

Als das Signal kam, schloss sie für einen Moment die Augen.
Und dann sprang sie.
Der freie Fall war ein Moment purer Klarheit. Keine Angst, nur Wind. Das Pulsieren der Macht schärfte ihre Sinne, und als sie den Repulsor zündete, war es nicht Angst, die sie erfüllte, sondern ein Gefühl tiefer Kontrolle. Ihr Körper und Geist waren eins mit dem Wind – mit dem Ziel. Sie lenkte sich mühelos auf Kurs, korrigierte, ließ den Schub sanft abfedern, und landete auf dem Dach mit der Leichtigkeit eines Falken, der sich auf einem Ast niederlässt.
Kaum hatte sie die Füße auf festem Boden, trat sie an das große, rissige Dachfenster. Mit einem Schulterblick registrierte sie zufrieden, dass Fabienne und Aleron es ebenfalls geschafft hatten, auch wenn die Macht es ihr bereits gesagt hatte. Mit einem Tuch, löste sie langsam Staub und Dreck von der Scheibe, um durchsehen zu können. Der Helm schaltete automatisch auf die Kontrasterkennung – und Tara sog leise die Luft ein.


„Das ist kein Lagerhaus… das ist ein Umschlagplatz…“

Murmelte sie.

In dem Raum darunter standen mehrere Container. Zwei davon waren geöffnet. Drinnen: Menschen – schwach, zusammengekauert, in verschmutzter Kleidung. Einige trugen Narben, andere waren an den Füßen gefesselt. Zwei Söldner mit Blastern patrouillierten gemächlich durch die Reihen. In einer Ecke sah sie einen Käfig mit Tieren – vermutlich geschmuggelte Kreaturen, vielleicht seltene Spezies, die man auf dem Schwarzmarkt verkaufte.
Am anderen Ende des Lagers: ein Datenterminal, auf einem Podest. Ein Mann mit dunkler Weste tippte daran herum – Tara konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber sie spürte es… Dunkelheit. Kein Sith, kein Machtnutzer. Aber Gier, Grausamkeit, und vor allem: Entschlossenheit. Der Mann erwartete keine Gäste.
Alerons Stimme klang durch das Kom. Tara antwortete ruhig, während sie sich duckte und hinter einer erhöhten Dachkante Deckung suchte.


„Wir sind richtig. Sie halten hier mindestens 30 Menschen gefangen, einige Tiere ebenso. Bewaffnete Wachen. Kein Alarmsystem sichtbar, aber wir müssen davon ausgehen, dass es doch eines gibt.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Wir können nicht verschwinden. Wir müssen rein. Diese Menschen hier sind Gefangene. Wenn wir sie jetzt zurücklassen, wird es morgen zu spät sein.“

Ihr Ton war ruhig, aber entschlossen.
Dann blickte sie zu Fabienne.


„Schütze den Eingang, sobald wir unten sind. Konzentriere dich auf die Wachen – aber keine gezielten Schüsse, bevor wir nicht entdeckt wurden. Wenn nötig, schalte sie leise aus.“

Tara wandte sich dann Aleron zu.

„Du bleibst an meiner Seite. Wenn wir es schaffen, uns an das Datenterminal heranzuschleichen, finde ich vielleicht heraus, wer hinter all dem steckt. Du hältst mir den Rücken frei.“

Sie sah wieder auf das Fenster, atmete tief durch – und spürte, wie sich die Macht um sie sammelte wie eine gespannte Feder.

„Wir nehmen das südöstliche Dachfenster – es führt auf eine Galerie. Von dort gehen wir runter. Lautlos.“

Sie nickte ihren Begleitern zu.

“Irgendwelche Einwände oder Gegenvorschläge? Hier ich habe einen Scann gemacht von dem, was ich durch das Fenster gesehen habe.”

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Aleron wies sie in die Benutzung des Repulsor-Set’s ein. Das Informations-Display im Visier, check. Viel interessanter war die Bedienung im Handschuh. Etwas, dass sie sich vor ein paar Wochen noch nicht zugetraut hätte. Jetzt würde es immer noch interessant werden, aber sie war zuversichtlich, dass sie es konnte. Je mehr sie über das Equipment wusste, desto ruhiger wurde sie. Klar: Passieren konnte viel, aber das war bei Einsätzen ja immer so. Aleron versuchte jedoch, sie weiter zu beruhigen, dass er und seine Meisterin sie im Ernstfall ebenfalls sicher runter bringen könnten. Fabienne grinste.

„Ich geb mir Mühe, euch nicht zu viel Arbeit zu machen.“

Aber sie wollte es lieber nicht drauf ankommen lassen.

Dann wurde es ernst. Tara sprang ohne lang zu zögern und als würde sie sowas jeden Tag machen. Fabienne runzelte die Stirn, hatte aber nicht viel Zeit, das zu bewundern. Das Zeitfenster für den Absprung war klein, da Lateef nicht nennenswert langsamer werden durfte um keinen Verdacht zu erwecken. Also folgte Fabienne der Jedi ohne lang drüber nachzudenken. Aus der Theorie wusste sie, dass sie auf ihre Körperhaltung achten musste, das hatte Aleron ihr ja auch nochmal gesagt. Sonst würde sie ins Trudeln geraten und das wäre sehr gefährlich und deutlich schwerer zu händeln als wenn sie von vornherein den Sturz kontrolliert.Das Display zeigte ihr ihr Ziel an. Irgendwo unter ihr. Weit unter ihr. Sie wusste, warum sie sich NICHT bei den Marines beworben hatte. Mit nem Jäger? Kein Problem. So..“nackt“? Das war absoluter Wahnsinn! Aber sie kämpfte ihre Furcht zurück. Sie hatte jetzt keine Zeit für sowas. Durfte nicht in Panik geraten, weil sie wie ein Stein durch die Wolken fiel. Der Vorteil wär wohl: Wenn sie so aufschlug, wär sie schneller tot, als sie es mitbekommen würde. Haha. Wie beruhigend.

Ihre Jedi wurden ihr auf dem Display ebenfalls angezeigt, was gut war. Tara war nur eine kleine Scheme irgendwo unter ihr, war sie doch grösser und auch schwerer als Fabienne. Sie würde sich nicht wundern, wenn Aleron gleich an ihr vorbei stürzen würde. Aber der hatte deutlich mehr Erfahrung und schaffte es irgendwie, eben nicht an ihr vorbei zu sausen, als wär das hier irgendein irres Wettrennen, wer zuerst zu einem Fettfleck am Boden wurde.

Das Display forderte sie mit rotem Blinken auf, den Kurs minimal anzupassen. Jetzt wurde es interessant. Sie drehte ihren Körper nur ganz wenig und schoss auf die andere Seite.… deutlich zu viel, denn das Display blinkte jetzt heftiger in die andere Richtung. Das Steuern war garnicht so einfach und es gab wohl nicht genug Zeit, um dafür jetzt wirklich ein Gefühl zu entwickeln. Aleron gab ihr mit ruhiger Stimme Tipps und versuchte, sie durch diese Wahnsinns-Aktion durchzuleiten. Das half ihr auch, nicht irgendwas Blödes zu machen.Unterdessen waren die Häuser schon deutlich näher gekommen und das Display forderte sie auf, mit dem Luftbremsmanöver zu beginnen. Fabienne versuchte, sich möglichst kräftig in den Wind zu legen, der ihr entgegen schlug. Viel machte das jedoch irgendwie nicht aus, weswegen sie sich überlegte, wie sie möglichst schonend auf diesem Dach landen konnte.Also am Besten ohne sich was zu brechen oder gar drauf zu gehen. Sie beschloss, das Dach möglichst flach zu treffen, dann könnte sie noch bisschen Reibungswiderstand zum Abbremsen nutzen. Schliesslich kam das Dach in Reichweite und das Display wies sie an, den Repulsor zu starten, um jetzt wirklich den Schwung raus zu nehmen. Das funktionierte besser als sie erwartet hatte, oder sie übersteuerte mal wieder. Auf jeden Fall verschwand das Dach erstmal wieder ein Stück aus ihrer Reichweite, weswegen sie den Repulsor wieder runter regulierte.Jetzt sackte sie dem Dach wieder ein gutes Stück entgegen und plumpste mehr auf das Dach, als das sie wirklich landete. Durch den Schwung stolperte sie nach vorne und endete schliesslich doch auf dem Bauch. Aber immerhin: Sie atmete! Und sie konnte sich bewegen! Die Nuss-Schale, in der sie drin steckte, hatte den Stoss gut abgefangen.

Aus den Augenwinkeln sah sie Aleron ein Stück neben sich landen und er schaffte es, den JetPack so zu dosieren, dass er sogar auf den Füssen blieb. Das sah so viel einfacher aus, als es war.Aber dem konnte man wahrscheinlich nen A4-Flimsi hinlegen und sagen, lande da drauf und er würde es hinkriegen. Er kam zu ihr, lobte sie, meinte aber auch,dass sie die Landung noch üben müsse. Fabienne schnaubte und rappelte sich auf.

„Ich würde das nicht Landung sondern eher professioneller Absturz nennen, aber ja. Ich muss das noch üben. Jäger-Kontrollen reagieren ja schon empfindlich, aber das Ding ist ne echte Mimose. Ich weiss, warum ich nicht zu den Marines gegangen bin.“

Sie grinste und klopfte sich den Staub ab.

„Und es ist alles in Ordnung. Die Rüstung ist gut, nur werd ich sie wohl nicht ohne Kratzer nach Hause bringen können. Aber na ja, dafür ist sie ja da.“

Dann wurde es erneut ernst. Tara stand an einem Fenster und sah runter in die Halle. Und offensichtlich war es so schlimm, wie sie befürchtet hatten. Oder noch schlimmer. Umschlagplatz? Fabienne runzelte die Stirn und gesellte sich zu der Jedi, um einen Blick auf die Gefangenen zu machen.

„Nur Menschen?“


fragte sie, als die Jedi nur von denen sprach. Ein Alarm-System gabs garantiert und wenn es ein unsichtbares war, erwarteten die Betreiber heimliche Zugriffe. Oder hatten Angst, dass die Anlage durch die Überwachungstechnik auffiel. Tara gab ihr dann den Auftrag, den Eingang zu bewachen und die Wachen im Blick zu behalten. Sie nickte.

„ Gibts nur den einen Eingang?“

fragte sie nochmal nach. Meistens gabs ja mehrere an so Lagerhallen. Die Jedi hatte auch ne Aufnahme der Sicht durch das Fenster gemacht und Fabienne stellte sich neben sie, um sich die Aufnahme anzusehen. Da war noch ein kleinerer Nebeneingang, den sie mit im Blick behalten musste. Aber von der Galerie aus konnte sie beide Eingänge übernehmen. Oder auch, wenn sie unter der Galerie irgendwie Deckung fand.

„Ich platzier mich irgendwo da in der Ecke. Von da sollte ich beide Eingänge gut im Blick haben.“

informierte sie die Jedi und nickte, um ihre Bereitschaft zu signalisieren. Kurze Zeit später verschafften sie sich Zugang durch das Fenster und kletterten auf die Galerie. Dort angekommen trennten sich ihre Wege und Fabienne huschte geduckt in die zuvor genannte Richtung, um die Türen zu bewachen. Ein Schaltpult für einen Kran am Hallendach bot ihr Sichtschutz. Ein Vorteil, wenn man klein war. Aber sie hatte von hier alles im Blick. Zwei Mann jeweils. Bewaffnet und mit Blickkontakt zueinander. Prima. Wenn sie die einen ausschalten musste, hatten die anderen Logen-Plätze des Schauspiels und genug Zeit, um die anderen zu alarmieren. Wenn die weg mussten, musste sie sie irgendwie weglocken oder sonst eine Gelegenheit abwarten. Vielleicht sollte sie das bewerkstelligen. Wenn sie sie einzeln oder Paarweise weglocken könnte, könnte sie sie betäuben und fesseln. Das wär auf jeden Fall leiser als sie zu erschiessen. Sie begann, nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, wie sie das am besten bewerkstelligen konnte, ohne, dass es auffiel.

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle in der Nähe des Haupt-Tores- Tara und Aleron irgendwo anders in der Halle.
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | Industriegebiet, auf dem Dach des Lagerhauses | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau

Tara beschrieb die Lage unten. Mehrere Containerreihen, wenigstens ein Teil war gefüllt mit gefesselten Menschen und sie fand auch eine Ecke mit Tierkäfigen. Bewaffnete Wachen patrouillierten das Gelände und Fabienne hatte mindestens zwei Wachduos ausgemacht, während eine Einzelperson an einem Datenterminal Taras Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Sie wussten nicht genug über die Situation, um einen ausgefeilten Plan zu erarbeiten, das gefiel Aleron ganz und gar nicht. Andererseits wurde die Gefahr auch größer, vorzeitig entdeckt zu werden, je länger sie hier ausharrten und unter diesen Umständen konnte der Morellianer seiner Meisterin nur zustimmen. Es war wichtig das Überraschungsmoment auszunutzen und schnell und leise zuzuschlagen.

Die Sprungausrüstung ließen sie auf dem Dach zurück und durch das südöstliche Dachfenster ging es rein. Hier trennten sich ihre Wege. Fabienne suchte sich eine gute Schussposition um möglichst viel der Halle abdecken zu können, während Tara und Aleron sich auf den Boden hinabfallen ließen. Dank der Macht gelang ihnen das auch nicht nur problemlos sondern auch lautlos und ohne Verletzungen. Mit Blicken, Gesten und kurzen Telepathieimpulsen stimmten die beiden Jedi sich lautlos ab und so war es auch ein leichtes, den arglosen Typen an dem Datenterminal zu überwältigen und ohne größeres aufheben auszuschalten. Mit Hilfe der Fesseln, die sie aus dem Shuttle mitgebracht hatten, war der Mann auch schnell gefesselt und geknebelt. Sollte er vorzeitig aufwachen, würde er ihnen so schnell keine Schwierigkeiten machen können.

Die Jedi-Ritterin machte sich daraufhin an dem Datenterminal zu schaffen und Aleron wandte ihr pflichtbewusst den Rücken zu, um auf wandernde Patrouillen zu achten. Für den Moment war es zwar still, aber das würde wahrscheinlich nicht lange so bleiben. Und tatsächlich dauerte es keine fünf Minuten bis eine der Patrouillen hier durchkam. Sie waren nicht alarmiert, wirkten eher gelangweilt. Das gab Aleron und Tara Gelegenheit, einen weiteren Hinterhalt vorzubereiten. Mit einem kurzen telepathischen Impuls warnte der Morellianer die Togruta und dann legten sich die Jedi-Ritterin und ihr Padawan auf die Lauer.

Diesmal ging es leider nicht so gut. Einer der Wachen gelang es, einen überraschten Schrei auszustoßen, bevor Aleron sie ausschalten konnte. Er war einfach zu langsam gewesen und schalt sich innerlich für seine Ungeschicktheit. Aber jetzt war keine Zeit, um länger darüber nachzudenken. Also nahm der Padawan seinem nun bewusstlosen Widersacher Blaster und Kommunikator ab und klemmte beides unter seinen Gürtel. Wieder genügte ein Blick, damit sich Tara und Aleron abstimmen konnten. Ihre Deckung war aufgeflogen, also würden nun weitere Wachen auftauchen.

Mit einem machtverstärkten Sprung beförderte er sich auf einen der Container und ging mit dem Lichtschwertgriff in der Hand in die Hocke, um sich noch einmal zu verstecken. Ein letzter Hinterhalt würde ihnen sicher noch gelingen, immerhin wussten die Wachen noch nicht, dass Jedi anwesend waren. Aleron streckte seine Machtfühler aus, um für alles gefasst zu sein, was als nächstes passieren konnte.

Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, drei Bewusstlose, diverse Gefangene
 
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Das metallene Klicken des Datensticks am Terminal war fast nicht hörbar – und doch fühlte es sich für Tara an wie ein Donnerschlag in der Stille. Der Download begann sofort, kleine blinkende Icons wanderten über das alte Interface. Sie hielt den Atem an, beobachtete die Fortschrittsanzeige mit wachsamem Blick, während sie zugleich die feinen Schwingungen der Macht um sich herum fühlte.
Aleron stand mit dem Rücken zu ihr, seine Präsenz wachsam, angespannt, aber kontrolliert. Er war ganz bei der Aufgabe, seine Sinne geschärft.
Die Dateien waren verschlüsselt, aber das war egal – der Jedi-Rat würde sie entschlüsseln, wenn sie sie erst einmal aus dieser Hölle gebracht hatten.
Als die Anzeige grün aufblinkte, ließ sie den Stick sanft in ihrer Tasche verschwinden, genau in das innere Fach unter dem Gürtel ihres Umhangs. Sicher verstaut. Sie richtete sich langsam auf, wollte sich zu
Aleron wenden – als sie die ersten Stimmen hörte.

Gedämpft. Gleichförmig. Schritte, zwei, vielleicht drei Personen. Ihre Präsenz flackerte dumpf in der Macht, keine große Gefahr für sich genommen, aber genug, um Unheil zu bedeuten, wenn sie Alarm schlugen. Ein kurzer Impuls – die stumme Warnung an
Aleron – und Tara löste sich lautlos vom Terminal, zog sich in den Schatten der angrenzenden Kisten zurück.
Die Patrouille kam näher. Zwei Männer, ein Weequay und ein bulliger Mensch, der in einem der typischen Söldnerhelme steckte. Der dritte Mann blieb etwas zurück, rauchte eine Art Stick und schlenderte gedankenverloren hinterher.
Tara wartete, bis sie genau zwischen den Gängen waren – dann rührte sie sich. Lautlos. Schatten. Die Macht war ihr Anker. Ein schneller Griff. Ein gedämpfter Stoß. Der erste fiel, völlig überrascht, bevor er überhaupt etwas sagen konnte. Der zweite – zu schnell. Er sah
Aleron im letzten Moment, schrie auf.
Der Schrei zerschnitt die Halle wie ein Messer.
Tara fluchte lautlos.
Blaster klickten. Metallische Rufe hallten von der gegenüberliegenden Seite wider. Dann das grelle Aufleuchten von rotem Licht. Der erste Schuss kam aus dem Westen – einer der erhöhten Laufstege, dort hatte wohl jemand eine Waffe schussbereit gehalten.
Die Togruta und
Aleron sprangen machtverstärkt auf einen Container.
Tara zog ihr Lichtschwert in einer fließenden Bewegung, die blaue Klinge zischte hervor. Der Blasterschuss prallte an ihrer Klinge ab und sie drehte sich ein Stück zur Seite, stand schräg zum Schützen. Weitere Schüsse folgten. Ein ganzes Feuergefecht brach los.


Aleron!

Rief sie, ohne zu schreien – ihre Stimme war klar, ein Befehl.

„Lenk die Schüsse zurück! Wie wir es geübt haben!“

Sie selbst konzentrierte sich, stellte die Beine etwas breiter, fokussierte ihren Griff. Der nächste Schuss kam auf Brusthöhe – sie fing ihn ab, drehte den Griff leicht, und schickte den heißen Impuls mit einem präzisen Schlag zurück. Der Strahl traf den Schützen direkt in die Schulter – er taumelte zurück, fiel aus dem Sichtfeld.

Aleron tat es ihr gleich. Seine Haltung war ruhig, seine Klinge ein fließender Wirbel aus Licht und Bewegung. Zwei Schüsse – einer prallte von seiner Klinge zurück, traf den Laufsteg, der zweite fand sein Ziel im Bein eines weiteren Söldners.
Aber da wurde das Chaos unkontrollierbar.
Neue Stimmen. Metallene Schritte. Türen wurden geöffnet, aus der Ferne ertönten Schreie – nicht von Söldnern. Höher, panischer. Tara warf einen Blick nach rechts – und erstarrte für einen Moment.
Käfige. Dutzende. Versteckt in einer halb abgetrennten Sektion, notdürftig abgeschirmt durch hohe Container. Darin: Twi’leks, teilweise bewusstlos, teilweise aufrecht an die Gitter gelehnt. Zwei Devaronianer, verletzt, einer mit blutendem Hornansatz. Und... etwas Großes.
Tara sog scharf Luft ein.
Ein Rancor. Fast vollständig sediert, seine Bewegungen schleppend, der massive Körper in einer Art Magnetfeld fixiert. Und hinter ihm – etwas, das sie nicht einordnen konnte. Insektoid? Oder reptilienartig? Tara fröstelte. Es sah aus wie aus einem Albtraum der alten Sith-Legenden.

Ein lauter Knall. Ein Container hinter ihr explodierte seitlich – jemand hatte einen Granatenwerfer benutzt. Tara wurde von der Druckwelle getroffen, taumelte zurück, prallte gegen eine Wand. Als sie sich wieder fing, sah sie nach
Aleron – er war weg. Die Explosion hatte ihn auf die andere Seite geschleudert, getrennt durch eine aufgerissene Reihe umgestürzter Container.

Aleron! Fabienne?!

Rief sie – aber kein Laut kam zurück. Kein Blick. Kein Impuls. Nur das wilde Echo von Schritten, Schreien, Feuer. Alarm in der Anlage.
Sie atmete durch. Versuchte ihre innere Mitte zu finden. Ruhe in der Macht zu erlangen.
Sie musste jetzt allein weiter. Fabienne konnte sie ebenfalls nicht sehen – keine Sichtlinie, keine telepathische Verbindung. Überall waren Feinde.
Und irgendwo dazwischen – Unschuldige. Leben, das zählte.

Tara zog das Lichtschwert erneut fest an sich, tauchte in die Macht ein – wie ein Strom, der sie trug, ein Feuer, das sie schärfte. Sie war allein. Aber nicht schwach.
Jetzt war keine Zeit für Zögern und sie versuchte ihre Gegner einen nach dem anderen unschädlich zu machen und sie hatte alle Hände voll zu tun. Leider wurde sie mit der Zeit in eine zweite Halle gedrängt. Es waren einfach zu viele!


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