Bastion

[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Saal des galaktischen Handels ] - Venris Traja, Kira, Kayn, Adria, Nergal

Die Idee des Übungskampfes nahm mehr und mehr an Gestalt an, als auch der Schüler der Mutter seiner Meisterin einwilligte. Schmeicheln ließ Venris sich gerne und so erwiderte er Kayns Worte mit einem respektvollen Nicken, gepaart mit einem kurzen Lächeln. Das er sich deshalb aber während des Kampfes zurückhalten würde ... soetwas war überhaupt keinen Gedanken wert. Und wenn Kayn auch nur eines seiner eben ausgesprochenen Worte ernst gemeint hatte, so wollte er dies ja auch gar nicht, sondern etwas daraus lernen. Das sollte wohl möglich sein. Lady Guldur zeigte sich nun ebenfalls erfreut über die schnelle Entwicklung dieser Angelegenheit. Gerade der Punkt, dass man nicht mehr all zu lange warten solle, traf bei Venris auf vollste Zustimmung.

,,Ich bin jederzeit für ein Duell bereit und ehrlicherweise ziehe ich es doch auch einer so ... gehoben förmlichen Atmosphäre wie hier vor."

, erwiederte Venris, erneut mit einem respektvollen Nicken Lady Guldur gegenüber. Er hielt es hier zwar aus, doch handelte es sich nach wie vor nicht um Venris bevorzugtes Terrain. Er wollte seine Fähigkeiten und sich selbst testen und stärken und in einem Saal wie diesem ging dies nur schwer. Späße, wie Adria und er sie sich bei dem Fest der Zannaris erlaubt hatten, gingen bei dem hier anwesenden Klientel wohl nur schwer und in den Gedanken der Mitmenschen herumzuhorchen wurde auch schnell eintönig. Entweder handelte es sich um Sith, bei denen man sein Glück erst gar nicht versuchen sollte, um Politiker und ähnlich geschulte Personen, die selbst für ihn einen noch zu schwer zu durchbrechenden Geist besaßen oder aber um Mitglieder der oberen Zehntausend, die hier lediglich aufgrund von reichen Eltern, gutem Aussehen oder unverdienten Glück waren und deren Köpfe waren für Venris beinahe so eine Spielwiese, dass es auch keinen rechten Spaß mehr machte. Natürlich gab es immer noch einiges an Potential zum ausschöpfen, aber selbst die hohlste Nuss auf diesem Bankett stand zumindest soweit oben, dass sie einem Schüler wie ihm irgendwie das Leben schwer machen konnte und sei es nur durch einen Anruf beim Vater.
Auf die Frage von Lady Guldur, wo denn nun der Kampf stattfinden könnte, dachte Venris noch kurz nach, bevor ihm recht schnell etwas einfiel.

,,Nun, die Gäste werden wohl hier sein und sonst wird im Gebäude nicht viel los sein. Irgendein freier Raum etwas weiter oben oder unten im Gebäude wird sich wohl finden. Und keiner der Bediensteten wird wohl etwas dagegen haben, wenn sich zwei Schüler im Auftrag ihrer Meisterinnen duellieren, die Mitglieder des Ordens der Sith sind."

Doch bevor sie sich auf den Weg machen konnten, trat noch ein weiteres Wesen zu ihnen. Von diesem war Venris nicht nur der Name unbekannt, sondern gleich auch Geschlecht und Art. Sie (oder doch er?) stellte sich als Thatawaya vor, doch schien nur einmal kurz in die Gruppe hineinschnuppern zu wollen, bevor sie sich bereits wieder verabschiedete.

Nun, wo die Gruppe wieder auf die für das Duell wichtigen reduziert worden war, machte man sich auf den Weg zu den Liften, von wo aus man zu dem in der Zwischenzeit von Lady Guldur organisierten Trainisraum kommen sollte. Bevor sie aber überhaupt die Lifte erreicht hatten, war es seine Meisterin, welche sich recht eilig verabschiedete. Venris verunsicherte dies kaum, eher das Gegenteil war der Fall. Adria traute ihm wohl im Zweifelsfalle zu, auch irgendwie alleine zurecht zu kommen. Auf dem weiteren Weg zum Trainingsraum konnte man bei Kayn doch erkennen, wie er sich mental bereits darauf vorbereitete, gleich gegen Venris anzutreten. Venris versuchte allerdings so lässig und unberührt wie möglich auszusehen. Natürlich stand er innerlich auch unter Konzentration, doch nach außen wollte er sich nur wenig anmerken lassen. Kayn sollte sich so in falscher Sicherheit wiegen, oder noch besser Angst davor bekommen, dass Venris noch fortgeschrittener sei als er dachte und so das Ganze völlig entspannt anging. Als sie den Raum betraten, wunderte Venris sich kurz, wofür man eigentlich so einen Ort wie diesen in einem Gebäude wie diesem benötigte. Die Waffen an den Wänden wirkten nicht wie etwas, was einer der hier wahrscheinlich arbeitenden Geschäftsleute in seiner Mittagspause nutzte, um irgendwie fit zu werden, nach einer viel zu langen Zeit hinter einem Schreibtisch. Doch darüber zerbrach er sich nicht den Kopf. Kurz schaute er sich die Waffen an und dirigierte so Kayn unauffällig in eine Ecke mit eher längeren Stabwaffen, an welchen er sich im Fall der Fälle deutlich wohler fühlte. Doch für den Anfang wollte er auf Waffen verzichten. Zum einen lag ihm doch etwas daran sich selbst auch irgendwie herauszufordern, zum anderen war er aber auch einfach kein besonders geübter Kämpfer an einer Waffe. So standen die beiden Schüler sich nun gegenüber.

Es war deutlich, dass Kayn darauf wartete, dass Venris den ersten Schritt machte. Dieser blickte aber erstmal nur tief in die Augen seines Gegenübers mit einem eleganten Lächeln auf den Lippen. Er versuchte eine Aura um sich herum aufzubauen, Dunkelheit um sich herum heraufzubeschwören. Und für noch etwas war die kurze Zeit gut, die Kayn ihm ließ, er konnte sich voll und ganz konzentrieren. Er war ausgeruht, sein Geist war wach und frisch und dennoch nach wie vor trainiert. So wollte er nun etwas ausprobieren, was ihm bereits vor kurzer Zeit gelungen war und woran er sich auch in der darauffolgenden Zeit immer wieder versucht hatte. Damals war es bei seinem aller ersten Mal ein Gleiter gewesen, nun hatte er lediglich eine Waffe im Kopf. Es brauchte wenige Sekunden absoluter Konzentration, die ihm Kayn aber glücklicherweise gab, abwartend auf Venris ersten Schritt.

Sämtliche Muskeln seines Körpers spannten sich in dem Sekundenbruchteil, als er die Waffe hinter ihm mit Hilfe der Macht aus der glücklicherweise nur sehr losen Verankerung riss und in Richtung Kayns steuern ließ. Sein Gedanke war eigentlich gewesen, das ganze nur als Ablenkung zu nutzen, doch hatte er wohl im Thema zielen noch einiges nachzuholen. Ein Beil, welches hinter ihm gehangen hatte, schoss haarscharf an seinem eigenen Kopf vorbei, glücklicherweise nicht einen Zentimeter weiter links, wo es mehr als nur eine Haarspitze abgesäbelt hätte. An Kayn segelte das Beil nun mit einem deutlich größeren Abstand vorbei und prallte hinter diesem an der Wand ab, nicht ohne dabei noch eine Waffe von der Wand zu schäppern.
Doch all dies bekam Venris nur am Rande mit. Denn genau in dem Moment, in welchem das Beil an seinem Kopf vorbeigeflogen war und Kayn wohl abgelenkt hatte war er auf diesen losgesprungen, hatte zu einem schnellen, kurzen Tritt angesetzt und auf Kayns Oberkörper gezielt. Mit ordentlicher Energie traf sein Fuß dort ein und beförderte Kayn einige Meter hinter sich auf den Boden. Venris, ohne große kämpferische Talente oder Erfahrung landete selbst ein wenig unsanft und unkoordiniert, doch nutzte er den Überraschungsmoment um wieder auf Kayn loszuhechten, in der Absicht sich auf diesen zu stürzen und so auch ohne das nötige taktische Wissen, welches man vielleicht für solcherlei Kämpfe benötigte, ein schnelles Ende herbeizuführen.

[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Saal des galaktischen Handels ] - Venris Traja, Kira, Kayn, Adria, Nergal
 
.:Bastion - im „Spectre“ - Jando und Pico (JK), Maxime (NPC), Olesia en-Geth (Elise), Zel (Ahna), Dr. Manaati Li‘im (Gaya):.

Gaya hatte sich schon mit der Umgebung vertraut gemacht. Sehr gut das würde ihnen helfen sobald die Show starten würde. Die junge Frau fiel sofort in die Rolle der Wissenschaftler zurück als Maxime mit mehr zurück an den Tisch zurück kam.

"Uff, ich weis nicht wie viel ich noch vertrage, meine Assistentin und ich müssen früh raus nicht jeder kann sich die ganze Woche frei nehmen."
sprach der Ritter mit einem belustigten Unterton.

Ach ist dem so? Jeden Tag nur Arbeiten brennt aus! Hin und wieder darf auch das Wissenschaftsteam dem Kopf mal eine Auszeit gönnen.
Sie winkte mit ihrem Zeigefinger Tadelnd vor ihrem Tisch.

"Nicht morgen!" sprach er mit ein wenig Nachdruck.

Die Frau riss die Arme geschlagen hoch

Okay, okay ist angekommen...Spießer!
Sie grinste, stemmte die Hände entrüstet in ihre Hüften und spähte zur Gruppe junger Imperialer hinüber.
Ihr Kopf ruckte in deren Richtung.


"Verschwinde und bring dich nicht in Schwierigkeiten.


Lachte er schallend.
Nach kurzer Überlegung fügte er hinzu.


"Warte bring besser SIE nicht in Schwierigkeiten!"


Maxime schnappte sich das Tablett, machte auf der Stelle kehrt und hob die Hand zum Abschied.
Pico piepte eine kleine Abschiedsmelodie.


"Lass uns austrinken und gehen bevor sie es sich anders überlegt."


Jando griff nach seinem Glas und leerte es in großen Schlücken.
Draußen liefen sie wieder der Frau in der Arme welche JK's Verstand nicht loslies.

"Manaati, geh doch schon mal vor, wir treffen uns in diesem Apartment. Ich muss noch schnell etwas prüfen!"

Er schob der Padawan einen Datenchip zu in dem der Weg zu seinem kleinen Apartment.

ZEITSPRUNG

Der Ritter betrat das Apartment und Gaya war schon da, was sollte er ihr sagen?

"Ich bin einer alten Freundin begegnet..."


Soviel konnte er sicher sagen, alles andere was gesprochen wurde musste er selbst erstmal verarbeiten.


"Ich hoffe Maxime hat dich nicht zu sehr in Verlegenheit gebracht."
Wechselte er schnell das Thema.

.:Bastion - in Jandos Apartment - Jando und Pico (JK), Dr. Manaati Li‘im (Gaya):.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Bankettsaal – viele SCs, Keebo, Odile und Brianna

Manche Leute verfügten über die beneidenswerte Fähigkeiten, sich selbst in einem Haifischbecken wie ein Fisch im Wasser zu fühlen und Odile gehörte eindeutig zu jenen. Mit Leichtigkeit tänzelte sie durch das Minenfeld der überaus empfindlichen Egos hindurch und machte dabei eine überaus gute Figur. Sie war gerade genug Sith-mäßig gekleidet, um als Schülerin nicht overdressed zu wirken, aber doch wenig genug, um gut angezogen zu sein. Brianna hingegen versteckte sich in einer Sith-Robe von der Art, die in keinster Weise verriet, wie teuer sie sicherlich gewesen sein musste – Janus' Stil eben. Odile pries die Vorzüge raffinierter, maßgeschneiderter Bekleidung, wo Brianna sich eigentlich wünschte, einmal eine Jeans von der Stange kaufen zu können, wohl wissend, dass ersteres sehr viel realistischer für sie war als letzteres. Wo die Musikerin in der Zeit, wo Brianna sie nun kannte, stets einen souveränen Eindruck gemacht hatte, fühlte die Echani sich immer unsicherer, je weiter sie von Janus weg kam. Dass Kira und Adria sich offenbar immer noch über Brianna austauschten und verräterische Blicke in ihre Richtung warfen, verstärkte das ungute Gefühl der Silberhaarigen. Dabei hätte eigentlich das Ziel sein müssen, zu observieren, nützliche Informationen zu erlangen und möglichst nicht anzuecken. Das Problem war eben, dass Briannas Ego zu sehr mit der Rolle als Schülerin haderte. Komisch, dass die unabhängige und selbstbewusste Odile dieses Problem nicht zu haben schien, aber vielleicht stellte sie es auch nur nicht so zur Schau wie die Ex-Jedi es tat. So oder so, ihre Begleiterin war eine Blaupause dafür, wie man sich auf solchen Banketts eigentlich verhielt und dass sie Brianna dazu gebracht hatte, sich mies zu fühlen, tat dem keinen Abbruch.

„Ist schon okay,“

Erwiderte die Echani und lächelte äußerlich. In all der Unsicherheit schien es ihr angenehmer, die Nähe einer bereits bekannten Person zu suchen, anstatt sich gleich in ein neues Abenteuer zu stürzen, auch wenn die bisherigen Erfahrungen mit Keebo nicht unbedingt die besten waren. Für das was sie im Moment wollte hielt sie ihn für einen geeigneten Gesprächspartner und zudem schien er nicht ganz zu dem Standesdünkel verfallen wie gewisse andere ihrer Partybekanntschaften hier. Die ursprüngliche Frage nach Adria verlief zwar ein wenig im Sande, aber eigentlich war Brianna weniger daran interessiert, ob Kiras Tochter nun ihre Fesseln gesprengt hatte oder nicht, sondern vielmehr, was sie für sich selbst erwarten konnte. Doch letzten Endes erreichten sie einen gewissen Konsens, dass Adrias Ketten wohl Kira hießen.


„Da habt Ihr wohl recht, sie hätte es hier wohl eher einfach. Vor allem kann sie sich den Werdegang ihrer Mutter ansehen und sich bildlich machen, ob das der Weg ist, den sie sich für sich selbst vorstellt. Ich denke, das ist es – vielen Dank für diese Einsichten,“

Schloss Brianna dieses Thema ab. Kira war ja nun nicht gerade eine Sith mit großer Machtbasis und Adria im Grunde auf einem anderen Weg als ihre Mutter, wenn sie sich diesen nicht auf dieselbe Weise kaputtmachte. Die beiden waren sich einfach zu ähnlich. Damit war die Echani zufrieden, ihrer Ansicht nach war die neue Konkurrentin in zweiter Generation keineswegs am Ziel im Sinne des Sith-Kodex angelangt, und das war auch gut so.

Zu Briannas Überraschung bemühte sich Keebo auf unerwartete Weise hilfreich zu sein, indem er das Gespräch auf die Frage lenkte, was es denn eigentlich war, was passieren müsste, damit die Echani die gepriesene große Freiheit selbst erlangte. Zunächst verbrachte die Neu-Sith einige Zeit damit, herumzueiern, bis sie sich in ihrer Argumentation spiralförmig dem Punkt näherte, auf den es ihr eigentlich wirklich ankam: Selbstbestimmtheit. Jetzt wo sie wusste was sie eigentlich überhaupt wollte, konnte sie sich überlegen, was in dieser Hinsicht zu unternehmen war. Freilich lieferte Keebo ihr dafür keine Lösung auf dem Silbertablett, raubte ihr dafür aber gleich ein paar Illusionen, die Janus ihr eingesetzt hatte. Zunächst fühlte Brianna sich enttäuscht und nahm an, dass der zweifache Überläufer einfach falsch liegen musste. Es musste doch die totale Freiheit geben, aller Fesseln entledigt? Aber sie hörte ihm weiter zu und hatte zunehmend das Gefühl, dass an seinen Worten etwas dran war. Frau war sich nicht allen Dingen bewusst, die sie fesseln und zurückhalten mochten. Sie konnte sich von einer Kette befreien, würde feststellen, dass nicht plötzlich schlagartig alle Wünsche in Erfüllung gingen und sie würde sich fragen, warum. Allerdings riet er zugleich davon ab, stets nach dem Haar in der Suppe zu suchen – zwanghaft nach Problemen zu suchen machte eine jedenfalls auch nicht freier. Zudem war dies eine Frage der Perspektive: für Brianna war es offensichtlich, dass Kiras Erbe für Adria einen riesigen Klotz am Bein darstellte, aber vielleicht war ihr das selbst gar nicht klar? Fühlte sich wohlmöglich selbst völlig frei und schwerelos und ungebunden? Welche Fesseln hielten Brianna zurück, ohne dass es ihr klar war?

„Manche Fesseln, derer ich mir gar nicht bewusst bin, könnten für andere recht offensichtlich sein,“

Sinnierte die Zu-ihrem-Verdruss-Schülerin.

„Die Frage ist, wann diese ein Problem darstellen. Wahrscheinlich habt ihr Recht. Die totale Freiheit ist wohl doch ein unrealistisches Ziel und wie sollte das in einem streng hierarchischen Orden überhaupt möglich sein? Die Suche nach Grenzen und Einschränkungen könnte leicht zu einer Obsession für sich werden und derlei Dinge machen uns erst unfrei, oder nicht?“

Interessant war es, Odiles Standpunkt zu hören. Es war recht offenkundig, dass die Musikerin mit der Meinungsdiktatur im Imperium haderte und Brianna fand, dass die Frau in der Republik doch viel besser aufgehoben wäre, wo die Freiheit der Kunst einen hohen Stellenwert genoss. Irgendwie tat sich die Echani auch schwer mit der Vorstellung, dass man sowohl der Musik als auch der Dunklen Seite der Macht zugleich huldigen konnte – oder Odile war eine völlig andere Musikerin als Brianna das angenommen hatte, eine von der Sorte, die nach dem Konzert die Instrumente zertrümmerte – und sei es ein Konzertflügel. Dann würde das Entfesseln der inneren Wut freilich ganz gut passen. Aber, so behauptete die Tapani, wollte sie die totale Freiheit gar nicht. Keebo quittierte das Bekenntnis mit wohlfeilen Worten, von denen Brianna genauso wie bei Janus manchmal nicht ganz sicher war, ob sie wirklich verstand, was diese zu bedeuten hatten. Es schien ihr aber, dass der Sith-Vollstrecker ebenfalls sehr genau registriert hatte, wie Odile (aus Angst vor der eigenen Courage?) plötzlich zurückgerudert war und sich ebenso unvermittelt aufmachte, zu ihrem Meister zurückzukehren. Kira und Adria waren nirgendwo mehr zu sehen, registrierte Brianna erleichtert.

Keebo nahm den Ball auf, deutete ebenfalls seinen bevorstehenden Rückzug an und bedankte sich.

„Ich habe zu danken,“

Entgegnete die blasshäutige Humanoidin und verbeugte sich im Gegenzug just dieses Quäntchen tiefer, das einen Rangunterschied symbolisierte. Wahrscheinlich nahmen es Menschen und auch SIth in der Hinsicht eh nicht so genau.

„Ihr habt mir einiges aufgegeben, worüber ich nachdenken muss. Wenn ich darf, würde ich Euch erneut ins Vertrauen nehmen, sobald weitere Fragen aufkommen.“

Brianna konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Ian gewesen war, der eben zu ihr gesprochen hatte. Er wollte, dass sie in Kontakt blieben – vielleicht brauchte er ihre Hilfe bei irgendwas. Sie hatte noch gar nicht wirklich darüber nachgedacht, dass er, während sie hier einfach nur die Sith-Schülerin von Janus gewesen war und neue Kniffe in der Dunklen Seite lernte, vermutlich eifrig auf der Suche nach dem Heilmittel war. Die Echani musste sich unbedingt wieder stärker verinnerlichen, warum sie eigentlich hier war.

Irgendwann war Odile außer Hörweite verschwunden und mit einem verstohlenen Blick in ihre Richtung fügte Brianna leise an:

Das war jetzt allerdings merkwürdig.

Naja, wie auch immer, danke nochmals und ich nehme an, wir laufen uns sicher wieder über den Weg.“

Damit trennten sich ihre Wege und Brianna war auf einen Schlag ganz allein in der Menge. Natürlich könnte sie jetzt einfach zu Janus zurückkehren, aber nach allem, was Keebo ihr gesagt hatte, hatte sie das Gefühl, etwas Abstand zu brauchen und nachdenken zu müssen. Aber hier einfach rumstehen war keine Option und außerdem hatte sie ja das Bedürfnis, diesen Darth Zion, den Mann des Tages, noch kennenzulernen. Sie machte sich auf dem Weg, wurde aber alsbald vom Bedürfnis abgelenkt, etwas zu Essen zu finden außer den Minihäppchen, die eine nur hungriger machten als sie schon war, und etwas anderes zu trinken außer dem allgegenwärtigen Perlwein.

Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Bankettsaal – viele SCs, Brianna allein und auf der Suche
 
Bastion-Center-NoiTec Tower- Bankettsaal-Balkon- mit Janus und vielen anderen

Thatawaya wusste nicht, was sie von diesem Abend halten sollte. Erst dieses merkwürdige Blubberwasser, dass ihr so sehr das Gehirn und die Gedärme verknotete. Dann das zerbrochene Glas, das sich in ihrer Hand verewigt hatte. Naja. Sie hatte einige Schrammen vom Kampf mit ihrer Beute abbekommen. Dann die Schussverletzung durch Lyra. Da war das hier eine Kleinigkeit, die einfach nur ärgerlich war. Aber vielleicht sollte sie die nächsten Tage mal Pause machen. Da Lord Nergal seinen eigenen Zielen folgte, war sie ja frei das zu tun,was ihr beliebte. Und wenn das bedeutete, dass sie einfach in ihrem Nest blieb, war das auch in Ordnung. Aber so ganz übel war der Abend ja auch nicht. Thatawaya genoss das Gespräch mit dem hellhaarigen Menschen und fühlte sich mit ihm auf einer Wellenlänge. Allerdings war sie froh darüber, dass die Machenschaften von Ihm nicht privat geblieben waren. Sie waren es lang genug gewesen.

"Ich weiss nicht... manchmal ist es ganz gut,wenn jemand mal seine Nase in die Angelegenheit anderer steckt...."

Sonst würde sie wahrscheinlich jetzt verhungern. Lord Draconis hätte Ihn einfach getötet und niemand hätte sie in dem Container gefunden. Und ob sie es jemals geschafft hätte, die Tür aufzubrechen, war mehr als fraglich.

"Aber wenn ihr - und andere eures Standes- solche Heldentaten vollbringt wie die, von denen ihr mir berichtet habt: Warum sollte das Imperium nicht gut dastehen? Wenn Frieden und Ordnung herrschen, sollten die Leute doch zufrieden sein, oder?"


Frieden und Ordnung hatten bisher in ihrem Leben gefehlt. Nach allem, was Lord Sturn ihr erzählt hatte, durfte sie darauf hoffen, sie hier zu finden. Und vielleicht musste sie damit anfangen, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Lord Sturn´s Worte machten zwar Sinn, halfen ihr aber nicht weiter. Sie lächelte ihn an.

"Ich glaube, das der Preis in dieser Situation zu hoch ist und man mit dem Wissen eben nicht viel anfangen kann. Aber das bekräftigt mich in dem Gedanken, den ich eh schon hatte. Also habt ihr mir in dieser Frage dennoch geholfen. Vielen Dank."

Was der Sith gesagt hatte, stellte ihre Weichen für die Zukunft. Informationen, die ihr Türen öffneten. Sie konnte Wissen ja durchaus auch gegen Gegenleistungen teilen und so etwas für sich aufbauen. Die Fosh beschloss , dass für sich auszuprobieren. Aber dafür würde sie wachsamer sein müssen, als sie jetzt überhaupt konnte. Der Sith gab ihr dann noch einige Tipps. Allerdings sank ihr Mut etwas, als er Stärke ansprach, die man sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung verwenden konnte. Ihr Blick fiel auf ihre dürren Ärmchen. Auch wenn sie nicht so abgemagert wäre, war Stärke etwas, dass sie dennoch nicht in der Form aufbauen konnte, wie es Menschen oder ähnliche Spezies konnten. Aber mit Tarnung, Täuschung und Schnelligkeit hatte sie ja auch schon gute Erfahrungen gemacht.

"Ich fürchte, körperlich bin ich nicht dazu gedacht, besonders stark zu sein. Zumindest nicht in den Armen. Allerdings klingt die Option den Geist zu stärken schon wesentlich verlockender."

Sie hatte unter Ihm ja schon gelernt, wie angreifbar sie auf diesem Gebiet war. Sich gegen solche Angriffe wehren zu können, wär mehr als wertvoll. Zumindest wenn sie sich weiterhin in der Gegenwart dieser Wesen hier aufhalten wollte.

"Körperlich erfordert schon meine Nahrungsbeschaffung Schnelligkeit und Geschick. Das kann man sicherlich ummünzen."

Unweigerlich fragte sie sich, ob sie sich gegen Ihn hätte wehren können, wenn Er nicht auf der mentalen Schiene so stark gewesen wär. Er war ihr zumindest körperlich nie nahe gekommen, wenn sie bewegungsfähig und bei Bewustsein war.Er hatte also vielleicht um ihre Gefährlichkeit gewusst und hatte sie darum äusserst Vorsichtig behandelt...wenn man das so nennen konnte. Die Techniken, die Lord Sturn sonst noch erwähnte, klangen interessant und vor allem bei seinem Rat bezüglich eines Lichtschwertes, musste Thatawaya lachen.

"Um Eleganz ist es mir noch nie gegangen. Effektivität war aber umso mehr ein Muss in dem, was ich bisher getan habe. "

Wenn sie noch irgendwelche Schnörkeleien hätte einbauen wollen, wär sie schon lange tot gewesen. Ihr kam ihre letzte Aufgabe unter Ihm in den Sinn. All die anderen Raubtiere, die zumeist um einiges grösser waren als sie. Und der Kampf bis zum letzten, der durch Hunger und das Gefühl der Bedrohung durch die anderen entstanden war. Nein, für Eleganz war da kein Platz gewesen. Nur für Intelligenz, Schnelligkeit und Überlebenswillen. Und sie hatte überlebt. Als einzige.

"Und meine Gegner in die Erschöpfung treiben ist eh schon ne Taktik von mir. Sonst hätte ich gegen Beute-Tiere wie den Nager in eurem Untergeschoss garkeine Chance. Das Vieh war schon mindestens so gross wie ich."

Und es hatte sich heftig gewehrt. Ein herausfordernder Kampf. Aber ihr Hunger hatte sie siegen lassen und die Reste des Tieres würden ihr in den nächsten Tagen noch für ein paar Mahlzeiten reichen. Aber vielleicht sollte sie doch noch irgendwie versuchen, das Vieh in ihr Quartier zu zerren. Wenn Vergiftungen hier durchaus vorkamen- und so verstand sie Lord Sturn- waren die Reste ihrer letzten Mahlzeit vielleicht jetzt schon unbrauchbar. Vielleicht sollte sie den Kadaver doch einfach liegen lassen und sich eine frischere Beute suchen. Eine, die ungefährlich war. Aber vorher musste sie wieder zu Kräften kommen. Schlafen. Das Gift aus ihrem Körper bekommen. Jetzt, in diesem Augenblick, würde sie verlieren.
Der Sith gab ihr recht, dass man bei der Verteilung von Gift besser auf der Seite stand, die das Gift verteilte.Thatawaya lächelte.

"Ich werde mir das für die nächste Festivität hier merken."

Finger weg von allem, was verteilt wurde! Vor allem,wenn es ohne Gegenleistungen verteilt wurde! Vielleicht könnte sie aus der Haut ihrer nächsten Beute einen Wassercontainer bauen, so dass sie sich Flüssigkeit aus einer sicheren Quelle holen konnte. Die würde sie jedoch erstmal finden müssen. Der Sith brachte dann ein anderes Thema ein: Kunst. Er erzählte von einer Ausstellung, an der er wohl mitgewirkt hatte und von einem Werk über ein Massaker. Thatawaya legte den Kopf schief.

"Ich fürchte meine Erfahrungen zum Thema Kunst sind... nicht existent. Aber es würde mich interessieren. Wenn ihr mir eine Wegbeschreibung zukommen lasst, würde ich mir das gerne einmal anschauen."

Sie kannte sich hier nicht aus. Kaum im Gebäude des Sith-Ordens und garnicht ausserhalb dessen. Dieser Turm hier stach zum Glück aus den anderen Gebäuden etwas heraus und sie hatte Personen gehabt, denen sie hätte folgen können. Ohne das hätte sie sich wohl einfach verlaufen.
Das der Sith mehr Achtung für die Angreifer auf dem Kunstwerk hatte, ließen Thatawaya nicken.

"Das Gesetz der Natur. Fressen oder gefressen werden. Ganz normal. Niemand ist wehrlos. Irgendwas hat jeder bekommen, um sich zu behaupten.Wenn er es nicht einsetzt, ist es einfach Dummheit! Natürlich kann man dennoch verlieren und gefressen werden. Aber dann kann man wenigstens behaupten, man hätte alles versucht um es zu verhindern. Wie dieser Nager. Er hat gekämpft bis zum Schluss, war aber an Ende nicht geschickt genug. Also wurde er zu meiner Mahlzeit. Aber er hatte zumindest nicht verfrüht aufgegeben."

Als sie bei Ihm gefangen gewesen war, hatte Er ihr zwar ihre Mahlzeiten auch einfach nur in Schalen hingestellt. Aber oftmals hatte sie das auch nicht vertragen. Nein, sie durfte nichts mehr annehmen, was einfach so verfügbar war. Dann war sie auf der sicheren Seite. Zumindest was das anging.

Bastion-Center-NoiTec Tower- Bankettsaal-Balkon- mit Janus und vielen anderen
 
[Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des galaktischen Handels - Dachterrasse] Darth Angelus, Odile Lemaire, Lady Adria

Mit der harmlosen Antwort, die sie der giftigen Schnalle gegeben hatte, erntete Odile bei ihrem Meister ein heiseres Lachen. Und auch wenn sie sich im Moment noch nicht erklären konnte, warum das so war, stimmte dieser Klang die lebhafte Sithschülerin froh. Vielleicht weil er erkannt zu haben schien, dass sie in dieser Umgebung - dieser Gesellschaft - nicht preisgeben wollte, was sie gehört hatte. Die adelige Tapani hatte nicht einmal darüber nachgedacht, ob und warum sie die Details ihres Gesprächs mit Darth Keebo und Brianna für sich behielt. Diskretion und Understatement waren ebenso in ihrem Blut, wie die Finesse und Geduld, die für das Gelingen einer guten Kabale nötig waren. Im Gegensatz zu der kleinen Petze Adria würde sie nicht voreilig über jemanden in dessen Abwesenheit reden. Das ruinierte den eigenen Ruf viel schneller und nachhaltiger, als man es sich vorstellen konnte. Die Aristokratin war in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Worte wie Dolche benutzt wurden, und einige von ihnen waren nicht nur scharf, sondern auch vergiftet. Wer nicht lernte, sparsam mit ihnen umzugehen, war bald ohne Waffe in dem tödlichen Spiel um Macht und Einfluß, denn mit Informationen verhielt es sich wie mit jeder anderen Ware: Ihre Verfügbarkeit bestimmte ihren Wert.

Als Sabars Kampfgefährtin mit einem schnippischen
"Ist das so?" versuchte, nachzuhaken, neigte Odile nur dezent den Kopf, hätte aber am liebsten vor Vergnügen in die Hände geklatscht. Die leidenschaftliche Künstlerin hatte mit keinem ihrer Worte gelogen - sowas hatte sie nicht nötig. Ihre Stimme war seidenweich, als sie Adria antwortete.

"Verzeiht mir meine Unerfahrenheit, Lady Adria. Es ist das erste Mal, dass ich die Gelegenheit habe, so vielen Ordensschwestern und -brüdern zu begegnen, daher schien es mir ratsam das erste Kennenlernen nicht mit heiklen Themen zu beschweren. Wenn ich jedoch vorher gewußt hätte, dass ich für Euch Informationen sammeln soll, hätte ich den Schwerpunkt meiner Gespräche natürlich anders gelegt."

Es war eine durchaus angenehme Überraschung, dass ihr Meister zur Besonnenheit im Umgang mit dem machtvollen und einflußreichen Graf Sturn riet. Sich unbedacht in eine von kleinlicher Missgunst getriebene Fehde zwischen seiner ehemaligen Kampfgefährtin und Sturns silberhaariger Eroberung zu stürzen, schien zu Odiles Erleichterung nicht sehr hoch auf der Liste seiner Pläne für die nächste Zukunft zu stehen. Darth Angelus Ambitionen waren größer, als die niedliche Intrige dieser Adria-Sith. Und auch wenn sie sonst sehr verschieden waren, so ähnelten sich Schülerin und Meister zumindest in diesem Punkt. Die Gelassenheit, mit der ihr Meister die derzeitigen Entwicklungen betrachtete, erreichte jedoch seine Grenze bei der Vorstellung, von Brianna bloßgestellt zu werden. Ein wunder Punkt und eine Schwäche, die die schlanke Aristokratin mittlerweile gut genug kannte, um sie zu fürchten. Als sein finsterer Blick auf sie fiel, beeilte sie sich daher noch einmal ihren Standpunkt zu verdeutlichen. Odiles Stimme war leise, aber klar.


"Meine Loyalität gilt Euch, Darth Angelus. Ausschliesslich Euch."

Es lagen eine Aufrichtigkeit und Unverstelltheit in ihren Worten, die sonst hinter höflichen Floskeln kaum zum Vorschein kam, allerdings hatte sie dabei Adria den Rücken gekehrt und sich Sabar zugewandt. Die Geste - mehr noch als ihre Worte - schloß die andere aus. Bei aller Demut, bestand auch Odile darauf, dass sich niemand zwischen sie und ihren Meister drängte. Loyalität und Treue waren im Verständnis der adeligen Tapani keine Einbahnstrassen: Sie hatte immerhin ein recht sorgenfreies Leben aufgegeben, um ihm zu folgen. Das Mindeste, was sie im Gegenzug von ihm erwartete, war das Vertrauen, dass sie nicht gegen seine Interessen handelte. Daher lag in ihrem Lächeln eine Spur Schärfe und in ihren türkisgrünen Augen blitzte es herausfordernd, aber nur einen Atemzug später drehte sich Odile mit kontrollierter Eleganz wieder dem Rest der Welt zu und hörte die Genugtuung in Darth Angelus' finsteren Worten, als er über Briannas mutmaßlich qualvolles Ende sinnierte.
Als Sabar sein Glas hob und Adria ihren unbescheidenen Trinkspruch ausbrachte, stimmte die junge Frau ihr dieses Mal sogar uneingeschränkt zu und wiederholte den Toast der anderen Sith mit erhobenem Glas, derweil sie jedoch ihren Meister ansah.


"Auf uns. Niemand ist uns ebenbürtig."

[Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des galaktischen Handels - Dachterrasse] Darth Angelus, Odile Lemaire, Lady Adria
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Thatawaya, viele weitere Gäste

Mehr und mehr genoss Janus diesen Abend. Dem Grafen lagen solche Anlässe, man konnte durchaus behaupten, dass ihm eine gewisse Affinität für die rauschenden Feste und Zeremonien der oberen Zehntausend in die Wiege gelegt worden war. Aber sein Vergnügen ging darüber hinaus, war mehr als Zufriedenheit angesichts der Tatsache, dass er von denen umgeben war, die Macht und Einfluss besaßen. Nein, viel mehr Freude bereitete es ihm, die Schwachstellen zu suchen und zu finden. Die Makel, die Eitelkeiten, die Rivalitäten, die schmutzigen Geheimnisse, die Abgründe, die hinter Lächeln und Schmuck verborgen waren. Für den Inquisitor, der sich selbst im Grunde einer anderen, höheren Spezies – bestehend aus einem einzigen Lebewesen – zurechnete, war es so, als würde er Tiere im Zoo beobachten. Der Vergleich ließ den blassen Fastmenschen schmunzeln und er widmete sich wieder ganz seiner Gesprächspartnerin. Thatawaya stach heraus, und das nicht bloß, weil sie anders als die meisten Anwesenden kein Mensch war. Die gefiederte Frau sinnierte gerade darüber nach, ob es manchmal nicht vielleicht doch weise war, Geheimnissen auf den Grund zu gehen, mochten diese auch noch streng gehütet sein. Janus reagierte mit einem ambivalenten Nicken, das einen breiten Spielraum von Deutungen zuließ, und trank einen Schluck, mehr um seine Lippen zu befeuchten als aus genuinem Durst, er wollte gerade das Glas absetzen, als die Fosh einen in orthodoxen imperialen Ohren geradezu ketzerischen Gedanken äußerte. Bedächtig setzte der Dunkle Lord sein Glas ab und wölbte eine Augenbraue, als er seine Gesprächspartnerin taxierte. Seine Stimme blieb glatt und ruhig, ein Hauch von Tadel schlich sich hinein, doch nur ein Hauch.


„Nicht viele würden es wagen, solche Überlegungen in Gegenwart eines Inquisitors Seiner Majestät zu denken, geschweige denn zu äußern. Aber Kraft meines Amtes will ich von der Prämisse ausgehen, dass diese Fragen selbstredend keine Zweifel am endgültigen Sieg unseres glorreichen Imperiums sind, sondern lediglich Neugier. Die Antwort darauf ist recht simpel: Die Existenz ist ein ständiges Ringen. Ein unaufhörlicher Kampf. Und es gibt Lebewesen, die schlicht nicht bereit sind, ihren Platz in der natürlichen Ordnung – einer Ordnung, wie sie das Imperium anstrebt – zu akzeptieren. Sie weigern sich, das Haupt vor denen zu neigen, die besser sind als sie, und verbreiten Anarchie in dem verzweifelten und zum Scheitern verurteilten Versuch, ihre Herren und Meister zu verdrängen. Ergo sind wir stets gefordert, für die Hierarchie einzutreten und sie zu verteidigen.“


Die grünen Augen des Grafen schimmerten in einem amüsierten goldenen Glanz, denn unnötig zu erwähnen konnte man diesen Vorwurf auch allen Sith machen. Welcher Schüler fügte sich schon für alle Zeit seinem Meister, welcher Jünger strebte nicht nach dem Aufstieg und welcher Lord gierte nicht heimlich nach dem Thron? Ehrgeiz war keine Sünde, sondern eine Tugend, und Janus sah den Konflikt mit den Jedi und der Neuen Republik daher weniger als ideologisches Ringen, sondern pragmatisch-nüchtern als den Kampf um die Macht in der Galaxis. Würde die Gegenseite mehr seinen Ambitionen gerecht werden und ihm die besseren Chancen bieten, dann hätte er binnen eines Wimpernschlag unter einem neuen Banner seine Pläne verfolgt. Janus erlaubte sich ein leises Kichern, bevor seine Maske wieder fest saß und er Thatawaya lauschte. Die Fosh bedankte sich für seine Hilfe, ihre Gedanken über den Preis von Wissen waren offenbar den seinen nicht unähnlich. Janus deutete ein huldvolles Nicken an und sein Lächeln wurde eine Spur breiter, er legte ein wenig Wärme und Sympathie in seine Stimme.


„Es war mir ein Vergnügen, Thatawaya. Ihr seid weise, besonders für jemanden Eures Ranges. Bleibt diesen Prinzipien treu und Ihr werdet es weit bringen.“


Auch seine weiteren Ratschläge nahm das gefiederte Wesen dankend an. Ein starker Geist, ein geschickter Körper, ein effizienter Kampfstil. Ja, der Graf konnte vor seinem geistigen Auge sehen, wie diese noch so frische Sith zu einer mächtigen Kreatur der Dunklen Seite heranwachsen könnte, das Potential war zweifellos vorhanden.


„Gut. Nutzt Eure Stärken. Arbeitet an Euren Schwächen. Und vergesst niemals, dass Effizienz ihre ganz eigene Eleganz hat. Einem großen Künstler längst vergangener Zeiten wird als Antwort auf die Frage, wie er so herrliche Skulpturen fertigen konnte, zugeschrieben: Indem ich alles, was überflüssig ist, entferne.“


Der elegant gekleidete Aristokrat schmunzelte und das Lächeln wich auch nicht von seinem Gesicht, als Thatawaya auf ihr Jagdverhalten und ihre Beute zu sprechen kam. Nagetiere also, und sehr wahrscheinlich roh. Nicht unbedingt das, was Janus als gehobene Küche und Esskultur bezeichnen würde, aber er hatte gelernt, sich mit dem Mangel an Geschmack der meisten Lebewesen zu arrangieren. Sie konnten schließlich nichts dafür, dass sie nicht als er geboren worden waren. Was das Thema Gift und dessen Verteilung anging, waren die beiden so unterschiedlichen Sith dann allerdings einer Meinung und ein wenig konspirativ schürzte Janus seine Lippen und schenkte seiner Gegenüber einen wissenden Blick. Unterschiede wurden wieder deutlich, als sich das Gespräch der Kunst zuwandte.


„Oh, ein...unbelasteter Blick wie der Eure kann für solche Ausstellungen sehr wertvoll sein. Zu viele Besucher sind bereits...nun, wie soll ich es sagen: Ihre Sinne sind abgestumpft, ihre Erwartungen und Präferenzen vorhersehbar, ihr Denken erschreckend konventionell. Manchmal ist es gut, aus gewohnten Bahnen auszubrechen. Seht Ihr die bezaubernde Dame dort drüben, die sich gerade von meiner Schülerin, der Frau mit den weißen Haaren, verabschiedet? Odile Lemaire, einer Musikerin aus dem Tapani-Sektor. Einige ihrer Werke sind geradezu kleine Revolutionen gegen alles, was in diesem Bereich als gängig gilt.“


Aufmerksam hörte Janus zu, als er mit seiner Erläuterung zum Ende gekommen war und Thatawaya schilderte, wie sie die im Gespräch diskutierten Themen in Einklang mit ihren Erfahrungen als Jägerin brachte. Ihr Referenzrahmen mochte animalisch geprägt sein, aber es war nicht zu leugnen, dass sie den Kern der Sache verstanden hatte. Der Dunkle Lord nickte und ließ seine Zufriedenheit und Zustimmung auf die Fosh überschwappen, gab ihr das Gefühl, genau das Richtige gesagt zu haben.


„Exakt. Die Natur hat uns das Dejarik-Brett gegeben, und nun liegt es an uns, die Züge zu machen, von denen wir uns Gewinn versprechen. Die Werkzeuge, die uns dafür zur Verfügung stehen, gehen weit über körperliche Stärke und Geschickt hinaus. Weisheit, Entschlossenheit, Ehrgeiz, Flexibilität, all diese Qualitäten sind nützlich, für sich allein und erst recht, wenn sie miteinander kombiniert werden. Oh, ich muss gestehen, ich genieße Unterhaltung, Thatawaya. Ihr könnt sicher sein, dass ich Eure weitere Karriere mit großen Interesse verfolgen werden.“


Ebenso geschickt wie formvollendet vollführte der Graf eine höfische Verbeugung, seine Lippen zierte ein erhabenes Lächeln und als er sich wieder aufrichtete, war sein Habitus ganz der eines Mannes, der zum Siegen und zum Herrschen geboren war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er seinen Platz in der Neuen Ordnung einnehmen würde, die ihre Schatten voraus warf. Nur eine Frage der Zeit...


[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Balkon | Janus, Thatawaya, viele weitere Gäste
 
Die markierten* Absätze wurden aus Gründen der IP-Logik überarbeitet
_______________________________________________________


Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des galaktischen Handels - Dachterrasse - Darth Angelus, Odile Lemaire, Adria Guldur


Noch als er seinen Standpunkt in ungewohnter Bedacht, ja beinahe schon Zurückhaltung, geäußert hatte, wusste Darth Angelus bereits, dass Adria nicht klein bei geben würde. Ihr Temperament war sogar ungezügelter als das seine und ihre Rachsucht noch verheerender. Doch stellte das wirklich ein Problem für ihn dar? Gewiss nicht, schließlich verspürte der Krieger selbst Abscheu gegenüber der Jedi unter ihnen. Es gab nur wenige Dinge, die ihn heute mehr hätten befriedigen können, als die Verräterin Brianna mit ihrer offen zur Schau gestellten Arroganz und Ignoranz untergehen zu sehen. Anders als seine frühere Kampfgefährtin verspürte er lediglich nicht den Drang, seine Gedanken offen hinauszuposaunen und damit zu riskieren, in die Ungnade des mächtigen Lords zu fallen, der nun mal Briannas Meister war. Gewiss hatte Adria mächtigere Verbündete im Orden als Angelus selbst; alleine schon ihre Mutter genügte vermutlich, um sich gegen mächtigere Sith aufzulehnen, doch kannte Angelus die berüchtigte Sith-Lady nicht persönlich und hatte keinesfalls vor, sich hirnlos in eine Fehde hineinziehen zu lassen, über die er nicht den Hauch von Kontrolle hatte. Odile, die eben noch bereits haarscharf an einer noch deutlich unangenehmeren Konfrontation mit Adria vorbeigeschlittert war, äußerte jedenfalls ihre feste Loyalität ihrem Meister gegenüber, was ihn wohl zufrieden stellen sollte. Jedoch war dies nicht mehr als ein Mindestmaß an Gehorsamkeit und Kooperation, das er von seiner Schülerin erwartete. Und selbst hierbei konnte er sich nicht allzu sicher sein, hatte Odile schließlich eben noch bei Brianna gestanden und sich bestimmt nicht bloß über Mode und Kunst unterhalten, wie von ihr behauptet. Nein, noch war die Adelige noch keine von ihnen und es gab zahlreiche essentielle Werte, die ihr beigebracht und gefestigt werden mussten, ehe sie nicht nur mit dem Wolfsrudel gehen, sondern sich einen festen Bestandteil von diesem nennen durfte. Dazu gehörte auch, einer ehemaligen Gefährtin und Kriegerin wie Adria den Respekt zu gebühren, der ihr zustand, und nicht an irgendwelchen Lästereien teilzunehmen, wie mit ihren prätentiösen High Society-Freundinnen aus dem Eternal Dawn und anschließend nicht einmal mit der ganzen Wahrheit herauszurücken. Odile war eine vielversprechende und versierte Schülerin mit ungeheurem Potential, doch sah Darth Angelus ähnliche Schwächen in einfachsten Umgangsformen, wie er sie selbst vor nicht allzu langer Zeit noch hatte und die ihm die ein oder andere Blamage verschafft und ihm sogar um ein Haar das Leben gekostet hatten. Darth Angelus stand also vor der Wahl; würde er seine Schülerin gewähren und ihre Lektionen auf eine schmerzhaftere Weise lernen lassen, oder sie ein für alle Mal ermahnen? So oder so war dies kein Belang für den Augenblick, da Adria einen Trinkspruch machte, der ganz nach seinem Geschmack war und den seine Schülerin sogar wiederholte, was ihn zufrieden in ihre Richtung blicken ließ.

"Keine Seele"

war ihnen in der Tat ebenbürtig. Sith existierten, um zu herrschen, nicht zu dienen und dieser besondere Moment demonstrierte, dass auch Störungen von außerhalb dieser Überlegenheit nichts anhaben konnten. Die Kriegerin verabschiedete sich unterdessen und verließ das Gespann aus Meister und Schüler mit zügigen, aber anmutigen Schritten. Der Krieger sah der Ritterin noch ein paar Sekunden nach, während er ihr noch über ihre Verbindung in der Macht ein aufbauendes Signal mit auf den Weg gab, dann wandte er sich endlich Odile zu, die nun seine volle Aufmerksamkeit genießen durfte.

"Was ich sagte, habe ich auch so gemeint. Zumindest in Teilen..."

Der Krieger pausierte, um sich wieder dem Ausblick über dem Nachthimmel Bastion Centers zuzuwenden:

"Adria wird bestimmt nicht klein bei geben und damit aufhören, sich mit der Schülerin des Grafen anzulegen. Und das ist auch gut so. Ich kenne ihr feuriges Temperament und ihren gnadenlosen Willen und nun einen Rückzieher zu machen und sich geschlagen zu geben, würde auch ein schlechtes Licht auf mich werfen. Unsere gemeinsame Vergangenheit hat einen festen Bund geschmiedet, der zwischen uns herrscht. Ihr Ruhm ist mein Ruhm, genauso wie meine Glorie ihre Glorie ist."

Natürlich konnte Angelus die aufkeimende Eifersucht seiner adeligen Schülerin spüren. Sie war eine Emotion wie jede andere und potentieller Herd für die dunklen Kräfte, die in Odile innewohnten. Dies hatte sein Gutes, doch galt es genauso, das Gleichgewicht zu wahren und sich davor zu hüten, Sklave dieser Emotion zu werden oder gar an ihnen zugrunde zu gehen, wie vor einigen Tagen noch, als Odile in Ohnmacht fiel und niemand wusste, ob sie mit ihrem Leben davon kommen würde. Angelus hatte vor, seine Schülerin bis zu einem gewissen Grad zu kontrollieren und genauso von ihrer Loyalität zu profitieren, wie sie von seinem Wissen und seinem Schutz. Erst der Rang des Kriegers würde diese Fesseln lösen und dann einer mächtigen Sith-Lady die Chance gewähren, ihren eigenen Weg unter den Raubtieren des Ordens zu gehen - vorausgesetzt, sie würde es bis dahin schaffen. Darth Angelus schlug also die Brücke, um Odile den Zusammenhang zu verdeutlichen.

"Sie sollte aber dennoch ihr Feuer zügeln, um sich nicht doch daran zu verbrennen. Genauso wie Du. Ich halte auch dich dazu an, leidenschaftlich und frei zu sein, da eine schwache Schülerin ebenso mir Schande bereiten würde. Genauso aber eine vorlaute, sich selbst überschätzende Schülerin, die den Unmut meiner Gefährten auf sich zieht."

Der Krieger blickte seine Schülerin mit strengem Blick an:

"Adria ist meine Gefährtin - Brianna nicht. Du solltest also in Erwägung ziehen, deine Loyalität in diesem Konflikt zu überdenken. Zu Gunsten der Jedi zu lügen, war ein Fehler, der sich bestimmt nicht wiederholen wird. Schon morgen könnten wir alle Seite an Seite kämpfen...möchtest du in diesem Fall nicht sichergestellt wissen, dass Adria, eine Ritterin des Imperators, dir wohlgesonnen ist? Oder willst du ständig über den Rücken sehen müssen und dich vor einer Rivalin fürchten, die dir in jedem denkbaren Belang, der bei uns Sith zählt, haushoch überlegen ist? Die Entscheidung liegt bei Dir und Du bist zu klug, um die falsche Wahl zu treffen."

Nun legte der Meister seiner Schülerin die Hand auf die Schulter, um sie ein für alle mal auf den vernünftigen und für ihn angenehmeren Weg einzuschwören.

"Als Schüler habe ich einst selbst den Fehler gemacht, mich mit einem gefährlichen und unberechenbaren Krieger anzulegen. Eine gewaltige Narbe unter meiner Brust zeugt heute davon, wie dieses törichte Verhalten mir beinahe das Leben gekostet hat. Und da es sich bei Adria ironischerweise um die ehemalige Schülerin ebenjenes Kriegers handelt und nicht nur die guten Eigenschaften von ihm geerbt hat, erzähle ich dir all das."

*Mit diesen Worten ließ der Krieger von Odile ab und bereitete sich darauf vor, den Abend für sich abzuschließen, als ihn urplötzlich ein unerwarteter Besuch in Form des hochrangigen Extinktors Kal'lesu ereilte. Mit einer auffordernden Handgeste deutete er Odile an, ihn mit der ihr fremden Person allein zu lassen, die offenbar etwas anzubieten hatte und sich dazu entschied, sein Anliegen nicht ganz so arrogant und abwertend wie sonst vorzutragen. Zwar glaubte der Krieger nicht, dass er als Ritter seiner Majestät Darth Allegious sich einem Patron unterzuordnen hatte, doch gönnte er dem jämmerlichen Nichtmenschen seinen kleinen Erfolg und konzentrierte sich stattdessen aufs Große Ganze, denn die beiden Belohnungen für seine Mühen, die zwar mehr als zusätzliche Aufträge gemeint waren, Darth Angelus aber mitnichten als solche erachtete, hatten es jedenfalls in sich. Und ein schöner Nebenaspekt war unfraglich, im Auftrag des Zirkels gegen die fragwürdige Jedipolitik des Grafen Sturn agieren zu können. Dies hatte nur zu bedeuten, dass er bei der Meisterin des Zirkels entgegen der enttäuschenden Reaktion auf die Vernichtung des Kults des Fleisches hin hoch im Kurs stand und schneller aufsteigen würde, als gedacht. Der Krieger grinste kurz darauf wieder alleine düster in die einsame Nacht hinein und nahm sein Amulett des Ritterordens von der Kette, um es mithilfe der Nacht einige Male in der Luft kreiseln und anschließend wieder zurück in seine Hand gleiten zu lassen. Darth Angelus öffnete wieder seine nun blutrot in der Nacht glühenden Augen und wusste finster grinsend, dass das Schicksal noch immer auf seiner Seite war...

***

*Für den Krieger war es ein unbeschreibliches Gefühl, flankiert von seinen vier Begleitern des Zirkels durch die Domäne der Oberen zu schreiten, fast schon wie ein Triumphzug. Seine glänzende schwarze Rüstung mit dem imposanten blutroten Umhang zog den ein oder anderen Blick auf sich, doch war dieser Bereich des Tempels nicht mit der Domäne der Wissenden zu vergleichen. Hier hausierte niemand anderes als die herrschende Klasse des Sith-Ordens und des Imperiums und wo man in der Domäne der Wissenden noch häufig den ein oder anderen verlaufenen Lump antraf, schien die Ordnung hier voll und ganz gewahrt. Den respekteinflößenden Anhängern des Zirkels folgend, passierten sie einen Wachposten des Grafen, der dessen Wappen auf der Robe trug. Mit dominanten, weiten Schritten passierte Darth Angelus die Schwelle zu jenem Bereich, der das Domizil von Graf Janus Sturn eröffnete und in jenen Bereich führte, der für die Unterbringung von Gefangenen diente... wenn auch vermutlich ausschließlich Gefangenen höheren Standes. Mit finsterer Miene sah Darth Angelus die beiden Wachposten vor der verstärkten Tür an, die von den Dienern des Grafen die Anweisung bekamen, den Weg für einen Gast des Gefangenen freizumachen. Wenig später öffnete sich dann mit einem leisen Zischen die Tür, ehe Darth Angelus in die dahinter liegende Dunkelheit trat und seine vier Begleiter draußen stehen ließ. Es war bereits spät und nach Mitternacht, und zweifelsohne würden sie noch einige Stunden hier zubringen.
Mit langsamen, aber geräuschvollen Schritten betrat der Krieger das kleine Zimmer, dass mehr einem Gästezimmer glich, als einem Quartier für Gefangene und versprühte im selben Zug die ihm eigene Aura der Finsternis und des Blutdurstes wie einen Parfümduft. Was, oder besser gesagt wer genau hier auf ihn wartete, wusste er noch nicht. Nur dass es sich dabei um ein eines der ranghöchsten lebenden Mitglieder des Ordens der Jedi handeln sollte und dieses für die nächsten Stunde ihm gehören würde...



Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, fremder Jedi






 
Zuletzt bearbeitet:
- Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des Galaktischen Handels - Agustin, Aren, Adriana, Abella, Valeria, Darth Zion, Lord Saphenus, Maximilian Von Janetschko, diverse andere

Für Machtmenschen wie Agustin gehörte es zur Tagesordnung, kryptische Botschaften zu empfangen, die kaum einzuordnen waren. Oft schwang in ihnen ein beunruhigender Unterton mit, der in Wahrheit aber von wo ganz anders herrührte. Der Schlächter von Dubrillion hätte nun den ganzen Abend damit zubringen können, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was Saphenus ihm so dringliches mitzuteilen hatte. Das hätte gleichzeitig auch behauptet, dass dieser Abend hinüber gewesen wäre und selbst ein Stratege wie Agustin kaum noch Kapazitäten freigehabt hätte, um sich unter die Leute zu mischen und die ihm eigene Form der Politik zu betreiben. Nein, stattdessen vermerkte er die dringliche Nachricht des Sith bloß, maß ihr eine erhöhte Priorität bei und nahm sich vor, dieses Problem - wenn es denn eines sein sollte - gleich nach der Feier anzugehen. Die Geschäfte und Vereinbarungen zwischen den beiden Gouverneuren waren beileibe nicht nur lupenrein und gewiss nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, weshalb es durchaus möglich war, dass es an dieser Stelle brannte. Doch auch Korriban war eine recht instabile Verwaltungszone, auf der es alle möglichen Herde für Unruhen und Konflikte gab. Andererseits hätte sich der Zabrak in besonders in ersterem Fall bestimmt nicht dazu entschieden, dieses Thema ausgerechnet hier, bei einem mehr oder weniger zufälligen Treffen anzuschneiden und Agustin erst gar nicht im Vorfeld zu kontaktieren.
Sich dennoch des Ernstes der Lage bewusst, nickte Agustin mit steinerner Miene und entgegnete seinem
mächtigen Verbündeten mit leiser Stimme:

"Ich werde mich darum kümmern, keine Sorge"

Das beinahe unkenntliche Deuten des Zabrak mit seinem Auge in Richtung der anderen entging dem Verwalter nicht. Offenbar ging es dem Zabrak darum, in Ruhe und unter vier Augen mit Agustin zu sprechen und das Thema vorerst auf sich beruhen zu lassen. Der Schlächter von Dubrillion lehnte es strikt ab, vor Aren oder sogar Zion irgendwelche Geheimniskrämereien zu betreiben, doch nickte er ganz leicht und gab damit zu verstehen, dass er vernahm und verstand. Damit ging die muntere Runde unter den vier mächtigen Männern und deren weiblichen Begleitungen etwas abseits von ihnen weiter und interessiert verfolgte Agustin, wie sich Aren und Saphenus ein wenig abtasteten und versuchten, sich untereinander kennenzulernen. Mit seiner Feststellung bezüglich Agustins Sinn für gute und vor allem sorgfältig ausgewählte Freundschaften traf der Sith dann wieder komplett ins Schwarze, was der Schlächter von Dubrillion abermals mit einem zufriedenen Nicken begrüßte. Erst nach Arens scherzhaftem Vorstoß, in seiner großen Verwandtschaft gerne nach einer angemessenen Partie für den Governor von Korriban suchen zu können, antwortete dieser in einer ziemlich makaber und geschmacklos anmutenden Manier, was Aren aber ganz und gar nicht zu beeindrucken schien. Und das, obwohl er Saphenus noch gar nicht kannte, so wie Agustin und wusste, dass diese spezielle Aussage kaum ernst zunehmen war. Der Verwalter kannte die Geliebte seines Verbündeten Talitha und hatte das ungewöhnliche Paar bereits in privaten Augenblicken miterleben dürfen; er wusste, dass der Sith für seine entstellte Geliebte etwas Besonderes übrig hatte und ihr nichts anhaben würde. Saphenus übertrieb wohl nur, um innerhalb der Runde keine Schwäche zu zeigen und sein Image als Sith zu pflegen, wie es beispielsweise auch Darth Zion in meisterhafter aber deutlich unauffälligeren und keinesfalls weniger einschüchternden Manier tat. Auf seine Frage hin, wo er denn Talitha gelassen hatte, holte Saphenus zu einer schwierig einzuordnenden Antwort aus. Agustin hatte nicht geahnt, dass die Geliebte des Gehörnten derartige Erinnerungen mit Bastion verband, falls es denn stimmte.

"Wie schade. Grüße sie gerne von mir und lass sie wissen, dass sie auf Dubrillion stets ein willkommener Gast ist. Es liegt Bastion zwar deutlich näher als Korriban, doch sollte dafür mit genügend anderen Annehmlichkeiten auftrumpfen."

Die kalte Stimme des Schlächters von Dubrillion durchschnitt die Luft wie ein Rotorblatt. Er ließ keinen Zweifel daran, dass seine Worte auch so gemeint waren, wie er sie äußerte. Hätten Saphenus oder Talitha ihn darum gebeten, sie für unbestimmte Zeit auf Dubrillion mit allem erdenklichen Komfort und Luxus einzuquartieren, wäre er der Bitte nicht einmal zehn Minuten später schon nachgekommen, um bereits alles organisiert und vorbereitet zu haben. Agustin war ein gönnerhafter Verbündeter, dem es fern lag, seine Freunde in Stich zu lassen, wenn es denn Not tat. So erbarmungslos und eisern er nämlich auch mit seinen Feinden verfuhr; mit seinen Partnern handhabte er es anders. Seine Ausführungen über die Bekanntschaft mit Saphenus und der ergiebigen Kooperation, die sich schnell aus dieser ergeben hatte, verdeutlichten dies noch etwas. Saphenus hatte eigentlich nichts mehr anzufügen, doch erwähnte er nach einer Aussage Arens natürlich noch das Versagen seines Vorgängers im Amts des Governors von Korriban und berichtete von den zahlreichen Niederschlägen, die der Aufbau Korribans mit sich brachte. Das Gespräch nahm nun eine beinahe schon philosophische Richtung an, als Saphenus und Aren sich gegenseitig mit den Chancen motivierten, die hinter Herausforderungen lagen. Agustin blieb nichts anderes übrig, als bekräftigend nickend zuzustimmen:

"Ganz recht. Probleme sind in letzter Konsequenz nichts anderes als dornige Chancen. Und niemand in dieser Runde würde hier stehen, wenn er in ihrem Angesicht einfach den Kopf in den Sand stecken und aufgeben würde. Und nicht letztlich sogar noch Energie und Momentum aus diesen schöpft, wie Du schon sagtest, Aren."

Es waren gute Worte, um dieses Gespräch langsam gen Ende schreiten zu lassen. Aren traf mit seinem Trinkspruch letztlich den Nagen auf den Kopf und mit der einen Hand auf der schlanken Schulter seiner Freundin Abella und deren anderen in die Runde zuprostend stimmte Agustin mit ein:

"Auf unser Zusammenkommen, auf das Imperium und auf seinen Imperator"


- Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des Galaktischen Handels - Agustin, Aren, Adriana, Abella, Valeria, Darth Zion, Lord Saphenus, Maximilian Von Janetschko, diverse andere





 
Bastion - Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Bankettsaal - alle möglichen PCs und NPCs und mittendrin Oyim alias Kesh

Wäre die Lage nicht so heikel und brandgefährlich, Oyim würde die Situation genießen. Es war beinahe berauschend, sich unter einer solch geballten Zurschaustellung von Macht zu bewegen. Hohe Tiere, wohin das Auge blickte - und ihre Speichellecker meist direkt auf den Fersen. Es gab Sith, die Oyim sofort und ohne jeden Zweifel identifizieren konnte, da sie genug Informationen über jene Personen erhalten hatte, aber es gab bei weitem mehr Wesen, die sie nicht erkannte.
Die Twi'lek bewegte sich geschmeidig durch die Menge, hielt die Augen gesenkt, lächelte leicht, wenn ihre Anwesenheit bemerkt wurde und zog sich behände zurück, bevor sie irgendjemandem im Gedächtnis bleiben konnte. Ein Spiel, das sie schon vor den Jedi zu perfektionieren gelernt hatte, und nun, da sie eine Schatten war, konnte kaum jemand sie darin überraschen. Es war wirklich faszinierend, wie viel man mitbekam, wenn man beinahe unsichtbar war. Doch so sehr sie sich bemühte - nirgends hörte sie den Namen Eowyns oder sonst ein Gespräch, das auf die Rätin hinwies. Brianna und Dice schienen sich jedoch schon einen Namen gemacht zu haben. Dennoch... wirklich für die Mission
wichtiges konnte sie nicht heraushören, und der Abend war langsam schon nicht mehr ganz so jung. Ein Reinfall... So ein Mist. Ahna würde wirklich überhaupt nicht zufrieden sein. Aber was sollte sie schon machen? Sie riskierte aufzufallen, wenn sie sich zu lange an einem Ort aufhielt. Die einzige Chance, die sie hatte, war, sich mit Dice oder Brianna auszutauschen. Aber das war beinahe utopisch, eine kleine Kellnerin wie sie konnte schließlich kaum mit Sith ins Gespräch kommen. Ob den beiden überhaupt schon bewusst war, dass sie sich hier aufhielt? Bezieungsweise, wer sie war? Der ehemalige Sith ganz sicher nicht, aber die Echani müsste sie eigentlich erkennen können. Bisher hatte sie sich wohlweislich von ihnen ferngehalten, um nichts zu riskieren. Doch da sah Oyim, wie Dice sich von Brianna entfernte... Jetzt oder nie. Sie würde sich einfach zeigen, dann lag der Ball bei der anderen Jedi.

Unauffällig näherte sie sich Brianna, hielt ihr das Tablett hin und sprach sie, entgegen ihrer normalen Vorgehensweise, an.
Noch ein Glas, Mylady?

Bastion - Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Bankettsaal - alle möglichen PCs und NPCs, Oyim alias Kesh bei Brianna
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", alleine

Eowyn schlief... oder auch nicht. Wie so häufig hier war das, was sie in den ersten Stunden nach dem Hinlegen erlebte, eine Art Dämmerschlaf - zu wach, um zu schlafen, zu abwesend, um wach zu sein. Ohne Chrono war es ihr unmöglich festzustellen, wie viel Zeit verging, und das Fenster half ihr nur bei der Unterscheidung von "Tag" und "Nacht" - doch ohnehin machte das keinen großen Unterschied. Irgendwann glitt sie in der Regel in einen tieferen Schlaf, manchmal schlief sie tagsüber über den Büchern ein. Weshalb auch nicht, sie hatte ansonsten nicht viel zu tun, und jede Stunde, die sie verbrachte, ohne sich allzu sehr den Kopf zu zerbrechen und sich von Ängsten umzingeln zu lassen, war eine gute Stunde.

Ein Knacken, ein Zischen, Schritte.
Eowyn fuhr hoch, warf die dünne Decke von sich und stand ins Licht blinzelnd taumelnd auf, im Geiste fluchend. So weit war es also schon. Sie hatte so weit nachgelassen, dass man sie nachts überraschen konnte, einfach so. Hätte man sie umbringen wollen, wäre es vielleicht schon zu spät gewesen. Aber damit konnte sie sich später auseinandersetzen. Jetzt wich sie erst einmal noch einen Schritt zurück, um genug Abstand zwischen sich und den Neuankömmling zu bringen, der sich schon längst in ihrem Zimmer befand. Zum ersten Mal hatte es sich gelohnt, dass sie voll bekleidet inklusive ihrer Schuhe schlief, bemerkte ein kleiner Teil ihres Geistes nebensächlich, während der Hauptteil die Person vor ihr anstarrte. Ein Mensch vermutlich. Männlich. Mit einer Präsenz in der Macht und einer Kleidung, die einem Padawan den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Sie war keine Padawan mehr, schon lange nicht - aber es waren andere Dinge hier, an diesem dunklen Ort, die sie all dies nur zu gut nachfühlen ließen. Er hielt sich in den Schatten des Raumes auf, ob bewusst oder nicht - egal. So dauerte es jedoch ein, zwei Momente, bis sie sich klar wurde, dass sie sein Gesicht kannte, dass er zu den Personen gehört hatte, deren (in dem Fall wenige) Fakten sie auswendig gelernt hatte, vor gefühlt einer so langen Zeit. Doch ihr Gehirn war noch nicht voll wieder da, und so dauerte es
weitere Momente, bis die Erinnerung einrastete. Sabar Muraenus. Die Yevethaner. Also war er vermutlich schon ein Krieger. Einer mit Kampferfahrung noch dazu. Wundervoll.
Und sie machte sich hier gerade völlig lächerlich - außer er deutete ihr Schweigen als wohlüberlegte Handlung. Vielleicht sollte sie diesen Eindruck irgendwie unterstreichen. Ein weiteres Rededuell, und das mitten in der Nacht? Was beim Imperator sollte
das nun wieder - oder war er nicht zum reden hier? Kontrolle... keine Ängste. Sie durfte die Kontrolle nicht erneut verlieren, erst Recht nicht bei einem Mann wie Muraenus. Sie wollte diesen Aufenthalt überleben, irgendwie, also musste sie sich zusammenreißen. Schon wieder.

Guten Abend, begrüßte sie ihren "Besucher" schließlich so gelassen wie möglich, als wäre diese Situation hier völlig normal. Mitten in der Nacht. In ihrer Zelle. Wodurch habe ich die Ehre Eures Besuches verdient? Dieses Mal würde sie nicht wie bei Saphenus den Fehler begehen, jemanden anzusprechen ohne zu wissen, wie dieser genannt werden wollte, oh nein. Sie mochte verloren sein - aber lernfähig würde sie bis zum bitteren Ende bleiben. Zumindest in gewissem Rahmen.
Sie atmete tief und ruhig, damit ihr klopfendes Herz sich beruhigte. Wieder einmal hasste sie es, nur über ihre passiven Machtfähigkeiten zu verfügen. Oh, wenn sie könnte, wie sie wollte... Atmen. Atmen, und jedes Wort wohlbedacht wählen. Sie war Eowyn El'mireth. Sie
war jemand. Sie musste sich nicht verstecken.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus
 
[Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Bankettsaal] Saphenus, Agustin, Aren, Adriana, Abella, Valeria, Darth Zion, Maximilian Von Janetschko, diverse andere

Saphenus schmunzelte, als Vayliuar das Angebot, ihn einer Dame aus seiner Familie vorzustellen, relativierte. „Hattet ihr je die Gelegenheit, eine Führung durch den Tempel zu genießen, Herr Sektoradjudant? Die meisten Gemüter wären sicherlich von den Dingen, die sich in den Katakomben tummeln, abgeschreckt. Gerüchte gibt es zuhauf: Experimente, die fehlgeschlagen sein sollen, sogar Geister sollen sich dort umtreiben.“ Saphenus ließ nicht erkennen, wie viel Wahrheit er diesen zumaß. „Manch einen fasziniert das. Aber die meisten würden wohl die Flucht ergreifen. Ich selbst habe dort viel Zeit verbracht.“ Bei dem Gedanken an seinen Initiationsritus als Hybris‘ Schüler lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.

Agustin ergriff das Wort und drückte sein Bedauern über Talithas Abwesenheit aus. Saphenus sah seinen Freund eindringlich an und dehnte sich in der Macht aus, doch selbst als Agustin das Angebot machte, Talitha bei sich aufzunehmen, sollte es erforderlich sein, spürte Saphenus keine bösen Absichten, keine sich andeutende Intrige und keinen finsteren Hintergedanken. Der Zabrak dachte einen Augenblick intensiv nach. Es war nicht ausgeschlossen, dass sich die Lage auf Korriban wieder verschlimmern würde. Sollte die Front näher an den Gouverneurspalast heranrücken, so könnte es tatsächlich geboten sein, Talitha aus der Schussliste zu nehmen. Bastion war keine Option. Saphenus schenkte Agustin ein angedeutetes Lächeln.
„Es könnte sein, dass ich auf das Angebot früher zurückkommen werde, als uns beiden lieb ist. Wir werden sehen.“, sagte er schließlich kurz angebunden.

Vayliuar lauschte Agustins und Saphenus‘ Worten, als beide erzählten, wie sie einander kennengelernt haben. Der Sektoradjudant präsentierte sich als jemand, der die Geschichte des Imperiums zu schätzen wusste und drückte sein Bedauern über den gegenwärtigen Zustand der Heimatwelt der Sith aus. Saphenus nahm es wohlwollend zur Kenntnis.
„Es gibt Fehler der Vergangenheit, die korrigiert werden müssen. Im Großen wie im Kleinen, im Persönlichen wie im Professionellen. Solange wir lernen, diese Fehler nicht zu wiederholen und stattdessen an ihnen wachsen und stärker wachsen, müssen wir uns vor der Zukunft nicht fürchten. Ich bin mir sicher, dass Korriban eines Tages wieder sein alter, ehrwürdiger Glanz innewohnen wird.“

Schließlich brachte Vayliuar einen Trinkspruch aus und vermutlich grinste jeder Anwesende innerlich ob der Huldigung des Imperators, die er am Ende aussprach. Die Welt war im Wandel und bald würde sich das, was sich bisher nur subtil andeutete, offen zeigen. Dessen war sich Saphenus sicher. „Lang lebe der Imperator.“, pflichtete er dem Sektoradjudanten bei, ohne jedoch wie üblich wenigstens so zu tun, als nehme er einen Schluck aus seinem ohnehin leeren Glas.


[Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Bankettsaal] Saphenus, Agustin, Aren, Adriana, Abella, Valeria, Darth Zion, Maximilian Von Janetschko, diverse andere
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, fremder Jedi

Sich im Vorfeld überhaupt gar nicht erst auf diese Situation vorbereiten zu können, war schon ein gewaltiger Teil des Reizes, der dem Treffen innewohnte. Doch dass es ausgerechnet an diesem Tag stattfinden würde, setzte dem ganzen noch die Krone auf, wo das Thema der Jedi doch sichtlich präsent war und Darth Angelus vorhin noch das dringende Bedürfnis verspürt hatte, seinen Frust an geeigneter Stelle auszulassen. Denn nun tat sich die perfekte Gelegenheit auf und er würde jede Sekunde genießen und auskosten. Durch den abgedunkelten Eingangsbereich des Quartiers trat der Krieger schließlich in das warme Licht des Wohnbereichs, wo er nun stehenblieb und die fremde Person sich eben noch aufgeschreckt erhoben hatte, um augenblicklich darauf etwas Distanz zwischen sich und Angelus zu bringen. Der Ritter ignorierte die junge, dunkelblonde Frau vorerst und sah in aller Seelenruhe um sich, wobei seine grünen Augen für einen verschwindend kurzen Moment rot aufflackerten. Der Raum war klein, aus seiner Sicht nicht einmal annähernd ausreichend dimensioniert, um einen kleinen begehbaren Kleiderschrank zu beinhalten, doch bestimmt angemessen für einen Gefangenen. Ansonsten war Standard wohl das passende Wort, um die Innenausstattung des Quartiers zu beschreiben. Nichts von besonders hochwertiger Qualität und Eleganz, doch für den gewöhnlichen Menschen ohne die Ansprüche eines Aristokraten wie Darth Angelus selbst, wahrscheinlich sogar halbwegs etwas hermachend. Der Ritter drehte sich um die eigene Achse, um die zahlreichen Kameras zu betrachten, die an allen Ecken und Enden montiert waren. Der Graf schien keinen Hehl daraus zu machen, dass er jedem Wort und jeder Silbe, die hier ausgetauscht werden würde, aufmerksam zuhören würde. Entweder wartete er darauf, dass irgendein Narr hier hineinspazieren und sich dieser Offensichtlichkeit unbewusst selbst entlarven würde, oder er sah es bloß als weitere Demonstration seines ominösen Einflusses.

Nun erst kam sein Blick bei der Jedi, die etwa drei Meter entfernt vor ihm stand, zum ruhen. Sie war von gewöhnlicher Größe und Statur und auf den ersten Blick nicht unattraktiv, wäre nicht der fürchterliche Aufzug gewesen, der dem Klischee des typischen Jedi gleichkam. Ihre Pupillen waren geweitet und ihre Augen blickten etwas angestrengt gen Licht in Richtung des ungebetenen Gastes, was bedeutete, dass er sie wohl geweckt hatte. Er lächelte nur kalt und spürte, dass von der Machtnutzerin im Augenblick kaum Gefahr ausging. Sie war sichtlich alarmiert und für den Extremfall gewappnet, doch wirkte andererseits geschwächt und verunsichert. Dennoch begrüßte die Jedi ihren Gast zunächst mit ruhiger Stimme und erkundigte sich, was ihr denn die Ehre seines Besuchs verschaffte. Darth Angelus musterte die Frau noch ein paar Sekunden und genoss die sichtlich unangenehmen Momente der Stille, die er nutzte, um mit seinen Machtfühlern die Präsenz der Jedi zu ertasten. Und da war sie, stark, unverkennbar und für den jungen Krieger in ungewohnter Weise ausgeprägt, der Präsenzen der Macht bisher nur bei anderen Sith und deren dunklen Auren vernehmen konnte. Die Präsenz des fremden Menschen vor ihm hingegen... war so mächtig, wie sie langweilig war. Keine Spur von Leidenschaft und Verlangen, stattdessen eintönige Gleichmäßigkeit ohne jedwede spürbare Emotion.

Beinahe schon anerkennend, oder auch aus einem anderen Blickwinkel einen spöttischen Eindruck erweckend, nickte der Sith, um endlich seinerseits eine klare und nicht durch die Macht gestärkte Form seiner markanten Stimme zu erheben:

"Ich muss mich wohl für den späten Besuch entschuldigen, und das so ganz ohne Ankündigung. Ihr seid fernab der Heimat Eures Ordens, Jedi, und daher mit Sicherheit von Grund auf etwas aufgewühlt."

Die Betonung der Anrede "Jedi" bot eine Mischung aus Abneigung, Spott und Ekel, ganz im Gegensatz zu den übrigen Begrüßungsworten, die der Sith beinahe schon freundlich vortrug. Auf ihre Frage zurückkommend entgegnete er nur:

"Diese Frage könnte ich Euch genauso gut stellen, also lasst es mich doch auch versuchen. Was verschafft mir denn die Ehre Eures Besuchs auf Bastion, der Thronwelt seiner Majestät? Seid Ihr zu Urlaub hier? Ich habe mitbekommen, dass Graf Sturn eine erstaunlich offene Haltung gegenüber Eurem Orden vertritt. Da liegt es doch auf der Hand, dass er Euch mit offenen Armen willkommen geheißen und dafür Sorge getragen hat, dass ihr sicher und bequem unterkommt und es Euch an nichts fehlt. Und damit kann ich die Katze wohl auch schon aus dem Sack lassen und mit der Wahrheit herausrücken: mein Besuch war als besondere kleine Überraschung geplant, um Euch in Eurer Einsamkeit - schließlich seid Ihr ja ganz alleine aufgebrochen - ein wenig Gesellschaft zu verschaffen."

Der Krieger machte nun einen kleinen Schritt in Richtung seines Gegenübers und sah jetzt erst die elektrischen Fesseln an ihren beiden Handgelenken.

"Natürlich vorausgesetzt, dass ich Euch nicht störe. Schließlich seid Ihr hier bestimmt schwer beschäftigt. Ihr braucht es nur zu sagen, dann verschwinde ich wieder. Es braucht Euch nicht unangenehm zu sein."

Wieder leuchteten die Augen des Kriegers blutrot auf, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Es war glasklar, dass keines seiner Worte auch nur im Ansatz ernstgemeint war und dass er mit der Gefangenen und ihren aufgewirbelten Gefühlen nur spielte. Hier hereinzuplatzen und seinen Hass und seine Abneigung von Beginn an zur Schau zu stellen, wäre nämlich zu langweilig gewesen. Hiervon aber versprach er sich so einiges...


Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, fremde Jedi






 
Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des galaktischen Handels - Gäste


Der junge Zabrak durchstreifte die Gästemassen weder galant noch filigran. Er bewegte sich autoritär wie ein Pflug durch den Acker. Mit einem übertriebenen Lächeln entschuldigte sich Kal’Lesu wortlos bei den Gästen, die sich daran störten. Es sah aus, als wäre der Sith-Executor und Extinktor ziellos auf dieser Festlichkeit unterwegs, doch dies war nicht so. Wenn man es genau nahm, hatte er sogar drei Ziele gehabt und das Erste sah der Schüler der Zirkelmeisterin
Chäl Gypster direkt und steuerte darauf zu.

„Darth Keebo, es ist mir ein Vergnügen, Euch heute hier anzutreffen. Ich bin Kal’Lesu und suchte Euch im Auftrag des ‚Inneren Zirkels‘ auf. Es geht um Eure Gefangene, sie soll morgen zu dem Zirkel der Extinktoren verlegt werden. Die Lordschaften des ‚Inneren Zirkel‘ wünschen, dass Ihr weiterhin die Verantwortung über die Gefangene habt. Alle weitere steht in diesem Datapad. Ich empfehle mich.“

Es gab nicht viele Sith, welche Kal’Lesu nicht persönlich kannte aber
@Darth Keebo gehörte dazu. Die Taten und dessen Namen waren ihm bekannt gewesen, aber bis heute war er nie zu dem Vergnügen gekommen, ihn zu sehen oder mit ihm zu sprechen. Doch hatte er noch andere Ziele gehabt und eins von ihnen erblickte der Schüler der Zirkelmeisterin auf einem der Balkone.

„Guten Abend, Lord Sturn. Mein Name ist Executor und Extinktor Kal’Lesu. Im Namen meiner Meisterin Lord Chäl Gypster, Zirkelmeisterin der Extinktoren, informiere ich Euch über die Verlegung einer Gefangenen, welche sich derzeit noch in Eurem Gewahrsam befindet. Genaueres steht in diesem Datapad. Lord Sturn, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend, ich empfehle mich.“

Die mickrige Gestalt, eine Kreuzung von Avoiden und Humanoiden, ignorierte der Extinktor und würdigte ihm keine Aufmerksamkeit. Allein in der Aura spürte man keine Entwicklung, was auch zu dieser Rasse passte. Allein die Tatsache, dass diese Kreuzung auf dieser Veranstaltung frei herumlaufen durfte, sagte alle über dessen Ehrengast aus.

@Janus Sturn hingegen war ein Sith wie man ihn sich zum Vorzeigen wünschte, sein einziger Fehler war, dass er ein Inquisitor war. Wenn er mit dem Lichtschwert nur halb so gewandt wäre wie mit seiner Zunge, könnte man aus ihm einen hervorragenden Krieger machen.

Die Macht spielte dem Günstling von
Lord Gypster erneut gut zu und bestätigte seine Erfolgssträhne. Auf der Außenterasse fand er sein Hauptziel für diesen Abend. Er war bereits froh gewesen, dass er Zion diesen Abend noch nicht hier vor Ort gesehen hatte und nun war sein letztes Ziel vor seinen Augen und er könnte diese Farce einer Veranstaltung endlich verlassen und sich wieder in sein Domizil begeben.
Langsam näherte er sich dem Darth, welcher sich mit einer jungen Sith unterhielt. Doch im Gegensatz zu Sturn schickte @Darth Angelus diese niedrige Person weg, so wie es sich geziemte. Die spitzen Zähne blitzen auf als Kal’Lesu grinste und auf Angelus zuging.

„Ahh da ist der wahre Sith der Stunde, Darth Angelus, der neuste Extinktor-Novize des Imperators. Ich und die Zirkelmeisterin waren sehr erfreut als wir von Eurem Erfolg in den Katakomben erfahren haben. Es war wirklich eine Meistertat, diese dreckigen Halunken aus dem Tempel auszuradieren, sehr gut gemacht. Zum Ende der Woche könnt Ihr mir Euren Bericht zukommen lassen, ich bin schon auf die Einzelheiten gespannt.“

Für einen Moment herrschte Ruhe. Nach dieser gekünstelten Pause lächelte der Sith-Executor Angelus krumm an.

„Durch Euren errungenen Erfolg habe ich mich bei der Zirkelmeisterin stark gemacht und für Euch eine Belohnung ergattert. Ihr werdet morgen früh eine Gefangene aus den Gemächern von Lord Sturn zu uns in die Pyramide der Extinktoren bringen. Der Innere Zirkel glaubt nicht daran, dass der Zirkel der Inquisitoren, zu welchem Lord Sturn gehört, obwohl er nur ein Eingeweihter ist und noch nicht mal ein Vollmitglied, keine weiteren Informationen aus der Jedi erhalten kann.“

Nun schaute Kal’Lesu genauer zu Darth Angelus und wartete, wie er auf die Worte reagierte.

„Daher werdet Ihr vier Mitglieder unseres Zirkels zur Seite gestellt bekommen und überführt sie in unsere Verliese. Da werdet Ihr der erste Extinktor sein, der sie befragen kann. Wichtig ist, dass sie noch alle Körperteile an sich hat und am Leben ist.“

Für einen kurzen Moment überlegte Kal’Lesu, wie er auf das nächste Thema lenken sollte und entschied sich für den einfachsten Weg, geradeaus.

„Wenn Ihr das erledigt habt, wartet wieder die Pflicht auf Euch. Wir haben einen neuen Auftrag, für den Ihr vollends prädestiniert seid. Ein Freund des Imperiums und des Zirkels hat Probleme mit einigen Partnern und Ihr sollt diese Probleme beseitigen. Alle restlichen Details, den Ort und die genaue Kontaktperson befinden sich in diesem Datapad. Jedoch kann ich Ihnen so viel dazu sagen, dass Ihr in den Mitteln und Wegen frei seid. Bis auf eine Sache, wenn ich Euch rufe, werdet Ihr mich unverzüglich aufsuchen oder meine Befehle befolgen, welche ich Euch erteile.

Ich bin ab jetzt Euer Patron und werde Euch schützen und Euch fördern, wie ich es bisher bereits getan habe, dafür fordere ich nur bedingungslosen Gehorsam.

Sind wir beide da auf einer Ebene, Darth Angelus?“


Die letzten Worte flüsterte Kal’Lesu scharf aus seinen gepressten Lippen aus. Was sollte Angelus anderes machen, außer zuzustimmen und diese Tatsache akzeptieren. Dieses Machtstruktur gab es bereits seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden im Sith Orden. Angelus würde zusätzlich von dieser Verbindung profitieren und schnell aufsteigen, denn er war immerhin der Schützling der Zirkelmeisterin der Extinktoren.



Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Saal des galaktischen Handels - Gäste
 
Bastion-System - Bastion - Center - Etage 65 des NoiTec-Tower - Trainingsraum IV - Kira, Venris und Kayn

Konzentration und Fokus. Das war es wonach Kayn energisch suchte. Die Situation in der er sich befand war eine typische Prüfungssituation, wie sie bilderbuchhafter nicht sein konnte. Kira Guldur hatte einen neuen Schüler angenommen und ihr allererster Schritt, nachdem sie bemerkt hatte, dass der blonde Schönling nicht ganz frei von Gerissenheit war, war ein Kampf gegen einen anderen Schüler. Venris, ein Zabrak, der länger schon unter den Fittiche einer Meisterin war. Offenkundig ausgebildet, unklar auf welchem Stand. Von Adria Guldur, die ebenso exzentrisch und mächtig wie ihre Mutter wirkte. Und heute morgen, als er sich noch im mittlerweile für ihn eher langweiligen Überlebenskampf der unteren Ebene des Sith-Tempels befand, stand jetzt ein Test an, dessen Bedingungen nicht weiter definiert waren. Würde es ein Kampf bis zum bitteren Ende werden, bei dem das Geschick des Besseren über das Leben des anderen entscheidet? Verlangte Kira von ihrem Schüler grundsätzlich besser zu sein, als ein bereits trainierter Sith-Schüler? Kayn war der Typ, der sich gern ein Bild machte von dem, was ihn erwartete. Das gereicht ihm jetzt womöglich eher zum Nachteil. Die für ihn schlecht stehenden Chancen machten ihn nervös. Den Blicken von Kira versuchte er weitestgehend auszuweichen, um sich der anstehenden Aufgabe widmen zu können. Nichts würde ihm jetzt weniger helfen, als die schon jetzt gelangweilten Blicke der Person, die er zu beeindrucken versuchte. Versetzte man sich einmal in ihre Perspektive, könnte man erwarten, dass sie keine schwachen Schüler unter ihrer Order akzeptieren würde, was möglicherweise auch ihrem Ruf schaden würde. Er musste in diesem Aufeinandertreffen zumindest unter Beweis stellen, dass er der Rothaut auf jede nur erdenkliche Weise die Stirn bieten konnte, auch wenn es nicht dafür reichte, siegreich aus dem Duell hervorzugehen.

Kayn atmete tief durch. Er fixierte Venris und Venris fixierte ihn. Der Zabrak wirkte ausgeglichen und überaus gelassen. Hatte er vernommen, dass Kayn sich noch nicht mit der dunklen Seite verbunden hatte? Dass er das vielleicht im besonderen Umfang noch gar nicht konnte? Es würde sich zeigen wie der Kampf eröffnet wurde. Der von Borosk stammende schaltete beendete seine Analyse und konzentrierte sich auf seine Möglichkeiten, denn es ging los.

Reflexartig nahm er eine Haltung ein, um auf den Vorstoß reagieren zu können. Doch anstatt einen direkten Angriff zu wagen flog ihm wie aus dem Nichts ein massives Beil entgegen, dass ihn zwar verfehlte, den hochgewachsenen Blonden aber für mindestens eine Sekunde zur Säule erstarren ließ. Es würde also ein Kampf mit allen Mitteln werden, ok. Und in dem nächsten Sekundenbruchteil, in dem sein Geist arbeitete, um eine Möglichkeit zu finden, sein Gegenüber zu besiegen, flog der ihm schon mit Wucht entgegen, um mit einem Tritt auf seinem Brustkorb zu landen und ihn hart zu Boden zu werfen.

Nach Luft ringend lag der Mensch am Boden. Flashback. Wie im ersten Kampf. Eine Traube von Jüngern empfing ihn am zweiten Tag, um ihn halb tot zu prügeln, weil er sich nicht unterordnen wollte. Ein Fleischberg von einem Menschen hatte ihn hochgehoben und schlug ihn ein Dutzend Mal mit einem Werkzeugschaft ins Gesicht. Er musste jetzt etwas tun. Zurückkehren und sich wehren. Und beim Aufstehen war er schon wieder da. Die Rothaut stürzte sich auf ihn, fixierte seinen Torso und begann ihn mit Schlägen zu versehen, gegen die Kayn sich eher panisch versuchte zu wehren. Jedes Ausholen drehte seinen Kopf wilkürlich. Dabei war der physische Angriff eher unbeholfen. Er folgte keinem Muster, das ihm geläufig war. Und in etwa so unkoordiniert hing der Zabrak auch auf ihm. Zwar hatte er ihn fixiert und aktuell auch im Griff. Doch Kayn konnte hier Lücken ausmachen.

Wieder und wieder kassierte er Hiebe. Unaufhörlich ließ er die Fäuste weiterregnen und der unerfahrene Machtnutzer spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht spritzte. Venris schien sich sicher.

Und als die Schlagfolge nur ein wenig an Geschwindigkeit verlor, nutzte Kayn die Gelegenheit, in dem er der Rothaut sein Knie mitten in den langen Rücken donnerte, nachdem er sich mit Schwung am Boden abgestürzt hatte. Er schwankte und für kurze Zeit unterbrach der Fausthagel. Kayn nahm seine Hände zu Hilfe und brachte seine gesamte Kraft auf, um ihm am Kragen zu packen, sich an ihm hochziehen und seinen Schädel mit Voller Wucht mitten in sein Gesicht zu versenken.

Alles was er für die nächsten drei Sekunden sah waren Sterne. Was hatte der denn nur für einen Dickschädel? ( :P ) Reflexartig rollte der frischgebackene Schüler sich ab, ein 'Gerade-So-Befreiungsschlag' von dem sich Venris offenbar genau so schnell erholt hatte, wie er auf ihn draufgesprungen war. Schon wieder legte er nach. Diesmal konnte Kayn ausweichen, er hechtete gen Wand um sich eine Art Kampfstab aus Leichtmetall zu schnappen. Venris stand ihm erneut gegenüber, er sondierte kurz. Kayn konnte nun deutlich spüren, wie der Zabrak von seiner dunklen Aura umgeben wurde.

Was sollte Kayn dagegen tun? Wie sollte er Venris auf Augenhöhe begegnen? Bisher war er nur wenige Male mit der Macht verbunden, meist in Momenten von großer drohender Konsequenz. Zum Beispiel als er den Gildenführer in Borosk töten sollte, einen erklärten Freund der Familie. Gut bewacht und völlig arglos. Doch sein Scheitern hätte gleichzeitig seine eigene Liquidierung bedeutet. Und so schaffte er es mit Hilfe der Macht einen riesigen Sprung zu machen und den Gildenführer in seinen Gemächern zu ermorden.

Kayn kannte einige Kampftechniken. Er war Milizionär in der stadteigenen Wehrtruppe, die sein Vater aufgestellt hatte. Und diese wurde nach den Maßstäben des Imperiums trainiert.

Mit dem Stab in der Hand wartete Kayn auf den nächsten Vorstoß nur um in dem Augenblick, in dem Venris loslief den Stab loszuschleudern. Ähnlich ungezielt wie die Rothaut im Übrigen. Kayn sprang jedoch nicht nach vorn, doch nach hinten, griff ein paar Wurfmesser von der Wand und ließ sie dem Stab direkt nachfolgen. Auch wieder nur eine Ablenkung. Doch es brachte ihn womöglich in die Vorhand, selbst etwas zu versuchen. Denn als die Rothaut auf die Wurfmesser reagierte, steckte Kayn einen Dolch ein.

Bastion-System - Bastion - Center - Etage 65 des NoiTec-Tower - Trainingsraum IV - Kira, Adria, Venris und Kayn
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus

Ihr Gegenüber musterte Eowyn gelassen, und am liebsten hätte sie unangenehm berührt ihre Robe um sich gezogen und wäre durch ihre vermutlich verwuschelten Haare gefahren, aber nein. Sie starrte zurück, fest entschlossen, sich nicht kleinkriegen zu lassen. Mit jeder Person, die sie hier in ihrer Zelle "besucht" hatte, war es schwieriger geworden, sich zu behaupten, schlicht, weil die Situation an ihr zehrte, und nicht nur die Situation - es war die Umgebung, die Präsenz des Dunklen, die sie langsam auffraß. Ian hatte sie gewarnt, sie hatte sich darauf vorbereitet und damit gerechnet - dennoch ließ es sich nicht leugnen. Das bedeutete aber nicht, dass sie gleich aufgeben würde. Das bedeutete nur, dass sie noch vorsichtiger sein musste mit dem, was sie tat und wie sie reagierte...
Er nickte, was alles oder nichts bedeuten konnte, und ließ sich
endlich dazu herab, seine Worte an sie zu richten.

Und beinahe hätte Eowyn sofort mit den Augen gerollt.

Oh wirklich? Die Sith schienen allesamt die gleiche Marotte zu haben. Höfliches Getue, während jeder sofort wusste, dass es eben genau das war, Getue. Ehrliche Antipathie war Eowyn da weitaus sympathischer, aber hier schien alles auf diese kleinen Seitenhiebe, dieses unterschwellige Sticheln und diese ach so falsche Höflichkeit hinauszulaufen.
Nun ja... Andererseits immer noch besser, als wenn er begann, sie aus reinem Spaß an der Freude zu foltern. Definitiv die bessere Wahl. Denn schlichte "Anitpathie" im Sinne des Jedi-Ordens würde es hier wohl kaum geben. Und immerhin machte er keinen Hehl daraus, dass er sie für ihre Ordenszugehörigkeit verachtete, so ehrlich war er dann doch.

Eowyn setzte ein Lächeln auf, das so falsch war wie jedes seiner höflichen Worte, und zuckte mit den Achseln.
Nur geringfügig. Ebenfalls gelogen. Wie sie beide wussten. Aber sie konnte das Spielchen zumindest auf diesem Niveau ebenfalls spielen - da würde es allerdings sicherlich nicht bleiben.
Was den Grund ihrer Anwesenheit hier betraf, so schien dieser noch immer nicht an die große Glocke gehängt worden zu sein. Eowyn fragte sich, ob das Ians Absicht war, ob er etwas bezweckte, oder reiner Zufall. Ob sie ihm einen Gefallen tat, wenn sie ihn erwähnte, oder ob sie damit einen Fehler machte. Doch eigentlich hatten sie sich zuvor auf eine klare Linie festgelegt, und war es nicht sinnvoll, dieser zu folgen, so lange sie nichts Gegenteiliges wusste? Oder war Ian nur nicht in der Lage gewesen, ihr anderes mitzuteilen? Und da war sie schon wieder mittendrin in den Überlegungen, die jeder dieser Besuche aufwirbelte. Atmen... nicht verunsichern lassen. Was auch immer sie tat, sie musste es überzeugend tun. Und wenn es falsch war... nun. Dann würde sie weitersehen.

Muraenus Grund, hier aufzutauchen, konnte alles und nichts bedeuten. Sie riss sich zusammen, als er auf sie zutrat - nun eine Reaktion zu zeigen war ungefähr das Schlimmste, was sie hätte tun können. Und dann hatte er tatsächlich den Schneid zu behaupten, er würde verschwinden, wenn sie es wünschte. Aber sicher doch. Natürlich.
Eowyn legte den Kopf leicht schief und betrachtete ihn einen Moment, überlegte, wie sie am wenigsten falsch machte, als die Augen des Sith vor ihr aufblitzten. Eine Spiegelung? Vielleicht war sie auch noch nicht ganz wach, es war ohnehin unwichtig. Zusammenreißen. Ihre Rolle spielen. Ein kleines Gespräch unter Fremden. Jetzt galt es.

Oh nein, Ihr stört natürlich überhaupt nicht, gab sie vor Freundlichkeit triefend mit einem leichten Lächeln zurück. Ich würde Euch etwas zu trinken anbieten, doch Ihr seht... mit einer Hand wies Eowyn zum leeren Tisch. Das einzige Gefäß, das sie besaß, war ein unzerstörbarer Becher, welcher mit Wasser gefüllt an ihrem Bett stand. ...leider bin ich aktuell etwas schlecht ausgestattet. Ich hoffe, Ihr verzeiht. Um auf Eure Frage zurückzukommen... Ich bin überrascht, dass Lord Sturn mit den Gründen meines Aufenthaltes so hinter dem Berg hält. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt, ein spöttischer Unterton ließ sich leider nicht vermeiden, dass er mich so herzlich und uneigennützig hier aufgenommen hat. Auch wenn ich bedaure, dass ich bisher so wenig gesehen habe von der prunkvollen Thronwelt eurer Majestät. So manches Gebäude soll ja äußerst beeindruckend sein. Sinnierend sah Eowyn zum Fenster hin, aus dem man zum Teil, wenn die Sonne schien, eines der zahlreichen Gefängnisse Bastions sehen konnte. Nicht gerade beeindruckend. Der Rest der Stadt war es aber durchaus, wie sie zugeben musste, auch, wenn Bastion natürlich niemals mit Coruscant würde mithalten können. Der Stadtplanet hatte seine ganz eigene Schönheit...

Wie dem auch sei, ich fürchte, Ihr seid zum Teil missinformiert. Eowyn wandte sich wieder dem Sith vor ihr zu. Bitte entschuldigt, wenn ich Euch darauf hinweise. Höflichkeit konnte sie. Muraenus würde sich noch umsehen. Ich bin allerdings nicht alleine aufgebrochen und mein Aufenthalt ist nicht zu Erholungszwecken. Darth Keebo war der Meinung, ich müsse unbedingt auch diesen Tempel kennenlernen. Ich stimme ihm da nicht zu, bin aber zugegeben überrascht, dass er noch nicht wie ein kleines Kind jedem von diesem seinem Glückstreffer einmal im Leben erzählt hat. Das hatte ich eigentlich von ihm erwartet, nachdem er sich solche Mühe gegeben hat, mich hier zu wissen...

Scheinbar enttäuscht schüttelte Eowyn leicht den Kopf, bevor sie gespielt auffuhr. Oh, ich bin aber auch eine schlechte Gastgeberin. Setzt Euch doch. Sie deutete auf einen Stuhl an dem kleinen Tisch am Rande des Raums. Selbstverständlich würde Muraenus sich auf gar keinen Fall setzen; so, wie er sich gab, war er sich seiner Wirkung sicher voll bewusst, welche er im sitzenden Zustand sicher einbüßen würde. Aber wenn er spielen wollte, spielte sie mit. Zumindest so lange, bis es ernster werden würde. Dann würde sich zeigen, wie gut ihre Mauern und ihre Beherrschung noch war.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, fremde Jedi

Darth Angelus hatte nicht vor zu gehen und die Gefangene alleine zu lassen, sondern verfolgte mit seiner Frage vielmehr die Absicht, die Frau ein wenig in die Irre zu führen. Sein eigener Meister, Darth Sting, hatte ihn einst vor der Stärke der Jedi gewarnt, die trotz ihrer inneren Schwäche und Erbärmlichkeit einen ebenbürtigen Gegner für den Orden der Sith darstellten und diesen in der Geschichte schon das ein oder andere Mal an den Rand der Vernichtung gedrängt hatten. Sie waren gewiefte Manipulateure und Lügner, die bereits über die gesamte Galaxie geherrscht hatten. Die Agenda, die sie propagierten, war schließlich auch zu verführerisch für die breite Masse der Normalsterblichen, als dass diese in der Lage sein konnten, die Fassade zu durchblicken und das wahre Gesicht dieser Sklaven der Macht zu erkennen. Doch abgesehen davon waren es immer noch Nutzer der Macht, den normalen Wesen haushoch überlegen, und darauf trainiert, mit ihren natürlichen Feinden, den Sith, konfrontiert zu werden. Besonders diese hier, deren Name Darth Angelus zwar unbekannt war, doch die den höchsten Rang bekleidete, den der Orden der Jedi zu bieten hatte. Der Krieger wäre ein Narr gewesen, wenn er allen Ernstes vermutet hätte, hier einfach hineinspazieren und die Jedi brechen zu können. Die Dinge waren leider komplizierter als das, was auch die Antwort der Jedi offenlegte, die verneinte und meinte, dass er sie überhaupt nicht störte. Der Ritter legte den Kopf schief, während er das Verhalten seines Gegenübers beobachtete, das sich weiterhin dazu entschied, die Rolle des Gastgebers zu behalten und ihn über jedem Maße höflich wie einen Gast zu behandeln. Der Sith lächelte nur geheuchelt verständnisvoll und tat ihre Entschuldigung mit einer ebenso falschen Handgeste ab. Nun wurde es aber unverzüglich eine Spur interessanter, als die Jedi mit sarkastischem Unterton sein begonnenes Spiel aufgriff und die Umstände ihres Aufenthaltes zumindest anschnitt.

Wovon sie gar nicht erst ausgehen konnte; der Besuch des Sith hatte nichts mit Sturn zutun, von ihm hatte Darth Angelus schließlich gar nicht von der Gefangenschaft der Jedi erfahren.

"Ich komme gerade von einer Feier, die für einen meiner Brüder im Ritterorden seiner Majestät abgehalten wurde. Dort habe ich reichlich zu trinken gehabt."

Entgegnete er zunächst noch. Der Krieger folgte dem Blick der Jedi zum Fenster, das einen tristen Blick auf die unspektakulären Parts von Bastion Centers Architektur bot. Die Freiheit war für diese mächtige Frau zum Greifen nah; sie lag nicht einmal einen Meter hinter dieser Scheibe und dennoch war all das, was sich dort draußen abspielte, reine Utopie für sie. Ein Zustand, der sich in Kürze vermutlich noch weiter verschärfen würde, doch darauf würden sie zum angemessenen Zeitpunkt zu sprechen kommen. Darth Angelus hatte noch einige Stunden, ehe er die Gefangene verlegen musste und deshalb nicht vor, ihre Stimmung schon jetzt zu ruinieren. Schließlich hätte ihm das den Spaß am nächsten Morgen ruiniert. Nein, das würde bestimmt nicht passieren.
Aufmerksam und düster lächelnd lauschte der Ritter den Worten der
Dunkelblonden, die seine sarkastischen Aussagen von eben noch erneut aufgriff und damit begann, ein Stück mehr Wahrheit ans Licht zubringen, ohne dabei aber ihr nettes kleines Spiel zu unterbinden. Mit gespielter Verwunderung schreckte der Krieger auf: Missinformiert? Ich? Er folgte ihren Aussagen und verstand, dass es nicht Sturn war, der sie hier einquartiert hatte, sondern ein gewisser Darth Keebo, ein Name, der ihm zwar etwas sagte, doch nicht viel. Darth Angelus musterte die Jedi und jeden ihrer Gesichtszüge. Vielleicht täuschte er sich, doch irgendwie schien es so, als verspürte sie diesem Keebo gegenüber eine fast schon emotional aufgeladene Abneigung, die nicht zu ihrer falschen Höflichkeit gegenüber ihm selbst und auch Sturn, der bereits kurz Gesprächsthema war, passte. Letztlich zuckte der Krieger bloß mit den Schultern:


"Ein Name, der mir nichts sagt. Vielleicht spendet Euch das ja Trost in diesen Stunden."

...entweder das, oder es würde das Gegenteil bewirken; sich von einem Niemand gefangen nehmen zu lassen, war für eine mächtige Jedi schließlich eine Blamage. Und durch Brianna wusste der Sith, wie viel Eitelkeit und Arroganz sich hinter der falschen Fassade der Jedi verstecken konnte...auch wenn diese hier zumindest jetzt noch deutlich umgänglicher und gesitteter wirkte. Auf gewisse Art amüsierte es den Krieger, als sein Gegenüber einmal mehr das Spiel um die Frage des Gastgebers aufgriff und ihm anbot, sich zu setzen. Wissend, dass die beiden es auf keinen Fall dabei belassen würden, schüttelte er bloß den Kopf.

"Tut Euch keinen Zwang an und setzt Euch doch einfach, Jedi. Es ist schon spät und Ihr wirkt ein wenig müde. "

Der Sith zwinkerte ihr bloß zu und entschied sich nun, die Sache ein wenig offensiver anzugehen. Sie hatte keine Ahnung, weshalb er hier war und dass sie sich vielleicht schon morgen mit nostalgischer Sehnsucht an diese Zelle zurückerinnern würde. Also näherte sich der Krieger ihr, ging an ihr vorbei und blieb vor dem Fenster stehen, der Jedi den Rücken zugewandt, aber dennoch wachsam auf jede noch so kleine spürbare Regung aus ihrer Richtung.

"Wisst ihr, Jedi. Eine Sache verwundert mich dann doch etwas, um ehrlich zu sein. Wie ich hörte, seid ihr ein geschätztes und mächtiges Mitglied Eures Ordens. Ich hätte erwartet, dass Ihr Euch einem solchen...unerwünschtem Ausflug ohne weiteres widersetzen könnt. Und dass, vor allem in Zeiten wie diesen, eure Ordensbrüdern und Schwestern nicht einfach nur dabei zusehen und Euch in Eurer Misere gewissermaßen im Stich lassen würden. Bis gerade eben ging ich schließlich noch davon aus, dass ein temporärer Friede zwischen unseren beiden Fraktionen herrscht und derartig übergriffe Manöver aus vielerlei Gründen nicht möglich sein sollten. Wie kommt es dann nur dazu, dass wir uns unter diesen traurigen Umständen kennenlernen?"


Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, fremde Jedi




 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus

Ritterorden. Richtig. Wie hatte Eowyn vergessen können, dass Muraenus in diesen Orden aufgenommen worden war?! Immer noch nicht ganz wach? Ließ sie nach? Es war ein unwichtiges Detail, vermutlich, aber es wurmte sie, dass ihre Informationen nicht vollständig im Kopf präsent waren. Was hatte sie vielleicht noch vergessen? Sie widerstand der Versuchung, sich die Schläfen zu reiben, bemerkte aber schon jetzt, wie schwer dieses Gespräch werden würde. Muraenus ähnelte aktuell am ehesten der Art Sturns - beide Monster, die sich hinter einem wohlgezogenen Äußeren versteckten. Und wie ihre Begegnung mit Sturn verlaufen war, wusste sie noch allzugut, daher - Achtgeben. Auch darauf, dass ihre Sturheit ihr jetzt nicht das Genick brechen würde...
Wie dem auch war, die Möglichkeit bestand, dass Muraenus zumindest nicht ganz nüchtern war. Was bedeutete, dass sie noch mehr aufpassen musste als ohnehin schon. Fantastisch.

Dann bin ich ja erleichtert, gab Eowyn zurück, bevor es an ernsthaftere Themen ging.

Er lächelte, und wäre sein gesamtes Auftreten, seine Präsenz, sein Verhalten nicht das, was es war, er hätte attraktiv sein können. Seine Augen verrieten ihn, sie machten deutlich, dass keines seiner Worte zuvorkommend gemeint war. Sein Lächeln kam dort nicht an - vermutlich nichts, was er überhaupt beabsichtigte, genausowenig wie sie selbst. Er schwieg einen Moment. Weil er, ebenso wie sie selbst, seine Worte mit Bedacht wählte - oder weil er über ihre Worte nachdachte?
Sie konnte es nicht abschließend feststellen, doch seine Antwort verleitete sie beinahe dazu, ihm spöttisch vor die Füße zu lachen. Aber nein. Sie war ja
höflich, nicht wahr? Also entgegenete Eowyn nur ein völlig offenes Vielleicht und zuckte mit den Schultern, während sie darüber nachgrübelte, was Ian eigentlich tat. Wenn Muraenus nicht log, was gut möglich war, da die Sith zuvor ebenfalls nichts von Ian gewusst hatte, dann lief er aktuell noch völlig unter dem Radar. Absicht... um in Ruhe recherchieren zu können? Um den Imperator nicht zu sehr auf ihn aufmerksam zu machen? Sie hatte erwartet, dass ihre Ankunft hier höhere Wellen schlagen würde, aber alles hatte ohnehin eine andere Wendung genommen, als sie plötzlich in Sturns Quartier erwacht war und nicht in den Katakomben. Worüber sie sich nicht beschwerte, doch... Verflucht, es war nun einmal katastrophal, so in der Falle zu sitzen und zu wissen, dass schon von Anfang an alles anders gelaufen war als geplant.

Ihr Geist hatte schon längst weitergeredet, dem Sith einen Platz zum Sitzen angeboten, und wie erwartet schlug er diesen aus, nicht, ohne noch einen Seitenhieb anzubringen. Für einen kurzen Moment spielte Eowyn mit dem Gedanken, sich tatsächlich zu setzen, einfach nur, um zu sehen, wie er darauf reagieren würde, aber das Risiko war ihr zu groß. Zwar hatte sie ihm als Kämpfer vermutlich nicht viel entgegenzusetzen wenn er beschloss, sie ernsthaft anzugreifen, doch ihre verschwindend kleinen Chancen würden noch mehr sinken, wenn sie sich setzte.
Oh, Eure Sorge ist rührend, erwiderte Eowyn daher freundlich, aber sie ist unnötig. Ich habe ja gerade eben genug geruht.

Nur, um im nächsten Moment zu wünschen, dass sie sich wirklich gesetzt hätte, denn Muraenus kam ihr entgegen und Eowyn hatte für einen Moment die Sorge, er würde sie in der Tat beiläufig angreifen. Ihr Körper machte sich bereit, im Notfall reagieren zu können, doch er ging an ihr vorbei und bewunderte kurz darauf anscheinend die wunderschöne Aussicht aus ihrem Fenster.
Ihr den Rücken zugewandt.
Welch...
Arroganz.
Und sie beide wussten genau, dass sie
selbstverständlich nichts tun würde.
Es machte Eowyn beinahe rasend, zu wissen, dass dieser Sith ihr wohl nicht im mindesten gewachsen wäre, unter normalen, fairen Umständen, Kämpfer hin oder her; er sie aber in dieser Situation nur allzu deutlich spüren ließ, wie deutlich über ihr er aktuell stand. Sie hasste Hilflosigkeit, hasste sie so sehr wie wenig anderes, und doch war sie hier auf Bastion genau das - hilflos bis zum Letzten.
Und Muraenus rieb es ihr mit dieser einfachen Geste nur allzugerne unter die Nase.

Nun gut. Sollte er. Sie würde sich nicht provozieren lassen, sie wusste, weshalb sie hier war, sie wusste, was ihre Aufgabe war. Und damit hatte
sie die Oberhand.

Eowyn konzentrierte sich nun auf seine Worte, bemerkte beiläufig, wie er sie noch kein einziges Mal mit Namen angesprochen hatte. Kannte er ihn nicht? Weigerte er sich, ihn zu nutzen, war es unter seiner Würde? Wer wusste schon, welch seltsam verschrobene Gedanken in so manchem Sith vorherrschte...
Sie machte zwei Schritte zur Seite und lehnte sich mit verschränkten Armen scheinbar gelassen gegen die Wand, während sie den Ritter nicht aus den Augen und aussprechen ließ. Und da war sie wieder, die allgegenwärtige Frage. "Wie bei allen Sonnen hat sich eine solch mächtige Jedi so einfach fangen lassen?" Es wäre wahrlich demütigend, wäre das hier eine reale Situation, und Eowyn fiel es dadurch nicht sonderlich schwer, dieses Gefühl auch tatsächlich zu empfinden.


Nun, Sith... Was er konnte, konnte sie schon lange, und er musste ja nicht wissen, dass sie wusste, wer vor ihr stand, nicht wahr? Von diesem Frieden bin auch ich ausgegangen. Also frage ich Euch, so wie ich Sturn gefragt habe, wie Ihr meinen Aufenthalt hier rechtfertigen wollt? Ich bin mir sicher, dass der Jedi-Orden inzwischen zumindest Vermutungen hat, wo ich mich befinde. Dieser Frieden war vorher schon brüchig, und nun... Aber ich gehe davon aus, dass diese Tatsache dem Orden der Sith relativ gleichgültig ist? Sie hob ihre Augenbrauen. Wenn die Jedi Gewissheit über meinen Aufenthaltsort haben, so könnt Ihr Euch wohl sicher sein, dass diese "Kleinigkeit" als Kriegserklärung gelten wird. Aber ich nehme an, Eowyn lächelte freudlos, dass Ihr alle Euch dessen wohl bewusst seid. Ich hoffe nur, der Imperator ist es ebenfalls, es wäre mir doch unangenehm, wenn ich ihm ungelegen käme. Natürlich war er sich dessen bewusst. Zumindest, wenn er war, was er vorgab zu sein. Er wusste garantiert schon, dass sie hier war, irgendjemand würde es ihm schon zugetragen haben. Vermutlich wartete er nur ab, wie er dieses Geschenk am besten nutzen konnte...

Was den anderen Teil Eurer... Verwunderung... angeht... Eowyn seufzte, rief sich das Gefühl der Demütigung ins Gedächtnis, dachte an den Tag, an dem sie die Jedi für Ian einen Moment hintergangen hatte und an den Tag, an dem man sie gegen ihren Willen zur Rätin ernannt hatte - vermutlich schrieen ihre Gefühle es jetzt nur so hinaus. Ich muss zugeben, dass ich mich geirrt habe in Keebo. Es hat wohl keinen Sinn, es zu verheimlichen. Und man sollte sie außerdem unterschätzen. Sie, die naive, süße, verknallte Jedi. Lächerlich einfach, sie zu beeinflussen. Er hat es geschafft, sich mein Vertrauen zu erschleichen und mich so unbemerkt... mitzunehmen. Nettes anderes Wort für "entführen". Es war ein Fehler, der mich einiges kostet, aber... wir alle machen manchmal Fehler, nicht wahr?

Eowyn betonte ihre Frage deutlich, hatte die leise Hoffnung, Muraenus vielleicht minimal aus dem Konzept bringen zu können. Irgendeinen Fehler musste der Sith doch bereuen, welcher war ihr völlig egal - doch sie wusste, dass sie ihm auf keinen Fall die alleinige Gesprächsführung überlassen durfte, sonst war sie verloren.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, Jedi

Unter anderen Umständen wäre dieses Treffen wohl völlig anders abgelaufen. Zu Zeiten des Krieges vermutlich auf dem Schlachtfeld und nicht hier, in halbwegs gesitteter Umgebung und mit einer ruhigen, wenn auch merklich angespannten Unterhaltung. Darth Angelus war kein Narr; er wusste, dass die Jedi ihm im Umgang mit der Macht einiges voraus hatte und im Kampf nicht zu unterschätzen war. Doch sein unbändiger Wille? Sein verheerender Zorn, der ihn im Kampf jederzeit in eine blutlüsterne Bestie zu verwandeln vermochte? Dem hatte kein Mitglied ihres Ordens etwas vergleichbares entgegenzusetzen. Der Krieger befand es für schade, dass es die heutige Situation nicht hergab, einfach auf die herkömmliche Art herauszufinden, wer dem anderen tatsächlich überlegen war. Diese Unterhaltung aber sehr wohl und auch wenn sie vielleicht lapidar und sinnlos wirkte, so achtete der Krieger auf jedes Signal, welches er aussendete. Und er spürte, dass es sein Gegenüber nicht anders handhabte. Jedes Wort, sogar jede Silbe mit jeder Betonung war wohlüberlegt und einzig und allein dazu gedacht, den jeweils anderen aus der Reserve zu locken und die Oberhand zu gewinnen. Ein Kampf, der bisher noch auf Augenhöhe verlief und den der Sith für sich entscheiden wollte. Folglich galt es, die Kontrolle zu bewahren und nicht die Beherrschung zu verlieren und erstaunlicherweise machte es ihm die Jedi sogar denkbar leicht, da sie von allzu ernsten Provokationen und Spitzen absah, die das Temperament des eitlen, wie zornigen Ritters jederzeit ins Ungleichgewicht hätten bringen können.

"Ach ja, ich vergaß"

Der Sith hob beschwichtigend die Hände, nach dem Motto "Mea culpa" und fand sich damit ab, dass die Gefangene nicht vorhatte sich vor ihm zu setzen. Stattdessen bewegte er sich mit langsamen Schritten auf sie zu, umkreiste sie und wandte ihr letztlich doch den Rücken zu. Angelus war bereit, auf jede Zuckung der Frau zu reagieren und genoss es dennoch, ihr ihre Machtlosigkeit in dieser Situation förmlich unter die Nase zu reiben. Vermutlich betrachtete sie ihn nicht viel anders als das Establishment des Sith-Ordens: als einen arroganten, emporgekommenen Bastard, der unverdient dort stand, wo er nun war. Inzwischen hatte sich der Ritter mit dieser Rolle abgefunden, was ihm nicht schwer fiel, da er zum einen wusste, dass er diesen Gestalten in Wahrheit haushoch überlegen war und sich zum anderen der Vorteile und Chancen bewusst war, die diese Fehleinschätzungen in seine Richtung anboten. Eine dieser Vorteile war in diesem Moment, der Jedi zu demonstrieren, dass er ihr in dieser Situation überlegen war und rein gar nichts in ihrer Macht stand, um etwas dagegen zu unternehmen. Und ein anderer Vorteil würden die Gesichter der Lords und Ladies darstellen, wenn sie in wenigen Stunden mit hass- und neiderfüllten Fratzen dabei zusehen würden, wie Darth Angelus die wichtigste Gefangene aus ihren Reihen dorthin führen würde, wo sie keinerlei Einfluss mehr auf sie hatten. Oh, und wie ihn beides schon jetzt innerlich befriedigte.
Seine vollste Konzentration widmete er dennoch wieder der
Gefangenen, zu der er nun erstmals etwas klarer sprach. Nur zu gerne hätte er ihr Gesicht gesehen, dem er sich vorher noch abgewandt hatte, um die Fassade unter Umständen zum ersten Mal bröckeln zu sehen. Denn darum ging es hier, und um nichts anderes; die Jedi und ihre aufgesetzte Maske der Ruhe und Sicherheit zu brechen und ihr dann, aber erst dann, in diesem entscheidenden Moment zu demonstrieren, dass sie genauso wie der Rest ihrer Sippschaft in einer Welt aus Lügen schwelgten. Doch bedurfte das einer gründlichen Vorbereitung, die er nun anging und deshalb ihre Antwort auf seine Spitze umso gründlicher analysierte.

Da war zunächst dieser kleine Seitenhieb bezüglich seiner Anrede ihr gegenüber, der es ihm wohl vermieste, dieses Spielchen noch länger zu spielen. Aber was nun folgte, war erst wahrhaftig interessant. Denn laut der Jedi war diese Gefangenschaft also ein wohlbehütetes Geheimnis und ihren Brüdern und Schwestern im Jediorden noch gar nicht bekannt. Deutlich direkter fragte sie ihn, wie die Sith diesen Zustand rechtfertigen wollten, worauf Darth Angelus selbstverständlich keine Antwort wusste. Woher denn auch? Er blieb ruhig und ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken, um weiter ihren Ausführungen zu lauschen, wobei er sich letztlich doch wieder zu ihr umdrehte und sich nun vermutlich gegen ihrer Erwartungen unmittelbar neben ihr gegen die Wand lehnte. Würde sie zurückweichen und Schwäche zeigen oder standhaft bleiben? Eine interessante Frage für zwischendurch, doch in diesen Momenten nicht im Hauptinteresse des Kriegers.


"Ihr haltet Euch also für so wichtig, als dass Euer Aufenthalt aus Bastion wieder den Krieg entfachen könnte? Das mag vielleicht sogar stimmen, doch was ist mit all dem anderen Chaos in der Galaxie? Den Aufständen, Krisen und Spielchen im Hintergrund...warum hat das bisher nicht genügt? Und wie viele Opfer würde ein Wiederaufkeimen des Kriegers verursachen? Ich möchte Euer Leid ja nicht kleiner reden, als es offensichtlich ist, aber ich nehme mal an, im Vergleich zu diesem potentiellen Leid verschwindend gering. Von einer Fraktion von Idealisten und verträumten Romantikern erwarte ich schon etwas mehr als eine Kriegserklärung wegen einer unversehrten Gefangenen, die selbst in dieser mickrigen Absteige vermutlich noch deutlich besser haust als in der virenversuchten Senkgrube, die aus mir unerklärlichen Gründen von jedem als Zentrum der Galaxie bezeichnet wird."

Zeit, der Jedi ans Gewissen zu gehen. Sie der potentiellen Konsequenzen bewusst zu machen, die ihre törichte Gefangennahme über sämtliches Leben in der Galaxie hereinbrechen zu lassen vermochte. Selbst für ein Monster wie Darth Angelus wirkte es im Ansatz recht unverhältnismäßig und falsch, die Existenz dieser einen Person über den von vielen Seiten so gefeierten und geschätzten Frieden zu stellen. Nicht aber, dass er tatsächlich dachte. Keineswegs:

"Nicht dass es mich stören würde. Mir wird es hier auf Bastion etwas langweilig in letzter Zeit und ich suche vergebens nach Gegnern, die mir gewachsen sind. In dem Falle müsste ich Euch also ehrlicherweise dankbar sein."

Ihre Gewissensbisse mit seiner ihm eigenen chaotisch-zerstörerischen Weltsicht zu konfrontieren, die sein eigenes Wohl und seinen eigenen Ruhm selbst über Aberbillionen von Existenzen stellte, war bloß der nächste Schritt. Denn vorhin schien er mit seiner Annahme goldrichtig gelegen zu haben, dass irgendetwas besonderes zwischen dieser Fremden und dem ominösen Darth Keebo stand.
Der Krieger stützte sich von der Wand ab und sah der Jedi nun direkt mit ernster Miene ins Gesicht. Für ein paar Augenblicke herrschte eine befremdliche Stille zwischen ihnen, in der die Jedi ihre verletzten Emotionen nicht mehr zügeln konnte, um sie vor ihm zu verheimlichen. Sie war verletzt und die Sekunden zogen sich wie eine halbe Ewigkeit, ehe der Sith urplötzlich loslachte und sich förmlich krümmte. Irgendwann rieb er sich noch immer nach Luft holend die Augen und verfiel kurz darauf wieder in eine halbwegs ernste Stimmung:

"Ich bin ein ehrlicher Mann in einer Welt voller Lügen und Gewalt. Glaubt Ihr allen Ernstes, ich würde noch in dieser Form hier stehen und mit Euch reden, wenn ich mir Fehler erlauben würde? Solche...Fehler?"

Mit den letzten beiden Worte ging noch ein kurzes spöttisches Lachen einher:

"Was habt Ihr Euch denn nur dabei gedacht? Hat Euch etwa die Leidenschaft überkommen? Das lodernde Feuer der Verführung? Euch? Eine Maestra der Jedi? Zum einen sagt das mehr über die Zustände innerhalb Eures Ordens aus, als über diese angebliche Existenz von Fehlern, die anscheinend jeder machen soll. Doch zum anderen muss ich Euch wohl gratulieren; Ihr habt Euch als Jedi auf ein Liebesspielchen mit einem Sith eingelassen und seid mit Eurem Leben davongekommen...zwar sitzt ihr nun hier und müsst Trübsal blasen, aber ja, ihr lebt noch."

Der Jedi mit einem beinahe schon herzhaft-gönnendem, aber in letzter Konsequent doch wölfischen und gefährlichen Lächeln in die Augen sehend, schob er ihr einen der beiden Stühle vor, um sich endlich zu setzen. Der Krieger selbst nahm umgehend Platz.

"Ist Euch nach Wein? Ich könnte arrangieren, dass uns welcher gebracht wird. Aber nicht, dass Ihr Euch falsche Hoffnungen macht; ich bin nicht wie Euer geschätzter Darth Keebo und für Euch nicht zu haben. Ich glaube nämlich eine Beziehung würde aufgrund unserer unterschiedlichen Hobbies und Positionen recht schnell ins kriseln kommen. Und sie würde uns in gewisser Weise die Chance rauben, uns so offen und unverfänglich auszutauschen. Nicht wahr, Jedi?"


Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Janus' Domizil - " Gefangenenquartier"- Darth Angelus, Jedi






 
.:Bastion - im „Spectre“ - Jando und Pico (JK), Maxime (NPC), Olesia en-Geth (Elise), Zel (Ahna), Dr. Manaati Li‘im (Gaya):.

Gaya beobachtete hauptsächlich die lustige Szenerie. Die Fremde möchte sich betrinken und spüren dass sie lebt, der Kel`Dor möchte aufbrechen und versucht die Imperiale eher abzustempeln.
Schlussendlich gelingt es dass Jando es Maxime schmackhaft macht sich zu ein paar Imperialen zu gesellen.
Dies bedeutet dass das Meister-Schüler Gespann nun aufbrechen konnte, also tranken sie ihre Getränke aus und verschwanden aus der Bar, allerding merkte die Togruta dass JK etwas beschäftigte.
Sie wusste nicht was und sie spürte auch nicht was, immerhin muss sie sich genauso abschirmen wie ihr Meister.
Gaya nickte also zu JK`s Vorschlag dass sie sich schon mal auf den Weg ins Apartment machen solle und stapfte davon – nahm dann ein Gleitertaxi da ihr das kürzer vorkam und es half dabei nicht allzu lange das Nachtleben auf Bastion miterleben zu müssen.


Im Apartment angekommen, begab sie sich erstmal in die Dusche, der rauchige Geruch welche im Spectre sehr leicht aber dennoch vorhanden war setzte sich an ihrer Haut und Kleidung fest, weshalb sie die Kleidung auslüften ließ und sich selbst eine lange, dampfende und angenehme Dusche gönnte.
Als sie damit fertig war, stellte sie sich in einem etwas kürzeren und feinen Nachtmantel – sehr angenehm zu tragen – zum Türrahmen des Balkons und schaute in das Geschehen der Stadt.
Die Bekleidung der Togruta hing am Balkongeländer und sie selbst war in Gedanken versunken.
Was würde noch geschehen? Bleibt es so ruhig? Auch wenn man es ihr sehr selten anmerkt – und jetzt in falscher Identität noch weniger – dachte sie viel darüber nach was die Jedi eigentlich für ein Vertrauen in ihr Könne haben wenn sie auf eine Mission wie diese mitkommen darf.


Sie merkte dass JK ins Apartment kam.
Sie erlaubte sich sehr vorsichtig ihre geistige Hand auszustrecken und ihn zu begrüßen und anzustupsen.
Drehte sich erst dann in seine Richtung um ihn mit einem Kopfneigen und einem „Alles gut, Meister?“ zu begrüßen.
Sie war etwas anders, nicht ganz so reserviert wie sonst. Sie wirkte offener. Sie musterte JK oder besser gesagt Jando.
Es ist schwer ihn einzuschätzen da er ein Meister der Verschleierung ist – zumindest in den Augen seiner Padawan ist er das.
„Nein Maxime hat mich nicht wirklich in Verlegenheit gebracht, sie ist nun einmal ein aufgeweckter Geist“ sie lächelte sehr seicht.


.:Bastion – in Jandos Apartment – Jando und Pico (JK) und Dr. Manaati Li`im (Gaya):.
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus

Leicht perplex registrierte Eowyn, dass Muraenus sich neben sie lehnte, als wäre das hier wirklich ein nettes kleines Treffen unter Freunden. Zum ersten Mal sah Eowyn sein Gesicht nun genauer, registrierte seine Augen, seine Fältchen, seine Schatten im Gesicht. Die dunkle Seite machte ihn nicht nur vom Eindruck her unattraktiv, es war... als würde er sie irgendwie... ausstrahlen. Aber so lange er hier nur lehnte, sie nicht berührte oder bedrohte... damit kam sie klar - zumindest redete sie es sich ein.
Geschickt umging er ihre Frage, aber sie würde ihn nicht so einfach davonkommen lassen. Trotzdem, erst einmal waren seine Ausführungen an der Reihe. Er machte es wirklich nicht schlecht, versuchte, ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, aber in dem Fall war das völlig aussichtslos. Wie gut, dass der Orden
ganz genau wusste, wo sie war, und wie gut, dass Eowyn wusste, dass ihre Anwesenheit ganz sicher keinen Krieg auslösen würde - zumindest nicht so, wie sie es hier andeutete.

Oh, ich bin ganz Eurer Meinung, stimmte Eowyn dem Sith halbwegs enthusiastisch zu. In der Tat denke ich nicht, dass meine Person so wichtig ist, einen Krieg auszulösen, aber ich befürchte, ich habe hier keinen Einfluss auf das Handeln meines Ordens, das ist das kleine Problemchen an der Sache. Die Sache ist, dass die Jedi nun einmal nicht für die Republik sprechen. Unser Einfluss ist dann doch ein kleines bisschen geringer als der Eures Ordens auf die... Politik des Imperiums. Aber solch ein direkter Angriff auf eine von uns... Eowyn zuckte mit den Schultern. Ich bezweifle, dass mein Orden das einfach so hinnehmen wird. Natürlich könnte man das Problemchen einfach beheben, indem man mich in ein Schiff in Richtung des Zentrums der Galaxis setzt, damit ich beschwichtigend eingreifen kann, aber... Nun ja. Ich denke, wir wissen beide, dass ihr Sith meine Gesellschaft mittlerweile einfach zu sehr zu schätzen gelernt habt.
Ein erneutes Lächeln, das Eowyn, zugegeben, immer schwerer fiel. Höflichkeit, jaja. Ja, sie konnte es. Doch Sarkasmus und Austeilen fiel ihr dann doch wesentlich leichter als dieses Geschwurbel.

Aber leider fehlt mir die Antwort, wie Ihr meine Anwesenheit hier erklären wollt. Ihr werdet meine Frage doch nicht mit Absicht ignoriert haben, oder?


Anschließend hob Eowyn ihre Augenbrauen.

Wie, keine Gegner hier, die Euch gewachsen sind? Nehmt es mir nicht übel, aber ich hatte erwartet, dass die Sith durchaus ein paar versierte Kämpfer zu bieten haben. Mit Verlaub, ich kenne Euch nicht, aber Ihr bekleidet doch nicht einen höheren Rang als... nun, ich schätze, den Rang eines Kriegers habt Ihr vielleicht schon erreicht, oder?
Abschätzend ließ Eowyn den Blick über ihn gleiten. Vielleicht war es nicht so sonderlich klug, ihn zu provozieren, aber... Ach, vielleicht amüsierte er sich auch einfach nur prächtig darüber.

Genauso, wie sie es nun über ihre Offenbarung erwartete, dass sie sich von einem Sith hatte hereinlegen lassen. Und der Lachanfall kam auch tatsächlich, wenn auch mit guter Verspätung. Es freut mich, dass ich Euch amüsieren kann, gab sie lächelnd von sich, tat so, als würde sie ihre Scham damit überspielen wollen. Sie beobachtete ihn genau, während er sich völlig losgelassen amüsierte und versuchte, etwaige Schwachpunkte an ihm auszumachen. Doch seine Rüstung schien undurchdringlich, abgesehen von den wenigen normalen Schwachpunkten, die nun einmal jede Rüstung zwangsweise besaß, und auch sonst konnte Eowyn keinen körperlichen Makel ausmachen, kein weniger belastetes Bein, keine schützende Armbewegung. Schade. Es wäre auch zu einfach gewesen...

Interessanterweise war es jedoch gar nicht ihre Offenlegung, die Muraenus amüsiert hatte, sondern ihre Bemerkung über Fehler. Gut, sie hatte gewollt, dass diese Aussage ihn etwas aus dem Takt brachte. Zwar nicht so, aber jeder Erfolg war letzten Endes ein Erfolg, nicht wahr? Sie zuckte erneut mit den Schultern, während ein leises Lächeln in ihren Mundwinkeln auftauchte. Vermutlich nicht. Vermutlich hätte man Euch schon längst umgebracht. Und das war vielleicht wirklich die Wahrheit, hier in diesem Orden.

Letzten Endes kam er doch noch auf Ian zu sprechen, und Eowyn warf ihm einen leicht spöttischen Blick zu. Sie durfte einfach nur nicht darüber nachdenken, wie hochgefährlich dieser Mann vor ihr war, dann... dann war dieses Gespräch beinahe amüsant. Bloß nicht nachdenken. Auf gar keinen Fall...
Glaubt Ihr wirklich, ich würde Euch einfach meine Gründe verraten? Vielleicht bin ja gar nicht ich diejenige, die etwas blauäugig durch die Galaxis läuft. Ja, ich lebe noch, und ich habe auch nicht vor, das so bald zu ändern. So eine kleine Auszeit vom anstrengenden Arbeitsleben ist doch auch mal gar nicht so übel.


Dann aber überraschte Muraenus sie wirklich. Er schob ihr einen Stuhl hinüber und... setzte sich. Er setzte sich wirklich. Und erwartete, dass sie das auch tat. Oh, da konnte er lange warten, Eowyn hatte nicht vor, ihren Platz so bald zu verlassen. Sicher, eine wirkliche Chance hatte sie nicht gegen ihn, wenn er wirklich ernst machte, durch die Macht war sein Vorteil schlicht zu groß. Dennoch... Sie musste ja nicht selbst in das Nexunest hinabsteigen, nicht wahr?

Oh, vielen Dank, aber ich stehe hier ganz bequem, erwiderte sie höflich. Und ich strebe aktuell keine Beziehung an, weder eine mit Euch noch mit sonst jemandem. Diese Sachen kosten doch nur unnötig Nerven, also keine Sorge. Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
Aber was den Wein angeht...
Eowyn zwang sich zu einem möglichst lockeren Grinsen. Wirklich? Wein? Kommt schon. Wenn Ihr mich aushorchen wollt, dann müsst Ihr Euch schon ein kleines bisschen geschickter anstellen. Das könnt Ihr doch besser, oder? Ihr Grinsen wurde zu einem freundlichen Lächeln.

Und wo wir schon dabei sind... was ist denn wirklich Euer Grund, hier aufzutauchen? Das würde mich wirklich brennend interessieren. Nicht, dass mir unser unverfänglicher Austausch nicht großen Spaß machen würde, aber ich bin doch etwas neugierig. Die Partys der Sith werden doch nicht so schlecht sein, dass Ihr danach unbedingt noch ein wenig Aufmunterung von Seiten der Jedi braucht, oder? Also... warum seid Ihr hier, Sith?

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Angelus
 
Zurück
Oben