Bastion - Sith-Tempel – Katakomben, mit Keebo/Ian
Er stand eine kurze Weile still, dann wieder der Griff in den Umhang. Diesmal wusste sie, oder ahnte zumindest, dass er nichts gefährliches herausholen würde und wartete ab. Was der Mann vor ihr ihr dann hinhielt, war in der Tat nicht gefährlich, zumindest nicht für sie, so lange er es nicht gegen sie einsetzte, und das würde er nicht.
Sie starrte auf das Lichtschwert in der großen Hand, das Lichtschwert, das ihr selbst jetzt noch so vertraut war wie ihr eigener Körper, eine Verlängerung ihrer selbst, ein Teil von ihr, und doch etwas, das sie weggegeben hatte, freiwillig - sie erinnerte sich jetzt durch Nebel an den Moment. Sie hatte Ian Halt geben wollen; etwas, an das er sich klammern konnte, wenn er sich zu verlieren drohte - und doch gab er es ihr nun zurück. Dieses. Und nicht das, welches sie sich gebaut hatte, um flexibler zu sein, um es besser an sich anzupassen, ein besseres, neueres. Nein, es war das alte - das, welches Teil ihes Lebens gewesen war, seitdem sie eine Ritterin geworden war.
Ian sprach von "anderen", die sie heilen würden, und ihr Kopf begann, sich weitere Fragen zu stellen. Die anderen? Wieso nicht er? Ihr Rücken, auf den letzten Metern, hieß das, dass er... Brianna. Ein Treffen. Warum? Das Virus? Hatte er es doch noch nicht? Verwirrt blinzelte sie, nickte dann aber erneut. Ihr Kopf würde das schon regeln. Doch ihr Geist... begann zu fühlen. Und dabei wusste sie, dass sie nicht hatte fühlen wollen, dass sie sich allergrößte Mühe gegeben hatte, alles abzuschalten. Warum? Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie war Niemand. Sie existierte nicht. Sie war Niemand... und doch war da dieses Schwert vor ihr, ein Schwert, dass jemandem gehört hatte. Doch sie war Niemand. Niemand. Sie existierte nicht... sie existierte... doch?
Sie stöhnte leicht auf und griff sich mit beiden, freien Händen an ihre Schläfen. Sie war... Ihr Lichtschwert, früher... Erinnerungen blitzten auf, daran, wie sie das Schwert auf Coruscant baute, es zum ersten Mal aktivierte, es im Kampf bei der Verteidigung des Tempels führte, es im Exil von Versteck zu Versteck verstaute, es Ian auf Va'art anbot, es ihm auf Coruscant anvertraute, es... Sie wollte das alles nicht sehen, nicht fühlen, sich nicht erinnern. Wieso tat er das? Wieso tat er ihr das an?! Sie, sie war... sie war nicht...
Sie kniff ihre Augen zusammen, als sie spürte, wie alles zu viel wurde. Sie konnte nicht ihre Abschirmung halten und gleichzeitig diesen Kampf kämpfen. Dabei war er notwendig, so notwendig! Doch ihre Abschirmung war noch wichtiger, das war keine Frage, und langsam, aber sicher verlor sie die Kontrolle und damit den Kampf gegen das Schwert.
Eine Träne löste sich von ihr unbemerkt aus ihrem rechten Auge. Die unterdrückten Schmerzen kehrten schließlich mit enormer Wucht, die Bilder nach und nach zu ihr zurück. Es tat weh. Alles tat weh, so furchtbar weh, sie konnte kaum stehen, ihr Handgelenk, ihr Auge, ihr Rücken, ihr Hals, einfach ihr ganzer Körper. Am liebsten hätte sie geschrieen, doch sie blieb stumm, während als einziges Zeichen die Tränen nun unhaltbar liefen. Er hätte ihr das nicht antun dürfen. Es war ihr gut gegangen, es war alles in Ordnung gewesen, und nun...
Das Schwert lag noch immer vor ihr. Vielleicht konnte sie daraus Kraft schöpfen. Vielleicht half es ihr. Es hatte ihr so oft beigestanden...
Langsam, zögernd, hob sie die linke, zitternde Hand. Sie stoppte, kurz bevor sie es berührte, und fragte sich, ob sie das wirklich tun wollte. Vielleicht konnte sie noch zurück. Vielleicht konnte sie noch... Nein. Die Schmerzen waren kaum erträglich, sie konnte nicht mehr zurück. Es ging nicht. Man konnte das Küken nicht zurück ins Ei packen.
Also griff sie vorsichtig nach dem Schwert, spürte die Kühle des Metalls, die Gravierungen, die Kratzer, die Einzelheiten, und auch das Pulsieren der Elektrik, des Kristalls.
Und erinnerte sich. Der Nebel lichtete sich nicht, viel zu dicht war hier die Dunkelheit, die Schwärze, all das Grauen. Doch sie, Eowyn, erinnerte sich.
Eowyn existierte. Sie wusste nicht, ob sie jemand war, ob sie mehr war als die Statistin in diesem Stück auf der ganz großen Bühne, aber sie wusste, dass sie existierte. Sie spürte, wie sie existierte; jeder Nerv, jeder Muskel erinnerte sie sekündlich daran. Und da war nicht viel Zeit. Vermutlich. Eowyn wusste nicht, was hier vor sich ging, doch sie wusste nun wieder ganz genau, wie solche Missionen abliefen - zeitkritisch. Und sie waren hier vermutlich schon viel zu lange gestanden.
Danke, flüsterte sie, während sie das Schwert zu ihrem Körper führte. Sie hatte keinen Gürtel, an dem sie es befestigen konnte, doch sie steckte es in den Bund ihrer Hose, der eng genug war, es zu halten. Das zerrissene Oberteil würde es nicht perfekt verdecken, aber vielleicht genügte es.
Dann mühte sie sich, einem inneren Impuls folgend, ab, nur mit ihrer linken Hand den unechten Verlobungsring von ihrem linken Ringfinger zu bekommen. Als sie ihn schließlich in der Hand hielt, streckte sie ihn Ian hin, ihr Blick nur darauf gerichtet. Ersatz, wisperte sie - denn wenn er den Tempel nicht gemeinsam mit ihr verließ, wusste sie nicht, wann dies der Fall sein würde und ob er einen Halt noch immer notwendig haben würde. Der Ring war war nicht echt, aber sie hatte ihn in den letzten Wochen getragen, viel mehr als ihren echten, eigenen Ring, und vielleicht genügte es. Egal was gewesen war, egal, was kommen würde, egal, wer er gerade war oder sein würde - er musste irgendwie überleben.
Kein Rücken, presste sie dann hervor und schlug wieder die Augen nieder, blickte müde zu Boden, bereit, weiterzumachen, weiterzugehen. Irgendwie.
Auch, wenn Eowyn sich nun erinnerte, wenn sie wieder war, das bedeutete nicht, dass sich alles änderte. Ian war noch immer der Tonangeber, sie war die, die seine Befehle befolgte. Doch ihre Aufgabe, ihre einzige, große Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass Ian die seine erledigen konnte, und dazu würde er weniger in der Lage sein, wenn er sich nun um sie kümmerte. Er hatte das nie verstanden und würde es nie, und sie würde ihm seinen Willen lassen, wenn er es tat, doch so lange er sie fragte, konnte sie Entscheidungen treffen.
Und das tat sie.
Bastion - Sith-Tempel – Katakomben, mit Keebo/Ian
Er stand eine kurze Weile still, dann wieder der Griff in den Umhang. Diesmal wusste sie, oder ahnte zumindest, dass er nichts gefährliches herausholen würde und wartete ab. Was der Mann vor ihr ihr dann hinhielt, war in der Tat nicht gefährlich, zumindest nicht für sie, so lange er es nicht gegen sie einsetzte, und das würde er nicht.
Sie starrte auf das Lichtschwert in der großen Hand, das Lichtschwert, das ihr selbst jetzt noch so vertraut war wie ihr eigener Körper, eine Verlängerung ihrer selbst, ein Teil von ihr, und doch etwas, das sie weggegeben hatte, freiwillig - sie erinnerte sich jetzt durch Nebel an den Moment. Sie hatte Ian Halt geben wollen; etwas, an das er sich klammern konnte, wenn er sich zu verlieren drohte - und doch gab er es ihr nun zurück. Dieses. Und nicht das, welches sie sich gebaut hatte, um flexibler zu sein, um es besser an sich anzupassen, ein besseres, neueres. Nein, es war das alte - das, welches Teil ihes Lebens gewesen war, seitdem sie eine Ritterin geworden war.
Ian sprach von "anderen", die sie heilen würden, und ihr Kopf begann, sich weitere Fragen zu stellen. Die anderen? Wieso nicht er? Ihr Rücken, auf den letzten Metern, hieß das, dass er... Brianna. Ein Treffen. Warum? Das Virus? Hatte er es doch noch nicht? Verwirrt blinzelte sie, nickte dann aber erneut. Ihr Kopf würde das schon regeln. Doch ihr Geist... begann zu fühlen. Und dabei wusste sie, dass sie nicht hatte fühlen wollen, dass sie sich allergrößte Mühe gegeben hatte, alles abzuschalten. Warum? Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie war Niemand. Sie existierte nicht. Sie war Niemand... und doch war da dieses Schwert vor ihr, ein Schwert, dass jemandem gehört hatte. Doch sie war Niemand. Niemand. Sie existierte nicht... sie existierte... doch?
Sie stöhnte leicht auf und griff sich mit beiden, freien Händen an ihre Schläfen. Sie war... Ihr Lichtschwert, früher... Erinnerungen blitzten auf, daran, wie sie das Schwert auf Coruscant baute, es zum ersten Mal aktivierte, es im Kampf bei der Verteidigung des Tempels führte, es im Exil von Versteck zu Versteck verstaute, es Ian auf Va'art anbot, es ihm auf Coruscant anvertraute, es... Sie wollte das alles nicht sehen, nicht fühlen, sich nicht erinnern. Wieso tat er das? Wieso tat er ihr das an?! Sie, sie war... sie war nicht...
Sie kniff ihre Augen zusammen, als sie spürte, wie alles zu viel wurde. Sie konnte nicht ihre Abschirmung halten und gleichzeitig diesen Kampf kämpfen. Dabei war er notwendig, so notwendig! Doch ihre Abschirmung war noch wichtiger, das war keine Frage, und langsam, aber sicher verlor sie die Kontrolle und damit den Kampf gegen das Schwert.
Eine Träne löste sich von ihr unbemerkt aus ihrem rechten Auge. Die unterdrückten Schmerzen kehrten schließlich mit enormer Wucht, die Bilder nach und nach zu ihr zurück. Es tat weh. Alles tat weh, so furchtbar weh, sie konnte kaum stehen, ihr Handgelenk, ihr Auge, ihr Rücken, ihr Hals, einfach ihr ganzer Körper. Am liebsten hätte sie geschrieen, doch sie blieb stumm, während als einziges Zeichen die Tränen nun unhaltbar liefen. Er hätte ihr das nicht antun dürfen. Es war ihr gut gegangen, es war alles in Ordnung gewesen, und nun...
Das Schwert lag noch immer vor ihr. Vielleicht konnte sie daraus Kraft schöpfen. Vielleicht half es ihr. Es hatte ihr so oft beigestanden...
Langsam, zögernd, hob sie die linke, zitternde Hand. Sie stoppte, kurz bevor sie es berührte, und fragte sich, ob sie das wirklich tun wollte. Vielleicht konnte sie noch zurück. Vielleicht konnte sie noch... Nein. Die Schmerzen waren kaum erträglich, sie konnte nicht mehr zurück. Es ging nicht. Man konnte das Küken nicht zurück ins Ei packen.
Also griff sie vorsichtig nach dem Schwert, spürte die Kühle des Metalls, die Gravierungen, die Kratzer, die Einzelheiten, und auch das Pulsieren der Elektrik, des Kristalls.
Und erinnerte sich. Der Nebel lichtete sich nicht, viel zu dicht war hier die Dunkelheit, die Schwärze, all das Grauen. Doch sie, Eowyn, erinnerte sich.
Eowyn existierte. Sie wusste nicht, ob sie jemand war, ob sie mehr war als die Statistin in diesem Stück auf der ganz großen Bühne, aber sie wusste, dass sie existierte. Sie spürte, wie sie existierte; jeder Nerv, jeder Muskel erinnerte sie sekündlich daran. Und da war nicht viel Zeit. Vermutlich. Eowyn wusste nicht, was hier vor sich ging, doch sie wusste nun wieder ganz genau, wie solche Missionen abliefen - zeitkritisch. Und sie waren hier vermutlich schon viel zu lange gestanden.
Danke, flüsterte sie, während sie das Schwert zu ihrem Körper führte. Sie hatte keinen Gürtel, an dem sie es befestigen konnte, doch sie steckte es in den Bund ihrer Hose, der eng genug war, es zu halten. Das zerrissene Oberteil würde es nicht perfekt verdecken, aber vielleicht genügte es.
Dann mühte sie sich, einem inneren Impuls folgend, ab, nur mit ihrer linken Hand den unechten Verlobungsring von ihrem linken Ringfinger zu bekommen. Als sie ihn schließlich in der Hand hielt, streckte sie ihn Ian hin, ihr Blick nur darauf gerichtet. Ersatz, wisperte sie - denn wenn er den Tempel nicht gemeinsam mit ihr verließ, wusste sie nicht, wann dies der Fall sein würde und ob er einen Halt noch immer notwendig haben würde. Der Ring war war nicht echt, aber sie hatte ihn in den letzten Wochen getragen, viel mehr als ihren echten, eigenen Ring, und vielleicht genügte es. Egal was gewesen war, egal, was kommen würde, egal, wer er gerade war oder sein würde - er musste irgendwie überleben.
Kein Rücken, presste sie dann hervor und schlug wieder die Augen nieder, blickte müde zu Boden, bereit, weiterzumachen, weiterzugehen. Irgendwie.
Auch, wenn Eowyn sich nun erinnerte, wenn sie wieder war, das bedeutete nicht, dass sich alles änderte. Ian war noch immer der Tonangeber, sie war die, die seine Befehle befolgte. Doch ihre Aufgabe, ihre einzige, große Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass Ian die seine erledigen konnte, und dazu würde er weniger in der Lage sein, wenn er sich nun um sie kümmerte. Er hatte das nie verstanden und würde es nie, und sie würde ihm seinen Willen lassen, wenn er es tat, doch so lange er sie fragte, konnte sie Entscheidungen treffen.
Und das tat sie.
Bastion - Sith-Tempel – Katakomben, mit Keebo/Ian