Die Idee so einer Serie gefällt mir sehr. Das wird so aber wahrscheinlich nicht kommen, wenn wir uns anschauen, wie sehr Andor nach der ersten Staffel zusammengestrichen wurde. Man traut sich bei Lucasfilm so ein Projekt scheinbar nicht zu. Ich weiß nicht, ob aus kreativen Gründen oder aus Geldmangel.
Vielleicht hat das damit zu tun, dass heute sehr vieles… schnell gehen muss. Zeit ist nun mal knapp. Jede Sekunde zählt, könnte man sagen, um Material unterzubringen. Das sieht man ja auch schon im Fernsehen. Ein Film oder eine Folge einer Serie ist nicht mal ganz zu Ende und schon wird der nächste Beitrag eingeblendet. Das sah vor dreißig oder vierzig Jahren noch anders aus.
Wenn man Menschen beobachtet, besonders im Kino oder vor der Flimmerkiste, merkt man schnell, dass sie fast regelmäßig auf ihr Handy schauen müssen. Vor allem jüngere Menschen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist nicht mehr so groß wie vor dem Zeitalter des Internets, vor dem des Handys. Nur noch die wenigsten können ein Epos von drei oder vier Stunden aufmerksam folgen.
Darauf wird natürlich (schon länger) reagiert – schon bei dem Prozess des Drehbuchschreibens. Man wundert sich heute zum Teil über gewisse Dialoge, die sehr erklärend sind, die voller Exposition sind.
Zum Beispiel: „Du bist mein Bruder und ich liebe dich.“ „Nur weil du unser Nachbar bist, kannst du dir das erlauben.“
Aber anders würde das heute nur noch sehr schwer funktionieren. Viele besitzen halt nicht mehr die Geduld oder sind bereit, einer Geschichte aufmerksam zu folgen. Und dass solche Menschen die nötigen Zusammenhänge verstehen, muss man zu diesen Mitteln greifen. Ah ja, das ist der Bruder, der Nachbar, der und der… Sonst wüsste man gar nicht, wer die einzelnen Figuren alle sind. Quasi mit dem Holzhammer nachhelfen, dass noch der Dümmste es begreift. Salopp gesagt.
Bei mir im Bekanntenkreis kam die Serie „Andor“ wesentlich schlechter weg als „Obi-Wan Kenobi“. Zu komplex, zu wenig Action, zu langatmig, erfordert zu viel Aufmerksamkeit, und und und…
Das ist schade. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja noch.