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? Nereus ? Phollow ?
Dumpf hallten die Schritte, als die beiden mächtigen Männer des Imperiums ihren Weg in die Privatkomplexe des Imperators antraten. der Bereich war durch ein gewaltiges Tor mit mehreren Sicherheitsmaßnahmen abgeriegelt und nur mit einem Zahlencode und dem Scannen der Augen betretbar. Phollow und die Begleiter, die nun mit ihm hier waren, waren dafür authorisiert.
Zielstrebig schritt Phol vorraus, hatte er die Anordnung der Zimmer persönlich vorgenommen und konnte nun erstmals seine eigenen Pläne direkt nachlaufen, die Räumlichkeiten erkunden. Ein rießiges Arbeitszimmer öffnete sich vor ihnen mit einem Zischen, weiträumig und wie eine Kuppel wirkte der Raum. Nereus hatte derweil das Schweigen gebrochen und der junge Sith Lord lauschte aufmerksam den Worten seines wichtigsten Untergebenen. Er nickte stumm, nachdem Nereus geendet hatte, teils aus Anerkennung für die gewonnene Erkenntnis, teils weil seine Einschätzungen nicht falsch gewesen waren und er sich innerlich bestätigt fühlte.
Ihr habt nicht Unrecht, mit dem was ihr sagt, Nereus. Rationales Denken ist unabdingbar, aber gewisse Dinge lassen sich so nicht erklären und verstehen. Man muss sich öffnen, für das, was es sonst noch gibt; auch, wenn man die Macht selbst nicht nutzen kann, muss man sie in seine Pläne immer einfließen lassen.
Phol durchschritt den Raum und nahm hinter seinem Schreibtisch, auf einem gewaltigen Stuhl, der ebenso bequem wie technisch ausgestattet war, platz. Nereus setzte sich auf den Platz ihm gegenüber, nachdem Phol ihn dazu angewiesen hatte.
Dem Oberbefehlshaber war sicher nicht entgangen, dass Phollow ihn geduzt hatte; und der junge Mensch war sich sicher, dass Nereus diese Einladung nicht ablehnen konnte. Zudem waren Förmlichkeiten in dieser Situation nicht mehr nötig, Kratas hatte selbst schon merken müssen, dass Phollow ihm mehr anvertraute, und detailierter anvertraute, als er es den Sith gegenüber tat.
Ich hatte euch schon früher beobachtet, und auch wenn ihr euren Weg erst finden musstet, und die Wahrheit erkennen musstet; so habt ihr es nun doch geschafft; und das schneller und besser, als ich es erwartet hatte. Es kommt nicht von ungefähr, dass ihr nun dort angekommen seid, wo ihr nun seid, Nereus.
Er faltete die Hände vor seinem Gesicht zusammen und musterte seinen Gegenüber kurz, ehe er fortfuhr.
Auch wenn die Stellung des Imperiums im Moment durch nichts aufzuhalten scheint, ist die Lage für eine sichere Zukunft in dieser Galaxie noch nicht sicher. Friede und Ordnung sind nur bedingt gewährleistet und neben den Jedi und deren treuen Rebellenpack gibt es noch andere Feinde dieser Ordnung, die Arthious angestrebt hatte.
Das Gebiet, die Galaxie, die es nun zu verwalten, zu kontrollieren gibt, ist gewaltig. Es wird immer Lücken geben, Dinge, die uns entgehen. Und ihr solltet wissen, dass gerade Sith immer darauf bedingt sind, ihren eigenen Vorteil zu erzielen. Sie sind besessen davon, ihre eigene Macht zu vervielfachen, mehr Macht in dieser Galaxie auszuüben. Manche sind so von dem Gedanken besessen zu herrschen, dass sie blind sind für all das, was sie von mächtigeren und erfahreneren Sith noch lernen können.
Früher... galt es als unausgesprochene Regel unter Sith Schülern, den Meister nicht zu töten, solange noch die geringste Chance bestand, Wissen von ihm zu erhalten, Macht zu gewinnen. Und die Meister folgten der Regel, ihren Schülern nie alles zu lehren, um nicht in einen Hinterhalt zu geraten. Doch diese Regeln... sind nicht mehr so vorhanden wie einst. Die Logik, die hinter diesen Regeln stand, wurde durch Gier und Blindheit ausgehebelt.
Es ist nahezu schon erbärmlich, dass nur die wenigsten Sith über die nötige Weitsicht verfügen, derer es bedarf, um zu herrschen. Um das Imperium da zu halten, wo es nun ist. Nicht umsonst sitze ich heute mit euch hier, und nicht mit einem Sith; denn zur Zeit gibt es in unseren Reihen keinem, der über die nötige Weitsicht verfügt, die nötigen Gedanken und das Wissen darum, wie dieses Imperium wirklich erfolgreich geleitet und geführt werden kann. Janem... ist wohl mit einer der größten Feinde dieser Ordnung, die gerade geschaffen wurde; Marrac ist zwar auf einem guten Weg, aber er ist noch zu ungestüm und hat sein persönliches Vorwärtskommen in diesem Orden über den Interessen des Imperiums stehen; auch wenn er selbst anderer Meinung ist. Arica ist zu jung und zu unerfahren, auch wenn ihre Treue und ihr Verständnis für diese Lage wohl am ausgeprägtesten ist.
Phol machte eine künstlerische Pause, lies Nereus ein wenig Zeit, die vielen Informationen zu verarbeiten.
Ihr müsst gewappnet sein, für das, was die Zukunft bringen mag. Ebenso wie ich es sein muss. Die Flotte ist nun in eurer Hand; durch mich. Und ihr könnt euch denken, dass es einige Sith gibt, die diese Entscheidung nicht willkommen geheißen haben. Rechnet immer mit Neidern und Aggressoren, die sich euch in den Weg stellen werden. Wisset, dass einen Sith immer das persönliche Vorwärtskommen und der unabdingbare Wunsch nach Macht leiten wird; noch mehr, wie bei Nichtmachtbegabten oder Jedi. Wahren Altruismus gibt es nirgendwo; jedoch sind die Sith diejenigen, denen besondere Beachtung gelten muss, wenn diese Ordnung, dieses Imperium erhalten werden soll.
Durch eure Stellung und eure Macht werden sie es nicht direkt wagen, gegen euch offen vorzugehen; ebenso wie sie mich noch fürchten. Aber ihr müsst gewappnet vor geistiger Beeinflussung sein; ihr müsst wissen, wie sie denken, handeln. Es hat meines Wissens noch nie stattgefunden, dass ein Nichtmachtbegabter unterwiesen wurde; von einem Machtbegabten. Ihr seid der erste, der lernen wird; von eurem Imperator.
Ihr werdet mich fragen, was ihr wissen wollt; und ich werde euch antworten geben. Ihr werdet lernen, euren Geist abzuschirmen und eure geistige Stärke gegen den Willen der Sith zu nutzen.
Ein Lächeln huschte über seine vollen Lippen, ehe er das Thema noch kurz durch ein anderes unterbrach.
Doch bevor wir damit beginnen werden, lasst uns kurz noch auf unser weiteres Vorgehen bezüglich der Probleme hier eingehen. Wenn sich mein Verdacht bestätigt, werden wir diese Tiere kontrollieren können; und sie zu unseren Zwecken nutzen. Sie werden der Festung den nötigen Schutz liefern. Es wird sich zeigen, ob sie mit Schallwellen oder ähnlichem beeindruckbar sind. Oder ob gewisse Erschütterungen zu einer Überlastung ihrerseits führen werden.
Die Kellergewölbe werde ich mit Nioly und Njina später erkunden, wenn ihr euch um das Einleiten und Aufbauen der Kontrollgeräte für unsere neuen Wachposten beschäftigen werdet.
Mit diesen Worten endete er; Nereus abwartend musternd.
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