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• Phollow •
Eine Weile starrte Phol auf die Tür, durch die Camie gegangen war, selbst, als sie schon längst wieder zu gefallen war und den Blick auf die Sith Inquisitorin versperrte. Ihre letzten Worte hallten in seinem Geist auf und ab, und es fiel ihm schwer, sie richtig einzuschätzen. Sie fürchtete also seine Nähe, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht wegen dem, was er ihr gerade angetan hatte, vielleicht, weil sie erahnte, dass er sie ihn seinen Bann ziehen wollte.
Der junge Sith schüttelte kurz den Kopf. Nun war nicht die Zeit, sich deswegen Gedanken zu machen; nun war die Zeit, um zu handeln. Er musste in die Gewölbe hinunter und den Dingen, die dort geschahen, auf den Grund gehen. Einen Moment überlegte er, ob er alles hatte, was er brauchte; in seine dunkle Robe gehüllt, die Kapuze tief ins Gesicht ziehend und den Sitz seiner zwei Lichtschwerter überprüfend, ging er los und verließ die sicheren Bereiche der Festung. Mit einem Aufzug fuhr er in die tiefsten Etagen der Festungsanlage. Als er den Aufzug verließ, standen dort vier abgestellte Wachsoldaten, die zur Seite traten, als sie ihren Imperator erkannten. Es hallte durch die Gänge, als er über den metallenen Boden schritt, der den Weg zum einzigen Zugang des unterirdischen Labyrinths ebnete. Es lag eine Anspannung in der Luft, die er fühlen konnte. Es war tatsächlich etwas ganz in der Nähe, was wie ein Nebel hier unten zu hausen und zu herrschen schien; und die geistig Schwachen verwirren konnte, ihnen den Verstand rauben konnte. Aber gegenüber ihm würde ihr das nicht gelingen. Er war ein Sith Lord, er war der mächtigste unter ihnen, er war Imperator. Der Bote der dunkeln Seite der Macht, die ihn auserwählt hatte, über diese Galaxie zu herrschen.
Das Tor, dass nun vor ihm aufragte war in schwarzem Stein geschlagen worden, uralte Symbole befanden sich darauf, Ornamente längst verganger Zeiten, aus alten Sith Kulturen. Sie strahlten eine bösartige Aura aus, jedoch schienen es keine Schutzrunen zu sein. Sonst wären die Soldaten hier unten nicht reingekommen, ohne es mit dem Leben zu bezahlen; jedoch wurden die unterirdischen Gänge nie vollständig erforscht...
Mit der linken Hand umfuhr er eingeritzten Zeichen, schloss die Augen und versuchte ihre Geschichte zu erfühlen, ihren Ursprung zu ergründen. Sie wurden mit Hass gezeichnet, mit Wut geritzt. Sie schienen zu warnen und Unheil anzukündigen, für alle, die sich tiefer wagen sollten. Etwas lag hier verborgen, was niemand hätte finden sollen; niemand, bis auf den richtigen, den würdigen Sith Lord. Niemand bis auf ihn.
Die rechte Hand leicht nach vorne gehoben, schob er mit Hilfe der Macht die Tür auf; und blickte in einen Gang, indem kein nur leicht flackerndes Licht zu sehen war. Ansonsten war alles verschluckt von der Dunkelheit. Mit jedem Schritt, den er tiefer ging, konnte er die Kraft spüren, die sich in der Luft befand un nun schon begann, auf ihn einzuwirken. Sämtliche Schutzmaßnahmen, um sich vor jedwedem geistigen Angriff zu schützen aktivierte Phol instinktief und schärfte seine Machtsinne für alles, was hier wohl kommen sollte. Er würde sich nicht überraschen lassen; und beeinflussen schon garnicht.
An wenigen, vereinzelten Stellen der Wände waren alte Lichtquellen angebracht, die wohl über einen Generator, der hier unten wohl vor Ewigkeiten installiert wurde, noch gespeist wurden. Es war ein schwaches, rötliches Licht, welches die Wände einfärbte und den Gewölben eine unheilvolle Stimmung verlieh. Immer mehr versuchte die Kraft von ihm Besitz zu ergreifen, sich seiner anzunehmen, wurde jedoch von seiner geistigen Mauer abgewehrt und zurückgeworfen. Immer mehr sammelte sich die dunkle Macht, die hier unten verteilt war, und strömte auf ihn zu, um ihn aufzuhalten und seiner Herr zu werden. Doch Phollow war nicht gewillt, jetzt nachzugeben.
Seine Schutzmacher hielt stand, lies nichts zu ihm durchdringen, während er den langen Gang weiter ging. Es gab einige Stellen, wo mechanische Tore weitere Wege verbargen, jedoch nicht mehr von normaler Hand zu öffnen waren. Scheinbar hatten sie den Test der Zeit nicht so gut überstanden, wie die wenigen Lichtquellen, die hier noch leuchteten. Doch seine Schritte hatten ihr Ziel bereits gefunden, er spürte, wo die Quelle all dieser dunklen Tricks war; warum er hier war und wo er es finden würde.
Eine zischende Stimme drang langsam an sein Ohr, flüsterte ihm schwarze Worte zu, giftete ihn an. Man konnte ihre Erregung deutlich spüren, die Enttäuschung und Wut darüber, nicht auf ihn einwirken zu können.
Sargoth: Du... bist hier eingedrungen, in mein Reiiiich... und du wagst es, zu trotzen, dich zu widersetzen. Alles... was bisher geschickt wurde, um die dunklen Gänge zu erkunden, ist mein Opfer geworden, und du... wirst es auch werden... auch wenn du glaubst, dich widersetzen zu können.
Deutlich waren die zischenden Laute zu vernehmen und Phol blieb inmitten eines großen Raumes mit vier Ausgängen stehen. Er wusste, dass das Tor vor ihm den Weg öffnete, zu dem, was er suchte. Sein Kopf war gesenkt und ein siegessicheres Lächeln lag auf seinen vollen Lippen, ehe er sprach:
Phollow: Ich... bin der Bote der dunklen Seite. Ich verkünde ihren Willen und herrsche in ihrem Namen über diese Galaxie. Ihr werdet euch mir beugen, oder ihr werdet meinen Zorn zu spüren bekommen... gebt dieser Ort frei, gebt mir das, was hier unten verborgen liegt, denn ich verlange danach...
Einen Moment lang war völlige Stille eingekehrt, bis er spürte, wie die dunkle Macht, diese Präsenz sich zu sammeln begann. Die Stimme wurde wieder hörbar.
Sargoth: Du elender Narrrr... für wen... hälst du dich, dass du glaubst, du könntest Sargoth trotzen... dem Sith Lord aus uralten Tagen... dem Geist, der hier weilt, eingesperrt, das Dunkelste schützend, davor, dass es nur die Würdigen finden mögen....
Phollow: Ich bin, was ich bin. Fühlt mich, spürt mich, meine Macht.
Phol begann nun, seine Schutzwände fallen zu lassen und gab sich frei; er sammelte seine Kräfte um sich, schuf einen Orkan aus dunklen Kräften, die ihn fokusierten und ihn wie einen Wirbelsturm umgaben. Seine Präsenz war nun in vollem Umfang in der Macht wahrnehmbar, ihre gewaltige Kraft und Stärke, sein Fokus zur dunklen Seite, deutlich spürbar. Das Zischen der Stimme verwandelte sich in einen Schrei, ehe sich vor ihm eine Gestalt zu mobilisieren schien. Sie wirkte menschlich, war grau von der Farbe. Der Oberkörper war nackt und wirkte, wie einzelne, zusammengesetzt Puzzleteile. Das Gesicht war entstellt und strahlte Schmerz und Kälte aus. Das Surren von Lichtschwertklingen erwachte und erstickte die Stille, die in dem Raum lag. Eine rote Doppelklinge lag in dessen Händen, der sich Sargoth nannte.
Sargoth: Ihr ... seid stark in der Macht... sehr stark. Ihr könntet derjenige sein, dem das Vermächtnis von Darth Domir zusteht. Doch ihr werdet es beweisen müssen...
Der Sith Geist ging auf ihn los, griff ihn an. Schnell wirbelte er sein Doppelklingenschwert in Phollows Richtung, der blitzschnell seine Klingen zum erwachen brachte und sich gegen den Angreifer stellte. Die ersten Schläge parrierte Phol und wich nur leicht zurück, ehe er zum Gegenangriff ansetzte. Es dauerte nicht lange, bis er den Stil des Sith erkannte, war ihm die Form I doch sehr bekannt; altertümlicher Schwertkampf, die Grundform, die alle anderen geboren hatte. Ein siegessicheres Lächeln bildete sich in seinem Gesicht, ehe er sich nach vorne drehte und einen schnellen Schlag ansetzte. Sein Gegner parierte, drehte sich zur Seite und nutze die Gelegenheit sofort, rammte beide Klingen in den Rücken seines Angreifers. Ein Schrei erfüllte den Raum, das Lichtschwert fiel deaktiviert auf den Boden, sein Träger hinterher.
Phol schnaufte kurz durch, deaktiverte seine Klingen ebenso. Doch die Gestalt bewegte sich noch, stöhnte und ächtzte. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte er sich am Boden, richtete seine Hände auf Phollow und entfesselte die blauen Machtblitze, die dem Sith Lord nur allzu bekannt waren. Mit einem Sprung zur Seite wich er aus, die Strahlen dunkler Energie folgten ihm und ließen Gestein aus den Wänden bröckeln. Dann entgegente Phollow und öffnete der dunklen Seite den Weg aus seinem Körper. Die blauen Kaskaden trafen sich, verfingen sich und ein Kräftemessen begann. Das Flackern des Lichts erfüllte den Raum, die Geräusche und der Geruch nahmen fast die Sinne. Sargoth war Phol nicht gewachsen und so dauerte es nicht lange, bis er sich durchsetzen und die blauen Lichtblitze seinen Gegner umfingen und zu Boden warfen. Die Zähne aufeinander beissend lies der junge Mann seinem Hass freien Lauf, ehe sich Sargoth mit einem letzten Schrei im Nichts auflöste und verschwand.
Die blauen Kaskaden versiegten wieder und Phollow sah sich suchend um. Nichts, nur die Stimme drang wieder an sein Ohr.
Sargoth: Du hats mich bezwungen, Darth Phollow. Du bist der Auserwählte, dem das Erbe von Darth Domir zusteht. Ich öffne die Pforte zu dem hier ruhenden Geheimnis, doch zuerst sollt ihr noch etwas erfahren.
Darth Domir war einer der mächtigsten Sith Lords seiner Zeit. Ich war sein Schüler, Darth Sargoth, sein Schatten und Diener. Damals, vor unzähligen Jahrhunderten, waren die Sith untereinander verstritten; Darth Domir war einer derjenigen, der den Platz des obersten Lords der Sith anstrebte, jedoch hatte er ebenso starke Konkurrenz. Darth Amalyama und Darth Hesstor. In ihrer Gier nach Macht bekriegten sie sich und der Orden der Sith schien kurz vor dem völligen Zerfall zu stehen, die Jedi gewannen weiter an Macht über das, was eigentlich der dunklen Seite gehörte. Als sich Darth Amalyama und Darth Hesstor vereinten, um meine Meister in die Knie zu zwingen, floh er, von der Macht getrieben. Er musste fort, denn den geballten Kräften der anderen Lords und Ladys war er nicht gewachsen. Die Macht trug ihn hier her und lies ihn diesen Ort finden. Darth Domir spürte die dunkle Energien an diesem Ort und wusste sofort, dass hier seine Bestimmung lag, sein Weg zur Herrschaft über die Galaxie. Wir fanden hier etwas, dass den Weg zu unvorstellbarer Macht ebnete, die es dem Finder ermöglichen sollte, die ganze Galaxie zu beherrschen und seinem Willen zu unterwerfen. Darth Domir fasste den Entschluss, sich auf die Suche nach dieser Waffe, dieser Macht zu machen; und sperrte mich hier ein, um die Gewölbe zu schützen... bis in alle Ewigkeit, damit niemand jemals sein Geheimnis lüften würde. Er wollte zurückkehren, wenn er sein Ziel erreicht hatte, jedoch ist dies nie passiert. Und so verweile ich hier immer noch, wartend darauf, dass jemand kommt, der der Macht von Darth Domir ebenbürtig ist, um dieses Geheimnis zu lüften.
Euer Weg ist frei.
Die Stimme verschwand und auch die dunkle Energie schien sich wieder aufzulösen wie ein Eisberg, der zu schmelzen begann. Phol legte den Kopf leicht schief und schritt auf das Tor vor ihm zu. Dort lag also dieses dunkle Geheimnis, mit dem es ihm möglich sein sollte, die Galaxie im Alleingang zu beherrschen. Etwas von so großer Macht, dass er das, was er im Moment hatte, nichtmal brauchen würde. Dort also... lag der Schlüssel zu all dem, was er brauchte. Mit dieser Waffe, mit dieser Macht, würde er alle vernichten, die sich in seinen Weg stellten. Dann konnte ihn niemand mehr... aufhalten...
Der junge Sith Lord öffnete die Tore und trat langsam nach vorne in den Raum...
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