Brentaal IV

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Die Besprechung kam in Gang, angesichts der äußerst verschiedenen Personen, die daran beteiligt waren, würde sie ohne Zweifel interessant werden. Janus gestattete sich ein schmales, zufriedenes Lächeln. Solange sie schlussendlich Erfolg hatten, spielte das Wie nur eine sekundäre Rolle, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen würde es gewiss möglich sein, die Schwachstellen ihrer Gegner zu finden und auszunutzen. Ihr neuer Verbündeter, Tyris Reth, war ohne Zweifel von Nutzen dabei, doch der Graf war entschlossen, bei ihm vorsichtig zu sein und sich nicht allein auf ihn zu verlassen. Der Geschäftsmann war skrupellos und intelligent, und so sehr der blasse Echani diese Eigenschaften auch schätze, so waren Lebewesen, die sie besaßen, stets mit Vorsicht zu behandeln. Eine Lektion, die jeder Sith-Meister schmerzhaft lernen musste, der seinen Schülern zu schnell zu viel Wissen und Freiraum gewährte, es war bei anderen Allianzen nicht anders. Tyris vergeudete auch keine Zeit und wandte sich an Zoey, er bat die brünette Archäologin, ihm zur gegebener Zeit einen Gefallen zu tun, als Gegenleistung für sein Entgegenkommen. Janus unterdrückte ein Lachen. Wirklich ein Opportunist nach seinem Geschmack. Deutlich konnte er die Skepsis bei der Schülerin von Saphenus spüren, die wohl nicht recht wusste, wie sie darauf reagieren sollte, und in einem kurzen unbeobachteten Moment raunte sie ihm genau das zu und dass es ihr nicht gefiel, dem Informationshändler einen Gefallen zu schulden. Der Graf nickte leicht und lächelte beruhigend, seine Stimme leise und kontrolliert.

„Worte sind Wind. Sagt ihm, was er hören will. Ob es dann auch so geschieht...nun, das steht auf einem anderen Blatt.“


Meinte er und sein kühles Lächeln wurde kurz etwas breiter. Als Tyris zurückkehrte, überlegte er laut und tatsächlich war der Twi´lek ihm ein Begriff, er kannte den Künstler zwar nicht persönlich, wohl aber seine Werke und er verfügte über einige Holoaufzeichnungen, die er dem Sith geben konnte. Dieser nickte zustimmend.


„Für den Moment ja.“


Ihr neuer Partner händigte ihnen Datenpads mit Informationen zu Kelad aus und er äußerte sich über Talent und Karriereoptionen des Malers. Die Analyse der Daten würde gewiss interessant sein und Tyris ging auch schon Optionen durch, wie man den Twi´lek loswerden konnte. Janus schwieg eine Weile und las die Informationen durch, dann richtete er das Wort an den Geschäftsmann, kühl und von oben herab.


„Eine gute Übung, zweifellos...wenn ihre analytischen Fähigkeiten dieser Übung denn dringend bedürften.“


Gab er trocken zurück und signalisierte seinen Schülern damit sein Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Ein Vertrauen, das sie lieber nicht enttäuschen sollten, denn der Vollstrecker erwartete von ihnen wichtige Impulse.


„Diese Informationen sind recht aufschlussreich. Talentiert, zweifellos...unkonventionelle Farbwahl, gutes Auge für Formen und Proportionen, ein sicherer Pinselstrich.“


Kommentierte Janus die dargestellten Werke des Künstlers fachmännisch und mit Anerkennung. Beiläufig registrierte er, dass Zoey nun mehr als deutlich machte, dass die Leichen fortgeschafft werden sollten, und Tyris tat ihr schließlich den Gefallen und mahnte die Forscherin, dass die Dinge eben so waren, wie sie waren, was die junge Frau mit Empörung beantwortete. Janus vermied ein Seufzen und hob gebieterisch die Hand.


„Wenn wir uns bitte auf die gegenwärtige Aufgabe konzentrieren könnten...“


Mahnte er höflich, aber unmissverständlich. Zoey äußerte sich ablehnend zu den Vorschlägen von Tyris und meinte, dass sie lieber nach einem Skandal wie einem Aktbild suchen oder einen solchen Skandal anstoßen sollten. Janus nickte leicht.


„Ein möglicher Ansatzpunkt. Allerdings wird Mr. McCathy nicht leicht nachgeben. Auf Druck reagiert er vielleicht, indem er uns ganz offen entgegentritt. Er hat ohne Zweifel gute Kontakte zur Verwaltung, die uns Probleme bereiten könnten.“


Gab der elegant gekleidete Sith zu bedenken. Zoey schien Gefallen an dieser Arbeit gefunden zu haben und sie erklärte, dass sie auf einen interessanten Kursverlust der Firma McCathy gestoßen war, und schob ihm das Datenpad rüber. Neugierig beäugte Janus die Daten. Jennifer hatte also auch etwas in diese Richtung angedeutet? Der Graf war unternehmerisch erfahren und was auch immer diesen Kursverlust ausgelöst hatte, es musste von großer Bedeutung gewesen sein. Er überlegte einen Moment und nickte dann lobend.


„Ausgezeichnet, Dr. Liviana. Mr. Reth, möglicherweise wissen ehemalige oder aktive Anleger und Mitarbeiter der Firma mehr. Können Sie mit ihnen in Kontakt treten? Ah, und die Börsenaufsicht wäre eine weitere mögliche Quelle.“


Eine weitere mögliche Schwachstelle, die Firma war McCathys größter Schatz. Ließ sich dort etwas finden, war das enorm gefährlich für ihn. Ein Unternehmen wie Brentaal Bergbau, Inc. war verwundbar, mochte es auch noch groß sein. Doch würde es Janus bevorzugen, nicht die Firma anzugreifen. Als hätte er seine Gedanken gehört äußerte sich nun Matthew, der Anzati schlug vor, Kelad zu dem Grafen zu bringen und ihn auszufragen, selbst wenn er nichts zu erzählen hatte, so würde er dennoch als Druckmittel taugen. Janus überlegte einen Moment, dann lächelte er düster und nickte leicht.


„Eine hervorragende Idee, mein Schüler. Doch werdet Ihr Kelad nicht hierher bringen müssen. Er wird aus freien Stücken kommen. Mr. Reth, treten Sie in Kontakt mit ihm und signalisieren Sie, dass ein wohlhabender Mäzen auf Brentaal Interesse an seinen Werken hat und ihn gerne persönlich kennenlernen würde. In seiner finanziellen Lage wird er so ein Angebot kaum ausschlagen, und es wird seinem Ego schmeicheln.“


Der Graf lehnte sich etwas zurück, seine grünen Augen funkelten ein wenig. Man fing mehr Fliegen mit Honig als mit Essig, wie das Sprichwort so schön sagte.


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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Treffpuntk der Reichen und Mächtigen] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC)

„Oh, aber selbstverständlich ist das hier ein Schwätzchen.“, säuselte Saphenus. Er genoss den Augenblick, sog ihn mit ganzer Kraft in sich ein und erfreute sich an ihm. Das Blatt hatte sich gewendet. Noch vor wenigen Sekunden hat sich der Mirialaner in der Oberhand gewähnt, glaubte sich überlegen und erfolgreich. Die Beute zum Greifen nahe vor sich, die Verstärkung im Rücken…wie schnell sich eine Situation doch ändern konnte. Jetzt stand der Nichtmensch mit dem Rücken an der Wand, eine tödliche Waffe am Hals, gezwungen zu kooperieren oder sein Leben zu verlieren. Ein Leben, das dem Anschein nach ohnehin nicht sehr viel wert war.

Ganz langsam zog der Mirialaner sein Komgerät aus der Tasche, seine Stimme zitterte als er es benutzte. Schon spürte Saphenus wie die Präsenzen vor der Tür stockten.
„So ist es fein.“, flüsterte er und durchbohrte den jungen Mann mit seinem einäugigen Blick. Langsam und genüsslich fuhr seine Zunge über die trockenen, brüchigen Lippen, die alsbald ein überhebliches Lächeln formten. „Das ist wohl ein Wendepunkt in deinem Leben.“, stellte er fest. „Witzig, nicht wahr? Heute Morgen noch war alles in gewohnter Ordnung. Es gab keine Überraschungen, nichts, vor dem du dich hättest fürchten müssen. Jetzt sieh dich an. Geht es dir so viel anders als unserer lieben Jennifer noch vor wenigen Augenblicken? Die gleiche Furcht strömt aus deinen Poren, ich kann sie riechen und schmecken. Du kannst dich nicht vor mir verstecken, deine Gefühle sind wie ein offenes Buch für mich!“ Langsam wandte er den Kopf in Richtung Tür. Nicht alle Präsenzen hatten sich entfernt, eine näherte sich ihnen und war im Begriff den Raum zu betreten. Er zuckte mit den Schultern. „Wer nicht hören will muss fühlen. Sieh genau hin.“ Die Tür glitt zur Seite und mit unüberlegt großen Schritten kam ein weiterer Söldner herein. Saphenus streckte seine freie Hand aus und in dem Moment, in dem er den Zabrak entdeckte, griff er zu. Unsichtbare Finger legten sich um die Kehle des Söldners, schnürten sie zusammen und erstickten jenen überraschten Schrei, der im Begriff gewesen war sich in seinem Brustkorb zu bilden. Die Waffe fiel zu Boden als sich seine beiden Hände in verzweifelter Geste an seinen Hals legten während Saphenus seinen Griff unbarmherzig aufrechthielt. Das Gesicht des Mannes wurde rot, er röchelte, gierte nach Luft während er immer schwächer wurde. Schließlich sank er auf die Knie, in seinem Todeskampf begann er zu zucken und zu krampfen bis schließlich jeder Muskel in seinem Körper erschlaffte. Mit einer letzten Handbewegung brach Saphenus sein Genick und wandte sich wieder dem Mirialaner zu. Seine violette Klinge näherte sich Millimeter für Millimeter der Haut des Mirialaners. Ungeduldig, gierig, verlangend forderte sie auch sein Blut. Vom Geschmack des geköpften Söldners angetrieben dürstete es sie nach mehr. Die Hitze musste mittlerweile unerträglich sein.


„Du hast ihn gewarnt, das ist nicht deine Schuld. Ich hoffe aber inständig, dass du nicht auf dumme Gedanken kommst. Wag es dich zu regen und dein Ende wird noch sehr viel schlimmer sein!“ Er legte eine Pause ein. Noch immer kreisten seine Gedanken um die Frage warum er den Entführer leben lassen sollte. Die Macht war stark in ihm, doch Zoey brauchte seine ganze Aufmerksamkeit. Noch war sie der dunklen Seite nicht völlig erlegen, noch gab es Licht in ihr. Wenn er sie jetzt vernachlässigte wären all seine Mühen vergebens gewesen. Dennoch lag vor ihm Potential, das man genau so wenig ignorieren konnte und letztlich: könnte er ihn nicht auch später töten sollte er sich als unnütz erweisen?

„Ich befinde mich in einer Zwickmühle.“, gestand Saphenus und legte den Kopf schief. „Jennifer entführen zu wollen war ein Fehler. Sie selbst ist unbedeutend, doch ihr Vater ist wichtig für mich. Ich kann nicht zulassen, dass ihr sie mit euch nehmt. Insbesondere wo ihr doch mich selbst mit einer Waffe bedroht habt. Ich bin sehr nachtragend und nehme so etwas persönlich. Dabei fällt mir auf, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt: Saphenus, Krieger der Sith und Gouverneur von Korriban.“ Immer wieder zuckte seine Hand mit dem Lichtschwert näher an die Haut seines Opfers, angestrengt hielt er sich zurück um sein Leben vorerst zu schonen. „Ein Haufen Titel, letztlich sind sie für dich bedeutungslos. Es gibt nur eines, das du wissen musst: entweder stirbst du hier oder du steigst zu etwas Größerem auf. Die Entscheidung liegt bei dir. Sag mir, führst du diese Truppe an, folgen sie dir bedingungslos? Hattest du schon mal das Gefühl besondere Fähigkeiten zu haben? Hast du Dinge gesehen bevor sie passiert sind, haben dich vage Ahnungen gerettet, die du nicht einordnen konntest als wäre eine höhere Macht am Werk gewesen? Hast du dich nicht auch schon zu mehr berufen gefühlt als mit armseligen kleinen Überfällen deinen Lebensunterhalt zu verdienen? Erzähl mir von dir. Vielleicht gelingt es dir damit deine Freunde zu retten.“ Er warf den beiden Leichen auf dem Boden einen Seitenblick zu. „Zumindest den Rest deiner Freunde.“, fügte er hinzu und grinste von Ohr zu Ohr.


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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Cormond | Kelads Apartment] - Kelad; Zala

Langsam öffnete Kelad seine Augen. Es war dunkel, nur durch einen schalen Spalt in den elektrischen Rollladen fiel ein wenig Licht in den Raum und ließ dessen Umrisse erahnen. Es musste schon spät sein, die Sonne stand hoch am Himmel und brannte auf Cormond nieder. Erst als er sich strecken wollte wurde ihm das sanfte Gewicht auf seiner rechten Schulter bewusst. Wissend formten seine vollen Lippen ein Lächeln als er den Kopf zur Seite neigte. Nackt wie Gott sie geschaffen hatte lag sie an ihn gekuschelt bei ihm, noch völlig in ihre Träume versunken. Langsam hob sich ihr Brustkorb auf und ab, Kelad genoss das Gefühl auf seiner Haut. Regungslos blieb er liegen, es lag nicht in seiner Absicht seine Muse zu wecken. Gestern Abend noch hatte er umwerfende Holobilder von ihr gefertigt bevor sie sich leidenschaftlich in die Arme und schließlich ins Bett gefallen waren. Sie sahen einander viel zu selten, doch wenn dann verliefen ihre Begegnungen wie Stürme geballter Ekstase und Sinnlichkeit. Allein ihr Anblick beflügelte seine Phantasie und seine Kreativität, eine Minute in ihrer Gegenwart garantierte eine Stunde wunderbarer Schaffungsenergie. Umso mehr liebte er es ihr beim Schlafen zu zusehen. Völlig unschuldig, einem Engel gleich war er versucht über ihre zarten Lekku zu streicheln, doch er hielt inne. Er wollte nicht, dass sie erwachte und der Moment vergangen war. Stattdessen sog er ihn in sich ein und bannte ihn in all seiner Perfektion in sein Gedächtnis. Die dicken Fenster aus Transparistahl garantierten ihnen eine Ruhe, die in der Hektik Brentaals schwer zu finden war. Selbst inmitten einer der höchsten Wolkenkratzer der Hauptstadt.

Dabei standen ihre Begegnungen unter keinem guten Stern. Zala war verheiratet. Ihr Ehemann, Geschäftsführer von New Republic Ressources Inc., war reich und besitzergreifend. Eine schlechte Kombination für Affären, das war Kelad bewusst. So mussten sie und er besondere Vorsicht walten lassen wenn sie sich für ihre besonderen Momente trafen. Noch dazu war sie Republikanerin, er Bürger des Imperiums. Der Friedensvertrag von Umbara verschaffte Zalas Ehemann die Möglichkeit vorsichtig seine Fühler in Richtung des Imperiums auszustrecken. Selbst nur von dem Gedanken nach mehr Geld besessen waren ihm Ideologien, Werte und Moral völlig egal, nur die Credits auf seinem Konto spielten eine Rolle. Für ihn war es nur logisch auszuloten welche Chancen sich im Imperium offenbarten, hin und wieder nach Brentaal zu reisen um Geschäftskontakte zu knüpfen war die Folge. Ebenso klar war, dass Zala ihn begleitete. Sie war das hübsche Aushängeschild an seiner Seite, Mutter seiner Kinder und ein Prestigeobjekt. Für ihre Gefühle interessierte er sich nicht, mit Credits hielt er sie bei der Stange. Sie hingegen hatte ihn einst sogar geliebt, doch diese Liebe war verwelkt und bloßer Routine gewichen. Doch Kelad war ihre erste Affäre. Sie waren sich während einer Ausstellung begegnet, Kelads eigene Werke wurden unter Anderem dort präsentiert. Direkt waren sie einander verfallen: er, der mittellose Künstler, sie die attraktive Mäzen. In diesen Rollen gefielen sie sich, schnell gaben sie sich ihrer Leidenschaft hin. Zala wusste von den anderen Frauen in seinem Leben, doch sie war davon überzeugt die wichtigste zu sein. Die Entfernung, die normalerweise zwischen ihnen lag, katalysierte ihr Verlangen, wie gebannt fieberte sie auf jeden neuen Besuch Brentaals hin.


Kelad indes wusste wie wichtig sie für ihn war. Er fand an vielen Frauen gefallen, er liebte beinahe jede. Doch im Gegensatz zu einer Jennifer McCathy, seiner auf Abruf stehende Muse, war Zala nicht immer zu haben. Dinge trennten beide, die er nicht beeinflussen konnte und ließen sie damit umso kostbarer werden. Natürlich wahrte er die Diskretion: würde man beide zusammen sehen konnte niemand wissen wie ihr Ehemann reagieren würde. Dazu verstanden seine anderen Frauen nicht, dass er niemals nur eine einzige haben konnte. Zala war die Einzige, die ihm dieses Verständnis entgegenbrachte. Schließlich konnte er doch nicht mehr widerstehen, langsam ließ er seine langen Finger über ihre hellblaue Haut wandern. Noch im Schlaf begann sie zu lächeln, lange blieb sie noch mit geschlossenen Augen liegen.
„Ich wünschte dieser Augenblick würde niemals enden.“, flüsterte sie mit zittriger Stimme, wissend, dass sie bald gehen musste.


Ihr Abschied war lange und schmerzhaft, mehrfach drehte sie sich wieder zu ihm um, fiel ihm in die Arme und forderte einen weiteren, letzten Kuss. Kelad spürte die Leere in seinem Herzen als sie schließlich aus seinem Sichtfeld verschwand und sich zu einem Mann begab, für den sie nichts als ein Accessoire war. Er seufzte laut und theatralisch, dann drehte er sich um, betrat seine Wohnung und schloss die Tür. Mit ihrem sanften Einrasten war ihre Trennung besiegelt. Für wie lange konnte keiner von beiden sagen. Ein Druck auf sein Holopad ließ die Rollladen lautlos nach oben gleiten, Licht flutete das große Apartment. Kelad war sehr stolz darauf, es gehörte ihm selbst. Es stammte aus der Erbschaft einer großzügigen Witwe, die er einst um seinen Finger gewickelt hatte. Trotz ihres Alters war sie schön gewesen, doch als ihre Zeit gekommen war, schöpfte er aus ihr schon längst nicht mehr die Kreativität, die er von einer Muse verlangte. Dieses weltliche Vermächtnis von ihr konnte er jedoch sehr gut nutzen. Langsam sank er in sein Bett und zog Zalas Geruch ein, der noch immer an den Stoffen haftete. Noch einmal ließ er ihre gemeinsame Zeit Revue passieren, Sehnsucht machte sich in ihm breit. Wieder seufzte er, doch dann stand er auf. Die Erinnerung an sie beflügelte ihn, er musste etwas erschaffen. Die Wohnung diente ihm auch als Atelier, hier erschuf er die meisten seiner großartigen Meisterwerke. Auch wenn die interstellare Anerkennung noch auf sich warten ließ hatte er keinen Zweifel, dass sie eines Tages kommen würde. Innerhalb von Sekunden ganz in seine Arbeit versunken fing er an. Er hatte ein gutes Gefühl dabei.


Zunächst hörte er die sanfte Melodie nicht. Die harmonischen Töne, die ihm Besuch ankündigten, schallten für Minuten durch das Apartment bis er sich ihrer bewusst wurde. Irritiert stoppte er. Er hasste es während seiner kreativen Phase gestört zu werden, doch die Melodie wollte nicht stoppen. Das Hologramm vor ihm, das er mit bloßen Händen bearbeitete, war noch unvollständig und trotzdem wandte Kelad sich davon ab. Mit einem verärgerten Gesichtsausdruck begab er sich zur Tür. Sie glitt zur Seite und gab den Blick auf zwei Männer in dunklen Anzügen frei. Sofort ergriff Panik von ihm Besitz. Sie gehörten zu Zalas Ehemann! Er wollte weglaufen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Wie angewurzelt stand er da.
„Mr. Kelad?“, fragte der eine. Kelad nicke nur. „Wir sind hier um Sie abzuholen. Wir sind davon ausgegangen, dass Sie die Einladung annehmen.“ Irritiert stoppten seine Gedanken, die sich um seinen drohenden Tod drehten. „Welche Einladung?“, stammelte er. Nichts rührte sich in den Gesichtern der beiden Männer. „Mr. Reth hat Sie zu sich eingeladen. Er ist von Ihrer Kunst begeistert und würde Sie gerne persönlich kennenlernen. Haben Sie die Einladung nicht bekommen?“ Erleichterung machte sich in Kelad breit. Er wischte sich kleine Schweißperlen von der Stirn. „Nein, ich habe sie wohl übersehen. Ein Bewunderer also?“ Und angesichts der persönlichen Eskorte ein wohlhabender noch dazu fügte er Gedanken hinzu. „Selbst verständlich möchte ich ihn treffen. Gebt mir nur einen Moment um mich frisch zu machen.“, entschuldigte er sich lächelnd. Wenig später saß er in der luxuriösen Limousine, die man ihm geschickt hatte. Mit allen Annehmlichkeiten ausgerüstet, die man sich vorstellen konnte, glitt sie elegant durch Brentaals Lüfte und steuerte geradewegs ein außerordentlich gut situiertes Viertel an. Innerlich von Ohr zu Ohr grinsend spürte Kelad, dass der Tag nach diesem schönen Morgen nur noch besser werden würde. Voller Elan stieg er nach der Landung aus der Limousine aus und wurde geradewegs in einen Garten geführt, der eindrücklicher kaum sein könnte. Im Schutze des Schattens war eine Gesellschaft versammelt, zu der er gebracht wurde. „Ich wünsche einen wunderschönen Tag.“, begann er strahlend. „Danke für die großzügige Einladung, Mr. Reth.“, fügte er hinzu und sah von Gesicht zu Gesicht. Er wusste nicht, wer sein Gastgeber war.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka
 
[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Außerhalb der Hauptstadt Cormond - Wallersonresidenz. - Garten ] Tyris Reth, Saphenus, Janus Sturn, Selura Arka, Matthew Severide, Wachen [NPCs], Wallerson Familie [NPCs - Auf tragische Weise verstorben]

Der Aufforderung Sturn's folgend, informierte Tyris eines seiner Einsatzteams darüber, Kelad von seiner Behausung abzuholen. Mit Blick auf sein Armbandchrono wandte der Geschäftsmann sich noch einmal an den Sith und die Schüler.

,,Es ist schon 17:14 Uhr, möchten sie vielleicht einen Imbiss zu sich nehmen? Mein Koch wird alles zubereiten was möglich ist. Natürlich wird es kein 5-Sterne Essen. Fühlen sie sich frei zu entscheiden!

Geduldig hörte sich der Koch, auf dem Rücken bewaffnet mit einem A-280 Blastergewehr, die Wünsche der Gäste an und notierte sie sich auf einem kleinen Zettel. Während nach einiger Zeit ein verheißungsvoller Geruch aus der Küche herüber wehte, hörte man das typische Zischen eines Gleiters, wenn er abbremst und auf dem Boden landet. Innerhalb von Sekunden verschwanden die bewaffneten Wachen beziehungsweise ihre Waffe. Nun erschienen sie nur noch als Leibwächter. Keine Minute schritt auch schon ein Twi'lek zu ihnen herüber, allem Anschein nach Kelad. Fragend blickte dieser in die Runde, schließlich wusste dieser noch nicht, wer sein Gastgeber war. Tyris stand auf und reichte ihm die Hand.

,,Auch ihnen einen wunderschönen Tag, Mr Kelad. Ich bin Tyris Reth, der der Sie eingeladen hat. Setzen Sie sich doch! Zu meiner rechten sitzt Graf Sturn, daneben Dr. Zoey Liviana. Unglücklicherweise kenne ich die Namen der anderen nicht. Möchten Sie vielleicht etwas essen oder trinken? Mein Koch bereitet gerade ein paar Speisen zu, sagen Sie einfach einem meiner Diener was sie möchten."

Einer der ,,Diener", der gerade noch ein E-11 in der Hand hatte, kam auch schon an und merkte sich die Bestellung des Nichtmenschen. Dann eilte er in Richtung der Küche um dem Koch Bescheid zu geben.

,,Ich hoffe doch die Anreise war gut? Ich hoffe es sehr! Schließlich sind Sie bald einer der Sterne am Künstlerhimmel von Brentaal, vielleicht sogar von Bastion! Ich freue mich schon Sie in naher Zukunft Seiner Majestät Darth Allegious bekannt zu machen."

Kaum ausgesprochen, schon erschien der Koch mit dem Essen. Nach einiger Zeit hörte man nur noch das leise Geklapper von Besteck. Schließlich beendete Tyris sein Essen als einer der Diener ihn etwas ins Ohr flüsterte. Tyris erwiderte etwas, unhörbar für alle Anwesenden, woraufhin sich der Mann wieder entfernte. In der Zwischenzeit hatten auch alle anderen ihr Essen beendet und blickten nun gespannt umher.

,,Mr Kelad, ich hatte tatsächlich gehofft Ihnen zum Aufstieg zu verhelfen denn Sie haben wirklich Talent! Aber gerade eben erfuhr ich, dass Sie mit mehreren Frauen liiert sind. Das kann bitter enden - die arme Jennifer wäre am Boden zerstört. Fesselt ihn.

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So kamen die Pläne der Gruppe also in Gange, die Einladung an Kelad wurde ausgesandt und Janus gestattete sich ein dünnes, zufriedenes Lächeln. Der Twi´lek würde einer solchen Gelegenheit nicht widerstehen können, es war so als hielte man einem Verdurstenden in einer Wüste ein Glas kühles Wasser vor die Nase. Künstler waren, von ihrem Talent einmal abgesehen, Lebewesen wie alle anderen auch und hatten Rechnungen zu bezahlen und Träume, die sie sich erfüllen wollten. Es waren Schwachpunkte, die der blasse Graf auszunutzen gedachte, und nun bot sich eine hervorragende Gelegenheit dafür. Zufrieden registrierte er, dass die Kooperation mit Tyris Reth weitere Früchte trug, der Geschäftsmann bewies erneut seinen Nutzen. Offenbar gefiel er sich auch in der Rolle des großzügigen Gastgebers und mit dem Hinweis auf die Uhrzeit bot er den Sith eine Speise an. Janus nickte höflich und orderte ein leichtes Gericht, denn er verspürte nur wenig Appetit und wollte sich konzentrieren, was mit vollem Magen nicht unbedingt leichter wurde. Die Ernährungsfrage sah zumindest bei einem seiner Schüler noch gänzlich anders aus, für Matthew war das aufgetischte Essen nutzlos. Es war eine Weile vergangen, seit sich der Anzati zum letzten Mal genährt hatte, das spürte der Vollstrecker. Wie bald würde er sich ein Opfer suchen müssen? Nun, sollte sich Kelad als unkooperativ oder gar hinderlich erweisen, würde man zwei Probleme auf einen Schlag lösen können. Elegante Lösungen, die der Aristokrat so schätze, doch zuerst wollte er versuchen, den Künstler auf ihre Seite zu ziehen. Als nützliches Werkzeug konnte er mehr erreichen als als Leiche.

Kurz darauf traf der Ehrengast auch schon ein und bevor er das Anwesen betrat sorgte Tyris dafür, dass die allzu martialischen Wachen durch weniger auffällige Leibwächter ersetzt wurden, die sich dezent im Hintergrund hielten. Es dauerte nicht lange, bis Kelad sich ihnen näherte. Unauffällig betrachtete der Graf ihn mit seinen grünen Augen und in der Macht, der Künstler war eine durchaus stattliche Erscheinung und strahlte Energie und Kreativität aus, er besaß eine gewisse Leichtigkeit, die ihn umgab. Wenig verwunderlich, dass Jennifer McCathy ihm verfallen war, das strahlende Lächeln des Mannes, als er alle freundlich begrüßte, war ein untrügliches Zeichen. Neugierig sah der Gast sich um, wohl unsicher, wer genau ihn eingeladen hatte. Janus überließ es Tyris, dies zu klären, der Informationshändler erhob sich, reichte seinem Gast die Hand, begrüßte ihn höflich und stellte die anderen Anwesenden vor, wobei er im Grunde nur auf den Grafen und Zoey einging. Der schlanke Halbechani nickte würdevoll und verzichtete auf eine allzu blumige Begrüßung, er wollte einen gewissen Kontrast schaffen, indem er durch Zurückhaltung Autorität und Macht demonstrierte. Jemand in seiner Position warf sich einem Künstler, mochte er noch so begabt sein, nicht vor die Füße, sondern umgekehrt.

Tyris bot seinem neuen Gast ebenfalls Verpflegung an, begann mit etwas Smalltalk und malte ein rosiges Bild der Zukunft des Künstlers. Ein schmales Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Vollstreckers als der Informationshändler plötzlich den Ton wechselte, nachdem ein Diener ihm etwas zugeflüstert hatte meinte er tadelnd, dass Kelad offenbar mehrere Affären hegte und befahl den Twi´lek zu fesseln. Janus wartete einige Momente und ließ die Wachen auf den Mann zutreten, damit sich seine Überraschung und Angst steigern konnten, dann hob er gebieterisch die Hand.


„Das wird nicht notwendig sein. Würde man jeden Mann fesseln, der nicht nur die Schönheit einer Frau zu schätzen weiß, wäre diese Galaxis in Ketten gelegt. Und Kreativität braucht Freiheit und Freiraum, nicht wahr? Nicht zu vergessen Inspiration.“


Der Sith trank einen Schluck Wein, genoss den Geschmack und stellte das Glas dann ab, seine golden schimmernden grünen Augen fixierten den Künstler. Er machte eine Kunstpause und legte nachdenklich die Fingerspitzen aneinander.


„Mr. Kelad, lassen Sie sich von meinem...Partner nicht irritieren. Vor Ihnen sitzt ein großer Bewunderer Ihrer Werke. Allein schon Ihr Verständnis von Farben sollte Ihnen einen Ehrenplatz in der Gesellschaft für schöne Künste sichern, doch leider...nun, wie soll ich es am Besten formulieren? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ihr Talent nicht angemessen gewürdigt wird. Auch materiell.“


Theatralisch schüttelte Janus den Kopf.


„Ich nehme an, dass Ihnen meine Rolle bei der Förderung imperialer Kunst bekannt ist. Dies beschränkte sich bislang auf Bastion, doch ich möchte meinen Fokus erweitern. Sie sind dafür genau der richtige Mann. Und wie der Zufall es will sind wir auch noch über die reizende Miss McCathy verbunden. Wie mir zu Ohren gekommen ist, weiß ihr Vater ihre Beziehung leider nicht zu schätzen. Eine wirklich kurzsichtige Bigotterie.“


Damit endete der Graf vorerst und überließ es Kelad, die einzelnen Teile zusammenzusetzen. Die Aussicht auf Ruhm und Geld, der Ruf des Sith, die gemeinsame Feindschaft zu McCathy, die Intervention von Janus zugunsten des Künstlers, all das waren Teile einer Gesamtbotschaft.


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Brentaal, Lemur-Villa am Strand: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura


Der Graf lächelte und meinte beruhigend, dass sie sich an keine Abmachung betreffs Tyris halten müsste. Das hörte Zoey gerne. Sie sollte so tun als ob, einfach drauf eingehen und ihm sagen, was er zu hören wünschte. Nun, über dieses Stadium schienen sie längst hinaus zu sein, denn der Geschäftsmann ließ keine Zeit verstreichen, typisch für Erfolgsleute in der Wirtschaft, nach dem Motto, Zeit ist Geld, und er schien dermaßen überselbstbewusst, das er gar nicht in Betracht zog, dass Zoey das ablehnen könnte. Sollte er nochmals nachhaken, was sie nicht glaubte, dann würde Zoey sich so verhalten, wie der Graf es empfahl und seine Forderung annehmen bzw. so tun als ob. Der Graf lächelte stärker, etwas verschwörerisch, und Zoey schenkte ihm auch ein umwerfendes und vor allem erleichtertes Lächeln. Sie sollte sich also keine Gedanken deshalb machen und so stürzte sie sich in die Arbeit.

Sie bekamen alle Pads. Doch eine Bemerkung von Tyris, Janus seine Schüler betreffend, ließ den Grafen spitz werden. Zoey versuchte sich zu konzentrieren. Doch die Leichen stanken immer mehr zum Himmel und unschön sah es auch aus, geradezu ekelhaft und von der Sache her! Nein, so war ein Arbeiten für Zoey unmöglich und sie äußerte sich dazu. Gebieterisch reagierte der Graf darauf, auch wenn er ruhig und höflich blieb. Der Mörder der ganzen Familie! Zoey sah ihn erschrocken an und verstummte. Er sagte zum Glück auch nichts weiter und ließ die erhobene Hand wieder sinken und wandte sich nun dem Pad wieder zu. Wie hatte er sich nur zu so etwas hinreißen können?! Sie unterdrückte ein Seufzen und versuchte sich mit aller Macht ihrer Aufgabe zu widmen, doch die Sache hatte sie durcheinander gebracht und sie gab etwas Falsches ein. Doch so falsch war es wiederum auch nicht und Zoey stieß auf etwas Interessantes. War sie auf das Familiengeheimnis gestoßen? War das etwas Brauchbares? Sie teilte es allen Anwesenden mit und schob dem Grafen den Artikel hin. Der Graf lobte sie vor allen am Tisch. Zoey errötete und erstrahlte. Natürlich gefiel ihr das! Und, der Graf schien ihr nicht böse wegen der Leichen zu sein. Innerlich atmete sie auf. Der Graf gab Tyris gleich weitere Anweisungen. Er sprach von Börse und so und Zoey war froh, dass er ihm diese Aufgabe übergehäuft hatte, denn davon verstand sie nichts und das war dem Grafen natürlich auch klar, dass ihre Steckenpferde anderer Natur waren als die Börse. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu der toten Familie zurück. Es kümmerte ihn überhaupt nicht! Er konnte so eiskalt sein! Sie saß neben einem eiskalten Killer, der gerade zugeschlagen hatte! Er war ihr Liebhaber! Was hieß Liebhaber? Zoey war total verliebt in ihn und umso mehr schmerzte diese Erkenntnis, die nicht einmal unbedingt neu für sie war! Aber, das er auch Kinder getötet hatte! Einfach so?! Sie schalt sich, dass sie es hätte wissen müssen! Sie konnte so naiv sein! Wie konnte sie so blind vor Liebe sein?! Dennoch konnte sie nicht einfach aufhören, diese Gefühle der Liebe für ihn zu empfinden! Zu ihm, einem Mörder! Schnell versuchte sie diese unangenehmen Gedanken wieder abzuschütteln.

Nun wandte Matt ein, dass er Kelad doch einfach abholen und herbringen könnte. Ein Verhör! Zoey erschrak. Wieder Schmerzen und Blut? Wie barbarisch?! Er war so freundlich gewesen! Zum Glück sagte sein Meister, dass dies unnötig sei, da ein Künstler auch anders hier her zu bekommen sein würde. So einigten sich alle schnell auf eine Einladung und Zoey nickte zustimmend und erleichtert. Es wurde jemand entsendet, ihn zu holen.

Tyris konnte man vieles nachsagen wie mafiöser Geschäftsmann mit brutalen Praktiken bzw. was sie darunter verstand, aber er war ein guter Gastgeber. Es sollte Essen geben und ein Koch stand bereit und ihre Bestellung wurde erwartet, ganz wie in einem Restaurant.


“Haben Sie auch etwas aus der Küche Naboos?”

Sie hoffte es, doch diese Küche war weit verbreitet, so dass sie annahm, dass es zartes Graserfleisch von dort gab. Es wurde wie erwartet bejaht.

“Ich möchte Graserragout mit Fünfblütenbrot, bitte sehr! Eine kleine Portion, nicht zu scharf! Und bringen sie mir kühles Wasser dazu! Bei der Hitze reicht mir das!”

Schneller als man gucken konnte, wurde das Essen serviert und Zoey war gerade fertig, da erschien ihr Gast Kelad. Er schien über die Einladung überrascht und ihre Blicke blieben kurz aneinander hängen. Schließlich war es Zoey, die er als Einzige flüchtig kannte, genauer genommen lag das erst einige Stunden zurück, als sie sich kennengelernt hatten. Sie lächelte ihm charmant zu.

Mister Kelad, so schnell sieht man sich wieder. Schön Sie zu sehen! Unsere Neugierde war geweckt und sie sind ein ausgezeichneter Künstler. Wir haben uns ein wenig mit Ihren Werken vertraut gemacht! Während ich mich schriftstellerisch betätige, ist Graf Sturn, ein Kunstkenner, Sammler und Förderer. Mein Leben hat sich seit unserem Kennenlernen auch positiv entwickelt. Ich durfte mein Buch sogar einem breitem Publikum auf seiner Gala vorstellen.”

Zoey wies auf den Grafen.

Doch nun änderte Tyris seinen Tonfall. Er drohte ihm. War es nötig ihm gleich so zu kommen? Das konnte man doch subtiler machen!? Fesseln? Diese Wachmänner! Überrascht sah Zoey von Tyris zu Janus. Janus fand das auch so wie sie. Er übernahm nun. Zoey lauschte gespannt. Sie kannte das aus Filmen. Er spielte den ihm Zugeneigten, Tyris war der Böse! Zoey beschloss die vertraute bekannte Komponente zu sein. Dies war sicher nützlich. Auch, weil ihr der junge Mann Kelad leid tat.

Janus sagte ihm nach einem Lob, dass man seine Leistungen nicht genug würdigen würde, was das Finanzielle betraf. Geld war meist ein starkes Argument. Nun verwies Janus auf Jennifer und ihren Vater und das der etwas gegen diese Beziehung hätte. Zoey nickte.

Jennifer hat sich bei mir ausgeheuelt. Es ist ein Jammer und so unfair!”,

warf sie rasch ein.

“Sie steht dermaßen unter der Fuchtel ihres Vaters!”

Zoey seufzte theatralisch und schüttelte missbilligend mit dem Kopf, als könnte sie das nicht verstehen. Dem war auch so, aber eigentlich war es Zoey egal! Kelad hatte also mehr als eine Freundin!? Der Graf hatte gemeint, das dies doch fast normal wäre, dass man sich an mehreren Schönheiten erfreuen konnte und sollte. Erst jetzt dachte sie so richtig darüber nach! Was? Er etwa auch? Brianna oder wie die hieß? Noch Andere? Zoey duldete keine Anderen! Wütend funkelte Zoey ihn an. Eifersucht erfasste sie! Ihr Puls begann zu rasen, ihr Herz wild zu hämmern und sie schwitzte. Interessant, dachte sich Zoey. Sie hatte Janus nun mit einem zornigem Blick erfasst, der töten könnte, wenn dies möglich wäre, und ließ ihn nicht mehr los. Nur nebenbei hörte sie die folgenden Worte. Ihre Schläfen rauschten! Er gehörte nur ihr! Sie wollte gar nicht daran denken, wie er andere Frauen berührte.


Brentaal, Lemur-Villa am Strand: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura und Kelad(NPC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka

War es merkwürdig die Einladung eines Fremden, eines angeblichen Gönners anzunehmen, der Leibwächter schickte um ihn persönlich abzuholen kurz nachdem er mit der Ehefrau eines skrupellosen und einflussreichen, republikanischen Geschäftsmannes geschlafen hatte? Vermutlich, doch Kelad hatte ein gutes Gefühl. Das Anwesen war beeindruckend, sein Künstlerherz schlug bei dem atemberaubenden Ausblick auf den Suporro-See und das Gravaal-Gebirge höher. Er spürte wie neue Eindrücke und Inspirationen durch sein Auge in seine Seele trafen und sich den Weg in seine Hände bahnten. Es juckte ihn in den Fingern das festzuhalten, vielleicht mit einer wunderschönen Frau im Vordergrund. Unweigerlich wanderten seine Gedanken zu Zala, doch er schüttelte sie ab. Sie war weg und es würden Monate, wenn nicht sogar Jahre, vergehen bis er sie wiedersehen würde. Jetzt musste er sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, was natürlich umso schwieriger war je weiter sich seine Muse von ihm entfernte.

Er schüttelte die Hand, die man ihm anbot. Kelads charmantes Lächeln wurde noch breiter. „Mr. Reth, bitte nur Kelad. Das ist mein Künstlername, nicht mein Richtiger. Doch der, den mir meine Eltern gaben, ist für ein Leben wie ich es führe nicht vorteilhaft.“ Kelads Blick wanderte die ihm vorgestellten Personen lang, auf Zoey Liviana ruhten sie etwas länger als auf den anderen. Könnte sie die Frau sein, die er vor der großartigen Kulisse dieses Anwesens in Szene setzen würde? Er führte diese Überlegungen nicht zu Ende. „Miss Liviana, so schnell sehen wir uns also wieder. Ich habe mich schon darauf gefreut. Ich muss mich dafür entschuldigen, dass unsere letzte Begegnung so abrupt enden musste. Das lag leider nicht in meiner Hand. Aber duzt mich doch bitte. Das Sie ist so förmlich, so kompliziert und umständlich. Wir sind doch alle Freunde.“ Noch während er sich setzte wusste er nicht, dass er diese Worte noch bereuen würde. An Jennifer verschwendete er ebenfalls keinen Gedanken auch wenn ihn die Anwesenheit der Archäologin und Schriftstellerin doch hätte stutzig machen müssen. „Ich nehme einen Wein von den Hängen des Gravaal-Gebirges. Egal was ich auch probiere, nichts schmeckt besser. Ihr braucht aber wegen mir keine Umstände zu machen. Einen leichten Salat würde ich nehmen. Wir müssen doch schließlich alle auf unsere Figur achten.“ Sein Lächeln war nicht aus seinem Gesicht zu vertreiben. Geduldig wartete er bis Reths Angestellte seinen Wünschen nachgekommen waren. Genüsslich nahm er einen Schluck des tiefroten Weines und ließ dessen Aromen auf seiner Zunge zergehen. Es war jedes Mal ein Fest ihn zu probieren. Er nahm einen weiteren, kleinen Schluck, dann zügelte er sich. Ging es hier nicht immerhin ums Geschäft? Da durfte er nicht zu maßlos werden.


Was als überaus freundliche Einladung begonnen hatte, wendete sich bald zum Schlechteren. Schon kurz nachdem Kelad aufgegessen hatte, wandte sich Reth wieder an den aufstrebenden Künstler, dieses Mal änderte sich sein Tonfall noch. Bevor der Twi’lek überhaupt realisieren konnte was zu ihm gesagt wurde hörte er nur noch den Befehl ihn zu fesseln. Erschrocken fuhr er nach hinten und riss mit seinem Arm das Geschirr vom Tisch. Klirrend fiel es zu Boden und zerbarst in tausend Stücke. Sofort suchten seine Augen nach einem Fluchtweg, doch Reths Leibwächter versperrten alle Wege. Dann hielten sie inne. Janus Sturn gebot ihnen Einhalt. Kelad spürte wie sein Herz drohte zu zerreißen. War Zalas Ehemann doch noch hinter ihre Affäre gekommen und ließ ihn nun über seine Mittelsmänner beseitigen? Nein, Reth hatte Jennifer angesprochen, wurde ihm dann bewusst. Steckte also Albert McCathy hinter allem? Er begann zu zittern. Sie schienen über alles Bescheid zu wissen. Was ging hier nur vor? Nur ganz dumpf am Rande seines Bewusstseins wurde ihm klar, dass er Janus Sturn kannte. Nicht persönlich, sondern aus dem HoloNet. War da nicht etwas mit einer Gala auf Bastion gewesen? Er konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, doch seine Alarmglocken hätten von Anfang an läuten müssen. Er war ein Idiot gewesen die Einladung so leichtfertig anzunehmen!


Sturn redete weiter und mit jedem seiner Worte wurde Kelad mulmiger und verwirrter zu Mute. Der Mäzen schmeichelte und lobte ihn, doch warum hatte Reth befohlen ihn zu fesseln? Was für ein Spiel wurde hier mit ihm gespielt? Er sank in seinem Stuhl immer weiter in sich zusammen.


„Ich weiß nicht wovon ihr redet.“, stammelte er schließlich und wusste sofort wie dumm und klischeehaft das war, was er sagte. Direkt schüttelte er den Kopf. „Also, ich kenne Jennifer, aber wir haben uns nie persönlich getroffen.“ Eindringliche, tiefe Blicke durchbohrten ihn enttarnten seine Worte sofort als Lügen. „Na gut.“, gab er schließlich zu. Zitternd griff seine Hand nach dem Weinglas, er leerte es in einem Zug. Beinahe fiel es vom Tisch als er versuchte es wieder hin zu stellen. „Jennifer…und…und…mich verbindet viel. Wir…sind Seelenverwandte. Ihr arbeitet für McCathy, diesen alten Sack, oder? Dann macht es schnell. Wenn ihr mich wegen meiner aufrichtigen Liebe zu ihr töten wollt, dann tut es. Der verdammte Feigling, er traut sich nicht mal zu es selbst zu machen. Gibt es Kameras? Bestimmt. Dieses perverse Schwein schaut es sich bestimmt aus seinem Wolkenkratzer aus an und lacht.“ Anfangs noch stotternd, dann immer sicherer werdend wusste Kelad, dass sein Schicksal besiegelt war. Er schloss die Augen und wartete voller Angst auf den Todesstoß, der sein Leben beenden würde.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka
 
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[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Außerhalb der Hauptstadt Cormond - Wallersonresidenz. - Garten ] Tyris Reth, Janus Sturn, Selura Arka, Matthew Severide, Zoey Liviana, Wachen [NPCs], Kelad [NPC]

Unglaublich wie schnell der Twi'lek unter Androhung von Gewalt einknickte. Tyris hatte bei einigen Individuen mehr als nur Drohungen anwenden müssen, bis diese kleinlaut um das Beenden ihrer Schmerzen bettelten. Weitaus mehr!


Schlussendlich schloss der Nichtmensch seine Augen, etwa um seinen Tod nicht mit an zu sehen? Sicherlich. Allerdings würde hier niemand eines vorzeitigen Todes sterben. Vorerst, wohlgemerkt. Nun räusperte Tyris sich, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Zeit um Missverständnisse auszuräumen.

,,Als erstes muss ich sagen, bin ich nicht Ihr Freund. Sie können sich glücklich schätzen, dass keiner der Anwesenden hier Ihr Feind ist. Desweiteren irren Sie sich gewaltig, was McCathy angeht. Sicher, es gibt hier Kameras die alles aufzeichnen. Aber keines der Bilder wird an diesen Mann übertragen."

Missbilligend blcikte Tyris auf die Scherben und meinte dann in einem trockenen Ton ,,Sie haben das Geschirr zerstört. Das werden Sie ersetzen müssen, aber nicht mir. Sondern Korribans Gouverneur, dem dieses Anwesen hier gehört und der es mir für ein paar Tage überlassen hat. Natürlich für einen kleinen Obulus." ,,Von 1.2 Millionen Credits" fügte er gedanklich hinzu und lächelte in sich selbst hinein. ,,Es ist handgefertigt, also dürften pro Set etwa 500 bis 800 Credits sein. Und da Sie fünf Stück in den Tod gerissen haben... Ich denke den Preis können Sie selbst ausrechnen."

Für einen Moment ließ Tyris seinen Blick durch die Runde schweifen und blieb schließlich an dem Gesicht von Dr. Liviana hängen, die nicht einmal versuchte, ihre Wut zu verbergen. So wie es aussah, galt der Blick Janus Sturn. Was ließ sie so wütend sein? Hatte der Graf etwa eine Beziehung mit ihr und sie abserviert? Oder war es pure Eifersucht in ihr, weil Tyris eines der Hobbys von Kelad erwähnt hatte? Da versteht einer die Frauen. Irgendetwas ist doch immer...

Als Abschluss für den Moment wollte Tyris noch etwas ergänzen.

,,Kelad, oder wie auch immer Sie heißen mögen. Sollten Sie je auf die Idee kommen, etwas dummes zu tun, sagen wir zum Beispiel mir oder einem der Anwesenden zu drohen, dann werde ich nicht nur Ihr Leben zerstören, sondern dass aller Ihrer Bekannten und Verwandten. Als kleine Warnung schaue ich mir mal eines der Konten an... Oh! Das Rentenkonto Ihrer Eltern, interessant. Sie haben knapp 8.000 Credits zurückgelegt. Und mit einem Tippen... oh! Jetzt sind es nur noch 4.000! Schauen Sie einfach auf das Datapad neben ihnen. Ms Liviana, auf Ihrem Datapad haben Sie auch die Kontrolle über die Konten, es liegt an Ihnen, ob sie ihrer Wut über Lord Sturn freien Lauf lassen wollen und das Leben alter Nichtmenschen zerstören wollen, oder ihnen helfen. Aber, egal wie Sie sich entscheiden: Ich werde den Gouverneur informieren.

Innerlich war Tyris dermaßen auf dessen Reaktion gespannt, denn diese Methode war schon immer witzig gewesen. Noch spannender war es allerdings, die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft einer Ex-Republikanerin auf die Probe zu stellen.

[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Außerhalb der Hauptstadt Cormond - Wallersonresidenz. - Garten ] kruioser Tyris Reth, charmanter Janus Sturn, mysteriöse Selura Arka, stiller Matthew Severide, wütende Zoey Liviana, Wachen [NPCs], verängstigter Kelad [NPC]
 
Brentaal, Lemur-Villa: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura und Kelad(NPC)


Sie hatten Höflichkeiten zur Begrüßung ausgetauscht. Kelad hatte den Fehler gemacht, davon zu sprechen, dass er ihr aller Freund werden wollte. Ein Freund konnte man nicht auf Bestellung oder Verabredung werden! Das war etwas fürs Kindergartenalter! Doch vermutlich wusste er es auch und es war eine Floskel von ihm, um das Eis zu brechen und das “Du” anzubieten!? Sicherlich hatte dies schon tausendfach funktioniert! Aber, nicht heute! Seine Worte wurden von Mister Reth auf die Waagschale gelegt. Reth war ziemlich direkt und provozierend. Zu sehr vielleicht! Der Geschäftsmann hatte etwas Dunkles an sich. Er war ein Verbrecher durch und durch und hätte sich vermutlich besser als Sith gemacht, als es Zoey je sein würde! Zoey war es etwas fatal! Das rührte daher, da Kelad zu ihr gesprochen und sie angesehen hatte, als er das vorschlug, da sie sich einige Stunden länger kannten als die Anderen und sie das ihm einzig vertraute Gesicht war. Sie errötete nach Reths Worten verschämt und versuchte sich aus seinem Blick zu winden. Kelad sah sie einen kurzen Augenblick verständnislos an. Kelad sollte laut Reths Worten froh sein, dass sie keine Feinde wären. Warum ging er so aggressiv vor?

Mister Reth, bringen Sie Kelad bitte nicht in Verlegenheit! Kelad, wir nutzen das “Sie” in der Geschäftswelt lieber und es ist ein Geschäft, was wir Ihnen vorschlagen wollen.”,


log Zoey ausweichend und honigsüß und versuchte zu glätten. Kelad betrachtete Zoey unumwunden und fast gedankenverloren. An was dachte er? Sein Blick war kurz so distanziert und geistesabwesend mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er hatte etwas Erfrischendes an sich und war attraktiv für seine Spezies. Er wirkte so natürlich und flott!

Reth bzw. Tyris klärte ihrem Gegenüber über ihre Nichtverbindung zu Jennifers Vater auf und über die dennoch anwesenden Kameras. Der Mann schien völlig durcheinander. Zu viel stürzte auf ihn gleichzeitig ein. Wer hätte sich nicht gewundert, wie das Gespräch ablief?!

Als Reth weiter fortfuhr und ihn dann auch noch fesseln wollte, riss Kelad unkontrolliert die Hände hoch, wer konnte es ihm verübeln, und riss das weiße gestärkte damastene Tischtuch samt edlem Porzellan und Kristall und dem Tischsilber vom Tisch, Essensreste inbegriffen. Zoeys Herz setzte vor Schreck kurz aus. Es polterte und klirrte. Es gab Scherben! Zoey war froh, dass sie bereits fertig mit Essen gewesen war. Und das nicht nur, wegen dem abrupten Ende durch das Herunterfallen des Geschirrs. Auch wegen der unangenehmen Situation, die ihr auf den Magen schlug. Sie hätte keinen Bissen mehr herunter bekommen! Was für eine Atmosphäre am Tisch?!

Kelad versuchte erst zu leugnen, was seine Beziehung betraf. Eine normale Reaktion, wie Zoey fand! Auch wenn sie dumm war! Dann lenkte er ein und gab alles zu.


Das zerschlagene, sündhaft teure Porzellan wurde dem Mann gleich in Rechnung gestellt. Was ging das Reth an? Ihm gehörte weder Porzellan, noch Villa! Zoey runzelte kaum merklich die Stirn und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Sie war genervt von ihm.

Danach war Zoey mit sich selbst beschäftigt! Eifersucht dominierte alle anderen ihrer Gefühle. Sie hatte Mühe, sich weiter auf das Geschehen zu konzentrieren. Eifersucht war eine sehr starke Emotion! Wogen von Adrenalien, Wut und Angst vor Verlust schwappten durch ihren Körper und raubten ihr die Sinne und kurzzeitig den Verstand! Sie war unfähig, sich gegen diese zerstörerischen Gefühle zu wehren. Dafür war sie zu emotional! Ein verheerender Schmerz machte sich in ihrem Herzen breit! Während Zoey noch beschäftigt war und versuchte, sich im Gewusel ihrer wirren Gedanken zurecht zu finden und Janus dabei kaum zu übersehende böse Blicke zuwarf, und darüber nachdachte, ob ihr Meister recht hatte und sie nur ein Spielzeug von vielen des Grafen war, fuhr Reth unvermittelt fort. Reth warnte Kelad vor unbedachten Handlungen, bekam Zoey nur am Rande mit. Sie würde keine anderen Geliebten bei Janus akzeptieren oder sich wegdrängen lassen! Kurz wurden ihre Augen sithisch, ohne dass Zoey es bewusst wurde.

Sie bekam nun mit, dass Reth die Drohung ausweitete und etwas demonstrierte. Das war an Kelads Reaktion nicht zu überhören und zu übersehen. Wie konnte man nur auf so etwas kommen, fragte sie sich kurz? War das wirklich nötig? Die armen alten Eltern des Künstlers! Ihr Erspartes wurde einfach gestohlen! Doch, was sollte sich Zoey aufregen? Ihr Aufreger des Tages war etwas ganz Anderes! Die Aussage des Grafen! Es war ja ganz normal hier und dort nach hübschen Geliebten zu fischen! So ein Schuft!


Plötzlich riss Mister Reth sie aus ihren wütenden destruktiven Gedanken. Sie sollte auf ihr Pad schauen!? Wozu? Sollte sie sich stundenlang Zahlen rein ziehen, mit der Erkenntnis, alten Greisen wurde gerade ein Großteil ihrer Rente geraubt und jede Hoffnung auf ein anständiges Begräbnis? Dann traute Zoey ihren Ohren nicht! Was sollte sie tun? Was verlangte er unverhohlen? Sie sollte ihrer Wut, die sie auf Sturn hatte, freien Lauf lassen? Wie peinlich war das denn? Sie lief rot an. War das so offensichtlich gewesen, schalt sie sich!? Ihre Entscheidung? Hatte sie die denn? Er sagte drohend, er wollte alles dem Gouverneur berichten? Das Herz und die Seele ihres Meisters war dunkler als die schwärzeste Nacht! Sie hatte keine wirkliche Wahl, oder? Zudem waren Kameras laut Reth überall angebracht, die jede Sekunde jede Regung aller auf dem Gelände Anwesenden aufnahmen. Alles wurde dokumentiert! Ihr wurde schlecht! Sie warf Reth einen vernichtenden empörten Blick zu.

“Ich denke, Kelad hat auch so verstanden!”,

versuchte sie die Situation noch zu retten, um ihres und um Kelads Eltern willen. Doch alle Blicke waren lauernd und fordernd auf sie gerichtet. Die Anderen schienen sich an ihrer inneren Qual zu ergötzen! Verzweifelt sah sie zu Sturn, doch auch er war der dunklen Seite voll und ganz verfallen, wie sie eigentlich wusste. Sie wünschte, er könnte wie Sane sein. Sanes Herz schien so sauber und rein. Wütend funkelte sie nun wieder Reth an. In welche Situation hatte er sie gebracht? Warum, verdammt nochmal?! Es schien ihm zu gefallen, eine ehemalige Republikanerin in Gewissenskonflikte zu bringen.

Sie würde es einfacher haben, wenn sie das tun würde, was alle gerade verlangten. Bis auf Kelad natürlich! Zumindest lenkte diese Sache sie von ihren anderen düsteren Gedanken betreffs Sturns ab. Sie sah kurz aufs Pad und sah dann wieder zu Reth und warf ihm erneut einen säuerlichen Blick zu. Sie konnte den Kerl nicht ausstehen, darin war sie sich sicher! Ob sie das aber tun könnte, darin nicht! Ihre moralischen Werte einer Republikanerin läuteten heftig! Schnell verbarg sie ihre Verbitterung über ihre desaströse Lage, in die sie Reth rein manövriert hatte, hinter einem aufgesetzten falschen Lächeln, dass sie allen der Reihe nach zuwarf, um Zeit zu schinden, in der Hoffnung, jemand würde sie erlösen. Sie war aufgeregt! Sie hörte in ihren Ohren ihr eigenes Blut rauschen. Ihre Hände zitterten. Was sollte sie tun? Sie konnte doch nicht…!? Man erwartete es von ihr! Das wurde ihr klar! In ihr focht sie immer noch den Kampf, ob sie es tun könnte? Könnte sie damit leben? Würde sie es übers Herz bringen? Unschuldigen Leuten etwas Derartiges antun? So kalt und erbarmungslos sein? Doch sie wusste, wenn sie es nicht tat, tat es jemand anders! Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen! Die Leute am Tisch wurden schon ungeduldig! Kelad wurde Geld angeboten! Viel Geld! Er konnte das Konto wieder auffüllen! Dafür sollte er nur das tun, worum man ihn bat, damit am Ende der alte McCathy sein Geld auf Korriban investieren musste. Sie wollte auch, dass Korriban erblühen würde, da sie als Schülerin und Archäologin davon auch profitieren würde. Wenn sie es nicht tat, würde am Ende nur Saphenus zornig werden! Sie würde unter seinem Wutanfall leiden müssen. Doch Kelad würde das nichts bringen. Ihr Opfer wäre umsonst! Reth würde dann vermutlich darauf tippen oder einer der Schüler Sturns. Und warum sollte sie für Kelad gefoltert werden wollen? Sie wurde wütend auf alle! Sie führte zitternd ihren Zeigefinger zum Pad. Sie musste es tun, das war ihr klar geworden! Dann tippte sie. Das Geld war dann weg! Schuldbewusst blickte sie Kelad kurz an. Dann sah sie weg. Sie ertrug seinen Blick nicht. Sie hätte jetzt gerne einen Rückzugsort, um sich mal weit zu entfernen, um über alles nachzudenken, einfach um weglaufen zu können. Doch, das hatte sie nicht! Die Sithausbildung war heftig! Gewissensbisse und Schuldgefühle nagten sofort an ihr. Wie ein Häuflein Elend saß sie da.



Brentaal, Lemur-Villa: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura und Kelad(NPC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | "Golden Retreat" (Treffpunkt der Reichen und Mächtigen] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Klingen (NPC)

Er spürte den fahlen Atem auf seiner Haut als der Zabrak ihn verhöhnte. Doch seine sorgsam gezielten Worte verfehlten ihr Ziel. Er war nicht wie McCathy, in seinem Leben gab es nie eine gewohnte Ordnung - was auch immer das war - und wie ein Schatten verfolgte ihn die Furcht sein gesamtes Leben. In der Unterwelt von Brentaal gab es keinen Ort, der frei von Furcht war, keine Sicherheit. Dass der einäugige Zabrak sich mit seinen Worten irrte löste langsam die lähmende Angst, die den Mirialaner wie Ketten gefangen hielt. Das bohrende Auge wandte sich ab und der dunkle Nebel, der sein Denken blockierte, löste sich langsam. Er atmete die angehaltene Luft aus, als sich die Aufmerksamkeit des Siths von ihm löste. Er rutschte einige Millimeter an der Wand hoch um etwas mehr Distanz zwischen seinem Kehlkopf und der lodernden Klinge zu bringen.

Kaum hatte der Zabrak seine letzten Worte ausgesprochen betrat eine bullige Klinge den Raum. Vor wenigen Augenblicken hatte sich der Mirialaner nichts sehnlicher gewünscht als etwas Verstärkung, doch nun keuchte er aufgrund der Unbedachtheit des Nichtmenschen. Wie ein Schauspieler, der als einziger das Skript kannte, erwartete der Zabrak den bewaffneten Kämpfer. Ohne ihn zu berühren legte der Zabrak seine dürre Hand um den Hals der Klinge, hob ihn in die Luft und presste ihm langsam die Luft aus der Lunge. Bast atmete gepresst ein. Für einen kurzen Moment überfiel ihn die sich in ihm ausbreitende Welle der Panik, schnürte ihm die Atmung ab, doch er kämpfte sich wieder an die Oberfläche und beruhigte seine rasenden Gedanken.

Er wandte sich von dem Anblick des Zabraks ab, der wie eine Puppe in der Luft zuckte. Sein Auge wanderte zu McCathy, die wie tot neben dem Tisch lag. Langsam realisierte er, dass sie seine einzige Chance war aus der Situation zu entkommen. Wenn er es schaffen würde sie aus dem Schlaf zu reißen könnte sie durch ihr panisches Schreien die anderen Klingen alamieren, was den Zabrak lang genug von ihm ablenken würde. Die violette Klinge, die noch immer direkt vor seinem Hals schwebte, beschränkte seine Handlungsfähigkeit nur leider extrem. Er war von Jennifer zu weit entfernt, als dass er ihr einfach einen gut gemeinten Tritt verpassen könnte, der sie zurück in die Welt der Wachen holte.

Der junge Mirialaner war sich nicht ganz sicher ob sein Verstand nun langsam in den Wahnsinn stolperte, aber etwas in ihm drängte ihn dazu der blonde Frau stumm zu befehlen aufzuwachen. Der Eindringling zuckte im Todeskampf, noch immer berührten seine Füße nicht den Boden, als hatte sich ein unsichtbares Seil um seinen Hals gelegt. Bast nahm das Geschehen nur im Hintergrund war, er konzentrierte sich auf Jennifer.

„Wach auf.“, drängte er sie mit geschlossenen Lippen. Er kniff die Augen weiter zusammen, verengte seinen Fokus und steigerte die Intensität.

„Wach auf.“, vor seinen Blickfeld tanzten Sterne, das grelle Licht der Klinge brannte sich in seine Augen. Die Klinge zappelte weiter, tanzte wie in Ekstase. Basts Schädel pochte, er nahm seine Konzentration zusammen.

„Wach auf.“, die beiden Worte hallten in seinem Kopf, die Klinge erlag dem Todeskampf und fiel in sich zusammen. Er keuchte. War es sein Wunschdenken oder hatte sich der Haufen strohblonder Haare geregt?

Das Auge wandte sich ihm wieder zu. Seine Worte waren wirr. Jennifer selbst war unbedeutend, aber ihr Vater wichtig für ihn? Sein Gegenüber stellte sich ihm vor, was das Rätsel um seine Person nur stückweise löste. Saphenus erklärte zuerst er sei ein Sith, ein Krieger. Vielleicht waren die Sith eine dieser geheimnisvoll-berüchtigten Kriegerorganisationen, wie die Mandalorianer, von denen Bast bereits eine Handvoll getroffen hatte. Das würde seine Fertigkeiten und seine exotische Waffe erklären. Zudem stellte er sich als Gouverneur vor, eine Bezeichnung, die er aufgrund einiger Gerüchte über den Austausch von Ryll und Sklavenmädchen zwischen den Klingen und dem Gouverneur von Chandrilla grob in den Bereich der Politik einordnen konnte. Ausnahmslos jeder Politiker, der sich in den Abendstunden in die Bordells der Klingen schlich, war jedoch fett, reich und feige. Er runzelte die Stirn, Politik passte keineswegs zu dem Auftreten Saphenus’.

Ob der nächsten Frage des Gouverneurs zog Bast ungläubig eine Augenbraue in die Höhe. „Ob ich diese Truppe anführe?“ Er lachte kehlig, stoppte dann jedoch abrupt als sich die violette Klinge seinem Hals näherte. „Ob sie mir bedingungslos folgen? Alter Mann, Ihr habt keine Ahnung von der Unterwelt, nicht wahr? Ich selbst habe keine Ahnung wer diese ‚Truppe‘ anführt, sicherlich irgendein fetter Hutt, der es sich gerade jetzt mit seinen Twi’lek-Mädchen bequem macht. Diese Operation leitet ein Devaronianer namens Kai, aber wer die Klingen leitet, das weiß niemand wirklich genau.“ Er schüttelte unmerklich den Kopf. Als ob jeder Handlanger wüsste wer der Kopf der Organisation ist. „Die Klingen haben ja noch nicht einmal auf mich gehört, als ich versuchte sie davon abzuhalten diesen Raum zu betreten.“, er grinste schief und warf einen Blick auf den verrenkten Eindringling. Sein Herz machte einen kurzen Sprung, als er bemerkte wie sich Jennifer unmerklich regte. Er wandte sich wieder Saphenus zu, bemüht seine Aufmerksamkeit nicht auf sie zu lenken.

„Besondere Fähigkeiten? Vage Ahnungen?“, er schüttelte ungläubig den Kopf, „Was wollt Ihr? Ihr tötet die beiden ohne zu zögern, stellt euch als Krieger und Politiker vor, beherrscht irgendwelche Tricks, habt aber keine Ahnung von der Unterwelt, interessiert euch nicht für Jennifer und tötet mich nicht.“ Er versuchte diese Widersprüche in der Person vor ihm zu vereinen. „Wer seid ihr? Ihr seid offensichtlich nicht ihr Leibwächter, kein gewöhnlicher Politiker und kein Geschäftsmann.“

Bastas lachte als der Gouverneur auf „seine Freunde“ zu sprechen kam. „Freunde? Ihr habt wirklich keine Ahnung. Auf Brentaal gibt es so etwas wie Freundschaft nicht, besonders nicht in der Gegend, in der ich mein Leben bisher verbracht habe.“ Er deutete mit dem Kinn auf die beiden Leichen hinter dem Sith. „Deren Schicksal interessiert mich nicht. Ich bin nur mir selber verpflichtet.“

Er schielte an dem Sith vorbei, als sich Jennifer ein weiteres Mal regte. Sein Herzschlag setzte für einen Moment aus, als sie sich mit dem Handgelenk abstützte und den Oberkörper hochdrückte. Seine rechte Hand glitt an seinem Unterschenkel vorbei in die Innenseite des aus hartem Leder gefertigten Stiefels, in dem eine kurze Vibroklinge für Situationen wie diese befestigt war. Mühsam richtete sie sich auf. Ihr Blick fiel auf den zerteilten Zabrak und der Mirialaner konnte sehen wie sich ihre Brust wölbte und der Schrei sich seinen Weg bahnte. Dann fiel ihr Blick auf die nächste Klinge, die mit einem unnatürlich verdrehtem Hals und eingeknickten Rumpf nahe dem Eingang lag. Als hätte Saphenus die Hand um ihren Hals geschlossen stockte sie, verdrehte die Augen und fiel ohne einen Laut in sich zusammen. Fuck. Er keuchte.

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Statt den Künstler Kelad zu suchen und in die Residenz zu bringen hatte der Graf veranlasst das der Mann von alleine zu ihm kommen sollte. Und mit dem richtigen Lockvogel war dies gar kein Problem gewesen Kelad spazierte freiwillig wie eine junge naive Gazelle in die Höhle des Löwen.

Im Hof erwartete ihn die überschauliche Gruppe plus die etwas unauffälligeren Personenschützer von Mr. Reth. Während der Wartezeit hatte der Gastgeber den Sith ein paar Kleinigkeiten aufgetischt um sich die Zeit zu vertreiben und jeder am Tisch nahm das Angebot dankend an, in dem Bewusstsein das Dr.Liviana mit am Tisch saß bestellte auch Matthew eine Kleinigkeit zu essen, und etwas Apfelwein, wenngleich das bedeutete das er sich nach dem ende der Zusammenkunft mit irgendwas den Mund ausspülen musste um den wiederlich Sauren Geschmack der Nahrungsmittel los zu werden.

Als Kelad schließlich eintraf war für Matthew das ungenießbare Essen das Reth hatte auftischen lassen nebensächlich, der Mann war obgleich er weder Reichtümer noch Macht besaß ein ausgesprochener Leckerbissen. Wenn das Glück der Wesen auf Brentaal wie ein Laken über dem Planeten ausgelegt war, so war dieser Mann eine Turmhohe Welle im Strom der Empfindungen, und Matthew der nun langsam wieder Appetit verspürte musste sich zurück nehmen um sich nicht gleich des Mannes an zu nehmen.

Nach dem alle am Tisch mit Ausnahme von Matthew vorgestellt worden waren, Mr. Reth wusste nicht was er zu dem schweigsamen Menschen sagen sollte, wurde auch Kelad etwas zu essen angeboten. Kurz darauf übernahm der zuvor sehr Freundliche Mr. Reth die Rolle des übel gelaunten Gastgebers der sich auf die erste Verfehlung seines Gastes stürzte, und der Graf schütze Kelad entsprechend vor dem Kriminellen. Mr. Reth Anschuldigung hielt Matthew ebenso wie der Graf für völlig überzogen, doch zog die Geste an sich. Während Dr. Liviana förmlich vor Wut explodierte, war sie Tatsächlich erbost über die aussage des Grafen ? War sie etwa Eifersüchtig ? Matthew versuchte die Gedanken der Frau zu lesen, und in ihrer Wut vergaß sie ihre Deckung völlig, ein Fehler zu dem sie sich sonst nicht verleiten lies, und tatsächlich, sie war Eifersüchtig und das obwohl der Graf nicht einmal angedeutet hatte ob er überhaupt der Verführung von Damen fröhnte.

Kelad hingegen schien völlig verwirrt, in seinem Kopf rasten die Gedanken und schlussendlich kam er zu der Überzeugung das die Sith hier wären um ihn zu töten. Der einzige mit dieser Intention am Tisch war vermutlich Matthew, und der würde es sicherlich nicht so tun wie der Nicht-Mensch es momentan erwartete. Die Panik die sich ihren Weg durch Kelads Brust bohrte machte es Matthew fast unmöglich still auf seinem Stuhl zu sitzen. Ihm lief sprichwörtlich „Das Wasser im Mund zusammen“, Konzentriert atmend rezitierte er im Geist den Kodex der Sith um sich nicht auf das wehrlose Häufchen Elend vor ihm zu werfen.

Friede ist Lüge, es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch Macht werde ich zum Sieg geführt.
Durch den Sieg zerbrechen meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.

Matthew legte die linke auf sein geschientes Handgelenk, als der „Geschäftsmann“ wieder dazu überging den Künstler zu bedrängen, wenn er dieses Spiel zu weit trieb würde er Kelad noch vergraulen und ihre Chance vermiesen an McCathy heranzukommen.

Als der Mann nun auch noch scheinbar die Konten der Eltern des Künstlers manipulierte wartete Matt bloß noch auf den Befehl seines Meisters, wenn sie nicht bald eingriffen würde Reth mit seinen dummen Machtspielchen alles vernichten wofür der Graf den Künstler eingeladen hatte. Als Reth dann aber Dr. Liviana die Wahl überließ das Konto der Nicht-Menschen noch weiter zu ruinieren war seine Neugierde gepackt. Liviana war eine Ex-Republikanerin, und ihr Meister, mit dem Reth seiner Aufforderung nun Nachdruck verlieh, hatte sich schon negativ über ihr Republikanisches Gedankengut geäußert. Wie würde sie sich entscheiden, erneut entgleisten ihr ihre Gedanken.

Sie meinte das Kelad auch so verstanden habe was Mr. Reth zum Ausdruck bringen wollte, doch die wartenden Blicke machten sie weiter Nervös und schließlich griff sie mit zitternden Fingern nach dem Pad um das Leben der Nicht-Menschen weiter zu ruinieren. Schließlich legte sie das Pad weg als hätte es sie gebissen und wandte den Blick ab, es war offensichtlich das sie sich für ihre Tat schämte. Auch Matthew hielt diese Demonstration von Macht unnötig, doch solange der Graf nicht befahl Mr. Reth zu zügeln musste Matthew warten.

„Nun das war... Interessant nicht ?“ sagte Matthew zu Zoey mit aalglatter Stimme. Es war nicht klar ob er das geschehene positiv oder negativ Bewertete, er bohrte bloß gerne noch etwas in ihrer Verzweiflung, um sich daran zu laben wie sie litt.


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Janus musste zugeben, dass der Auftritt von Kelad und die Unwissenheit des Künstlers über sein drohendes Unheil einen erheblichen Unterhaltungswert besaß, es war als würde man zusehen wie sich ein Insekt ins Netz einer Spinne begab, sich darin verfing und langsam, aber dafür umso dramatischer erkennen musste, dass es in der Falle und verzweifelt versuchte, sich nun zu befreien. Der intrigante Graf, der seine Fäden nur zu gerne spann, gefiel sich in der Rolle der Spinne überaus und verfolgte mit einem schmalen, gefährlichen Lächeln und einem leichten Funkeln in seinen goldenen Augen, wie der Twi´lek betont freundlich die Anwesenden begrüßte, so charmant und voller Energie, ein Leuchtfeuer positiver Emotionen in der Macht. Es war wenig verwunderlich, dass er zugleich Zoey umgarnte und der Archäologin schmeichelte. Nichtsahnend bestellte er Speiß und Trank, scherzte und lachte und genoss sichtlich den Wein und das Essen. Die gute Laune dieses Mannes war beinah schon lästig und umso mehr freute sich der Sith auf die Gelegenheit, sie ihm zu nehmen und ihm dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht zu rauben. Äußerlich ruhig konzentrierte sich der blasse Halbechani auf die Macht und die Aura ihres „Gastes“ und als Tyris schließlich die Fassade zerstörte und es Kelad langsam dämmerte, in was er geraten war, sog Janus genüsslich die sich steigernde Angst, Panik und verzweifelte Hoffnung des Mannes in sich auf. Das Leid anderer war...erfrischend, ein kühler Wind an einem heißen Sommertag, ein Tropen Wein auf den Lippen, eine Komposition eines musikalischen Meisters. Der Vollstrecker schloss einen Moment die Augen, ein entrücktes Lächeln auf den Lippen. Das war es. Die Macht, anderen ihre Träume und Hoffnungen zu nehmen, sie zerbersten zu sehen wie Glas und die Bruchstücke nach seinem Willen neu zusammenzusetzen. In dieser Hinsicht war auch er ein Künstler und der Twi´lek würde ein hervorragendes Werk werden, zerbrochen, niedergeschlagen und von der Hand des Grafen wieder erhoben, nun als Werkzeug seines Willens. Es war die persönliche Macht, nicht die Macht über abstrakte Welten und ferne Lebewesen, sondern die ganz konkrete, sichtbare Kontrolle über das Schicksal eines anderen. Bei der Vorstellung, dass der Imperator diese Macht über zahllose Lebewesen ausübte, wurde das Lächeln des Sith noch ein wenig breiter. Es musste...atemberaubend sein.

Janus öffnete seine Augen wieder und wirkte wieder gänzlich normal, trug die übliche kühle, aber höfliche Fassade zur Schau und verfolgte Kelads Leugnung, dann das Geständnis, das wilde Spekulieren, das lächerliche letzte Aufbäumen und die angstvolle Erwartung des Todes. Der Echani in dem Grafen war von dem Mangel an Würde angewidert und der Sith in ihm schlicht enttäuscht angesichts dieser Schwäche, doch war etwas anderes kaum zu erwarten gewesen. Kelad war ein dürrer Zweig, der rasch zerbrach. Schwach und armselig war er einzig und allein dafür gut, höheren Lebewesen zu dienen. Mitleidlos hörte der Aristokrat zu, wie Tyris einige Dinge gegenüber dem Künstler klar stellte. Glaubte dieser tatsächlich, dass jemand wie der Graf für McCathy arbeitete? So viel Dummheit war fast schon belustigend. Aber nur fast. Angesichts des sadistischen Spiels mit dem Geschirr musste Janus seinem neuen Partner eine gewisse Kreativität zubilligen. Ein Jammer, dass er nicht machtgebabt war, er hätte einen guten Sith abgegeben. Auf einmal bemerkte der schlanke Fastmensch große Wut und Empörung, doch sie ging nicht von dem Künstler aus, sondern von Zoey. Offenbar nahm ihm die hübsche Brünette seine vorherige Bemerkung übel, was er beflissentlich ignorierte. Im Moment mochte sie wütend und eifersüchtig sein, doch was waren nützliche Gefühle auf ihrem Pfad und ihr Meister hätte sich sicher gefreut angesichts dieser Anwandlungen an die Dunkle Seite. Auch ein anderer Anwesender war in einem Zustand der Aufregung, doch bei seinem Schüler Matthew war diese anders. Es war ein...Hunger, ein Zustand des Jagdfiebers. Natürlich, für den Anzati musste das Leid und die Emotionen des Mannes noch weitaus anziehender sein. Doch Janus traute ihm zu, sich zu zügeln. Sollte sich Kelad als nutzlos erweisen, würde er noch früh genug den Hunger des Jägers stillen, und so lächelte Janus ihm wissend zu.

Mittlerweile leitete Tyris die nächste Stufe ein und machte sich dabei die Informationen, die er über den Twi´lek besaß, zu Nutzen. Geschickt griff er seine Eltern an und löschte die Hälfte ihres Rentenkontos, ein merklich heftiger Schlag für sein Opfer. Vielleicht zu heftig, dachte sich Janus, doch ließ er den Geschäftsmann vorerst gewähren. Je größer die Verzweiflung ihres Gastes, desto eher würde er nach jedem Strohhalm greifen, den man ihm anbot. Der nächste Zug seines neuen Verbündeten rang dem Sith eine gewisse Bewunderung ab, teuflisch elegant stellte der Informationshändler Zoey vor die Wahl, entweder den Rest des Kontos zu vernichten oder Gnade zu zeigen. Ein Schachzug, den der Graf nicht hätte besser ersinnen können, es war die Krönung der Wut und des Zorn, den die Forscherin zuvor gezeigt hatte und er hatte sie kalt erwischt, sie war noch mitten in ihren eifersüchtigen Gedanken gewesen. Und nun stand sie vor der Wahl, beobachtet von den Anwesenden und mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ihr Meister erfahren würde, wie sie sich entschied. Die brünette Frau war freundlich zu Kelad gewesen und das war ehrlich gewesen, und nun ging es nur noch um eine Frage: Sie oder er. Verzweifelt sah sie sich um, auf der Suche nach einem Ausweg, doch es war ebenso sinnlos wie ihr Versuch, die Entscheidung doch noch abzuwenden. Alle Blicke lagen gnadenlos auf ihr, drängend, fordernd. Janus konnte spüren, wie ihre Gedanken rasten, wie ihre Moral mit ihren Wünschen und Ängsten rang. Schlussendlich siegte ihr Selbstinteresse und sie löschte das Geld, schuldbewusst und niedergeschlagen saß sie da und ertrug den Blick ihres Opfers nichts. Ein Moment von Größe, fand der Graf, ein weiterer Schritt auf dem dunklen Pfad. Er ließ sie in ihrem Zustand verharren und die Situation ihre Wirkung entfalten, ohnehin war Matthew bereits dabei, sie anzusprechen. Sollte er ruhig, umso leichter würde sich sein Meister später als verlässliche Säule präsentieren können.

Damit war der Machtspielchen allerdings auch genüge getan, fand er, denn so unterhaltsam sie auch waren, es ging hier schlussendlich um die Kooperation von Kelad. Die Peitsche war zum Einsatz gekommen, nun wurde es Zeit für das Zuckerbrot. Janus lehnte sich vertraulich ein wenig nach vorne, die Hände verschränkt und seine grünen Augen auf den Künstler gerichtet, sein Gesichtsausdruck war ruhig und seine Stimme nüchtern und geschäftsmäßig.


„Sie sehen, Mr. Kelad, wir arbeiten weder für Mr. McCathy noch haben wir Skrupel, unseren Wünschen Nachdruck zu verleihen. Der Verlust dieses Kontos ist für Ihre Eltern ohne Zweifel ein herber Schlag. Ältere Nichtmenschen, ohne finanzielle Absicherung auf einer Welt wie Brentaal...ein beklagenswertes Schicksal. Doch eines, das sich vermeiden lässt. Hören Sie gut zu, denn dieses Angebot werde ich nur einmal aussprechen. Sollten Sie sich weigern sehe ich mich gezwungen, Sie...gänzlich meinem Partner zu überlassen. Oder meinem Schüler, wobei sich beide Abläufe nur graduell in ihrem Schrecken unterscheiden. Das würde ich Ihnen gerne ersparen, ich bedaure die Verschwendung von Talent.“


Der Vollstrecker machte eine kurze Pause, damit die Worte wirken konnten, und verstärkte seine überzeugenden Argumente noch zusätzlich mit der Macht, schuf Bilder von Leid und Qual im Kopf des Mannes. Zeit für den Kontrast.


„So wie ich Ihre Situation einschätze, stecken Sie in einer verfahrenen Lage. Keine finanziellen Rücklagen, keine Aussicht auf größere Anerkennung, keine Chance, ein Leben mit Jennifer zu führen, ohne den Schatten ihres Vaters. Doch all diese Probleme können mit einem Schlag verschwinden. Ich biete Ihnen mehr Credits, als Sie in Ihrem ganzen bisherigen Leben gesehen haben. Selbstverständlich auch eine mehr als ausreichende Summe für ihre Eltern. Was Ihre Karriere angeht...Bastion ist mit den richtigen Kontakten der perfekte Ort für jemanden wie Sie, doch steht Ihnen mit meiner Protektion jede Welt offen. Und mit Ihrer Hilfe wird McCathy Sie nie wieder belästigen. Ob Sie und Jennifer Ihre Zukunft gemeinsam planen, nun, das überlasse ich ganz Ihnen. Das ist es, was ich Ihnen biete, Mr. Kelad: Eine Zukunft.“


Die grünen Augen des Sith funkelten im goldenen Glanz, als seine Ansprache endete, untermalt von geistigen Bildern und Eindrücken, und er lehnte sich höflich lächelnd ein wenig zurück. Eine weitere Wahl...


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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Treffpuntk der Reichen und Mächtigen] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC)

Wieder begann seine Hand zu zittern als sich die brennend-violette Klinge immer weiter der Haut des Mirialaners näherte. Die Enthauptung des Zabrak schon vergessen, den Geschmack seines Blutes nicht mehr auf der Zunge spürend, die Essenz seines dahinsiechenden Lebens nicht mehr fangend wollte, brauchte sie mehr. Doch noch war Saphenus nicht bereit ihr nachzugeben, noch war es nicht an ihr ein weiteres Leben zu beenden. Der Mirialaner kniff die Augen zusammen, aus Furcht wie er zunächst annahm. Argwöhnisch verengte sich sein eigenes Auge als sich die um sie beide strömende Macht veränderte. Sie wich vom Kurs ab, Chaos entstand als wäre jemand anderes in der Lage sie zu nutzen. Sie floss nicht mehr in den geordneten Bahnen, die Saphenus um sich herum zeugte. Der Mirialaner legte eine Fratze auf sein Gesicht, jeder Muskel schien sich zu verspannen und formte etwas anderes, etwas Neues. Doch Angst war nicht der Grund dafür, das erkannte Saphenus nun. Etwas anderes ging hier vor sich. Angespannt trat er noch näher an sein Opfer heran, zwischen ihrer beider Gesichter lagen kaum noch 20cm. Dann war es vorbei.

Der Mirialaner öffnete seine Augen, kurz glaubte Saphenus einen Hauch Enttäuschung auf seinem Gesicht zu sehen als es sich wieder entspannte. Dann zog er ungläubig eine Augenbraue in die Höhe. Ein Lachen, das wohl arrogant klingen sollte, entwich seinem Mund, verstummte jedoch als er sich die brennende Klinge an seinem Hals in Erinnerung rief. Doch er antwortete auf Saphenus‘ Fragen, wenn auch nicht auf die Art und Weise, die er gehofft hatte. Er war nicht der Anführer der Klingen, nicht einmal dieser Gruppe. Seine Befehlsgewalt war kaum vorhanden, in dem riesigen Werk war er nur ein sehr kleines Zahnrad, dessen Drehen kaum einen Einfluss auf das große Ganze hatte. Enttäuschung machte sich in Saphenus breit. Die Macht war stark in dem jungen Nichtmenschen, dennoch war es ihm nicht gelungen sie zu benutzen. Ein dunkler Schatten legte sich über sein Auge als er als „alter Mann“ bezeichnet wurde, er verschwand jedoch so schnell wie er gekommen war. Kurz sah der Mirialaner zur Seite, dann starrte er wieder den einäugigen Zabrak an. Wieder schien sich die Macht in Bewegung zu setzen, doch ihr Ziel war Saphenus nicht bewusst. Der hörte aufmerksam zu während der Mirialaner weiter erzählte, ihm vorwarf keine Ahnung von der Unterwelt zu haben und nur wirres Zeug zu reden. Seine Furcht schien immer weiter abzuklingen, sein Selbstbewusstsein kam zurück, genährt von etwas, das außerhalb von Saphenus‘ Aufmerksam lag. Unmerklich fing der Zabrak an zu grinsen als er wieder gefragt wurde wer er war, zusätzlich begann sein Opfer zu lachen. Als würde er Sarkasmus nicht verstehen beteuerte er keine Freunde zu haben und nur sich selbst verpflichtet zu sein. Ideen eines kleinen Mannes, der wohl sein Leben lang enttäuscht und im Stich gelassen wurde und dessen einziger Anker es war auf sich selbst zu bauen. Die Eigenschaften eines Sith, wie Saphenus sich ins Gedächtnis rief, doch Hochmut und Arroganz konnten gleichermaßen gefährlich werden wie sie nützlich waren. Diese Ambivalenz sollte sich schon in den nächsten Sekunden zeigen. Nur wenige Millimeter veränderte der Mirialaner seinen Blick, doch sein Ziel entging dem Zabrak trotzdem nicht. Plötzlich wurde ihm auch bewusst weshalb sich die Ströme der Macht verändert hatten, wer dafür verantwortlich war und welches Ziel sie hatten. Unfähig sich körperlich zu wehren war es dem Mirialaner gelungen seinen Willen zu bündeln, der Angst zu widerstehen und sie auf ein einzelnes Ziel zu richten. Saphenus sah den Nichtmenschen weiter an, doch in der Macht drehte er sich zu Jennifer um. Sie kam in jenen Momenten wieder zu Bewusstsein, ihr Verstand klarte auf und sie wurde sich der Situation bewusst, in der sie sich befand. Noch bevor der Schrei aus ihrem Mund entweichen konnte, griff Saphenus abermals zu, verschnürte ihre Kehle mit unsichtbaren Fingern und wartete gerade lange genug bis sie wieder das Bewusstsein verlor. Wieder im Reich der Träume verlor ihr Körper die Haltung und sank wieder im Stuhl zusammen. Eine wunderbare Vorstellung, das musste er zugeben.


„Ich glaube du bist derjenige, der ahnungslos, der mit blinden Augen durch die Welt gegangen und dennoch der Überzeugung ist zu wissen was vor sich geht.“ Saphenus griff den Körper des Mirialaners und schleuderte ihn gegen die nächste Wand, der Aufprall musste ihm die Luft aus den Lungen drücken. „Alter Mann…sollte das ein Kompliment sein? Zumindest besitzt du Mut, manch einer hätte sich vor Angst eingenässt wäre er an deiner Stelle. Es ist bedauerlich.“, sagte er während er einen Schritt näher kam und die Spitze seines Lichtschwerts auf die Brust des Mirialaners richtete. „So eine Begabung, so viel Potential und dennoch ist es dir bisher nicht gelungen es zu nutzen. Täusche ich mich in dir, bist du doch so schwach und bedeutungslos wie alle anderen? Glaub mir, nur das Potential zu größerem zu besitzen reicht nicht, man muss es greifen und erzwingen. Ich weiß wie kein anderer, dass das der einzige Weg ist. Fehlt es dir an Biss, hast du dich deswegen mit deiner Position zufriedengegeben statt danach zu streben an die Spitze der Klingen zu kommen?“ Saphenus war enttäuscht darüber, dass seine Vermutungen nicht zutreffend waren. Er hatte darauf gehofft, dass sich der junge Mirialaner bereits früher der Macht bedient hatte, doch das schien nicht der Fall zu sein. Es sei denn natürlich ihm war es gar nicht bewusst. Plötzlich nachdenklich senkte er einen Moment seinen Blick bevor er wieder aufschaute. „Zumindest hast du verstanden, dass man nur sich trauen und auf niemanden verlassen kann. Du hast mich gefragt wer ich bin? Du würdest es nicht begreifen. Meine Kräfte gehen über das hinaus, was dir bewusst ist. Warum sollte ich dir also unverständliche Begriffe an den Kopf werfen? Du hast zwar das Potential sie eines Tages zu verstehen, noch bin ich mir aber unschlüssig ob du würdig bist und nicht vielmehr den Tod verdienst.“ Wie um seinen Worten Bedeutung zu verleihen hob er sein Lichtschwert als würde er zum Todesstoß ansetzen. Unter dem Keifen der Klinge sank es jedoch wieder ab ohne sein Werk verrichtet zu haben. „Aber letztlich.“, flüsterte Saphenus leise, „verdienen wir doch alle den Tod und werden ihn letzten Endes umarmen müssen.“ Er legte eine kleine Pause ein, dann gähnte er theatralisch. „So unterhaltsam es ist mit dir zu reden, ich beginne mich zu langweilen. Doch bin so nett dich vor die Wahl zu stellen. Du bist nur dir selbst verpflichtet? Dann bestimm auch dein Schicksal. Entweder du überzeugst deine Freunde diesen Ort unverrichteter Dinge zu verlassen und schwörst mir die Treue oder aber ich töte dich und jeden einzelnen dieser sogenannten Klingen. Glaub mir, ihr wärt keine Herausforderung für mich. Vermutlich wirst du zögern, doch ich frage dich: macht es wirklich einen Unterschied wem du dienst, ob mir oder dem Anführer dieser Bande? Ich biete dir zumindest die Aussicht darauf deine wahren Talente zu erforschen.“ Abwartend legte der Zabrak seinen Kopf schief und musterte den Mirialaner. Noch war ihm nicht bewusst ob es richtig war ihn vor diese Entscheidung zu stellen, das konnte nur die Zeit zeigen. „Ach…und sag mir gefälligst deinen Namen, das gehört sich so!“, fügte er hinzu.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Treffpuntk der Reichen und Mächtigen] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC)
 
Ich habe wieder vergessen mich umzuloggen. Man möge mir den Doppelpost verzeihen. :/

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka


Der Todesstoß blieb aus. Er spürte wie sich sein Brustkorb in raschem Tempo hob und senkte, doch es gab keine Schmerzen, nichtmal eine Berührung. Die Sekunden zogen sich wie Stunden in die Länge, seine Augen schmerzten so fest kniff er sie zusammen. Er zitterte am ganzen Körper, er schwitzte und ihm wurde abwechselnd warm und kalt. Trotzdem war er noch am Leben, ein Räuspern riss ihn schlussendlich aus seiner Lethargie. Widerwillig öffnete er seine Augen, zunächst nur einen Spalt, dann ganz. Seine Gegenüber saßen noch immer auf ihren Plätzen, ein Seitenblick verriet ihm, dass sich auch die Wachen nicht bewegt hatten. Unruhig rutschte er in seinem Stuhl, der ihm vorkam wie eine Folterbank, hin und her. Auch wenn seine Gedanken rasten verstand er nicht was hier vor sich ging. Seine Entführer, sofern es sich überhaupt um eine Entführung handelte, schienen etwas konkretes von ihm zu wollen, doch noch schwiegen sie sich gänzlich darüber aus. Albert McCathy stand wie ein sengendes Schwert über allem, es musste einfach etwas mit Jennifer und ihm zu tun haben!

Reths Worte drangen zunächst gar nicht an sein Bewusstsein, seine panischen Gedanken formten einen Nebel, der nur schwer zu durchdringen war. Erst als er sich konzentrierte hörte er, was zu ihm gesagt wurde: man sei nicht sein Feind. In einer entspannteren Situation hätte er sarkastisch gehüstelt, jetzt blieb ihm jedoch die Luft in den Lungen stecken. Wenn es nicht um McCathy ging, um wen denn dann? Reth sprach weiter und mit jedem Wort verstand Kelad weniger. Geschirr, bezahlen, der Gouverneur von was? Angesichts der Personen, die ihm gegenübersaßen und ihn durchbohrend ansahen wurde er in seinem Stuhl immer kleiner. Sehnlichst wünschte er sich wieder in sein Apartment zurück, wo er die Klingel ignorieren und sich ganz seinem Kunstwerk widmen würde. So hatte er sich den Tag bei weitem nicht vorgestellt?


„800 Credits?“, keuchte er schließlich als die Summe zur Sprache kam, nicht realisierend, dass es sich um den Stückpreis des Geschirrs handelte und nicht um die komplette Summe. „So viel Geld habe ich nicht, das…das…könnt ihr doch nicht machen!“, protestierte er schwach. „Ihr entführt und bedroht mich, das war doch nur…Notwehr, ja genau!Er richtete seinen Oberkörper etwas auf, sank aber sofort wieder in sich zusammen. Er fühlte sich kraftlos, wie leergesaugt. „Ich drohe doch niemandem, ich will einfach nur nach Hause.“, fiel er Reth weinerlich ins Wort. Doch es half nichts. Als seine zitterten Finger nach dem Datapad griffen sah er nur wie sich eine Summe halbierte. Daneben standen genaue Informationen über seine Eltern. Warum, ging ihm dauernd durch den Kopf, doch er bekam keine Antwort auf seine Frage. Noch bevor er etwas anderes sagen konnte, war Zoey Liviana am Zug. Durch den Nebel seiner rasenden Gedanken brach die Frage warum eine berühmte und anerkannte Archäologin in diesen Kreisen verkehrte, aber auch sie blieb unbeantwortet. Jetzt sollte sie auch den Rest der Rücklagen seiner Eltern vernichten, mit einer einzelnen Berührung ihres Fingers. Mit großen Augen sah er sie flehend an. „Bitte, meine Eltern haben hiermit nichts zu tun. Ich kooperiere doch, ihr müsst sie nicht mit reinziehen. Ich…ich gehe auch zu McCathy und beichte ihm alles, das verspreche ich euch. Lasst mich nur gehen, niemand wird etwas erfahren. Bitte.“ Eine Träne bildete sich in seinem rechten Auge als er plötzlich seine Eltern vor sich sah. Zeit ihres Lebens sparten sie auf eine kleine Ferienwohnung in der Abgeschiedenheit Brentaals hin wo sie ihren Lebensabend miteinander verbringen wollten. Dafür waren diese Ersparnisse gedacht. Die Träne löste sich und glitt seine Wange herunter. Sein Flehen blieb unerhört, Zoey drückte auf das Touchpad. Sofort klaffte auf seiner eigenen Anzeige eine gähnende Null, die ihn verhöhnte und überheblich anstarrte. Wut paarte sich mit Verzweiflung und ließ ihn machtlos zurück. Er bemerkte gar nicht wie sehr Zoeys eigenes Gewissen auf ihr lastete.


Reglos vor Schock ergriff nun Janus Sturn das Wort, abgebrüht und gewohnt als würde er Dinge dieser Art täglich verrichten legte er sein Angebot dar. Hoffnung begann sich in Kelad zu reden als die Sprache auf Geld kam, doch wurde sie durch die anschließende Drohung sofort wieder vernichtet. Das, was Sturn ihm vorschlug, war keine Wahl. Entweder stimmte er ihnen zu oder wurde getötet. Was erwarteten sie wie er sich entscheiden würde?


„Ich weiß doch nicht einmal was ihr von mir wollt.“, schluchzte er als das Angebot des Grafen auf dem Tisch lag. „Ja, ich habe Jennifer verführt während ich andere Frauen hatte, aber das ist doch nicht verboten. Ich kann mich nicht nur mit einer einzigen einlassen, meine Kunst lebt von den vielen Frauen, mit denen ich zusammen bin. Das ist nichts Schlimmes. McCathy hasst mich dafür, doch wenn ihr nicht für ihn arbeitet, für wen dann? Ich weiß doch nichts, ich bin nur ein kleiner Künstler, der niemals berühmt werden wird. McCathy hält mich zur Strafe klein, das weiß ich!“ Hemmungslos begann er zu weinen, jämmerlich vergrub er das Gesicht in seinen Händen. „Ich tue alles, nur bitte tut mir nicht weh!“


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | "Golden Retreat" (Treffpunkt der Reichen und Mächtigen] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Klingen (NPC)

Die Erschöpfung übermannte ihn plötzlich. Wie ein Ertrinkender, der sich an ein Stück Treibholz klammerte, so hatte er seine gesamte Hoffnung auf McCathy gesetzt, die so plötzlich wieder ins Reich der Träume versank. So sehr ihn die Aussicht auf eine Flucht emporgehoben hatte, so schnell fiel er wieder. Er hasste es dem Zabrak so komplett ausgeliefert zu sein. Aufgrund der Klinge vor seinem Hals war er nicht imstande etwas körperlich zu unternehmen und nun hatte der Sith auch seinen psychischen Aufstand niedergeschlagen. Ungerührt ließ sich der Mirialaner wie ein nasser Lappen gegen die Wand werfen. Sollte Saphenus ihn doch nun endlich töten. Die Sekunden zogen sich wie Gummi und er hatte das Gefühl schon Stunden in dem Raum festzusitzen. Die Ungewissheit nagte an ihm wie ein Mynock an einem Energiekabel. Noch immer hatte er keine Ahnung weshalb der Sith gerade ihn ausgewählte und was seine Absicht war.

Müde hob er den Kopf, an dessen Seite ein träges rotes Rinnsal über seine grüne Haut lief und die Haare verklebte. Eine Benommenheit umfing ihn, als wäre er in eine dicke Wachsschicht eingeschlossen. Er schenkte dem fernen Monolog des Zabraks keine Beachtung, die Worte waberten ungehört an ihm vorbei. Plötzlich veränderte sich das Gesicht des Sith, er hob das Lichtschwert an, wie um den endgültigen Schlag zu wagen und der Mirialaner fragte sich, ob das nun alles gewesen war. Geboren in der Gosse, aufgewachsen in der Gosse und gestorben in der Gosse. Das war sein Leben. Er hatte Brentaal nie verlassen, nie die Welten gesehen von denen die Raumfahrer in der Catina träumten, nie ein Auge geschlossen ohne im Hinterkopf zu haben, dass die Nacht seine letzte sein konnte. Er sehnte er sich danach endlich zur Ruhe zu kommen, die harte Welt hinter sich zu lassen, seinen Eltern wieder zu begegnen. In der Hoffnung in den Augen der beiden Toten etwas romantisches, verklärtes zu finden linste er an dem Zabrak, der wie der Sensenmann vor ihm stand, vorbei. Doch in den Gesichtern der Klingen fand er nur Schmerz und Entsetzen, kein Anzeichen von Ruhe und Heimkehr. Als wollten sie ihn mahnen starrten in die Augen willenlos an. Die Blicke der Toten weckten ihn. Er zählte 19 Standardjahre, sein Leben war zu kurz um es nun zu beenden. Er weigerte sich den Tod zu umarmen. In seiner neu gefundenen Willenskraft funkelte er den Zabrak an und als ob seine Erkenntnis ein Einfluss gehabt hätte, gähnte Saphenus nur, anstatt ihm die heiße Plasmaklinge in die Brust zu drücken.

Der Sith stellte ihn vor eine Wahl, die er bereits getroffen hatte. Bast hatte keine Ahnung wer sein Gegenüber war, woher er seine Kräfte bezog, aber er war sich sicher, dass er nicht zu den Klingen zurückkehren würde, um das Leben, das er bis hierhin führte, weiterzuführen. Wie präzise Pfeile trafen seine Worte ihm direkt ins Herz. Er war es leid zu dienen, Befehle zu empfangen, die Drecksarbeit zu machen. Er ertappte sich dabei wie er für einen kurzen Moment in dem Tagtraum die Kräfte des Zabraks zu haben gefangen war. Nichts würde ihm mehr im Weg stehen können, seine Fähigkeiten würden ihm die Sicherheit und Stabilität geben, die er sich so sehr wünschte. Niemand würde ihm mehr diktieren können was er zu tun und was er zu lassen hatte. Er würde reisen können. Er würde leben können.

„Mein Name ist Bastas Numeen.“, er sprach seinen Namen, das einzige, was von seinen Eltern noch übrig geblieben war, mit Stolz aus. „Ich möchte euch die Treue schwören, wenn ihr mir versprecht den Planeten hinter mir lassen zu können.“ Er schmunzelte ein wenig über seine eigenen Worte. Dass er als Sohn der Unterwelt Brentaals jemals etwas wie ‚Treue‘ schwören wird, hielt er nie für möglich. „Meine ‚wahren Talente‘?“, er hauchte die Worte voller Hoffnung, „Schlummern in mir ähnliche ‚Talente‘ wie die Euren?“ Konnte das möglich sein? War das der Grund weswegen der Sith ihn noch nicht getötet hat?

„Und wenn ihr so mächtig seid, wie ihr behauptet, dann lasst mich die Klingen nicht wegschicken, sondern beweist mir eure Macht, Saphenus,“, seine Augen funkelten voller jugendlicher Lebensfreude, „und tötet sie alle.“

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | "Golden Retreat" (Treffpunkt der Reichen und Mächtigen] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Klingen (NPC)
 
Brentaal, Lemur-Villa: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura und Kelad(NPC)


Sie war wie erstarrt, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige sich zu bewegen! Sie saß da wie eingerostet. Die Muskeln angespannt! Es rauschte in ihren Schläfen! Zoey sah Kelad längst nicht mehr an. Doch sie hatte seinen Blick verinnerlicht! Sein Blick ging ihr nicht mehr aus dem Sinn und verfolgte sie! Seine Stimme! So klagend! So verstört! So entsetzt! So flehend! Er hatte versprochen zu kooperieren, doch alleine darum ging es hier nicht. Sie hatte diesem Geschäftsmann Reth, diesem arroganten Kerl, oh wie sie ihn verabscheute, und allen Anderen etwas beweisen müssen. Es war wie eine Mutprobe gewesen! Ihre Gefühle drohten sie zu überwältigen! Wut und Verbitterung über ihre Mitstreiter und Reue, Mitleid, Scham gegenüber Kelad und Fassungslosigkeit über sich selbst! Bloß nicht in Tränen ausbrechen! Was hatte sie getan?! Der Künstler hatte keine Ahnung, auf was sie sich eingelassen hatte und das ihr keine Wahl geblieben war! Sie musste sich selbst schützen! Schließlich wollte sie etwas erreichen, etwas, von dem Kelad nichts wusste, geschweige ahnte! Die Macht war so lukrativ! So erstrebenswert! Sie zu beherrschen, öffnete so viele Türen! Ihr würde vieles mehr offen stehen! Die Macht war so ehrfurchtgebietend, atemberaubend, Furcht einflößend, schützend, faszinierend und nützlich! Sie wollte es nicht unbedingt aufs Spiel setzen! Erst recht nicht für ihn! Er war ein Niemand! Sie atmete tief durch! Ihr Rücken war nass geschwitzt. Ihr Puls raste noch. Die Aufregung!

In dem Moment quatschte der Vampir oder was auch immer er war, sie dumm von der Seite an! Sie kochte vor Wut fast über!


“Interessant? Schön, dass ich und Kelad so unterhaltsam waren!”,

zischte sie ihm spitz zu und funkelte zornig! Dass sie sich zuerst nannte, sprach dafür, dass sie sich sehr wichtig nahm und ziemlich egoistisch dachte. Was fiel ihm ein?! Er hatte ihre Qual bemerkt und genossen, die sie durchgemacht hatte! Wie peinlich irgendwie! Jetzt machte er sich darüber lustig?! Na, warte! Sie beugte sich zu ihm vor.

“Kümmere dich gefälligst um dich selbst, rate ich dir! Sonst frage ich dich laut nach deinen Essgewohnheiten! Mir machst du nichts vor! Ich habe gesehen, was ich nicht sehen sollte und auch, dass du dein Essen auf dem Teller fast nur mit der Gabel ausschließlich hin und her geschoben hast! Und, dein Meister hat es mir bestätigt! Mir machst du nichts vor!”,

flüsterte sie ihm leise zu, dass er es nur hören konnte. Am Ende hatte sie etwas Herablassung in den Tonfall gebracht! Beim Abrücken sah sie Matt drohend in die Augen! Er sollte nicht glauben, sie wäre dämlich! Sie hatten alle ihre Ecken und Kanten oder Fehlerchen, wie man es wollte! Wie würde Reth auf die Nachricht reagieren, dass er sich anders ernährte und wie gefährlich er damit für besonders Nichtmachtsensitive war!? Matt hatte sie es jedenfalls gegeben, glaubte sie zumindest!

Sie wurde innerlich ruhiger. Arbeite in dieser brutalen Welt an deinem Selbstvertrauen und denke an deine Ziele, dann wirst du es schaffen, schärfte sie sich ein! Und bleib am Leben!

Mittlerweile hatte der Graf das Wort ergriffen. Seine ruhige bestimmte Art ließ auch Zoey zur Ruhe kommen. Ihr Puls normalisierte sich wieder und ihr Nackenhaar begann zu trocknen. Mehrfach nahm sie ihre Hand und wuschelte durch ihr Haar, damit es schneller trocknen würde.


Der Graf legte Kelad ein Angebot in mündlicher Form vor, dass er kaum ablehnen konnte. Die Ersparnisse, die sie seinen Eltern geraubt hatte, waren lächerlich im Vergleich zu dem, was der Graf ihm anbot. Das war tröstlich! Das ließ ihre Tat nicht mehr so grausam erscheinen! Sicher, es war Erpressung! Doch was war das für ein schlimmes Wort, denn an sich konnte Kelad nur davon profitieren! Sie hatten ihn gefügig gemacht! Allerdings jammerte Kelad nun, dass er gar nicht wüsste, was sie eigentlich von ihm wollten. Ja, bisher hatte es ihm noch niemand gesagt!

Der Schönling wimmerte weiter! Dass er sich so gehen ließ, ließ Zoey eine Spur verächtlich zu ihm rüber schauen! Sie wusste, dass das nicht gut ankam. Hier saßen alles hart gesottene Typen! Bisher hatte man ihm schließlich noch kein Haar gekrümmt! Kelad münzte alles auf die vielen Frauen, mit denen er rum machte! Ein Frauenheld! Zoey schaute nun voller Verachtung ungeniert in seine hässliche verheulte Fratze!

Jetzt sagte er auch noch, dass das nichts Schlimmes wäre, dass er mit ihnen spielte, sie belog und betrog! Wut kam in Zoey hoch! Sie verglich es wieder mit Janus` Kommentar kurz vorher dazu! In dem Moment war Kelad bei Zoey unten durch! Ihre Reue schwand dahin! Ihre eigentliche Wut auf Janus kanalisierte sich auf Kelad. Er hatte das genauso verdient! Bis ins kleinste Detail! Gut, dass sie es getan hatte! So ein mieses Stück Dreck! Kelad würde ihr Mittel zum Zweck werden! Jetzt fing das Dreckstück auch noch ungeniert heftig an zu heulen! Er fragte schluchzend, was sie eigentlich von ihm genau wollten und das er alles tun würde, nur weh sollten sie ihm nicht tun! Was sie dagegen schon alles ausgehalten hatte!


“Ach, jetzt heulen Sie wie ein kleines Kind! Wer weiß, wie viele Frauen sich wegen Ihnen schon in den Schlaf geweint haben, weil sie es mit einer Anderen getrieben haben, was ja soooo normal ist!”,

fauchte Zoey böse. Dann ging sie gleich noch auf seine Frage ein:

“Wir wollen McCathy`s Vermögen und Sie, Kelad, werden uns dabei helfen!”,

sagte sie sachlich, leise und eisig. Es war, als würde der Strand, an dem sie waren, schockgefrieren. Hoffentlich war sie jetzt dem Grafen nicht zuvor gekommen?


Brentaal, Lemur-Villa: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura und Kelad(NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Treffpuntk der Reichen und Mächtigen] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC)

An die Wand gedrückt, unfähig sich zu bewegen, die Haare vom eigenen Blut verklebt bekam der Mirialaner einen Namen: Bastas Numeen. Er war bedeutungslos und verhallte ohne den süßen Geruch ruhmreicher Taten zu hinterlassen. Dennoch hat Saphenus nach ihm gefragt, denn am Ende einer jeden langen und beschwerlichen Reise stand der erste Schritt. Er selbst hatte ihn mit dem Mord an seiner Ehefrau getan, in diesem Moment war er der Dunkelheit in die Arme gefallen und nunmehr unfähig sich aus ihr zu befreien. Auch wenn zunächst pure Angst der treibende Motor gewesen war, war sie zwar noch nicht ersetzt, wohl aber durch etwas anderes ergänzt worden: der Sehnsucht nach Macht, Wissen und Bedeutung. Wären Bastas und Saphenus' Rollen vertauscht, wäre der Mirialaner ein Sith und der Zabrak nur ein kleiner Bibliothekar, so würde man sich an ihn ebenfalls nicht erinnern. Im Gefüge des Schicksals hätte er keine Rolle gespielt. Zwar sagte man selbst kleine Steine zögen im Wasser große Kreise, doch wer hatte schon einmal einen Stein in die vom Sturm aufgepeitschten Wellen geworfen? Wie so manche Binnenweisheit entpuppte sich auch diese als Lüge kleiner Geister um ihre eigene Minderwertigkeit zu verdecken. Die einzige Frage war nun wie sich Bastas entscheiden würde: wollte er als Niemand sterben und mit seinem letzten Atemzug vergessen werden oder wollte er sich zu Größerem aufschwingen, bereit Blut und Tränen zu vergießen? Saphenus spürte instinktiv wie sich der Gauner entscheiden würde, konnte er sich doch nur zu genau vorstellen wie es war an seiner Stelle zu stehen.

Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Zabraks aus, seine Falten wurden tiefer als es sich vor reiner Bosheit geradezu zu entstellen schien. "Treue ist ein Wort, das für dich schon bald eine andere Bedeutung haben wird. Ich verlange von dir nämlich weitaus mehr als das, was du diesen erbärmlichen Klingen entgegengebracht hast. Noch ist es dir nicht bewusst, aber es gibt Schlimmeres als den Tod. Weitaus Schlimmeres.", flüsterte er und durchbohrte den Mirialaner mit seinem einäugigen Blick. Dann schien sein Auge aufzuleuchten und seine Falten glätteten sich wieder ein bisschen. "Aber für den Moment hast du die richtige Entscheidung getroffen. Für jemanden wie dich ist das hier nicht der richtige Platz." Seine Stimme schien plötzlich beinahe beruhigend zu sein. Er löste den Griff seiner unsichtbaren Finger und entließ Bastas aus seiner Kontrolle. Seine Klinge seufzte enttäuscht doch noch wurde es nicht in ihr metallisches Gefängnis zurück geschickt. Stattdessen summte sie leise während Saphenus begann vor dem Mirialaner auf und ab zu humpeln.

Hoffnung durchflutete den Raum als Bastas beinahe ehrfürchtig fragte ob in ihm die gleichen Talente schlummerten wie in dem Sith. Der legte eine ernste Miene auf und überlegte was er darauf antworten würde. Wollte man die Dunkelheit umarmen war Hoffnung schließlich fehl am Platze, andererseits machte sie blind und gefügig. Es war ein schmaler Grat, auf dem er sich befand. "Ja, du hast die Veranlagung diese Fähigkeiten zu erlernen. Nicht viele haben die Ehre von der Macht berührt worden zu sein, doch auf dir hat sie ihr Zeichen hinterlassen. Glaub aber nicht, dass der Weg vor dir leicht werden wird. Alles im Leben hat seinen Preis und die einzige Frage, die du dir stellen musst, ist ob du bereit bist ihn zu bezahlen. Wenn nicht verschwenden wir nur unsere Zeit und du kannst dein Leben direkt selber beenden. Einen Sinn hat es denn nämlich nicht." Er hoffte damit die richtigen Worte gefunden zu haben, denn Bastas war nun an einem Punkt angelangt, an dem es kein Zurück mehr gab. Saphenus würde es nicht akzeptieren.

Lebensfreude kehrte in Bastas Augen zurück als er einen Beweis für die Macht eines Sith forderte: die Klingen sollten sterben. Ein jeder von ihnen, der auf der Suche nach Jennifer war, musste sein Ende finden. Das Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück. "Deine Skrupellosigkeit gefällt mir. Es zeigt, dass du keine Verbindung mehr zu diesem Ort hast. Sei aber vorsichtig welche Forderungen du an mich stellst.", fügte er hinzu. "Doch ich werde dir deinen Wunsch erfüllen." Mit diesen Worten schloss er sein Auge und umarmte die dunkle Seite der Macht. Er rief sich McCathy ins Gedächtnis, der ihn in seiner verblendeten Arroganz erniedrigte und beleidigte. Er dachte an @Darth Hybris und die Schmerzen, die ihm sein Meister zugefügt hatte. Er sah Je'ana vor seinem geistigen Auge wie sie sich leidenschaftlich in die Arme ihres Liebhabers begab. Mehr brauchte er nicht. Der Zorn begann durch seine Adern zu fließen und stieß jede Zelle seines Körpers in die Dunkelheit herab. Sie war ein tiefer, schwarzer Abgrund, doch der freie Fall verlieh ihm Kraft und ließ ihn in einen Ozean schwärzester Energie eindringen. Sein Auge glühte gelb als er die Lider wieder öffnete.

Ein einziger, kraftvoller Satz beförderte ihn zur Tür und ließ ihn beinahe über die beiden Leichen stolpern. Sein Bein schmerzte, doch der Schmerz katalysierte nur seinen Zorn und verlieh ihm Kraft. Eine unsichtbare Kraft riss die Tür aus ihren Angeln. Sein Lichtschwert jauchzte und frohlockte als es von schnellen Schritten getragen durch die Luft fegte. Unbedacht schnitt es durch die Wand, hinterließ glühende spüren und fand alsbald ihr erstes Opfer. Kaum verstand das Mitglied der Klingen welche Gefahr ihm drohte begann sich auch schon ein feiner Schnitt an seinem Oberbauch auszubreiten. Mit einem Seufzen zerfiel der Körper in zwei Hälften, die kauterisierten Wunden erfüllten den Raum augenblicklich mit dem Geruch des Todes. Eine weitere Klinge fand ihr Ende durch das sengende Lichtschwert als sie nur wenige Meter entfernt ihren Kopf neugierig und unbedacht aus einer Tür herausstreckte. Es bohrte sich geradewegs durch ein Auge des Bith. Doch sein Tod gereichte einem weiteren Verbrecher für einen kurzen Moment zum Vorteil. Gewarnt drückte die Klinge, die sich in dem Raum hinter dem Bith befand, ab und feuerte leuchtend rote Plasmasalven ab, die blind ihr Ziel finden sollten. Sie verfehlten es. Schwitzend schob sich Saphenus' zerbrechlicher Körper in den Türrahmen, mit einer ungelenken Bewegung wehrte er einen weiteren Schuss ab und entließ den Zorn, der sich in seiner Hand gesammelt hatte. Der Machtstoß riss den Schützen von den Füßen und schleuderte ihn gegen die Wand sodass man laut Knochen knacken hörte. Mit zwei großen, schmerzhaften Schritten war Saphenus bei ihm, beinahe leise plumpste sein Kopf zu Boden. Der Sith spürte, dass nur noch einer übrig war. Der war jedoch nun endgültig gewarnt, kaum spähte er in den Raum des Geschehens hinein zog er sich schon wieder zurück nur um seine Hand zu zeigen. Blitzschnell schoss aus dieser ein metallisch-runder Gegenstand, der in Saphenus nackte Furcht weckte. Instinktiv reagierte er selbst und feuerte einen weiteren Machtstoß ab, der den handtellergroßen Ball wieder zurückbeförderte. Kaum eine Sekunde später zerriss eine Explosion die Luft und schleuderte Saphenus nach hinten, direkt neben sein letztes Opfer. Die Druckwelle ließ Wände einstürzen und Mobiliar zersplittern, nur wie durch ein Wunder brach das Dach nicht über ihren Köpfen zusammen. Schwer atmend, die Kleidung schweißnass an seinem Körper klebend, wartete Saphenus bis sich das Klingeln in seinen Ohren zu legen begann. Der Zorn war verraucht, seine übermenschlichen Kräfte gewichen. Zurück blieb ein scheinbar schwacher Körper, den er mühsam auf die Füße brachte. Erst war ihm als würde nun das Klingeln durch ein Donnern ersetzt werden, dann bildete er sich ein eine Stimme zu hören. Wieder ertönte sie und als Saphenus verstand was sie sagte wusste er, dass er sie sich nicht einbildete. "Das Gebäude ist umstellt, Widerstand ist zwecklos!" Die Kavallerie war gekommen. Erst zufrieden mit sich durchfuhr ihn plötzlich lähmender Schock: Jennifer war mit Bastas alleine. Dem Mirialaner war es gelungen sich mit seinem Treueschwur kostbare Zeit zu erkaufen. Zeit, die er vielleicht trotz des Eintreffens der Sicherheitskräfte nutzen konnte. Panisch dehnte sich der Zabrak in der Macht aus und suchte nach den zwei Präsenzen, die er unbedingt brauchte.

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Treffpuntk der Reichen und Mächtigen] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC); tote Leichen und Brentaals lokale Sicherheitskräfte
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten | Janus, Selura, Matthew, Tyris, Zoey, Kelad (NSC)

Mehr und mehr empfand Janus das weinerliche Selbstmitleid von Kelad nicht mehr als amüsant oder unterhaltsam, sondern als lästig. Der Künstler war schwach, eine kleine, unbedeutende Kreatur, die nicht einmal über die Macht gebieten konnte. Was er der Twi´lek schon im Vergleich zu dem Grafen? Ein nichts, Staub, der kosmischen Winde ankämpfte. Ja, selbst die am Tisch sitzenden Schüler, die noch ganz am Anfang ihrer Ausbildung waren und gerade erst von der Finsternis gekostet hatten, waren stärker und entschlossener als dieser Mann. Er verlangte geradezu danach, als Werkzeug von Lebewesen verwendet zu werden, die in der Ordnung der Dinge über ihm standen. Wobei Janus ihm zumindest zubilligte, auf seinem Gebiet fähig zu sein, der kunstsinnige Halbechani empfand die Werke Kelads als durchaus bemerkenswert. Sollte sich der Nichtmensch als kooperativ und nützlich erweisen, würde der Vollstrecker sein Angebot vielleicht tatsächlich in die Tat umsetzen. Doch bis jetzt zeigte sich der Maler vor allem als ängstlich und schwer von Begriff, sein kurzer Protest angesichts der für das Geschirr geforderten Entschädigung ein kümmerliches Aufbäumen, das Janus an ein Bantha-Junges erinnerte, das einem Nexu gegenüberstand.

Im Gegensatz zu dem Twi´lek loderte bei jemand anderem am Tisch ein intensives Feuer, eine faszinierende Mischung aus Schuldgefühlen, Zorn und Aufregung. Es war Zoey, von der diese Gefühle ausgingen, die Archäologin war von Matthew provoziert worden und prompt auf dessen spitze Worte eingegangen, ein zorniges Funkeln in den Augen. Wütend zischte sie dem Anzati etwas zu und Janus registrierte ihre Zufriedenheit, als sie ihrem Ärger Luft machte. Eine ganz ausgezeichnete Entwicklung, wie er fand. Er selbst mochte zu den Sith zählen, deren Hass kalt und kalkuliert war, doch die lodernde Wut erfüllte den selben Zweck, nämlich die Annäherung an die Dunkle Seite, die sich an diesen Emotionen labte. Es war gut zu sehen, dass auch die ehemalige Republikanerin sich dieser Anziehung nicht verweigern konnte. Schritt für Schritt näherte sich die brünette Frau dem Abgrund, und sobald sie fiel, würde es zu spät sein. Die Stimmung am Strand wurde ein wenig ruhiger, als Janus großzügig sein Angebot darlegte, doch Kelad sah nicht die Chance, die darin lag, jämmerlich schluchzte der Twi´lek und klagte, dass er nicht einmal wusste, was sie von ihm wollten, und er begann sich für seine Affäre mit Jennifer und anderen Frauen zu rechtfertigen, beschuldigte McCathy, ihn klein zu halten, und bettelte weinend darum, dass man ihn verschonte.

Ein leises Seufzen erklang, als Janus angesichts solcher Armseligkeit tadelnd den Kopf schüttelte, seine grünen Augen funkelten voller Geringschätzung. Mit seinen Worten und seinen Verhalten hatte er sich auch bei Zoey keine Sympathie verschafft, sie richtete ihren Zorn nun ganz auf ihn, sah den Maler verächtlich an und verkündete bösartig, dass er selbst für so manche Träne verantwortlich war, dann beantwortete sie mit kalter Stimme seine Frage. Das Vermögen McCathys, unter seiner Mithilfe. Der Graf gestattete sich ein schmales Lächeln und schwieg einen Moment, dann nickte er leicht.


„Ganz recht, Dr. Liviana.“


Meinte er höflich in Richtung der Forscherin gemeint, bevor er Kelad fixierte und in der Macht nach dem Hals des Mannes griff, er drückte gerade fest genug zu, damit er es bemerkte.


„Mr. Kelad, sehen Sie mich an und hören Sie genau zu, oder ich tue Ihnen den Gefallen und breche Ihnen das Genick, damit Sie wenigstens mit einem Rest Würde sterben. Sie wissen nun, was wir wollen, und was wir Ihnen bieten können. Oder Ihnen antun können. McCathy stellt ein Problem dar, doch dank Ihrer Beziehung mit seiner Tochter haben wir einen Angriffspunkt. Ich habe eine Aufgabe für Sie: Denken Sie gründlich nach ob Sie etwas wissen oder besitzen, das man gegen McCathy verwenden könnte. Ich bin mir sicher, Jennifer hat Ihnen das ein oder erzählt oder mit Ihnen....geteilt.“


Der Sith lockerte den Druck ein wenig, seine autoritäre, vornehme Stimme ruhig und kühl. Es war eine Stimme, die weder Widerspruch noch Unwissen dulden würde.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten | Janus, Selura, Matthew, Tyris, Zoey, Kelad (NSC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten ] Janus, Selura, Matthew, Tyris, Zoey, Kelad (NPC)


“Interessant? Schön, dass ich und Kelad so unterhaltsam waren!”,
“Kümmere dich gefälligst um dich selbst, rate ich dir! Sonst frage ich dich laut nach deinen Essgewohnheiten! Mir machst du nichts vor! Ich habe gesehen, was ich nicht sehen sollte und auch, dass du dein Essen auf dem Teller fast nur mit der Gabel ausschließlich hin und her geschoben hast! Und, dein Meister hat es mir bestätigt! Mir machst du nichts vor!”
, flüsterte Zoey ihm leise zu, dass nur er es hören konnte. Ihr herablassender Ton machte klar was sie von Nicht-Menschen hielt, und ihr vor Wut funkelnder Blick sollte ihn endgültig in seine Schranken weisen. Doch Matthew grinste bloß überlegen zurück, einen lang geübten arroganten Gesichtsausdruck auf den Zügen. Dr. Liviana lehnte sich zurück und konzentrierte sich wieder auf Kelad, und legte nun die Karten auf den Tisch.

Das entsetzen auf Kelads Gesicht machte klar das er die Tragweite des Gesagten zumindest in ansätzen begriff. Matthew jedoch interessierte der Twi'lek nun bloß noch mäßig, er konzentrierte sich nun ganz auf die abgelenkte Archäologin, dieser mäßig in der Macht begabte Mensch dachte wirklich sie wäre ihm überlegen. Seine Wut über ihre Arroganz nutzend streckte er seine Machtfühler nach ihrem Verstand aus, er brach nich brachial in ihren Geist vor, das würde ihm nichts nützen, stattdessen unterwanderte er ihre Verteidigung, die im vergleich mit der des Grafen geradezu lächerlich lückenhaft war. Er rührte ihre ureigensten Ängste an, jedes Wesen egal wie mächtig fürchtete dennoch dinge die es nicht verstehen konnte, jene instinkte die Kindern angst vor der Dunkelheit haben lies. Er steigerte ihre Angst vor unbekanntem und zog feine Verknüpfungen zwischen dieser Empfindung und dem was sie über Matthew zu wissen glaubte. Noch immer starrte er die Doktorin an, zweifelsohne konnte sie seinen Blick in ihrem Rücken spüren.

Dann ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen lehnte er sich zu ihr hinüber, mit einer charmanten und doch unheilvollen Stimme raunte er ihr ins Ohr. "Doktor, sie wissen doch gar nichts über mich, die Bestätigung meines Meisters das ich anders bin verrät ihnen nichts über mich, doch wenn sie so neugierig sind wie sie scheinen, dann lade ich sie gerne mal zum Essen ein." Seine Stimme hatte einen schmeichelnden Ton angenommen. "Ich würde mich freuen wenn sie an meiner nächsten... Mahlzeit teilhaben würden."

Matthew war sich bewusst das es zig verschiedene Geschichten über "Wesen der Nacht" und dergleichen gab, und sie alle basierten auf den Geschichten die sich niedere Rassen über die Anzati erzählten. Für was für ein Monster die Archäologin ihn auch halten mochte, sicherlich war sie nicht angstfrei gegenüber diesen Geschichten, und konnte sich sicherlich denken was ihm für eine "Teilnahme" an seinem Mahl vorschwebte. Er zog weiter an ihrer Angst so stark er sich traute ohne das Sie den Einfluss bemerken konnte.
Schließlich zog er sich aus ihrem Geist zurück und genoss ihre Reaktion. Ihre Nackenhaare hatten sich aufgestellt als er ohne jeden Atem in ihr ohr geflüstert hatte und nun hatte er sicherlich genau einen Nerv bei der Doktorin getroffen.

Der Graf räusperte sich, sein Blick rief Matthew zur Raison, und Matthew konzentrierte sich wieder auf das geschehen am Tisch. Kelad hatte eingelenkt und offensichtlich besaß er praktischerweise ein paar Dinge die man gegen McCathy nutzen konnte.

"Nun Mister Kelad, da sie ja gerade verhindert sind bin ich gerne bereit ihre Sachen aus ihrer Wohnung zu holen, geben sie mir die Schlüssel und sagen sie mir wo sie ihr Atelier haben", die letzten Worte waren ein Befehl, und der reflexartige Druck gegen Kelads gedanken, liesen ihm keine andere Wahl als zu gehorchen.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten ] Janus, Selura, Matthew, Tyris, Zoey, Kelad (NPC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka

Kelad war nichts weiter als ein Häuflein Elend, verloren in der bösen, weiten Welt, die ihm plötzlich ganz und gar nicht mehr so bunt und schön vorkam wie noch vor einigen Stunden. Jetzt zeigte sie ihm die hässliche Fratze, vor der ihn schon so mancher Künstler gewarnt hatte. Eine Fratze, die Kreativität und Schönheit gierig verschlang um eine vertrocknete Wüste zu hinterlassen, in der nichts mehr gedeihen konnte. Auch wenn die Waffen der Leibwächter in ihren Holstern ruhten war es Kelad als könne er die kalten Läufe in seinem Rücken spüren, als wären Unruhe Finger am Abzug, die ihn bei der kleinsten Bewegung töten würden. Er versuchte ganz ruhig zu sitzen, doch er war nicht mehr vollends der Herr über seinen Körper. Er zitterte unkontrolliert, die Arme um seinen Oberkörper geschlungen. Ihm war heiß und kalt zugleich, seine Gedanken rasten und spielten verrückt. Er wusste, dass er nicht sterben wollte, doch die nackte Angst hielt ihn unbarmherzig gefangen und dachte nicht einmal im Traum daran ihn gehen zu lassen. Mit glasigem Blick starrte er auf den Tisch vor ihm als hätte er den Verstand verloren. Am liebsten würde er die Augen schließen und sie erst wieder öffnen wenn er zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort war. Doch er wusste, dass das nicht passieren würde.

"Sie wussten doch alle, dass es noch andere gibt.", verteidigte er sich schwach und jeder konnte sehen, dass er log. Natürlich hatten die meisten keine Ahnung gehabt und waren in dem Glauben gewesen als einzige einen Platz in seinem Herzen zu haben. "Ich bin doch nur ein Künstler, der...ich..." Wieder versagte seine Stimme und stumme Tränen glitten seine Wangen herunter als er den Kopf hob und seinen Peinigern flehend in die Augen sah. Auf Zoey Liviana ruhten sie besonders lange, musste sie ihn als Frau nicht besonders verstehen können, musste sie nicht Mitleid mit ihm haben? Resignierend sah er wieder auf die Tischplatte. "Ich weiß nichts. Sein Vermögen?", wiederholte er kraftlos als Zoey bemerkte sie wären hinter McCathys Geld her. "Ich bin nur ein Künstler, ich habe kein Geld, keine Kontakte. Sonst wären meine Bilder sehr viel mehr wert. Aber...aber...sie hassen mich, nur weil ich kein Mensch bin." Die Tränen versiegten für einen Augenblick, doch sie machten nur Platz für ein ganz anderes Gefühl: seine Kehle schien sich plötzlich wie von selbst zu zuschnüren. Zwar konnte er noch atmen, schnell strömte die Luft in seine Lungen, doch da war etwas, das bedrohlich und verängstigend war. Unwillkürlich wanderten seine Hände an seinem Hals und versuchten eine Krawatte zu lockern, die nicht da war. Schreckhaft wurden seine Augen etwas größer. Sturns Stimme ließ ihn seinen Blick wieder heben, wie hypnotisiert starrte er in die Augen des augenscheinlichen Kunstmäzen, der nun jedoch sein Leben bedrohte. Kelads Angst wurde noch größer. Er wollte nicht sterben! Nicht wegen Jennifer, nicht wegen Zala. Er wollte leben und sein Leben genießen, sich dessen Freuden widmen und großartige Kunstwerke hinterlassen! Er wollte in den wichtigen Galerien des Universums vertreten sein, sein Name sollte in die Geschichtsbücher eingehen!

So schnell wie er gekommen war verschwand der Druck von seinem Hals. Ohne Luftnot zu haben atmete er ein in vollen Zügen ein und aus, wie ein Fisch, der am Ufer gestrandet war. Sein Körper war schweißnass. Es dauerte bis auch Sturns letzte Worte an sein Bewusstsein gelangt waren: sie wollten etwas von ihm um McCathy zu erpressen. "Aber, aber...", flüsterte er schwach in der Furcht sein Todesurteil zu unterschreiben. "Ich habe doch nichts, rein gar nichts! McCathy ist mächtig und überall, Jennifer und ich mussten vorsichtig sein. Es gibt nichts, das uns miteinander in Verbindung bringt, es gibt nichts, es gibt nichts, es gibt nichts...", sagte er immer und immer wieder wie ein Computer, der sich aufgehangen hatte. Dann stoppte er urplötzlich, das glasige aus seinen Augen verschwand und ihm war als könne er plötzlich wieder klar denken. Der milchige Schleier um ihn herum lichtete sich und plötzlich war er zurück in seinem Apartment.

Langsam fuhren seine Finger über Jennifers zarte Schenkel, hin und her. Er spürte wie sich die feinen Härchen auf ihrer Haut ob seiner Berührung aufrichteten, sie zitterte leicht. Verlangen und Lust beherrschten ihren Körper, Leidenschaft floss in ihren Adern. Ein langgezogener Seufzer entwich ihren Lippen und zauberte ein sanftes Lächeln auf die seinen. Ganz langsam glitt sein Blick über ihren nackten Körper, sorgfältig prägte er sich die wohlgeformten Beine ein, den flachen Bauch. Er wollte sie haben, ganz für sich. "Hör nicht auf.", flüsterte sie in Ekstase und krallte sich mit einer Hand an seinem Lekku fest. "Bitte, mach weiter." Ihre Worte wurden immer undeutlicher. "Du bist die schönste Frau, die ich kenne.", säuselte er, in diesem Augenblick meinte er jedes seiner Worte ernst. "Du bist perfekt, eine Göttin." Er synchronisierte seine Bewegungen mit dem Rhythmus seiner Sprache. "Lass mich dich so festhalten wie du bist. In deiner Anmut. Deiner Schönheit. Deiner Perfektion.", hauchte er so liebevoll, dass sie nur noch nicken konnte. Es bedurfte ihn nur einer Handbewegung um die Holoaufnahme zu starten. Dieses Video würde seine Kreativität noch auf lange Zeit beflügeln.

"Nehmt es!", schrie er panisch nachdem er ihnen davon erzählt hatte. "Nehmt es wenn ihr müsst, mehr habe ich nicht. Mehr kann ich euch nicht geben. Ich hoffe nur ihr seid froh mein Todesurteil unterzeichnet zu haben. McCathy wird wissen von wem ihr es habt, schließlich bin ich darauf zu sehen. Er wird mich jagen, mich foltern und töten. Mein Leben liegt in euren Händen." Augenblicke später gab er die Keycard zu seinem Apartment heraus.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Wallerson-Residenz] - Kelad (NPC); Tyris Reth; Janus Sturn; Zoey Liviana; Matthew Severide; Selura Arka
 
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