Brentaal IV

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten | Janus, Selura, Matthew, Tyris, Zoey, Kelad (NSC)

Mit höflichen Interesse lauschte Janus den weiteren panischen Ausführungen von Kelad, der Twi´lek verteidigte seine Affären mit dem Argument, dass die Frauen, mit denen er zusammen gewesen war, von den anderen gewusst hätten, doch der Graf brauchte nicht einmal die Macht einzusetzen um zu wissen, dass es sich dabei um eine Lüge handelte. Janus unterdrückte ein Seufzen, das Privatleben des Künstlers war für den blassen Halbechani nur insofern von Interesse, wie es seinen Plänen dienlich war, und im Gegensatz zu Zoey verspürte er auch keinerlei moralische Entrüstung. Warum auch? Solche Bedenken waren für die Schwachen und Kleinen, für Lebewesen, die niemals von Stärke und Macht kosten würden, weil sie sich in ihrer Ignoranz Fesseln auferlegten. Ein schmales Lächeln bildete sich auf dem glatten Gesicht des Vollstreckers. Es war die Essenz eines Lebens als Sith, sich von diesen Fesseln zu befreien. Etwas, das dieser Haufen Elend vor ihm nie verstehen würde. Kelad sprach weiter, bis ihn seine Stimme im Stich ließ und erneut kullerten Tränen über seine Wangen und flehend sah er die anderen Anwesenden an. Ein Teil des Grafen verlangte danach, dieses kümmerliche Schauspiel mit einem kurzen Einsatz der Macht zu beenden, doch tot war der junge Mann für sie nicht mehr von Nutzen und Janus vergeudete keine Ressourcen, solange es sich nicht vermeiden ließ. Kühl hatte der blasse Aristokrat alle Lebewesen eingeteilt, in zwei Kategorien: Seine Feinde und diejenigen, die ihm von Nutzen sein konnten. Nein, der Tod wäre eine Verschwendung, noch hatte der Twi´lek eine Rolle in den Plänen des Grafen zu spielen und Janus würde ihm nicht gestatten, sich dieser Rolle zu entziehen. Kelad klagte weiter, über seine Armut und die Diskriminierung, die er erfahren hatte. Des Gejammers endgültig überdrüssig streckte Janus die Macht aus und schnürte die Kehle des Mannes zu. Zumindest für eine Weile war der Maler damit beschäftigt, um Luft zu ringen.

Das gab dem Sith auch Gelegenheit, ein Auge auf Zoey und Matthew zu haben, die in einen stillen Kampf verstrickt waren. Der Schüler des Grafen hatte effektiv gekontert und sein Meister konnte spüren, wie er in den Geist der Archäologin eingedrungen war. Höchst beeindruckend, wie Janus fand, doch das genügte vorerst, und so übermittelte er dem Anzati ein mentales Lob und zugleich den Befehl, aufzuhören, während er der brünetten Frau ein wenig Zuversicht und Ruhe schenkte. Der Vollstrecker unterdrückte ein Lächeln. So war es perfekt. Mittlerweile hatte er seinen Griff um Kelads Kehle wieder gelockert und der Twi´lek sog hektisch die Atemluft ein. Janus hatte gehofft, diese Unterbrechung würde seinen Geist in Schwung bringen, doch prompt begann das Trauerspiel erneut und der Künstler wiederholte wie ein beschädigter Protokolldroide immer wieder, dass es nichts gab, das ihn mit Jennifer oder McCathy Senior in Verbindung brachte. Die grünen Augen des Grafen wurden schmaler und Missbilligung war auf seinem Gesicht zu erkennen. Sollte das stimmen, hatte die Nützlichkeit dieses Mannes vielleicht jetzt schon ein vorläufiges Ende gefunden.

Zu Kelads Glück fiel ihm doch noch etwas ein, und diese Information hatte es in sich. Eine Aufzeichnung, die ihn und Jennifer beim Liebesspiel zeigte. Damit hatte der junge Mann im letzten Moment seinen Kopf aus der Schlinge gezogen, denn eine solche Aufzeichnung war Sprengstoff, den man bloß richtig einsetzen musste. Würde man die Aufnahmen den Medien zuspielen, McCathys Ruf wäre ruiniert und damit auch sein Unternehmen. Eine Tochter aus einer guten imperialen Familie, die sich mit einem Twi´lek vergnügte, und ein Vater, der das nicht hatte verhindern können, das war ein handfester Skandal. Ja, man konnte es sogar so drehen, dass ihr Vater von der Affäre gewusst hatte und sie toleriert hatte, was ihn als Verräter an imperialen Werten da stehen ließ. Ausgezeichnet! Janus lächelte, ein düsteres, schadenfrohes Halblächeln, und nickte leicht. Perfektes Erpressungsmaterial.


„Hervorragend, Mr. Kelad, ganz hervorragend. Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation.“


Der Künstler war immer noch ganz panisch und schrie, dass sie die Aufnahmen nehmen sollte, er gab die Zugangskarte zu seinem Apartment heraus und fügte hinzu, dass McCathy wissen würde, von wem sie die Aufzeichnung hatten und schreckliche Rache üben würde. Janus lachte leise, lehnte sich etwas zurück und legte die Fingerspitzen aneinander, während er den Mann ansah.


„Ihr Leben lag bereits in meiner Hand, als ich zum ersten Mal von Ihnen hörte, machen Sie sich darüber keine Illusionen. Doch anders als Sie annehmen wünsche ich nicht Ihren Tod. Mein Angebot ist ernst gemeint. Bastion und die finanziellen Mittel, die notwendigen Kontakte...alles was Sie für einen Neustart benötigen. Machen Sie sich keine Sorgen wegen McCathy, er wird weitaus größere...Probleme haben. Sehen Sie, Mr. Kelad, ich bin...gnädig. Ich schenke Ihnen nicht nur Ihr altes Leben, nein, ich gewähre Ihnen ein Neues.“


Ob der Künstler verstand, welch ungeheures Geschenk ihm zuteil wurde? Hatte er auch nur einen Funken Verstand, so würde er sich in den Staub werfen und auf Knien danken. Janus lächelte und nickte dann Matthew zu, der bereits angeboten hatte, sich um die Beschaffung der Aufzeichnungen zu kümmern. Janus gab ihm zu verstehen, dass er damit sofort anfangen konnte. Es wurde Zeit, diesen Konflikt zu beenden. Siegreich, natürlich, wie es die Art der Sith war.


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Brentaal, hinter der Lemur-Villa am Strand: Zoey, Janus, Tyris, Matthew und Selura und Kelad(NPC)


Nachdem Kelad erneut versuchte hatte, sich raus zu reden und dafür gelogen hatte, dass sich die Balken bogen und ihm weiterhin Sturzbäche an Tränen aus den Augen quollen und seine Wangen hinunter liefen und sein Blick flehend und jämmerlich zugleich an ihr hängen blieb und dann Zoey nun mit der eiskalten Wahrheit herausgerückt war, sah er kurz auf die Tischplatte, um sich zu sammeln, wie es schien. Doch dann kamen seine resignierten Worte, dass er nichts hätte, wüsste, könnte, weil er nur ein armer unbedeutender Künstler wäre. Zoey verdrehte genervt die Augen.

“Vielleicht habt Ihr sie gemalt, nackt oder so? Sowas wäre ein Druckmittel!”

Darauf reagierte er nicht, doch er dachte angestrengt nach. Zoey fühlte sich plötzlich unbehaglich. Was war mit ihr? Sie erschauderte. Wurde sie etwa krank? Da war so etwas in ihrer Magengegend, so ein Unwohlsein als würde gleich etwas Schlimmes passieren, als fürchtete sie sich?! Komisch. Kelad wurde gerade gewürgt. Wie er zu seinem Hals griff, das kannte sie. Sie sah zu Janus. Er schien es zu sein. Doch wegen Kelad fühlte sie sich doch nicht so?! Weshalb kam ihr Matthew laufend in den Sinn? Dieser Vampir! Sie hatte das Gefühl seinen Blick im Rücken zu spüren. Sie war relativ furchtlos, schon als nicht machtbegabtes Wesen gewesen, andere hatten sie als naiv abgestempelt, sie ging in die düstersten Tempel, konnte nicht mal richtig mit einem Blaster umgehen und schnappte sich vor den Augen der Sith und Sithgeister die Artefakte, doch was sie wirklich fürchtete, waren die Wesen der Nacht, die im Dunkeln auf Nahrungsbeschaffung gingen, da sie es im Geheimen tun mussten, da sie Blut brauchten. Jeder hatte etwas, wovor man sich wirklich fürchtete, war es noch so surreal. Sie fürchtete nicht die Sith, aber die Blutsauger, wie andere Spinnen oder Ratten.

Ihr Sitznachbar Matt beugte sich zu ihr rüber und kam ihr bedenklich nah und schien ihre Bemerkung nicht verdaut zu haben. Sie wüsste doch gar nichts über ihn! Seine Stimme war zwar freundlich und nett, doch nett war oft der Bruder von Scheiße! Sie empfand ihn als gruselig! Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Er war auf eine Art freundlich, dass es sie frösteln ließ. Wenn sie neugierig wäre, würde er sie mal zum Essen einladen, säuselte er unheilvoll. Sie sollte an seiner nächsten Mahlzeit teilhaben! Als Opfer?! Zoey erstarrte. Sie versuchte das eisige Gefühl zu ignorieren, dass ihren Rücken hinunter rieselte. Er drohte ihr! Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Matt wollte ihr etwas antun! Sie versuchte die Macht dichter um sich zu weben. Doch wie sollte sie sich in der Lage konzentrieren können? Panik drohte sie zu überrollen! Nur nichts anmerken lassen! Hier am Tisch vor Sturn sollte sie sicher sein! Doch der Angstschweiß trat ihr aus allen Poren. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich! Vor ihrem geistigen Auge entstanden Bilder. Sie, wie sie sein Opfer war! Er, an ihrem Hals! Blut, ihr roter Lebenssaft, um seinen Mund verschmiert! Ihr Atem ging schneller! Sie war total erstarrt, unfähig, auch nur zu denken, zu reagieren, unfähig einen kessen Spruch auf den Lippen zu haben, geschweige sich zu bewegen, sich zu ihm umzudrehen und ihm ein Lächeln zu schenken, was so viel heißen könnte, wie, du kannst mich mal!

Nur am Rande bekam Zoey mit, dass Kelad delikate Aufnahmen hatte. Wie niederträchtig! Janus hatte das Gespräch zum Glück an sich gezogen, denn Zoey konnte sich nicht mehr daran beteiligen. Und Selura war ja auch noch da! Nach einem Räuspern seitens Janus wurde die Furcht schlagartig schwächer. Zoey wurde ruhiger. Es ging ihr wieder besser. Erst jetzt konnte sich Zoey umwenden und Matt einen tadelnden fuchtigen Blick zuwerfen. Schließlich galt es etwas Würde und Stolz zu bewahren!

“Ganz bestimmt nicht! Das ist nicht mein Niveau!”,

zischte sie ihm zu, auch wenn nicht ganz so selbstsicher und kraftvoll, wie sie es sich gern gewünscht hätte. Sie waren hier am Tisch Verbündete, aber keine Freunde! Sie waren als Schüler sogar im Konkurrenzkampf! Das durfte sie nicht vergessen! Bei den Sith stand sich jeder selbst am nächsten! Mittlerweile sollte Matthew die Aufnahmen holen gehen. Zum Glück verzog der sich für einen Moment! Seine Gegenwart war unerträglich für sie geworden! Eine Auszeit tat gut! Sie sollte sich vor ihm in Acht nehmen! Wie hatte er das nur gemacht? Doch Vampire konnten ja auch hypnotisieren! Zumindest kannte sie das so aus Holofilmen! Er schien in dem Punkt, andere mit der Macht seelisch beeinflussen zu können, von Geburt an eine natürliche Gabe zu besitzen. Da hatte ihr Meister sie vor Janus gewarnt, dabei war es sein Schüler, der in ihren Kopf eingedrungen war! Saphenus hatte ihr beibringen wollen, wie man sich davor schützen könnte, doch bisher hatten sie es nicht geübt. Für Zoey hatte dies jetzt oberste Priorität!


Brentaal, Lemur-Villa-am Strand: Zoey, Janus, Tyris, Selura und Kelad(NPC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | "Golden Retreat" (Treffpunkt der Reichen und Mächtigen)] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Klingen (NPC)

Sein Wunsch war nicht grausamer Natur. Er war nicht sadistisch, böse oder ergötzte sich am Leid anderer. Der Tod der Klingen war einfach eine Konsequenz. Erst durch die Begegnung mit Saphenus hatte sich sein Horizont so erweitert, dass er erkennen konnte wie sehr er sein Leben hasste. Um Voranzukommen durfte er nicht in der Vergangenheit gefangen sein. Das, was vergangen war, musste abgeschlossen werden und zwar vollständig. Ohne die Truppe der Klingen gab es nichts mehr, das ihn band.

Zudem war er nicht so naiv jedem hinterherzulaufen, der ihm ein besseres Leben versprach. Er erinnerte sich an einige besonders schmierige Individuen, die mit leeren Versprechen die Straßenkinder Brentaals in ihre Speeder lockten. Im Gegensatz zu ihnen hatte Saphenus seine Fähigkeiten und seine Macht bereits demonstriert, aber der endgültige Beweis wäre erst erbracht, wenn er es vollbrachte die restlichen Klingen zu töten.

Seine Muskeln zitterten als Saphenus seinen stählernen Griff löste. Bastas atmete die angehaltene Luft gepresst aus. Noch immer brannte die violette Klinge vor seinen Augen. Ehrfürchtig lauschte er den Worten des Siths. Der Zabrak bestätigte die Hoffnung, die sich in dem Mirialaner schon ihren Weg gebahnt hatte. Er war imstande die selben Dinge zu tun. Bastas war bewusst, dass alles im Leben seinen Preis hatte. Der Weg vor ihm mochte nicht leicht sein, aber der Weg, den er bisher zurückgelegt hatte, war auch nicht leicht gewesen. Sein ganzes Leben lang hatte er nur gezahlt und nie etwas bekommen. Seine Eltern waren gestorben, weil sein Vater die Familie nicht schützen konnte. Sofern er erst einmal die Fähigkeiten erlangt hatte, über die Saphenus verfügte, gab es niemanden, der seine Sicherheit bedrohen konnte.

Saphenus erfüllte seinen Wunsch und lobte ihn für seine Skrupellosigkeit. Von einem Moment auf den anderen wandelte sich der kränkliche Zabrak in den personifizierten Tod. Die Augen des Zabraks glühten wie zwei Sonnen, als er sie wieder öffnete. Der Zabrak schnellte zur Tür hinüber und verschwand dann in den schmalen Gang, durch den Bastas zuvor den Raum betreten hatte. Nur einige abgehackte Schreie und ein Schmatzen, als ob etwas sehr scharfes plötzlich durch etwas weiches fährt, bezeugten die Taten des Sith. Als Saphenus den Raum verließ, war dem Mirialaner, als fiel ein Gewicht von ihm ab. Überrascht massierte er seine Schultern, ihm war gar nicht bewusst gewesen wie angespannt er in der Gegenwart des Siths gewesen war. Er rückte wieder etwas an der Wand hoch angesichts der Stille, die ihm nun unwillkürlich entgegen schlug. Ohne die Präsenz der Siths war der Raum plötzlich sehr leer; unschlüssig was er nun tun sollte lehnte der Mirialaner noch einige Momente an der Wand, ehe er sich aufraffte und sich zu seiner Waffe begab, die einige Schritte entfernt auf dem Boden lag. Er fischte das A-280C aus den Trümmern heraus. Bastas stand mit dem kühlen Metall alleine in der Mitte des Raumes und ihm kamen die ersten Zweifel. Was hatte er gerade gesehen? Konnte er seinem Verstand überhaupt trauen? Ein dürrer Zabrak, der das Genick eines Menschen zerbrach, als wäre es ein Streichholz? Und selbst wenn es wahr war; war es nicht viel zu gefährlich sich mit so einer Person einzulassen? Der Sith konnte noch immer jeden Moment seine Meinung verändern und ihn einfach zerquetschen, wie die unglückselige Klinge, die mit verdrehten Gliedmaßen neben der herausgerissenen Tür lag.

Er zuckte zusammen und richtete instinktiv seine Waffe auf die Tür, als ein fernes Krachen ertönte. Sein Blick fiel auf Jennifer, deren Körper noch immer gleichgültig neben dem Tisch lag. Er schluckte. Er warf einen Blick zur Tür. Noch war er alleine, der Sith war beschäftigt. Er biss die Zähne zusammen und war unfähig auch nur einen Schritt zu setzen angesichts der Entscheidung, die vor ihm lag. Sein Herz hämmerte. Der Mirialaner konnte nun einem komplett irren Zabrak folgen, der Mitglied in einem geheimnisvollen Kriegerkult war und über unmenschliche Kräfte verfügte oder er schnappte sich McCathy, erpresste das Lösegeld und entfernte sich so weit von diesem Planeten wie es nur möglich war. Er drehte sich von ihr weg, als würde sich die Entscheidung, die vor ihm lag, einfach auflösen, wenn er sie ignorierte. Er seufzte und rieb sich unstet die Stirn.


„Ach, scheiß drauf.“

Er drehte sich um und ging einige schnelle Schritte auf McCathy zu. Er würde sein Leben doch keinem komplett Irren anvertrauen. Was sollte er schon für Kräfte haben? Er nahm sich einfach McCathy und verschwand dann. Er näherte sich ihr weiter, als er urplötzlich in der Bewegung stockte. Sein Blick fiel auf eine kurze Vibroklinge, die vor ihm auf dem Boden lag. Er hockte sich hin und packte die Waffe beim Griff, das Messer war seine Waffe, wahrscheinlich hatte er sie verloren, als der Zabrak ihn gegen die Wand warf. Er war im Begriff sich wieder aufzusetzen, als er zum wiederholten Mal stockte. Die Klinge brachte eine jähe Erinnerung an seine Mutter zu Tage ohne, dass er ihr den Weg versperren konnte. Bastas sah sich wie er die staubige, enge Wohnung betrat und seine Mutter mit aufgetrennten Armen in einem Meer aus Rot fand, die kurze Klinge neben sich. Er richtete sich auf. Er würde nicht den einfachen, feigen Weg gehen das Geld zu nehmen und sich vor dem Zorn des Siths verstecken. Er war ein Numeen und zu Höherem berufen. Am Ende seines Lebens würde jeder Abschnitt seines Körpers mit Markierungen bedeckt sein, die die Großartigkeit seiner Existenz widerspiegelten. Der Mirialaner steckte das Messer ein.

Mit seinem schweren Stiefel rollte er McCathy zur Seite, rückte ihren Stuhl etwas ab und setzte sich wartend. Nachdenklich betrachtete er das schöne Gesicht Jennifers, das durch einige Schrammen etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Was wäre, wenn er in ihrer Position geboren wäre? Wäre er brav, gemäßigt und rechtschaffend? Hätte er ein galaxisweit bekanntes Internat besucht? Hätte er nie seine Hand gegen jemanden erhoben, nie gestohlen? Oder liegt sein Charakter tiefer als Herkunft und Abstammung? Jäh wurde er in seinen Gedanken unterbrochen, als eine bellende Stimme die Stille zerriss.


"Das Gebäude ist umstellt, Widerstand ist zwecklos!"

Er warf den Stuhl zur Seite und sprintete einige Schritte zur Tür, als er abbremste und sich fragte, ob er überhaupt fliehen musste. Der Sith konnte eine Handvoll Klingen töten, da war es für ihn sicherlich auch kein Problem ein paar Bullen zu beseitigen.

Als hätte der Zabrak seine Gedanken gehört, sprintete er genau in diesem Moment in den Raum hinein. Sein Gesicht war zu einer hässlichen Fratze voller Wut verzehrt und das violette Schwert war noch immer gezündet, aber für einen Augenblick meinte der Mirialaner auch eine Spur Erschöpfung, wenn nicht sogar Bestürzung, in Saphenus’ Gesicht zu erkennen.

„Ich bin noch hier.“, sagte Bastas, fast etwas verwundert mehr zu sich als zu dem Sith. Er schulterte sein A-280C. „Ich nehme an, die Klingen sind alle …“, er pausierte kurz und wunderte sich selbst warum er sich dafür drückte das offensichtliche auszusprechen, „tot?“

„Und was ist mit denen?“, er nickte in die Richtung, aus der die Stimme kam, „Auch kein Problem für Euch? Oder sind die Cops etwa Freunde der Sith?“, er schmunzelte.

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | "Golden Retreat" (Treffpunkt der Reichen und Mächtigen)] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Sicherheitskräfte (NPC)
 
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Noch während er seine Sinne auf der verzweifelten Suche nach den zwei so wichtigen Präsenzen ausstreckte floss die Macht durch seine Beine und katapultierte ihn aus dem verwüsteten Raum. Trümmer erschwerten seinen Weg, er drohte über ein verkohltes Stück Holz zu stolpern und fing sich erst im letzten Augenblick. Motzend bohrte sich seine Klinge in die Wand, hastig zog er sie wieder heraus und streikte sie weit von sich. Sie durften ihm nicht entkommen. Sein Zorn auf sich selbst wuchs mit jedem Schritt, den er den beiden näher kam. Seine Arroganz und seine Überheblichkeit hatten ihn blind und verwundbar gemacht. Gelang es Bastas mit Jennifer zu fliehen, waren all seine Mühen umsonst. McCathy würde ihn persönlich für das Schicksal seiner Tochter verantwortlich machen. Seine Wut überdeckte den gleißenden Schmerz, der sich in seinem Oberschenkel ausbreitete und von ihm Besitz ergriff. Für den Moment war er bedeutungslos.

Obgleich er in Sekunden den Raum erreichte, in dem sich Bastas und Jennifer noch immer aufhielten, verstrich die Zeit in seinem Auge quälend langsam. Er bediente sich der Macht um die Tür zu öffnen, dann blieb er abrupt stehen und durchbohrte den Mirialaner mit seinem Blick. Hass und Feuer brannten auf ihn nieder, Saphenus atmete schwer. Wie ein wildes Raubtier sah er sich um. Jennifer war noch immer bewusstlos und lag unsanft und vergessen auf dem Boden. Bastas erwiderte seinen Blick fast entschuldigend. Langsam begann sein Zorn zu verrauchen als der Zabrak begriff, dass man ihn nicht betrogen und hintergangen hatte. Sein Mund verformte sich zu einem boshaften Lächeln. Ein Hauch Verwunderung schwang in seiner Stimme mit als Bastas das offensichtliche aussprach: er war immer noch hier. Saphenus nickte und deaktivierte seine Klinge. Seufzend verschwand sie in dem metallischen Griff, der sogleich an seinem Gürtel befestigt wurde.

"Die Klingen sind tot.", bestätigte er emotionslos und streckte seine Sinne nach Jennifer aus. Sie atmete, unmerklich hob und senkte sich ihr Brustkorb. "Du brauchst ihnen keine Träne hinterher zu weinen, ihr Schicksal war besiegelt als sie dieses Etablissement betreten haben. Ebenso wie das deine, möchte ich hinzufügen." Wieder grinste er. "Bald schon wirst du dein altes Leben hinter dir lassen und ein völlig neues beginnen. Dieser Abschaum hat dich nur zurückgehalten, dich kleingehalten. Vergiss sie." Langsam begann Saphenus den Preis zu spüren, den die dunkle Seite und seine Rage von ihm forderten. Sein rechter Oberschenkel pochte, seine kümmerlichen Muskeln fühlten sich schwach an. "Die lokalen Sicherheitskräfte werden uns keine Kopfschmerzen bereiten. Macht bedeutet nicht nur über Leben und Tod zu entscheiden. Gleich wirst du eine andere Seite kennenlernen, die nicht minder praktisch ist." Mit diesen eher kryptischen Sorten beförderte er Kraft seiner Gedanken seinen Gehstock in seine Hand, stützte sich auf ihn und wirkte plötzlich um Jahrzehnte gealtert. Mit vorsichtigen Schritten ging er zu Jennifer und kniete sich langsam neben sie. Fast zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streichelte über ihre Wange. Blut klebte an ihrer Haut. "Noch immer bewusstlos", murmelte er mehr zu sich selbst. Schwerfällig hievte er sich wieder auf seine Füße. "Wir können sie nicht hier liegen lassen.", fügte er hinzu, jetzt etwas lauter. "Nimm du sie und bleib hinter mir. Mir ist sie zu schwer. Lass mich mit der Polizei reden, sag am besten gar nichts." Auf seinen Gehstock gestützt humpelte er aus dem Zimmer, das Heulen der Sirenen vor der umstellten Kneipe im Ohr. Im Eingangsbereich des "Golden Retreat" wanderte sein Blick zu der jungen Dame, die mit leblosen Augen den Tresen schmückte. Verschwörerisch drehte er sich zu Bastas um und grinste ihn an. "Ihr seid nicht zimperlich.", gluckste er und öffnete mit einem Wink seiner Hand die Türen in die Freiheit. Sofort zuckte ein tiefroter Blasterschuss neben ihn in die Wand, instinktiv griff er zu seinem Lichtschwert. "Feuer einstellen, Feuer einstellen.", brüllte eine hastige Stimme. "Ihr da, lasst eure Waffen fallen und hebt die Hände über den Kopf wo ich sie sehen kann!" Saphenus wartete einen Moment bis sich sein Auge an das Tageslicht gewöhnt hatte. Imperiale Gleiter waren in einem dichten Kreis um das Gebäude positioniert, dazwischen sicherten Polizisten mit gezogenen Waffen den Bereich.

"Ich würde es vorziehen meine Hände an meinem Stock zu lassen", rief der Zabrak mit fester, aber etwas erschöpfter Stimme. "Der Anblick eines fallenden Gouverneurs ist zwar belustigend, ich möchte meine Würde aber gerne bewahren." Für einen Moment kehrte Stille ein. "Mir ist egal wer ihr seid! Ich sagte Hände über den Kopf!" Befehle wurden geflüstert, vorsichtig rückten die Beamten aus. Die Visiere streng auf sie gerichtet bildeten sie einen neuen Kreis, nun um Saphenus, Bastas und Jennjfer. Einer von ihnen schien das Kommando zu haben. "Sie geben hier die Befehle?", fragte der Zabrak. Der Polizist nickte. "Hervorragend. Dürfte ich dann Ihren Namen wissen? Meiner lautet Saphenus Lemur, Gouverneur von Korriban im Auftrag seiner Majestät. Unglücklicherweise sind mein Assistent..", er zeigte auf Bastas, "und ich in diese unglückliche Situation geraten. Diese junge Dame konnten wir im letzten Moment retten. Wer weiß, was diese Kreaturen sonst mit ihr gemacht hätten." Theatralisch schüttelte er den Kopf. Er spürte, dass der Kommandant verunsichert war. Es dauerte bis er antwortete. "Sergeant Stevenson.", sagte er beinahe widerwillig. Skeptisch wanderte sein Blick von einem zum anderen. "Wir müssen Ihre Identität überprüfen.", sagte er dann. Schon kam ein weiterer Polizist heran und richtete einen Scanner auf den Zabrak. Ein hellblaues Licht erstrahlte, dann piepte das Gerät. "Identität bestätigt.", murmelte der Polizist. "Warum sollte ich Sie auch anlügen?", fragte Saphenus scheinbar unschuldig und legte den Kopf schief. "Schließlich haben wir Schreckliches erlebt. Wenn Sie uns nun entschuldigen würden...?" Er ließ die Frage unbeantwortet und drängelte sich an den Polizisten vorbei. Unschlüssig sahen diese einander an, rückten aber schließlich zur Seite. "Wir werden Euch trotzdem befragen müssen. Was ist mit den Angreifern passiert, wo sind sie?", warf Stevenson noch ein, doch das entlockte dem Gouverneur nur einen kurzen Blick über die Schulter. "Ich bin gerne bereit Ihre Fragen zu beantworten, aber nicht jetzt. Sie werden das verstehen." Unauffällig schob er seinen Umhang ein kleines bisschen zur Seite und offenbarte sein Lichtschwert. "Sie werden auf keine Probleme stoßen." Er bemerkte seinen auf Jennifer gerichteten Blick. "Wir kümmern uns um sie, keine Sorge." Er zwinkerte und aktivierte sein Kom. Offenbar hatten seine beiden Leibwächter bereits versucht Kurs auf das "Golden Retreat" zu nehmen, allerdings war über dem gesamten Bereich eine Flugverbotszone eingerichtet worden. Es brauchte noch ein bisschen Überzeugungskraft um die Polizisten dazu bewegen den schwarzen, gepanzerten Gleiter von Tyris Reth landen zu lassen. Sofort stiegen die beiden Soldaten seiner Wache aus und eilten an seine Seite, die Gewehre im Anschlag. Im Hintergrund wurden Befehle gebellt das Etablissement zu stürmen. Als die Polizisten einer nach dem anderen in dem Gebäude verschwanden hob der schwere Gleiter mit seiner wertvollen Fracht an Bord ab und sauste davon. Genüsslich lehnte sich Saphenus in seinem Sitz nach hinten und warf Bastas einen eindringlichen Blick zu. "Siehst du, Macht besitzt viele Facetten und nicht alle davon sind auf den ersten Blick sichtbar."

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Gleiter] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC)
 
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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten ] Janus, Selura, Matthew, Tyris, Zoey, Kelad (NPC)


Der reflexartige Nachdruck den der Anzati auch in der Macht klar gemacht hatte wäre gar nicht nötig gewesen. Kelad knickte sofort ein und rückte die Keycard für sein Apartment raus. Matthew ergriff sie und das Datapad das Tyris ihnen gegeben hatte. „Das Leihe ich mir aus. Wenn ihr außerdem noch zwei Männer erübrigen könntet ?“, ohne auf eine Antwort zu warten deutete er auf zwei der anwesenden Sicherheitsmänner. „Ihr beiden organisiert einen Speeder und trefft mich am Eingang der Residenz."


Formvollendet verneigte sich Matthew vor seinem Meister und auch vor Mister Reth neigte er den Kopf. Zoey grinste er nocheinmal anzüglich an. „Wenn ihr mich nun entschuldigen wollt, ich habe etwas zu erledigen.“


Zoey hatte seine Einladung zum Essen abgelehnt. Schade eigentlich, sie war durchaus ansehlich außerdem hatte sie wohl nicht das schlechteste Leben geführt ehe sie zu den Sith gekommen war. Nun vielleicht ein anderes mal, und vielleicht auch gegen ihren Willen, dass war komplett abhängig davon ob ihr Meister sie weiterhin brauchte oder nicht.


Am Tor angekommen warteten die Männer von Tyris schon auf ihn, sie hatten einen Speeder aus dem Fuhrpark der Residenz geholt, und Matthew setzte sich auf die Rückbank. Die beiden Menschen nahmen vorn Platz. Mit einem kurzen Blick auf das Pad sagte Matthew dem Fahrer wo es hingehen sollte, die Infos von Tyris erwiesen sich erneut als nützlich. Erneut richtete Matthew die Bacta-schiene an seinem Handgelenk, hatte Kelad nicht was von Affären erzählt ? Reiche hübsche Frauen wie McCathys Tochter die mit ihm das Bett teilten ? Sicherlich wäre eine dieser Mußen auch eine super Mahlzeit. Er sollte sich einige Infos über die Bettgeschichten von Kelad aus dessen Daten klauen, falls der Künstler auf längere Zeit nicht als Mahlzeit dienen sollte könnte er sich so doch noch einen Leckerbissen auf Brentaal schnappen.


Der schwarze gepanzerte Speeder von Tyris Reth legte den weg zu Kelads Apartment in wenigen Minuten zurück, offensichtlich hielten auch seine Leute nichts vom Trödeln was sehr zu dem „Geschäftsmann“ passte. Der Rest war eigentlich bloß reine Formsache. Mit der Keycard konnten sie das Apartment problemlos betreten, und auch die Datenbank von Kelad war nicht zusätzlich geschützt. Matthew kopierte sämtliches Bildmaterial auf sein Com und kontrollierte noch einmal ob das gesuchte Beweisstück dabei war. Als das erledigt war kramte er noch durch Kelads Kontakte und fand ein tatsächlich Lohnenswertes Ziel.


Eine junge Epicanthix die ab und an das Bett mit Kelad teilte. Nun da dieser früher oder später auf die eine oder andere weise diesen Planeten verlassen würde musste sich jemand doch um sie kümmern. Matthew notierte sich die Adresse und ihre Kommnummer und machte sich wieder auf den Weg nach draußen.

Dort angekommen bedeutete er den beiden Menschen am Speeder zu warten und aktivierte sein Comm. „Meister ich habe die notwendigen Dateien und auch sonst einiges an Bildmaterial, wenn ihr wünscht kehre ich sofort damit zur Lemur-Residenz zurück. Oder bevorzugt ihr einen anderen Treffpunkt ?“


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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | vor dem "Golden Retreat" (Treffpunkt der Reichen und Mächtigen)] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Sicherheitskräfte (NPC)

Wie ein Schauspieler auf seine Bühne trat er aus dem geschützten Innenraum in den gleißenden Tag. Noch bevor sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, schlug ein einzelner Blasterschuss dumpf neben ihm in die Wand ein. Langsam erkannte er die Silhouetten der imperialen Gleiter und die Umrisse der Polizisten, deren unzählige Waffen auf sie gerichtet waren. Die Situation hatte etwas groteskes. Ein dürrer Zabrak, der sich auf seinen Gehstock stützt und ein junger Mirialaner, dessen Schultern eine bewusstlose Frau trugen gegen eine bis an die Zähne bewaffnete Gruppe der Polizei. Die durch einen Lautsprecher verstärkte, körperlose Stimme wirkte wie das grimmige Echo der Gesichter, die ihnen gegenüberstanden. Mit der Aufforderung die Hände über den Kopf zu heben, fügte sie der Situation eine gewisse unbeabsichtigte Komik zu. Streng genommen waren die Hände des Mirialaners bereits über seinem Kopf um Jennifer zu stützen und Saphenus wirkte so, als würde er umfallen, wenn er die Hände vom Stock hob. Bastas grinste, wie ein Sabacc-Spieler, der schon vor seinen Mitspielern wusste, dass er das Spiel gewonnen hatte. Unberührt spielte der Gouverneur seinen Trumpf aus und die Cops mussten sie ziehen lassen. Vor sich hin lächelnd stolzierte der junge Mirialaner an den uniformierten Männern vorbei.

„Ich bin beeindruckt.“, räumte er ein, als sie außer Hörweite der Polizisten waren. Der Sith hatte seine gesamte Gruppe umgebracht und musste sich vor keinerlei Konsequenzen fürchten. Auf der Straße hatte es für ihn schon gereicht einen Polizisten schief anzusehen um eine Tracht Prügel zu kassieren. Normalerweise hätte er sich über die schreiende Ungerechtigkeit beklagt, aber sobald er sich auf der Gewinnerseite befand, empfand er die Situation nicht als derartig schlimm.

Als er den gepanzerten Gleiter erblickte, stockte ihm der Atem. „Wow.“ Dass er jemals in ein derartiges Gefährt einsteigen würde, hätte er sich nicht erträumen können. „Das ist ja unglaublich.“ Die bewaffneten Leibwächter Saphenus’ standen Spalier während sie den nachtschwarzen Gleiter betraten. Sanft legte er Jennifer auf eine Bank im Innenraum ab und ließ sich ehrfürchtig auf einen mit teuren Leder bezogenen Sitz nieder. Er stellte sein A-280C vorsichtig neben sich ab. Sein Blick wanderte über die opulente Inneneinrichtung zu den Panoramafenstern, die derart poliert waren, dass man meinen könnte bei einem unbedachten Schritt aus dem Gleiter zu stürzen. Wie ein träges Tier erhob sich das Fahrzeug langsam in die Luft und Bastas konnte nicht umhin mit kindlichen Interesse zu beobachten wie die Sicherheitskräfte unter ihnen zu kleinen, schwarzen Punkten wurden. Sein Herz sprang vor Freude. Nach einiger Zeit wandte er sich von dem Anblick ab und drehte sich zu dem Sith. Er wusste, dass der Zabrak niemand war, der gerne plauderte, aber die Fragen ihn ihm drängten unaufhörlich an die Oberfläche und sprudelten gerade so heraus.

„Wie habt ihr das gemacht? Wie konntet ihr die Klinge einfach hochheben ohne sie zu berühren? Wie konntet Ihr ihn packen und …“, er blickte verstohlen zu den beiden Leibwächter, die wie aus Stein gemeißelte Statuen nahe dem Ausgang saßen und keine Miene verzogen, „einfach seinen Kiefer zerquetschen?“

„Und wie konntet Ihr die Cops überzeugen?“, er warf einen kurzen Blick über seine Schulter, zu dem Gebäudekomplex, der kaum mehr zu erkennen war, „Lag es daran, dass Ihr -“, er haderte kurz mit dem Wort, bemüht es korrekt auszusprechen, „Gouverneur seid? Oder hat es etwas mit den Sith zu tun?“

Der Gleiter dröhnte sanft im Hintergrund, während an ihnen graue Wolkenkratzer aus Durastahl vorbei zogen. Der Mirialaner beugte sich etwas zu dem Sith und senkte die Stimme leicht. „Und wie kann ich die Fähigkeiten, über die ihr verfügt erlernen? Wie kann ich so mächtig werden wie Ihr?“

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | Gleiter] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Leibwächter (NPC)
 
[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Außerhalb der Hauptstadt Cormond - Wallersonresidenz. - Garten ] kruioser Tyris Reth, charmanter Janus Sturn, mysteriöse Selura Arka, stiller Matthew Severide, wütende Zoey Liviana, Wachen [NPCs], verängstigter Kelad [NPC]

Einer der Wachen trat aus dem Schatten und gab flüsternd Tyris zu verstehen, dass Matthew in Kelads Apartment fertig war, ebenso Gouverneur Lemur und sich allesamt auf dem Weg zum Firmensitz von McCathy befanden.


,,Meine Damen und Herren, die Aufzeichnung konnte sichergestellt werden und befindet sich, ebenso wie der Gouverneur auf dem Weg zu McCathy. Wenn sie wollen, dann werden wir jetzt aufbrechen. Kelad, ich denke Sie brauchen noch ein wenig Zeit um nachzudenken und lasse Sie hier mit einem meiner... Mitarbeiter alleine. Sollten Sie sich entschließen das Angebot des Grafen anzunehmen, dann teilen Sie es meinem Kollegen mit."

Mittlerweile fuhren die unscheinbar wirkenden gepanzerten Gleiter von Tyris vor und ließen alle einsteigen. Und nach wenigen Momenten hob der Konvoi ab und flog in Richtung Firmensitz. Während des Fluges tippt Tyris ein wenig auf seinem persönlichen Datapad herum und sprach dann zu seinen Gästen.

,,Ich möchte nicht unhöflich erscheinen und sie alle mit ein paar Geschenken verabschieden. Lord Sturn, ich habe mir erlaubt Ihnen eine Kiste des teuren Chandrilanischer Branntweines zu senden. Die Sendung wird in Kürze bei Eurem Schiff ankommen. Dr. Liviana, bitte verzeihen Sie mir, dass ich Sie in einen Gewissenskonflikt gebracht habe. Als Zeichen meines Willens habe ich es mir nicht nehmen lassen und ein Buch für Sie zu beschaffen. Es ist eine unschätzbar teure Erstausgabe. Behandeln Sie es also mit Vorsicht!"

Mittlerweile hatte der Konvoi den Firmensitz erreicht und war im Begriff zu landen, da ging die Scheibe der Fahrerkabine herunter und mit leicht besorgter Stimme informierte der Fahrer ,,Sir, um den Tower wurde von der Polizei eine Flugverbotszone eingerichtet. Die Straßen sind abgesperrt und laut den Sensoren wird der gesamte Bereich von bewaffneten Sicherheitskräften abgesichert. Soll ich Unterstützung anfordern?" ,,Nicht nötig. Landen Sie trotzdem. Und schicken sie Team 3 und 4 weg." Zwei der drei Gleiter drehten ab und verschwanden hinter den Häuserblocks. Der letzte verbliebene Gleiter landete wie von Tyris angeordnet. Durch die von außen nicht durchsichtigen Scheiben der Türen erkannte man, wie bewaffnete Männer und Frauen in verschiedenen Uniformen das Gefährt umstellten und ihre Waffen auf den Gleiter richteten. Gedämpft vernahm man eine herrische Stimme: ,,Steigen sie mit erhobenen Händen aus dem Gleiter aus und leisten keinen Widerstand!"

Mit erhobenen Armen stieg Tyris aus, ging einige Schritte vorwärts, wartete einen kurzen Moment und kniete sich hin.

[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Hauptstadt Cormond - Brental Bergbau Inc.] Tyris Reth, Janus Sturn, Selura Arka, Matthew Severide, Zoey Liviana, Sicherheitskräfte von Brentaal IV.
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Außerhalb der Hauptstadt Cormond | Wallersonresidenz | Garten | Janus, Selura, Tyris, Zoey, Kelad (NSC)

Alles verlief genau nach Plan, stellte Janus zufrieden fest, und die Lippen im Gesicht des blassen Aristokraten formten ein kühles, selbstsicheres Lächeln, während seine grünen Augen golden schimmerten, erfüllt von dem Wissen, dass der Aufenthalt auf Brentaal schon bald Früchte tragen würde. Dank der erzwungenen, aber dafür umso eifrigen Kooperation von Kelad waren die Sith und ihr Verbündeter Tyris nun in der Position, um zum entscheidenden Schlag gegen McCathy auszuholen, der arrogante Narr würde seine Illusion, Angehörigen des dunklen Ordens ihre Wünsche verweigern zu können, schon bald bitter bereuen. Dass dabei ausgerechnet seine eigene Tochter und deren nichtmenschlicher Liebhaber eine entscheidende Rolle spielten, verlieh der ganzen Angelegenheit eine ebenso amüsante wie delikate Note und amüsierte den Vollstrecker ungemein. Es war wie immer, man musste die Schwachstelle seines Feindes finden und dort den Hebel ansetzen. Stolz, Reputation, Familie, all diese Dinge waren offene Flanken, die nur darauf warteten, ausgenutzt zu werden. Janus nickte Matthew knapp zu, als sein Schüler sich verabschiedete und auf den Weg machte, um das belastende Material zu beschaffen, der Vollstrecker hatte vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten und Diskretion des Anzati und rechnete nicht mit Komplikationen. Die Abfahrt des Schülers schien Zoey, die zuvor Zielscheibe seiner subtilen Attacken geworden war, zu beruhigen, und Janus verstärke dies noch, indem er ihr ein beruhigendes Lächeln schenkte und ihren Geist mit Zuversicht füllte, schließlich wollte er nicht, dass die Archäologin aus emotionaler Verwirrung heraus noch für Schwierigkeiten sorgte. Just in diesem Moment trat einer der Leibwächter von Tyris an den findigen Geschäftsmann heran, flüsterte ihm etwas zu und daraufhin berichtete ihr Gastgeber, dass Matthew seinen Auftrag erledigt hatte und auch Saphenus Erfolg meldete, beide befanden sich auf dem Weg zum Firmensitz von McCathy. Weitere gute Nachrichten, die Janus mit einem dezenten Nicken quittierte.

„Ausgezeichnet.“


Kommentierte er knapp. Tyris bot an, sofort aufzubrechen, und wandte sich kurz an Kelad, dieser war derweil weiterhin sein kümmerliches selbst, der Twi´lek schien aber zumindest ein wenig Hoffnung zu schöpfen, woraufhin der Graf ihn fixierte und ebenfalls auf seinen Geist zugriff. Diese Jämmerlichkeit war kaum mehr zu ertragen.


„Nun, Mr. Kelad, an dieser Stelle trennen sich unsere Wege. Es steht Ihnen frei, noch etwas die Gastfreundschaft von Mr. Reth zu genießen und anschließend die Vorbereitungen zu treffen, die Sie für notwendig erachten. Meine Diener werden an Sie herantreten und Ihnen bei der...Verlagerung Ihres Lebensmittelpunktes behilflich sein. Ich freue mich bereits darauf, auch in Zukunft hochwertige Werke von Ihnen betrachten zu dürfen. Auch wenn Sie, und ich hoffe, Sie gestatten mir diese Anmerkung, bei der Auswahl Ihrer Muse in Zukunft etwas...vorsichtiger sein sollten.“


Meinte der elegant gekleidete Sith mit salbungsvoller Stimme und der Haltung eines Königs, der einen aufmüpfigen und nun reuigen Höfling verschonte, dann erhob er sich würdevoll. Ein gepanzerter Gleiter fuhr vor, bereit, sie zum Firmensitz zu transportieren, und galant bot Janus Zoey seinen Arm an und half ihr beim Einsteigen. Auf dem Weg ließ es sich sich Tyris nicht nehmen, seinen Gästen Geschenkte zuteil werden zu lassen, ohne Zweifel ein wohl überlegter Schachzug, um weiterhin das Wohlwollen der Sith zu genießen. Der Graf erhielt eine Kiste edlen Weins, der schon bald auf seiner Yacht sein würde. Janus, der den weltlichen Genüssen durchaus nicht abgeneigt war und zudem guten Geschmack zu schätzen wusste, empfand dieses Geschenk als angemessen.


„Ich danke Ihnen, Mr. Reth, wie auch für Ihre Gastfreundschaft und Unterstützung. Dies scheint mir in der Tat der Beginn einer sehr produktiven Partnerschaft zu sein.


Der Sith lächelte dünn, wohl wissend, dass der Kriminelle natürlich in erster Linie seine eigenen Ziele verfolgte, doch sein Nutzen für die Pläne, die Janus und Saphenus ausgeheckt hatten, war unbestreitbar. Auch Zoey erhielt ein Geschenk, maßgeschneidert auf ihre Interessensfelder handelte es sich dabei um die seltene und teure Erstausgabe eines Buches, Tyris fügte sogar eine formelle, wenn auch kaum ernst gemeinte Entschuldigung für die Zwickmühle an, in die er die Brünette gebracht hatte. In guter Stimmung näherten sie sich dem Firmensitz, da spürte der Graf Unruhe in der Macht und der Fahrer des Gleiters teilte ihnen besorgt mit, dass die Umgebung des Firmensitzes von den lokalen Sicherheitskräften abgeriegelt wurde. Janus wölbte fragend eine Augenbraue. Hatte McCathy irgendwie von ihren Plänen erfahren und seinen Einfluss geltend gemacht? Doch wie? Äußerlich blieb der Vollstrecker demonstrativ ruhig, doch überlegte er rasch. Ein Rückzug kam nicht in Frage, das wäre ein Zeichen der Schwäche. Also signalisierte er Zustimmung, als Tyris befahl, dennoch zu landen.


„Es dürfte interessant werden zu erfahren, was hinter dieser...Verzögerung steckt.“


Äußerte er lediglich kühl. Zwei Gleiter aus dem Konvoi drehten ab, ihr Fahrzeug hielt hingegen Kurs und an ihrem Ziel wurde das Gefährt von bewaffneten Sicherheitskräften umstellt, eine per Lautsprecher verstärkte Stimme forderte sie auf, mit erhobenen Händen auszusteigen. Janus lachte leise, wurde aber rasch ernster.


„Keine Konfrontation. Wir zeigen uns kooperativ und finden heraus, was hier vor sich geht.“


Meinte der blasse Fastmensch beruhigend an seine Begleiter gewandt. Tyris stieg als erster aus, mit erhobenen Händen, und ging auf die Knie. Janus folgte als nächster, er hatte ebenfalls die Hände erhoben, doch als er langsam und vornehm das Fahrzeug verließ, stand er aufrecht, den Kopf stolz erhoben und seine grünen Augen glommen im Licht der Sonne. Der in eine teure schwarze Roben mit roten Streifen gehüllte Sith bot einen eindrucksvollen Anblick, den er geschickt mit der Macht verstärkte, und er starrte die Beamten mit der Geringschätzung eines Riesen an, der von einem Insekt bedroht wurde.


„Auf die Kn...“

Setzte die Stimme aus dem Lautsprecher an, doch Janus ließ ihn den Satz nicht vollenden. Von der Macht verstärkt hallte die autoritäre, harte Stimme des Grafen über den Platz, wie eine zornige Gottheit, deren Anhänger sie verstimmt hatten.


„Vor Ihnen steht Graf Janus Sturn, Vollstrecker des Ordens der Sith, Mitglied des Zirkels der Inquisitoren und Diener Seiner imperialen Majestät, Darth Allegious. Ich befinde mich auf dieser Welt als Begleiter von Gouverneur Saphenus, ebenfalls Mitglied des Ordens.“


Ein leichter Windstoß gab den Blick auf das Lichtschwert am Gürtel des Halbechani frei, und zusammen mit den klangvollen Worten und dem Druck, den Janus auf die Geister der Anwesenden ausübte, war der Effekt beeindruckend. Es waren zu viele, um sie alle stark beeinflussen zu können, doch reichten die Kräfte des Vollstreckers für dieses Spektakel durchaus.


„Es ist der Höflichkeit geschuldet, dass ich meine Hände erhoben habe. Ich erwarte, dass mir die selbe Höflichkeit erwiesen wird und Sie Ihre Waffen senken...es sei denn, Sie haben vor, ein Mitglied des Sith-Ordens zu attackieren, was Hochverrat ist. Ich bin bereit, dieses...offenkundige Missverständnis rasch aufzuklären. Bestätigen Sie meine Identität und im Anschluss möchte ich mit dem kommandierenden Offizier sprechen.“


Für einige Augenblicke herrschte Schweigen und unsicher sahen die Beamten einander an, dann senkte die vordere Reihe ihre Waffen und zwei sichtlich besorgte Polizisten näherten sich ihm, hielten einen Scanner vor sein Gesicht. Angespannte Sekunden vergingen, dann bestätigte das Gerät seine Identität.


„Er ist es.“

Meldete einer der Beamten nun deutlich respektvoller seinem Vorgesetzten, der sich hinter der zweiten Reihe verbarg, und mit einem kühlen Lächeln senkte der Graf seine Hände. Die Polizisten traten beiseite, um ihren Einsatzleiter den Weg frei zu machen. Janus war gespannt, wie Saphenus auf diese Szene reagieren würde, der Gouverneur musste nicht mehr weit entfernt sein.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Vorplatz des Firmensitzes von Brentaal Bergbau | Janus, Selura, Tyris, Zoey, Sicherheitskräfte
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland der Hauptstadt Cormond | Gleiter] - Saphenus; Bastas Numeen; eine bewusstlose Jennifer McCathy (NPC)

Hastig glitten seine skelettartigen Finger über seinen Oberschenkel, seine Nägel bohrten sich in das Fleisch während er versuchte dem Schmerz durch Massage beizukommen. Auch wenn die Behandlung keine Besserung bewirkte, so führte er sie doch manisch durch als könnte er nicht ohne. Sein Blick war dabei starr auf Jennifer gerichtet, deren Brustkorb sich langsam hob und senkte. Die Augen geschlossen, die Haare von Blut verklebt, die teure Kleidung verdreckt lag sie auf dem ledernen Sitz. Beinahe unschuldig könnte man meinen, auch wenn Saphenus es besser wusste: Unschuld gab es nicht. Auf die eine oder andere Weise hatten sie sich alle ihre Hände schmutzig gemacht. Unweigerlich wanderte der Fokus seiner Aufmerksamkeit zu Bastas, dessen Mund kindlich offenstand und den die Fahrt in dem luxuriösen Gefährt sichtlich begeisterte. Wie groß würde seine Enttäuschung nur sein erführe er, dass das alles nicht Saphenus gehörte und auf Korriban ein weitaus kärgeres Leben auf ihn wartete? Noch zumindest, berichtigte sich der Zabrak sofort in Gedanken und genoss für einen Moment die Vorstellung eines hoch in die Lüfte aufragenden Tempels, der den auf Bastion in den Schatten stellte. Schon ertappte er sich dabei breit zu grinsen, schnell kehrte er zu seiner ernsten Miene zurück. Die Schmerzen in seinem Bein wurden stärker.

"Die Macht zeigt sich uns auf mannigfaltigen Wegen.", begann er kryptisch auf Bastas Fragen zu antworten. "Sie umgibt uns, sie durchdringt uns, jedes Lebewesen wird von ihr berührt." Seine Sätze konnten genau so wie er sie sagte aus einem Lehrbuch der Jedi stammen. Diese Erkenntnisse sorgte sofort für ein Rumoren in seinem Bauch. "Wir Sith sind ihre Verbündete, wir geben uns ihr hin und werden dafür belohnt. Vielleicht hast du schon einmal von den Jedi gehört: sie wähnen sich auf ähnlichen Wegen, sind aber völlig fehlgeleitet. Stell dir die Macht als Energiefeld vor, das durch uns kontrolliert wird. Unsere Emotionen, unsere Leidenschaft, unsere Wut und unser Hass katalysieren dieses Energiefeld und lassen uns außergewöhnliche Dinge vollbringen. Wie die Köpfe unserer Feinde zu zermalmen, ihre Kehlen zu zerquetschen und ihre Körper zu zerschmettern." Abermals begann er zu grinsen, jetzt vor wahrhaftiger Grausamkeit. "Geführt von unserem eisernen Willen sind uns keine Grenzen gesetzt! Die Jedi...", er betonte dieses Wort voller Abscheu und stockte dann, "...sind unsere Feinde. Präg dir das ein." Noch wusste Saphenus nicht wie weit er bei Bastas gehen konnte, wie weit der Mirialaner selbst bereit war zu gehen. Noch hatte er nur den ersten Schritt getan und sich aus dem Joch seiner erbärmlichen Kumpanen befreit. Doch war er wirklich bereit dafür ein Sith zu werden? Dieser Prüfung würde er sich erst noch stellen müssen. Für den Moment aber war seine Neugierde wichtig: sie war das Mittel um ihm den Weg in die Dunkelheit zu zeigen.

"Vor dem heutigen Tag wusstest du nicht wer oder was die Sith sind, so geht es den meisten Bürgern des Imperiums. In ihren kleinen Leben spielen wir keine Rolle, sind aber dennoch überall. Der Imperator selbst ist einer, das Oberhaupt meines Ordens. Die Propaganda aber verbreitet das nicht allzu offensiv." Saphenus ließ offen ob er das gut oder schlecht fand. "In diesem Fall hat mir mein Amt weitergeholfen. Ich bin der Gouverneur von Korriban, wenn man also will der Herrscher über diesen Planeten und führe letztlich den Willen des Imperators selbst aus. Das reicht um mir lästige, kleine Polizisten vom Hals zu schaffen. Wenn sie sich dazu entscheiden mich weiter zu befragen bin ich schon längst wieder zuhause." Er leckte sich über die Lippen. "Und dort werden sie mich wohl kaum besuchen." Er ließ ein leises Lächeln hören während die Bewegungen über seinem Bein etwas schneller wurden. Er gönnte sich eine kleine Pause, wieder kam sein Blick auf Jennifer zum Ruhen. Unweigerlich wanderten seine Gedanken zu Talitha und plötzlich fragte er sich was sie in diesem Moment wohl machte. Auch wenn er ihr erlaubt hatte sich in Begleitung der Leibwächter frei zu bewegen, war ihm bei dem Gedanken nicht wohl. Zu klar waren die Erinnerungen an ihre Entführung durch Ignavius. Er versuchte sich zu konzentrieren. Etwas fahrig sah er wieder Bastas an, langsam wurde sein Blick klarer.

"Du kannst es lernen.", begann er langsam und legte sich seine Worte sorgfältig zurecht. "Das Talent hast du. Ob du bereit bist zu tun was getan werden muss, ob du bereit bist Schweiß, Blut und Tränen zu opfern...wird sich noch zeigen. Glaube nicht, dass du meine Fähigkeiten leichtfertig erlernen kannst. Sieh mich an, alles hat seinen Preis." In schnellem Tempo glitt der Gleiter über Cormond hinweg, in der Ferne war bereits der Wolkenkratzer von Brentaal Bergbau Inc. auszumachen. Saphenus griff zu seinem Com und informierte seine Verbündeten über den unglücklichen Vorfall im "Golden Retreat". Gleichzeitig erfuhr er etwas, das ihm ein wohliges Gefühl in seinem Bauch verschaffte: sie hatten, was sie brauchten. Genüsslich lehnte er sich zurück, nahm die Hand von seinem Oberschenkel und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Er würde McCathy auf den Knien sehen und nach den Demütigungen bekommen, was er wollte. Konnte es etwas schöneres geben? Wieder begann Jennifer sich zu regen, ein leiser Seufzer kam aus ihrem Mund. "Sie kommt wieder zu sich.", stellte er fest. "Versuch nicht sie zu erschrecken wenn sie wach wird.", alberte er. "Du wirst mich zu meinem nächsten Treffen begleiten. Wie der Zufall es will werden wir Albert McCathy treffen, ihren Vater. Erzähl lieber nicht, dass du versucht hast seine Tochter zu entführen. Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck." Er lachte. "Ich habe ihn um Geld gebeten, er wollte es mir nicht geben. Jetzt zwinge ich ihn dazu." Sein Blick würde todernst, Dunkelheit klang in seiner Stimme mit. Der angepeilte Wolkenkratzer erhob sich vor ihnen immer höher in die Luft, majestätisch ragte er über Cormond auf und konkurrierte mit den höchsten Gebäuden dieser Stadt um die Vorherrschaft. Dann drehten sie plötzlich ab und glitten in weiten Kreisen um ihr Ziel herum. Verärgert lehnte sich Saphenus nach vorne. "Was ist los?", zischte er und bekam sofort eine zackige Antwort. Nervös begannen seine beiden Leibwächter an ihren Waffen zu nesteln. Er spürte ihre Unruhe. Offenbar war der Bereich um den Wolkenkratzer hermetisch abgeriegelt. Noch bevor Saphenus seine Gedanken vertiefen konnte, schlug Jennifer urplötzlich die Augen auf. Panisch fuhr sie hoch, presste sich an die Rückenlehne und starrte sie mit großen Pupillen an. Hektisch sah sie sich um, nur langsam realisierte sie, dass sie nicht mehr in Gefahr war. "Schhh.", machte der Zabrak als wolle er ein verängstigtes Kind beruhigen. "Es ist alles gut, du bist in Sicherheit. Du hast nichts zu befürchten, ich beschütze dich." Scheinbar mitfühlend legte er den Kopf schief. "Wir sind auf dem Weg zu deinem Vater, wir wollen dich zu deiner Familie bringen." Jennifers Panik schien abzuflachen. "Was...was ist passiert?", keuchte sie schließlich und begann in einem Moment der Erinnerung wieder schneller zu atmen als sie Bastas erblickte. "Er wird dir nichts tun.", versuchte Saphenus sie zu beruhigen. "Er gehört zum imperialen Geheimdienst und hat die Klingen, die Terrorgruppe, die dich entführen wollte, schon seit langem infiltriert. Mit seiner Hilfe konnte ich ihren Angriff abwehren und sie ihrer gerechten Strafe zuführen. Sie werden dir nie wieder etwas antun." Er warf Bastas einen eindringlichen Seitenblick zu. Jennifer schien zu verstehen. "Tut dir etwas weh?", fragte der Zabrak. "Mein Kopf, ein bisschen.", nuschelte sie und fügte eilig hinzu: "Aber es ist nichts schlimmes, glaube ich." Wie zur Bekräftigung nickte sie etwas zu hastig. "Gut. Dein Vater würde es mir niemals verzeihen, würde dir etwas zustoßen." Innerlich widerte Saphenus die Scharade, die er spielen musste, zutiefst an. Doch wenn es ihm gelang sie in diesem falschen glauben zu lassen, hatte er ein weiterer Ass im Ärmel. Ihr Pilot meldete sich zu Wort.

"Ich habe eine Nachricht von Mr. Reth. Offenbar wurde ihr Gleiter zum Landen gezwungen und befindet sich nun von Polizisten umstellt vor dem Gebäude. Was sollen wir machen?" Saphenus dachte einen Moment nach. "Landet ebenfalls", entschied er dann mit Blick auf Jennifer. "Immerhin wollen wir Miss McCathy heil nach Hause bringen." Sofort neigte sich der Gleiter und begann einen schnellen Landeflug. Verhältnismäßig sanft setzte er auf dem Boden auf, sofort wurden sie ebenfalls umstellt. Schwerfällig stieg Saphenus in Begleitung seiner beiden Leibwächter aus, Jennifer und Bastas folgten ihm in seinem Rücken. Schon wieder musste er mit Polizisten verhandeln und schon wieder wurde er mit bellender Befehlsstimme gefragt wer er sei und wieso er hier lande. Wieder identifizierte er sich und wieder wurden die Waffen leicht gesenkt als sie sich sicher sein konnten den Gouverneur von Korriban vor sich zu haben.

"Das nenne ich mal ein Empfangskommitté.", raunte er Janus scherzhaft zu und wandte sich dann an den Einsatzleiter, der sich nun zu erkennen gab. "Es ist löblich, dass sie sich um unsere Sicherheit sorgen, das wissen wir sehr zu schätzen. Allerdings ist diese Sorge unbegründet, uns geht es gut. In Anbetracht der Umstände natürlich.", fügte er in Hinblick auf Jennifer hinzu. "Allerdings müssen Sie uns verzeihen, dass wir zunächst in das wunderschöne Gebäude hinter ihnen wollen. Mr. McCathy möchte sicherlich seine Tochter wieder an seiner Seite haben, er vermisst sie bestimmt schon." Wie auf Knopfdruck stellte sich Jennifer zitternd neben ihn, doch noch machten die Polizisten keine Anstalten zur Seite zu treten. Saphenus' Gesichtsausdruck wurde etwas düsterer. "Wenn Sie natürlich lieber darauf warten wollen, dass Mr. McCathy und ich Kontakt zu Ihren Vorgesetzten aufnehmen und die Sache dort klären..." Nach kurzem Zögern wurde ihnen der Weg freigemacht. Sich auf seinen Gehstock stützend nahm Saphenus Jennifer an der Hand und führte sie an den Polizisten hinein in den Wolkenkratzer ihrer Familie. "Danke.", murmelte sie ihm ins Ohr während die illustre Runde einen der Turbolifte betrat und mit rasender Geschwindigkeit in die oberen Stockwerke befördert wurde. Sofort wurden sie zu McCathy durchgelassen, dieses Mal stand ihnen keine Wartezeit bevor. Innerlich grinste Saphenus von Ohr zu Ohr.

Sofort als er sie erblickte erhob sich McCathy aus seinem Stuhl, kam mit großen Schritten auf sie zu und schloss seine Tochter herzhaft in die Arme. Seine Muskeln traten unter dem engen Hemd hervor und beinahe glaubte man er würde sie zerdrücken. Erst als sie ächzte ließ er los. "Bist du in Ordnung?", fragte er schnell und mit einer Sorge, die man ihm zunächst nicht zugetraut hätte. "Ich habe sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt als ich von dem Angriff erfahren habe." "Mir geht es gut, Papa.", flüsterte Jennifer während ihr eine kleine Träne die Wange herunterlief und sich mit verkrustetem Blut vermischte. "Du bist verletzt! Ich hole dir einen Arzt.", sagte McCathy sofort. "Mir geht es gut, Papa. Dank Lord Saphenus. Er hat mich gerettet. Er und ein Spion." Sofort wurde McCathys Miene finsterer, langsam sah er zu dem Zabrak herüber. "Er hat dich gerettet, ist das so?", fragte er misstrauisch woraufhin Jennifer eifrig nickte. "Na gut.", sagte McCathy bloß während die Tür zu seinem Büro aufschwang und sein Leibarzt in weißer Uniform eintrat. Er nahm Jennifer in seine Obhut, die sich noch schnell mit einem Kuss auf die Wange bei Saphenus bedankte und dann weggeführt wurde. Der Habrak stützte sich auf seinen Gehstock und konnte nicht anders als gewinnbringend lächeln.

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | McCathy-Tower | Büro] - Saphenus; Bastas Numeen; Janus Sturn; Selura Arka; Zoey Liviana; Matthew Severide; Tyris Reth; Albert McCathy (NPC)
 
Brentaal, Lemur-Villa: Zoey, Janus, Tyris, Selura und Kelad(NPC)


Zoey fühlte sich immer besser. Einmal durch Janus sein umwerfendes charismatisches wohltuendes Lächeln, was ihr Herz mit Wärme, einem Geborgenheitgefühl und Ruhe und Gelassenheit erfüllte und da ihr Widersacher erstmal für ein Weilchen weg war und sie nicht weiter belästigen, irritieren, ärgern und verängstigen konnte. Schmerz, Hass und Angst waren wohl ihre neuen Grundpfeiler im Leben geworden! Matt hatte ihr wirklich Angst eingejagt! Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen! Deshalb wollte sie die Macht gebrauchen erlernen! Wie hatte sie das ein wenig aus dem Sinn verlieren können bzw. nicht die nötige Bedeutung geschenkt?! Noch, hatte sie viel zu lernen! Sie ärgerte sich innerlich leicht, dass sie gegen sowas bisher nicht ankam! Gegen was kam sie bislang überhaupt an? Sie sollte sich besser auf das Wesentliche konzentrieren und nicht über die vorherrschende Moral nachdenken, die hier alle an den Tag legten. Sie konnte eh nichts daran ändern! Aber ausgerechnet Janus hatte eine ganze Familie umgebracht! Das war so ein grässlicher Gedanke! Und doch hatte sie das Gefühl, dass er ihr gut tat. Seine Gegenwart, seine Blicke, sein Lächeln! Sie nahmen ihr jede Angst und jedes Unwohlsein. Sie wusste im tiefsten Inneren, Moral hin oder her, ihrer Liebe und Zuneigung zu ihm hatte es keinen Abbruch getan.

Zoey nutzte die Zeit zum Relaxen und las am Tisch zwischen den Anderen die neuesten Meldungen im Holonet. Auf Coruscant war etwas los!? Was war das nur für ein aggressives Virus? Werbung gab es auch und Zoey sah sich die neueste Mode Brentaals interessiert an. Schließlich legte sie viel Wert auf gepflegte Kleidung. Sie machte zügig einige Bestellungen. Ihr war aufgefallen, dass ihre Kleidung zum Teil höchst unpraktisch war und vor allem zu hell. Sie machte auf Turbo-Bestellung und ließ alles zum Raumhafen zur Fähre bringen. Sie hatte gerade die Lieferadresse eingegeben, da traten schon zwei Wachen diskret an Mister Reth heran und schon konnte er verkünden, dass dieser Blutsauger das belastende Material erfolgreich sichergestellt hatte. Ihr Blick fiel auf Kelad. Er hatte jeden Funken Würde und Stolz abgelegt. Wie ein Häuflein Elend hing er mit herabhängenden Schultern da. Es war gut, dass Matt das belastende Material in seiner Wohnung gefunden hatte, aber, sie konnte sich nicht wirklich darüber freuen, da sie Matt kein Erfolgserlebnis gönnte, auch wenn es noch so klein und dürftig war, wie das Holen dieser Filmaufnahmen. Es war nicht viel dabei gewesen! Er hatte sogar die Schlüsselkarte von Kelad gehabt! Dennoch! Ihr Herz war missgünstig und nur mit aller Kraft musste sie sich immer wieder das große Ganze ins Gedächtnis zurückrufen, dass sie an McCathys Kohle wollten!

Mister Reth drängte zum Aufbruch. Nichts lieber als das. Aber, da war noch Kelad. Zoey hätte angenommen, dass er sie begleiten müsste. Doch der Graf wandte sich an ihn und Kelad war fürs Erste entlassen. Fürs Erste wohl bemerkt, doch das sollte in Kelads eigenem Interesse liegen! Außerdem würde der Graf seine Leute haben!

Sie erhob sich und strich ihr Kleid glatt. Der Graf bot ihr trotz seiner Schülerin und Mister Reth seinen Arm an. Zoey ließ sich nicht zweimal bitten, ergriff ihn und da war in ihr kurz diese prickelnde Spannung wieder. Sie genoss es außerdem, dass er ihren Rang als Sith-Schülerin nicht beachtete, sondern sie als erfolgreiche Archäologin und Autorin sah und als seine Geliebte. Sie schenkte ihm kurz und flüchtig einen charismatischen dankbaren Blick verbunden mit einem hinreißendem Lächeln. Man konnte auch sagen, dass sie ihn ganz kurz, fast verborgen, anhimmelte. Er hatte eine Anziehungskraft auf sie, der sie sich kaum entziehen konnte. Was war es nur? Sein Charisma, seine Intelligenz, sein Aussehen, sein Charme, seine Manieren, sein guter Geschmack, sei es sein Kleidungsstil oder seine Auswahl des Essens, seine Redegewandtheit, seine Macht, seine Art zu führen und zu lenken und ehrfurchtgebietend zu sein, was sie zu ihm aufblicken ließ und irgendwie war da auch das Verbotene, das Gefährliche an ihm, was sie magisch anzog und was sie nicht länger innerlich leugnen konnte. Sollte sie sich deshalb nicht schämen? Sie tat es aber nicht.

Im gepanzerten Fahrzeug, einer Luxuslimousine, saß sie neben ihm. Tyris Reth wollte sich mit Geschenken verabschieden. Wollte er sich bei ihnen einkratzen? Zoey sah auf. Geschenke? Der Graf erhielt seines zuerst. Er schien sich zu freuen. Dann war Zoey an der Reihe. Sie sollte ihm verzeihen! Es ging um die Sache mit der Altersvorsorge und der Nötigung! Sie war gezwungen wurden, Unaussprechliches, Furchtbares alten Menschen anzutun! Es war seine Idee gewesen! Er hatte es ruhig gesagt, sogar nett, auch nicht streng oder herrisch, doch in seinem kriminellem Blick hatte etwas gelegen, dass sie keine andere Wahl hatte. Die lauernden Blicke und die Anwesenheit ihrer Verbündeten dazu und ihr Meister, dessen Blick sie sich zwar entzogen hatte, doch nicht seiner Kontrolle, hatten sie das Unausweichliche tun lassen! Mister Reth zog ein Buch hervor. Eine Erstausgabe! Das hätte sie nicht erwartet! Zoey war sprachlos und das wollte etwas heißen! Sie ergriff es und sagte überrascht:


“Vielen Dank, Mister Reth!”

Es war wirklich alt. Sie las: “Brentaaler Sagen”. Zoey sah sofort nach. Tatsächlich, eine Erstausgabe! Das Buch war fast 5000 Jahre alt. Ihr Herz begann aufgeregt zu pochen an. Mit zittrigen Fingern blätterte sie durch das Buch. Keine Eselsohren oder Einrisse. Auch schien es vollständig zu sein. Das Papier war leicht vergilbt und nachgedunkelt. Die Seitenränder waren etwas dunkler. Der Einband war ganz leicht abgegriffen. Es hatte einen Wert von…, fast unbezahlbar. Konnte sie das annehmen? Irritiert sah sie zu Janus neben sich. In dem Moment besann sie sich. Wo hatte ein Krimineller das her? Natürlich konnte sie es annehmen!

“Ich bin begeistert! Ein sehr schönes passendes Geschenk!”,

sagte sie nun zu Mister Reth und konnte sogar lächeln. Und ja, als sie wieder auf das Buch sah, es zu klappte und ihre Finger der rechten Hand sachte über den Buchdeckel und die goldenen Lettern des Buchtitels fuhren, verzieh sie ihm tatsächlich. Eine Archäologin, die wagemutig in Sithtempel für Artefakte stieg, verzieh sowas für so ein wertvolles Geschenk mit unschätzbarem Wert wie diesem! Wo hatte es nur so lange gelegen, dass es noch so unversehrt war? Wie hatte das Buch den Zahn der Zeit so unbeschadet überstanden?

Der Gleiter näherte sich dem Firmensitz. Sie wurden langsamer und Zoey fühlte etwas in der Magengegend, als wenn etwas nicht in Ordnung wäre, so ähnlich wie früher bei der Ankündigung vor dem Schreiben eines unangesagten Testes in der Schule. So ein ungutes Gefühl! Was stimmte hier nicht? Es war neu für sie, dass sie sowas so stark spürte. Da erfuhren sie schon, dass alles abgeriegelt worden war? Das war ja komisch! Ausgerechnet um McCathys Firmensitz? Welche Variable hatten sie bei ihrem Plan nicht beachtet? War ihnen der Vater etwa auf die Schliche gekommen? Hatte er sie beschatten lassen? Oder Jennifer? Der Schlag, der einen traf, war der, den man nicht kommen gesehen hatte!

“Wenn Ihr wollt, könnte ich euch gerne eine Theorie liefern!”,

sagte sie sarkastisch, obwohl sie das wirklich eher selten und das eher der Part ihres Meisters war und ihre Aufregung in der Stimme war fast mit den Händen zu greifen. Sie zwang sich tief ein -und auszuatmen. Ruhe bewahren, impfte sie sich ein! Schnell versuchte sie das Buch in ihre zum Glück nicht zu kleine Handtasche zu stopfen. Das gab sie nie mehr her! Sie wollten dennoch landen. War das klug? Janus reagierte kühl und gelassen. Wie bekam er das nur hin?

Zoey spürte ihren Meister plötzlich, bevor sie ihn zu Gesicht bekam, als hätte sie Antennen, die nach ihm ausgerichtet wären. Irgendwie war es tröstlich, dass Verstärkung kam. Nicht, dass sie sie nötig haben würden! Oder?


Sie waren gelandet, wurden sofort von bewaffneten Sicherheitskräften umzingelt und durch einen Lautsprecher verstärkt wurden sie aufgefordert, mit erhobenen Händen, aus zu steigen! Wie Schwerverbrecher! Vielleicht waren sie das ja mittlerweile auch, durchfuhr es Zoey schuldhaft und sie dachte an die Leichen im Sand. Wogen von Adrenalin und Angst schwappten durch ihren Körper. Noch nie musste sie sooo aussteigen! Sie hängte sich noch im Gleiter ihre Tasche um und stieg wie befohlen mit erhobenen Händen aus. Janus wies alle an, sich nicht aggressiv dagegen zu wehren und kooperativ zu sein. Sie wusste, der Graf war mächtig und dennoch weise und sie vertraute ihm daher. Schön war ihre Lage dennoch nicht! Sie standen auf dem Präsentierteller und die Läufe der Waffen waren alle auf sie gerichtet! Es gab so verdammt viel, was sie nicht wussten, nur, dass sie scheinbar verhaftet worden waren! Ihr Herz pulsierte, doch es war eher Wut, als Angst! Sie nutzte ihre Emotionen als Katalysator und webte ein sicheres oder fast sicheres Netz der Macht zum Schutz um sich. Sie hatte keine Lust zu sterben, nicht hier und nicht jetzt!

Ihr Blick fiel auf Mister Reth. Er hatte sich sogar auf die Knie begeben, während der Graf würdevoll stehen blieb. Wie sollte sie sich verhalten? Sie blieb hinter ihm stehen. Sie wollte nicht ihr weißes Kleid ruinieren. “Auf die Kn” wurde eindringlicher gefordert. Zoey tat es und ließ sich auf die Knie fallen. Der Graf vor ihr stand zwar immer noch, doch sie wollte nichts herausfordern. Sie wusste, dass der Graf Blasterschüsse abwehren konnte. Sie selbst hatte im Eistempel auf ihn hintereinander weg geschossen gehabt! Sie wusste es genau! Aber sie konnte es noch nicht! Leider! Der Graf hatte aber alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mit machterfüllter donnernder Stimme hatte er den Befehl abgeschnitten und stellte sich ehrfurchtgebietend vor. Seine Stimme war schneidend und erfüllte die ganze Umgebung! Sehr beeindruckend und einschüchternd, was auch gleich Wirkung zeigte, wie Zoey an den Mienen der Leute, die seitlich von ihr standen, sehen konnte. Zoey freute sich und ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht! Der Graf forderte sie auf, seine Identität zu überprüfen und die Waffen zu senken. Es herrschte erstmal ein betretenes Schweigen. Dann wurde alles bestätigt, wie sollte es anders sein. Zeitgleich landete der Gleiter ihres Meisters. Er stieg aus und trat an Janus`Seite, ohne Zoey zu beachten. Seine beiden Leibwächter waren um ihn herum und im Schlepptau waren Jennifer, die etwas zerkratzt und blutig aussah und ein unbekannter Typ (Bastas). Wer war Letzterer schon wieder? Wieder ein Krimineller wie Mister Reth oder Avlan? Sie ließ ihre Fühler ausfahren, doch erreichte ihn nicht, da sie sich immer noch um ihren Schutz bemühte. Die Macht zu beherrschen war schwer!

Auch Saphenus`Identität wurde bestätigt und der Einsatzleiter war vorgetreten. Jennifer trat vertraulich an Saphenus`Seite. Zoey starrte wie gebannt auf das Schauspiel vor sich! Hatte Saphenus sie gerettet oder wie? Was erzählten sie da? Dann drohte ihr Meister dem Einsatzleiter. Endlich gaben sie den Weg frei. Zoey erhob sich rasch und säuberte ihre Knie mit den Händen und lief den Anderen zügig nach. Ihr Meister hatte Jennifer an die Hand genommen! Wenn das Talitha jetzt sehen würde!? Vielleicht würde Zoey ihr das ja mal stecken! Irgendwie passte ihr der Anblick, den die Zwei ihr boten, nicht! Jennifer flüsterte Saphenus etwas ins Ohr. Zu gern hätte Zoey gewusst, was?

Sie traten alle in einen der Turbolifte und die Tür schloss sich und schon rasten sie in enormem Tempo hoch. Zoey stand neben dem Grafen, ihrem Meister und Jennifer genau gegenüber, und konnte nicht anders und schenkte beiden einen düsteren Blick. Warum konnte sie auch nicht so genau sagen? Doch, konnte sie! Er hatte sie nicht eine Sekunde beachtet und sowas, konnte eine Frau wie Zoey, die in den letzten Jahren oft im Mittelpunkt gestanden hatte, absolut nicht ausstehen und ertragen! Sie war seine verfluchte Schülerin, verdammt nochmal! Die Schülerin des Gouverneurs! Bescheuerte Jennifer! Da sah Zoey lieber Talitha, dieses unscheinbare unsichtbare Ding, die sich stets im Hintergrund hielt, an seiner Seite. Irgendwie war sie eifersüchtig, auf eine ganz gewisse Art und Weise!


Oben angekommen, die dumme Gans im Schlepptau, wurden sie natürlich sofort durchgelassen. Ach, und dann folgte so eine rührende Szene, dass Zoey sich schwer beherrschen musste, nicht mit Kotzen anfangen zu müssen! Lord Saphenus hätte Jennifer gerettet! Ooh, wie niedlich! Sie wurde von einem Arzt abgeholt. Jennifer gab doch dann Saphenus tatsächlich einen Kuss! Zoey begann zu kochen! Das würde sie alles haarklein Talitha stecken! Allerdings konnte Zoey froh sein, dass diese sithgeile Schlampe nicht auf ihren Grafen stand! Sie hätte ihr die Augen ausgekratzt! Mit Sicherheit!

Vielleicht könnte Zoey alles auch gegen ihren Meister als Druckmittel verwenden, wenn es nötig sein würde. Sie sollte es Talitha nicht gleich zu vorschnell verraten! So machten doch das hier alle!? Zoey hatte nur aufgepasst und etwas gelernt!



Brentaal, McCathys Firmensitz: Mister McCathy, Jennifer, Zoey, Janus, Tyris, Selura und Saphenus
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Kelads Apartment | Vor der Türe ] Matthew, Tyris' Sicherheitsmänner (NPCs)


Matthew wartete noch auf eine Antwort des Grafen da kam einer der Menschen zurück mit der Nachricht das sie ihn sofort zum Hauptgebäude der Brentaal Bergbau Inc. bringen sollten. Nun somit war die Antwort seines Meisters obsolet, Matthew packte das Com ein und stieg wieder in den Gleiter.

Auf dem Weg durch die Hauptstadt sah Matthew erneut die Daten von Kelad durch und stieß auf ein unfertiges Holowerk, es bezog sich wohl auf eine seiner Musen die er zuletzt getroffen hatte, doch fehlten im Gegensatz zu anderen Eintragungen bei ihr sämtliche Daten, lediglich ihr Name war angegeben. Matthew startete eine Holonet suche doch auch hier konnte er sie nicht sofort finden, also weitete er die Suchgebiete auf die Galaxie aus und nahm auch Artikel und sonstige Beiträge ins Suchmuster auf, gerade als die Suche programmiert war sprach der Fahrer ihn an. „Der ganze Block ist gesperrt wenn wir dort landen werden wir sofort Festgesetzt, die Gleiter von Gouverneur Lemur und Mister Reth sind schon vor Minuten gelandet und sie haben das Gebäude betreten.“

„Landen sie einen Block weiter und warten sie dort ich werde das Gebäude auf anderem Weg betreten. Fliegen sie nahe an dem Gebäude vorbei.“ Brentaal war zwar keine Planetenstadt wie Coruscant, Taris oder Bastion aber dennoch war das Gebäude mehrere hundert Stockwerke hoch, und die Absperrung der Polizei bezog sich vor allem auf den Boden, in 100 Metern Höhe waren nur wenige Gleiter der Polizei zu sehen. Als eine Lücke in dem Netz sichtbar war öffnete Matthew in voller Fahrt die Gleitertür und sprang. Er segelte die 15-20 Meter auf das Gebäude zu und verlor einige Meter an Höhe, dann sammelte er die Macht in seinem Körper und schickte sie in seine Muskeln. Sein Meister hatte ihm die Perfekte Körperbeherrschung erklärt und sie hatten auch bereits Trainiert, doch ob sich diese Technik für einen solchen Sprung eignete hatte der Graf nicht erklärt. Er verstärkte nocheinmal seine Beine und seinen Rücken und landete dann mit einem Vernehmlichem rumms auf einem Balkon im schätzungsweise 90ten Stockwerk. Er landete auf den Füßen federte in die Knie und rollte sich über die Schulter ab, die Kraft seines sturzes wurde umgelenkt in eine Vorwärtsbewegung und er flog mehrere Meter vorwärts. Bei seinem Unkontrollierten Flug in Richtung Gebäude zerschmetterte seine Schulter die gläserne Balkontüre und schließlich kam er rutschend in einem Gang zum stillstand. Matthew richtete sich auf und betrachtete seinen „Eingang“, er war 5 Meter in den Gang hineingeflogen ehe er auf der seite Liegend zum stopp gekommen war, die Bacta Schiene an seinem Handgelenk war zerbrochen und das Bacta ausgetreten, einer der Splitter hatte sich durch seine Robe geschnitten und ihm einen Handteller großen schnitt am Oberarm verpasst. Langsam richtete er sich auf, er hatte weitaus mehr Macht beim abfangen nutzen müssen als er gedacht hatte und er spürte wie seine Kräfte schwanden ihm wurde für einen Moment schwarz vor den Augen und er musste sich an der Wand abstützen. Sein Hunger wurde noch etwas bohrender, sobald er hier fertig war musste er sich dringend ein Opfer suchen, prompt hörte er auch schon schritte aus einem Nebengang.

Suchend schaute Matthew sich um, doch er war am Ende eines Büro gesäumten Ganges und jedes Büro hatte Glaswände, wie durch ein wunder waren sie alle leer, dennoch würde er sich darin nicht verstecken können. Also entschied er sich für die Konfrontation, mit der Hand am Schwertgriff bewegte Matthew sich langsam in Richtung des angrenzenden Ganges. Als noch gut 2 Meter zwischen der Ecke und Matthew waren bewegte sich der erste Sicherheitsdroide um selbige und begann den Bereich zu Scannen. Matthew drehte seine unversehrte Schulter vor und verbarg den Schnitt und seine kaputte Armschiene unter seinem Umhang und hinter seinem Rücken. Hinter dem Sicherheitsdroiden tauchte ein zweiter Droide auf und beide hatten den Blaster schon halb aus dem an ihrer Hüfte montierten Halfter gezogen. „Können sie sich Ausweisen ? Dieser Bereich hat Sicherheitslevel 3 Beta.“ Matthew legte den Kopf schräg. „Ich denke ich habe mich verlaufen ? Wie komme ich zum Büro des Inhabers ?“ „Das Büro des Inhabers ist im Sicherheitsbereich Level 1 auf Ebene...“ „Halts Maul 945“, schnauzte der Zweite Droide: „Weisen sie sich aus oder wir entfernen sie aus diesem Gebäude“ Verdammt dachte Matthew, die Droiden waren wohl nicht ganz so dämlich wie es immer hieß. „Nein ich habe keinen Ausweis dabei der liegt im Hotel... Ich hab einen Termin bei Mister McCathy wenn sie mich bitte zum nächsten Turbolift bringen könnten.“ „Nehmen sie die Hände nach vorn, wir bringen sie zur Überprüfung in einen Sicherheitsbereich.“

Langsam bewegte Matthew seine Hand vorwärts, jedoch lies er den Griff seiner Vibroklinge nicht los. In einer fließenden Bewegung aktivierte er die Klinge und lies sie einen Halbkreis vor dem ersten Droiden machen, der gezogene Blaster wurde in der Mitte geteilt, einen Moment später hatte Matt dem zweiten Droiden beide Hände abgeschlagen und holte aus um selbigen Droiden zu Köpfen. Der erste Droide verpasste Matthew einen Nierenhieb, ein normaler Mensch wäre wohl vor Schmerz zusammengesunken, doch Matthew hatte keine Niere er konterte mit einem Ellenbogenstoß gegen den Hals des Droiden und schlug noch einmal mit seinem Schwert nach, der Kopf des Droiden rollte den Gang entlang, der zweite Droide hatte versuch ohne Hände seinen Blaster auf zu heben, Matthew verpasste ihm einen Kniestoß vor den Kopf und versenkte dann sein Schwert in des Droidens Brust. Er versuchte die Klinge aus dem Droiden zu lösen, doch sie lies sich nicht sofort bewegen, er legte die zweite Hand auf den Droiden und drückte dagegen, schließlich hatte er seine Waffe frei, aber die Armschiene behinderte ihn. Genervt löste er das Gerät und lies es auf den Boden Fallen.

Mit tief ins Gesicht gezogener Kaputze und unter seinem Mantel verborgenem Blaster in der Hand eilte Matthew durch die Gänge, er hatte sich schon mehrmals vor Sicherheitskräften versteckt, in Aktenkammern und Kopierzimmern, einmal sogar in einer Besenkammer. Doch nie konnten ihn die Menschen entdecken, wie auch wenn er sie mittels seines Machtsinnes bereits im voraus durch Wände und Räume hinweg wahrnehmen konnte. In einem Büro entdeckte Matthew eine Sicherheitskarte und mit selbiger aktivierte er gerade einen Turbolift um ein paar Stockwerke weiter nach oben zu fahren. Das Terminal des Turbolifts hatte auch einen Lageplan des Gebäudes und somit wusste Matthew nun wo er eigentlich hin musste. Auf den Oberen Ebenen war wieder weniger und subtileres Sicherheitspersonal vertreten, somit konnte Matthew mehrere Etagen zu Fuß hinter sich lassen ehe er aus einem Treppenhaus heraus direkt in einen Sicherheitsmann hinein lief. Er hatte den Menschen schon vorher registriert doch trat der grau melierte Mann in Uniform eben in dem Moment aus einem Toilettenraum als Matthew gerade an selbiger Tür vorbei huschen wollte.

„Halt was machen sie hier.“ Matthew erstarrte für einen Moment, er hielt dem Mann den gestohlenen Ausweis unter die Nase und wollte schnell weiter gehen, es waren bloß noch ein paar Etagen ehe er an seinem Ziel war. Die Hand des Mannes landete auf Matthews Schulter. „Dieser Ausweis hat hier oben keine Gültigkeit, setzen sie die Kapuze ab.“ Matthew wirbelte herum und drückte den Mann gegen die Wand. Viele Möglichkeiten blieben ihm nicht, seine Machtreserven waren fast aufgebraucht, und leicht zu beeinflussen war sein gegenüber sicherlich nicht, einschüchtern war auch keine gute Alternative, also verblieb Matthew bloß noch eines, seine Hand schmetterte gegen den Kehlkopf des Sicherheitsdienstleisters und dann zerrte er ihn zurück in die Toiletten. Der Mann gab bloß noch ein Gurgeln von sich, sein Kehlkopf musste zertrümmert sein und nun erstickte er Qualvoll. Der Geruch der Todesangst den er in diesem Moment ausströmte machte Matthew halb rasend, aber nein, er musste sich beeilen er hatte keine Zeit für so was. Er zog dem Mann Mütze sowie Jacke aus und kontrollierte ihn auf einen Ausweis, er fand ihn doch außerdem fand er auch einen stummen Alarm-schalter, auf dessen Auslöser sich der Daumen des sterbenden verkrampft hatte.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Brentaal Bergbau Incorporated Wolkenkratzer | in der Nähe von McCathys Büro | Toiletten ] Matthew, toter Sicherheitsmann von Brentaal Bergbau Inc. (NPCs)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Vorplatz des Firmensitzes von Brentaal Bergbau | Janus, Selura, Tyris, Zoey, Sicherheitskräfte

Eine unverkennbare Anspannung lag in der Luft, als die Polizisten und der Einsatzleiter über die Worte des Grafen nachdachten. Seine Identität war bestätigt und damit standen die Sicherheitskräfte nun vor einem Problem, ein Mitglied des Sith-Ordens anzugreifen oder zu verhaften wäre eine politische Katastrophe und konnte sie leicht die Karriere und die Köpfe kosten. Doch zugleich hatten sie offenbar den Befehl, den Firmensitz zu sichern, und konnten die Angehörigen des dunklen Ordens nicht einfach ohne weiteres passieren lassen. Eine Zwickmühle, für die Janus fast schon Bedauern empfand, doch nur fast. Diese niederen Kreaturen standen dem blassen Fastmenschen wortwörtlich im Weg und das schätzte er nicht, aber er blieb äußerlich ruhig, ein diplomatisches Lächeln auf den Lippen. Denn auch er konnte nicht einfach gewaltsam vorgehen und sich Zutritt verschaffen, tote Polizisten wären ein mehr als hässlicher Fleck auf seiner weißen Weste und würden seine sorgfältig kultivierte Reputation als zuverlässiger und moderater Partner der „Gewöhnlichen“ schwer beschädigen, wenn nicht sogar ruinieren. Nein, diese Situation erforderte Finesse und Geduld, und so entschied der Vollstrecker abzuwarten. Saphenus besaß als Gouverneur von Korriban eine größere Autorität in den Augen der weltlichen Institutionen und somit würde es dem Zabrak zufallen, die Sicherheitskräfte zu überzeugen. Das Resultat war eine nervöse Stille, als die Polizisten ihre Waffen senkten, noch immer alarmiert und vorsichtig, doch nun auch wissend, wen sie vor sich hatten. Der Einsatzleiter zögerte noch etwas und verharrte noch eine Weile hinter den schützenden Reihen seiner Männer. Klug, fand Janus, vermutlich hielt er Rücksprache mit seinen Vorgesetzten und versuchte, sich Sicherheit zu verschaffen. Erst nach dieser Wartezeit näherte sich der leitende Beamte den Sith und Janus stellte sich innerlich bereits auf die Verhandlungen ein, da spürte er eine vertraute Aura in der Macht und am Himmel war ein Gleiter zu erkennen, der sich rasch dem Firmensitz näherte, landete und prompt von Polizisten umstellt wurden. Heraus stiegen Saphenus und zwei weitere Lebewesen, bei einem handelte sich um Jennifer McCathy. Sie wirkte angeschlagen und erschöpft, was prompt die Neugier des Grafen weckte. Auch der andere Begleiter des Gouverneurs war interessant, ein Mirialaner (Bastas), in dem die Macht stark war, wie Janus feststellte, als er seine Sinne nach dem Nichtmenschen ausstreckte. Wer war dieser Mann und was hatte er mit Saphenus zu schaffen?

Die Prozedur wiederholte sich, auch der Zabrak wurde erst misstrauisch beäugt, überprüft und dann, als klar war, um wen es sich handelte, mit plötzlichem Respekt behandelt. Scherzhaft raunte der Gouverneur Janus einen Kommentar zu dieser Begrüßung zu, woraufhin der Aristokrat dünn lächelte und nickte.


„Gouverneur. Die Sicherheitskräfte Brentaals sind offenbar bestrebt, ihr Budget zu rechtfertigen.“


Begrüßte Janus seinen Verbündeten mit glatter, ruhiger Stimme und beobachtete die anschließenden Verhandlungen. Geschickt lobte der Gehörnte den Einsatz der Polizei gegenüber dem Einsatzleiter und machte seinen Wunsch deutlich, die zitternde Jennifer zu ihrem Vater zu bringen. Für eine Weile zeigte sich der leitende Beamte unbeeindruckt, doch als der Krieger eine düstere Miene aufsetzte und die Vorgesetzten des Mannes ins Spiel brachte, knickte er schlussendlich doch ein. McCathys Name war offenbar ebenfalls hilfreich gewesen. Erhielt die Rentenkasse der örtlichen Sicherheitskräfte die ein oder andere Spende aus seiner Tasche? Das würde einiges erklären. In der Haltung eines strahlenden Retters nahm Saphenus Jennifer an der Hand und führte sie zum Eingang, Janus und die anderen folgten. Amüsiert stellte der Graf fest, dass man sie diesmal nicht warten ließ, sie wurden ohne Verzögerung zu McCathy vorgelassen. Ein Zeichen, wie sich die Machtverhältnisse geändert hatten. Im Büro des Firmenchefs eingetroffen wurden sie Zeuge einer rührenden Szene, der ältere Mann sprang förmlich aus seinem Stuhl, umarmte seine Tochter und erkundigte sich voller Sorge nach ihrem Wohlergehen. Die Lippen des Sith kräuselten sich zu einem schmalen, verächtlichen Lächeln. Schlussendlich war McCathy eben doch schwach und emotional.

Die Vater-Tochter-Szene ging noch weiter und es war von einem Angriff die Rede, vor dem Saphenus die junge Frau offenbar gerettet hatte. Ein Spion? Damit war wohl der grünhäutige Nichtmensch gemeint. Jennifer bestätigte noch einmal, dass der Zabrak sie tatsächlich gerettet hatte, dann wurde die sie von einem Arzt aus dem Raum begleitet. Allerdings nicht, ohne Saphenus zuvor einen dankbaren Kuss auf die Wange zu hauchen. Janus unterdrückte ein süffisantes Grinsen, als er konsternierte Miene von McCathy senior erblickte. Der Firmenchef brauchte ein paar Momente, um seine Fassung wiederzugewinnen, sah seiner Tochter besorgt nach und setzte sich dann, wobei er Saphenus fixierte.


„Sie werden mir erklären müssen, was passiert ist. Sollten Sie irgendeinen dieser Tricks mit dem Verstand meiner Tochter angestellt haben...“

Verlangte er zu wissen und seine Stimme war drohend, doch zugleich war darin eine gewisse Unsicherheit zu hören. Albert McCathy wusste schlicht und ergreifend nicht, was passiert war, und das störte jemanden wie ihn natürlich ungeheuer. Janus lächelte verbindlich.


„Aber Mr. McCathy, wie kommen Sie denn auf einen solch absurden Gedanken? Ihr Bild von den Sith scheint mir doch etwas von...abstrusen Vorstellungen geprägt zu sein. Vorstellungen, die offenbar auch von gebildeten Menschen gehegt werden, die es eigentlich besser wissen müssten. Ich bin mir sicher, Gouverneur Saphenus wird Ihnen gerne erklären, wie er Ihre Tochter gerettet hat. Wie gut, dass er zur Stelle war, um sie zu beschützen.“


Im Gegensatz zu ihrem Vater, war der unausgesprochene Zusatz, der den Firmenchef gewiss treffen würde, die Stimme des Grafen war voller öliger Freundlichkeit und sein Lächeln beinah spöttisch. Eine interessante Geschichte, da war er sicher. Etwas in seinem Hinterkopf meldete sich, eine vertraute Präsenz, und der Sith kniff kurz seine Augen zusammen und konzentrierte sich. Ja, hier im Gebäude...Matthew war hier.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | McCathy-Tower | Janus, Selura, Tyris, Zoey, Saphenus, Bastas, Albert McCathy (NSC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Brentaal Bergbau Incorporated Wolkenkratzer | in der Nähe von McCathys Büro | Toiletten ] Matthew, toter Sicherheitsmann von Brentaal Bergbau Inc. (NPCs)


Für einen kurzen Moment erstarrte Matthew und starrte auf den Alarmknopf. Nun musste er sich wirklich beeilen, eilig zog er die Jacke und die Mütze an, befestigte den Ausweis an der Jacke und schnappte sich das Funkgerät. Dann setzte er den Leichnahm auf die nächste Toilette und schloß die Kabine von innen ab. In einem Satz sprang er über die Kabinenwand und eilte aus dem Toilettenraum hinaus. Die Sicherheitskräfte des gesamten Gebäudes waren in Aufruhr, mehrere Aufzüge wurden mit Männern bemannt und in verschiedene Etagen geschickt. Matthew schaute auf seinen Ausweis Taylor Harsen, im nächsten moment erschallte der der Funk „Taylor was ist los ? Das war dein Alarmknopf der losgegangen ist.“ Matthew versuchte die Stimme des Toten Wachmanns zu imitieren, hofftentlich reichte es für die Funkverbindung. „Bei mir ist alles in Ordnung ich war nicht am Alarm, was ist bei Euch los ?“ Der Mann am anderen Ende der Leitung schwieg.

Matthew drückte sich an einer Kamera vorbei und betrat das Treppenhaus, seine Machtsinne sagte ihm das auf allen Etagen nun bewaffnete Einsatztrupps aus den Aufzügen stiegen und er hoffte das er schneller als sie bei McCathys Büro ankam. Er rannte die letzte Etage hinauf und stürmte den nächsten Gang hinunter. Er stürzte auf das Büro zu und überraschte den Wachmann, obwohl der sicherlich alarmiert worden war. Ein gut gezielter und nicht zu fester Schlag mit der Handfläche gegen den Kopf des Mannes lies ihn zusammensacken wie ein nassen Sack. Eilig öffnete Matthew die Türe und landete im Vorraum des Büros. Matthew lies den Wachmann neben der Türe liegen und deutete der vor Schock starr an ihrem Schreibtisch sitzenden Sekretärin sich ruhig zu verhalten. „Kein Mucks keine Probleme, klar ?“ Ein zitterndes Zucken ihres Kopfes sollte wohl Zustimmung bedeuten und Matthew ging zur Bürotüre von McCathy.

Er klopfte und öffnete dann zögerlich die Türe: „Sir wenn ich sie...“ „Verschwinden sie gefälligst !“, donnerte McCathy. Matthew konnte nun einen Blick ins Büro werfen, noch immer die Mütze des Sicherheitsmannes tief ins Gesicht geschoben erkannte McCathy ihn nicht als Sturns Schüler und abgesehen von dem Grafen und dem Gouverneur schien auch sonst keinem etwas ungewöhnlich zu sein. „Aber Sir ich müsste ihnen etwas wichtiges...“ „Ich will nicht gestört werden, Vanessa warum lassen sie diesen Taugenichts einfach so in mein Büro platzen ? Vanessa ?!?“ Ein leises Wimmern hinter Matthew verriet ihm das Vanessa wohl offensichtlich die Sekretärin war die ja nichts für den Eindringling konnte der Albert McCathy nun so dreist störte. „Aber Sir, es gibt ein Sicherheitsproblem.“ Matthew hatte einen unsicheren leicht erschrockenen Ton angeschlagen, so als fürchte er McCathy könne ihn als Überbringer schlechter Nachrichten für selbige Strafen. McCathy wedelte mit der Hand und bedeutete Matthew zu schweigen und näher zu treten. Er selbst drängte sich zwischen seinem Besuch hindurch und kam fuchsteufelswild auf Matthew zu gestampft.

„Sir, jemand ist ins Gebäude eingedrungen und hat es geschafft sich zu den Oberen Etagen zutritt zu verschaffen. Die Sicherheit weiß noch immer nicht was der Eindringling hier will, und an ihrer Stelle würde ich dafür sorgen das sie es nie herausfinden.“, zuerst mit nervöser Stimme gesprochen richtete sich Matthew mit jedem Wort weiter auf und brachte ein überlegenes Grinsen auf seine Lippen.

„Mister McCathy sie wollen doch sicher nicht das ihre Sicherheitsleute in Besitz der brisanten Informationen kommen die ich mit mir führe.“ In dem Gesicht des Geschäftsführers war noch immer nur Unverständnis zu lesen also umrundete Matthew ihn und kniete vor seinem Meister nieder.

„Meister, ich habe getan wie ihr Verlangt. Ich habe die Aufzeichnungen besorgt die ihr wolltet und außerdem habe ich andere beweise die unser Ziel schwer belasten, unter anderem auch Daten die das Ziel in Verbindung mit der Neuen Republik bringt.“, während er sprach zog Matthew das Datenpad von Tyris aus der Tasche und reichte es Janus damit dieser sich die Daten selbst ansehen konnte. Schließlich stand er auf und stellte sich hinter seinen Meister und grinste Dr. Liviana breit an. Ihr Kleid hatte dreckige Stellen auf Höhe ihrer Knie offensichtlich war sie nicht ansatzweise so gut an den Polizei sperren vorbei gekommen wie er, und allein das versetzte Matthew in hochstimmung.



[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | McCathy-Tower | Büro von Albert McCathy] Janus, Selura, Tyris, Zoey, Saphenus, Bastas, Matthew, Albert McCathy (NSC)
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Umland Cormands | Gleiter] Bastas, Saphenus; Jennifer McCathy (NPC) - Leibwächter (NPC)

Der Mirialaner blickte den Sith unverständig an. ‚Die Macht zeigt sich uns auf mannigfaltigen Wegen‘. Er runzelte die Stirn und hatte keine Ahnung wovon der Zabrak sprach. Die ‚Macht‘, ein ‚Energiefeld‘? Er versuchte dem Schwall der Worte seines Gegenübers zu folgen; durch Gefühle kann diese Energie abgerufen werden, um ‚außergewöhnliche Dinge‘ zu vollbringen. Aha. Bastas kam in den Sinn wie er Jennifer befohlen hatte aufzuwachen und richtete seinen Blick auf das, was er in diesem Moment gefühlt hatte. Er war voller Wut, voller Ärger und gewissermaßen auch voller Angst. Wenn diese Gefühle das Energiefeld fokussierten, dann war es für ihn ein leichtes auf die Macht zuzugreifen. Saphenus kam auf die Feinde der Sith zu sprechen und sein eines Auge spie Gift und Galle als er die ‚Jedi‘ erwähnte. Er erläuterte jedoch nicht weiter wer sie waren und inwiefern sie sich von den Sith unterschieden. Der Tonfall des Zabraks reichte jedoch aus, damit sich der Mirialaner diese Notiz im Kopf festnagelte.

Bastas stockte in der Bewegung als Saphenus weitersprach. „Der Imperator ist das Oberhaupt der Sith?“ Er massierte sich die Stirn und blickte an dem Gouverneur vorbei. Seine Gedanken rasten um dessen Worte zu verarbeiten. „Mehr noch, er ist selbst ein Sith? Dann gehört Ihr ja auch zu dem Imperium und mit dem Treueschwur bin nun auch ich ein Teil des Imperiums?“ Der Mirialaner lehnte sich in zurück, was dem ledernen Sessel ein kurzes Knarzen entlockte. Er betrachtete wie die Hauswände an dem Gleiter vorbeizogen, während ihm Stück für Stück bewusst wurde, welche Auswirkungen das Aufeinandertreffen mit Saphenus hatte. Einem mysteriösem Kriegerorden beizutreten war die eine Sache, aber von einem Kriminellen zu einem Teil des Imperiums zu werden, hatte eine ganz andere Perspektive. In seinen Gedanken gefangen bemerkte er gar nicht wie auch Saphenus kurz verstummte und dessen Gedanken abglitten.

Erst als dieser weitersprach, horchte Bastas auf und sah den Einäugigen wieder an. Ernst fuhr er fort und erklärte ihm, dass auch er jene Fähigkeiten erlernen könne, aber dies seinen Preis habe. „Ich habe bereits so viel in meinem Leben geopfert, da glaube ich auch diesen Preis noch zahlen zu können.“ Er grinste gequält, aber sein Lächeln verschwand schnell wieder als Saphenus auf das zu sprechen kam, das er geopfert hatte. Spielte der Zabrak auf sein verlorenes Auge an? Bastas runzelte die Stirn und fuhr sich unwillkürlich über seine Augenlider. Die Umstände unter denen der Gouverneur sein Auge verloren hatte, mochte er sich nicht ausmalen.

Er grinste in Erwartung eines Scherzes, als der Sith ihn dazu aufforderte ihn bei seinem Treffen mit McCathy zu begleiten, wurde dann aber urplötzlich ernst, als er bemerkte, dass Saphenus keineswegs Witze machte. Er wurde nicht schlau aus dem dürren Zabrak. Fast hätte er ihn fast umgebracht, jetzt alberte er darüber, dass er Jennifer nicht erschrecken solle. Doch aus einem unerfindlichen Grund neigte er dazu dem Sith fast ein stückweit zu vertrauen.

Der markante Wolkenkratzer erschien vor Ihnen und er konnte noch immer nicht fassen, dass er gleich dem Mann gegenüber treten würde, dessen Tochter er entführen wollte und dessen Reichtum er in Teilen mit entwendet hatte. Er schmunzelte in sich hinein angesichts der Ironie der Umstände. Jennifer erwachte keuchend, als wäre sie jemand aus einem Albtraum gerissen worden. Ihre Blicke trafen sich kurz und lösten einen Kurzschluss in dem Hirn des Mirialaners aus — er hatte schlichtweg keine Idee wie er ihre Panik niederkämpfen konnte. Beruhigend sprang der Zabrak ein und Bastas versuchte einen beschwichtigend-ernsten Gesichtsausdruck zu machen, der einem imperialen Agenten würdig war.

Das Shuttle begann einen trägen Landeanflug und landete sachte auf der umstellten Landeplattform. Ganz in der Rolle des Samariters stützte Saphenus die noch immer etwas benommene Jennifer, während Bastas mit einigen Schritten Abstand die Rampe des Gleiters verließ. Der Gedanke an die Höhe der Landeplattform erfüllte ihn mit einem unangenehmen Schwindel und er zwang sich keinen Blick über die Brüstung hinab in die unendliche Tiefe zu werfen. Stattdessen blickte er zu der Gruppe hinüber. Sein Blick wanderte über den schlanken Körper der in ein weißes Kleid gehüllten Menschenfrau. Sie war wesentlich älter als die ehemalige Klinge, aber nichtsdestotrotz äußerst attraktiv. Er hätte sie durchaus auch als Hure in einem der etwas edleren Bordelle der Klingen antreffen können und das meinte der Mirialaner durchaus positiv.

Die nachtschwarze Robe des Mannes neben der Menschenfrau bildete einen harten Kontrast zu dem schneeweißen Kleid der Schönheit. Die blassen, aristokratischen Züge und das herrische Auftreten bewirkten eine direkte Antipathie in dem jungen Mirialaner, doch sobald sie sich der Gruppe näherten konnte er einen kurzen Blick auf den metallenen Gegenstand an dessen Gürtel werfen, der dem Griff der Waffe, die Saphenus gegen ihn eingesetzt hatte, stark ähnelte. Unwillkürlich fasste er sich an den Hals, als die Erinnerungen an die lodernde Klinge in ihm geweckt wurden. Er nahm an, dass der schlanke Mann ebenfalls ein Sith war und brauchte ihm unwillig etwas Respekt entgegen.

Die dritte Person im Bunde war ebenfalls ein Mensch, eine Spezies, dessen männliche Form ihn jedes Mal unweigerlich an die ‚Iron Fist‘ denken lassen musste. Der vergleichsweise etwas kleinere Mann passte auch am ehesten zu den Typen, die Teil der ‚Faust‘ waren — zurückgegelte Haare, markante Gesichtszüge und eine schwarze Lederjacke, die sich um die muskulösen Arme presste. Kein Wunder, dass er den Mann auch eher als unsympathisch einstufte.

Er hielt sich an Saphenus, der einzigen Person, die er ansatzweise kannte und versuchte mit einem heldenhaft-angeschlagenen Gesichtsausdruck den imperialen Agenten zu mimen, während sie durch die Gänge des McCathy-Towers gingen. In dem Büroraum angekommen, schlang der Vater seine Tochter in die muskulösen Arme und Saphenus stellte sich als ihr Retter dar. Bastas fragte sich, wie McCathy wohl reagieren würde, wenn er wusste, dass Saphenus maßgeblich an der blutenden Platzwunde an ihrem Kopf beteiligt war und schmunzelte kurz. Jennifer wurde mit einem Leibarzt weggesandt und gerade als die Situation sich zu entspannen schien, platzte ein Sicherheitsmann herein und klärte den Geschäftsführer über ein Sicherheitsproblem auf. Bastas reagierte ähnlich unverständlich wie McCathy selber und er vermisste sein A-280C zunehmend schmerzlich. Unwillkürlich tastete er eine unauffällige Tasche an seinem Oberschenkel ab um sich zu vergewissern, dass seine Vibroklinge noch an Ort und Stelle war. Der Eindringling drängte sich in den Raum und kniete überraschenderweise vor dem Aristokraten nieder. Bastas runzelte die Stirn. Der braunhaarige Sicherheitsmann gehörte auch zum Imperium? Langsam begann der Mirialaner zu begreifen und beobachtete mit zunehmenden Interesse das Schauspiel. Der Eindringling sprach von belastenden Material, meinte Saphenus das, als er davon sprach, dass sie sich das Geld von McCathy holen wollten? Erpressung?

Der Geschäftsführer nahm das Datenpad zögerlich und mit spitzen Fingern entgegen, als wäre es ein giftiges Insekt, das jederzeit zuschnappen konnte. „Belastendes Material? Die Neue Republik? Das ist doch vollkommen absurd. Jeder weiß, was Brentaal Bergbau Inc. für diese Stadt und für das Imperium getan hat.“ Auf seiner Stirn bildete sich eine kleine Zornesfalte, als er das Pad zu sich hindrehte. „Was soll das alles, Gouverneur? Erst bringt ihr mir meine Tochter verletzt zurück und dann versucht ihr mich … zu erpressen?“ Er schüttelte den Kopf, startete aber nichtsdestotrotz das Video auf dem Datapad. Die Geräusche des Videos schallten unangenehm laut durch den Raum und McCathys blau belechtetes Gesicht wandelte sich von Erschrecken zu Entsetzen zu Wut. Er knallte das Pad auf den Tisch, seine Stimme war donnernd. „Meine einzige Tochter …“, er schüttelte angewidert den Kopf, „mit einem Bastard von Nichtmensch, wie konnte sie mich nur so hintergehen?“ Seine Muskeln spannten sich und er schlug mit der Faust auf den hölzernen Schreibtisch. „Und dann noch so ein hässlicher Twi’lek … Dabei weiß doch jedes kleine Kind, dass das dreckige Rebellenspione sind!“ Er bäumte sich wütend auf, bereit sich gegen die Anschuldigungen zu stemmen, blickte dann nochmal auf das Pad und sank geschlagen in seinem Stuhl zusammen. „Wenn das rauskommt, dann ist das mein Ruin … und Jennifer wird in den Medien zerpflückt, wenn nicht schlimmeres …“ Plötzlich um Jahre gealtert blickte er zu dem Zabrak auf. „Ich ahne was ihr vorhabt. Dass imperiale Gouverneure zu solchen Schlammschlachten in der Lage wären, hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung und schüttelte den Kopf. „Das ist doch Erpressung, das ist illegal!“ Er blickte nochmal auf das Pad, dachte kurz nach und sankt dann resigniert zusammen. „Aber ich weiß, was ihr damit meinem Unternehmen, meiner Tochter antun könnt …“

Der Geschäftsführer setzte sich auf und blickte den Einäugigen an. „Was wollt Ihr dafür, dass dieses Video verschwindet?“

[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | McCathy-Tower | Büro von Albert McCathy] Janus, Selura, Tyris, Zoey, Saphenus, Matthew, Bastas; Albert McCathy (NPC)
 
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Brentaal, McCathys Firmensitz: Mister McCathy, Jennifer, Zoey, Janus, Tyris, Selura und Saphenus


Der Vater war natürlich verwundert und wenig amüsiert, was hier gerade von Statten ging. Er äußerte sich auch gleich dazu. Dankbarkeit sah jedoch anders aus! Er unterstellte Lord Saphenus stattdessen irgendwelche Sithtricksereien und drohte ihm, wenn gleich er die Drohung nicht wörtlich aussprach. Dafür schien er sich zu unsicher zu fühlen. Auch, wenn sie unverkennbar im Raum stand. Seine übertriebene Selbstsicherheit fing an zu bröckeln, wenn auch nur ganz leicht und etwas zu spärlich für Zoeys Begriffe. Er wusste nicht so richtig, was er glauben sollte. Dennoch, wo nahm er nur sein übersteigertes Selbstvertrauen her?! Zoey war empört! Wie sprach er jetzt mit ihrem Meister! ? Das hatte ihr Meister nicht verdient! Sie würde sich nicht wundern, wenn Lord Saphenus die Beherrschung verlieren würde!

Janus mischte sich schnell ein. Er stellte die Sache richtig, wobei das Richtig zur öffentlichen Meinungsbildung der Normalsterblichen im Bezug zu den Sith stand, die von den Sith angestrebt wurde, denn mit der Realität hatte das wenig zu tun und McCathy schien schlauer und informierter zu sein, als es ihm zustand und es von den Sith erwünscht wurde. Zoey fragte sich, ob an McCathys Anschuldigungen etwas Wahres dran sein könnte? Die Macht war so vielfältig einsetzbar! Hatte ihr Meister wirklich nachhelfen müssen? Sie traute Jennifer das alles auch von selbst zu! Gedankenmanipulation! Auch dies wäre ein erstrebenswertes Ziel, was sie gerne selber noch erlernen wollen würde und dieser Blutsauger offenbar schon mit der Muttermilch aufgesaugt hatte! Oder bekamen deren Babys von Anfang an Blut? Obwohl sich der Graf hinsichtlich Matt wegen des Blutdurstes merkwürdig ablehnend geäußert hatte, hielt sie unbeirrt daran fest. Sie konnte dickköpfig sein! Der Graf verwies in dem Moment auf den Beschützerstatus, den ihr Meister inne gehabt hatte! Wie theatralisch?! Saphenus war Jennifers Held!


Dann kam es zur nächsten Szene! Es war wie in einem Theaterstück! Matt kreuzte an der Tür auf! Was trug er da? Hatte er unterwegs eine Bank ausgeraubt? McCathy herrschte ihn ungehalten an, zu verschwinden. Er hatte eine grauenvolle Art an sich! Diese Arroganz! Eigentlich hätte Zoey im Grunde nichts dagegen einzuwenden, wenn sie ehrlich war, wenn Matt sich auf den alten McCathy stürzen und ihn als Blutmahlzeit aussaugen würde. Matthew spielte eine Rolle! Erst unsicher, wie ein kleiner Angestellter, dann immer sicherer und überlegender. In dem Alten begann es offensichtlich, seiner Miene nach zu urteilen, zu arbeiten. Zoey verstand selbst nicht so genau, auf was Matt hinaus wollte? Er sprach doch von sich selbst, oder? Etwas irritiert beobachtete sie das Szenario weiter. Tatsächlich! Jetzt hörte Matt auf in Rätseln zu sprechen und wurde konkreter. Dafür wirkte nun der Alte leicht irritiert! Matt trat vor den Grafen, ging auf ein Knie und meldete ihm, dass er seinen Auftrag ausgeführt und was er mitgebracht hatte. Und das vor McCathy! Die Katze war aus dem Sack! Zoey musste sich ein Grinsen verkneifen! Sie musste zugeben, die Pointe war erste Sahne gewesen! Das hieß aber nicht, dass sie den Blutsauger deshalb besser leiden konnte! Oh nein!

Matt hatte nicht nur das angestrebte belastende Material mitgebracht, sondern noch weiteres belastendes Material, was den Alten der Spionage überführte. Er und die Republik?! Wer hätte das gedacht?!


Matt war fertig und kam zu ihr, grinste sie, mit einem Blick auf ihr leicht angeschmuddeltes Kleid, dreckig an und stellte sich neben sie. Musste er ausgerechnet hier neben ihr stehen?! Ihre Hände versuchten nochmals Schmutz vom Saum ab zu reiben. Ihr war nicht wohl dabei! Sofort fielen ihr ihre Angstbeklemmungen von vorhin wieder ein! Seine Worte dazu! Sie wollte und musste stark bleiben und sollte sich nichts anmerken lassen und ließ die unwohlen Gefühle auch nicht länger zu! Sie beugte sich deshalb zu ihm hin und zischte ihm ganz leise zu:

“Was gibt es da zu grinsen?! Den Alten kannst du von mir aus aussaugen, wenn er uns das Geld gegeben hat! Wir hatten hier einen tollen Empfang!”,

Zum Glück gab es genug Ablenkung! Mehr als genug! Der Geschäftsführer und Firmeninhaber bekam das Pad und nahm es fast pikiert entgegen. Noch tat er so, als wäre alles nur ein großes Missverständnis und völlig widersinnig! Seine Augen wurden aber rasch größer und größer. Zoey hätte es ihm zu gerne entrissen und selber mal einen Blick drauf geworfen. Sie konnte so neugierig sein! Sie vermutete, dass es erstmal um Jennifer ging. Zuerst schüttelte er noch ungläubig mit dem Kopf. Er spielte einen Film ab. Es schienen die brisanten Aufnahmen von seiner Tochter darauf zu sein. Das hatte er weder kommen sehen, noch sich träumen lassen! Sein Gesicht verfärbte sich scheinbar rot! Die Beleuchtung im Raum war mies und tünchte alles in ein kaltes Blau! Ihre weißen Stiefel und ihr weißes Kleid kamen damit gut zur Geltung, doch ihre Gesichtsfarben sahen eher kränklich aus! War es nun bei ihm Wut oder Scham oder Beides? Es schien Wut zu sein, denn dafür sprach die Zornesfalte, die er zog. Dann knallte er das Pad mit voller Wucht auf den Tisch. Zoey musste grinsen. Er war sowas von sauer! Arme Jennifer! Jetzt tat sie Zoey nicht mehr leid! Sie wollte gerne Mäuschen spielen, wenn er sie sich vorknöpfen würde! Er brüllte unkontrolliert herum! Er konnte kaum verkraften, was er gesehen hatte! Doch, dann ging er wieder ihren Meister heftig an und Zoey wurde echt wütend! Was bildete dieser arrogante Kerl sich eigentlich ein!? Sie hatte gehofft, dass er am Ende nur noch ein Schatten seiner selbst sein würde! Dann fragte er auch noch blöd, was sie von ihm wollten! Jetzt wurde es ihr aber zu bunt! In ihr begann es gefährlich zu brodeln! Sie musste etwas los werden und zwar sofort, auch, wenn sie nicht direkt angesprochen worden war, sondern eigentlich ihr Meister:

Mister, McCathy, ihre Art und Weise mit uns zu sprechen ist haarsträubend bzw. schlichtweg erschlagend und Sie vergessen, wen Sie vor sich haben und dass, obwohl wir es gut mit Ihnen meinen! Wir stießen bei Recherchen auf das belastende Material! Wir wollen Ihnen doch nur helfen! Sie erkennen Freund und Feind nicht! Das ist Ihr großer Fehler! Ihre Tochter ist Ihnen dabei meilenweit voraus! Nur, ausschließlich wegen Ihrer Tochter, sind wir hier!”

Abschätzig sah Zoey ihn an und fuhr sofort fort:

“Wir brachten das Material schließlich sofort zu Ihnen, ehe es Andere wie die Presse zu sehen bekommen haben! Ein Alien und ihre Tochter! Ihre einzige Tochter! Wie schmutzig und widerlich!”

Sie schüttelte missbilligend mit dem Kopf und seufzte theatralisch und genoss ihre Rolle plötzlich sehr. Es machte richtig Spaß! Oh, sie war voll in ihrem Element!

“Nun, allerdings sind wir gezwungen wie Geschäftsleute zu denken. Sie wissen warum, Mister McCathy! Stellen Sie sich nicht dümmer, als sie sind! Aber Erpressung würde ich das nicht nennen! Ein sehr unschönes und schlecht gewähltes Wort!”,

sagte sie tadelnd in ihrem Lehrerinnenjargon, als hätte sie einen kleinen Studenten von kaum 20 Jahren vor sich.

“Wie wäre es mit: eine Hand wäscht die Andere?! Auch, wenn ich Ihnen sagen muss, dass Sie keine Wahl haben, Mister McCarthy. In Anbetracht Ihrer Lage! Sie wissen genau, was wir wollen!”

Sie hatte bei den Worten ihren Zeigefinger genommen und zeigte absichtlich auf ihn. Dann lächelte sie ihn kaltherzig an. Zu gerne hätte sie jetzt das Datapad zu sich hinüber levitiert, doch wollte sie nicht, dass jemand in der Republik davon erfuhr, was sie hier im Imperium trieb und wenn er tatsächlich seine Kontakte dorthin hatte…!? Sie ließ es lieber, ging einen Schritt vor und nahm es mit Bedacht mit der Hand an sich und sah sich das schmutzige Filmchen mal an. Gleich zu Beginn zeigte Jennifer sich freizügig und in Reizwäsche! Na so ein dreckiges Luder!

“Allerdings…., würde die Presse dafür auch ein ordentliches Sümmchen fließen lassen?!”,

gab sie mittendrin laut zu bedenken und sprach nun auch so ganz nebenbei eine Drohung aus und sah die Anderen grinsend an und reichte das Pad an ihren Meister weiter. Hoffentlich nahm er ihr das Dazwischenfunken nicht übel, durchfuhr es sie plötzlich? Sie hatte schließlich nur helfen und vermitteln wollen! Plötzlich fiel ihr eine hässliche Szene vor Avlan, seinem Kumpel, diesem Anführer bzw. Redner und Grin auf Korriban in der Zentrale der Sekte ein. Sie ging einen Schritt rückwärts und stellte sich wieder zu Matt und schwieg jetzt besser. Das es mit ihr immer durchgehen musste! ? Aber, Matt hatte ja auch etwas sagen dürfen. Fein raus war nur Selura! Sie schwieg vor sich hin und beobachtete.


Brentaal, McCathys Firmensitz: Mister McCathy, Jennifer, Zoey, Janus, Tyris, Matthew, Selura und Saphenus
 
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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | McCathy-Tower | Büro] - Saphenus; Bastas Numeen; Janus Sturn; Selura Arka; Zoey Liviana; Matthew Severide; Tyris Reth; Albert McCathy (NPC)

Überlegenheit. Ein einfaches Wort mit immenser Bedeutung. Überlegenheit war wonach Sith strebten. Überlegenheit war Saphenus‘ Ziel. Überlegenheit war das, was er sein ganzes Leben vermisst hatte. Nun spürte er sie, langsam breitete sie sich von der Mitte seines Körpers aus und strömte bis in seine Fingerspitzen. Sogar der Schmerz in seinem Bein ließ für einige Augenblicke nach als sich Saphenus ganz diesem wohligen Gefühl hingab. Sein Lächeln wurde breiter und breiter. Während er den einäugigen Blick aufrechthielt hörte er McCathys Frage ob er den Verstand seiner Tochter manipuliert hatte ebenso wie er Janus‘ subtil anschuldigende Antwort mit anhörte. Trotz seines Einflusses und seines Geldes verstand McCathy nichts von der Macht und auch wenn seine Frage verständlich war, so war sie dennoch nicht zu entschuldigen. Nur die Geister der Schwachen und Labilen waren zu beeinflussen. Zwar fehlte es Jennifer an Intelligenz, doch die jahrelange Indoktrination durch ihren Vater hatte seine Ideale fest in ihrem Wesen zementiert. An ihnen war nicht durch eine bloße Handbewegung gepaart mit unsichtbarem Nachdruck zu rütteln. Saphenus lachte leise als McCathy vom Grafen aufgeklärt wurde als wäre er ein kleines Kind, dem man versuchte die Welt nahe zu bringen und das doch nur mit großen Augen vor einem stand und nicht folgen konnte. Die Illusion seiner Allmacht begann zu verschwinden, plötzlich wirkte auch der massive Schreibtisch in dem Büro nicht mehr so groß. Unsicherheit war in McCathy zu spüren. Sie war ein kleiner Funken, der noch unter Kontrolle gehalten wurde, der sich bald aber zu einem großen Feuer entwickeln würde. Er konnte sich nicht dagegen wehren.

Saphenus zögerte bevor er zu einer ausschweifenden Erklärung ansetzte wie er Jennifer aus den Fängen der Kidnapper gerettet hatte. Er spürte jemanden ganz in der Nähe, Janus‘ Einfluss haftete unweigerlich an ihm fest. Matthew, wurde es ihm bewusst und wieder zeigte er seine Zähne. Nun also fanden auch die kompromittierenden Beweise, die der merkwürdige Schüler des Grafen beschaffen hatte, ihren Weg zu ihnen. Schon klopfte es an der schweren Tür zu dem Büro und ein scheinbarer Sicherheitsmann betrat den Raum. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen musste Saphenus gar nicht sein Gesicht sehen um zu wissen, dass es sich um eine Verkleidung handelte. Als hätte er ein Ventil für seine drohende Hilflosigkeit gefunden donnerte McCathys Stimme durch den Raum, mit dem Körper eines Athleten erhob er sich von seinem Stuhl und schritt ehrfurchtsgebietend auf Matthew zu. Der hielt seine wimmernde und unterwürfige Scharade noch einige Momente aufrecht bis sich das leidliche Lächeln zu einem breiten Grinsen verformte. Er fiel vor Janus auf die Knie und überreichte ihm ein Datapad. Ein simpler, alltäglicher Gegenstand, der jedoch McCathys Leben entscheidend verändern würde. Ein kleiner Stich durchfuhr den Zabrak als er das Gerät in den Händen seines Verbündeten sah, gierig wollte er schon seine eigenen danach ausstrecken und nach ihm verlangen. Doch auf seinen Gehstock gestützt hielt er inne. Er musste sich zusammenreißen, dieser fragile Moment durfte nicht zerstört werden. Das Datapad wurde weitergereicht und fand seinen Weg nun zu McCathy, der es mit großen Augen entgegennahm. Saphenus blieb weiter stumm, noch war es nicht an der Zeit etwas zu sagen. Schon wurde der CEO von seiner Neugierde übermannt und ein Video wurde abgespielt. Auch wenn der Zabrak es selbst nicht mit ansehen konnte, so waren die Geräusche eindeutig. Lustvolles Stöhnen, ekstatische Seufzer und das Rascheln der Decken sprachen für sich. Beinahe regte sich etwas in Saphenus, das er seit dem Mord an Je’ana nicht mehr gespürt hatte, doch das warme Gefühl in seinem Becken wurde alsbald in den Hintergrund gedrängt als er sich der Hilfslosigkeit McCathys bewusst wurde. Der Mann sah seine Tochter in romantischer Zärtlichkeit vereint, nur leider nicht mit einem anderen Menschen sondern einem Twi’lek. Obwohl Saphenus selbst nur ein Humanoid war, so war er sich des allgegenwärtigen Rassismus sehr gut bewusst und jetzt spielte ihm genau der in die Hände. Für einen derart reichen Unternehmer, der sich in den höchsten Kreisen bewegte, war das ein Skandal, der ihn in den Ruin führen konnte. Von seinen Kindern wurde schlichtweg erwartet, dass sie sich mit ihren eigenen Artgenossen abgaben und die Nähe zu Nichtmenschen mieden. Wütend bäumte sich McCathys kräftiger Körper auf nur um anschließend in seinem Stuhl zusammen zu sacken. Letztlich stellte er die eine Frage, die Saphenus‘ Stichwort war:


„Was wollt Ihr dafür, dass dieses Video verschwindet?“


Doch statt seines wohlüberlegten Auftritts folgten Worte seiner Schülerin, die ihrem brodelnden Zorn nachgab. Saphenus warf ihr einen wütenden Blick zu. Ambivalent sprach sie davon, dass sie ihm einerseits nur helfen wollten, andererseits die Presse aber natürlich sehr interessiert an dem Stelldichein seiner Tochter war. Trotz des unpassenden Zeitpunkts musste der Zabrak erkennen, dass sie sich gut ausdrückte und beinahe glücklich realisierte er, dass sie sich mehr und mehr wie eine Sith verhielt. Die Republikanerin in ihrem Verstand wurde von Tag zu Tag kleiner während sie tiefer in die Dunkelheit schritt. Nun nahm sie das Datapad in die Hand und sah sich selbst das Video an. Unwillkürlich fragte Saphenus sich was die doch so adrette Archäologin dabei empfand das anscheinend verliebte Pärchen zu beobachten. Sie reichte ihm das Gerät, doch er verzichtete darauf es erneut abzuspielen. Stattdessen legte er es sanft auf den Schreibtisch sodass McCathy es sehen konnte. Der behielt die Beherrschung. „Spart euch die Andeutungen und subtilen Sprüche, der Zeitpunkt ist vorbei. Ich weiß noch immer nicht was genau ihr eigentlich von mir wollt. Geht es darum mich zu erpressen oder was?“


Für ihn war das wie Musik in seinen Ohren, ganz langsam und mit ungewohnt kräftigen Schritten ging er auf McCathy zu und beugte sich schließlich über dessen Schreibtisch.


„Was ich will?“, flüsterte er. „Ich will das, was Sie mir bei unserem letzten Treffen verwehrt haben. Ich will Ihre Unterstützung und vor allem will ich Ihr Geld!“ Er ließ seine Worte wirken, nur langsam schienen sie zu McCathy durchzudringen. „Vergessen Sie niemals, dass ich allem voran ein Sith bin. Ob etwas legal oder illegal spielt für mich keine Rolle solange es geeignet ist meine Ziele zu erreichen. Der Zweck heiligt die Mittel. Lassen Sie es uns ganz einfach machen: ich möchte, dass Sie sich eine einzige Frage stellen. Sind Sie bereit Ihren Ruf, Ihre Beziehungen und Ihr Unternehmen auf’s Spiel zu setzen oder geben Sie nach und geben mir, was ich will?“ Wieder machte er eine kleine Pause und setzte dann nach. „Ich will Ihnen Ihre Entscheidung einfacher machen. Sie wollten wissen, was mit Jennifer passiert ist. Nun, wir haben uns im ‚Golden Retreat‘ getroffen, einem Etablissement, das Ihnen bekannt sein dürfte. Rein freundschaftlich natürlich, schließlich ist Ihre Tochter eine bezaubernde Frau. Plötzlich aber war diese so friedliche Atmosphäre nicht mehr friedlich sondern vielmehr gewalttätig. Bewaffnete Männer haben das Gebäude gestürmt mit dem Ziel Ihre Tochter für ein Lösegeld zu entführen. Dabei sind sie über Leichen gegangen, die junge Empfangsdame hat ihr Leben verloren. Mir ist es gelungen sie daran zu hindern, dass sie Ihre Tochter mit sich nehmen. Mehr noch, ich habe sie ihrer gerechten Strafe zugeführt und einen nach dem anderen hingerichtet.“ Genüsslich leckte er sich über die Lippen und befeuchtete die spröde Haut. „Man könnte also sagen, dass ich Ihre Tochter gerettet habe, nur dank mir ist sie noch an Ihrer Seite. Vergessen wir also mal dieses unsägliche Video, das nebenbei bemerkt nicht von mir angefertigt sondern nur gefunden wurde. Sie schulden mir etwas und allein deswegen werden Sie mit mir kooperieren!“ In diesen letzten Satz legte er all den Nachdruck, über den er verfügte während sein Auge gelb zu glühen begann. Seine Beute fest im Visier war er nicht bereit sie aufzugeben.


Sekunden verstrichen in denen man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Dann seufzte McCathy und sah Saphenus ins Gesicht.
„Gut…Ihr habt gewonnen.“, sagte er und besiegelte damit sein Schicksal. „Ihr kriegt die Summe, die Ihr für Euren verdammten Tempel braucht. Aber…“, ein Schimmer der Wut und des Bedürfnis nach Rache legte sich in seine Augen, „…glaubt nicht, dass ich das einfach so hinnehmen werde. Eines Tages werde ich mich revangieren und dann werdet Ihr leiden!“ Die Drohung verhallte im Raum. „Ich wäre enttäuscht hätten Sie das nicht gesagt.“, erwiderte Saphenus mit gebleckten Zähnen und hielt McCathy die dürre Hand hin. Der schüttelte sie fest und brach dabei fast einige Knochen. Der Zabrak verzog jedoch keine Miene. „Was die Formalitäten angeht…wenden Sie sich an meinen Diener, Lom Fey.“ Ein Hauch von Belustigung legte sich kurz auf McCathys Gesicht. „Wenn das jetzt sein Name ist, selbstverständlich. Aber wähnt Euch in seiner Anwesenheit nicht zu sicher!“ Saphenus zögerte, doch er fragte nicht nach. Im Moment hatte er die Oberhand, er war dem CEO überlegen. Ginge er jetzt auf diesen Kommentar ein, würde er das aufgeben. Stattdessen entschied er sich dazu auf eine andere Weise zu kontern. „Wir werden dafür Sorge tragen müssen, dass Sie nicht vorschnell Maßnahmen gegen mich ergreifen. Ich werde Jennifer also mit nach Korriban nehmen bis der Bau vollendet ist. Verkauft sie der Öffentlichkeit als Beauftragte des Unternehmens. Die Ruhe und Abgeschiedenheit wird ihrer….nun, umtriebigen Natur bestimmt gut tun!“ Saphenus Lächeln war noch nie breiter gewesen als sich McCathy mit Zornesröte im Gesicht aus seinem Stuhl erhob. „Du verdammter, kleiner…“ Weiter kam er nicht. Ungeniert griff Saphenus nach seiner Kehle und drückte erbarmungslos zu. „Du hast verloren!“, zischte er. „Akzeptier die Niederlage wie ein Mann und heul nicht rum als wärst du ein kleines Baby!“ Damit entließ er ihn aus seinem Griff, keuchend schnappte er nach Luft. Unwürdig auf seinen Knien stammelte er nur noch das Wort Rache. Saphenus entschied, dass es an der Zeit war zu gehen. Den jämmerlichen CEO hinter sich lassend griff er nach dem Datapad, ließ es in seiner Robe verschwinden, drehte sich um und ging. Er würdigte die Sekretärin, die ihn neugierig ansah, keines Blickes du steuerte mit großen, leicht humpelnden Schritten durch die Gänge und zu ihrem Gleiter, der sich nun auf eine Landeplattform am Turm hinaufgeschwungen hatte. Seine beiden Leibwächter standen still als sie ihn sahen. Er blieb stehen und ließ seinen Blick über die Hochhäuser Cormonds schweifen während er die methangeschwängerte Luft gierig einatmete. Er war am Ziel. Mit ausgestreckten Armen wandte er sich seinen Verbündeten zu und strahlte sie mit dem Ausdruck eines Mannes an, der seine Feinde ein weiteres Mal bezwungen hatte. „Das muss gefeiert werden, nach euch!“, ließ er ihnen den Vortritt und schickte sich an den luxuriösen Gleiter Reths als letztes zu besteigen. Eine Stimme, die seinen Namen rief, hielt ihn auf.


„Lord Saphenus.“, rief Jennifer und eilte auf ihn zu. McCathys Leibarzt folgte ihr, offensichtlich wenig angetan von seiner Patientin. „Lord Saphenus.“, wiederholte sie erneut, nun etwas außer Atem. „Ihr reist schon ab? Ich wollte mich doch noch bei Euch bedanken. Ihr habt schließlich mein Leben gerettet!“ Sie legte das bezaubernde Lächeln auf, das Saphenus aber völlig kalt ließ. Trotzdem erwiderte er es. „Der Dank gebührt ganz dir, schließlich hat sich dein Vater doch noch entschlossen mich zu unterstützen. Korriban wird einen neuen Tempel erhalten, die Diplomatie und offene Gespräche haben also gesiegt. Um genau zu sein…“, er trat einen Schritt auf sie und legte seine knochige Hand auf ihre Schulter, „…hält er es für das Beste wenn du mich begleitest und im offiziellen Auftraf von Brentaal Bergbau Inc. den Bau überwachst.“ Hinterhältig lächelte er sie an während sie nachdenklich ihre Stirn in Falten legte. „Wirklich?“, wiederholte sie erstaunt und mit ein wenig Skepsis in der Stimme. „Ich meine, das ist natürlich großartig. Ich werde mich noch mit ihm darüber unterhalten müssen, aber es wäre mir eine große Ehre dem Orden zu Diensten zu sein.“ „Ach, du bist ein Naturtalent, eine Einweisung ist nicht nötig. Begleite mich doch einfach direkt, in unserem Gleiter ist genug Platz und ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass es dir an nichts fehlt.“, sagte er, legte den Arm um ihre Hüfte und zog sie unnachgiebig mit sich. Der Leibarzt wollte protestieren, schwieg dann jedoch als er einen Blick auf das Lichtschwer erhaschte. „Aber, ich habe doch keine Kleidung, ich muss packen und Vorbereitungen treffen und…“ Schon saß sie neben Saphenus im Gleiter. „Ich werde veranlassen, dass sie zum Raumhafen geschickt werden. Es sei denn natürlich du willst diese Chance nicht, dich in den Augen deines Vaters zu beweisen. Jetzt liegt es an dir ihm zu zeigen wozu du fähig bist, dass du in der Lage bist Verantwortung zu tragen. Das wolltest du doch immer?“ An ihrem Gesichtsausdruck erkannte er, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. „Ausgezeichnet.“, jubelte er und ließ das Gefährt starten ohne auf eine Antwort zu warten.


[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Reths Gleiter hoch in der Luft] - Saphenus; Bastas Numeen; Janus Sturn; Selura Arka; Zoey Liviana; Matthew Severide; Tyris Reth; Jennifer McCathy (NPC)
 
Brentaal, McCathys Firmensitz: Mister McCathy, Jennifer, Zoey, Janus, Tyris, Matthew, Selura und Saphenus


Ihr Meister hatte keine Lust einen genaueren Blick darauf zu werfen. Im Grunde verpasste er nichts. Das brisante delikate Detail war lediglich Jennifers Partnerwahl gewesen. Zumindest fand Zoey das. Sie hatte aber auch nicht so genau hingeschaut. Irgendwie war das doch eklig! Mit einem Twi`lek! Auch, wenn er nicht übel aussah! Man musste schon Tomaten auf den Augen haben, um das nicht zu sehen! Die Spezies sollten dennoch doch eher unter sich bleiben, fand auch sie!

Er legte das Pad genau vor dem Alten auf dem einen Ende des überlangen Schreibtisches ab. Dieser hatte immer noch nicht genug! Immer noch saß er viel zu aufrecht und klopfte unverschämte Sprüche, die selbst Zoey langsam zur Weißglut trieben!

Saphenus nahm sich den alten Kerl jetzt "zur Brust". Er flüsterte dem McCathy unheilvoll und gefährlich zu und begann mit der Fragestellung, was er wohl wolle!? Der Alte schien nicht zu ahnen, wie brenzlig die Situation gerade für ihn war. Zoey kannte ihren Meister. Der Alte befand sich gerade auf dünnem Eis! Dann wurde Saphenus sehr direkt. Er brachte es auf den Punkt. Nun drohte er ihm, dass der Alte nicht vergessen sollte, dass er ein Sith, in erster Linie ein Sith, war! Wen kümmerte es da in der Tat, ob etwas legal oder illegal war!? Oh ja, dass sollte er nicht! Er sollte nicht vergessen, dass er ein Sith war! Ihr Meister konnte sehr grausam und unbarmherzig sein! Der Alte hatte keine Ahnung, wessen Schüler er schließlich gewesen war. Der alte McCathy dachte, er wüsste alles über die Sith! Er hatte keinen blassen Schimmer! Und, er hatte nicht die leiseste Ahnung von der dunklen Seite der Macht, sonst würde er sich nicht so benehmen! Vielleicht war er aber auch nur lebensmüde?


Dann erzählte ihr Meister, was mit Jennifer passiert war. Da blieb ihr der Mund offen stehen. Neugierig saugte sie jedes Wort ein. So war das also gewesen?! Saphenus hatte sie tatsächlich gerettet! Das hätte Zoey jetzt nicht angenommen! Gerade erzählte ihr Meister, wie er alle Möchtegernentführer genüsslich hingerichtet hatte. Zoey starrte ihn an. Zoey konnte ihn von der Seite her ins Gesicht sehen. Sie hatte es nur mit Mördern zu tun! Sie sah, wie er sich genüsslich die Lippen dabei ableckte. Er war dem Blutrausch verfallen! Dennoch meldete sich in ihr auch eine andere Stimme! Er erzählte nämlich auch, er hatte allen ihrer gerechten Strafe zugeführt. Zoey dachte an Edgar. Sie hatte ihm auch nur noch den Tod gewünscht! Lang und schmerzvoll! Etwas anderes hatte auch er nicht verdient gehabt! Vielleicht hatte alles seine Richtigkeit gehabt! Solche Verbrecher sprachen und verstanden keine andere Sprache!

Saphenus `Augen begannen nun gelb und unheilvoll zu glühen. Er verwies nochmal darauf, dass er kooperieren sollte, denn schließlich hatte er Jennifer gerettet und McCathy schuldete ihm etwas!

Dann herrschte angespannte Stille. Alle Augen hefteten sich fest auf den Alten. Endlich sagte er was! Er seufzte schwer und gab schweren Herzens zu, dass Saphenus`gewonnen hatte. Das hatte ja gedauert! Er wollte ihrem Meister die nötige Summe geben, und doch kam dann wieder ein Aber! Der Alte hatte Nerven! Er drohte Saphenus! Er hätte einen guten Sith abgegeben. Fast ein Jammer, dass er kein Machtsensibler war! Die Drohung war allgemeiner unkonkreter Natur und bezog sich auf die ferne Zukunft. Was könnte er schon gegen einen Sith ausrichten? Saphenus reagierte dementsprechend cool und streckte ihm seine knochige Hand hin, er ergriff sie und beide schüttelten sie sich. Ein Pakt war geschlossen worden! Die Sache mit dem Schriftkram hierzu schob Saphenus wie immer auf seinen Diener Lom Fey ab und erwähnte das auch so. Schließlich musste alles schriftlich festgehalten werden! Mündliche Absprachen galten in der Regel so gut wie nicht! Zumindest was Finanzierungen und dergleichen betraf. Doch plötzlich reagierte der Alte auf den Namen merkwürdig. Zoey runzelte die Stirn. Was wusste der Alte über Fey? Saphenus vertraute Fey mächtig! Saphenus sollte sich in seiner Anwesenheit nicht zu sicher fühlen und jener schien auch andere Namen für sich zu benutzen. Der Alte grinste wissend und herablassend, geradezu verächtlich! Zoey fand Fey schon immer gruselig und geheimnisvoll. Wie er sie einmal durch den Spiegel angeschaut hatte!? Und ein Verräter war er!


Saphenus ließ sich nichts anmerken. Er beherrschte sich wirklich besser, als Zoey es ihm je zugetraut hätte. Doch er wusste, wofür und das gab ihm einen eisernen Willen! Überhaupt sollte man ihn darin nicht unterschätzen! Lord Saphenus ertrug seine Schmerzen im Bein auch geduldig und mit Würde! Auch hatte er die Ausbildung bei Hybris ertragen und überlebt! Ehrfürchtig schaute Zoey zu ihrem Meister hinüber und war richtig stolz seine Schülerin zu sein.

Saphenus ließ sich also nicht beirren, sondern wies Weiteres an. Es ging um ein Druckmittel, dass der Alte alles auch einhielt, was nun abgemacht worden war. Tja, wer war da besser geeignet als Jennifer? Das überraschte jetzt Zoey nicht wirklich. Auch nicht, dass es dem Alten nicht gefiel. Der wurde wütend. Ihr Meister drückte ihm den Hals zu. Der schnappte nach Luft! Zoey musste schadenfroh grinsen und versuchte es krampfhaft zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht. Allerdings würden sie die dumme Trine nun mitnehmen und auch ihre Anwesenheit auf Korriban ertragen müssen. Der Archäologin verging bei dem Gedanken nun spätestens das Grinsen.


Der Alte landete auf seinen Knien zu Füßen ihres Meisters. Was für ein erbärmliches Bild! Dennoch kam dem Alten immer noch das Wort Rache, gut hörbar, über seine Lippen. Zoey verdrehte genervt die Augen. Ihr Meister schnappte sich das Pad, drehte sich um und ging einfach. Das hatte etwas Würdevolles! Was gesagt werden musste, war gesagt worden! Zoey eilte ihrem Meister rasch hinterher. Er hatte aber auch ein Tempo drauf! Sie hätte ihm gerne etwas Nettes gesagt, schließlich hatten sie erreicht, was sie wollten, doch sie wagte es jetzt im Augenblick nicht.

Ihr Gleiter erwartete sie nun auf einer Landeplattform. Plötzlich drehte er sich um und meinte, das müsste gefeiert werden und streckte die Arme aus. Zoey ging hin und umarmte ihn kurz und unsithisch, weil es so einladend wirkte und sagte:


“Gut gemacht!”

und stieg wie befohlen nach Selura in Reths Luxusgleiter ein.

In dem Moment hörten sie hinter sich Jennifer. Zoey hatte schon darüber nachgedacht, wie sie Jennifer zu sich holen sollten, da Saphenus dem Offensichtlichen nach, sofort aufbrechen wollte und somit der Alte seine Tochter in Sicherheit bringen und sie vor Saphenus verstecken könnte, doch Jennifer kam wie das Lamm zum Wolf. Zoey war noch in Gedanken versunken, als sie wieder mal registrierte, dass sie wie immer neben dem Blutsauger saß. Sie bemühte sich, nicht genervt die Augen zu verdrehen. Sie rückte ein wenig weg und saß bei Janus fast auf dem Schoß. Nun, nicht dass sie das gestört hätte! Draußen vorm Gleiter sprach Saphenus auf Jennifer ein.

Ehe sich alle versahen, saß Jennifer neben Saphenus ihnen gegenüber im Gleiter. Sie wirke überrumpelt und verwirrt. Lord Saphenus baute sie auf, dass sie sich nun beweisen könnte. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Er hatte sie nun da, wo er sie haben wollte. Saphenus ließ den Gleiter starten. Zoey schenkte Jennifer ein falsches Lächeln.


Brentaal, in Reths Gleiter über der Landeplattform von McCathys Firmensitz: Jennifer, Zoey, Janus, Tyris, Matthew, Selura und Saphenus
 
[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Hauptstadt Cormond - Brental Bergbau Inc.] Tyris Reth, Janus Sturn, Selura Arka, Matthew Severide, Zoey Liviana, Sicherheitskräfte von Brentaal IV.

Das neue Bündnis zahlte sich bereits aus. Einzig allein das Wort eines der Sith genügte und die Gruppe wurde einfach durchgewinkt. Zu Tyris Überraschung traf auch der Gouverneur mit Miss McCathy und einem anderen, ihm unbekannten, Nichtmenschen ein. Auch Tyris neuer Geschäftspartner wurde kurz auf seine Identität überprüft und dann durchgewunken.


Kurze Zeit später saßen sie dann alle bei McCathy im Büro. Die Erpressung des Geschäftsmanns bekam Tyris nur am Rande mit. Er versendete Anweisungen an sein ,,Büro", bezüglich Korriban und dem Menschen, der anscheinend gerne schauspielerte. Das ,,Büro" war für die Koordination zuständig und verteilte die jeweiligen Aufgaben an die entsprechenden Unterabteilungen. Innerhalb kürzester Zeit würden die ersten Transporter eintreffen und die Baumaßnahmen durchführen. Für den Menschen hatte er ein ganz spezielles Geschenk geordert. Fragte sich nur, wohin es geliefert werden würde.

Kurz bevor die Gruppe in die luxuriösen und gepanzerten Gleiter stieg, stieß Tyris den Mensch sanft an. ,,Jeder hier hat ein Geschenk erhalten, nur noch Sie fehlen mir. Allerdings ist es groß und kann nicht auf der Birthright Ihres Meisters mitgeführt werden. Hier haben Sie eine Holonummer, informieren Sie diese sobal Sie wissen, wohin es geliefert werden soll."

Rasch flog der Gleiter durch die Häuserschluchten Brentaals. Tyris wandte sich jetzt an die Personen im Gleiter. ,,Ich möchte Ihnen alle eine Holonummer geben, mit der Sie mich kontaktieren können, sollten Sie etwas benötigen." Er kramte kleine Karten aus der Innentasche und verteilte sie an alle. Darauf stand lediglich eine langweilige Abfolge von Zahlen und Buchstaben. ,,Gouverneur, ich habe bereits meine Leute über die Baugenehmigung informiert. Ich bin mir sicher, dass der Bau in Kürze beginnen kann. Ich hoffe doch, Sie haben nichts dagegen wenn ich Sie dorthin begleite? Nicht dass die Architekten alles verschandeln."

[Bormea-Sektor - Brentaal IV - Hauptstadt Cormond - Gleiter in Richtung Raumhafen] Tyris Reth, Janus Sturn, Selura Arka, Matthew Severide, Zoey Liviana
 
[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | McCathy-Tower | Janus, Selura, Tyris, Zoey, Saphenus, Bastas, Matthew Albert McCathy (NSC)

Die Rollen hatten sich geändert, Albert McCathy, der sonst so mächtige, beherrschte Mann, diese Verkörperung imperialer Werte, war in die Defensive geraten. Nein, mehr noch, er war einer akuten Bedrohung ausgesetzt, und diese Veränderung sorgte dafür, dass ein schmales, zufriedenes Lächeln die Lippen von Janus zierte, der blasse Graf genoss die Aufregung und Wut, die der Geschäftsmann ausstrahlte. Gemischt mit Sorge, was die ganze Angelegenheit umso befriedigender machte. Es war die wohlverdiente Strafe für sein Verhalten gegenüber den Sith. Als Aristokrat war es Janus gewohnt, dass andere ihm Respekt erwiesen, er war bereits als jemand geboren worden, der über anderen stand, und diese Einstellung hatte sich umso mehr verstärkt, als er dem dunklen Orden beigetreten war. Durch Geburt und Macht ragte er aus der Masse hervor, war mächtig und einflussreich und so viel besser als die Gewöhnlichen. Die meisten derer, die nicht über die Macht geboten, erkannten dies weise und unterwarfen sich, doch McCathy hatte dies verweigert, mehr noch, der Unternehmer hatte sich ihm und Saphenus offen in den Weg gestellt. Seine Erniedrigung und Zurechtweisung war also nicht nur pragmatischer Notwendigkeit geschuldet, sondern sollte auch die gestörte Ordnung wiederherstellen. Die grünen Augen des Fastmenschen funkelten im goldenen Schein, als er den Geschäftsmann fixierte, einem Nexu gleich, das ein verletztes Bantha jenseits der Herde entdeckt hatte. Männer wie McCathy hielten sich für unverwundbar und kultivierten eine entsprechende Aura, doch war diese Illusion erst einmal zerbrochen, fiel auch ihr Schutz. Es war Blut im Wasser und die Haien gleich hatten seine Feinde Witterung aufgenommen. Nun war es nur noch eine Frage der Zeit. Janus behielt seine würdevolle Haltung bei, als er spürte, wie sich Matthew näherte, die Aura seines Schülers bewegte sich zielstrebig das Gebäude hinauf und in ihre Nähe, und mit ihm auch das belastende, ja vernichtende Material. Als der Anzati schließlich vor der Tür stand, ließ sich sein Meister nichts anmerken, auch nicht, als Matthew, in der Uniform eines Sicherheitsmannes, nach zögerlichem Klopfen den Raum betrat und von McCathy zornig angefahren wurde. Mit der tief ins Gesicht gezogenen Mütze war der Sith nicht zu erkennen, jedenfalls nicht für jemanden, der der Macht unwissend gegenüberstand. Belustigt verfolgte Janus, wie sein Schüler seine Rolle als besorgter Sicherheitsmann spielte und schließlich mit einem spöttischen Grinsen die Scharade beendete, vor seinem Herrn und Meister kniete, verkündete, was er herausgefunden hatte, und ihm das Datenpad übergab. Huldvoll nahm der Sith den Datenträger, den Schlüssel zur Vernichtung des Unternehmers, entgegen, und bedeutete dem Anzati, sich zu erheben.

„Ausgezeichnet...mein Schüler.“


Und in der kleinen Pause zwischen den Worten schenkte der Graf McCathy ein Lächeln, das von eisiger Kälte und drohender Gefahr war, demonstrativ langsam studierte er die Daten und wölbte spöttisch eine Augenbraue. Das Ziel dieser psychologischen Attacken wurden derweil immer unruhiger.


„Was für...aufschlussreiche Daten. Mr. McCathy, ich glaube, Sie sollten sich das ansehen. Sehr gründlich.“


Mit quälender Ruhe überreichte Janus das Datenpad. Genüsslich sog der schlanke Fastmensch die Agonie des Unternehmers auf, als dieser aufgeregt abstritt und schließend die Aufzeichnung abrief. Und diese Aufzeichnung ließ an Deutlichkeit nicht zu wünschen, die Geräusche allein verrieten mehr als genug. Es war überaus amüsant, die Miene McCathys entgleisen zu sehen und zu fühlen, wie Scham, Angst und Zorn in ihm aufloderten. Wütend schleuderte er das Datenpad schließlich auf den Tisch, übermannt von Entsetzen und Schande. Denn eine Schande war das Verhältnis seiner Tochter mit einem Twi´lek, daran bestand kein Zweifel. Auf einer streng imperialen Welt wie Brentaal waren Nichtmenschen bestenfalls Bürger zweiter Klasse, vielleicht gerade genug akzeptiert, um als Diener und niedere Angestellte tätig zu sein, doch das eigene Kind, verbandelt mit einem von ihnen? Noch dazu ein Kind aus einer Vorzeigefamilie wie den McCathys. Nein, das war der gesellschaftliche Untergang. Man würde über den Senior flüstern, würde ihn entweder mit geringschätzigem Mitleid behandeln, weil er als Vater und imperialer Bürger so offenkundig versagt hatte, oder sogar vermuten, dass er die Eskapaden seiner Tochter duldete. So oder so, er wäre vernichtet. Die Medien würden sich auf diesen Skandal stürzen wie Kath-Hunde und sein Name und der seiner Firma durch den Druck gezogen. Und dann war da auch noch der Verdacht auf Spionage. IGD und ISB würde alles und jeden in Brentaal Bergbau auseinandernehmen. Mit stiller Genugtuung beobachtete Janus, wie der Geschäftsmann erst wütend, dann niedergeschlagen reagierte, in seinen Stuhl sank und ermattet wissen wollte, was der Preis für das Verschwinden dieser Daten war.

Nun war die Gelegenheit, den Sieg auszukosten, und zur allgemeinen Überraschung war es Zoey, die diese Chance ergriff und die Archäologin hielt sich nicht zurück, tadelte McCathy wie ein kleines Kind und hielt ihm seine missliche Lage eiskalt vor Augen. Janus war angenehm überrascht von dieser Aktion und lächelte der Brünetten anerkennend zu und ließ in der Macht das Gefühl von Zustimmung und Zufriedenheit aufkommen.


„In der Tat, eine beträchtliche Summe...“


Merkte der Graf an. McCathy war der ganzen Sache eindeutig überdrüssig und verlangte zu wissen, was man denn eigentlich von ihm wollte. Das war das Stichwort für Saphenus, der Gouverneur schritt ungewohnt forsch auf den Geschäftsmann zu und machte die Lage deutlich. Dabei berichtete er von den Ereignissen während des Treffens mit Jennifer, offenbar hatte der Zabrak sie vor einer Gruppe Entführer gerettet. Interessant, dachte sich Janus, und warf kurz dem Mirialaner (Bastas) einen Blick zu. Er war auch daran beteiligt gewesen, so musste es sein. Erneut hatte McCathy also versagt, war unfähig gewesen, seine Tochter zu schützen, was ein Sith hatte übernehmen müssen. Einige Augenblicke herrschte Stille, dann gestand der Unternehmer widerwillig seine Niederlage ein, schwor aber zugleich Rache. Eine Drohung, die wohl niemanden im Raum sonderlich überraschte oder beeindruckte. Symbolisch schüttelten er und der Gehörnte die Hände, wobei der Unternehmer eine ebenso kryptische wie interessante Bemerkung zum Diener des Gouverneurs machte. Kannte er ihn? Saphenus ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen und setze noch nach, dass er Jennifer mit nach Korriban nehmen würde. Ein geschickter Schachzug, der McCathy wütend aufspringen ließ, doch die unsichtbare Hand des Zabrak schloss sich um seine Kehle und er ging auf die Knie, unfähig zu mehr als einem Stammeln. Es war vorbei. Saphenus drehte sich um und ging, und Janus warf McCathy einen letzten, von Verachtung erfüllten Blick zu, lächelte dünn und folgte seinem Verbündeten dann. Als sie den wartenden Gleiter erreichten, strahlte Saphenus sie siegestrunken an und überließ ihnen den Vortritt, wurde allerdings zuvor von Zoey umarmt wurde, ein unfreiwillig komischer Anblick, den der blasse Sith taktvoll ignorierte. Janus nickte leicht.


„Ein großer Sieg, mein Freund.“


Doch bevor sie aufbrechen konnte, kam Jennifer herbei geilt und bedankte sich überschwänglich bei Saphenus, der die junge Frau eloquent und geschickt dazu brachte, ihn nach Korriban zu begleiten. Sehr beeindruckend, fand der Graf. Sein Verbündeter hatte genau die richtigen Angriffspunkte und Worte gewählt. Demonstrativ freundlich lächelte der Vollstrecker die Frau an, als sie neben dem Gehörnten Platz nahm und der Gleiter startete. Auf der anderen Seite saßen Janus und Zoey sowie Matthew, angesichts seiner Nähe suchte die Forscherin prompt die Sicherheit und schmiegte sich schon fast an den Vollstrecker. Angesichts des Erfolgs war die Stimmung gut und Tyris nutzte diese Atmosphäre, um ihnen seine Kontaktdaten zu geben und tat seine Absicht kund, Saphenus nach Korriban zu begleiten. Ohne Zweifel, um seine Investition zu sichern.


„Ein weiterer großer Geist, der von Korriban angezogen wird.“


Kommentierte Janus in einem Tonfall, der höflich und zugleich subtil spitzfindig war. Er richtete seine grünen Augen auf Saphenus.


„Ich nehme an, Ihr werdet bald aufbrechen.“


Es war eine Feststellung, keine Frage. Janus plante eine Unterredung unter vier Augen vor dem Start, denn seine eigenen Pläne würden ihn demnächst in eine andere Richtung der Galaxis führen, das konnte er in der Macht spüren.


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[Bormea-Sektor | Brentaal IV | Hauptstadt Cormond | Reths Gleiter hoch in der Luft] - Saphenus; Bastas Numeen; Janus Sturn; Selura Arka; Zoey Liviana; Matthew Severide; Tyris Reth; Jennifer McCathy (NPC)

Zoeys merkwürdige und zu vertraute Umarmung noch in den Knochen reckte sich Saphenus genüsslich in dem wohlig gepolsterten Sitz. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und ließ seinen einäugigen Blick langsam über die Anwesenden gleiten. Er hatte es geschafft. Wieder legte sich ein gewinnendes Lächeln auf sein Gesicht als er an das erbärmliche Bild dachte, das McCathy in seinem eigenen Büro hoch über den Wolken Cormonds abgegeben hatte. Einer der führenden Industriellen des Planeten und des Imperiums, mächtig und reich, war vor ihm auf seinen Knien gewesen, ihm und seiner Gnade ausgeliefert. Unweigerlich musste er an Darth Ignavius denken, dem ein ähnliches Schicksal widerfahren war. Ob auch McCathy eines Tages durch seine Hand sterben würde? Er versuchte in die Zukunft hineinzuhorchen, doch sie erwiderte ihm nichts als unverständliches Geflüster. Er tat es ab. Für den Moment zählte einzig und allein der Sieg über seinen Widersacher. Bald schön würde das so dringend benötigte Geld nach Korriban fließen und der Bau des neuen Tempels konnte beginnen. Saphenus spürte, dass das der Anbeginn einer neuen Zeit war: der staubige Geburtsort der Sith würde aus seinem langen Schönheitsschlaf erwachen und seine langen, verhungerten Finger nach der Galaxis ausstrecken. Sein Lächeln wurde bei dem Gedanken breiter. Die dunkle Seite der Macht hielt ihn eine Belohnung für ihn bereit, das spürte er. Indem er ihren Willen vollzog kuschelte sie sich an seine Seite und gab ihm eine unvorstellbare Macht in die Hände.

Sein Blick legte sich auf Jennifer, die etwas eingeschüchtert neben ihm saß. Die Hände im Schoß gefaltet versuchte sie zu verbergen, dass sie leicht zitterten. Es wollte ihr nicht ganz gelingen. Saphenus war neugierig wie ihr Vater mit ihr umgehen würde. Würde er versuchen sein Gesicht zu wahren und sie im Unglauben lassen oder weihte er sie ein? Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Noch jedoch wusste sie von nichts, schüchtern sah sie auf und ihm in sein Auge. Sie lächelte, ihre Mundwinkel zitterten ein bisschen. Ob sie sich einredete, dass alles gut werden würde? Saphenus hoffte es, schließlich wartete auf Korriban nicht der Luxus, den sie von Brentaal gewohnt war. Bevor Saphenus etwas beruhigendes zu ihr sagen konnte, ergriff Tyris Reth das Wort und händigte ihnen seine Visitenkarte aus. Schnell verschwand sie in Saphenus‘ langer Robe.


„Es war uns eine Freude, Mr. Reth. Ihr Engagement für den Orden der Sith wird nicht unbeachtet bleiben. Für einen…nennen wir es mal umtriebigen Geschäftsmann…ist Ihre Treue zum Imperium bemerkenswert. Indem Sie mir geholfen haben, haben Sie auch dem Imperator selbst geholfen. Seien Sie sich dessen bewusst. Ich werde meine Mitarbeiter anweisen Ihnen ein angemessenes Grundstück auf Korriban zur Verfügung zu stellen. Ich halte meine Versprechen: sobald der Tempel vollendet ist werden Sie auch dort ein Büro bekommen. Das ist eine Ehre, die nicht vielen zuteil wird.“ Er betonte diesen letzten Satz ganz ausdrücklich. „Ich werde Ihre Architekten selbst treffen und die Bauarbeiten persönlich überwachen. Wir wollen doch, dass alles nach Plan verläuft.“ Er legte den Kopf schief und grinste. Trotz seiner Beteuerungen würde er Reth niemals aus den Augen lassen: er war kein Sith und man konnte ihm nicht vertrauen. Sein Blick würde ständig auf ihm ruhen und seine Aktivitäten überwachen.


Sich Janus‘ subtiler Anmerkung bewusst war seine Aussage auch eine Versicherung an den hochrangigen Exekutor, dass er sich seiner Führungsrolle weiterhin bewusst war. Mochte es ihm auch an Geld fehlen, Credits alleine konnten seine Treue nicht kaufen. Er war dem Orden und damit einem Ideal verpflichtet, das darüber stand.
„Korriban ruft nach mir.“, erwiderte Saphenus leise und schaute Janus in die grünen Augen. „Lange wird er meine Abwesenheit nicht mehr dulden. Dennoch sollten wir uns vorher noch einmal unterhalten, zumal sich meine Schülerin bestimmt noch von dir in gebührender Weise verabschieden möchte.“ Jennifers verwirrtem Blick zuliebe sparte sich Saphenus jede weitere Andeutung und versuchte sich weiter zu entspannen. Der Schmerz in seinem Bein ließ nach, trotzdem griff seine Hand nach dem Fleisch und ließ die Finger darüber gleiten. Es dauerte nicht lange und sie erreichten die ehemalige Residenz der Wallerson-Familie.


Der Garten wirkte friedlich, nichts zeugte von dem grauenhaften Mord an einer ganzen Familie. Stattdessen legte sich das Licht der Abendsonne über die Wiese während die Schatten der Bäume und Sträucher größer wurden. Glitzernd lag der See vor ihnen und bot ein wunderschönes Farbenspiel. Saphenus‘ schwarze Robe wurde vom frischen Wind aufgewirbelt als er aus dem Gleiter stieg und sich auf seinem Gehstock abstützte. Seine beiden Leibwächter positionierten sich ungeschickt hinter ihm, Jennifer stand etwas hilflos in der Gegend rum.
„Wir machen nur einen kurzen Zwischenstopp.“, versicherte Saphenus ihr. „Das ist die Villa der Wallersons.“, bemerkte Jennifer etwas skeptisch und sah sich suchend nach ihnen um. „Ich weiß.“, entgegnete Saphenus und sah sie ernst an. „Sie haben schon seit langem Verbindungen zum Orden und sich bereiterklärt uns bei sich aufzunehmen solange wir hier sind. Die Abgeschiedenheit und Ruhe der Residenz ist für unsere Geschäfte äußerst wertvoll.“ „Wo sind sie denn?“, fragte sie nun mit großen Augen als ihr bewusst wurde wie eng der Orden mit der oberen Schicht der Gesellschaft verzahnt war. „Außer Haus. So gerne sie uns auch helfen, nicht alles was hier besprochen wird ist auch für ihre Ohren bestimmt.“ Einäugig zwinkerte Saphenus ihr zu und lächelte. Er winkte seine Leibwächter zu sich. „Kümmert euch um unseren verehrten Gast, ihr soll es an nichts mangeln. Stellt sicher, dass ihre Habseligkeiten zur Beeska gebracht werden. Anschließend ordert ihr ein Shuttle, geleitet sie dorthin und bringt sie in Lom Feys Quartier unter. Sie soll es sich gemütlich machen, ich werde bald zum Schiff stoßen. Bis dahin muss die Beeska abflugbereit sein. Verstanden?“ Die Soldaten salutierten zackig. Saphenus reichte Jennifer die Hand. „Du wirst auf Korriban eine sehr wichtige Aufgabe erfüllen, ich bin stolz auf dich. Damit wirst du dich deinem Vater gegenüber beweisen können. Nutze diese Chance!“ Ein Lächeln erstrahlte auf ihrem Gesicht als sie seine Hand griff und ihren Körper dem seinen näherte. „Mylord, es ist mir eine Ehre. Ich werde weder meinen Vater noch Euch enttäuschen!“ Wieder hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange, dann drehte sie sich galant um und ließ sich von den beiden Soldaten wegführen. Saphenus sah ihr noch einen Augenblick hinterher und humpelte dann in Richtung des Sees. „Gebt mir einen Moment.“, murmelte er zu Janus und seine Schülerin. Bastas, du wirst viele Fragen haben, doch sie müssen noch etwas warten. Hab noch etwas Geduld!“


Außer Hörweite atmete Saphenus tief durch und griff anschließend in seine Tasche. Den Holokommunikator in der Hand baute er eine Verbindung zu Lom Fey auf. Rasch beantwortete der Pau’aner den Anruf und ließ seinen durchsichtiges Abbild über der metallischen Plattform schweben. „Mylord?“, fragte er knapp und ausdruckslos. „Wie steht es um Korriban?“, fragte Saphenus ohne jede Begrüßung. „Die Lage ist…“, er zögerte kurz, „…stabil. Unsere finanziellen Mittel gehen zur Neige, doch noch lässt sich die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Fürst Antrafflan hält sich bemerkenswerter zurück, er verlässt den Luxus seines eigenen Schiffs nur selten. Allerdings schirmt er sich damit auch vor unseren Augen und Ohren ab. Auf seine Anordnung ist wohl eine Flotte der imperialen Schürfdivision in das Horuset-System gesprungen, sie bereiten sich wohl darauf vor die Asteroiden nach Rohstoffen abzusuchen.“ Eine Pause entstand bis Saphenus schließlich nickte. „Darüber bin ich informiert.“, antwortete er knapp. „Weiter?“ „Die Mittel von Mr. Reth fließen bereits in die Vorbereitungen zum Tempelbau. Ich habe erste Architekturbüros beauftragt Pläne und Machbarkeitsstudien zu erstellen.“ „Sehr gut. Albert McCathy hat sich ebenfalls dazu entschlossen uns zu unterstützen. Er wird die fehlenden Gelder beisteuern. Seine jüngste Tochter begleitet mich nach Korriban um den Bau im Namen ihres Vaters persönlich zu beaufsichtigen. Alle Anstrengungen sollen sich nun darauf konzentrieren. Von dem Tempel hängt das Überleben Korribans ab, wir dürfen nicht versagen!“ Saphenus legte so viel Nachdruck in seine Worte wie er konnte. „Wenn ich zurück bin erwarte ich erste Ergebnisse.“ „Mylord, Ihr werdet nebenbei auch erwartet: ein Gast, möglicherweise ein Vertreter des Ordens, möchte Euch und nur Euch persönlich sprechen.“ „Er muss noch warten“, entschied Saphenus und trennte schließlich die Verbindung. Nur langsam wurden ihm die Dimensionen der Arbeit bewusst, die nach seiner Rückkehr auf ihn warteten. Ungelenk drehte er sich um und kehrte zu der Gruppe seiner Verbündeten zurück.


Janus, auf ein Wort?“, fragte er den Grafen und wies mit seiner Hand zu dem Ufer des Sees. Zoey, versuch die verbliebende Zeit sinnvoll zu nutzen. Unter all dem Gequatschen sollen deine praktischen Fähigkeiten nicht leiden. Vielleicht ist Janus noch bereit dir später das ein oder andere zu zeigen.“ Er grinste beide an und wartete auf den Vollstrecker.


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