So und heute hab ich mal mit
@Dyesce und
@lain This War of Mine ausprobiert...
meine ersten Gedanken:
- man spielt (egal wie viele Spieler teilnehmen) immer drei Überlebende (kann schrumpfen oder wachsen), also spielt man nicht jeder eine Peson, sondern als Kollektiv die ganze Gruppe... hat was
- das Szenarienbuch mit den Abertausenden Einträgen im Stile der "Chose Your Own Adventure" Spiele ist irre geil, stimmungsvoll und böse. Wir hatten einige Sachen, wo wir echt schlucken mussten, obwohl
nix passierte und auch üblen Scheiß, der uns echt Probleme machte
- dass man erst mit dem Spiel die Regeln und Mechaniken lernt ist ne feine Überlegung, die bei vielen Spielen ordentlich in die Hose geht. Hier funktioniert es
Also haben wir losgespielt:
Lain hat nen Feuerwehrmann gezogen und war unser Anführer, Dyesce hatte nen alten Matheprofessor und ich hatte ne Anwältin mit Kaffeesucht. Aber wir spielten ja eh irgendwie alle zusammen. Ging ganz gut los mit Aufräumen des Hauses und wir haben einiges an Material gefunden.
Krasses Spielbrett mit irre vielen Schutt- und Kramstellen und daneben Dutzende Marker... böse...
War gut. Hatten zuerst auch noch genügend zum Essen und zu trinken, aber dann wurden wir krank, weils echt kalt wurde und während der Feuerwehrmann in einem nahegelegenem Krankenhaus ein Reporterteam abblitzen ließ, die Militärrationen gegen einen Rant über die Ärzte einlösen wollte, wurde die Anwältin von ein paar hunrigen Plünderern verletzt und einige Sachen gestohlen.
Die Wunde konnte nicht verbunden werden, es gab nichts mehr zu trinken und die Anwältin wurde trauig und dann entzündete sich die Wunde auch noch! Also konnte die Anwältin auch nur noch ein wenig arbeiten, baute dann wenigstens noch ein Bett, während der Prof einen rudimentären Ofen hochzog und sich der Feuerwehrmann um noch mehr Schrott kümmerte.
Wor work work...
In der nächsten Nacht ist der Feuerwehrmann nochmal los. Nochmal ins Krankenhaus. Die Kinderstation war zwischenzeitlich bombadiert und überall war chaos, er konnte aber dennoch einige mitgebrachte Güter (Chemikalien, Kräuter und elektrische Ersatzteile) gegen ein bisschen Gemüse und Kaffee tauschen... fanden noch gut viel Zeug in nem eingestürzten Nebengebäude und sind dann zurück, bevor die Scharfschützen wieder aktiver werden.
In der Zwischenzeit gabs Meldungen über Schlägertrupps, die Menschen umbringen und da nun der alte Prof Wache stand (die Anwältin schlief erschöpft im neuen Bett), war es ganz gut, dass er nur schlechte Erinnerungen an seine sterbenden Studenten hatte und sonst nix (...!!)
Der Anwältin geht es nicht gut!
Am nächsten Morgen konnte nur der Prof etwas altes Gemüse essen, was aber nur dazu führte, dass er nicht noch mehr Hunger anstaut. Die anderen beiden wurden depressiver und als dann vor unserer Tür einige Nachbarn krepierten, die um Essen bettelten, wir aber nix spenden konnten, war das zu viel für den Feuerwehrmann. Er packte sein Zeug, schrieb nen Abschiedsbrief und ging weg.
Die Anwältin war immer noch krank und verletzt und dann wurde ihr noch kalt wie Sau, obgleich wir all unser übriges Holz im Ofen verheizten... und sie entschied sich, dass es keinen Ausweg mehr gab. Scherbe. Pulsadern. Bett nicht mehr ganz so neu wie gestern noch.
Was wiederum den Prof dazu brachte, dass er dieses verdammte Haus nicht mehr sehen wollte, den Rest zusammenpackte und weg ging. Was aus ihm geworden ist, wissen wir nicht.
Zwei Tage hats gedauert... am dritten Morgen waren alle weg oder tot. 2 Stunden Spielzeit voller Staunen, Anspannung und Entsetzen.
Ein krasses Spiel, das man wirklich eher mit "Erfahrung" oder "Kunst" umschreiben sollte, als mit "Unterhaltungsartikel". Schwer zu empfehlen, wenn man so ein Thema verkraftet. Und vor allem alleine oder mit wenigen Spielern so richtig böse depremierend.
Insofern:
@Lord Garan , hols dir
