Coruscant

Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"

Sahra war nur leicht überrascht, dass der Name des republikanischen Agenten dem Rat nicht fremd war. Und es beruhigte sie, auch wenn es im Umkehrschluss wohl bedeutete, dass Mr. Duval bereits so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, dass er einem Mitglied des Rates ohne langes Überlegen im Gedächtnis geblieben war. Und der Rat machte den Eindruck, als wäre es keine schöne Erinnerung. Er stellte die Vermutung in den Raum, dass er sie bespitzeln hatte wollen und Sahra seufzte. NRGD und IGD im Nacken? Sie sollte Eintrittspreise verlangen dafür, dass man ihr bei ihrem Leben zugucken durfte.

"Ich denke nicht, dass ich in den letzten Jahren einen Grund geliefert habe, um den Geheimdienst so auf mich aufmerksam zu machen."

Vor allem nicht, seit dem sie zu den Jedi zurück gekehrt war. Also die letzten vier Jahre. Und davor...sie hätte irgendwo gewesen sein können- so wie andere Jedi nach dem Fall Corellias auch. Doch sie beschloss, es nicht persönlich zu nehmen. Vorerst. Der Rat mahnte sie noch, auch weiterhin vorsichtig zu sein, was Duval anging. Sahra nickte.

"Nach dieser Aktion hat er hier eh erstmal Hausverbot und ich habe auch nicht vor, ihn besuchen zu gehen. Das bedeutet er bekommt nicht mal nen Kuchenrezept von mir."

Das Schiff war auch nicht verwanzt oder sowas, sonst hätte man die Vorrichtung bei der Überholung des Schiffs wohl gefunden. Mit etwas Glück, war sie ihn also erstmal los, auch wenn sie wusste, dass die Galaxie kleiner war, als man sich vorstellte. Sie lief ihm sicher irgendwann noch einmal über den Weg. Aber nicht so bald.
In Puncto Juna klang es für Sahra so, als ob der Rat seine Hilfe anbot. Zumindest wollte er sich wohl die Gefährlichkeit ihrer Implantate mal anschauen und Sahra neigte dankend den Kopf.

"Dann werde ich nötige chirurgische Eingriffe auf einen Zeitpunkt nach unserem Treffen schieben. Vielleicht habt ihr dann noch wichtige Erkenntnisse für uns, die wir beachten müssen."

Sahra ihrerseits konnte nur sagen, dass die Schnittstellen zwischen organischem- und elektronischen Teilen eine einzige Katastrophe waren und allein deswegen war es nötig, die Implantate zumindest für eine Weile zu entfernen und sie später professioneller zu platzieren oder sie ganz zu ersetzten. So, wie sie aktuell verabeitet waren, waren permanente Reizungen und Entzündungen die Folge, was auf lange Sicht einfach nicht akzeptabel war.
Den IGD-Agenten sollte sie dem Militär übergeben und er würde ihr für Juna eine Freigabe für eine Fregatte geben, die wohl unter dem Kommando des Ordens war. Sahra neigte erneut dankend den Kopf.

"Die StarExplorer muss eh betankt und die Vorräte aufgestockt werden. Das dauert auch ein bisschen. Ich würde euch dann auf der "Mercy" erwarten, sobald ihr Zeit für uns habt. "

Ihr war klar, dass der Rat wahrscheinlich rund um die Uhr beschäftigt war. Und wenn nicht mit Rats-Angelegenheiten, dann wohl mit ihrer Schwester. Warum musste sie sich ausgerechnet einen Mann aus dem Rat angeln? Aber gut, nur ein paar Stunden, und sie wäre wieder weg. Wohin auch immer. Ferak musste noch Ausbildung erfahren. Er hatte Widerstandsfähigkeit, Einfallsreichtum und Geschick auf Ilum bewiesen und auch sonst hatte er alles, was es für einen Jedi brauchte. Ausser vielleicht Geduld mit sich selbst. Aber das war auch ein sehr schweres Topic, wenn sie sich selbst ansah. Aber wenn Firedevs mitkam, könnte sie Ferak vielleicht doch noch einen Gefallen tun.

"Firedevs? Kommst du dann mit? Mein Padawan ist sehr auf der Krieger-Schiene. Mehr als ich ihn dort fordern könnte. Aber ich denke, du könntest ihm durchaus die eine oder andere Schweissperle auf die Stirn ziehen. Gibst du ihm ne Lektion?"

fragte sie noch ihre Schwester, die sicherlich ihre Freude hätte, ihren Padawan an die Wand zu nageln. Ihrem Padawan würde es gut tun, sich im Kampf mal auszupowern und vor allem auch auszuprobieren. Bei Firedevs- das wusste sie- konnte er das tun.

"Ich danke euch, für eure Zeit jetzt und wir sehen uns dann später auf der "Mercy". Bis dahin: Möge die Macht mit euch sein."

verabschiedete sie sich dann, weil sie Sam im Cockpit noch mitteilen musste, dass sie nur kurz an einer dieser Golan-Plattformen halten würden, um Trinno zu übergeben und dann weiter zur "Mercy" fliegen würden, um Juna zu versorgen und Rat Janson zu treffen. Ihre "Crew" war vielleicht auch froh, mal etwas mehr Raum zu haben, als die StarExplorer bieten konnte. Auch wenn die StarExplorer sehr geräumig war.


Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"
 
Coruscant-Jedi-Tempel- in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und ganz vielen anderen Jedi- Sahra und Ty über Holo.

Sie waren wir Kinder, scherzten unschuldig miteinander, kamen sich näher. Und das alles ohne einen Gedanken, ob sie es tun sollten oder nicht. Es war einfach. Sie waren einfach. Und es war einfach schön. Sogar bei etwas eigentlich ernsten Thema wie dem gemeinsamen Training verliessen sie diese Wolke nicht. Wes bat nur darum, dass sie sanft zu ihm war.Firedevs schmunzelte.

"Bin ich das nicht?"

fragte sie mit gespielter Überraschung und streichelte dann erneut über sein Bein.

"Keine Sorge. Wir schauen mal, wie weit wir auf Gleichstand sind und wer wen ab wann anfängt zu überfliegen und dann setzen wir einfach da an."

Das war das sinnvollste Angehen, vor allem wen Wes sich tatsächlich so unsicher fühlte, wie er vorgab zu sein.

"Ich hab dich doch gestern nicht beschützt, um dir jetzt eigenhändig weh zu tun. "

Lächelnd drückte sie Wes ein Küsschen auf die Wange weil sie es irgendwie niedlich fand. Auch wenn die Unsicherheit vielleicht nur gespielt war.

"Und wenn du dich SO unsicher fühlst, nehmen wir halt nochmal Trainingslichtschwerter in die Hand."

neckte sie ihn noch. Die Option gab ja immer, auch wenn Firedevs mühe mit der Vorstellung hatte, eine andere Waffe als ihre eigene zu führen. Nach so vielen Jahren war das wahrscheinlich auch nicht verwunderlich. Wes Idee, ihr Müll-Restaurant im Senats- District zu eröffnen und so Geld zu verdienen, brachte Firedevs zum Grinsen.

"Mach aus Nichts Mist und aus Mist Gold? "

fragte sie nach und überlegte unweigerlich, ob der Orden wirklich so knapp bei Kasse war.
Als er dann meinte, man müsse Sahra betrunken machen um sie ohne grosse Gegenwehr zu ihrer Hochzeit schleifen zu können, schüttelte Firedevs den Kopf.

"Du weisst selbst, wie schwer es ist, einen Machtnutzer festzusetzen. Mit Alkohol ist das schwer. Vor allem weil Sahra eine erfahrene Heilerin ist. Die merkt den Alkohol nicht lang, wenn sie das nicht will. Müssen wir doch die Schatten drauf ansetzen? Weil die wissen, wie es geht? "

Spekulierte sie und stellte sich vor, wie Sahra auf so eine Aktion reagieren würde. Sicherlich würde sie nach so einer "Einladung" wahrscheinlich die Hochzeitsfeier erst recht crashen. Nein. Sie musste hoffen, das Sahra aus freien Stücken auf ihre Einladung reagierte und während der Feier nicht Mrs. Grummel höchstpersönlich war.
Ty hingegen würde für gute Laune sorgen. Der Junge hatte immer irgendwelche Flausen im Kopf.Firedevs fand es auch gut, wie er dem Rat jetzt quasi die Stirn bot. Es gab sicher genug Jünglinge und sogar Padawane, die einen Jedi-Rat niemals herausfordern würden. Auch nicht so verspielt, wie es Ty gerade getan hatte. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht deswegen. Hoffentlich würde es ihrem Neffen gelingen, diese Courage beizubehalten, wenn er selbst dann Padawan wurde. Es würde ihm sicherlich helfen und er würde auch nicht so ein "Zweitschatten" werden. Höherrangigere Jedi auf die richtige Art und Weise herauszufordern führte meistens dazu, dass man etwas neues lernte und sich weiterentwickelte. Wenn man es jetzt noch hinbekam, das Ty keine Angst vor Niederlagen hatte, dann würde er sich als Padawan in Rekordzeit entwickeln und sein Meister oder seine Meisterin wär wahrscheinlich hauptsächlich damit beschäftigt, ihn vor versehentlichem Suizid abzuhalten.

Wes nahm unterdessen ihr Angebot an, sie im Privaten 'Firi' zu nennen und Firedevs nickte zustimmend. Damit war dieser Mann nun wirklich ein Teil ihrer Familie, was sich überraschend gut anfühlte.Auch, dass sich Wes für einen Moment an sie anlehnte, genoss Firedevs sehr.Wahrscheinlich hatte Wes nicht viele Gelegenheiten, sich an jemanden anzulehnen. Um so schöner fand es Firedevs, das sie diejenige war, bei der er das tun konnte. Das Ty ihr getuschel und gekuschel sah, war auch ok. Dann wusste er gleich, wen er ab jetzt wohl öfter sehen würde. Auch wenns nur über ein Com war, wie zum Beispiel das, was sie gerade benutzten und was Wes - vorerst- behalten musste.

Als Sahra dann ihre Anliegen vorbrachte, bekam Firedevs doch nen kleinen Kloss im Magen. Sith-Anwärter, IGDler und NRGD's , die ihr auf die Finger schauten? Was war da los? Ja, Firedevs wusste, dass vielleicht nicht alles, was Sahra in ihrer Ritter-Zeit gemacht hatte zu einhundert Prozent legal war. Vor allem, dass sie sowohl eine republikanische als auch eine imperiale ID besass. Aber Sahra hatte nie gegen die Republik gearbeitet. Niemals. Ihre Loyalität galt der Republik und dem Jedi-Orden, dafür würde Firedevs ihre Hand ins Feuer halten. Als Sahra ebenfalls meinte, sie wüsste nicht, warum der NRGD hinter ihr her sein sollte, nickte Firedevs bestätigend. Nein, der Agent musste wegen etwas anderem auf Ilum gewesen sein.

"Im schlimmsten Fall müsste man diese Aktion als Angriff auf eine eigentlich befreundete Organisation deuten. Ich meine, wenn der NRGD sich wirklich für unsere Einrichtungen interessiert- warum auch immer- könnten sie das mit Sicherheit einfach offen kommunizieren und man könnte Vereinbarungen oder Kompromisse finden. Heimlich und hinterrücks eine Jedi-Mission unterwandern? Da ist ein No-Go. Vor allem ohne jeglichen Verdacht."

Firedevs spürte Tatendrang in sich aufwallen. Sie wollte ihren Orden - und ihre Schwester- beschützen. Auch vor Gestalten wie diesem Agenten. Darum atmete sie einmal tief durch. Jetzt blind loszustürmen brachte nichts. Die Umstände mussten geklärt werden, aber Firedevs hätte gerade nichts dagegen, wenn man sie für diese Aufgabe abstellte. Allerdings erst nach ihrem Urlaub mit Wes.
Als Sahra sie abschliessend noch fragte, ob sie ihrem Padawan die eine oder andere Lektion in Sachen Lichtschwertkampf erteilen konnte, nickte Firedevs.

"Klar, kann ich machen. Kein Thema."

Sie würde einfach ihrem "Taxi" mitteilen müssen, dass sich ihr Abflug wirklich auf den Abend verschieben würde. Weil jetzt die Prüfung, dann die Sache mit Sahra und ihrem Anhang. Firedevs seufzte etwas enttäuscht, aber das liess sich jetzt nicht ändern. Sie würde sich noch etwas in Geduld üben müssen, bevor sie mit Wes durchbrennen konnte. Und vielleicht würde sie ihren Plan überdenken müssen. Naja. Wes ging ja gleich zur Prüfung, da hätte sie vielleicht Zeit dafür.
Grinsend merkte sie dann einfach an.

"Dann treffen Wes und Ty ja vielleicht doch noch aufeinander. Ich nehm nen Massband mit!"

versicherte sie ihrem Neffen und war gespannt, was er sich jetzt einfallen liess.

Coruscant-Jedi-Tempel- in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und ganz vielen anderen Jedi- Sahra und Ty über Holo.
 
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Coruscant-Orbit-Quarantänestation- Raum 2210- mit 5 anderen Anwärtern.

Die Warterei war zermürbend. Bailee hatte sich alle Aufgaben gekrallt, die in diesen vier Wänden möglich waren. Ausser vielleicht, ihn in Pink zu tapezieren und damit ihre Nachfolger in den Wahnsinn zu treiben. Sogar die beiden Streithähne hatten irgendwann aufgehört, sich gegenseitig ans Leder zu wollen. Damit verging die Zeit eigentlich nur noch langsamer und Bailee ertappte sich dabei immer träger zu werden. Aber war das nicht auch eine gute Übung für mehr Disziplin? Auch wenn sie gern einfach auf ihrer Pritsche liegen geblieben wär, bis man sie an ihren Kopftentakeln aus dem Raum gezerrt hätte, zwang sie sich zu zumindest zwei täglichen Aufgaben. Und sie schwor sich selbst,nicht schlafen zu gehen, bevor diese Aufgaben nicht erledigt waren. Erstens gehörten dazu ein paar Echani-Yoga-Übungen. Mindestens 5 verschiedene, besser 10. Die Nautolanerin erledigte diesen Teil immer gleich am Vormittag- oder dem, was der Vormittag zu sein schien. Am Nachmittag hingegen übte sie sich in dem Machtgebrauch, in dem sie schon einmal Erfolg gehabt hatte. Brianna hatte ihr ja gesagt, dass es mit mehr Übung einfacher werden würde. Nun das schien zu stimmen. Es gelang ihr mit jeder Übungsrunde, mehr von dem Raum wahrzunehmen, in dem sie sich befand. Und auch die Lebensformen im Nebenraum konnte sie wahrnehmen. Ausserdem konnte sie diesen Zustand immer länger aufrecht erhalten. Auch ihr Kissen konnte sie immer länger und kontrollierter schweben lassen. Sie hatte sich für das Kissen entschieden, weil es ihr schien, als würde sie damit am wenigsten Schaden anrichten können.

Was das anging, war die Quarantäne wohl ein Segen. Wo anders hätte sie sich wahrscheinlich immer...materiellere Aufgaben gesucht, weil sie nicht glaubte, dass bei ihr der Knoten mal derart platzen würde. Doch er war geplatzt und das nur, weil ihr aus lauter Langeweile keine andere Option geblieben war, um die Zeit tot zu schlagen. Plötzlich und aus heiterem Himmel jedoch kam ein Mann an ihre Türe, öffnete sie und trat zur Seite.

"Ihr dürft raus!"


Ungläubig starrte Bailee ihn einen Moment an, ehe sie aufstand und zusammen mit den anderen den Raum verliess. Sie durften tatsächlich raus!

"Ich zeige euch erstmal, wo die Kantine ist. Euer Taxi befindet sich auch im Landeanflug. Es dürfte in der nächsten Stunde hier anlegen. Also vertretet euch die Beine, esst was, wenn ihr Hunger habt. Macht was ihr wollt, aber macht kein Chaos!"

Beim letzten Satz sah er vor allem die beiden Streithähne an, die zwar auch auch ruhiger geworden waren, aber jetzt klar machten, dass sie sich nicht mehr sehen wollten. Tja, so ein Pech für die beiden, dass sie gemeinsam auf diese Reise gingen. Aber Bailee war es jetzt zu blöd, ihnen das wieder aufs Brot zu schmieren und sie ging lieber in Richtung der Kantine. Sie hatten zwar vor einer Weile gegessen, aber Bailee hoffte auf ein Dessert und einfach mal eine andere Umgebung. Es tat unglaublich gut, wieder hingehen zu dürfen, wohin man wollte. So schnell würde sie sich nicht mehr irgendwo einsperren lassen. Aber das war auch nicht nötig. Hoffentlich.

Coruscant-Orbit-Quarantänestation- Gänge in Richtung Cantine- mit 4 anderen Anwärtern.
 
[: Kernwelten | Coruscant-System | Orbit von Coruscant :||: Orbitalstation „Aurek Neunzehn“ | Andockstelle Neun | GR-Fünfundsiebzig-Frachter „Muuzaji“| Korridor zur Andockschleuse :||: Crado, der Frachtmeister und Kapitän Jitu Fonti :]

Obwohl seit dem schrecklichen Vorfall in den äußeren Sphären des Coruscant-Systems inzwischen ganze fünf Standardstunden verstrichen waren und der GR-Fünfundsiebzig Muzzaji – gemeinsam mit seinen beiden Schwesterschiffen Faida und Msafiri – längst an der riesigen Orbitalstation „Aurek Neunzehn“ festgemacht hatte, war das zottelige Katzenwesen nach dem enormen „Kraftakt“ noch immer ziemlich schwächlich auf den Beinen. Deshalb stützte ihn der hünenhafte Frachtmeister mit einem seiner drei gesunden Arme als er langsam, humpelnd durch den ausgefahrenen Korridor in Richtung der offenen Andockschleuse schritt. Weil hinter dieser Vorrichtung jedoch erst einmal die Räumlichkeiten des hiesigen Zolls warteten, waren die Geräusche, die typisch für eine Station dieser Größe waren, in diesem Moment bloß äußerst gedämpft zu hören. Dass sich auf deren vielen Decks aber zehntausende Lebewesen zur selben Zeit tummelten, konnte man schon jetzt erahnen!

Der angeschlagene Cathar und der Zigarre rauchende Besalisk waren in diesem Augenblick jedoch nicht allein. Sie wurden vom Kapitän der „Muzzaji“ begleitet, einem Gossam mit dem klangvollen Namen Jitu Fonti. Schon kurz nach dem Vorfall hatte er sich Ruck zuck nach dem Befinden seines „talentierten“ Passagiers erkundigt, ihn umgehend auf der (eher winzigen) Krankenstation an Bord besucht und sogleich mit seinem unerschöpflichen Redeschwall überfallen. Da ein dröhnender Kopf und gelegentliche Orientierungslosigkeit das Katzenwesen in diesem Moment geplagt hatten, war es dem Frachterkapitän gewissermaßen wehrlos ausgeliefert gewesen. Selbst der Frachtmeister, der in den fünf Stunden ab und zu zur Krankenstation gekommen war, hatte das kleine, zierliche Wesen in dessen Überschwall nicht bremsen können. Doch eine gute Sache schien all die Schuldgefühle zu haben: Crado hatte am Ende das Andocken an die Orbitalstation von der Brücke aus mitverfolgen dürfen.

Der schlanke Gossam, dessen azurblaue Haut mit tiefblauen Flecken gesprenkelt war, räusperte sich kurz, sah dabei etwas verstohlen zu dem kräftigen Cathar mit dem orangefarbenen, zotteligen Fell und sagte dann:
„Ich kann es nicht oft betonen, Bwana Crado, die Kommerzsgilde ist Ihnen zu sehr großem Dank verpflichtet. Wäre diese Tragödie an einem anderen Tag – also nicht in ihrem Beisein – passiert… “ Er schluckte. „Ich hätte wohl fünfundzwanzig Prozent meiner Ladung verloren!“

Und ein Mannschaftsmitglied“, knurrte das Katzenwesen genervt.

Jitu Fonti zuckte bei dieser Erinnerung für einen flüchtigen Moment sichtlich zusammen.
„Richtig, richtig, Bwana. Natürlich käme ein Mannschaftsmitglied bei dieser Rechnung noch obendrauf. Als größter Posten; versteht sich.“ Im Gehen fischte der Gossam beiläufig ein zerknittertes Taschentuch aus seiner rechten Jackentasche und tupfte sich damit die Schweißperlen von der Stirn. „Der Dank ist – wie schon gesagt – unermesslich, Bwana.“

Bei diesen Worten verdrehte Crado – mehr einem Reflex folgend – die Augen. Denn schon bevor er den Jedi beigetreten war und seine Fertigkeiten in der Macht allmählich ausgebaut hatte, hatte er in seiner Heimat, auf dem berüchtigten Schmugglermond Nar Shaddaa, genug Personen getroffen, die genau wie der Frachterkapitän der Muzzaji waren: Geizig, heuchlerisch und regelrecht zerfressen vom Profitgedanken. Sofern er sich bei seinem Gegenüber zur rechten Zeit solch einer Einstellung gewahr wurde, mied er normalerweise solche Leute. Jedoch hatte er in diesem Fall kaum eine Wahl gehabt. Er hatte nach Coruscant gemusst, sein Budget war von Anfang an bestenfalls als „kläglich“ zu bezeichnen gewesen und bloß auf diesem GR-Fünfundsiebzig-Frachter war noch ein einzelner Platz frei gewesen.

Die Macht hat mich zweifelsohne mit Absicht zu diesem Frachter geführt…‘, dachte das zottelige Katzenwesen nicht zum ersten Mal stoisch, schulterte die wenigen Habseligkeiten, die er auf seine Reise mitgenommen hatte, noch einmal neu und humpelte dann weiter zielstrebig – mithilfe des ihn stützenden Besalisken – auf die weiterhin offene Andockschleuse zu. Je länger er über die soeben festgestellte Tatsache nachdachte, dass ihn die Macht hierher gelenkt hatte, damit er das Leben des glücklosen Matrosen retten konnte, desto mehr musste er sich zwangsläufig die Frage stellen, ob im Umkehrschluss sein Werk auf Felucia demzufolge getan war. ‚Hat Meisterin M‘ha etwa schon bei ihrem letzten Besuch gewusst, dass mein Tun in diesem Dorf nicht mehr von Nöten war?‘ Während seine Gedanken immer größerer Kreise zogen, weil er die Beweggründe nachvollziehen wollte, die sich offensichtlich im Hintergrund abgespielt haben mussten, legte sich unwillkürlich seine Stirn in Falten. ‚Könnte es etwa sein, dass sie aufgrund einer Vision gehandelt hat? Zuzutrauen wäre es ihr sicherlich. Sie hat beinah genauso kryptisch geredet wie Meister Utopio. Aber hätte sie mich nicht vielleicht trotzdem vorwarnen können? Dann hätte ich doch bestimmt noch viel mehr tun können.‘

Die betagte, faltige Ithorianerin war eigentlich vom Jedi-Rat nach Felucia geschickt worden, um das Vergessene Tal zu erforschen, hatte ihn in den letzten sechs Monaten mehrfach besucht gehabt. Oft hatte sie mit ihm meditiert, philosophische Debatten bis spät in die Nacht hinein geführt und ihn zu seiner Haltung zum Orden befragt. Offensichtlich hatte sie jene Sorgen geteilt, die zuvor auch schon Rätin Chesara Syonette in seiner Gegenwart gehabt hatte. Doch obwohl sie ihn immerhin dazu hatte bewegen können, dass er letztlich eine Reise nach Coruscant antrat, um dem Rat Bericht über seine Aufbauarbeit in Felucias Dschungeln zu erstatten, hatte sie ihn nicht dazu bewegen können, dass er vor dem Aufbrechen gen Lianna die in einem nahen Moor versenkte Box, die seine Vergangenheit als Jedi beinhaltete, wieder heraufholte. Crado trug somit momentan keine Robe und hatte auch sein Lichtschwert mit der orangefarbenen Klinge nicht mehr zur Hand.

Da sie die Schleuse inzwischen erreicht hatten und sich ihre Wege demzufolge nun trennen würden, räusperte sich Jitu Fonti abermals. Eine gewisse Unterwürfigkeit lag in seiner Stimme als er zu dem Cathar sagte:
„Bwana, solltet Ihr Eure Geschäfte schnell erledigt bekommen und dann wieder nach Lianna zurückkehren wollen … Die Muzzaji wird mindestens noch eine Standardwoche hier sein, bevor der Konvoi den Rückweg antritt.“ Nervös trat der Gossam von einem Bein aufs andere. „Ihr seid jederzeit an Bord Willkommen. Die Passage würde ich Euch sogar zum halben Preis anbieten.“

Zu freundlich, Kapitän“, brummte Crado mit dem allerletzten Bisschen an zusammengekratzter Höflichkeit, die er gegenüber dieser unausstehlichen Person aufbieten könnte, und wandte sich dann dem hünenhaften Besalisken zu. „Danke für die Hilfe. Mit Sicherheit schaffe ich es ab hier auch ganz von allein weiter.“ Trotz seines angeschlagenen Zustandes schmunzelte er verwegen. „Ich habe vor einiger Zeit gehört, Coruscant soll mittlerweile eine ziemlich gute Krankenversorgung haben. Es hält sich wohl wacker das Gerücht, dass man in den tieferen Ebenen heimlich Bacta-Pflanzen anbauen würde…“

Der Frachtmeister erwiderte das Grinsen herzlich. „Zur Not haben wir noch ein bisschen Zeug zum Versorgen kleinerer sowie größerer Wehwehchen hier an Bord, Meister Jedi.“ Verlegen kratzte sich das hünenhafte Wesen am Nacken, bevor es fortfuhr: „Die Mannschaft hat gesammelt. Gren spricht schon von seinem ‚Schutzengel‘.“ Langsam öffnete der Besalisk seine riesige Hand. Ein winziger Credit-Stick lag darin. „Es ist nicht besonders viel, Meister Jedi … Aber ein paar Tage kommen Sie damit bestimmt über die Runden.“

Crado zögerte. Einerseits konnte er Credits gebrauchen. Denn im Großen und Ganzen war er durch diese Reise blank. Um überhaupt hierher, nach Corsucant, kommen zu können, hatte er einen Teil der angefallenen Kosten für diese Passage sogar schon durch Arbeiten auf dem Frachter abbezahlen müssen. Und da auf der Orbitalstation mit Sicherheit nichts kostenlos war, musste er irgendwie ein bisschen Geld auftreiben. Andererseits half er aber Lebewesen in Not nicht, um anschließend eine Bezahlung zu erwarten. Dort wo er hinkam, leistete er Hilfe, weil er durch seine angeborene Begabung zu solchen Taten überhaupt erst im Stande war. Gegenüber allen Lebewesen in dieser Galaxie hatte er demzufolge – spätestens seit er sich seiner besonderen Fähigkeiten bewusst war - eine Verantwortung. Und für solche Sachen ließ man sich nicht bezahlen! Obwohl die Verlockung in diesem Moment groß war, sehr groß sogar, schüttelte er letzten Endes den Kopf.

Der Besalisk schien diese Entscheidung jedoch nicht gelten zu lassen. Entschieden streckte er jene Hand, in der der Credit-Stick lag, dem Cathar entgegen.
„Meister Jedi, es ist ein Geschenk. Nehmt es ruhig an.“

***

Seine Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen– genauer: auf den Straßen von Nar Shaddaa – hatten Crado zu einem echten Lebenskünstler in urbanen Gegenden werden lassen. In kürzester Zeit hatte er auf seinem Streifzug durch die Orbitalstation nicht nur ein äußerst billiges Kapselhotel ausfindig machen können, in dem er für die nächsten Tage ziemlich preisgünstig nächtigen konnte, sondern er war zufälligerweise auch auf eine klitzekleine Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“ gestoßen. Schon damals, als er noch auf dem Schmugglermond gelebt und höchstens vom Reisen zwischen den Sternen geträumt hatte, hatte er von Zeit zu Zeit die mildtätigen Dienste dieser Nonnen in Anspruch genommen, die zur „Kirche des Barmherzigen Lichts“ gehörten.

Derweil der zottelige Cathar, der einen schmutzigen, blau-grünen Mechanikeroverall der Muzzaji trug, gedankenverloren mit einem Löffel in der dünnen Brühe herumrührte, die man ihm kurz zuvor – natürlich freundlich lächelnd und mit warmherzigen Worten – ausgeteilt hatte, schwelgte er für einen kurzen Moment in alten Erinnerungen. Wie oft hatten seine Freundin Hade Kasra und er nach einem kalten, verregneten Tag in der Unterstadt gemeinsam die dortige Suppenküche aufgesucht, um sich kurz aufzuwärmen und irgendetwas „Gehaltvolles“ im Magen zu haben? Wie oft hatten sie sich im Anschluss von den dortigen Nonnen für irgendeine gemeinnützige Arbeit einspannen lassen? Und wie oft waren sie bei der erstbesten Gelegenheit lachend getürmt? Obwohl Crado die Sachen heute aus einer anderen Perspektive betrachtete, stahl sich kurz ein herzliches, versöhnliches Lächeln auf sein Gesicht. Hade, dachte er seufzend. ‚Ich hoffe, es geht dir gut.‘

Obwohl in der Brühe, die man ihm gegeben hatte, nur ein bisschen Gemüse und zwei, drei Brocken schwammen, die wohl Fleisch sein sollten, ließ ihm der herzhafte Duft, der in seine Nase stieg, das Wasser im Mund zusammenlaufen. Behutsam tauchte er seinen ganz leicht verbeulten Löffel in die Brühe vor sich, schöpfte mit ihm ein kleines Bisschen davon ab, führte ihn dann langsam zu seinem Mund, pustete vorsichtig und schob ihn anschließend hinein. Sein Magen knurrte hungrig. Auf der Muzzajihatte er in den letzten Wochen – so wie auch der Rest der Mannschaft – hauptsächlich relativ geschmacklose Fertignahrung serviert bekommen. Schweigend über die dampfende Schüssel gebeugt, die ihm eine greise Nonne an der Essensausgabe in die Hand gedrückt hatte, aß er langsam weiter. Ein Löffel nach dem anderen.


[: Kernwelten | Coruscant-System | Orbit von Coruscant :||: Orbitalstation „Aurek Neunzehn“ | Promenadendeck | Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“ :||: Crado allein :]
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes – über Holo die StarExplorer mit Ty und Sahra

Als Wes seiner Ansicht nach eigentlich darum bat, es mit dem geplanten Lichtschwerttraining anfangs ruhig anzugehen, interpretierte Firedevs seine Worte kreativ, aber auf sehr angenehme Weise anders. Überaus zärtlich und gefühlvoll strich sie über sein Bein und wäre er eine Katze gewesen, er hätte am liebsten zu schnurren angefangen. Es war so schön, mit ihr zusammen zu sein. Verstanden, was er eigentlich meinte, hatte die Ritterin allerdings sehr wohl und bot an, sich zunächst zu testen, wie die Kräfteverhältnisse im Umgang mit den leuchtenden Klingen so waren. Sie betonte, ihm nicht weh tun zu wollen und bot sogar an, auf Trainingslichtschwerter umzusteigen, gegen die Unsicherheit. Dabei drückte sie ihm ein kleines Küsschen auf die Wange, das für Wes so unverhofft und plötzlich kam wie ein Blitzschlag. Er spürte, wie sein Kopf heiß wurde und fühlte sich wie paralysiert, zu keiner Reaktion, nicht einmal irgendwelchen Gedanken fähig. Es dauerte einige Augenblicke, bis sein inneres wieder zu Arbeiten begann und er verstand, was Firedevs eigentlich gesagt hatte. An diesem Punkt fing Wes an zu lachen.

»Heyyy, es ist nicht so schlimm, dass ich Gefahr laufen würde, mir selbst ein Bein abzusäbeln oder sowas. Ich hab nur ewig nichts mehr gemacht, was einem tatsächlichen Lichtschwertkampf nahe kommt und ich will mir nicht gleich nach einer halben Minute was zerren oder so ähnlich. Wir fangen einfach langsam an und sehen, wie's so läuft, dann passt das auch,«

Schlug er vor, immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Auch ihm selbst viel auf, dass er in Firedevs so glücklich und fröhlich war, wie seit langem nicht mehr, seit dem Wiedereinzug in dem Tempel, oder noch länger. Den Gedanken mit der huttischen Küche im Eigenbau wollte er dann doch nicht weiterspinnen, weil ihm sonst das leckere mutmaßlich echt agamarianische Essen nicht mehr schmecken würde, so lustig der Gedanke auch war. Auch sehr witzig (unfair aber witzig), war es, sich über Sahras Gedanken an der ja in Wirklichkeit noch nicht so konkret im Raum stehenden Hochzeit Gedanken zu machen. Firedevs warf ein, dass es bei Sahra als Heilerin mit dem betrunken machen nichts werden würde und schlug nun auch die Schatten vor.

»Ich kenn mich mit Giften und so Zeugs nicht aus,«

Bekannte Wes und nahm einen Schluck, wie um den Gedanken runterzuspülen.

»Aber es gibt schon Mittel, die auch Heiler nicht so leicht wahrnehmen und die könnte man sicher so in den Alkohol mischen, dass ein Heiler es erst zu spät merkt. Würde mich wundern, wenn die Schatten nichts dergleichen in ihrem Portfolio hätten, aber selbst wenn, würde sie es uns ja nicht sagen. Komisch ist jedenfalls schon, dass Heiler meist solche Spaßbremsen sind, wo sie eigentlich die totalen Partytiere sein könnten bei der Kontrolle über ihren Pegel. Irgendwie passt es auch total in's Bild, dass deine Schwester auch eine ist.«

Etwas später war es deutlich ernster. Wenn Arkadi Duval das Thema war, gab es wenig Raum für Fröhlichkeit. Als Sahra meinte, dem Geheimdienst keinen Grund geliefert zu haben, hinter ihr her zu sein, nickte Wes.

»Möglicherweise ging ihm dann es stattdessen um Ilum oder er wusste von diesem imperialen Angriff.«

Das war zwar reine Spekulation, aber mehr ging momentan nicht. Wes fragte sich, ob Leelas Dokumente ihm etwas Einblick verschaffen könnten.

»Ich würde auch empfehlen, ihm künftig die kalte Schulter zu zeigen.«

Die ganze Sache ließ auch Firedevs nicht kalt und sie echauffierte sich darüber, dass man Duvals Aktion als Angriff auf eine verbündete Organisation werten konnte, was sie als No-Go empfand.

»Das sehe ich an und für sich genauso und wahrscheinlich auch der Großteil der NRGD. Duval gehört allerdings einer bestimmten, ausgesprochen berüchtigten Sektion an, die es offiziell gar nicht gibt und denen würde ich sogar zutrauen, eine NRGD-Mission zu unterwandern. Mögen muss man die Leute nicht und die wollen auch gar nicht gemocht werden. Ich glaube, damit könnten die auch gar nicht umgehen. Sind bestimmt alle beziehungsunfähig, die Knaben.«

Was die mögliche Sith-Überläuferin mit den Cyber-Implantaten (Juna) anging, versprach Sahra, sie im derzeitigen Zustand zu belassen, bis Wes sie gesehen hatte. Er nickte bestätigend und meinte:

»Sehr gut. Ich denke ich kann auch feststellen, ob es das Werk von Technomanten oder des imperialen Geheimdienstes, oder eben irgendwelcher Amateure ist.«

Damit war alles besprochen, das Treffen auf der ›Mercy‹ später am Tag nach Leelas (hoffentlicher) Beförderung schien allen Beteiligten gut in den Kram zu passen. Dass sich im schwesterlichen Austausch ergab, dass Firedevs mitkommen würde, machte die kleine Dienstreise noch sehr viel angenehmer. Den Größenvergleich zwischen ihr und Ty konnten sie auch gleich durchführen. Sahra brauchte ebenfalls Firis Hilfe als Lichtschwerttrainerin, stellte Wes befriedigt fest und überlegte kurz, ob man das gemeinsame Training auf diesen Zeitpunkt verlegen sollte. Er sah seine Angebetete dabei schon bedeutungsschwer an, sagte dann aber noch nichts. Ein erstes kleines Sparring in einer sicheren Umgebung mit einer Frau, die den Lichtschwertkampf schon konnte, war ihm definitiv zehnmal lieber. Damit kamen sie dann auch zum Abschluss des ganzen.

»Alles klar, dann bis später. Ich freue mich schon darauf, Ty und Euch in Natura kennenzulernen, Sahra.«

Damit endete die Holokommunikation. Wes sah zu Firedevs, strahlte sie an, als hätte er sie ewig nicht gesehen (schließlich war sein Blick auch die meiste Zeit auf den Holoprojektor gerichtet gewesen) und warf dann ein Blick auf sein Essen und sein Chrono.

»Ich fürchte, ich muss mich jetzt schon auf dem Weg machen und die Prüfung vorbereiten – aber wir sehen uns ja bald wieder.«

Mit den Worten beruhigte er sich selbst mindestens so sehr wie die bezaubernde Jedi neben ihm, bevor er sich daran machte und schnell die letzten paar Bissen inzwischen erkalteten Bratens in sich hineinschaufelte.

Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes
 
Coruscant-Jedi-Tempel-in der Agamarianischen Kantina- mit Wes und NPCs

Die Stimmung zwischen ihnen war angenehm gelassen und heiter, was ihnen beiden gerade gut tat. Firedevs hatte das Gefühl, dass sich bei Wes gerade einiges an Anspannung und Stress löste und sie selbst fühlte sich wieder wie ein junges Mädchen. Seine Reaktion auf ihren Wangen-Kuss war sehr lustig. Er erstarrte augenblicklich und bekam einen hochroten Kopf. Firedevs grinste, auch oder gerade weil sie so eine Reaktion erwartet hatte. Sie hatte ihn damit schliesslich eiskalt erwischt, was sicherlich nicht ganz fair gewesen war. Aber das waren sie halt,die "Waffen einer Frau". Es ging einen kleinen Moment, ehe er seine Sprache wiederfand und realisierte, dass sie ihn geneckt hatte. Grinsend lauschte sie seiner Verteidigung, bevor er zum selben Schluss kam wie sie: Erstmal den aktuellen Stand herausfinden und dann aufbauen.

"Alles klar."

bestätigte sie ihm, damit er beruhigt war. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie darüber nachdachte, dass sie sich von ihm gern in ne Ecke drängen lassen würde. Aber damit hätte er auch als einzigste Person in dieser Galaxie dieses Privileg.
Bei ihren Überlegungen, wie man ihre Schwester notfalls mit "sanfter Gewalt" zu ihrer Phantasie-Hochzeit bringen konnte, blieb ihnen nicht so viel Auswahl. Zumal ihr Herzblatt meinte, dass er sich mit brauchbaren Substanzen nicht auskannte. Firedevs kicherte.

"Du warst also immer ein ganz Braver? Das sollten wir ändern."

Hin und wieder etwas frech sein, konnte ganz gut tun. Zumindest lockerte es die Arbeit ein bisschen auf.
Auf seine Beobachtung hin, das auch ihre Schwester- als Heilerin- in die Kategorie "Spassbremse" fiel, musste Firedevs nicken. Leider.

"Das bedeutet aber nicht, dass ich solche Fähigkeiten ausnutzen würde, um mir Nachts in Coruscants Bars die Kante zu geben. Oder zumindest nicht allzu oft."


Man könnte Trinkwetten so gewinnen oder einfach nur Spass haben. Eine lustige Vorstellung und so überhaupt nicht Jedi-mässig. Sahra hatte sowas sicher noch nie gemacht.

"Ob das dann auch andersrum geht? Also sich in so einen beschwipsten Zustand bringen ohne tatsächlich irgendwas zu konsumieren?"

überlegte sie dann laut. Das würde zumindest Credits sparen, auch wenn man sich auf der anderen Seite dann um den Genuss brachte, der der Auswirkung vorrausging. Mit Sicherheit könnte man diese Erfahrung irgendwie faken, wenn man die Körper-Vorgänge manipulieren konnte wie es die Heiler tun konnten. Was das anging war es vielleicht ganz gut, wenn Heiler Spassbremsen waren. So nützlich diese Technik auch war, das Missbrauchspotenzial war ebenso gross.
Missbrauchspotenzial gab es auch in anderen Organisationen, wie es schien. Warum war der Geheimdienst-Agent auf Ilum gewesen? Was hatte er da gesucht? Und- noch schlimmer- hatte er es vielleicht gefunden und sie wussten nichts davon?

"Sollte man hoffen, dass er nicht gefunden hat was er suchte?"

warf sie in den Raum. Es war ja schon ein paar Jahre her, dass sie auf Ilum gewesen war und damals hatte es ausser der Herberge und ein paar Hütten nicht viel dort gegeben. Also zumindest nichts, was nicht jemanden ausserhalb eines Macht-Ordens interessieren würde. Die Sith hatten ein Interesse an Ilum gezeigt, um den Jedi eine wichtige Quelle zur Waffen-Herstellung zu verschütten. Aber das sollten auch die einzigen ausser ihnen sein, die ich für die Kristalle interessierten. Wes erklärte dann, dass dieser Duval einer Abteilung des Geheimdienstes angehörte, die es offiziell nichtmal gab. Super.

"Wenn er weiss, dass wir unsere Kristalle von da beziehen, könnte er auch einfach sein Taschengeld aufbessern wollen. Einer unserer Kristalle kostet ein Vermögen auf dem Schwarzmarkt. Als Geheimdienstler hat er da bestimmt Kontakte. Was, wenn er jetzt nochmal suchen geht, wenn grad kein Jedi dort ist?"

Alles war hier möglich. Gut, die Höhlen waren zum Glück nicht ganz so einfach zu erreichen. Weder zu Fuss noch über den Luftweg. Allerdings konnte auch ein nicht-Machtnutzer mit der richtigen Ausrüstung und genügend Zeit und Willenskraft die Kristallhöhlen erreichen.

"Jemand sollte ihn zumindest im Blick behalten..."

murmelte sie dann. Sie hätte sich ja für den Job gemeldet, aber dann wär ihre Urlaub mit Wes geplatzt und es gab genug Jedi, die den Job genauso gut, wenn nicht sogar besser machen konnten.
Wes und Sahra einigten sich dann darauf, sich später zu treffen und sich gemeinsam nochmal die ehemalige Sith anzusehen.

"Bis später, Sahra. "

verabschiedete sich auch Firedevs, nachdem alles geklärt war. Viele Gedanken kreisten jetzt in ihrem Kopf. Nicht nur, dass sie ihren eigenen Plan anpassen musste jetzt. Auch Sorgen um den Orden begleiteten sie erstmal. Wes vertilgte noch den Rest von seinem Mittagessen um sich dann seiner Aufgabe zuzuwenden. Firedevs lächelte ihm zu.

"Dann mach das. Nimm die arme Padawan nicht zu hart dran, ja? Und wenn ihr fertig seid, meldest du dich einfach, damit wir zusammen zu Sahra hoch können.Das Geschirr bring ich gleich weg."

Sie schenkte ihm noch ein Lächeln.

"Also, viel Spass und Erfolg und Möge die Macht mit dir sein- und mit ihr. Sie hats wahrscheinlich nötiger. "

Firedevs erinnerte sich noch zu gut daran, wie nervös sie gewesen war vor ihrer Prüfung. Allein darum konnte sie nicht anders, als der Padawan alles erdenklich Gute zu wünschen, auch wenn sie sie weder kannte noch überhaupt einmal gesehen hatte.

Als Wes gegangen war, räumte sie das Geschirr weg und machte sich auch auf den Weg. Als erstes ging sie in ihr Quartier, um mit den Kyuzo Kontakt aufzunehmen. An die "Mercy" würden sie nicht andocken dürfen. Also wäre eine andere Orbital-Station in der Nähe der "Mercy" eine mögliche Alternative für ihren Abflug. Sie einigten sich auf eine nahe Station und Firedevs schaffte es gerade noch, die übereifrigen Piloten von einem Start jetzt sofort abzuhalten. Sie musste ihnen das Gepäck schon mitgeben, sonst würde Wes den Braten riechen, bevor sie auch nur die "Mercy" erreicht hätten. Und sie wollte ihn doch überraschen! Sie vereinbarte mit den Kyuzo einen Treffpunkt in der Nähe des Tempels, um ihnen das Gepäck zu übergeben und fing an, die Taschen für sich und Wes zusammenzustellen. Zumindest für den Flug sollten sie Wechselsachen haben. Auf Alderaan selbst würde Firedevs ihn nur zu gern in die Läden führen um zu gucken, was ihm- ausser der Jedi-Robe- noch so stand. Ausserdem sollte sie alles für ein "Picknick" zusammenstellen und auch mitnehmen. Einfach, damit sie es sich schön machen konnten.

Während sie die Taschen nach zwanzig Minuten schloss, fiel ihr Blick auf das Gerät, welches sie den Kyuzo abgekauft hatte. Ihren Plan mögliche Verfolger erstmal auf eine falsche Fährte zu schicken war schwierig im Orbit. Hm. Sie würde doch Hilfe brauchen. Aber wen? Sie brachte den Kyuzo die Taschen, ehe sie nachdenklich durch die Gänge lief. Wer würde ihr Helfen, die Entführung eines Jedi-Rates zu decken? Sie hatte nicht beliebig viel Zeit, um eine geeignete Person zu finden. Hoffentlich bekam sie das noch hin.

Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge- mit anderen Jedi
 
Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mitTy- Firi und Wes über Com- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"

Das Gespräch mit dem Jedi-Rat verlief angenehmer, als Sahra befürchtet hatte. Sie blieben einfach sachlich und arbeiteten ein Thema nach dem nächsten ab. Das ärgerlichste Thema war wohl der Geheimdienst-Agent und Sahra verschränkte die Arme bei der Idee, er könnte von dem imperialen Angriff gewusst haben.

"Wenn er von dem Angriff wusste, hat er uns nicht weiter informiert und die 5 Toten auf Ilum gehen auf sein Konto.Aber weil wir offensichtlich nichts über diesen Mann wissen, sollte ihm jemand auf den Zahn fühlen. Sonst tanzt Mr. Duval uns weiter auf der Nase rum und bringt vielleicht tatsächlich nochmal Zivilisten in Gefahr. Ich würde es ihm sogar zutrauen, dass er sich nicht um das Wohlergehen von ein paar Zivilisten schert."

Der Rat bat sie darum, dem Agenten in Zukunft die kalte Schulter zu zeigen und Sahra nickte.

"Nichts lieber als das."


grummelte sie. Als der Rat dann meinte auch noch feststellen zu können, wer genau der Jüngerin das angetan hatte, schnaubte sie. Für sie war diese Information nicht besonders wichtig. Man würde den Verantwortlichen wahrscheinlich eh nicht mehr in die Finger bekommen. Immerhin hatte Juna ja schon gesagt, dass das Signal verschwunden war. Also war ihr Erschaffer mit grosser Wahrscheinlichkeit eh bereits tot. Aber das würde es vielleicht einfacher machen, die Implantate zu entschärfen.

Der Jedi-Rat verabschiedete sich dann überaus freundlich, worauf Sahra zum Abschied tatsächlich kurz lächelte und sich verneigte, ehe Rat Janson die Verbindung beendete. Sahra atmete tief durch und wandte sich von dem Bildschirm ab. Ein Teil von ihr wollte so schnell wie möglich aus diesem System verschwinden. Aber um Juna's Gesundheit zumindest weitestgehend wieder herzustellen, war das hier der beste Weg. Also würde sie ihn gehen.

Sahra machte sich auf die Suche nach ihrem Padawan und der Überläuferin, jedoch nicht ohne vorher Sam im Cockpit bescheid zu geben. Dieser hatte bereits den Berechtigungs-Code für die "Mercy" erhalten und Sahra nickte zufrieden.

" Steuer vorher aber noch eine der näheren Plattformen an. Wir übergeben Trinno an das Militär. Er darf nicht auf die Mercy."

bat sie vorher und der Shistavane bestätigte die Anweisung. Sahra bedankte sich bei ihm und machte sich auf den Weg zu Ferak und Juna.Kurz bevor sie die Küche erreichte, spürte sie eine Art Druckwelle in der Macht und irgendwas schepperte. Sie betrat den Raum und sah das Chaos. Und die ehemalige Sith, die sich an ihrem Padawan festklammerte. Offensichtlich war sie von ihren Gefühlen überwältigt worden und hatte unbeabsicht Gegenstände durch die Gegend geschossen. Eine Geste ihrer Hand alles, was nicht zerbrochen war, erhob sich vom Boden und schwebte in Richtung Spüle.

"Alles in Ordnung hier?"

fragte sie und sah dabei zwischen ihrem Padawan und der ehemaligen Jüngerin hin und her.

"Ich habe gerade mit Rat Janson gesprochen. Er hat mir die Berechtigung für die "Mercy" gegeben. Wohl ein Schiff , das irgendwie zum Orden gehört und hier im Orbit liegt. Sie haben sehr gute medizinische Ausrüstung dort, mit denen wir ihre Implantate überarbeiten können, Miss Choway."

Soviel zum einfachen Teil.

"Rat Janson hat auch seine Hilfe angeboten. Er hat wohl Fähigkeiten im technischen Bereich und würde sich die Implantate vorher gern nochmal anschauen. Auch um unsere Sicherheit zu gewährleisten. Ich hab das Angebot angenommen. Wir werden uns also nachher mit einem Mitglied des Jedi-Rates treffen. Und während ich mich mit ihm zusammen um Miss Choway kümmere, Ferak. Ich hab meine Schwester erreicht. Sie dürfte nach deinem Geschmack sein. Firedevs ist mehr eine Kriegerin als ich und sie wird mit dir die Lichtschwert-Formen anschauen, während ich arbeite. Das bedeutet, wenn ihr beide euch voneinander trennen könnt."

Sahra grinste. Es war schön, das die ehemalige Jüngerin jemanden gefunden hatte, dem sie so vertrauen konnte. Und Ferak war ein Guter und würde sich um sie sorgen. Egal in welche Richtung diese Beziehung noch ging.

"Wenn ihr euch nochmal frisch machen wollt, bevor wir anlegen, könnt ihr das jetzt tun. Wir werden einen kleinen Zwischenstopp einlegen und den IGD-Überläufer dem Militär übergeben und dann fliegen wir weiter zur "Mercy". "


Die Jedi nahm sich einen Besen und fing an, die Scherben zusammen zu kehren. Viel war ja nicht zu Bruch gegangen und das wenige war eine Erinnerung daran, an Board eines Schiffes besser kein Porzellan zu horten. Vieles hatte sie ja eh schon gegen bruchsicheres Geschirr aus Stahl ausgetauscht. Auch da gab es schöne Set's mit eingeätzten Mustern und sogar Färbungen.Das war wesentlich praktischer, wenn man meistens unterwegs war und mit untrainierten Machtnutzern arbeitete. Auch mit Nevis und Pec hatte es solche Events gegeben. Bei Ty war es relativ unwahrscheinlich, aber ihr Sohn hatte auch von Klein auf Meditieren und emotionale Balance geübt. Ein Umstand, der ihn wohl heute vor solchen Zwischenfällen bewahrte.

Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Küche mit Ferak und Juna, Ty und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes

Wieder einmal kam die schalkhafte Seite von Firedevs durch – es war eine, die Wes gefiel. Es war eine Sache, wenn man eine atemberaubende Schönheit vor sich hatte, bei der man meinte, dass ihre Füße kaum den Boden berührten. Klar mochte der Taanaber solche Frauen, wenn man ›mögen‹ als ›sie sich gerne ansehen‹ verstand. Seinem Eindruck nach kein Mann diesem Typ Frau sonderlich nahe nicht einmal die eigenen Ehemänner. Mit Firedevs hingegen konnte man ganz einfach Spaß haben, bei ihr musste man sich nicht strecken, um sie zu berühren – und atemberaubend schön war sie noch obendrein.

Sie wollte Wes also mit ›so Zeugs‹ in Kontakt bringen, hmm? Wie bei der Begegnung mit der Kirche von Waru und dem Drogencocktail, der ihn so ausgeknockt hatte, dass er einen Filmriss erlitt?

»Ich hab meine Erinnerung an die Waru-Brüder verloren… und infolgedessen auch keinen Weg um zu wissen, dass du es nicht bereits getan hast,«

Neckte er seine Tischbegleiterin zurück. Was die Kombination aus der Macht und dem Alkohol anging, da könnte er allerdings Geschichten erzählen, das ahnte Firedevs ja gar nicht.

»Och, damals auf Corellia haben wir das schon gemacht, Lia und ich. Ist dir der ›Pangalaktische Donnergurgler‹ ein Begriff?«

Da musste man nur einen einzige bestellen, um sich die Kante zu geben, wenn man am richtigen Ort war. Seit es wieder möglich war, juckte es Wes in den Fingern (oder der Leber?), eine der Bars von damals aufzusuchen, der alten Zeiten wegen, aber er hatte zu viel Angst, verklärte Erinnerungen durch die harte Realität zu ersetzen. Was die gegenteilige Richtung anging… dafür gab's keinen wirklichen Anwendungsfall, oder? Wieso sollte das jemand überhaupt wollen, fragte er sich. Es sei denn, man konnte es in jemand anders auslösen, einem Sith zum Beispiel. DAS wäre eine clevere Idee, aber eigentlich wollte der Jedi das Sith-Thema im Moment gar nicht anschneiden.

Das leidige Duval-Thema war allerdings auch nicht viel besser. Die beiden Kenobi-Schwestern hatten beide ihre Meinung zu dem Sektion-Null-Agenten und Wes wollte das Thema langsam abschließen, wo man doch viel angenehmere Themen bereden konnte. Immerhin hatten sie eine Hochzeit zu planen! Als Schwester der Braut fiele Sahra ja zwangsläufig die Koordination des großen Tages zu. Der Kontakt zur Familie Janson war ja abgerissen. Den Versuch eines Wiedersehens war vor Jahren einmal durch einen großangelegten Hackerangriff auf das galaktische Holonet vereitelt worden. Eigentlich müsste er Taanab schon wieder mal besuchen, solange der Frieden hielt und er sich das als inzwischen große Nummer bei den Jedi (denn das war er ja, auch wenn es ihm selbst bisweilen schwer fiel, so von sich zu denken) noch leisten konnte. Schließlich war Taanab eine imperiale Festungswelt.


»Nein, Duval ist nicht die Art von Agent. Er würde über Leichen gehen, wenn er denkt, dass er damit die Republik rettet. Aber er würde sich nicht die eigenen Taschen mit Adega-Kristallen füllen. Falls er den Tod dieser fünf Leute willentlich zugelassen hat, dann weil er dachte, dass ein höherer Zweck es rechtfertigt,«

Erklärte Wes den beiden Kenobis Arkadis Welt, so wie er sie einschätzte.

»Im Gegensatz zum NRGD haben wir keine Ressourcen übrig, die wir entbehren können, um eine verbündete Organisation zu beschatten. Ich bin mir aber sicher, dass die Schatten ein Auge auf ihn richten werden, wenn er in die Nähe des Tempels kommt.«

Damit endeten sie einigermaßen pünktlich, so dass Wes sogar noch etwas Zeit blieb, sich angemessen auf die Prüfung vorzubereiten, wie Leela es sicherlich verdiente. Er sollte sie nie nicht zu hart dran nehmen, meinte Firedevs hierzu noch.

»Ich bitte dich… ›hart aber fair‹ ist nun nicht gerade mein Motto. Ich lass da eher wen durch, der es so eigentlich noch nicht verdient hätte, wenn ich denn Hoffnung auf Besserung sehe. Auch einen Zweitschatten muss man irgendwann in's kalte Wasser werfen,«

Entgegnete Wes halb ernst, bevor sie sich zum Abschied umarmten. Dass Firedevs sich um's Geschirr kümmerte war sehr nett, so blieb ihm etwas mehr Zeit, all die Informationen über Ilum zu verarbeiten, mit denen er in den letzten zwei Stunden bombardiert worden war.

»Danke!«

Hauchte er ihr zu und drückte sie dabei zärtlich. Ein paar Sekunden lang wehrte er sich gegen die Vorstellung, alsbald loslassen zu müssen, dann machte er sich aber doch auf den Weg zurück in sein Büro.

Zwei Turbolifte später stand Wes da und fand Mya an ihrem üblichen Platz in seinem Vorzimmer. Er begrüßte sie und bat sie, Leelas Datenkristall zu kopieren.

»Ich hätte gerne eine zweite Meinung über die Verfasserin… und ich brauche deine Hilfe bei ihrer Prüfung.«

Er erklärte Mya, was er von ihr wollte und diese flitzte aus dem Büro in Richtung ihres eigenen Quartiers, um sich vorzubereiten. Mit seiner Kopie des Kristalls und einer Tasse Kaf setzte er sich an seinen Schreibtisch und fing an, Leelas Berichte zu lesen. Seine Assistentin würde dasselbe tun, aber ohne das Hintergrundwissen, das die möglicherweise baldige NRGD-Agentin ihm vorhin im Garten vermittelt und ohne den subjektiven Eindruck, den er von ihr gewonnen hatte. Es war Wes' Anspruch, ein objektiver Prüfer zu sein und in manchen Fällen musste man sich dessen versichern.

Nach getaner Arbeit ging es einige Etagen den Turm hinauf bis zur Ratskammer ganz an der Spitze. Rornan saß bereits auf seinem Stuhl, der Rest war auf Lianna oder sonstwo beschäftigt. Meister Yeedle, ein kleiner Grüner, kümmerte sich um das Protokoll.


»Ist sie schon hier?«

Coruscant, Jedi-Tempel – Turm des Hohen Rates, Ratssaal – Rornan Elliundi, Yeedle (NPCs) und Wes
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jeditempel | Leelas Quartier] Leela Kaveri

Es kam nicht oft vor, dass Dr. Kaveri auf etwas warten musste - und sie war nicht gut darin. Seit sie von ihrem mittäglichen Ausflug zurückgekehrt war, hatte sie schon mehrfach ihre Notizen zu den Themen, die sie mit ihrem Meister (Arkon Revan) besprochen hatte, durchgegangen. Als nächstes überflog sie die umfangreiche Bücherliste, die sie mit Sivas Hilfe in Arkons Abwesenheit erstellt hatte und stellte zufrieden fest, dass sie bis auf wenige Ausnahmen abgearbeitet war. Was blieb jetzt noch? Ungeduldig warf die dunkelhaarige Liannerin einen Blick auf ihr Chrono, stand auf, ging zwei Schritte zur Tür, ging wieder zurück, prüfte den Sitz ihrer Blaster im Holster, sah wieder auf's Chrono. Kurz entschlossen zog sie schließlich ihre Reisetasche unter dem Bett hervor und begann die wenigen Habseligkeiten aus dem Schrank ihres Quartiers zu hineinzuräumen. Damit war sie weitere drei Minuten beschäftigt. Was konnte sie jetzt noch tun? Vielleicht sollte sie sich mit Jedidingen beschäftigen, um sich vorzubereiten... Als Leela gerade beschlossen hatte, ein wenig zu meditieren, meldete sich endlich ihr Comlink mit der erwarteten Nachricht: Rat Janson erwartete sie zur Prüfung.

Auch wenn Leela überzeugt war, gut vorbereitet zu sein, spürte die Padawan nun doch noch so etwas wie Nervosität in sich aufsteigen, als sie sich auf den Weg machte - schob sie aber mit dem gewohnten Reflex aus ihrem Bewußtsein. Zwar waren zitternde Hände in dieser Situation vielleicht nicht so hinderlich, wie bei einer Rückenmarks-OP, aber peinlich wären sie trotzdem. Entschlossen zog sie ein letztes Mal ihre Robe glatt, setzte ein höfliches Lächeln auf und öffnete die Tür zum Ratssaal, wo sie neben Rat Janson den hochgewachsenen Rat Elliundi und - als hätte sich jemand bemüht, einen möglichst großen Kontrast zu schaffen - den kleinen, grünen Meister Yeedle, sitzen sah. Auch wenn ihr die Geste ein wenig antiquiert und aus der Zeit gefallen schien, neigte die schlanke Liannerin vor den Püfern respektvoll ihren Kopf und wartete, bis man sie ansprach.


[Coruscant | Jedi-Tempel | Turm des Hohen Rates | Ratssaal] Rornan Elliundi, Yeedle (NPCs), Wes und Leela
 
Coruscant | Jeditempel | Padawanzimmer | Eriu


Der junge Sephi saß im Lotussitz auf seinem Bett, die Hände locke auf den Knien und hatte die Augen geschlossen. Seine Atmung ging langsam und gleichmäßig während er sich immer tiefer in die Trance brachte. Einige der Bücher, die er sich in der Bibliothek ausgeliehen hatte und einige Übungen mit verschiedenen Jedimeistern in den Trainingsräumen hatten ihn auf die Idee gebracht.

Meditation gehörte für die meisten Sephi zu einem normalen Zeitvertreib und wurde viel praktiziert. Es war einfach das Beste, um das hektische Leben zu entschleunigen und Ruhe für klare Gedanken zu finden. Er nahm es seiner Meisterin nicht übel, dass Sie nicht immer Zeit fand für die Übungen, dafür hatte sie als Rätin doch zu viel zu tun. Er mochte seine Meisterin.

Er atmete noch einmal tief ein und aus ehe er den Gedanken zur Seite schob.

Ruhe finden….

Er fühlte in die Macht hinein. Etwas, dass ihm mittlerweile wirklich leicht viel. Und blicke dann nach außen. Das war zwar gleich die schwerere Aufgabe, aber er traute sich das durch seine Vorbildung, wenn man das so nennen konnte, durchaus zu.
Leicht fallen... vieles von dem, was er gelernt hatte viel im mittlerweile leicht: Meditieren, Macht spüren, Gegenstände levitieren. Bei Letzterem sogar mehrere auf einmal.
Nur bei der Heilung tat er sich schwer, auch wenn er Fortschritte machte. Er hatte sich lange mit anderen darüber unterhalten. Seine Angst, Anderen ein Leid zuzufügen, machte ihm die Arbeit mit Patienten schwer.
Er schob den Gedanken zu Seite. dies hatte nichts mit der aktuellen Übung zu tun.

Ruhe... nur atmen...

Einer der Schriften sprach von einem Punkt in der Meditation, in der man sich in völliger Ruhe befand und nur noch die Veränderungen um sich wahrnahm. Also fühlte sich Eriu durch die Meditation und fand tatsächlich einen Punkt der Ruhe in der er verharrte. Es war zutiefst entspannend und gleichzeitig fühlte er sich mit allem verbunden. Das Gefühl war schwer zu beschreiben.

Er ließ seine Gedanken treiben. Er vermisste die Wälder und Täler von Thustra und das Atmen der Natur. Wie müsste sich die Macht an einem solchen Ort anfühlen?



Coruscant | Jeditempel | Padawanzimmer | Eriu
 
Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Gänge- allein

Die anderen Jedi-Anwärter hatten sich auf der Station zerstreut. Mindestens die Hälfte sehnte sich nach einer ausgiebigen Dusche, ohne das jemand wütend gegen die Tür hämmerte. Bailee konnte zumindest bei zweien diese Entscheidung nur gutheissen. Da Pheromone ein Teil ihrer Kommunikation waren, konnte sie das "Kauderwelsch", welches auf den anderen klebte, riechen. Und es machte ihr die schlimmsten Kopfschmerzen heute. Für ein paar Schritte allein zu sein, brachte ihr aber Erleichterung. Für eine Weile stand sie an einem Fenster, lehnte ihre Stirn gegen das kühle Durastahl-Glas, welches sie von dem tödlichen Vaquum draussen trennte und starrte auf die Planetenkugel unter sich. Coruscant hatte ihr Leben ganzschön auf den Kopf gestellt. Sie war von einer Team-Leiterin abgestürzt zu einer Schülerin und danach sogar noch weiter zu etwas, das unter dem Status eines Schülers war. Super. Hatte Coruscant irgendwie eine spezielle Gravitation, die sich auf Karriereleitern auswirkte? Sie war ihre definitiv runter gestürzt, seit sie hier her gekommen war. Wie es Brianna wohl ging? Und was, wenn sie dieser ganzen Jedi-Sache jetzt den Rücken zukehrte? Ihr Chef würde sie sicher gern zurück nehmen. Es gab niemanden, dem sie fehlen würde. Brianna war weg und alles andere waren flüchtige Begegnungen gewesen, auch wenn ein paar echt nette Bekanntschaften darunter gewesen waren. Akani zum Beispiel. Aber bei ihm wusste Bailee auch nicht, wo er jetzt war und wahrscheinlich hatte er sie schon längst vergessen. Die ehemalige Padawan riss sich von der Scheibe los. Die Quarantäne hatte ihr und ihrer Laune definitiv geschadet und sie musste sich jetzt mit irgendwas Sinnvollem beschäftigen hier. Bevor sie wirklich noch das Handtuch warf.

Ziellos lief sie durch die Station, bis sie auf dem Promenaden-Deck ankam. Hier gab es alles. Ein paar Shops, sehr viele Restaurants unterschiedlichster Preisklassen und noch mehr Lebewesen. Bailee wollte eigentlich so schnell wie möglich von diesen Leuten weg, aber dann würde sie auch keine Arbeit finden. In einem sehr, sehr bescheidenen Restaurant sah sie einen Cathar, der einen Montage-Anzug trug. Bingo. Wenn er hier im technischen Dienst arbeitete, könnte er ihr vielleicht einen Job vermitteln, mit dem sie vielleicht sogar ein paar Credits verdienen konnte. Er sass allein an einem Tisch und löffelte recht andächtig seine Suppe. Bailee war sich nicht sicher, ob sie so einer Mahlzeit die gleiche Aufmerksamkeit schenken könnte. Aber ein bisschen Wasser, Salz und Gemüse würden sie auch nicht umbringen, also betrat sie das Restaurant, liess sich einen Teller voll Suppe gegen einen kleinen Preis geben und machte sich dann auf dem Weg zu dem Mann, den sie für einen Mechaniker hielt ( Crado)

"Hallo, kann ich mich zu ihnen setzen?"

fragte sie höflich. Sicher, es gab noch viele freie Tische. Aber ebenso allein ihre Mahlzeit in sich rein zu löffeln wie der Cathar half ihr nicht eine Aufgabe zu finden hier. Nach den Wochen in Quarantäne hier, hatte sie etwas Glück verdient- fand Bailee. Also warum sollte das Glück nicht genau in diesem Moment einsetzen? Die Nautolanerin hoffte sehr darauf, während sie noch ein paar Phermomone ausdünstete, die den Cathar hoffentlich überzeugen würden, dass sie ungefährlich war, damit sie sich zu ihm setzen durfte. Nicht ganz fair, aber in dieser Situation sicherlich nachvollziehbar. Sie brauchte jetzt einfach ein paar positive Impulse.

Coruscant- Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Promenadendeck-Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“- vor Crado's Tisch
 
/ Kernwelten | Coruskcasektor | Coruscant-System | StarExplorer | Kombüse | Ferak Koltari, Juna, Meisterin Kenobi & Ty im Aufenthaltsraum Sam im Cockpit\​

Juna fuhr mit ihrer Beichte fort, Ferak ließ sie reden, hörte zu und hielt sie fest. Einige der losen Gegenstände im Raum erhoben sich in die Luft, der Padawan spürte den Tumult in seinem Gegenüber. Er atmete ruhig und gleichmäßig, versuchte der Ruhepol in diesem Raum zu sein, versuchte Juna Halt zu geben. Sie redete und weinte und um sie herum waren die schwebenden Gegenstände in Starre verfallen. Leise brummte der Zabrak um die Rattataki zu beruhigen, doch dann hob er mit seiner dunklen Stimme zu sprechen an.

“Vielleicht war es das Schicksal… die Macht…“

Korrigierte er sich.

“Das du ausgerechnet Ilum in den Unbekannten Regionen ausgewählt hast. Das du auf diese alte Dame getroffen bist… das wir uns gesehen haben. Du solltest vielleicht nicht in einer Höhle verschmoren. Ich stamme auch aus einer Kultur von Kriegern, viele meiner Rasse kämpfen für ihr Vergnügen, persönlichen Ruhm, die Ehre und manche weil es ihnen Spaß macht. Bloß weil du Kämpfst bist du kein Monster, bloß weil du dabei getötet hast, bist du kein Monster.“

Ferak machte eine Pause, er schluckte den Kloß der sich in seinem Hals bildete herunter, denn die Trauer und Furcht der Frau vor ihm machte ihm langsam zu schaffen. Es schepperte als die schwebenden Dinge zu Boden gingen und einige davon zerbrachen. Die Rattataki entschuldigte sich, wand sich aus einem Arm um einige der Scherben aufzusammeln, sie wollte das Angebot ausschlagen gemeinsam zu trainieren, sie wollte keine „Gefahrenquelle“ sein. Dunkel und kehlig musste der Zabrak lachen, er lachte sie nicht aus, sondern aufgrund der Absurdität der Situation. Er bot ihr an gemeinsam zu trainieren, ihr zu helfen sich unter Kontrolle zu bekommen und zu halten und sie lehnte ab weil sie Angst hatte ihn oder jemand anders zu verletzen?

“Du hast also Angst das du eine Gefahr bist? Das sich Dinge wiederholen könnten wenn du trainierst? Wenn du dich weiter mit der Macht vertraut machst und lernst zu meditieren, dein Zentrum zu finden? Einen Ausbruch wie eben zu kontrollieren? Gib dir… gib mir eine Chance.“

Ferak versuchte ruhig zu sprechen, ohne Vorwurf, Anklage oder Verächtlichkeit in der Stimme. Ob ihm das gelang mussten andere bewerten, doch noch während er auf die Antwort von Juna wartete, hörte er die Stimme seiner Meisterin, die Kurzerhand mit der Macht der Rattataki beim aufräumen half. Auf ihre Frage ob alles in Ordnung sei, nickt der Zabrak nur und wandte sich dann dem Topf mit dem Gumbo zu. Es war nicht angehangen, es war nur zu viel Flüssigkeit verkocht, so dass es sehr steif geworden war. Er zog den Topf von der Hitze und stellte die Kochplatte ab.

Dann setze Meisterin Kenobi sie ins Bild, sie hatten von einem Rat Janson die Freigabe für eine Fregatte namens ‚Mercy‘ erhalten. Anscheinend ein Lazarettschiff, der Rat wollte dort wohl auch einen Blick auf Juna werfen. Auch würde die Schwester seiner Meisterin anwesend sein, da sie wohl mehr Kriegerin sei als Sahra würde sie mit ihm ein wenig mit dem Lichtschwert trainieren.

Den Imperialen Geheimdienstmann den der Zabrak die meiste Zeit nur gesehen hatte wenn er ihm etwas zu essen in sein verschlossenes Quartier gebracht hatte, würden sie dem Militär übergeben. Jedoch würde der Anflug noch etwas dauern.


“Meisterin wenn der Anflug noch etwas dauert, das Essen ist fertig. Ich werde unseren Piloten ablösen.“

Der Zabrak warf der kleinen Frau mit den Implantaten noch einen Blick zu, bevor er die Kombüse verließ und sich ins Cockpit begab. Er kontrollierte den Kurs von der hinteren Backbord Konsole bevor er Sam zum Essen schickte. Ihnen war ein Vektor zugewiesen worden, der sie auf eine der Golan-Stationen zuführte. Die Meiste Arbeit machte der Autopilot zur Zeit und so fuhr der Zabrak die Sensoren des Schiffes hoch und ging die einzelnen Schiffe in Reichweite durch. Während er die Schiffsdatenbank nach der Fregatte ‚Mercy‘ durchforstete. Um sie herum war allerhand Verkehr, GR-75 Transporter Reihten sich an Action-IV und VI Transporter. Dazwischen waren Jachten und kleinere Frachtschiffe, zumeist Corellianischer Produktion auszumachen. Gerade als er den Autopiloten abschalten wollte um mit dem Anflug auf die Golan-Station zu beginnen, piepte die Konsole und er sah den Eintrag über die ‚Mercy‘ eine Fregatte der Nebulon-B-Klasse. Ein Schiff von gut 300 Metern, massiven Bug und Heck Partien und einer viel zu dünn wirkenden Verbindung dazwischen.

Ferak übermittelte der Station ihren Freigabecode und zwei A-Wings flogen an der StarExplorer vorbei. Der Zabrak bugsierte das Schiff seiner Meisterin vorsichtig in den Hangar der ihnen zugewiesen worden war, während er die Rotation des Schiffes einleitete sah er das fünf beigefarben Uniformierte, vier davon offensichtlich bewaffnet wartete bereits im Hangar. Der Padawan vollendete die Rotation und ließ die StarExploerer sanft auf ihrem ausgefahrenen Landekufen aufsetzen. Er merkte an der Veränderung des Drucks in der Kabine, das die Ausstiegsluke geöffnet worden war. Kurze Zeit Später, wurde sie wieder geschlossen und der Shistavane kam zurück in das Cockpit. Er meinte, das er wieder übernehmen würde und das Ferak jetzt essen könne. Der Dornenhäuptige zuckte mit den Schultern, erhob sich aus dem Pilotensessel und ging nach hinten. Eine Schale Gumbo war sicherlich noch aufzutreiben.



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[Coruscant | Obere Ebenen | NRGD-Trainingsanlage | Ebene 31 | Simulierte Stadt | Lt. Commander Arkadi Duval, weitere Geheimdienstoffiziere

Staub und Asche wirbelten durch die Luft, als das unverwechselbare Heulen eines Y-Flüglers im Angriffsflug erklang und die Trümmer dessen zittern ließ, was einst ein Bevölkerungszentrum im Koornacht-Sternhaufen gewesen war. Putz bröckelte von den Resten eines ockerfarbenen Gebäudes, von dem nur noch das Fundament stand, dem Skelett eines riesigen Tieres gleich, und irgendwo in der Ferne glühte der Nachthimmel in orangenem Licht auf und der Boden bebte, gefolgt vom dumpfen Grollen einer Explosion. Zusammengekauert hinter einem ausgebrannten Speeder, den Mund geöffnet, damit seine Trommelfelle nicht platzten, riskierte Arkadi einen Blick auf die in schummriges Licht getauchte Straße, die zu seinem Ziel führte. Artilleriebeschuss hatte pockennarbige Spuren hinterlassen, Krater, die mit Regenwasser vollgelaufen waren, tief genug, dass ein unvorsichtiger Kämpfer leicht darin ertrinken konnte. Vielleicht zwei oder drei Klicks von seiner aktuellen Position entfernt stieg Blasterfeuer in den Himmel, leuchtende Spuren einer Luftabwehrstellung, die versuchte, eine der angreifenden Maschinen zu erfassen. Der Geheimdienstoffizier fühlte sich an eine Hand erinnert, deren Finger zornig nach einer Fliege schlugen, schob den Gedanken aber rasch beiseite und überprüfte noch einmal sein Chrono. Wenn alles nach Plan lief – was in der Regel nicht der Fall war – mussten die imperialen Verbände mittlerweile das gesteckte Missionsziel erreicht haben, ihre Speerspitze in Form von AT-ST hatte mit etwas Glück das ehemalige Rathaus und dessen Vorplatz erreicht und gesichert. Die Kommunikation gestaltete sich schwierig, immer wieder fiel die Komverbindung aus – im Bezug auf elektronische Kriegsführung mussten sich die Yevethaner nicht vor den Großmächten der Galaxis verstecken. Und das war nicht die einzige unangenehme Überraschung für die gemeinsam operierenden Verbände von Imperium und Neuer Republik gewesen. Allein Arkadi und sein Trupp hatten seit dem Erreichen des Stadtrands mit einem halben Dutzend Hinterhalte aus Kellern und von Dächern heraus zu kämpfen gehabt und Verluste durch Sprengfallen aller Art erlitten. Der Feind war clever, hartnäckig und unerbittlich, ihre Stellungen verteidigten die Yevethaner wenn nötig mit Klauen und Zähnen bis zum letzten Atemzug. Trotz der Feldration und der Extraportion Wasser , die der blonde Mann zu sich genommen hatte, fühlte er, wie sich Erschöpfung in seinem Körper ausbreitete wie ein Gift. Es wurde Zeit, die Sache zu beenden, aber Hektik war hier tödlich – ein falscher Schritt genügte.

Arkadi wagte einen weiteren Blick über das ausgebrannte Wrack, das einst ein hochpreisiger Speeder gewesen war, und bedeutete dann mit einem knappen Handzeichen der Hälfte seines Trupps, zur nächsten Deckung vorzurücken, während er und der Rest in Stellung blieben und sicherten. Glassplitter knirschten, als die Kämpfer vorrückten, in dem schwachen Licht kaum mehr als Schatten, und sobald sie in Position waren, rückte auch Arkadi vor. Wenigstens funktionierte das Komlink jetzt eingeschränkt wieder und Meldungen kamen herein – wenn auch keine guten Neuigkeiten. Die Imperialen hatten es geschafft, das Gelände um das Rathaus zu sichern, steckten aber in zähen Häuserkämpfen fest und hatten wiederholt schwere Feuerunterstützung vom All, aus der Luft und durch Artillerie angefordert – die allerdings vorerst ausgeblieben war, weil die republikanischen Verbände davon ausgingen, dass die Yevethaner entweder bewusst Geiseln als lebende Schutzschilde einsetzten oder sich Überlebende in den Trümmern verbargen. Darüber, ob diese Annahmen zutrafen, wollte selbst der Geheimdienstoffizier nicht spekulieren, die Aufklärungsdaten waren so spärlich, dass man im Grunde froh sein konnte, irgendetwas über die Gegebenheiten vor Ort zu wissen. Arkadi duckte sich, als eine Halbstaffel TIE-Jäger mit einem schrillen Kreischen durch den Himmel raste und Tod und Vernichtung in Form grüner Lasersalven ausspuckte, noch war der Luftraum umstritten und das Einfliegen von Verstärkung riskant. Keine Zeit mehr – Arkadi gab erneut das Zeichen zum Vorrücken und spähte durch das Visier seines Blasterkarabiners, sein Blick bestimmt von dem Nachtsichtgerät, das seinem Helm befestigt war. Der Filter verlieh der Umgebung eine gewisse Spurrealität, es war leicht, etwas zu übersehen – so wie den Yevethaner, der zusammengekrümmt am Boden lag, als Arkadi und seine Mitstreiter sich einen Weg durch eine zerstörte Seitengasse bahnten. Der blauäugige Mann gab rasch das Zeichen zum Halten und näherte sich vorsichtig der vermeintlichen Leiche. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich die Yevethaner tot stellten, nur um dann aufzuspringen und einem die Kehle aufzureißen. Während seine Kameraden ihn und die Umgebung sicherten, trat Arkadi schließlich heran und presste die Spitze seines Stiefels gegen das Auge des Nichtmenschen – ein Erlebnis, das so schmerzhaft war, dass selbst ein Yevethaner zucken würde. Angespannte Sekunden vergingen, aber die Leiche rührte sich nicht. Arkadi suchte sie dennoch ab, bemüht, keine verborgene Sprengfalle zu aktivieren, und versetzte ihr einen Stich mit dem Vibrobajonett, um ganz sicher zu sein. Als der republikanische Trupp weiter eilte, ging er an einer zerbrochenen Wand in Stellung und aktivierte mit einem kurzen Knopfdruck sein Komlink.


„Sunray, hier Rancor 33 Bravo, Botschaft, over.“


Ein Knacken ertönte, gefolgt von einer ruhigen, leicht melodisch angehauchten Frauenstimme, die zur Kommandozentrale der republikanischen Truppen hoch im Orbit gehörte.


„Rancor 33 Bravo, sprechen Sie, over.“


Arkadi konsultierte zur Sicherheit noch kurz eine holographische Karte und warf einen Blick auf sein Chrono, bevor er antwortete.


„Haben nun Wegpunkt Korriban 12 erreicht und nähern uns Luftabwehrstellung X-Ray. Frage, ist imperialer Verband Bantha 22 Alpha in Position für Angriff, over?“


Es gab eine kurze Verzögerung und Arkadi presste das Komlink näher an sein Ohr, als nur einige Hundert Meter entfernt ein Stakkato von Blasterfeuer erklang. Der Geheimdienstoffizier blendete den Lärm soweit möglich aus und konzentrierte sich.


„...Bestätige, Rancor 33 Bravo. Imperialer Verband Bantha 22 Alpha meldet Erreichen der Position und Bereitschaft für Angriff. Komverbindung unverzüglich herstellen, um Angriff zu koordinieren. Achtung, vorbereitendes imperiales Artilleriefeuer erfolgt in fünf. Gefahr, Einschlag in der Nähe. Bitte bestätigen, Rancor 33 Bravo, over.“


Arkadi unterdrückte einen Fluch, als sein Komlink Daten übermittelte. Die Imperialen hatten offenbar genug von der Zurückhaltung und planten, die yevethanischen Stellungen mit massivem Feuer aufzuweichen. Effektiv, zweifellos, aber nicht ohne Risiken, und der republikanische Agent hatte das Gefühl, dass Verluste auf seiner Seite den Imperialen wenig bis keine Kopfschmerzen bereiten würden.


„Verstanden, Sunray. Rancor 33 Bravo bestätigt alles, begeben uns in Angriffsposition. Danke für die Warnung. Rancor 33 Bravo Ende.“


Es wurde Zeit. Arkadi schnitt eine freudlose Grimasse, klopfte seinem Kameraden kurz auf die Schulter und kletterte dann durch die Trümmer, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen. Das verräterische Zittern seiner Hände ignorierte er dabei so gut es ging – es sprach für die Holosimulation in dieser neu errichteten NRGD-Trainingsanlage auf Coruscant, dass sie so realistisch wirkte. Und doch...kam es nicht mal ansatzweise an die Realität heran. Nicht mal ansatzweise.


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Coruscant, Jedi-Tempel – Turm des Hohen Rates, Ratssaal – Rornan Elliundi, Yeedle (NPCs) und Wes

Alles war bereit. Die Situation mochte reichlich ungewöhnlich sein, die Prüfung einer Padawan, ohne dass ihr Meister zugegen war oder dass überhaupt ein Rat vorab mit ihm hatte sprechen können, aber so war es nun. Wes hatte sich nach bestem Wissen und Gewissen vorbereitet, mehr als es bei Prüfungen sonst üblich war. Dazu hatte freilich nicht nur Arkons Abwesenheit beigetragen, sondern der schlechte Start zwischen Leela und Wes, mit freundlicher Unterstützung durch Arkadi Duval, obwohl es ja nicht der einzige Grund gewesen war. Genau deshalb versuchte der Taanaber, so viel Informationen und Meinungen wie möglich einzuholen. Bei Sahra per Holo wegen einer Beförderung einer fremden Padawan anzufragen, bei einer Ritterin wie Mya ihre Einschätzung der Person Dr. Leela Kaveri einzuholen, all das war ja weit jenseits des üblichen. Es sollte eben nicht nur der erste Eindruck zählen. Wes musste bei dieser Beförderung ein bisschen in die Rolle von Arkon schlüpfen und er stellte sich vor, dass es ein wenig in die Richtung einer Ratspadawanbeförderung gehen würde, wo der Meister zugleich die Prüfung hielt.

Leela wurde hereingeholt und im Gegenzug verabschiedete sich Meister Yeedle. Der Hohe Rat achtete streng auf den Unterschied zwischen einem Meister und einem Jedirat, wenn es um Prüfungen ging, denn man wollte den Eindruck vermeiden, der kleine Grüne wäre so eine Art Halb-Rat und stünde gewissermaßen eine halbe Stufe oberhalb eines gewöhnlichen Meisters, nur weil es seine Aufgabe war, den Rat von profanen Verwaltungstätigkeiten zu entlasten. Wes sozusagen zweiter erster Eindruck von der Liannerin war ein ganz anderer als der erste. Anstatt verschwitzte Sportklamotten anzuhaben hatte sie eine schlichte graue Robe an, was wie eine Art modisches Understatement wirkte. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Wes es vorgezogen, die Noch-Padawan wäre bei den Trainingssachen geblieben, denn die Figur dazu hatte sie zweifellos, aber frisch verliebt in Firedevs interessierten ihn so Dinge an anderen Frauen gerade nicht. Der zweite Punkt, der dem dunkelhaarigen Menschen auffiel war, wie respektvoll und demütig Leela sich jetzt geradezu verhielt. Bei der ersten Begegnung war die Medizinerin allzu forsch aufgetreten. Wo ein Wes sich bemühte, die Distanz zwischen einem Jedi-Rat und einem Padawan zu verringern und sich möglichst auf einer Ebene zu begegnen, schuf sie neue Über-/Unterordnungs-Verhältnisse, oder zumindest war es ihm am Vormittag im Garten so vorgekommen. Hier wirkte Leela ganz anders; es mochte nur der schon erwähnte schlechte Start gewesen sein oder sie war sich sehr genau im Klaren darüber, worauf es nun bei ihrer Prüfung ankam.


Auf dem letzten Drücker erwachte der über einem der Sitze verbaute Holoprojektor zum Leben, und das Bild einer Cereanerin in Jediroben wurde sichtbar, welches gleich eine kurze Entschuldigung dahinmurmelte.

»Ah, Eleonore, ich bin froh, dass du es geschafft hast. Damit sind wir wohl vollzählig – eine größere Runde können wir in Zeiten wie diesen, wo zwar Frieden herrscht, was gerade aber doch nur die Abwesenheit von Krieg bedeutet, leider nicht versammeln. Das ist Dr. Leela Kaveri, Noch-Padawan von Arkon Revan,«

Führte Wes die Anwesenden ein und nickte Leela bei der Erwähnung ihres Namens freundlich zu. Das war ein kleines Zugeständnis an sich selbst, weil ihm der althergebrachte Ritus hier so gar nicht gefiel. Ein traditioneller Rat hätte jetzt vielleicht längere Zeit mit seinem Kollegen palavert, als wäre der Prüfling gar nicht anwesend, aber Wes fand das einen unmöglichen Umgang mit bald vollwertigen Jedi.

»Arkon kann leider aufgrund einer gefährlichen Mission in den imperialen Raum nicht hier sein. Da unsicher ist, wann und ob er zurückkehrt, schickte er seine Padawan nach Coruscant zur Beförderung. Diesem Wunsch habe ich ausnahmsweise entsprochen. Ich denke, zumindest dem Namen nach kennen alle hier Anwesenden Dr. Kaveri, denn sie hat sich ja bereits einen Namen als Medizinerin gemacht bei der Erforschung des Coruscant-Viruses. Auf Ilum hat sie in einer gefährlichen Situation mit imperialen Kräften Mut, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein bewiesen. All dies sind Eigenschaften, die eine Jedi-Ritterin benötigt.«

Zum ersten Mal konnte Wes Leela nun für längere Zeit ansehen. ›Diemachtseidank hat die Scharade ein Ende‹, dachte er und fuhr fort:

»Leela, legt uns doch bitte mit eigenen Worten dar, warum Ihr reif für eine Beförderung zur Jedi-Ritterin seid. Ich kenne die Antwort ja bereits, aber erlaubt bitte meinen Kollegen Rornan und Eleonore, ihren Rückstand aufzuholen.«

Obwohl Wes den Anschein zu erwecken versucht, dies wäre noch das Vorgeplänkel mit Geplauder und Informationsaustausch, hatte die erste Prüfung, die des Geistes, in dem Moment begonnen, als Leela den Raum betreten hatte. Freilich war einer so klugen Frau wie ihr spätestens jetzt klar, dass sie auf die Probe gestellt wurde und auch davor hatte sie sich tadellos verhalten. Hoffentlich ging es auch so weiter, befand er.

Coruscant, Jedi-Tempel – Turm des Hohen Rates, Ratssaal – über Holo Eleonore, Rornan Elliundi (beide NPCs), Leela und Wes
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Turm des Hohen Rates | Ratssaal] Rornan Elliundi, Yeedle (NPCs), Wes und Leela

Selbst Leelas nüchterner Verstand kam nicht umhin, hier im Zentrum des Tempels beeindruckt zu sein. Es war nicht nur die schiere Größe oder Pracht des Ratssaals, der im Gegensatz zu anderen Teilen des Jeditempels bereits in Gänze wiederhergestellt war. Sie konnte fühlen, dass hier das Herz des Ordens schlug. Die Macht, der sie mit soviel Skepsis begegnete, brandete hier laut und kraftvoll wie Wellen eines Meeres unaufhörlich gegen sie und durch sie hindurch. Etwas Ähnliches hatte sie schon auf Ilum gespürt, als sie mit Ferak und Sarah zu den Kristallhöhlen unterwegs war. Weit entfernt - der Herzschlag jener gefrorenen Welt.

Während die Padawan wartete und sie den Empfindungen nachspürte, die es auslöste, an diesem Ort in die Macht einzutauchen, wurde der Ausdruck in ihren dunklen Augen losgelöster. Den Blick nach innen und gleichzeitig wie in die Ferne gerichtet, wirkte die junge Medizinerin dennoch fokussiert und sehr bei sich. Ihre anfängliche Nervosität war verschwunden, sowie sie durch die Türen in den Raum getreten war. Auch ob Leela den Wechsel von Meister Yeedle - der den Ratssaal verlassen hatte - zum holographischen Abbild von Rat Eleonore Ta'Asul überhaupt bemerkt hatte, war ihrer Reaktion in diesem Moment nicht zu entnehmen. Es war wie so oft, wenn Leelas Geist etwas gefunden hatte, das ihn fesselte: Ein Teil von ihr schien abseits und für sich allein zu stehen. Erst als Rat Janson ihren Namen nannte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf die anwesenden Personen, sie erwiderte das freundliche Nicken des Tanaabers, der sie in knappen Worten den beiden anderen Räten vorstellte und im Anschluß bat, darzulegen, warum sie zur Jedi-Ritterin befördert werden sollte.

Für die ehemalige Forensikerin des LCPD war es nicht die erste Prüfung und bisher auch keine Situation, die sie aus dem Gleichgewicht brachte.
Es war nicht so, dass Leela sich nicht sehr ernsthaft dieser Aufgabe stellte - so wie sie niemals etwas leichtfertig oder sorglos tat. Nur war es eben auch nichts, was sie erschütterte. Selbst, wenn sie ihre persönliche Tragödie ausklammerte, brachte schon ihr Beruf eine gewisse Abgeklärtheit mit sich.
Die junge Frau nahm sich einen Augenblick Zeit, um sich zu sammeln - als sie dann sprach, erweckte sie den Eindruck tiefer, gewissenhafter Nachdenklichkeit:


"Ich habe mir in meiner Zeit als Arkon Revans Padawan nicht jedes Wissen aneignen und nicht jeder meiner Fragen auf den Grund gehen können, aber ich bin überzeugt davon, über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu verfügen, um diese Prüfung abzulegen und auf dieser Grundlage weiter zu forschen."


Nachfolgend erläuterte die Padawan in knappen Worten die Schwerpunkte ihrer Ausbildung bei Arkon und vergaß auch nicht zu erwähnen, welch großen Anteil Siva und Sarah dabei gehabt hatten. Die beiden waren zeitweise an Arkons Stelle getreten und hatten die Aufgaben ihres Meisters übernommen. Für Leela war das ein großer Gewinn: Das Lichtschwerttraining mit Siva und deren eigenem Padawan Ganner war intensiv und fordernd gewesen, genauso, wie die Diskussionen mit der lebhaften Zabrak - und Sarahs Lektionen in Machtheilung betrachtete sie als das Wertvollste, was sie bisher bei den Jedi erfahren hatte.


"Während meines Aufenthaltes auf Ilum war es erforderlich, einige meiner erlernten Fähigkeiten in einer Notsituation anzuwenden. Dabei habe ich, insbesondere beim Einsatz der Machtheilung, festgestellt, dass ich sie inzwischen auch unter nicht idealen Bedingungen recht routiniert beherrsche. Ich will nicht verschweigen, dass ich noch Schwierigkeiten mit einigen metaphysischen Aspekten habe - aber ich erwarte, dass sich mir weitere Einsichten erschließen, wenn ich diesen Weg weiter gehe."

[Coruscant | Jedi-Tempel | Turm des Hohen Rates | Ratssaal] Rornan Elliundi, Eleonore Ta'Asul (NPCs), Wes und Leela
 
[: Kernwelten | Coruscant-System | Orbit von Coruscant :||: Orbitalstation „Aurek Neunzehn“ | Promenadendeck | Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“ :||: Crado allein :]

Obwohl (beinah im Minutentakt) unzählige Schiffe – vom bulligen Riesenfrachter über gewaltige Passagierliner bis hin zur kleinen, luxuriösen Privatyacht – an der orbitalen Raumstation andockten und sich demzufolge hunderttausende Lebewesen zur gleichen Zeit auf dutzenden Decks aufhielten, war die unscheinbare Suppenküche, die auf dem Promenadendeck von der „Schwesternschaft von Apatros“ unterhalten wurde, kaum von Gästen besucht. Bloß ein paar Gestalteten, die alles in allem doch relativ mittellos aussahen, hatten sich hier eingefunden. Eine der anwesenden Nonne hatte sie mit warmen Worten und einem gesäuselten Segen an das „Große, barmherzige Licht“ in Empfang genommen. Danach hatte man ihnen an der Essensausgabe eine dampfende Schale, gefüllt mit einer dünnen Brühe, ausgeschenkt. Und anschließend hatten sie auf einer der wenigen Bänke, die sich in dem Raum befanden, Platz nehmen können. Manch einer der Gäste hatte den anderen Anwesenden zur Begrüßung kurz zugenickt; die meisten aber blieben offensichtlich lieber für sich. Offenbar strandeten zu wenig Glücklose in den Kernwelten; genauer: im Coruscant-System.

Derweil eine Nonne, deren strahlend weiße Amtstracht bloß einen Blick auf ihre azurblauen Augen zuließ, von Gast zu Gast ging, um ihnen Moment lang ein bisschen Gesellschaft zu leisten und sich – mit stets einem guten Ratschlag auf der Zunge – deren momentane Sorgen anzuhören, saß Crado an einem „Fensterplatz“, löffelte eher beiläufig seine Brühe und beobachtete dabei schweigend das Treiben auf dem Promenadendeck. Einen Augenblick lang fühlte er sich an seine Kindheit auf Nar Shaddaa erinnert. Denn Hier wie Dort schienen all diejenigen, die vermögend waren und ein gutes Leben hatten, die um sie herum befindliche Armut regelrecht auszublenden. Diese Leute gingen – stets mit einem Lächeln im Gesicht – in die nächste Modeboutique oder das neuste Edelrestaurant, würdigten den auf der Straße sitzenden Bettler aber keines einzigen Blickes. Im besten Fall waren solche in Armut lebende Wesen bloß Luft für sie.

Der Cathar seufzte. In den letzten zwei Jahren, in denen er in Felucias Dschungel gelebt und einer Reihe kleiner, einfacher Dorf beim Aufbau geholfen hatte, hatte er diesen Umstand, der offenbar so fundamental für die zivilisierte Galaxie – insbesondere deren inneren Regionen – war, zumindest für eine Weile erfolgreich ausblenden können. Doch spätestens in diesem Augenblick hatte ihn die Realität wieder eingeholt. ‚So gern ich mich auch auf irgendeiner Welt im Äußeren Rand verstecken möchte‘, dachte Crado beiläufig, während er abermals den Löffel zu seinem Mund führte, ‚manche Tatsache werde ich dadurch wohl trotzdem nicht abschütteln können.‘ Unwillkürlich kam ihm ein misslauniges Schnurren über die Lippen. Ebenso sträubte sich kurz sein orangefarbenes, zotteliges Fell.

Plötzlich trat eine lieblich säuselnde Stimme von hinten an ihn heran.
„Ich hoffe, mit Ihnen issst allesss in Ordnung, Reisssender.“

„Es ist alles gut“, brummte Crado und drehte sich um.

Jene Nonne, die schon die ganze Zeit in der Suppenküche von Gast zu Gast ging, stand nun bei ihm und bedachte ihn dabei mit ihrem äußerst warmen, mitfühlenden Blick. Durch ihre fast vollständige Verschleierung konnte das in einem schmutzigen Mechaniker-Overall steckende Katzenwesen nur schwer abschätzen welcher Spezies diese Frau angehören mochte. Das ganz leichte Zischeln in ihrer Stimme ließ zwar auf eine reptiloide Herkunft schließen, aber es gab hunderte verschiedene Spezies mit solch einem Merkmal: vom Arcona über Duros, Fallen, H’nemthe, Rodianern und Sarkan bis zu Trandoshianern. Die leise zischelnde Gestalt, die sich in einer beiläufigen Bewegung nun neben ihn setzte, war jedenfalls größer als der Cathar. Behutsam legte sie eine schuppige Hand auf seine linke Fellpranke. Eine wohltuende, prickelnde Wärme, die irgendwie belebend wirkte, verspürte er kurz darauf in jener Pranke.

Die verschleierte Nonne der „Schwesternschaft von Apatros“ beugte sich ein wenig zu ihm.
Esss ssstört Sssie hoffentlich nicht, wenn ich Ihnen ein bisssschen Gesssellssschaft leissste, oder?“

Crado schüttelte den Kopf. Mit einem Mal fühlte er sich matt an. Jene Kraftanstrengungen, die er an Bord der Muzzaji – genauer: auf deren Frachtdeck – aufgewandt hatte, schienen ihn plötzlich zu überwältigen. Da er die Macht in einem Maße hatte durch seinen Körper fließen lassen, das er selbst nach all den Jahren als ausgebildeter Machtnutzer nicht gewohnt war, fühlte er sich nun auf einmal „ausgebrannt“ aus. Sogar die Kopfschmerzen, die er nach seinem Blackout verspürt hatte, kehrten in diesem Moment zurück. Mit einer langsamen Bewegung legte er den Löffel beiseite, führte dann seine rechte Pranke zu seiner Schläfe und massierte diese. Ein langer, sehr langer Tag lag hinter ihm – Das wurde ihm auf einmal bewusst. ‚Ich sollte als nächstes direkt das Kapselhotel aufsuchen und mir dort eine Mütze voll Schlaf gönnen.‘

Erneut sprach die Nonne zu ihm.
Sssie haben eine lange Reissse hinter sssich, nicht wahr?“

„Lang und zum Schluss ziemlich ereignisreich“, brummte das Katzenwesen zustimmend.

Derweil sich das Prickeln, das in seiner linken Pranke seinen Anfang genommen hatte, allmählich bis zur Schulter zu spüren war, lockerten sich mehr und mehr seine verkrampften Muskeln. Mehr in Trance als bei Bewusstsein begann der sonst ziemlich schweigsame Cathar auf einmal überraschend gedankenlos von dem erst vor wenigen Stunden erlebten Vorfall an Bord des GR-Fünfundsiebzig-Frachters zu erzählen. Seine Erzählung war nüchtern. Weder stellte er sich in den Mittelpunkt, noch blendete er das Tun seiner Bordkameraden aus. Und je mehr er von diesem Erlebnis erzählte, desto mehr schien sein Körper „frei“ zu werden. Eine unsichtbare Last, die ihn langsam, aber sich in die Tiefe gezogen hatte, schien leichter, immer leichter zu werden. Neue Energie schien seine müden Knochen allmählich zu beleben. Selbst die Müdigkeit samt der pochenden Kopfschmerzen, die er gerade noch verspürt hatte, trat einen Augenblick lang in den Hintergrund.


Ihre zischelnde Stimme drang an seine spitzen Ohren. „Die Reissse, die Sssie vor wenigen Monaten in der Ferne angetreten haben, issst noch nicht vorbei. Sssie hat erssst begonnen… Dasss Barmherzzzige Licht wird Ihren Weg weiterhin ersssstrahlen…“

Ein Blinzeln ließ ihn aus seiner Starre mit einem Mal erwachen. Die Nonne, die gerade eben noch neben ihm gesessen hatte, war weg. Ganz verwundert sah sich das Katzenwesen um. Nirgendwo in der kleinen Suppenküche war sie zu sehen. Crado schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem kläglichen Rest Brühe zu, den er noch in seiner Schüssel hatte. Sein Magen grummelte als er wieder nach dem Löffel griff, diesen in die dünne Suppe eintauchte ließ und anschließend zu seinem Mund führte. ‚Kalt‘, stellte er verdutzt fest. Überaus kritisch beäugte er die Schüssel. Abermals tauchte er den abgegriffenen Metalllöffel in die Brühe, ließ ihn kurz hin und her wandern und schöpfte dann erneut etwas davon ab. Skeptisch schnupperte er an dem Löffel. Ein argwöhnisches Schnurren war von seiner Seite zu hören. ‚War sie nicht gerade eben noch lauwarm gewesen?‘

Durch die Macht, die er nie ganz ausblenden konnte, spürte er wie jemand zu ihm trat und ihn eher zaghaft – mit einer jugendlichen Stimme – ansprach:
„Hallo, kann ich mich zu Ihnen setzen?“

„Si…“

Noch bevor er sich zu der Fremden (Bailee Troisi) ganz umgedreht hatte, hatte das zottelige Katzenwesen schon mit dem Sprechen begonnen. Ein Umstand ließ ihn jedoch jäh innehalten: Denn die Fremde, die an ihn heran getreten war, sah seiner ehemaligen Schülerin – abgesehen von ein paar nebensächlichen Details wie der Hautfarbe – überraschend ähnlich. Sie hatte ebenso eine zierliche Figur. Sie hatte ebenso stattliche Anzahl langer Kopftentakeln. Sie hatte ebenso großen, pechschwarzen Augen. Sie hatte ebenso ein warmes Flimmern in der Macht. Ihm stockte sichtlich der Atem. Für den Bruchteil einer Sekunde lang musterte sie der Cathar mit seinen violetten Augen. Möglicherweise stand sogar kurzzeitig sein Mund sperrangelweit offen.

„N… Noomi?“, sprudelte es mit einem Mal unsicher, beinah unbeholfen aus ihm heraus.

Ohne es irgendwie bewusst vermeiden zu können, sah er plötzlich vor seinem geistigen Auge erneut die grelle Explosion und es schepperte – wie damals – in seinen Ohren. Seine Padawan, Noomi Jax, hatte sich in jenem Moment mit einem kühnen Sprung auf Groppa, einen huttischen Unterweltboss auf Coruscant, gestürzt. Spät, zu spät hatten ihn seine Sinne gewarnt. Unwillkürlich erinnerte er sich daran wie er ihren leblosen Körper nach der Explosion durch einen einstürzenden Korridor getragen hatte. Doch abermals hatten ihn seine Fähigkeiten im Stich gelassen! Ein unbedachter Schritt hatte ihn nämlich zu nah an eine aus explosivem Gas bestehende Blase gebracht. Die Funken eines losen Kabels war letztlich der Auslöser des Unglücks gewesen. In seinem Mund, der mit einem Mal ganz trocken war, schmeckte er auf einmal wieder den spröden Staub, den er zu jenem Zeitpunkt (eher unfreiwillig) eingeatmet hatte. Sein Herz krampfte. Das bullige Katzenwesen schüttelte sich.


„Natürlich“, brummte er mit einem Mal zu der ihn musternden Nautolanerin als er sich wieder gefasst hatte. „Natürlich kannst du dich hierher setzen. Ich bin mit meinem Essen eh fast fertig…“

[: Kernwelten | Coruscant-System | Orbit von Coruscant :||: Orbitalstation „Aurek Neunzehn“ | Promenadendeck | Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“ :||: Crado in Gesellschaft einer jungen Fremden (Bailee Troisi) :]
 
Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Küche mit Ferak und Juna, Ty und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"

Sahra hatte das Gefühl, dass die ihren Padawan und die Cyborg bei irgendeinem privaten Gespräch gestört hatte. Ihr Padawan verabschiedete sich beinahe sofort in Richtung Cockpit und ließ sie mit Juna zurück. Die Jedi sah ihm mit gerunzelter Stirn hinterher, bis er um die Ecke war, bevor sie sich Juna zuwandte. Das Augenlid der jungen Frau war geschwollen und rot. Hatte sie geweint?

"Alles in Ordnung?"

Erkundigte sie sich vorsichtig. Sie konnte sich vorstellen, dass die Gesamtsituation für Juna irritierend und beängstigend war, weshalb sie sich bemühte, die junge Frau etwas zu beruhigen.

"Machen sie sich nicht zu viele Sorgen, Miss Choway. So wie ich Rat Janson verstanden habe, will er wirklich nur helfen. Und wenn er unfreundlich werden sollte, habe ich keine Angst, ihm zur Not auch die Stirn zu bieten."

Davon mal abgesehen, dass sie den Eindruck hatte, das ihre Schwester den Jedi schon genug besänftigte.

"Ausserdem hat Rat Janson sich positiv zu der Option geäussert, dass sie sich den Jedi anschliessen können, wenn sie es wünschen. Er kommt also tatsächlich mit den besten Absichten zu uns. Wo würden sie ihn denn am liebsten treffen? Hier oder irgendwo auf der Mercy- das Lazarettschiff des Jedi-Ordens?"


Es konnte ja durchaus sein, dass sich Juna auf der StarExplorer "heimischer" fühlte. Schliesslich hatte sie schon ein paar Tage auf dem restaurierten Schiff verbracht und kannte es weitestgehend. Sahra ging zu dem Topf mit dem Gumbo, welches ihr Padawan zubereitet hatte. Sam kam auch bald, ihren Sohn musste sie noch rufen, dann konnten sie essen. Es schmeckte vorzüglich und Sahra beschloss wiedermal, sich seine Rezepte aufzuschreiben.

Als ihre Schale gerade leer war, kehrte Ferak zu ihnen zurück und sie zeigte ihm noch mit vollem Mund einen Daumen hoch, um ihn für sein Gumbo zu loben. Sie hatten ihm natürlich was übrig gelassen. Als er sich zu ihnen gesetzt hatte, sah Sahra einen Moment lang zwischen ihm und Juna hin und her, ehe sie ihre nun leere Schale in die Hand nahm. Ihr Padawan hatte das Schiff sauber in den Hangar gebracht und damit lief für Sahra ein innerer Countdown zu der Sekunde, in der sie wieder im Hyperraum verschwinden konnte.

"Ich schau mal, dass die Übergabe von Mr. Trinno reibungslos über die Bühne geht. Kommt ihr nach, wenn ihr aufgegessen habt? Dann schauen wir mal, was diese Station sonst noch zu bieten hat. Ich könnte etwas mehr Bewegungsffreiraum gebrauchen. Ich denke, bis die Prüfungen durch sind und Rat Janson auf dem Weg zur Mercy ist, haben wir noch 1-2 Stündchen, bevor wir hier wieder aufbrechen müssen. Das können wir ja auch angenehm gestalten, was denkt ihr?"

Damit erhob sie sich, spülte rasch ihre Schale aus und macht sich mit einem abschliessenden Nicken auf den Weg Richtung Trinno. Damit hatten Ferak und Juna wieder etwas Zeit für sich, da Ty ihr auch gleich hinterher wuselte und in seinem Quartier verschwand. Sie würde Mr. Trinno jetzt erstmal den Soldaten draussen übergeben.Was ihn beim Militär erwartete, wusste Sahra natürlich nicht genau. Allerdings hatte er sich ihr gegenüber ja als recht kooperativ erwiesen. Wenn er das beibehalten konnte, würde das Militär oder der NRGD ihn wahrscheinlich nicht durch einen Fleischwolf drehen. Immerhin verfügte er sicher über Wissen, das für beide Parteien interessant sein dürfte. Nur ein Dummkopf würde sich solch eine Quelle durch die Lappen gehen lassen.

Sie öffnete das Quartier, in dem sie ihn untergebracht hatte und lächelte.

"Kommen sie, Mr. Trinno. Sie werden erwartet."


Sahra wies mit der Hand in Richtung Ausgang und führte den Mann dann die Rampe hinunter. Die Soldaten, die ihr entgegen kamen, fummelten nur kurz an ihren Waffen rum. Als sie aber sahen, wie entspannt Sahra neben Mr.Trinno die Rampe runter kam, entspannten sie sich auch etwas.

"Das hier ist Mr. Trinno vom imperialen Geheimdienst. Ich möchte zu Protokoll geben, dass er sich aus freien Stücken ergeben hat und höchst kooperativ und sogar hilfreich war. Ich denke, das Sicherheitsrisiko, das von ihm ausgeht, ist minimal. Bitte behandeln sie ihn entsprechend."

Sie hoffte, das sicherlich erstmal folgende Verhör damit für Mr. Trinno etwas erleichtern zu können.Einer der Soldaten nickte ihr zu und streckte die Hand in Richtung Mr. Trinno aus. Sahra wandte sich aber noch kurz an ihn.

"Mr. Trinno. Es tut mir leid, dass ich nicht so viel Zeit für sie hatte. Bitte, setzen sie sich mit mir in Verbindung, sobald sie vollständig in der neuen Republik angekommen sind. Es gibt wahrscheinlich einiges, was wir in Ruhe besprechen sollten. Bis dahin, möge die Macht mit ihnen sein."

Damit neigte sie kurz den Kopf und liess Mr. Trinno mit den Soldaten mitgehen. Bevor die Soldaten allerdings verschwinden konnten, holte sie sich von dem befehlshabenden Offizier noch die Erlaubnis, die StarExplorer stehen lassen zu können und die Station von hier aus erkunden zu dürfen. Der Offizier gab ihr das OK und marschierte davon. Sahra blickte ihnen nachdenklich nach, bis sie in den Gängen der Station verschwanden. Mr. Trinno war ihr wer weiss wie lange gefolgt und nun würde er seine Arbeit vielleicht für die gegnerische Organisation fortführen. Hoffentlich würde er aber nicht nur sie auf der Zielscheibe haben. Auf der anderen Seite war sie ziemlich zuversichtlich, dass er sie finden würde, auch ohne das sie ihm jetzt ihre Com-Frequenz geben musste.

Sahra hatte kein Bedürfnis, jetzt auf die StarExplorer zurück zu kehren und wartete statt dessen draussen auf die anderen. Der erste, der aus dem Bauch ihres Schiffes geschossen kam ,war ihr Sohn. Sahra lächelte und strubbelte ihm kurz durch die Haare.

"Na? Was hast du angestellt?"

frage sie, weil sie das Gefühl hatte, dass ihr Sohn in der letzten halben Stunde beschäftigter gewesen war, als sie es sonst bei ihm sah. Und mit Sicherheit hatte er sich in den letzten Minuten der Reise nicht mit einem Extra an Schulaufgaben beschäftigt.Irgendwas heckte er aus und es war sicher klug herauszubekommen, was es war, bevor es für irgendjemanden eine böse Überraschung gab.

Coruscant-System-Orbital-Station- Militär-Hangar - Vor der StarExplorer- mit Ty- im Schiff: Ferak, Juna und Sam.
 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Turm des Hohen Rates, Ratssaal – über Holo Eleonore, Rornan Elliundi (beide NPCs), Leela und Wes

Falls Leela nervös war, zeigte sie es nicht. Nicht, dass Wes dergleichen von der Frau Doktor erwartet hätte. Sie war keine von den blutjungen Padawanen, die noch kaum etwas von der Galaxis gesehen hatten, womöglich noch direkt aus der Schule oder dem Internat in Haruun Kal kamen und deren bisher größte Herausforderung die Abschlussprüfung besagter Bildungseinrichtung gewesen war. So halb rechnete der Taanaber mit dem Gegenteil, hatte die Liannerin doch zunächst ein bisschen den Eindruck erweckt, den Titel einer Jedi-Ritterin noch schnell mitnehmen zu wollen, bevor sie sich vom Acker machte. Zwar wusste Wes inzwischen selbst einiges mehr über die Frau und konnte sagen, dass sein ursprüngliches Bild von ihr ziemlich schief war, aber trotzdem wäre er nicht überrascht gewesen, wenn Leela allzu locker und selbstbewusst aufgetreten wäre.

Selbstbewusstsein, ja, das war so eine Sache. Natürlich wollte niemand im Rat, dass die jungen Ritter sich immerzu demütig und klein machten, aber ein Bild, das man zu oft sah war, dass diese draußen in der Galaxis den Eindruck erweckten, sich für etwas Besseres zu halten, weil sie die Macht nutzen konnten und auf andere herabsehen würden. Dem Bild des Ordens außerhalb der Tempelmauern taten sie damit keinen Gefallen und dem Kodex war durch eine allzu hohe Meinung von sich selbst, in manchen Fällen geradezu Selbstverliebtheit, auch nicht Genüge getan. Leela war da anders, zumindest in diesem Kreise, aber Wes konnte sich vorstellen, dass sie sich in anderer Umgebung ähnlich zu verhalten wusste. Sie benahm sich genau so, wie er es sich von einer Jedi-Ritterin wünschte, weder großkotzig noch duckmäuserisch. Dabei nahm sie sich Zeit, wählte ihre Worte mit Bedacht und vermittelte anderen damit den Eindruck, dass alles, was sie von sich gab, das Resultat sorgfältiger Überlegung war. Zumindest in seinen Augen hatte sie damit bereits einige Pluspunkte gesammelt.


»Zum Glück erwarten wir auch gar nicht, dass ein Ritter alles über die Macht weiß und jede Technik beherrscht, noch ist es unser Anspruch, Padawanen bereits all dieses Wissen zu vermitteln. Ob Ihr mit Eurer Einschätzung Eurer Fähigkeiten recht habt, werdet ihr und wir bald erfahren. Im besten Fall lernt Ihr dabei noch Dinge über Euch selbst, die ihr noch gar nicht wusstet,«

Erwiderte Wes betont nüchtern. Er hatte nicht vor, der Prüfling so früh bereits ein Feedback zu geben, bevor er wusste, ob sie sich auch weiterhin so gut schlagen würde. Ein wenig Unsicherheit einzustreuen half hoffentlich dabei, Leela noch ein wenig auf den Zahn zu fühlen.

Nachdem die Noch-Padawan mehr ins Detail gegangen war und erklärt hatte, dass ihre Jedi-Fähigkeiten auf Ilum auch praktisch schon auf die Probe gestellt worden waren, offenbarte sie auch, gewisse Probleme mit dem ganzen philosophischen Teil zu haben.

»Die Berichte und Aussagen, die ich erhalten habe bestätigen, dass Leela ihre erlernten Fähigkeiten auch im Ernstfall demonstriert hat,«

Erläuterte der Taanaber den beiden übrigen Räten. Anschließend wandte er sich an Leela:

»Ihr seid eine Frau der Wissenschaft und verfügt über tiefgreifende Kenntnisse auf dem Gebiet der Medizin. In einer Galaxis, in welcher der Verstand fast alles logisch erklären kann fällt es leicht zu denken, das Paranormale existiert gar nicht. Es ist auch nicht weiter ungewöhnlich, dass jemand, der hier in der Mitte vor uns steht wie Ihr ihn diesem Moment, noch Probleme mit den spirituellen Aspekten des Jediseins hat. Die metaphysischen Aspekte der Macht gehen nicht weniger tief als die medizinischen des Lebens und diese lassen sich genauso wenig in vergleichsweise kurzer Zeit zur Gänze erfassen. Eher selten ist, dass es jemand so offen erklärt und ich bin froh, dass Ihr diese Einschätzung so offen mit uns teilt.«

Wes legte eine kurze rhetorische Pause ein, weil er das Gefühl hatte, einen Punkt unbedingt ansprechen zu müssen, den er prinzipiell gerne aus der Prüfung herausgehalten hätte. In der Geheimdienstsache würde Rornan, sicher auch der Traditionalist unter den anwesenden Räten, Leela sicher in die Mangel nehmen, wenn er davon wüsste, und der Quermianer wäre auch bestimmt derjenige, der ihr am ehesten einen Strick aus der Metaphysische-Aspekte-Sache drehen würde. Vielleicht war es besser, für die Padawan war es das mit Sicherheit, dass der von den besonders liberalen Anfangstagen des wiedererstandenen Jedi-Ordens geprägte Wes das Thema anbrachte.

»Nun werdet ihr ja auf absehbare Zeit intensiv mit dem Geheimdienst zusammenarbeiten und Eurer Meister ist unterwegs auf Mission und nicht greifbar. Auf welche Weise plant Ihr, Eure Einsichten in die Wege der Macht zu vertiefen, ohne den regelmäßigen Kontakt zu anderen Jedi?«

Es war ja nun nicht so, dass der Taanaber dabei nicht auch etwas auf den Zahn fühlte, aber Rornan hätte sie sicher wesentlich mehr unter Druck gesetzt. Wes hingegen war mehr daran gelegen, ihre Bande zu den Jedi nicht abreißen zu lassen – dass Leela Druck aushalten konnte, bezweifelte er nicht.

Coruscant, Jedi-Tempel – Turm des Hohen Rates, Ratssaal – über Holo Eleonore, Rornan Elliundi (beide NPCs), Leela und Wes
 
//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna und Ferak- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ty und Sahra}


Juna hatte sich an den Zabrak festgekrallt als könnte er sich in Luft auflösen. Seine Worte hatten die Rattataki beruhigt. Es gab noch so viel was sie ihn fragen wollte, aber war es in Ordnung? Meisterin Kenobi war inzwischen dazu gekommen. Juna schaute diese etwas unsicher an. Sie würde einem Jedi Rat gegenüber stehen? Was wenn er all das sehen würde was sie getan hatte… Würde er verstehen warum sie gewesen war, wie sie gewesen ist? Auf die Frage ob alles in Ordnung sei nickte Juna nur steif. Nervös folgte ihr Blick aber Ferak welcher schon bald die Kombüse verließ. Ein wenig verlassen fühlte sie sich. Bei der Frage der Jedi zuckte die Cyborg ein wenig zusammen ehe sie abermals stoisch nickte. Die Worte der Jedi führten dazu, dass Juna den Blick Sahras suchte. Mehr unbewusst als etwas anderes.

“Ich habe… Man sagte mir, dass Jedi Gedanken lesen können… und auch Erinnerungen manipulieren… ich habe Angst… Sachen zu vergessen die ich nicht vergessen möchte…”

Sie senkte ein wenig den Blick. Suse, der durch ihren ausbruch auch ursprünglich vom Tisch gefallen war rollte zu seiner Herrin rüber und fiepte traurig. Die weiteren Worte führten zu einem nervösen Zittern der Cyborg. Sie hob ihren Blick, schaute dann aber in die Ferne. War es das was Tabby gemeint hatte? Es wäre eine Chance. Auch um ihre Taten wieder gut zu machen. Unsicher überprüfte sie ob Sahra nur einen bösartigen Spaß gemacht oder die Worte ernst gemeint hatte. Langsam hockte sich Juna hin und hob ihren kleinen Freund auf.

“Darf Suse mitkommen?”

Auf den ersten Blick, wenn man die Hintergründe nicht kannte hätte man meinen können Juna wäre Mental ein Kleinkind welches von einem Spielzeug nicht loslassen konnte. Aber alleine ihr Blick zeigte deutlich dass der kleine Droide sie schon ewig begleitet hatte. Dass die Beiden wohl einiges zusammen durchgestanden hatten. Wo vielleicht viele einen veralteten und über modifizierten Trainingsdroiden sahen war der Kleine Junas bester Freund. Bei den Angeboten musste die junge Frau überlegen. Nickte dann aber ruhig. Sie fing wieder an zu analysieren was sich durch einen finsteren Blick äußerte ehe sie antwortete.

“Ich würde hier primär bevorzugen… Aber ich sollte doch ohnehin gewartet werden auf dem Lazarettschiff oder? Dann könnte man auch dem Rat die Komponenten zeigen… Ich denke ich könnte ihm auch alles erklären… Auch wie die Prothesen konzipiert waren und was wofür diente…”


Wenig später wurde dann das Essen angerichtet. Bis dahin hatte Juna ihre Utensilien aufgeräumt und Suse wieder in das Tragetuch gepackt. Dem Kleinen gefiel es wohl. Gerade wenn er nicht mehr in der Lage war mit seinem derzeitigen Körper längere Strecken zu fliegen. Das Essen war großartig. Es schmeckte wirklich gut. Als Ferak dazu stieß lächelte die Cyborg ein wenig schüchtern. Als alle gingen stand auch die Rattataki auf und setzte sich an eine Werkbank an der sie weiter versuchte Suse zumindest mobil zu machen. Auch wenn es erforderte viele der Module zu entfernen die sie ihm eingebaut hatte. Die Energiezelle hat wohl wirklich etwas abbekommen. Immer wieder piepste der Kleine. War klar, dass er sich beschwerte.

“Hey… Halt still… Es ist besser… Außerdem brauchst du die meisten Sachen momentan nicht… Wir suchen dir schon einen neuen Körper. Auch mehr Speicher! Versprochen!”


So vertiefte sich Juna in die Arbeit an den Droiden und vergaß völlig die Welt um sich herum.



//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Laderaum; Juna- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak, Ty und Sahra}
 
Coruscant- Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Promenadendeck-Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“- vor Crado's Tisch

Die Ruhe- vor allem vor den anderen Anwärtern- war sehr erholsam. Trotzdem war Bailee einfach kein Wesen, das allein sein mochte. Ihre offene, kommunikative Art hatte ihr in ihrem letzten Beruf gute Dienste geleistet und sie hoffte, dass sie auf diese Weise jetzt auch einen Job hier bekam. Der Cathar, der wie ein Techniker gekleidet war, war ihr wie eine geeignete Gesellschaft vorgekommen. Als sie ihn ansprach, erlaubte er ihr, sich zu ihm zu setzen. Also stellte sie schonmal das Tablet auf den Tisch, bevor es schräg wurde.

Kaum hatte er einen ersten Blickkontakt hergestellt, erstarrte das Katzenwesen augenblicklich. Der Mund öffnete sich, als wolle er etwas sagen, aber es kam lange Zeit kein Ton heraus. Erst ein paar Sekunden später fing er stotternd zu sprechen an und schien sie mit jemandem zu verwechseln. Offensichtlich jemand, den er hier nicht erwartet hatte, denn er sah sie an wie ein Gespenst. Bailee legte den Kopf schief, während sie sich langsam setzte.

"Ääähmm..nein. Nicht Noomi. Bailee Troisi. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

Der Kater schien in seinen Gedanken gefangen zu sein. Vielleicht ein Flashback oder sowas. Hatte er mal eine Liebschaft mit einer Nautolanerin und sie hatte ihn sitzen lassen? Nein. Er sah aus, als wäre es mehr gewesen als sowas. Was auch immer es war, es hatte ihn wohl sehr mitgenommen. Aus diesem Grund beschloss Bailee, ihm etwas zu helfen. Ihre Pheromone setzte sie sonst eigentlich wirklich nur ein, wenn andere Nautolaner in der Nähe waren. Weil es die Kommunikation wirklich vereinfachte und Nautolaner reagierten auch anders drauf als andere Lebewesen. Für den Moment schickte Bailee erstmal einen Cocktail in ihre Umgebung, der vermitteln sollte: "Alles ist in Ordnung. Keine Gefahr. " Diese Pheromone sorgten in der Regel dafür, dass sich auch andere entspannten und zur Ruhe kamen. Für die meisten anderen Spezies waren ihre Duftstoffe nicht wahrnehmbar. Bei dem Cathar war sich Bailee aber nicht sicher, da sie sich vorstellen konnte, dass seine Spezies ein besseres Geruchs-Organ hatte als zum Beispiel Menschen, die auf dem Gebiet geradezu verkümmert waren.

Einen Moment später schüttelte sich das Katzenwesen, schien aber immernoch durcheinander, denn er duzte sie. Bailee guckte noch einen Moment verdutzt, bevor sie kurz in ihren Löffel rein schmunzelte.Jemanden einfach so zu duzen, war in der Galaxie eigentlich nicht so verbreitet. Zumindest nicht, wenn das Gegenüber nicht offensichtlich minderjährig war. Und da konnte man sich bei Bailee sicher sein.

Bei seiner Aussage, dass er eh fast fertig war, hielt sie jedoch in ihrer Bewegung inne und sah sich nochmal in dem fast leeren Raum um.

"Ich hab mich eigentlich nicht zu ihnen gesetzt um sie zu vertreiben. Ich hatte eher auf etwas Gesellschaft gehofft."

entgegnete sie und lächelte freundlich.

"Und- zugegeben- bin ich auf der Suche nach einem Job. Arbeiten sie auf dieser Station?"

fragte sie geradewegs hinaus. Wenn er für die technische Abteilung arbeitete, könnte er sie vielleicht seinem Chef vorstellen. Das er selbst eine solche Abteilung leitete, bezweifelte Bailee irgendwie. Vielleicht ein Team-Vorsteher, wie sie selbst es gewesen war. Auch wenn ihr erster Eindruck eher der war, dass er zu wenig Selbstvertrauen für diese Position hatte.

Coruscant- Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Promenadendeck-Suppenküche der „Schwesternschaft von Apatros“- mit Crado an einem Tisch
 
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