Coruscant

Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge- mit vielen anderen Jedi

Firedevs hatte sich ihren Tee gegönnt, allerdings nicht so gemütlich, wie sie es zunächst gewünscht hatte. Nach etwa einer halben Tasse fiel ihr ein, was noch fehlte. Wenn Sahra ihr einen Padawan mitbrachte, brauchte sie ein paar Übungsmaterialien. Zumindest ein Trainingslichtschwert. Also kippte sie den Rest des Tee's runter und machte sich auf die Socken. Der Jedi, der die Trainingslichtschwerter verwaltete, gab ihr zwei Stück mit. Eines für sie selbst und eines für den Anwärter. Firedevs bedankte sich und überlegte, ob Sam tatsächlich so unerfahren war, dass sie selbst auch ein Trainingslichtschwert brauchte. Immerhin war Sam ein Krieger und Stammesführer seiner Welt. Ausserdem hatte sie ihn schon in Action gesehen und wusste, dass er bereits jetzt nicht zu unterschätzen war. Aber gut, besser sie hatte sie, als das sie sie bräuchte und keine zur Hand hatte.

Der nächste und hoffentlich letzte Stopp war bei der Krankenstation. Wes mochte sie, das war offensichtlich. Sie mochte ihn so sehr wie sonst kaum einen anderen. Wo sowas hinführen konnte, hatte Firedevs an ihrer Schwester gesehen. Und auch wenn Ty echt niedlich war, Firedevs war nicht bereit für diesen Abschnitt des Lebens. Also wollte sie vorbereitet sein, um keine unerwartete Überraschung zu erleben. Firedevs sprach die Heilerin mit gemischten Gefühlen an. Halb erwartete sie eine Predigt über die Pflichten eines Jedi und das DAS nicht dazu gehörte. Zu ihrer Überraschung aber wirkte die Heilerin garnicht irritiert und händigte ihr das Präparat ohne viele Worte aus. Beim Rausgehen fragte sich Firedevs, wie oft dieses Produkt auf der Bestell-Liste des Jedi-Tempels stand. Schmunzelnd steckte sie das Päckchen in ihre Tasche. Von wegen Keuschheit.

Jetzt fühlte sie sich wirklich bereit für ihren kleinen Ausflug. Obwohl, das hatte sie vor einer halben Stunde auch schon gedacht und jetzt rannte sie schon wieder von einem Ende des Tempels zum anderen. Das hatte den Vorteil, dass die Grösse des Gebäudes in ihrer Wahrnehmung schrumpfte, weil sie so langsam immer mehr Bereiche kannte. Ob Wes wohl schon fertig war? Und ob Sahra bereits alles für ihr Treffen vorbereitet hatte? Tante Anne scheuchte wahrscheinlich schon die ganze Belegschaft durchs Haus, um alles so nah an die Grenze zur Sterilität zu bringen wie nur irgendwie möglich. Und Onkel Vinz sorgte wahrscheinlich dafür, dass das Gebäude in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt wurde. Firedevs schmunzelte bei dem Gedanken an das, was von ihrer Familie noch übrig war. Wes war der erste aus dem Jedi-Orden, der sie kennenlernen würde. Nichtmal Tara hatte von ihrer Verwandtschaft gewusst. Firedevs und Sahra hatten immer dafür gesorgt, das dieser Teil..naja, nicht verschwiegen wurde, aber so uninteressant gehalten, das niemand etwas in die Richtung gefragt hatte. Mit Wes jetzt war es anders. Sie wollte, dass der Mann ihre Familie kennenlernte. Denn sie wollte, dass er ein Teil davon wurde.

Coruscant-Jedi-Tempel- Gänge- mit anderen Jedi
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Gänge – Wes unterwegs in sein Büro

Der Tag kam Wes so vor, als ob er nicht wirklich viel geschafft hätte. Hatten die Heiler vielleicht doch recht gehabt, dass er besser im Bett geblieben wäre? Naja, sagte er sich, zumindest konnte er ihnen wahrheitsgemäß behaupten, nicht einfach ins Büro gekommen zu sein und zu arbeiten, wie üblich. Tatsächlich lief er auf den Gängen prompt Meisterin Alphaba in die Arme. Er spürte sie schon bevor er sie sah und legte sich die Formulierung der Ausrede zurecht. Ein bisschen kam es ihm so vor, als wäre es Overkill von den Heilern, ihm die grünhäutige Mirialan auf den Hals zu hetzen, die in Chesaras Abwesenheit in Personalunion mit Meister Ji die Chefinnenrolle übernommen hatte. Kam da wirklich die oberste Heilerin im Jedi-Tempel vorbei, um ihn wieder für die Krankenstation einzukassieren?

Zunächst klang es wirklich so. Die resolute Jedi-Heilerin, die schon dabei geholfen hatte, Briannas Heilsfähigkeiten zu verfeinern, um sie dann den Holomedien als eines der Gesichter der Kampagne zu verkaufen, schien sich Wes als ihr neues Projekt vorzunehmen. Sie dozierte über die Notwendigkeit, sich auszukurieren und hielt ihm dabei unter die Nase, dass die Untersuchungen ergeben hatten, dass sein allgemeiner Gesundheitszustand für einen Jedi nicht gut war. Er sollte sich doch dringend erholen, ja, Urlaub, das wäre das allerbeste. Doch vorher – in dem Punkt waren sie alle gleich, bemerkte Wes – brauchte sie die Unterstützung des Rates in einer Angelegenheit, die den Weiterbetrieb des Tempels als Heilstätte im Kampf gegen das C-Virus in Frage stellte. Kurz verdächtigte er Alphaba, dass es sich nur um einen Vorwand handelte, ihn zurück auf die Krankenstation zu bekommen, doch er folgte nichtsdestotrotz.

Wie es die Macht wollte, begegnete er unterwegs Leela Kaveri, der frischgebackenen Jedi-Ritterin. Diese hatte keine Zeit verloren und bereitete sich auf eine Mission nach Fresia vor. Allerdings beschäftigte sie die Sorge, dass sie dort auf Sith treffen konnte und Wes wusste es besser, als derartige Vorahnungen in den Wind zu schlagen. Heute morgen noch hatte er die dunkelhaarige Liannerin ja nicht sonderlich gemocht und er würde wohl nie mit ihr Ale trinkend durch die Bars tingeln, aber er hatte Leela zu schätzen gelernt, nicht nur wegen ihrer außer jeden Zweifels stehenden Kompetenz. Als Rat wollte man nicht, dass sich solche Leute mit weniger als der optimalsten Vorbereitung in Gefahr begaben, aber die Zeit war das große Problem und Alphaba war alles andere als begeistert davon, dass sie ihr Anlegen zurückstellen sollte. Also überlegte Wes kurz, welche Bibliothekstitel er der jungen Ritterin dafür empfehlen konnte und versprach ihr gleich einen Termin morgen früh, nein um die Mittagszeit. Alphaba hatte als Reaktion angedroht, Brena, die whiphidische Jedi-Heilerin zu schicken um ihn abzuholen, sollte er sich nicht gleich in der Frühe zur Untersuchung blicken lassen.

Aber da war auch Leela und die Mission und dieses komische Gefühl von ›jetzt oder nie‹. Er musste die Sache vorziehen, oder sie würde nicht stattfinden, sagte sein Gefühl ihm. Wahrscheinlich würde ihm keine zweite Flucht von der Krankenstation gelingen oder so. Also sagte er Leela, stattdessen zur Abendessenszeit vorbeizukommen.


* * * * *

Mya wusste, dass es nur einen Weg gab, Rat Janson die eigentlich nötige Erholungspause angedeihen zu lassen. Im Tempel würde er sich niemals von den Auswirkungen der ›Behandlung‹ durch die Kirche von Waru unterholen und das war ja noch nicht alles. Ihr war so, als ob Jansons (natürlich waren sie offiziell per Du, wie er es gefühlt mit dem ganzen Tempel war, aber sie hatte sich eine gewisse professionelle Distanz angewöhnt) morgendliche Augenringe tiefer und das Gestöhne, wenn er sich von seinem Sessel erhob, lauter geworden war. Definitiv trank er mehr Kaf als früher: Mya führte sogar Buch darüber, damit sie wusste, ab wann sie ihn jeden Tag von normalen auf entkoffeinierten Schonkaf umstellen musste. Kein menschlicher Magen machte so eine Behandlung auf Dauer mit, hatte man ihr gesagt. Dementsprechend begrüßte sie Firedevs' Plan, ihm die Erholung wider Willens in Form einer ›Entführung‹ nach Alderaan zukommen zu lassen. Aber irgendwas musste schief gelaufen sein, denn mit einem Mal stand Leela Kaveri vor der Tür. Mya versuchte sie, genauso abzuwimmeln wie die anderen auch, oder vielleicht nicht ganz wie die anderen.

»Er ist nicht verfügbar, aber wenn Ihr unbedingt trainieren wollt… wie wäre es mit einem weiteren Sparring, aber dieses Mal ohne Babysitter?«

Die Twi'lek grinste dabei. Als Wes schließlich zurückkam und Leelas Story bestätigte, wusste Mya, dass es langsam brenzlig wurde. Sie kontaktierte Firedevs über Kom:

»Roter Alarm! Kommt so wie ihr könnt – Janson hat sich einen weiteren Termin angelacht! Ich vermute, dass er den Besuch auf der ›Mercy‹ auch vergessen hat.«

* * * * *

Nachdem Wes sich die Problematik von den Heilern und Ärzten genau erklärt bekommen hatte, ließ sich die Angelegenheit mit einem Komanruf beim Gesundheitsministerium recht schnell aus der Welt schaffen – oder zumindest versprach die zuständige Staatsekretärin, sie würde diese ganz schnell aus der Welt schaffen. Trotzdem war Alphaba zufrieden und er traute ihr zu, dass sie den zuständigen Sachbearbeitern mit diesem Machtwort in Rücken von hier an selbst Beine machen konnte. Zufrieden kehrte der Taanaber in sein Büro zurück, wo Leela schon auf ihn wartete. Zusammen übten sie die geistige Abschirmung und andere Techniken, die ihr bei einer Begegnung mit Sith helfen würden. Außerdem gab er ihr natürlich einige Praxistipps mit auf dem Weg, die nicht in den Büchern standen und die die Liannerin hoffentlich nicht brauchen würde. Nicht, dass ihm bange war bei der Aussicht auf eine so baldige Feuertaufe der Ritterin, aber es gab immer die Möglichkeit unmöglicher Aussichten, einer Situation, die man nicht bewältigen konnte. Wie die, in der er sich gerade befand? Wes versuchte, seine sehr begrenzten Fähigkeiten zur Selbstheilung einzusetzen, den Kopfschmerz zu unterdrücken. Dabei musste er schmunzeln, als er sich vorstellte, er hätte Leelas Lichtschwertprüfung selbst abgenommen. In dem Fall wäre er wahrscheinlich jetzt wirklich wieder auf der Krankenstation und die Heiler wären zufrieden. Das Lächeln verließ ihn, als ihm beim Aufstehen kurz schwarz vor Augen wurde. Er schleppte sich zum Kanapee, wo er gestern mit Firedevs so einen schönen Abend verbracht hatte, und bat Mya per Kom um eine weitere Tasse Kaf.

Coruscant, Jedi-Tempel – Wes' Büro, Privatbereich – Wes
 
[Coruscant | Jedi - Tempel | Gänge] Azamthoth, Jedi
Vor der ankunft auf Coruscant brachte Sahra den Imperialen Agenten, welcher sich als Desateur herausgestellt hatte zu dem Republikanischen Geheim dienst, welche den Imperialen wahrscheinlich verhören würden um informationen zu erhalten. Dass ganze war allerdings nicht das Problem von Azemthoth, er würde bei der Schwester von Sahra in Lehre gehen um ein Jedi zu werden, auch wenn er nicht ganz wusste was ein Jedi so den ganzen Tag machte freute er sich auf die Ausbildung. Als sie endlich auf Coruscang gelandet waren teilten sie sich auf, wärend Sahra sich um Ty kümmerte ging Sam auf die suche nach Firi, um auch endlich mal wieder sie wieder zu sehen, da es doch eine längere Zeit her ist wo er sie gesehen hatte, also fing er an die geruchsspur von Firi auf zu nehmen, was alleine schon im Jedi-Tempel schwer war durch ie ganzen Personen die hier herum gingen und einfach in der nähe waren. Nach einiger zeit fing Sam allerdings die Sputr zu finden und versuchte sich einen Weg durch die massen an Personen zu kämpfen, auch wenn es nicht immer sehr viele waren fühlte sich Sam nicht wirklich wohl dabei zu wissen das er so gut wie gegen niemanden hier bestehen würde, klar war er um einige kräftiger als der ein oder andere hier, allerdings wusste er das die mehrheit hier mit der macht umgehen konnte, was ihm zwar etwas schutz vermittelte, allerdings auch unterlegenheit.
Nach einiger Zeit der Suche fand Sam Firi endlich, auch wenn ihm diese beiden Übungsschwerter welche sie in der hand hatte verwirrten akzeptierte er das, wer weiß schon was sie mit ihm vorhatte.

"Hallo Firi, wie geht es dir? Ich hoffe doch das es dir gut geht und dass du dich nicht umentschieden hast und mich nicht Ausbildest."

Begrüßte er sie mit einem Lächeln wärend er irretiert auf die beiden Übungsschwerter schaute.

"Du weißt doch das ich mit einem anderen Kampf deutlich besser bin, das ich den direkten kontakt bevorzuge dürftest du doch wissen und besonders das ich darin recht gut bin."

Meinte Sam noch bevor Firi auch in begrüßen konnte, dennoch deutete er eine leichte verbeugung, auf allen vieren, ihr gegenüber an. Auch wenn sie gut befreundet waren fand er das eine leichte verbeugung bei niemanden vergeudet war, auch wenn man sich schon eine lange zeit kannte oder befreundet war, für ihn war es mehr das erweisen von Respekt und Ehre weswegen er sich verbeugte als etwas anderes.
[Coruscnt | Jedi - Tempel | Gänge] Azamthoth, Firi, andere Jedi
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge-mit anderen Jedi

Firedevs hatte fieberhaft überlegt, was sie noch vorbereiten konnte. Das Gepäck war aufgegeben, ihre Mitverschwörer aufgeboten, der BackUp-Plan beinahe parat. Den Rest würde sie auf der Mercy machen müssen. Überwachungskameras stören, und das so, dass es am besten kaum auffiel. Damit die Schatten , sollten sie sie verfolgen, kein leichtes Spiel hatten. Bei der Verfolgung von Wes' Spur waren sie wahrscheinlich in unter fünfzehn Minuten bei den Sicherheitssystemen seines letzten bekannten Aufenthalts angekommen. Die Jedi überlegte, wie sie ihren Ordensgeschwistern da noch eine Schikane einbauen könnte, als plötzlich etwas Schwarzes vor ihr stand.

Azamthoth's Äußeres glich einer Gestalt, die geradewegs aus einem Albtraum entsprungen sein könnte. Davon mal abgesehen, dass er gut einen halben Meter größer war als Firedevs und vor ihr aufragen konnte wie ein Dämon. Wenn man ihn jedoch kannte wusste man, dass in seiner Brust ein gutes Herz schlug.Während er sie begrüßte, blickte sie suchend hinter ihn, doch er war allein. Sie hätte die Präsenz ihrer Schwester sicher gespürt. Hatte er es so eilig gehabt, unter ihre Fittiche zu kommen?Wie süß.

Azamthoth ließ ihr keine Zeit, seine Begrüssung zu erwiedern und plauderte gerade weiter. Er hatte die beiden Trainingslichtschwerter bemerkt, die zusätzlich zu ihrem eigenen an ihrem Gürtel hingen und protestierte schon weit im Vorraus, dass er im Nahkampf doch gut seie. Firedevs Lächeln wurde immer breiter, während sie das eine Trainingslichtschwert löste und ihrem neuen Padawan unter die Nase hielt.

"Erstens:Hallo Sam. Schön, dich wiederzusehen. Zweitens:Gut aufgepasst. Eine gute Beobachtungsgabe ist wichtig.Und Drittens: DAS ist nicht nur eine Waffe. Es ist Kultur und Erkennungsmerkmal. Ob und wann du es einsetzt, bleibt ja dir überlassen. Aber ich sage dir eines:Wenn du an einen richtigen BadAss-Sith geraten solltest, brennt der dir Löcher in dein schönes Pelzchen, wenn du dich nicht gegen diese Waffen verteidigen kannst. Ein Lichtschwert ist schließlich kein Schlagstock. Aber du kannst dich trösten:Eine Nahkampf-Waffe wie diese ist perfekt für einen Nahkampf-Spezialisten wie dich. Du wirst schon Wege finden, sie in deine gewohnten Abläufe einzubinden."

Bevor sie weiter sprechen konnte, piepte ihr Com und sie runzelte die Stirn, als sie die Nachricht las. Wes war also schon wieder so eingebunden, dass er sie und den Ausflug zur Mercy glatt vergessen hatte. Es gab sicher einige Frauen, die wegen sowas beleidigt gewesen wären. Firedevs aber schmunzelte nur und sah Sam an.

" Gut, dass du da bist. Es startet nämlich gerade meine Mission:Rat Janson von der Arbeit losreißen und in die Ferien entführen. Ich denke, ich werde deine Hilfe brauchen, aber erst auf der Mercy. Jetzt gehen wir ihn erstmal holen. Häng dir das Lichtschwert an!"

Damit drückte sie ihm den schmalen Zylinder in die Hand und marschierte los in Richtung der Turbolifte, die rauf in den Turm des Rates führte. Sie hielt die Tür offen, bis Sam zu ihr getreten war, bevor sie den Knopf drückte und der Lift mit ihnen in die Höhe schoss.

"Warum bist du eigentlich runter gekommen? Hat Sahra dich nicht informiert, dass ich eh bald in den Orbit komme?"


Fragte sie ihn, während sie mit hinter dem Rücken verschränkten Händen Coruscants Skyline betrachtete. Sahra hatte auch immer viel um die Ohren. Gut möglich, dass sie es wirklich vergessen hatte.
Bald öffnete sich die Tür des Lifts und Firedevs marschierte zielstrebig in Richtung von Wes'Quartier. Sie klopfte kurz an der Tür zum Vorzimmer, in dem Mya arbeitete und öffnete die Tür.

"Hallo Mya. Danke für den Notruf. Gute Arbeit."

Damit marschierte sie weiter und war sich durchaus bewusst, dass sie mit Sam im Schlepptau aussah, als hätte sie einen Ein-Mann-Schlägertrupp angeheuert. Als sie an Wes'Büro klopfte, wandte sie sich darum noch einmal an die Twi'lek.

"Das ist übrigens Azamthoth. Mein Padawan. Er sieht gut aus, nicht wahr?"


Unterdessen war von der anderen Seite der Tür irgendwas leises gekommen, was Firedevs als Erlaubnis zum eintreten interpretierte, also öffnete sie die Tür für einen selbstbewussten, aber freundlichen Auftritt.

"Hallo Wes. Deine Gehilfin hat mich drüber informiert, dass man dich schon wieder bis über beide Ohren mit Arbeit zugeschüttet hat. Ich bin gekommen, um dich unter dem Berg rauszuziehen und dich zur Mercy zu bringen, wo ja noch was auf uns wartet. Mein Padawan ist auch mitgekommen, falls wir dich hier wirklich rauszerren müssen."

Sie grinste den Jedi‐Rat an und streckte ihm die Hand hin, damit er sie ergreifen und sie ihn aus dem Büro führen konnte. Genug gearbeitet! Zeit für Erholung!

Coruscant-Jedi-Tempel-Turm des hohen Rates-Wes' Büro-mit Wes, Sam-Im Vorzimmer:Mya(NPC)
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – Wes' Büro, Vorzimmer – Mya

Waren Jedi nicht eigentlich zur Aufrichtigkeit verpflichtet? Mya hatte im Laufe der Zeit schon so viele Leute angelogen, Jedi-Rat Wes Janson wäre gerade nicht verfügbar, dass sie nach ihrem Ableben garantiert in die Jedi-Hölle kam, sofern es sowas denn gab. Außerdem nutzte die Strategie sich ab; zweifellos war es die bessere Wahl, ihrem Boss einmal wirklichen Urlaub angedeihen zu lassen bzw. ihn dazu zu zwingen, auf dass er sich anschließend gestärkt wieder all den Kontaktleuten und Bittstellern widmen könne. Nur hätte sie dergleichen ohne Firedevs nicht durchsetzen können und auch jetzt entwickelten sich die Dinge so, dass nur seine neue Flamme in der Lage wäre, den Herrn Rat dazu zu bekommen, die Tempeltür hinter sich zu lassen. Insgeheim beglückwünschte Mya sich dafür, die brünette Menschenfrau als Verstärkung für Jansons Eskapaden in der Unterstadt auserkoren zu haben. Schneller als befürchtet ließ sich die Ritterin auch tatsächlich blicken. Sie begrüßte Mya und dankte ihr dafür, Alarm gegeben zu haben.

»Hallo, Firedevs,«

Erwiderte Mya den Gruß erfreut und zeigte mit einem Lächeln ihre spitz gefeilten Zähne.

»Nichts zu danken. Es macht mir nämlich auch keinen Spaß, deinem Lover beim Abbauen zuzusehen und wie er mit immer mehr Kaf immer weniger zuwege bringt.«

Außerdem stellte Firedevs ihren shistavanischen Padawan vor.

»Ah, ein Wolfsmensch, durchaus eindrucksvoll. Schön, dich kennenzulernen, Azamthoth

Dabei stand die Twi'lek auf und musterte ihn, wie mehr oder weniger dazu aufgefordert. Es kam nicht oft vor, dass jemand sie trotz ihrer hohen Absätze so deutlich überragte.

»Meine kleine Chadra-Fan-Padawan ist dagegen deutlich unauffälliger. So unauffällig, dass sie sich den ganzen Tag noch nicht blicken lassen hat.«

Aber genug von den Padawanen, fand Mya, die keine Lust drauf hatte, dass gleich noch der nächste Besucher zur Tür rein platzte, wo sie den lieben Cheffe doch hier raus bugsieren wollten.

»Ich denke, ihr könnt direkt durchgehen.«

* * * * *

Es war ja nicht so, dass Wes seine Arbeit nicht gerne machte. Das Problem war nur, dass sie die Tendenz hatte, immer sehr geballt auf einmal zu kommen. Außerdem wollte er den wichtigen Dingen, wie zum Beispiel Leela missionsfit zu bekommen, dann auch die Zeit widmen, die sie verdienten. Die vielen Kleinigkeiten kamen dann noch dazu und so wie er hier auf dem Kanapee saß, hatte er das Gefühl, gleich einschlafen zu können, ein Luxus, den er sich als Jedi nur viel zu selten leistete. Tatsächlich hatte er das Gefühl, dass ihm so nach und nach die Augen zufielen, und als er plötzlich Firedevs' Präsenz spürte, fiel es ihm sogar noch leichter, von einem weiteren so schönen Abend wie dem letzten zu träumen. Nur sah er dann mit halb geöffneten Augen Brena in Firedevs' Schlepptau den Raum betreten. Sofort schreckte er hoch – die Heiler fuhren jetzt also doch die schweren Geschütze auf! – entspannte sich jedoch wieder, als er sah, dass der Bepelzte zu klein und schmächtig war, um wirklich die Whiphidin sein zu können. Es war nur ein Shistavane (Azamthoth). Aber eigentlich war es völlig, es könnte der Kanzler der Republik sein oder der Imperator – es spielte keine Rolle, denn Firedevs war hier und das brachte Wes zum Strahlen – und machte ihn etwas schuldbewusst.


»Hallo Firedevs, wie schön dass du da bist. Zugeschüttet ist relativ… irgendso ein kleiner Pimpf im Gesundheitsministerium hat plötzlich die Segnungen der Bürokratie entdeckt und angefangen, unseren Heilern Steine in den Weg zu legen. Nichts, was sich nicht mit einem Komanruf an der richtigen Stelle aus dem Weg schaffen lassen hätte. Außerdem brauchte Leela nochmals meine Hilfe wegen einer anstehenden Mission. Den Wunsch konnte ich ihr unmöglich abschlagen… ich habe sie inzwischen sehr zu schätzen gelernt… in einem völlig unromantischen Sinne natürlich. Für eine frischgebackene Ritterin ist sie bemerkenswert kompetent und verantwortungsbewusst. Kein Vergleich zu dir, natürlich, keine Frau könnte so einem standhalten…«

Wes ließ sich halb von Firedevs aufhelfen, halb stemmte er sich selbst aus seiner weich gepolsterten Sitzgelegenheit. Kaum dass er stand, nutzte er die Gelegenheit, die schöne Ritterin fest zu umarmen, ihre Wärme und ihren lieblichen Duft zu spüren. Als er sich löste, sah er noch verliebter und noch schuldbewusster aus.

»Wegen dem Training, das wir machen wollten, richtig? Es tut mir so leid, ich hätte das jetzt total vergessen. Dabei hätte ich das Lichtschwerttraining echt bitter nötig. Ich habe das junge Gemüse heute sparren sehen, also Leela und Mya, und ich hätte das keine 30 Sekunden durchgehalten, unglaublich, sag ich dir… am besten, wir fangen gleich an…?«

Coruscant – Jedi-Tempel – Wes' Büro, Wohnbereich – Azamthoth, Firedevs und Wes
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Turm des hohen Rates- Wes' Büro, Wohnbereich- mit Wes und Sam

Sicherlich würde nicht vielen Jedi-Rittern einfallen, so das Büro eines Rats-Mitglieds zu stürmen, wie Firedevs es tat. Einige würden es vielleicht sogar respektlos nennen. Firedevs empfand es jedoch lediglich als frech, und mit frech sein hatte sie bisher wenig schlechte Erfahrung gemacht. Solang die Balance mit Respekt gehalten wurde. Etwas, worin die junge Ritterin inzwischen die Meisterschaft erlangt hatte. Als Mya ihr auch noch grünes Licht gab, stutzte Firedevs nur einen Augenblick.

"Lover? Hat sich das so schnell rumgesprochen, ja? Ein Abend bei Likör und nicht nur persönlichen, sondern durchaus auch geschäftlichen Gesprächsthemen und schon weisst du, dass wir miteinander flirten?"

Firedevs grinste von einem Ohr zum anderen.

"Du bist gut! Wirklich!"

Als die Twi'lek dann von ihrer eigenen Padawan erzählte, lachte Firedevs auf.

"Solang sie irgendwo hier auf Coruscant ist und du sie nicht bei deinem letzten Ausflug auf irgendeinem anderen Planeten vergessen hast, ist ja alles in Ordnung."

Ein kleiner Scherz, ehe sie in Wes' Büro trat um ihn abzuholen. Das Bild, welches sich ihr bot, war mitleiderregend. Hatte Wes gerade geschlafen? Zumindest machte er den Eindruck und das war für Firedevs eine Bestätigung für die Umsetzung ihres Plans. Er musste hier dringend ein paar Tage raus. Er entschuligte sich und erklärte, dass ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums Ärger gemacht hatte. Firedevs lächelte zuckersüss.

"Nenn mir einen Namen und ich sorge dafür, dass dieser ...Pimpf hier antrabt und für ne Woche oder zwei die schönste Aufgabe übernimmt, die es bei unseren Heilern gerade gibt. Nämlich den Hinterbliebenen erklären,dass man ihren Angehörigen nicht mehr helfen konnte und sie sterben müssen oder bereits verstorben sind. Das würde eine emotionale Last von den Schultern unserer Heiler nehmen und wenn dem Pimpf der Job gefällt, kann er ihn danach ja weiter machen. Weil wenn er gegen statt mit uns arbeitet, werden wir so einen Mitarbeiter für ne Weile brauchen. Oder er schwingt seinen Hintern wieder in sein Büro und schaut, wie er uns den Weg ebnen kann, statt uns Steine in selbigen zu legen."


Firedevs Ausstrahlung hatte sich während sie sprach massiv verändert. Von der Leichtigkeit und Verspieltheit, die sie sonst an den Tag legte, war beinahe nichts mehr zu spüren. Statt dessen war da eine Autorität, die keinen Zweifel daran liess, dass sie wirklich umsetzen konnte, was sie gesagt hatte. Und das wahrscheinlich innerhalb von wenigen Stunden. Sie konnte durchaus auch unfreundlich werden, wenn es nötig war. Aber sie mochte es nicht besonders, weswegen sie in ihr gewohntes Wesen zurück fiel und lächelte, als Wes von der frisch beförderten Ritterin erzählte.

"Und kompetente Ritter können wir gut gebrauchen. Es freut mich, dass sie die Prüfung bestanden hat."

Firedevs zog Wes aus seinem Sessel und er nutzte quasi den Schwung, um ihr mehr oder weniger um den Hals zu fallen. Firedevs konnte spüren, wie er ihre Präsenz genoss und schloss selbst für einen Moment die Augen. Ja, sie konnte es auch spüren. Eine Art Erleichterung, Wes nah bei sich zu haben. Es fühlte sich einfach gut. Firedevs fuhr mit ihren Händen ein paar Mal seinen Rücken rauf und runter, bevor sie die Augen wieder öffnete und ihn anlächelte.

Er entschuldigte sich, dass er das Training vergessen hatte und berichtete von einem Duell zwischen Leela und Mya, und das er das wohl keine halbe Minute überstanden hätte. Firedevs zog eine Augenbraue hoch und musterte Wes von oben bis unten.

"Keine 30 Sekunden? Ist das ein Scherz? Du sitzt im Rat. Ich bin ein Ritter mit dem Faible für den Lichtschwertkampf. Im -für mich- besten Fall, sollte ein Duell zwischen uns episch sein. Erwarten würde ich jedoch, dass du mich in unter 5 Minuten entwaffnest und an die Wand stellst."

Sie grinste ihn an und klopfte ihm auf die Schulter.

"Da bring ich dich hin, ok? Vielleicht nicht an einem Tag, aber ich zerr dich dann einfach regelmässig hier raus und in eine Trainingshalle und dann machen wir dich wieder gefährlich."

Firedevs lächelte Wes liebevoll an. Besser er verlor gegen sie als gegen einen Sith oder einen guten Schützen auf der Strasse draussen. Ihr Blick fiel auf Sam und sie lächelte noch breiter.

"Das passt mir grad auch recht gut in den Kram. Ich hab Azamthoth hier nämlich grad sein Trainingslichtschwert gegeben und er hat so halb protestiert, dass er sowas nicht brauchen würde. Ich weiss, dass er ein guter Kämpfer ist, aber ich würd ihm gern beweisen, dass man Lichtschwert-Nutzer nicht unterschätzen sollte. "

Sie nahm Wes bei der Hand und marschierte los in Richtung Lift. Als sie an Mya vorbei zogen, lächelte Firedevs der Twi'lek zu.

"Hab gehört, du bist flink mit dem Lichtschwert? Bei Gelegenheit darfst du mir mal den Hintern versohlen. Machs gut bis dahin."

Firedevs zwinkerte der Jedi zu und betrat den Lift nach unten.

"Nach unserer Tobe-Runde müssen wir dann mal schauen, dass wir in den Orbit kommen. Sahra und die Sith-Überläuferin warten ja auch noch auf uns. Aber die können ruhig noch nen Moment länger warten. Erstmal bewegen wir uns ein bisschen. "

Firedevs würde das jetzt zum warmwerden nutzen, weil im Orbit ja noch eine Trainingsrunde auf sie wartete. Sie sollte ja Sahras Padawan im Lichtschwertkampf unterrichten, worauf sie sich auch schon freute. Sie war gespannt, was für einen Lichtschwertstil Wes gewählt hatte. Sie musterte ihn und versuchte ihn dahingehend abzuschätzen. Ataru würde sie bei Wes tatsächlich überraschen.Genauso wie Vaapad. Und mit Sicherheit lag sein Können weit über Shii-Cho. Makashi wäre denkbar, aber ebenso die übrigen Formen. Nun, seine Ausgangshaltung würde seine Präferenz verraten. Ihr Blick fiel auf Sam. Für ihn konnte sie sich Ataru durchaus vorstellen. Der agile und schnelle Shistavane könnte sich mit der athletischen Lichtschwertkunst sicher gut austoben und es würde ihn zu einem sehr gefählichen Gegner machen. Sie selbst hatte sich ja auf Schien/Djem So eingeschossen. Diese Form bot neben Schutz für sich und andere auch die Möglichkeit, mehr lenkend am Kampfgeschehen teilzunehmen. Den Gegner vor sich her zu treiben und ihn in eine Position zu bringen, die für ihn unvorteilhaft war, um den Kampf möglichst schnell beenden zu können. Sozusagen wie ein Räumungspanzer den ganzen Dreck vor sich her schieben. Genau das brauchte man- zumindest nach Firedevs' Einschätzung - im Einsatz am meisten. Zumindest in den Missionen, auf die sie meistens ging.

Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge- mit Wes,Sam und anderen Jedi
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Wes' Büro, Vorzimmer – Mya

Mya hatte nicht auf dem Schirm, dass Firedevs und ihr Chef dachten, ihre kleine Liebelei wäre ein Geheimnis zwischen ihnen beiden. Ha! Als ob jemals irgendwelche Beziehungskisten im Tempel geheim geblieben wären in Anbetracht der Effizienz des Flurfunks und der erheblich erweiterten Möglichkeiten von Machtnutzern, anderen Leuten nachzustellen. Sie selbst war ja selbstverständlich keineswegs vorne dran, aber sie hatte auf dem Flur gehört, dass es Jedi gäbe, die es sich zum Hobby gemacht hatten, die Anzahl der Präsenzen in den Quartieren anderer Leute zu zählen. Man sagte auch, manche Schatten würden dies zu Übungszwecken betreiben, vielleicht war dieses Argument aber auch nur vorgeschoben. Ob die oberen Zehntausend nichts von der Geschwindigkeit des Nachrichtenaustauschs ahnten, um die sicherlich so mancher Geheimdienst den Jedi-Orden beneidete? Anders konnte Mya sich nicht erklärten, dass die Leute bei ihren Techtelmechteln ihre Präsenzen nicht verschleierten…

»Im Gegensatz zu den Gerüchten über Rat Janson passiert es meiner Erfahrung nach höchst selten, dass eine Frauensperson einen ganzen Abend mit ihm zusammen verbringt. Demnach hat es entweder gefunkt, oder du hast sehr schwerwiegende persönliche Probleme…«

Neckte die Twi'lek die andere Ritterin und grinste sie dabei keck an.

»Ernsthaft, er ist ein ziemliches Gewohnheitstier und wenn es wirklich um einen rein geschäftlichen Abend gehandelt hätte, wüsste ich das.«

Was T'nadah anging, meinte Firedevs, dass alles in Ordnung wäre, solange sie sich zumindest auf Coruscant aufhielte.

»Ehrlich gesagt mache ich mir vor allem Sorgen, dass sie irgendein krummes DIng abzieht. Womöglich sitzt sie gerade in einer CSF-Arrestzelle und erzählt denen, ihre Meisterin hätte sie beauftragt…«

Unkte Mya und verdrehte die Augen.

»Waren wir zu unserer Zeit eigentlich auch so?«

Freilich war das eine rhetorische Frage. Da gab es diese Phase des Gefühl der Unverwundbarkeit, die jede Padawan irgendwann durchlebte, und da konnte alles mögliche passieren.

* * * * *

Eine Sache mochte Wes an Firedevs mehr als alles andere: sie war absolut bezaubernd und einfach nur unglaublich hinreißend und gleichzeitig sehr, sehr taff. Er erinnerte sich nach wie vor nur an wenige Momente ihrer gemeinsamen Mission, aber die emotionale Kompente, so sagte er sich wenigstens, war wieder komplett da. Gefühle ließen sich nicht so leicht täuschen oder eliminieren wie der Verstand, deshalb sagten die Jedi ja auch, ihnen zu vertrauen. Es war absolut sonnenklar, dass die bildschöne Jedi gegen die Kirche von Waru der Fels in der Brandung gewesen sein musste und er es ohne sie garantiert nicht so vergleichsweise unbeschadet da raus geschafft hätte. Auch jetzt zeigte sie ein so tolles Lächeln, dass er sie am liebsten als Dessert verspeist hätte und machte es gleichzeitig sonnenklar, dass sie die Richtige wäre, wenn sich der Bedarf ergäbe, den Sachbearbeitern im Gesundheitsministerium die Hammelbeine lang zu ziehen.

»Wenn sich die Notwendigkeit ergibt, wärst du definitiv meine Frau für die Aufgabe, diese Schlafmützen einmal aufzuwecken und anschließend in die Realität zurückzuholen. Wir sind das größte Krankenhaus auf Coruscant, wenn bei uns einmal wirklich Sand im Getriebe ist, sterben Leute, viele Leute, nur scheint das nicht jedem wirklich klar zu sein,«

Stimmte Wes zu. Auch in Bezug auf Leela waren sie einer Meinung.

»Oh ja, das können wir, und glaub mir, es freut mich als Prüfer, wenn du welche von diesen jungen Leuten vor dir hast und siehst, dass sie ihre Aufgaben richtig gut bewältigen, wie viel sie gelernt haben. Besonders weil ich mich in ihren Fall ein bisschen als der Ersatz-Meister gefühlt habe.«

Aber das war es dann mit der Rekapitulation des Tagesgeschehens. Es war auch einfach zu viel Distanz zwischen ihnen, solange er auf dem Kanapee saß und seine Liebste vor ihm stand. Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihn aus seiner bequeme Sitzgelegenheit und sofort wurde er von ihrer Anziehungskraft erfasst. Er musste sie einfach umarmen und drücken, ihre Wärme spüren und ihren lieblichen Duft riechen. Es war alles, was er nach so einem Tag wirklich brauchte. Außer vielleicht ein wenig Versicherung, dass seine Lichtschwertkünste womöglich doch nicht so eingerostet waren wie er befürchtete. Firedevs gab ihm jedenfalls das Gefühl, dass man von einem Mitglied des Rates mehr erwarten können müsste als in kürzester Zeit von einer jungen Ritterin im Lichtschwertkampf zerlegt zu werden. Wes wandte sich von ihr ab und verschränkte die Arme, stellte aber sicher, dass es so übertrieben wirkte um außer Zweifel zu lassen, dass er nicht wirklich beleidigt war.

»Ich rede jetzt ja nicht davon, dich mit der Macht zu lähmen oder mit Illusionen zuzukleistern, bis dir Hören und Sehen vergeht. Oder dein Lichtschwert mit der Macht zum Verlöschen zu bringen, was das angeht… Mit der Macht kann ich schon so schnell werden, aber nach einer Runde liegt dann meine Lunge auf der Trainingsmatte…«

Meinte er und Firedevs ermutigte ihn, dass sie ihn wieder in Form bekäme.

»Ja, das wäre gut. Weißt du, allein macht man's einfach nicht, schon gar nicht weil einem auch so immer die Zeit davon rennt. Außerdem, wenn die Leute mit einem Ratsmitglied trainieren erwarten die, dass man die große Show abzieht und nicht, dass so Leute ab und zu auch mal einen Sparringspartner auf Augenhöhe bräuchten… davon abgesehen kommt auch niemand wegen meinen Lichtschwertkünsten zu mir.«

Dass sie dabei ihrem Padawan Azamthoth auch gleich ein bisschen was zeigen konnten, traf sich natürlich gut.

»Jeder Jedi braucht ein Lichtschwert. Nicht, um anzugreifen, sondern um zu beschützen, gerade auch andere. Wir sagen es ist ein Schwert, aber in Wirklickeit ist es ein Schild,«

Sagte er dem Nichtmenschen und gab dabei auch einen kleinen Hinweis, welchen Stil er benutzte. Dabei folgte er Firedevs nach draußen, die sich nicht verkneifen konnte, Mya auf ihre Lichtschwert-Performance anzusprechen, die natürlich grinste.

»Sehr gerne, ich freue mich auf eine Herausforderung. Bis dann!«

Damit ließen sie Mya alleine und suchten sich einen Trainingsraum weiter unten im Turm. Kaum hatten sie den Turbolift betreten, erinnerte die schöne Brünette Wes daran, dass ihm ja noch einen weiter Termin bevorstand, den er verdrängt hatte.

»Ach stimmt ja! Diese Waru-Drogen müssen mein Gedächtnis ja schlimmer ramponiert haben als gedacht. Aber das machen wir natürlich – wir müssen ja deine Schwester auch wegen unserer Hochzeit fragen…«

Scherzte Wes und überbrückte die Fahrzeit so mit etwas Humor. Im Raum angekommen fing Wes erst mal an, sich ein wenig zu dehnen – er wollte sich ja nicht gleich verletzen. Die Übungen kannte er ja und dabei knackten die alten Knochen ganz ordentlich. Ja, im Ernstfall hätte er die Zeit natürlich nicht, aber er war ja auch keine 30 mehr…

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum – u. a. Azamthoth, Firedevs und Wes
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Turm des hohen Rates- Wes' Büro, Wohnbereich- mit Wes und Sam

Mya hatte wohl recht, dass geschäftliche Anliegen wahrscheinlich vorher über die Vorarbeiter der Räte liefen, bevor ein Ritter wie sie ein Mitglied des Rates derart lang in Beschlag nahm. Aber Firedevs hatte ja eh schon lang bestätigt, dass ihre Treffen mit Wes romantischer Natur waren. Ausserdem gab es ja auch noch die Zeit in der Kantine, in der ihre Beziehung sicherlich auch schon mehr als nur zu erahnen gewesen war. Trotzdem machte es Spass, erstmal die Ahnungslose zu mimen.

Mya äusserte dann ihre Befüchtung, dass ihre Padawan eher irgendwas anstellte, was sie nicht eigentlich nicht tun sollte. Firedevs runzelte die Stirn.

"Ich glaube, wenn sie irgendwo in nem Kerker einer verbündeten Organisation sitzen würde, hättest du schon was gehört. Vor allem wenn sie deinen Namen als Auftraggeber angibt. So nach dem Motto:" Die kleine Padawan möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden." . Also vielleicht jagt sie ja nur irgendwelche Viecher ein paar Etagen tiefer. "

Die Twi'lek fragte dann, ob sie in ihrer Padawan-Zeit wohl auch so waren. Firedevs sah sie mit gespieltem Entsetzen an.

"Wir? NIE! Immer brav entweder im Trainingsraum oder in der Bibliothek."

Von wegen. Klar hatten auch sie sich ausprobiert. Dafür war die Padawan-Zeit schliesslich da. Man hatte dann noch einen Meister, der einen wieder raushauen konnte. Nach der Prüfung musste man das selbst machen und hoffen, dass man es auch irgendwie hinbekam. Aber man wurde besser mit der Zeit. Selbstbewusster. Das, was man vielleicht auch Stärke nennen würde. Genau diese Stärke liess sie jetzt gegenüber Wes durchblitzen und er versicherte ihr, sie im Fall der Fälle vorrangig auf die Speichellecker im Ministerium loszulassen.

"Es wäre mir eine Ehre. Und ich sehe es auch so: Unsere Heiler reissen sich grad echt ein Bein aus- oder beide- um die Lebewesen Coruscants vor diesem Käfer da zu retten. Alle Jedi, die nicht heilen können und nicht anderweitig gebraucht werden, haben damit die Aufgabe, den Heilern alles vom Leib zu halten, was sie bei ihrer Aufgabe stören könnte. Ich werd mich da auch mehr einbringen in Zukunft. "

Im Moment wurde sie aber noch anderweitig gebraucht. Sie würde mit Wes' Ferien dafür sorgen, dass auch die Führungsriege Arbeitsfähig blieb und nicht unter der Last zusammenbrach, die auf ihren Schultern ruhte. Und fürsorgliche Wesen wie Wes luden sich scheinbar gern noch ein paar Päckchen mehr auf. Und sei es nur, dass sie sich für Rollen verantwortlich fühlen, die sie garnicht innehatten. Er erzähle von der Prüfung und dass er sich als der Ersatz-Meister von der jungen Ritterin gefühlt hatte. Auf der anderen Seite- Firedevs lächelte.

"Ich denke, der Rat ist genau das. Meister und Meisterin von allem,was irgendwie unten dran hängt. Weil man euch ja um eure Ansicht- euren Rat- fragen kann. Aber vorher kann man ja auch erstmal anderen auf den Wecker gehen. Bisher bin ich mit meinen Fragen immer zu nem Meister mit entsprechender Spezialisierung gegangen und bin damit recht gut gefahren. Die haben ihre Titel ja auch nicht nur zum Angeben. Können auch was tun dafür."


Sie grinste. Das das bisher gereicht hatte, zeigte aber irgendwie auch, dass sie bisher keine so richtig miesen Situationen hatte. Oder sie hatte einfach gute Wege gefunden, um mit Schwierigkeiten umzugehen. Wenn man sich Wes so ansah, war das auch eine gute Angewohnheit. Der Rat hatte genug anderes um die Ohren, um sich um Lapidalien kümmern zu können.
Ihre Neckerei bezüglich seiner Kampfkünste beantwortete Wes mit gespielter Kränkung und verriet ihr, was er ihr durchaus um die Ohren hauen konnte. Firedevs klopfte ihm grinsend auf die Schulter.

"Im Übungs- Duell zwischen Jedi gibt es keine Gewinner oder Verlierer. Nur Lektionen. Wenn wir unseren Rhythmus gefunden haben, darfst du dich ruhig austoben. Ich bin gespannt, ob und was ich dem entgegensetzen könnte.Das Schlimmste, was passieren kann, ist das ich lerne."


Sahras Paranoia hatten unter anderen dafür gesorgt, dass Firedevs ihre Gedanken und Gefühle von den Einflüssen anderer sauber halten konnte- wenn sie denn wollte. Diese Fähigkeit gegen einen in dem Bereich starken Nutzer wie Wes auf die Probe zu stellen, juckte Firedevs durchaus.

Wes erklärte dann, das die meisten von einem Rat wohl genau das erwartete, was sie zuvor auch schon angedeutet hatte: Ne Show, die einem den Mund offen stehen liess. Aber auch im Rat gab es Spezialisierungen und der Umgang mit dem Lichtschwert war nicht Wes' Stärke. Firedevs nickte, weil sie sich das nur zu gut vorstellen konnte.

"Wie gesagt, wenn ich was besser kann als du, ehrt mich das und ich bin mir durchaus bewusst, dass du mich in anderen Bereichen sehr wohl an die Wand nageln kannst. Aber das klingt für mich - wie gesagt- nach Lern-Potential für uns beide und wenn wir uns in unseren Stärken nicht überschneiden sondern ergänzen, ist das doch die beste Konstellation."

Als Wes seine Worte dann an Azamthoth und seine Einstellung zu diesen Waffen richtete, nickte Firedevs nur.

"Zumindest für die meisten Lichtschwert-Stile hat die Schild-Funktion Vorrang, ja. Davon mal abgesehen, sind Lichtschwerter durchaus auch schon vorher nützlich. Hab ich schon ein paar Mal erlebt. Und wenn es nur an einem Raumhafen war und ein paar Kleinkriminelle auftauchten weil sie mich sahen und dachten "Weiblich, allein, unter 1,70- leichte Beute". Ziel soll ja sein, Kampfhandlungen zu vermeiden und wenn solche Gestalten dann den Zylinder am Gürtel sehen, fangen einige tatsächlich schonmal an zu stottert und wenn sie dann noch merken, dass der Zylinder Funktion hat, kann man einige Kämpfe schon im Vorraus vermeiden, weil sich doch nicht jeder eine Auseinandersetzung mit einem Jedi zutraut. Die Symbol-Wirkung ist also auch nicht zu unterschätzen. UND bei der Symbol-Wirkung spielt es nichtmal ne Rolle, ob du ein energiegeschwächtes Trainingslichtschwert hast oder ein Vollwertiges."

Wes hatte mit seinem Beitrag zum Thema auch Firedevs geholfen. Nämlich dabei, die Möglichkeiten für Wes' Favoriten einzukreisen. Grinsend verabschiedete sie sich von Mya und der Zusage zu ihrem Sparring und machten sich auf den Weg zum nächsten freien Trainingssaal. Wes entschuldigte sich unterdessen, dass er Sahra und ihre Anliegen vergessen hatte. Er schob es auf die Drogen , die ihm verpasst worden waren und Firedevs nickte.

"Entweder das, oder du hast einfach zu viel anderes Zeug um die Ohren. Oder beides. Aber das mit der Hochzeit kommt sicher noch. Das Bild hat Sahra mit Sicherheit nicht vergessen. Da kommt ganz sicher noch was."

Grinsend fing auch Firedevs an, sich aufzuwärmen, stutzte jedoch bei der Geräuschkulisse, die Wes dabei verursachte.

"Du musst das wirklich öfter machen. Das klingt nicht gesund."


Firedevs überlegte, ob sie sich jetzt wirklich bis zum Anschlag verränken sollte. Es gab Heiler, die ihr durchaus schon eine "Über-Mobilität" diagnostiziert hatten. Zum Beispiel weil es für sie eine leichte Übung war, die Hände trotz durchgestreckter Knie flach auf den Boden legen zu können. Es sah bei ihr wirklich entspannt aus. Ihr Blick huschte zu ihrem Padawan.

"Azamthoth, ich möchte, dass du uns aufmerksam beobachtest. Versuche einzelne Positionen und Bewegungssequenzen zu erkennen und erstmal ohne Gegner nachzumachen. Ich werd - sofern Wes mich lässt- während dem Duell das eine oder andere Kommentar ablassen, damit du weisst, dass wir nicht nur blind rumfuchteln hier. "

Sie schenkte Wes ein Grinsen, beendete ihre Aufwärm-Übungen und begab sich noch etwas in den Raum hinein,damit sie Platz hatten. Als Wes sich zu gesellte, nahm Firedevs die Grundposition des Djem So, der fünften Lichtschwertform ein und zündete ihre pinkfarbene Klinge. Zu ihrer Freude sah die Grundposition von Wes identisch aus und nicht nur das: Auch Sie sah seine Klinge jetzt zum ersten Mal und sie war farblich der ihren sehr ähnlich. Wenn man dem glauben durfte, dass es keine Zufälle gab, musste sie sich wirklich fragen, was die Macht mit ihnen vor hatte. Die junge Ritterin grinste.

"Die Grundposition kann schon ziemlich viel verraten, aber man sollte sich nicht nur darauf verlassen. Auf der einen Seite, weil viele Machtnutzer mehrere Stile in unterschiedlicher Perfektion beherrschen und zwischen ihnen hin und her wechseln können.Zum anderen weil es auch in den Stilen selbst Durchmischungen gibt. Diese Grundposition hier trifft zum Beispiel sowohl auf die dritte Form- Soresu, als auch auf die fünfte Form- Djem So/ Shien zu. Ich denke, weder Wes noch ich verraten verbal, mit was wir gleich loslegen, aber wenn du Glück hast, siehst du jetzt beide Formen und kannst mal versuchen zu erkennen, wer was nutzt. Als Tipp: Ich bezeichne Soresu- Nutzer gern als Strassensperren. Solche Jedi kannst du irgendwo hinstellen, ne Linie auf den Boden malen und sagen:" Niemand kommt über diese Linie", und kein Blasterblitz und keine Lebensform wird diese Linie überqueren. Djem So-Nutzer sind dagegen wie Räumungspanzer. Dahinter bist du relativ sicher und sie schieben alles vor sich her. Sie treiben ihre Gegner zurück, bis sie zum Beispiel in Positionen sind, die für sie ungünstig sind. Oder in wartende Hinterhalte."

Man konnte unerfahrene Djem So-Nutzer auch daran erkennen,dass sie sich für die Region hinter einem Interessierten. Soresu-Nutzer hatten nicht vor, ihre Position zu verlassen und interessierten sich darum auch wenig für etwas, das weiter als ein paar Meter weg war. Es sei denn, es waren Gegenstände, die sich mit Hilfe der Macht in Geschosse verwandeln liessen. Firedevs war nicht unerfahren und dachte nichtmal daran, Wes diesen Hinweis zu geben, auch wenn für ihn die Erkenntnis spätestens kommen würde, wenn sie sich in Bewegung setzte.Sie hatte sich den Raum, dessen Form und Hindernisse wie Schränke oder Säulen bereits beim Betreten eingeprägt und konnte es sich darum jetzt erlauben, ihn noch ein bisschen zappeln zu lassen, indem sie ihren Blick und ihre Aufmerksamkeit ausschliesslich auf ihm ruhen liess und selbst noch einen Herzschlag lang abwartete. Die Macht durchströmte sie, stärkte sie und verriet damit jedem,der sie wahrnehmen konnte, dass sie bereit war die Situation zu rocken. Dann grinste sie und entblösste ihre Stärke. Voller Zuversicht trat sie auf Wes zu und fing an, ihn mit kräftigen Schlägen einzudecken. Etwas, womit sie ihre machtnutzenden Gegner gern überraschte, weil Djem So viel Kraft erforderte und man das bei einer kleinen Frau wie ihr eher nicht erwartete. Doch Firedevs kletterte gern und setzte auch sonst alles daran, ihre Muskeln zu stärken, damit sie sich diesen Stil leisten konnte. Dem entsprechend konnte sie sogar einem grösseren Mann wie Wes eine Kraft entgegensetzen, die man ihr allein vom Aussehen her nicht geben würde. Wahrscheinlich würde sie es nicht schaffen, ihn an die Wand hinten zu bugsieren. Aber jeder Schritt, den Wes zurück machte, wäre ein kleiner Sieg für sie und daran arbeitete sie, indem sie zum Beispiel sein Lichtschwert auf dem Weg nach unten blockierte und dann im Schutz ihrer eigenen Klinge unten nach seinen Füssen trat. Gemein, ja. Bei echten Gegnern ging sie- je nach Grösse des Gegners- auch gern gegen die Knie, was noch fieser war. Aber sie wollte Wes natürlich nicht weh tun sondern nur in seiner Position ein bisschen ärgern.

Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- mit Wes, Sam und was da sonst noch rumtobt
 
[Coruscnt | Jedi - Tempel | Gänge] Azamthoth, Firi, andere Jedi

Nach ihrer kurzen Begrüßung und der erläuterung warum Firi Trainingsschwerter dabei hatte packte Sam, eines derbeiden, an seinen Mehrzweckgürtel und folgte ihr. Als sie in einem Vorraum von einem Büro angekommen waren begrüßte Firi anscheinend die Sekretärin mit ihrem Vornamen, und ging anschließend auch direkt weiter in das Büro ohne vorher an zu klopfen. Der Mann in dem Büro wurde von Firi mit einer Umarmung begrüßt, welche von ihm erwiedert wurde, weshalb Sam seinen kopf zur Seite neigte und leise in sich hinein knurrte. Als die beiden dann anfingen über den Arbeitstag von dem Mann (Wes) zu reden, schaltete er selbst soweit ab das er diesem Gespräch nicht folgen musste.
Sobald es wieder Interresanter wurde spitzte Sam langsam wieder seine Ohren und musste schmunzeln, als der Mann scherzhaft beleidigt spielte und anschließend mit einigen Machtfähigkeiten um die Ecke kam, besonders als dieser meinte das er durch die Macht schon eine gewisse Geschwindigkeit haben kann, nur anschließend fix und fertig sei, auch das die meisten denken das ein Ratsmitglied bei dem Training eine Show hin legt vertand er nicht wirklich.

"Vielleicht wäre dann Kraftausdauer Training was für sie, oder Ausdauertraining wenn sie so wollen. Dann geht vieles viel schneller von der Hand und dann sind sie nicht so außer Atem."

Erwiederte Sam mit einem leichten wohlwollendem Lächeln, auch wenn er selber weiß das weit mehr dazu gehört als nur etwas Training. Immerhin musste man dauerhaft trainieren um alleine eine moderate Ausdauer zu erhalten, und so wie es sich anhörte bei Wes doch etwas mehr.Falls Wes es wünschen sollte, würde Sam alles daran setzen den Mann so gut es geht wieder in Form zu bringen, um länger in kämpfen durch zu halten auch ohne der Macht. Das konnte man allerdings auch auf diesen schreibtisch Job zurück führen was auch nicht wirklich optimal ist. Als die beiden im Anschluss auch noch etwas trainieren wollten war nicht nur für Sam die Chance mal sowas zu sehen, wie man sich überhaupt gegen ein Lichtschwert verteidigt. Gegen Infanteristen und auch Sturmtruppen des Imperiums hatte er bereits mehr als nur einen Sieg davon getragen leider auch mehr als eine Niederlage, allerdings wusste Sam wie man denen die Köpfe einschlagen konnte.
Die Aussage von dem Ratsmitglied das dass Lichtschwert kein Schwert sondern mehr ein Schild war verwunderte Sam allerdings. Er war bisher immer der auffassung das es eine Waffe war,und auch die anschließende erläuterung von Firi brachte ihn nicht wirklich weiter.

"Ein Schild? Für mich sieht ein Lichtschwert mehr wie eine Hiebwaffe oder ähnliches aus aber sicher nicht wie ein Schild. Das müssten sie mir nochmal genauer erläutern."

Vorderte Sam den Rat wärend sie das Büro verließen auf. Als sie im Anschluss auf dem Weg zu einem Trainingssaal waren kam Firi auf das Thema bezüglich der Sith zu sprechen, was Wes anscheinend völlig verdrengt hatte, und schob dies auf Drogen welche er genommen hatte, was Firi nicht wirklich glaubte.
Als die Drei in einem Trainingssaal angekommen waren machten sich beide etwas warm wobei Wes eine ordentliche Geräuschkolisse vorführte. Firi hingegen dehnte sich nicht so stark und Sam war eh ein Freund von einem Kaltstart, ebenfalls wurde ihm auch noch kurz erklärt was seine Aufgabe bei dem durchlauf war, auch wenn er es nicht wirklich mochte wenn er die Luft durchschneiden soll, er macht es einfach wie angewiesen.

"Mache ich, und wehe dir passiert was, sonst steppt hier der Bär. Das sollte wenn dann bitte in anwesenheit von Imps passieren."

Mahnte er seine alte Freundin vor, die sogut wie Sahra wusste wie er mit den Imps herum sprang und diese auch platwalzen konnte. Als die beiden dann auch entsprechend in ihre Ausgangspositionen gingen versuchte er Firi dabei so gut wie möglich zu kopieren, auch wenn es für ihn ungewohnt war direkt auf seinen hinterläufen einen Kampf zu beginnen. Als beide bereit waren erklärte Firi noch welche zwei möglichen Formen des kampfes er gleich sehen könnte, und wie er sich die beiden Formen vorstellen konnte. Die fünfte Form erweckte allerdings klar die Interesse bei Sam, da er fast schon das aussehen von einem Räumungspanzer hatte, allerdings vertraute er viel mehr seiner Agelität in kombination zu seiner Kraft, anstatt sich einfach auf seine reine Kraft zu verlassen.
Er konnte beobachten wie Firi langsam aber sicher sich dem ersten schlag näherte, bis sie genug kraft gesammelt hatte um einen ersten starken Schlag zu führen. Sam war erstaunt wie viel kraft Firi in ihren ersten Schlag gesetzt hatte, obwohl ihr bewusst war das der erste nicht der letzte Schlag sein wird, ebenfalls konnte er immer wieder Tritte in richtung der Füße des Manns sehen, wahrscheinlich um ihn entweder aus seiner Balance zu bringen oder um ihn zurück zu drengen.
Sam versuchte so gut wie möglich die starken Hiebe von Firi nach zu machen, musste allerdings auch immer wieder zu ihr schauen, um so viele Schläge wie möglich herraus zu sehen. Dennoch konnte er nie wirklich erkennen wann eine Sequenz anfing und wann eine endete, bisher hat er immer so gekämpft wie er den gegner einschätzt hatte, und versuchte unberechnbar zu sein, um seinem gegner keine Chance zu bieten etweige gegen Maßnahmen zu ergreifen und gegebenfalls seine Verteidigung zu stärken.

[Coruscnt | Jedi - Tempel | Trainingssaal] Azamthoth, Firi, Wes
 
Coruscant ~ ungeplanter Zwischenstopp ~ an Bord der Sekitari

Die Stunden vergingen und während der Autopilot die Sekitari sicher entlang der Hyperraumrouten in Richtung Kernwelten navigierte, hatte Nei sich in den Aufenthaltsraum im hinteren Teil des Raumschiffs zurückgezogen. Den wenigen Platz an Bord hatte die Ruusanerin mit einem Sammelsorium aus Kissen und kissenartigen Sitzgelegenheiten eingerichtet, außer einem Holzschrank - ja wirklich! - befanden sich keine anderen Möbel oder anderen Einrichtungsgegenstände hier. Die metallenen Wände des Raumschiffs waren mit bunt in ruusanischen Mustern geschmückten, wie Vorhänge angebrachten Stoffen abgedeckt. Zusammen mit dem gedämmten Licht und dem mal mehr, mal weniger sanften Brummen des Hyperraumantriebs, entstand eine entspannende und beruhigende Atmosphäre. Und auf einem Kissen in der Mitte all dessen, hatte sich Nei hingesetzt und kämpfte damit, ihren Geist zu beruhigen und sich in ihre Meditation sinken zu lassen.

Nei verzog ihr Gesicht. Es war ihr doch früher so leicht gefallen, sich zu entspannen und ihren Geist zu öffnen. Sie erinnerte sich an ihre ersten Lektionen mit Meisterin Sarid. Auch damals war es ihr schwergefallen, doch obwohl sie die ermutigenden Worte ihrer Meisterin präsent hatte, als stünde sie neben ihr, konnte Nei nicht anders, als sich auf ihre damalige Frustration zu fokussieren, anstatt auf die Fortschritte, die sie gemacht hatte. Ihre Erinnerungen verschwammen und andere Bilder und Ereignisse drängten sich der Ruusanerin auf. Die Auseinandersetzungen auf Corellia, die Gewalt und der Moment, in dem sie das erste Mal getötet hatte. Der Schweiß auf ihrer Stirn und ihre zitternden Hände, als sie an jenem Tag den leblosen, von einem Lichtschwert niedergestreckten Mann vor sich liegen sah; Ihre Suche nach dem verschwundenen Botschafter auf Chalacta, den Moment, als Nei die zu den Verschwörerin gehörende Priesterin gestellt hatte und sie sich per Selbstmord aus der Verantwortung zog; Die Kämpfe im Tal der Jedi auf Ruusan, ihrer Heimat, und den Moment als Darth Zion zuerst ihre Mutter tötete und dann ihre beste Freundin Tenia schwer verletzte. All diese und viele weitere, Erinnerungen lösten in der Jedi starke, negative Emotionen aus... ihr Gleichgewicht war gestört und zum ersten Mal seid Beginn ihrer Ausbildung zur Jedi, fiel es Nei sichtlich schwer dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.

Frustriert sprang Nei auf und kickte eines der umher liegenden Kissen durch den Raum. Enttäuscht von sich selbst, sauer, aufgeregt, geradezu in Rage versetzt, stürmte die Dunkle Jedi ins Cockpit und ließ sich in den Pilotensitz fallen. Aggressiv griff sie nach ihrem Doppellichtschwert, welches bis zu diesem Moment auf dem Armaturenbrett des Cockpits gelegen hatte. In diesem Zuge wanderten ihr Blick über die diversen Anzeigen und obwohl eigentlich alles normal schien, stich ihr ein kleiner, roter, sich bedrohlich füllender Balken ins Auge. Kaum hatte sie ihn entdeckt, folgte eine Erschütterung, die das Schiff einmal heftig durchschüttelte.

Kurz atmete Nei auf, als sie erleichtert feststellte, dass der Hyperraumantrieb intakt war. Die Erleichterung hielt jedoch nicht lang, als sie merkte, dass sich der nun komplett gefüllte und wild blinkende Balken auf die Lebenserhaltungssysteme der Sekitari bezogen, die aus einem ihr unerklärlichen Grund abgeschaltet hatten. Auch die Selbstdiagnoseroutinen des Bordcomputers zeigten, ausgenommen der fehlerhaften und somit abgeschalteten Systeme, keine hilfreichen Informationen.
Nei's Gedanken rasten. Es war schwer bis unmöglich einzuschätzen, wie lange die noch im Schiff vorhandene Atemluft ausreichen würde, nur sicherlich nicht bis nach Fresia, ihrem eigentlichen Ziel. Zweifel kochten in der dunklen Jedi auf... war das ein Zeichen der Macht? War es Zufall? Hatte sie sich zu viel vorgenommen und zeigte ihre blecherne Gefährtin gerade ihre Grenzen auf. Wie kam sie überhaupt auf solche Gedanken?!
Zu allem Überfluss, war das nächste System, das auf der geplanten Route durch den Hyperraum lag, Coruscant.

"Das darf doch nicht wahr sein...!", seufzte die dunkle Jedi und schlug die Hände über ihrem Kopf zusammen.

Doch die Sekitari und ihre ausgefallenen Systeme ließen keine Alternativen offen. Es sei denn, Nei wäre bereit gewesen, den Erstickungstod zu riskieren und weiterzureisen. Nei war aufgebracht, geradezu zornig auf sich selbst, die Umstände und eigentlich, trotz ihrer gegenwärtigen Einsamkeit, auf alles und jeden! Nur es half nichts. Sie musste stoppen und übernahm das Ruder.

Keine Minute später, verließ die Sekitari den Hyperraum und in der Ferne zeichnete sich bereits die Kernwelt in Form eines im Weltall schwebenden, faustgroßen Balls ab. Im selben Augenblick beschloss Nei jedoch, sich wenigstens nicht die Blöße zu geben und den Jedi Tempel oder auch nur irgendeine ansatzweise in der Nähe liegende Werft aufzusuchen. Im Gegenteil, nicht einmal die Planetenoberfläche wollte sie betreten müssen. Glücklicherweise gab es Alternativen!

Es dauerte unbehaglich lange, bis Nei erfolgreich die Landeerlaubnis für eine der Orbitalstationen eingeholt hatte. Doch immerhin schien es keine weiteren, nennenswerten Herausforderungen in Form von Sicherheitschecks oder ähnlichem zu geben. Die Kennung der Sekitari und Nei's offizielle Mitgliedschaft im Orden der Jedi schienen sich ein weiteres Mal auszuzahlen. Blieb zu hoffen, dass sie nicht doch einem Mitglied der Jedi über den Weg lief. So oder so wollte sie nicht länger bleiben, als unbedingt nötig.

Und so fand die Sekitari ihren Landeplatz. Das erste Mal seit Stunden, vielleicht Tagen, atmete Nei auf. Es war kein fester Boden unter ihren Füßen, aber es war allemal besser, als in einem defekten Blechcontainer zu sitzen und sich mit der unendlichen Leere des Raumes und ihren inneren Dämonen auseinandersetzen zu müssen. Quietschend öffnete sich die Haube über dem Cockpit und über eine Leiter stieg Nei heraus und ging schließlich ein paar Schritte um ihren HWK-Transporter, in der Hoffnung, irgendeinen Indikator, irgendeinen Grund für den entstandenen Schaden zu entdecken, während sie darauf wartete, mit einem der hiesigen Mechaniker sprechen zu können, die ihr zuvor per Funk zugesichert wurden.

Coruscant ~ Orbitalstation "Aurek Neunzehn" ~ Werkstatt-Hangar
 
Coruscant-Orbital-Station "Aurek Neunzehn"- Hangar

Wenn man nur wüsste, was man will. Wenn der Weg doch nur immer einfach wäre. Aber dem war nicht so. In diesen Zeiten, schienen es Bailee so, als ob es nur ihr so ginge. Sie hatte sich in ihrer Arbeit wohl gefühlt. Geräte installieren und in Stand halten. Sachen reparieren. Das war ihre Welt gewesen. Dann war Brianna gekommen und hatte ihr eine völlig andere Welt beschrieben und sie auf den Weg zu eben dieser Welt eingeladen. Und ein Stück weit begleitet, bevor sie einen anderen Weg gegangen war. Einen Weg, auf dem Bailee ihr nicht hatte folgen können und wollen. Noch immer zweifelte sie daran, dass Brianna tatsächlich die Lager gewechselt hatte, aber die Zeit lief weiter und brachte Zweifel mit sich. Als eine ihrer letzten Aktionen im Jedi-Tempel hatte sie das Schiff ihrer ehemaligen Meistern quasi vermint. Nicht mit Sprengstoff sondern mit Bewegungssensoren und Holocams. Doch das war jetzt auch schon eine Weile her und ausser ein paar Fehl-Alarmen, weil Reinigungs-Droide oder Service-Personal in Reichweite der Sensoren gekommen war, hatten die Fallen nichts ergeben. Brianna war bisher noch nicht zurück gekehrt und langsam kam die Frage, ob es sie noch tun würde.

Morgens und abends versuchte Bailee sich aber nach wie vor an den Echani-Yoga-Übungen , die Brianna ihr empfohlen hatte. Sie hatte sogar das Gefühl, dass es langsam besser wurde. Auch wenn sich manche Positionen immer noch anfühlten, als trügen sie Namen wie " Toter Bantha im Treibsand". Auf jeden Fall gaben ihr die Übungen am Abend den Rest, so dass sie sich wie ein totes Bantha fühlte, wenn sie in ihre Koje kroch.

Nach ihrem Gespräch mit dem Cathar hatte Bailee dessen Rat befolgt und hatte sich erstmal bei der HR-Abteilung der Orbitalstation vorgestellt, auf der sie sich eh gerade befand. Solange sie nicht wusste, was sie wollte, wäre es nicht schlecht in der Nähe zu bleiben. Zu ihrer Freude hatte man sie gerne angenommen, da durch die Quarantäne mehr Schiffe an den Orbitalstationen fest machten und die Auftragsbücher dem entsprechend voll waren. Jetzt arbeitete sie also in einem Bereich, der ihrer Spezialisierung relativ nah kam, auch wenn das Reparieren von Raumschiffen doch ein anderes Kapitel war als medizinische Scanner und Bacta-Tanks. Aber Bailee war schnell rein gekommen und der Mechaniker, der ihr in der Probezeit an die Seite gestellt worden war, ließ sie immer mehr selbstständig arbeiten.

Auch heute gab es wieder allerhand zu tun. Die Zeit zwischen zwei Aufträgen reichte meist nur knapp aus, um einen Kaff zu trinken. Bailee war sogar zwischenzeitlich dazu übergegangen, während ihren Schichten nur kalte Getränke zu konsumieren. Heiß Getränke waren ja ebenfalls kalt, bevor man dazu kam, sie zu genießen. Jetzt wurden sie zu Landeplatz 106 geschickt, der bei ihrer Ankunft noch leer war. Also stellten sich Bailee und ihr "Mentor" zu ein paar anderen Mechanikern, die gerade ihre Pause hinter sich brachten. Ein wenig später bewegte sich ein Schiff auf "ihren" Landplatz zu, das eindeutig schon bessere Tage gesehen hat. Das Schiff setzte auf und die Pilotenkanzel öffnete sich mit einem Geräusch, das Bailee schaudern ließ. Also ein bisschen Schmiermittel war sicher keine schlechte Idee. Zumindest für die Scharniere dieser Haube da. Sie schnappte sich auf jeden Fall schonmal die kleine Sprühdose, um dieses Problem zu beheben, während ihr Kollege auf die junge Frau (Nei) zulief, die die Leiter runter geklettert war. Als Bailee sie genauer musterte, erkannte sie den überlangen Zylinder, den sie trug. Eine Jedi auf Durchreise? Nun, sie sollte sich über die Anzahl der Ordensmitglieder hier nicht wundern. Schließlich war Coruscant ihre Heimat und viele kehrten nur in den Orbital-Stationen ein, um der Quarantäne-Pflicht auf Coruscant selbst zu entgehen. Sonst wäre der Orden wahrscheinlich auch bald Handlungsunfähig.

"Willkommen auf der Orbitalstation Aurek Neunzehn. Ihr habt um einen Mechaniker gebeten. Mein Name ist Dacken Thorin, das ist meine Kollegin Bailee Troisi. Was können wir denn für sie tun? "

Oh, Bailee wusste zumindest schon eines, was man tun könnte. Ihr Blick wanderte zu der Kuppel hoch. Aber allein das Quietschen der Kuppel war wohl nicht der Grund, warum die Jedi um technischen Support gebeten hatte. Während ihr Kollege noch das Gespräch führte, marschierte Bailee los. Ihre Fingerspitzen strichen über die Metallverkleidung des Schiffes. Die feinen Vibrationen, die von allen Geräten und Fahrzeugen ausgingen, kitzelten auf der Haut. Hier und da waren stärkere Vibrationen zu fühlen, die aber auch normal waren. Stutzig wurde sie erst auf der anderen Seite, weil die Vibrationen dort in ungleichmässigen Intervallen kamen. Wäre das Schiff ein Bio-Scanner, hätte Bailee sofort sagen können, was das war. Bei Raumschiffen musste sie noch fragen.

"ÄÄÄhm, Dacken? Was ist hier drunter?"


fragte sie und ließ ihre Hand auf der Stelle liegen, die ihr komisch vorkam. Zumindest das Wo konnte sie damit schonmal sag. Das Was musste ihr Kollege verraten.

Coruscant-Orbital-Station "Aurek Neunzehn"- Hangar- Landeplatz 106- mit Dacken ( NPC) und Nei.
 
Coruscant ~ Orbitalstation "Aurek Neunzehn" ~ Werkstatt-Hangar, Landeplatz 106 ~ mit Bailee & Dacken (NPC)

Nei musste nicht lange warten, bis sich ein bemerkenswert unbemerkenswerter Mann, begleitet von einer, aus der Gruppe der hiesigen Mechaniker:innen hervorstechenden, Nautolanerin, dem Landeplatz der Sekitari näherten. Die Ruusanerin wandte sich von ihrem Schiff ab und den beiden Personen zu. Der Mann stellte sich sofort als der gewünschte Mechaniker, Dacken, vor, wobei die Nautolanerin gar nicht erst versuchte Förmlichkeiten auszutauschen und sich auf eine überraschend sensitive Weise der Sekitari zuwandte. Nei folgte mit ihrem Blick der Nautolanerin, bevor sie sich erinnerte, dass sie ja direkt angesprochen wurde.

"Das Lebenserhaltungssystem hat vor einigen Stunden den Geist aufgegeben...", begann Nei zu erklären. Dabei haderte sie so sehr mit sich selbst und damit, ob sie sich mit ihrem vollen Namen, als Jedi oder mit ihrem Alias vorstellen sollte, so sehr, dass sie die Vorstellungsrunde einfach gleich übersprang.

"Entschuldigen Sie mich!"

Die Ruusanerin blickte an dem Mann vorbei und beobachtete, wie die Nautolanerin sich dem Raumschiff widmete. Wie sie mit ihrer Hand über die zugegeben ziemlich in Mitleidenschaft gezogene Hülle streifte, als würde sie sich um eine lebendige, Schmerzen erleidende Person kümmern. So schenkte Nei ihrem Gegenüber keine weitere Aufmerksamkeit, denn offensichtlich hatte seine Partnerin bereits die eigentliche Arbeit aufgenommen und vielleicht sogar schon die Ursache des Problems ausfindig gemacht. Ohne weitere Umschweife stellte sich Nei an die Seite der Nautolanerin, gerade rechtzeitig, als diese mit ihrer Handfläche zum Ruhen kam und sich nach den an dieser Stelle des Schiffes eingebauten Komponenten erkundigte. Dacken hatte ebenfalls keine Zeit verstreichen lassen, auch wenn ihm der Mangel an Etikette die gute Laune etwas verdorben hatte.

"Standardmäßig werden hier das Lebenserhaltungssystem und die redundanten Notfallsysteme eingebaut.", erklärte Dacken und löste bereits eine Art Schraubwerkzeug von seinem Gürtel, mit dem er sich daran machte, die Abdeckung an dieser Stelle des Schiffs zu lösen.

"Nun, es ist jedoch so, dass die Notfallsysteme größtenteils entfernt wurden... fragt mich bitte nicht warum.", ergänzte Nei.
"Wenn ich es richtig verstanden habe, sollten das Hauptmodul des Lebenserhaltungssystems ein unabhängiges Subsystem haben, welches sich im Notfall dazuschaltet."

Nei zuckte mit den Schultern.

"Dieses Subsystem scheint aber ebenfalls nicht zu arbeiten."

Während Dacken einen ungelenken, langarmigen und langbeinigen, fast schon gerippeartigen Droiden dazu winkte, der ihm dabei half, die Abdeckung von der Hülle der Sekitari zu lösen, wandte sich die Ruusanerin der nautolanischen Mechanikerin zu.

"Du kennst dich gut mit Schiffen dieser Bauart aus?", fragte Nei, ihr direkt in die großen schwarzen Augen schauend. "Oder wie konntest du diese Stelle so schnell ausfindig machen?"

Sie erwähnte es nicht, doch vorsichtig öffnete sich die dunkle Jedi der Macht, sodass man sie leichter über trainierte Machtsinneswahrnehmung erkennen konnte. Auch wenn ihr nicht entgangen war, dass die Nautolanerin das Lichtschwert an ihrem Gürtel bemerkt hatte - es war ja auch wirklich kaum zu übersehen. Trotzdem wollte Nei sehen, ob sie eine Reaktion bei der jungen Frau erzeugen konnte. Gleichzeitig versuchte sie selbst durch die Macht zu ertasten, inwiefern sie bei ihrer Gegenüber irgendeine Form von Machtnutzer-Training feststellen konnte. Ihr Bauchgefühl verriet schon jetzt, dass es mit dieser Mechanikerin mehr auf sich hatte, als man auf den ersten Blick erkennen konnte.

"Mein Name ist übrigens Nei Sunrider.", verkündete die dunkle Jedi und streckte ihre Hand aus.

Coruscant ~ Orbitalstation "Aurek Neunzehn" ~ Werkstatt-Hangar, Landeplatz 106 ~ mit Bailee & Dacken (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Hangar- Landeplatz 106- mit Dacken (NPC) und Nei

Ihr Umgang mit Maschinen jeglicher Art hatte ihr schon oft verwirrtes Kopfschütteln eingebracht, wenn man sie nicht gleich als irre abgestempelt hatte. Aber eines blieb: In fast allen Fällen hatte sie so Erfolg- so auch bei dem Schiff der Jedi. Ihr Kollege verriet ihr, das dort die Lebenserhaltungssysteme verbaut waren, was sich mit der Beanstandung der Jedi deckte. Bailee nickte und trat einen Schritt zurück, damit Dacken die Wartungsklappe öffnen konnte. Unterdessen berichtete die Jedi, dass an dem System einige Änderungen vorgenommen worden war. Aber offensichtlich waren die alternativen Systeme auch nicht fehlerfrei.

" Wie lange sind diese Modifikationen denn schon her?"

fragte Bailee neugierig, um eine Ahnung zu bekommen, ob Verschleiß oder fehlerhafte Installation die Ursache des Problems sein könnte. Unterdessen holte Dacken einen Droiden dazu, der mit seinen dünnen, vielgelenkigen Armen natürlich viel besser an tiefliegende Teile dran kam als Bailee oder Dacken. Auch wenn Bailee sich auch gern verrenkte und Dinge selbst ein- und ausbaute. Die Jedi fragte unterdessen, ob sie sich mit diesen Schiffen gut auskannte oder wie sie die Fehlerhafte Stelle so schnell hatte finden können. Bailee grinste.

"Naja. Schiffe standen bei mir eher nicht auf dem Plan. Ich bin Leiterin eines Installations-und Wartungsteams für medizinische Geräte gewesen. Bacta-Tanks, medizinische Scanner und so weiter.Raumschiffe sind erst vor ein paar Tagen zu meiner Aufgabe geworden. Und was das Aufspüren des Defekts angeht....sagen wir, ich hab ein Händchen dafür...."

Bailee grinste, während sie das Gefühl bekam, dass diese Frau keine Unbekannte war. Nur wusste sie zunächst nicht, wo sie sie hinstecken sollte. Doch dann spürte sie etwas, was den Link plötzlich herstellte. Sie hatte sie schonmal gespürt. Als sie mit Akani geübt hatte auf dem Weg von Alderaan zurück nach Coruscant. Es war zwar noch nicht so lange her, aber es war viel passiert. Vielleicht hatte die Sepsis ihr doch mehr zugesetzt als sie gedacht hatte. Nie wieder würde sie in irgendwelchen Abwasserkanälen rumschwimmen. Die Jedi streckte ihr die Hand entgegen um sich vorzustellen und Bailee ergriff diese mit etwas Scham.

"Ja, ich erinnere mich jetzt wieder. Ihr habt uns von Alderaan hier her gebracht. Es tut mir leid, dass ich euch nicht gleich erkannt habe. Ich war wohl etwas in Gedanken. Ich bin Bailee Troisi, die Padawan von Brianna Kae."

Damit hatte sie sich sowas wie eine verbale Erkennungsmarke verpasst, auch wenn der Titel vielleicht nicht mehr ganz korrekt war, schließlich war Brianna weg. Aber dennoch mochte sie Brianna immer noch und fühlte sich auf eine gewisse Art mit ihr Verbunden, weswegen es ihr auch nichts ausmachte, sich immer noch zu ihr zu bekennen. Auch wenn sonst niemand mehr über sie zu sprechen schien, was bemerkenswert war, wenn man bedachte, wie sehr man Brianna zuvor rausgeschoben hatte. Zum Beispiel, um sich mit Reportern von irgendwelchen Holonet-Kanälen rumzuschlagen. Der Mythos, Brianna hätte sich der dunklen Seite zugewandt, reichte wohl aus um die Echani aus fast allen Gedächtnissen im Jedi-Orden zu tilgen. Aber nicht bei Bailee und die Nautolanerin glaubte nach wie vor nicht daran, dass Brianna sich wirklich dem dunklen Orden angeschlossen hatte. Nach so vielen Wochen ohne eine Meldung ihrer Meisterin glaubte Bailee allerdings langsam, dass diese "Überzeugung" eine Art Selbstschutz war. Sollte es sich als Wahrheit herausstellen und Brianna war nun wirklich eine Sith... Bailee glaubte, dass es ihr das Herz brechen würde. Das war wahrscheinlich diese ominöse Verbindung zwischen einem Padawan und seinem Meister, von dem Brianna ihr erzählt oder besser vorgeschwärmt hatte. Zum Vorschwärmen fand Bailee es im Moment aber gar nicht. Aber nein! Brianna hatte in ihrer letzten Nachricht gesagt, dass sie die Meldungen über sie nicht glauben solle. Bailee durfte die Hoffnung nicht aufgeben!

Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Hangar- Landeplatz 106- mit Dacken (NPC) und Nei
 
Coruscant ~ Orbitalstation "Aurek Neunzehn" ~ Werkstatt-Hangar, Landeplatz 106 ~ mit Bailee & Dacken (NPC)

Als Bailee die Hand der Jedi ergriff, spürte Nei die Aura der Nautolanerin deutlich. Sie war etwas vernebelt und kaum wiederzuerkennen, doch noch bevor sie es aussprach, erinnerte auch Nei sich und bewegte die Lippen synchron, als wollte sie den Satz ihrer Gegenüber beenden.

"Du hast Recht! Entschuldige, dass ich dich nicht sofort wiedererkannt habe... es ist... noch gar nicht so lange her."

Nei unterdrückte ihre aufkommende Schamesröte erfolgreich und war doppelt erleichtert, dass sie tatsächlich nicht ihr Alias verwendet hatte. Das war im republikanischen Raum sicher ohnehin eine gute Idee, noch dazu hier. Sie fühlte sich dumm dafür, dass sie es vor einigen Minuten überhaupt in Erwägung gezogen hatte. Das wäre unangenehm geworden, sich da wieder herauszureden.

Für einen Moment vergaß Nei dann sogar die Frage danach, wie lange diese Systeme schon in der Sekitari verbaut waren. Stattdessen spürte sie, nachdem Bailee den Namen ihrer Meisterin Brianna ausgesprochen hatte, eine gewisse Trauer in der nautolanischen Padawan. Ihre Gedanken wanderten, auch wenn Nei sie nicht lesen konnte oder wollte. Doch die Sorge um den Verbleib von Brianna und vielleicht auch das daher rührende Gefühl, zurückgelassen worden zu sein, war nicht zu übersehen. Gleichzeitig war Nei selbst gerade auf Bastion gewesen und obwohl sie nicht zu tief in den Tempel der Sith vorgedrungen war, waren ihr die sich dort verbreitenden Gerüchte über die Anwesenheit von Brianna Kae nicht verborgen geblieben. Ohne zu viel preisgeben zu wollen, tastete Nei mit ihrer Hand nach Bailee's Schulter und lehnte sich ein bisschen näher in ihre Richtung, wobei sie sicherzustellen versuchte, dass Dacken nicht alles mithörte.

"Ich weiß nichts Genaues, aber ich kenne Brianna Kae und egal wo sie sich befindet und warum, sie wird sich genauso um dich sorgen, wie du dich um sie. Und ihr geht es sicher gut..."

Der zweite Satz kam ganz so ermutigend rüber, wie Nei es beabsichtigt hatte, als sie die letzte Silbe verschluckte. Doch ihren Augen konnte man zweifellos ablesen, dass sie es ernst meinte. Dann wandte sich Nei wieder dem Schiff zu, beobachtete den Fortschritt von Dacken und seinem langarmigen Assistenten, und räusperte sich.

"Ich glaube, abgesehen von sporadischen Checks wurde an der Sekitari nichts Neues verbaut oder ausgetauscht seit... puh, bestimmt 15 Jahren."

Wie genau Nei's Mutter damals in den Besitz dieser HWK-290 gekommen war, wusste Nei gar nicht so richtig zu sagen. Sie hatte es immer in einer Art grusligen Gutenachtgeschichte verpackt, wo Piraten eine Siedlung auf Ruusan heimgesucht hatten und sie, nachdem sie in die Flucht geschlagen wurden, dieses Raumschiff zurücklassen mussten. Doch so richtig hatte Nei die Geschichte nie glauben können.

Dann schaute sie erneut seitlich zu Bailee.

"Was machst du denn nun, wo Brianna nicht bei dir sein kann?"

Und im selben Augenblick fragte Nei sich, was sie mit dieser Frage beabsichtigte. Die Frage zu stellen, war ehrliches Interesse und Neugierde. Als eine Padawan, die in Sarid Horn eine zuverlässige Meisterin und eine kontinuierliche Ausbildung genossen hatte, wenn auch intensiver als sie sich es manchmal wünschte, bemerkte Nei, wie sie sich selbst begann, um die Nautolanerin sorgen. Nei wusste aus erster Hand, wie schwer der Pfad einer Jedi sein konnte... und war sich selbst über ihren eigenen Pfad als Jedi... Als dunkle Jedi(!) nicht ganz sicher. Doch ihr Mitgefühl hatte sie ganz offensichtlich trotz ihrer immer noch klaren Zielstellung nicht verloren. Das merkte sie mit den Gedanken, die sie sich, nach ihrer Frage an Bailee, machte, gerade sehr deutlich.

Coruscant ~ Orbitalstation "Aurek Neunzehn" ~ Werkstatt-Hangar, Landeplatz 106 ~ mit Bailee & Dacken (NPC)
 
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Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Hangar- Landeplatz 106- mit Dacken (NPC) und Nei

Wie klein die Galaxie doch war. Und wie oft dachte man, man würde eine gewisse Person nie wieder sehen. Wie falsch dieser Gedanke war, bewiess sich jetzt, in diesem Moment. Bailee lachte über diese Begebenheit.

"Ne.Lang her ist es nicht, aber viel passiert in der Zwischenzeit. Da kann das schon mal passieren."

Als Jedi konnte man sicher schnell vergessen, welcher Tag gerade war. Die Ereignisse kamen entweder alle auf einmal oder ließen ewig auf sich warten. Geregelte Abläufe gab es kaum. Maximale Flexibilität war gefragt. Ein scharfer Kontrast zu dem, was sie vor ihrem Beitritt zum Orden gemacht hatte. Vielleicht trug das auch zu ihrer gegenwärtigen Unsicherheit bei. Weil so unklar war, was als nächstes kam. Was getan werden musste oder sollte.
Die Jedi schien ihre Gedankengänge gespürt zu haben, denn sie versuchte, sie aufzuheitern. Bailee nickte ihr dankbar zu. Natürlich ging es ihrer ehemaligen Meisterin gut. Brianna war eine Kämpfer- Natur, genauso wie sie selbst. Wer auch immer versuchen würde, ihr Ärger zu machen, würde sich hüten müssen. Ja, so war es. Bailee atmete tief durch und lächelte. Die Überlegungen zum Schiff der Jedi waren um einiges einfacher und Bailee sah Dacken an.

"Wenns erst jetzt nach 15 Jahren kaputt gegangen ist, sinds mit Sicherheit irgendwelche Verschleissteile.Schläuche, Dichtungen, Kondensatoren an Steuerelementen ...da würd ich ansetzen. "

Schlug sie dem auf dem Gebiet erfahreneren Techniker vor und der nickte nur, während der Droide bereits auf die Suche ging. Die Jedi fragte sie dann aber, was sie jetzt machte. Bailee zeigte auf ihren Kollegen und das Raumschiff.

"Tja, wenn ich das so genau wüsste. Briannas letzte Anweisung lautete ja, ihre ehemalige Padawan auf Manaan aufzusuchen. Da ich aber nur den Planeten als Anhaltspunkt hatte und mein Leben nicht damit verbringen wollte, eine einzelne Person auf einem Planeten zu suchen, bin ich ja mit euch und den anderen hierher zurück gekehrt. Hier sagte man mir, das Briannas ehemalige Padawan auf dem Rückweg seie, also hab ich mich hier selbst beschäftigt und auf sie gewartet. Brianna hatte mir ja Echani-Yoga nahegelegte, weil ich zwar Muskeln genug habe, es aber an Beweglichkeit und Ausdauer fehlt. Damit hatte ich auch erstmal genug zu tun. Ich hab manches Mal gedacht: Tja. Den linken großen Zeh krieg ich aus dem rechten Gehörgang nie wieder raus. Leider muss ich jetzt hier sitzen bleiben und verhungern. Tut mir leid.... "


Bailee runzelte die Stirn beim Gedanken an ihre Übungen, dessen Beispielbilder ganz bestimmt von irgendwelchen nicht-organischen Gestalten erstellt wurden. Kein Lebewesen mit Knochen und Bändern konnte sich so verknoten, davon war Bailee überzeugt.

"Naja, auf jeden Fall hab ich die ehemalige Padawan von Brianna nie getroffen.Dann stand vor kurzem ein anderer Jedi vor meiner Tür und gab mir ne Stunde Zeit, um mein Zeug zu packen, weil ich nach Felucia reisen sollte. Das kam mir schon vor wie " Ab auf die Ersatzbank". Also hab ich die Zeit in der Quarantäne dazu genutzt um ziemlich ins Zweifeln zu geraten, ob diese ganze Jedi-Geschichte wirklich mein Weg ist oder ob ich damit nur Lebenszeit vergeude für etwas, das ich vielleicht eh nicht mehr schaffe. Und dann stand ich auf dieser Station, habe überlegt, auf irgendeinem Schiff anzuheuern, damit ich darüber vielleicht irgendwann wieder nach Glee Anselm zurück komme. Vielleicht würde ich da in meinen alten Job zurück kommen, in dem ich sehr viel besser war als in dem, was ich als Padawan bisher versucht habe. Aber dann war da diese leise Stimme, die mich gewarnt hat: Wenn Brianna zurückkommen sollte, und erfahren sollte, dass ich aufgegeben habe... dann gibts keinen Ort in dieser Galaxie, an dem ich vor ihr sicher wäre. Sie würde garantiert innerhalb kürzester Zeit vor mir stehen und mir den Arsch versohlen, weil ich nicht stärker dafür gekämpft hab. Und die andere leise Stimme, die mir sagt, ich soll mich dieser Herausforderung stellen, auch wenns frustrierend ist. Aber eben: Die Stimmen sind leise und ich weiß grad nicht, was ich eigentlich will. Drum hab ich mir gedacht, ich mach das, was ich kann, bleib aber in der Nähe. Zumindest bis ich weiß, was ich will."

Abschliessend machte Bailee nochmal eine Geste, die ihre gegenwärtige Umgebung präsentierte. Das war das, was sie gerade und wohl auch bis auf weiteres tun würde.

"Ich hätte auch noch ein paar Ideen für den Jedi-Tempel selbst. Ein interaktives Leit-System mit Holos zum Beispiel. Dann kann man am Eingang sagen, wo man hin möchte und das Holo führt einen hin... dann bräuchte es nicht diese Stapel von Datapads mit Lageplänen drauf."

Bailee fand immer noch, dass der Jedi-Tempel eine kleine Stadt für sich war und neue Ordensmitglieder oder gar ordensexterne Personen wären für so ein Leitsystem sicher dankbar. Sie wäre dafür dankbar-gewesen. Es war komisch, dass sich ihr Herz bei dem Gedanken diesen Ort für immer zu verlassen schmerzhaft zusammenzog. Eigentlich sagte ihr Gefühl ziemlich deutlich, wo es lang ging, aber sie wusste nicht, wie sie durch das Nadelöhr, das scheinbar vor ihr lag, durchpassen sollte. Die Versuchung, ihre Gefühle zu ignorieren und in alte, bekannte und sicherere Verhaltensmuster zurück zu fallen, war gerade in diesen Tagen sehr stark. Wer wusste schon, wo das alles hinführte. Man könnte jetzt natürlich anfangen zu deuten. Jetzt stand wieder eine Jedi vor ihr, das musste was bedeuten. Andererseits war sie zwei anderen Jedi, an die sie sich hätte wenden sollen, nicht mal begegnet. Also brachte sie das wieder an diesen Scheideweg, an dem sie sich schon die ganze Zeit wahrnahm. Es war zum aus der Haut fahren.

Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Hangar- Landeplatz 106- mit Dacken (NPC) und Nei
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Wes' Büro, Wohnbereich – Azamthoth, Firedevs und Wes

Mya grinste angesichts des Bildes, welche Firedevs von ihrer Padawan zeichnete. Die Vorstellung, T'nadahs Mütchen durch eine Nacht in einer Arrestzelle kühlen zu lassen, bis ihre Meisterin sie daraus errettete, hatte etwas erheiterndes. Vor allem war es angenehm sich vorzustellen, dass das alles an Konsequenzen sein würde, und im Moment war die Twi'lek sehr geneigt, der Menschenfrau dabei gedanklich zu folgen. Mya musste über die Art grinsen, wie die Braunhaaarige es schaffte, die ganzen Befürchtungen in etwas Lustiges zu verwandeln. Nein, natürlich waren sie selbst nie so gewesen, bestätigte Firedevs mit einem Augenzwinkern, das man schon beinahe hören konnte.

»Ausschließlich.«

Bekräftigte Mya bemüht ernst und musste dabei selbst lachen.

* * * * *

Firedevs versprach, immer noch in Wes' Armen, sich in Zukunft mehr dahingehend einzubringen, den Heilern den Rücken freizuhalten. Das war eine Arbeit, die ihn ganz direkt betraf. Er kümmerte sich um die Logistik und alles, was dazu gehört, damit sich die hochrangigen Heiler ganz um die Medizin und die Erforschung des C-Virus widmen konnten. Wenn Zeit blieb, nutzte er seine Autorität, Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, die ihnen von anderen Akteuren, seien sie nun staatlich oder privatwirtschaftlich, meist versehentlich und manchmal vorsätzlich gelegt wurden. Dass seine Liebste, die hinreißende, bezaubernde Firedevs sich hier engagieren wollte, war ein Win-Win: Wes gewann zweimal. Er wurde entlastet, denn der zweifellos durchsetzungsfähigen jungen Frau traute er diese Aufgabe allemal zu, und außerdem würde er nun außerhalb des Privaten auch dann mit ihr zusammenarbeiten können, wenn sie keine Kirche von Waru mehr jagten. Der Gedanke machte Wes so glücklich, dass er ihr nochmals um den Hals fiel und sie herzlich drückte.

»Danke.«

Mehr musste er dazu nicht sagen. In Bezug auf die Rollen von Räten als Ersatzmeister gab die schöne Jedi ihm recht, wies aber darauf hin, dass sie sich selbst bemühte, sich nach Möglichkeit an die Jedi-Meister an Stelle von Ratsmitgliedern zu halten.

»Das ist eine sinnvolle Einstellung und hilft bestimmt manchem jungen Meister, in seine Rolle hineinzuwachen. Allerdings mache ich es niemandem zum Vorwurf, wenn er oder sie sich an die bekannteren Jedi hält. Vor allem, weil es für manche meiner Steckenpferd-Techniken nur wenige andere Experten im Orden gibt,«

Entgegnete er und dachte an die Psychometrie – aber auch in der Gedankenverschmelzung hatte er einige Tricks darauf, die kaum jemand beherrschte.

Indem Azamthoth Wes mehr Kraftausdauer- und Ausdauertraining empfahl, legte er den Finger genau in die Wunde.

»Du hast ja recht, aber das ist für einen Rat leider eine Zeitfrage, und die Vorstellung ist auch komisch, um den Tempel zu joggen mit deiner Meisterin und meiner Leibwächterin im Schlepptau.«

Wo hinzu kam, dass sich Firedevs und Mya sich bei seinem Tempo zweifellos unterfordert fühlen würden. Der Twi'lek traute er dabei zu – auch in Bezug auf ihre Chuzpe – dass sie dabei seine eingehende Holomail bearbeiten würde. Seine Liebste würde ihn dagegen bestimmt an die Hand nehmen und mitziehen. Andererseits müsste eine Ritterin wie Firedevs in einem echten Kampf wohl wirklich so schnell sein, wenn sie nicht wollte, dass ein Machtanwender von Wes' Rang sie nicht anderweitig außer Gefecht setzte – ein Gedanke, der die Schöne zu reizen schien, also würde der Taanaber sich bemühen, seiner Angebeteten eine solche Lehrstunde zu ermöglichen. Dass ihre unterschiedlichen Stärken da eher ein Vorteil war, wollte Wes gar nicht bestreiten.

»Ich zeig dir gerne, auf was du dich im Kampf gegen einen Sith mit überlegenen Machtfertigkeiten einstellen müsstest – vorausgesetzt, dass du mich nicht vorher in Streifen schneidest. Es ist ja schließlich Sinn der Sache, dass wir beide etwas davon haben.«

Firi wusste sofort, was Wes mit dem Vergleich der Lichtschwerter mit Schildern meinte, aber ihr Padawan hatte es noch nicht verstanden.

»Nun, wenn man ehrlich ist, und die meisten Jedi werden mir jetzt widersprechen, gibt es bessere Tötungswerkzeuge als Lichtschwerter. Ein Blaster ist da wesentlich effizienter und profitiert ebenso sehr von der Macht wie ein Lichtschwert. Auch ein Wolfsmensch dürfte nicht unbedingt auf ein Lichtschwert angewiesen sein. Aber eigentlich sind die wenigsten Jedi, die Schatten einmal ausgenommen und jene, die im Krieg kämpfen, auf's Töten aus. Trotzdem tragen so gut wie alle Jedi so gut wie immer so eine potentiell tödliche Waffe am Gürtel. Wenn du schon einmal im medizinischen Flügel oder einem seiner Ausläufer hier im Tempel warst wirst du feststellen, dass dies auch auf die Heiler zutrifft. Ich kann dir sagen, dass es nicht daran liegt, dass diese so ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben. Sie zeigen dieses selbe Symbol, das Schwert als Schild. Wie Firedevs gesagt hat, ist die abschreckende Wirkung dieses Symbols nicht zu unterschätzen. Einen Kampf verhindern, das ist das erste Ziel. Wenn es doch zu einem kommt, versucht ein Jedi, es nicht gegen einen Gegner einsetzen zu müssen. Ein Lichtschwert kann nur töten oder verstümmeln, Dinge, die wir nur tun, wenn wir es nicht vermeiden können. Aber nutzlos ist es deshalb nicht. Denke an die Konstellation eines Blasterschützen gegen einen Jedi. Ich behaupte weiterhin, dass Schusswaffen besser für den Angriff sind. Trotzdem liegen die Gewinnchancen des Jedi sicherlich bei über 99 Prozent und ich denke, ich muss dir nicht erklären, woran das liegt. Das Lichtschwert ist ein Schild, ein sehr effektiver sogar für einen Jedi, der es zu führen vermag, und auch für all jene, die sich selbst nicht verteidigen können. Wir beschützen damit die Unschuldigen und das ist auch das Symbol. Deshalb trägt es der Heiler auf der Krankenstation ebenso wie der Diplomat im Senatsgebäude. Das Schild. Das ist, was es aussagt!«

Vermutlich hatte er seiner Teuersten damit vorab verraten, welchen Lichtschwertstil er zu benutzen pflegte, allerdings dachten nicht nur Soresu-Anwender so. Ataru-Kämpfer machten es im Prinzip genauso, sie investierten dabei nur mehr Zeit in Akrobatik. Ataru, das war sicherlich Firedevs' Stil, jedenfalls würde es zu ihr passen – und sie dachte genauso über Lichtschwerter.

Im Turbolift, auf dem Weg zum Trainingsraum, wurde Wes an den Besuch auf der ›Mercy‹ erinnert und er fand die Vorstellung, dass sein Vergessen nur an den vielen Terminen lag angenehmer als die Alternative, dass die Erzeugnisse der Waru-Drogenküche immer noch in ihm Unheil anrichteten. Dass sie Sahra mit der vermeintlich bevorstehenden Hochzeit schocken wollten, wusste der Taanaber dagegen noch und die Vorstellung ließ ihn grinsen.

An ihrem Ziel angekommen bewies Wes allen, dass er sich wirklich zu wenig bewegte – zumindest allen, die hinsahen. Dass dieselbe Dehnübung bei Firedevs so viel geschmeidiger aussah, lag zweifellos nicht nur an der rosaroten Brille des Verliebten, das war sicherlich auch für Azamthoth überdeutlich erkennbar und alle anderen Jedi, die sie im Moment gerade beobachten mochten. Wes versuchte, nicht daran zu denken, dass er sich in einer solchen Konstellation vor Zuschauern eigentlich nur blamieren konnte. Da würde niemand das Argument gelten lassen: ›okay, das war jetzt eine Kampfexpertin auf ihrem Spezialgebiet gegen einen Machtanwender‹. Sie würden nur sehen, dass sich ein Rat von einer Ritterin vermöbeln ließ. Dann war es eben so, redete er sich ein, und er würde jeden, der sich etwas anmerken ließ, zu einem Übungskampf herausfordern. Vorausgesetzt natürlich, er war nach einem Sparring mit seiner Liebsten überhaupt noch dazu in der Lage. Es erschien Wes wahrscheinlich genug, dass sie nicht nur jetzt, sondern auch während des Kampfes Gelegenheit haben würde, ihrem Padawan so einiges zu erklären. Dabei offenbarte Azamthoth eine eher ungewöhnliche Einstellung für einen Padawan.


»Keine Sorge, ich mache das schon bald 30 Jahre und bin nicht so sehr aus der Übung, dass Firedevs in irgendeiner Gefahr wäre,«

Beruhigte er den Shistavanen und meinte mit einem Augenzwinkern zu dessen Meisterin:

»Schade, dass Alisah nicht denselben ausgeprägten Beschützerinstinkt hat wie dein Padawan, sonst würde sie dir jetzt sicherlich gleich was zeigen…«

Wes erlebte eine kleine Überraschung, als Firedevs und er in der Mitte des Raumes in Position gingen. Dieselbe Grundhaltung, das bedeutete also kein Ataru für Firedevs. Das konnte bedeuten, dass die bezaubernde junge Ritterin eine ganze Reihe von Stilen beherrschte und Soresu wählte, um ihn zu schonen. Das war allemal wahrscheinlicher als eine Lichtschwertspezialistin, die primär Soresu benutzten. Neben Niman war es schließlich die primäre Form für die Macht bevorzugende Jedi, die nicht so ungeschickt mit der Waffe waren, um nie über Shii-Cho hinauszuwachsen. Aber eigentlich glaubte er nicht, dass Firedevs ihn so schonen wollte. Wes brauchte eine realistische Einschätzung, wo er stand und wie groß sein Nachholbedarf war, und sie sah es ja genauso. Aber der andere Stil mit derselben Grundhaltung war der Zwillings-Stil Shien/Djem So und wenn Frauen diesen praktizierten, waren das meistens die großen und kräftig gebauten oder Nicht- und Nahmenschen, die stärker waren als Menschenfrauen. Firedevs war aber nicht besonders groß. Zwar hatte sie durchaus Muskeln, auch wenn man es unter der Robe nicht so sah. Wes hatte sie schon genug gedrückt und liebkost um das genau zu wissen und er fand ihren durchtrainierten Körper auch sehr sexy, aber trotzdem erschien ihm Djem So eine unwahrscheinliche Wahl. Stand vor ihm doch die Kämpferin, die einen suboptimalen Stil wählte, um ihn körperlich nicht zu überfordern?

Allerdings war Wes erfahren genug, um sich nicht von vorschnellen Urteilen in die Irre führen zu lassen – oder überhaupt seinem bewussten Verstand das Kämpfen zu überlassen. Er drängte alle Gedanken aus seinem Geist, die Stilfrage, wie stark er Firedevs nun einschätzte und auch seiner Erwartungen nachdem er Leelas Prüfungskampf gesehen hatte. Kam es ihm nur so vor, oder war er viel angespannter vor diesem eigentlich unbedeutenden Übungskampf ohne Druck als seine Liebste, die derweil in aller Ruhe ihrem Padawan einen Vortrag über Lichtschwertstile und Grundpositionen hielt. Die Straßensperre traf es ganz gut, fand der Taanaber, aber er vermied es, seiner Übungspartnerin eine Bestätigung zu geben – schließlich war er so sehr aus der Übung, dass er jeden kleinen Vorteil gebrauchen konnte. Er wusste ja nicht einmal mehr, wann er sein Lichtschwert überhaupt zuletzt benutzt hatte? Vielleicht beim Erstürmen der ›Zoohandlung‹, unter anderem mit Elise? Aber er hielt es für genauso wahrscheinlich, einen imperialen Geheimdienstunterschlupf ausgeräuchtert zu haben, ohne seine Jedi-Waffe überhaupt benutzt zu haben…


›Verdammt, du tust es schon wieder, du denkst zuviel‹, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. ›Leere deinen Geist,‹ dachte er noch und dann war es zu spät. Padawanen würde man Vorträge halten wegen sowas, aber zum Glück war Wes keiner mehr. Er hatte schließlich irgendwann mal ein solides Soresu gekämpft und der Körper vergaß nicht so schnell wie der Geist, die Bewegungsmuster waren immer noch da und die Reflexe funktionierten noch. Anderenfalls hätte er sich wahrscheinlich bis auf die Knochen bzw. sich schneller als Gedacht blamiert. Denn irgendeinem x-beliebigen Typen hätte das Lichtschwert in seiner Situation rein gar nichts gebracht, selbst wenn er seine Waffe in den Pfad von der von Firedevs gebracht hätte. Wes war mindestens so überrascht von der Kraft, die seine Liebste in ihre Angriffe legen konnte, wie zuvor von der Schnelligkeit der beiden anderen Ritterinnen. Dennoch konnte er den ersten Angriff abwehren, obwohl es für Azamthoth und andere etwaige Zuschauer nicht sehr souverän aussehen musste, doch das tat Soresu nie. Es sah immer so aus, als könnte man einen Angriff erst im letzten Moment abwehren, genau das sparte Kraft und ließ einen potentiell länger durchhalten als das Gegenüber. Firedevs hingegen fuhr mit ihren unglaublich harten Angriffen fort und Wes brauchte sich gar nicht erst zu fragen, ob sie diese Wucht auch über längere Zeit durchhalten könnte, denn sie zwang ihn in die Rückwärtsbewegung. ›So viel zur Straßensperre,‹ dachte Wes unverdrossen, denn er hatte ja mit ungefähr so einem Kampfverlauf gerechnet. Allein Djem So als Lichtschwertstil hatte er bei der kleineren und viel leichteren Frau nicht erwartet.

Firedevs in Schach zu halten erforderte mehr Kraft, als es Wes lieb war. Vielleicht waren seine Stellungen nicht mehr so auf den Punkt, wie sie es früher gewesen waren, oder seine Fitness war wirklich erschreckend schwach geworden, eins von beiden. Sie abwehren konnte er aber, hier gab er sich keine Blöße, auch dann nicht, als seine Flamme mit dem Fuß nach ihm trat.
›Das schaffst du bei einem Soresu-Anwender nicht,‹ dachte Wes, doch auch diese Abwehr bedeutete wieder einen Schritt nach hinten und die Wand hinter ihm kam immer näher. Erschwerend kam hinzu, dass er den Eindruck hatte, dass sie eher seine Kräfte aufgezehrt haben würde als umgekehrt, dabei gewann ein Soresu-Anwender nur selten ein Lichtschwertduell, ohne den Gegner zu ermüden. Wes bemühte sich, mit schnellen, direkten Vorstößen seine Defensive zu entlasten. Wenn Firedevs ihre Ressourcen zwischen Angriff und Abwehr splitten musste, konnte sie ihn nicht so vor sich hertreiben, war seine Überlegung, mit dem Effekt war er aber nicht zufrieden.

›Tut mir leid, liebste Firedevs, aber ich lass' mich von dir nicht ohne Gegenwehr an die Wand nageln,‹ dachte er und griff hinaus mit der Macht nach dem Schwertarm seiner Flamme. Wie blaue Tentakel schloss sie sich um ihr Handgelenk, die Elle und die Finger und sah dabei entfernt wie der Machtblitz eines Sith aus. Das verschaffte ihm die Atempause, die er brauchte, um seine Übungspartnerin herumzuzirkeln, mit dem Lichtschwert beidhändig seine Körperseite deckend, für den Fall, dass sie sich losriss. Er versuchte nicht, die Situation zu nutzen, um den Kampf für sich zu entscheiden, das war nicht der Sinn der Übung. Er wollte nur genug Zeit haben, eine stabilere Defensivposition zu erlangen, die er gegen diese stürmischen Angriffe auch wirklich halten konnte. Aber Firedevs' Arm freiwillig wieder loszulassen, so weit ging seine Fairness auch wieder nicht – nicht bei einem in Sachen Lichtschwertpraxis so ungleichen Kampf.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum – u. a. Azamthoth, Firedevs und Wes
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Turm des hohen Rates- Wes' Büro- mit Wes und Sam

Ihre Idee, sich mehr um die Heiler des Ordens kümmern zu wollen, kam bei ihrem "Chef" gut an. Scheinbar gab es auf dem Gebiet Personalmangel, denn Wes umarmte sie grad nochmal und bedankte sich bei ihr, dass sie sich freiwillig gemeldet hatte. Firedevs grinste.

"Schon recht. Mal schauen, wie ich mich auf dem Gebiet schlage."

So ganz verwundert war Firedevs über den Personalmangel hier nicht. Wenn man sich die meisten Anwärter und auch Padawane so ansah, waren sie ganz heiß aufs Lichtschwert-schwingen. Viele nahmen sich diese Einstellung mit in den Ritter-Rang und wenn man sich im Diplomatie-Bereich mit Anhängern der eignen Partei rumschlug, war der Einsatz dieser legendären Waffe so weit entfernt, wie es für viele Heiler der Fall war. Schließlich konnte man den Politikern der neuen Republik nicht einfach die Laserklinge an den Hals halten, um zu bekommen was man wollte. Auch wenn der Gedanke bestimmt oft verlockend war. Sehr oft. Vor allem, wenn sie auf Stur schalteten.

Was ihre Einstellung, zuerst Meister aufzusuchen, befürwortete Wes ihr Vorgehen, gab aber auch zu bedenken, dass die wahren Experten im Rat sassen. Firedevs nickte.

"Natürlich. Ihr würdet nicht im Rat sitzen, wenn ihr keine Experten wärt. Aber es gibt eben auch recht gute Jedi-Meister, die ihren Titel auch nicht erst seit ner Woche haben und viel Erfahrung mitbringen."

Die junge Ritterin lachte kurz auf.

"Wenn ich so bedenke, was Mya grad gesagt hat. Das weiblicher Besuch spät abends in deinem Büro nur zwei Schlüsse zulässt: Entweder ne Romanze oder schwerwiegende persönliche Probleme… da bin ich froh, dass ich jetzt nicht so viele Probleme habe und wir uns einen schönen, gemütlichen Abend machen konnten. Aber es gibt auch ne Idee, was hier sonst so los ist."

Jedi-Ritter mit persönlichen Problemen schien es im Orden sowieso viel zu viele zu geben. War das auch schon immer so gewesen? Müssten nicht eigentlich gerade Jedi-Ritter mit ihrer hoffentlich gut trainierten Selbstbeherrschung und ihrer Disziplin eher vor psychischen Problemen geschützt sein? Nun gut, sie brauchte nur Sahra anzuschauen um zu wissen: Nein. Und der Job als Jedi war ja auch manchmal mental sehr anstrengend. Man brauchte eine gute Balance mit positiven Erlebnissen und Gedanken, die man sich selber machen musste. Schöne Erinnerungen, die man sich aktiv wach halten konnte, damit sie schlechte Erinnerungen überlagerten und man trotz allem sagen konnte: Ja, meine Berufung ist toll. Ich liebe meinen Job. Der letzte Abend war eine sehr starke, positive Erinnerung.

Sam's Vorschlag, Wes solle es doch mal mit Kraft-und Ausdauersport versuchen, konterte Wes mit dem Zeit-Problem, das wohl alle Räte gemeinsam hatten. Firedevs grinste frech und sorge vorsichtshalber für etwas Abstand zwischen sich und Wes, um nicht sofort einen Knuff zu kassieren.

"Mein Lösungsvorschlag: Alle Rats-Sessel werden durch Laufbänder ersetzt. Reden und Laufen gleichzeitig ist noch anstrengender, als in meditativer Stille seine Runden zu drehen."

Die Vorstellung war zu komisch und der Ratssaal würde wohl schlagartig seine erhabene Atmosphäre verlieren und nur noch wie ein 0815-Fitnessstudio wirken. Aber immerhin hätten sie beim Laufen ne schöne Aussicht. Sie grinste Wes an.

"Nein nein. Du bekommst nen Privat-Coach, keine Sorge."

Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wippte etwas auf ihren Füssen hin und her. Sie würde schon dafür sorgen, das Wes wieder mithalten konnte. Im Umkehrschluss würde er sie wohl auf der mentalen Ebene etwas boosten, was auch nicht verkehrt war.

"Keine Sorge, ich werde dich nicht verletzen.Wär doof, wenn ich das deinen Rats-Kollegen erklären müsste. Ausserdem würd ich dich schrecklich vermissen."

Firedevs spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Gegen die Vorstellung, Wes nicht jederzeit sehen zu können, sperrte sich ihr Geist mit aller Kraft und liess das einfach nicht zu. Nein, sie würde ihn verteidigen, wenn es sein müsste.

Der Rat erklärte ihrem Padawan unterdessen noch einmal den eigentlichen Sinn eines Lichtsschwerts und dessen Symbolwirkung. Firedevs wusste zu seiner Ausführung ein einfaches Beispiel für Sam.

"Denk mal an Sahra. Sie hat auch ein Lichtschwert und nutzt es eigentlich nur als Schutzschild oder wenn sie sich irgendwo Zutritt verschaffen muss. Das ist ja auch noch so ein praktischer Aspekt dieser Waffen. Sie sind super Tür-öffner."

Firedevs zuckte mit den Schultern. Natürlich galt es auch da abzuwägen, denn immerhin war das ja Sachbeschädigung. Je nach Situation.

Auf ihrem Weg zum Trainingsraum erinnerte sie Wes an die gefakte Verlobung und das sie Sahra damit noch ärgern wollte. Das amüsierte ihn offensichtlich ebenso wie sie selbst und sein Grinsen war einfach nur niedlich.

"Partners in crime."

murmelte Firedevs, die das Gefühl mochte, mit Wes zusammen so einen Blödsinn anzustellen, auch wenn aus dem heutigen Scherz vielleicht irgendwann Ernst werden konnte. Aber im Moment machte es einfach nur Spass.

Nach der Aufwärmrunde im Trainingsraum äusserte Azamthoth tatsächlich eine Art Drohung gegen den Jedi-Rat. Firedevs sah ihren Padawan mit gerunzelter Stirn an, während Wes dem Shistavanen versicherte, ihr kein Haar zu krümmen.

"Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Klingen unserer Waffen wohl keinen Millimeter unkontrolliert bewegen, solltest du deine Einstellung etwas ändern Sam. Ich weiß, dass du einen starken Drang hast, diese Familie zu beschützen und bei Ty bin ich dir auch sehr dankbar dafür. Aber besonders wenn es um mich geht, liegen die Dinge seit..."

sie blickte auf ihr Chrono

"...einer knappen halben Stunde etwas anders. Ich habe dich als meinen Padawan angenommen und mich damit auch für deine Sicherheit verantwortlich erklärt. Das bedeutet: Sollte ich jemals einen Gegner wie Wes haben, der nicht mein Bestes im Sinn hat sondern mir die Lampe ausschießen will, und ich merke, dass ich den Kampf aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gewinnen werde...dann werde ich dir den Befehl geben zu fliehen. Und dann wirst du rennen wie der Wind, weil wenn ich am Boden bin, bist du der Nächste. Du wirst also fliehen und in den Tempel zurück kehren. Du wirst dem Rat dann berichten, dass ich gefallen bin und das da ein sehr gefährliches Individuum unterwegs ist. Ich bin mir sicher, das Wes oder ein anderes Ratsmitglied dann einen Schatten auf dieses Wesen ansetzen wird. Nicht aus Rache, sondern um zu verhindern, dass dieses Individuum zu einer Gefahr für die Zivilbevölkerung wird. Hast du mich verstanden? "

Sie sah Sam dabei sehr ernst an, da sie wusste, dass diese Anweisung wohl gegen alles ging, was er sich geschworen hatte. Dennoch war es wichtig, dass er sich dran hielt. Es war wichtiger, das der Rat über solche Vorfälle informiert wurde, als irgendwas beweisen zu wollen. Zu viele Jedi waren schon auf Missionen verschollen und einfach nie wieder aufgetaucht. Firedevs' Meisterin Tara zum Beispiel. Niemand wusste, was mit ihr geschehen war und wenn Firedevs so etwas für sich selbst verhindern konnte, indem sie Sam zum Laufboten degradierte, dann würde sie es tun.

"Sollte ich wider Erwarten doch überleben, weiß ich dann auch, wo ich dich finden kann."

Sie lächelte ihrem Padawan aufmunternd zu, auch wenn das Thema ihm wahrscheinlich nen Kloss im Magen beschert hatte. Aber das waren die Tatsachen. Man konnte trainieren so viel wie man wollte. Wenn es der Wille der Macht war, dass man auf einen stärkeren Machtnutzer traf und ihm zum Opfer fiel, dann war es so. Das war das Risiko, dass sie alle eingegangen waren, als sie sich dem Jedi-Orden verpflichtet hatten. Der Macht sei Dank, war Firedevs bisher heil aus solchen Begegnungen heraus gekommen. Aber das war kein Garant dafür, dass es immer so sein würde.

Die Jedi wandte sich dann ihrem Trainingspartner zu, der bedauerte, dass seine Padawan nicht eine ähnliche Einstellung hatte wie Sam. Firedevs grinste.

"Ich denke schon, das sie so einen Beschützerinstinkt hat. Wie ich gehört habe, ist sie vor kurzem Mama geworden. Fordere sie besser nicht heraus."

Mit diesen Worten begann ihr Tanz. Das verblüffte Gesicht ihrer Liebe über ihre identische Ausgangsposition war allein schon jede Anstrengung wert und freute Firedevs diebisch. Als es dann ans Eingemachte ging, wirkte Wes Anfangs leicht abgelenkt, fing sich aber nur eine Sekunde später wieder. Firedevs war erleichtert darüber, denn andernfalls hätte sie ihm mit einem Sprung zurück noch einen zweiten Anlauf einräumen müssen. Seine Bewegungen waren natürlich sehr...kurzfristig. Soresu halt. Aber nach dem zweiten Schlag hatte er doch seine Routine wieder drin, wie es schien. Ein Umstand, der Firedevs die Möglichkeit gab, in ihrem Tempo zu bleiben und sich der Macht und diesem Tanz hinzugeben. Wes wich den ersten Schritt zurück aber Firedevs widerstand der Versuchung, noch mehr Gas zu geben. Bei einem Soresu-Nutzer musste man den Zeit-Faktor berücksichtigen. Wes war mit seinem Kampfstil mit Sicherheit nicht gewillt, wegen Atemnot zu kapitulieren. Sie hingegen legte es darauf an, ihn innerhalb ihrer Power-Zeit zu entwaffnen, so dass ihm sein Soresu auch nichts mehr brachte. Ihr Tritt nach seinen Füssen zwang ihn den zweiten Schritt nach hinten, aber damit weckte sie vor allem seinen Trotz. Das passte ihm überhaupt nicht, das konnte sie spüren. Er wurde offensiver, wollte seinen verlorenen Boden zurückerobern und verlangte dadurch jetzt von ihr mehr Defensive. Soresu-Nutzer nahmen Boden-Verlust erfahrungsgemäß sehr persönlich und Wes bildete da keine Ausnahme.

Plötzlich stockte ihr Arm mitten in der Bewegung. Lähmung. Er hatte es ihr angedroht. Firedevs grinste begeistert. Das war echt gut!

"Echt cool, Wes."

kommentierte sie, während der Jedi-Rat sie vorsichtig umrundete.

"Was du hier siehst, Sam, ist eine Macht-Anwendung, die sich Lähmung nennt. Wes sorgt dafür, dass ich meinen Kampf für einen Moment einstellen muss. Im Ernstfall wär das mein Ende, wenn ich mich dagegen nicht wehren könnte."

Sich gegen Machtanwendungen wie diese hier wehren zu können, war lebenswichtig für eine Kämpferin wie sie. Was brachte ihr all die Stärke und Technik beim Führen eines Lichtschwerts, wenn sie sich durch so eine «Angriffsform» quasi entwaffnen ließ? Sie wartete noch ab, bis Wes seine Position wieder eingenommen hatte und lächelte süss, während sie ihrerseits die Macht um sich herum anzog wie ein Schwamm das Wasser. Da er Lähmung als eine seiner Stärken benannt hatte, versuchte sie garnicht erst, nur gegen seinen Griff vorzugehen. Sie nutzt eine ihrer anderen Stärken: Levitation. In den Schränken an der Wand hinter ihr war Trainingsmaterial. Das war immer so.Also griff sie genau danach. Die Türen von zwei Schränken hinter ihr flogen auf und einige Sitzkissen aus den unteren Regalen sausten auf Wes zu. Das würde ihn beschäftigen und seine Konzentration hoffentlich genug stören, dass sie sich befreien konnte. Firedevs nutzte die Gelegenheit, um ihren Energie-Körper nach aussen zu schieben, damit Wes' Machtgriff ein anderes Ziel hatte als ihren physischen Körper.Wes war gut in dem, was er tat. Sein Griff war trotz der Kissen unnachgibig und es kostete sie einiges an mentaler Anstrengung, ihn zurück zu schieben. Erkennen konnte man das vor allem daran, das ihr Gesicht für einen Moment eine recht gesunde Farbe bekam. Doch es gelang ihr, sich zu befreien und sie drehte sich in eine andere Position. Sie musst Wes wieder hinter sich bringen, aber noch nicht jetzt sofort. Genau jetzt rechnete er wahrscheinlich mit so einem Versuch. Firedevs jedoch beschloss, ihm diesen kleinen Triumpf zu gönnen, den Rücken frei zu haben. Zumindest für ein paar Sekunden, bevor sie mit einem Machtsprung über ihn hinweg setzen wollte. Damit wären sie dann fast wieder in ihrer Ursprungs-Position. Den durch sein Umrunden verlorenen Meter würde sie sich schon zurück holen. Mit ungebrochener Entschlossenheit bewegte sie sich erneut langsam auf Wes zu, um ihren Plan umzusetzen. Doch das war nicht das einzige, worum sie sich kümmern musste.

"Hast du aufgepasst, Sam? Schon eine Idee, wer was macht hier?"

Sie hatte ihm die Anhaltspunkte ja im Vorraus schon gegeben und war gespannt, zu welchem Schluss er gekommen war.

Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Sam, Wes und jeder Menge Schaulustiger?
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Sam, Wes und jeder Menge Schaulustiger?

Radan verzog das Gesicht nicht zu einer Miene als er den Traningsraum betrat. Er hatte heute nicht einen seiner beten Nächte gehabt. Zu sehr hing er in einen Träumen noch der Vergangenheit nach oder ar e eine Befürchtung dessen was noch kommen mochte? Er hatte an diesen morgen seine Gedanken zu Ordnen versucht hatte ich um seinen Sohn gekümmert bevor er ihm die Obhut eines Pflegedroiden überlassen hatte bevor er Kurz in die Kantine gegangen war um in den Traningsraum zu gehen. Zum einen musste er dringend wieder tranieren. Viel zu lange hatte er sich der Tatsache hingegeben das er kein Schwert brauchte und die Waffe abzulegen. So sehr er sich auch als Diplomat versuchte er war nunmal ein Kämpfer. Er hatte sein Leben lang gekämpft und enn es nötig war dann war er nunmal gut darin. Auch wenn es zu verlockungen führen kann. Verlockungen denen auch er schon erlegen war. Der zweite Grund jedoch war ebenso wichtig. Es war vielleicht nicht verkehrt sein Können weiter zu geben. Die Suche nach einem Padawan erschien ihm gar nicht so falsch. Er hob eine Augenbraun als er das Schauspiel verfolgte das sich ihm bot als er den Raum betrat. Wes gegen FIredevs erschien ihm wie ein Schauspiel vorallem da Firedevs eine recht gute Figur gegen Wes machte. Radan richtete sein Schwert damit es gut Sichtbar blieb und verschränkte die Arme nur um ein wenig Beobachtend zu wirken. Ein schmunzeln kam über seine Lippen. Er hoffte er war gut Sichtbar genug damit Wes mitbekam das er sich den Kampf ansah. Ob ihn das etwas mehr unter Druck setzte zu gewinnen? Vielleicht. Zumindest würde Radan ihn freundschaftlich aufziehen wenn er gegen eine Ritterin verlor. Er tand relativ entpannt um ich jede Finte und jeden Angriff genau anzusehen. Er gab sich noch kein wirkliches Urteil darüber ab wer die Oberhand hatte. Den der erste Schlag war nie so wichtig wie der letzte und Radan wusste das keine Form der anderen irklich überlegen war. Es hing immer ein enig von den Gegnern ab und von der reinen Audauer an sich

Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Sam, Wes und jeder Menge Schaulustiger?
 
Coruscant- Orbitalstation Aurek 19- Promenaden-Deck-Fabienne mit vielen anderen.

Die Tirahnn-Mission war beides gewesen. Desaster und Erfolg. Die Senatorin war gerettet worden und würde wieder auf die Beine kommen. Und Fabienne war die strahlende Heldin dieser Mission gewesen. Aber sie wusste auch, was sie wirklich gewesen war: Das Ablenkungsmanöver von den wahren Helden. Ja, sie war dem Interdictor davon geflogen. Aber all die Lockvögel, die entweder in Feuer der Turbolaser gestorben waren oder wissentlich oder unwissentlich in den Freitod geflogen waren...das waren die wahren Helden dieser Mission. Fabienne selbst hatte nur so strahlen können, weil sie privilegiert gewesen war, das Shuttle für die Senatorin fliegen zu dürfen. Kadettin, bisher noch nicht wirklich viel geleistet für die Republik. Sie hätte sehr leicht in einer der Lockvogel-Fähren sitzen können und wäre jetzt wahrscheinlich tot.

Natürlich war ihr bewusst, dass sie der Republik mit ihrem Dienst beim Sternjäger-Korps genau das als Angebot geboten hatte. Ihr Leben. Sternjäger hatten meist keine besonders hohe Lebenserwartung. Dennoch bescherte ihr der Gedanke an all ihre Kollegen, die jetzt nicht mehr auf einem Promenaden-Deck flanieren konnten, einen Stein im Magen. Der Preis war zu hoch gewesen.

Ihr Blick fiel auf ihre Hände. Die Synth-Haut war angewachsen und man sah nichts mehr von dem verbrannten Fleisch, mit dem sie heimgekommen war. Lediglich das Gefühl war noch nicht wieder dasselbe. Nerven brauchten Zeit, um sich zu regenerieren. Fabienne rieb ihre Hände aneinander, massierte sie, so wie der Arzt es ihr empfohlen hatte. Stimulation zur Neubildung geben. Dabei fiel ihr Blick auf die Planeten-Kugel unter ihr. Das C-Virus. Noch so eine Baustelle der Neuen Republik, die viele Leben kostete. Der unnatürliche Tod schien allgegenwärtig zu sein. Friedlich im hohen Alter in seinem Bett zu sterben, war heute fast niemandem mehr vergönnt. Zumindest kam es einem so vor.

Fabienne straffte sich. Sie musste sich etwas zu tun suchen, und wenn es nur Training war. Stillstand, innehalten...das war sowieso nicht ihr Ding und genau jetzt merkte sie auch, warum nicht. Sie hatte die letzten Wochen dazu genutzt, um neben der Physio- und Bewegungstherapie für ihre Hand auch zu überlegen, wie es für sie weitergehen sollte. Ja, das Fliegen machte ihr Spaß und man verdiente- allein wegen dem Risiko- nicht schlecht. Aber an Geld mangelte es ja nicht. Ihr Vermögen war inzwischen zu großen Teilen eingetrudelt und nun galt es, etwas Sinnvolles damit zu machen. Fabienne hatte sogar schon eine Idee und ein Konzept entwickelt. Die Welt Crait bot viel Sodium, welches für die Treibstoffherstellung benötigt wurde. Sie hatte sich die Schürfrechte für diese Welt bereits geholt und nun ging es an die Firmengründung. Sie würde Arbeitsplätze schaffen und etwas produzieren, dass vielleicht jetzt noch nicht so gefragt war. Immerhin war Frieden zwischen der Republik und dem Imperium und sie besaß nicht die einzige Sodium-Mine der Republik. Aber sie beobachtete auch, dass die Spannungen zwischen Republik und Imperium wieder zunahmen. Man war nicht Freund, es war nur eine Waffenruhe. Und eine brüchige noch dazu. Wenn sie es schaffte, das Sodium abbauen zu lassen und sich vielleicht noch eine Raffinerie in den Orbit setzte, bevor der Krieg zurück kam, würde sich die Investition spätestens dann rentieren. Aber bis dahin galt es noch einige zu erledigen. Kopfarbeit. Und davor hatte sie heute definitiv schon genug gemacht. Sie brauchte Bewegung!

Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zielstrebig zum Militär-Hangar, in dem auch einige Jäger standen. Nur zur Übung. Mit dem Trainings-Laser ein paar Raumbojen ärgern und hoffen, dass keine FlashBacks das Vergnügen eintrübten.

Coruscant-Orbitalstation "Aurek 19" Gänge- auf dem Weg zum Jäger-Hangar- mit anderen.
 
~ Coruscant ~ Obere Ebene ~ Luxus-Wolkenkratzer ~ Stevens Räumlichkeiten ~ allein ~

"Mr. Crant! Wir haben eine ganze Weile nichts von Euch gehört!"

Die überschwängliche Freundlichkeit der männlichen Stimme die aus dem Kommunikator des Barons und Erben von Cirrus heraustönte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Person auf der anderen Seite der Gerätschaft weder vom höfischen Protokoll Kenntnis hatte noch ein Mindestmaß an Respekt gegenüber der höhergeborenen und herrschenden Schicht besaß. Zähneknirschend blickte der Jedi-Ritter genervt ob dieser Begrüßung durch das bodentiefe Fenster seines Appartements auf die Skyline Coruscants. Ganz egal wie golden die Meere von Cirrus strahlten, wie blendend weiß Schnee und Eis auf Illum glänzten oder wie das dunkelblaue Meer auf Mon Calamari in Liedern der ansässigen Mon Cals auch besungen wurden, jedes Wesen welches einmal Coruscant gesehen hatte würde nichts Vergleichbares mehr erleben.
Sicherlich, Coruscant hatte auch dunkle und dreckige Ecken und die oberen Ebenen konnte sich kaum jemand dauerhaft leisten aber neben den wenigen Sehenswürdigkeiten wie den Senat oder den alten Jedi-Tempel hatte dieser Stadtplanet seinen ganz eigenen Charme, seine eigene Besonderheit.


"Ohne Euch mit den Details und bürokratischen Einzelheiten zu langweilen möchte ich direkt zum Punkt kommen: Eure militärische Pilotenlizenz benötigt regelmäßig praktische Routine in Form von Flugstunden und nun stehen diese wieder an."
Steven wurde jäh aus seinen Gedanken über Coruscant gerissen. Flugstunden? Militärische Pilotenlizenz? Davon hörte der Baron gerade das erste Mal und gerade er selbst sollte doch wissen ob er eine Pilotenlizenz besitzt oder nicht.

"Ich habe eine militärische Pilotenlizenz?"

"Aber natürlich, Mr. Crant. So steht es jedenfalls in unseren Systemen. Einen Moment.. Ja, genau hier steht es: The Baron Steven Crant of Cirrus, Ehrenoberst der 2. cirresischen Garde-Jagdstaffel, Militärpilotenlizenz THX-A38."
Das er qua seiner Stellung und seines Status ein Ehrenoberst der cirresischen Streitkräfte ist, war dem Baron zwar bewusst, dass damit aber tatsächliche militärische Aufgaben und Pflichten verbunden waren, eher weniger. Auch war er schon deutlich länger Ehrenoberst der Garde-Jagstaffel als der Zeitraum dieser regelmäßigen Prüfung zulassen würde.

"Und hier steht auch weiter, dass die Anmeldung der Übertragung der Lizenz auf den Raum der Neuen Republik durch Euren Privatsekretär erfolgte als Ihr als vollwertiges Mitglieds des Ordens der Jedi anerkannt wurdet."
Natürlich. Seufzend setzte sich Steven auf den edlen Ledersessel der zum laufenden Holobildschirm zeigte. Der Jedi-Ritter sah es als nutzlos an mit diesem Bürokraten zu diskutieren, vor allem weil dieser ganze Umstand hier in seiner Familiengeschichte ihren Ursprung fand. Sein Vater, der Herzog von Cirrus, musste diese kleine nervige Hürde für seinen Sohn gebaut haben, immerhin war Stevens ehemaliger Privatsekretär vom Palast auf Cirrus handverlesen worden und am Hof seines Vaters war die Mitgliedschaft im Jedi-Orden so verpönt wie in jeder andere Glaubensgemeinschaft. Der einzige Unterschied zwischen dem Jedi-Orden und der Kirche des Kosmischen Eis bestand darin, dass die Macht tatsächlich der Realität entsprach. Steven strich seine edle Robe zurecht und stellte sich anschließend wieder vor das große Panoramafenster. Irgendjemand hatte ihm einmal gesagt, dass Gespräche im Stehen nicht nur effizienter, sondern auch freundlicher sein würden. Und vielleicht kam er hier ja mit Freundlichkeit wieder raus.

"Gut, aber selbst wenn ich davon ausgehe, dass Eure Systemdaten korrekt sind, wieso musste ich in den letzten Jahren nicht an einer von diesen Routineübungen teilnehmen?"
Als ob der Militärbürokrat nur auf diese Frage gewartet hatte, schoss die Antwort gleich einer Blastersalve aus ihm heraus.

"Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen der Neuen Republik und dem Galaktischen Imperium, wurden die Prozesse ausgesetzt, da das Oberkommando der Flotte von ausreichend Praxis während der Kampfhandlungen ausgegangen ist. Jetzt nach dem Waffenstillstand wurde dieser Erlass korrigiert. Mr. Crant, ich möchte Eure kostbare Zeit nicht weiter vergeuden. Bitte findet Euch bis Morgen Nachmittag auf Aurek 19 ein. Ihr werdet im Sternenjägerhangar erwartet. Viel Erfolg und auf Wiederhören."

Noch bevor der Baron auch nur eine Silbe auf diese Anweisung antworten konnte, hörte er das bekannte Geräusch einer abgebrochenen Sprachkommunikation. Dem Jedi-Ritter blieb wohl vorerst nichts anders übrig, als dieses Training zu vollenden, immerhin wollte und musste er seinen Rang in der cirresischen Armee mit Bedeutung füllen, auch wenn er eine tiefe Abneigung gegenüber das Fliegen hegte und die letzten Flugstunden schon eine ganze Weile her waren.

~ Coruscant ~ Obere Ebene ~ Luxus-Wolkenkratzer ~ Stevens Räumlichkeiten ~ allein ~
 
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