Coruscant

.:: Coruscant | Vor dem Jedi-Tempel | medizinische Abteilung | mit Elise, Brianna und Talery ::.


Markus nahm am Rande wahr, wie Elise sich mit der vogelähnlichen Spezies unterhielt. Diese stellte sich als Briannas Padawan vor. Beiläufig nickte er Talery zum Gruß zu, auch der anderen Heilerin, die sie begleitet hatte. Brianna selbst schien nicht davon angetan oder sogar etwas gekränkt zu sein, dass er seiner Schülerin nichts von ihr erzählt hatte. Nun, Markus hatte ihrer Bekanntschaft keinen hohen Wert zugedacht, wofür er sich jetzt anscheinend schämen sollte. Irritiert rieb er sich den Nacken und wandte den Blick gen Boden, wie ein kleiner Junge, der den unausgesprochenen Tadel verdiente.
Brianna hielt sich zu seinem Glück nicht lange damit auf, nachtragend zu sein. Stattdessen erzählte sie von Kestrel und Anakin, dass sie mit ihnen gesprochen und vieles von der Mission gehört hätte. Am Interessantesten schien für sie Anakins Sicht der Dinge gewesen zu sein. Markus runzelte die Stirn. Hatte Anakin vielleicht näheres zu Arica erzählt? Er nahm sich fest vor, sie bei Gelegenheit und besser noch unter vier Augen darüber auszufragen. Die Echani war sowieso sehr redselig, da würde er sicher einiges erfahren können.

Sie bekundete noch, wie froh sie war, dass er dabei gewesen war und schon drängte sich der Droide zwischen sie beide. Während dieser seiner Arbeit nachkam, fragte Markus nach der aktuellen Lage. Es schienen ihr selbst noch keine Details bekannt zu sein und er kam nicht umhin, auch die Aussage der Caamasi bezüglich der Ansteckungsgefahr aufzuschnappen. Prompt veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er zog die Augenbrauen zusammen, schien deutlich ernster als zuvor.

"Wie kommt es, dass hier niemand darauf achtet, wer sich wo aufhält? Die Sicherheitsvorkehrungen müssten doch immens sein, bei derartigen Umständen!"

Da war er wieder - der Militär in ihm. Er wusste selbst nicht genau, wann er sich diese autoritäre Art angeeignet hatte, aber über die Jahre und aus den verschiedensten Situationen und Missionen heraus hatte es sich wohl so entwickelt. Sein Blick wanderte von Talery zu der fremden Heilerin bis hin zu Brianna, die ihm vielleicht mehr dazu sagen konnte. Doch dazu kam es nicht mehr, denn die Heiler wurden zu einer Lagebesprechung zusammengerufen, wenn er es richtig verstand.
Aus einem Impuls heraus wollte er aufstehen, doch der Droide hinderte ihn daran.

"Meister Jedi, Ihr seid noch nicht fertig hier! Geduld bitte!"

Markus knurrte missbilligend, kam der Aufforderung jedoch nach und rutschte wieder etwas weiter auf die Liege zurück. Er schien jedoch ein paar cm zu wachsen, indem er die Schultern straffte und den Hals reckte, um die Gruppe Heiler nicht aus den Augen zu verlieren. Mark verengte die Augen und konzentrierte sich. Es war eine leichte Übung, mit Hilfe der Macht das Gespräch aufzuschnappen. Es ging um Informationen, die von Chesara und jemand anderes stammten. Markus senkte den Blick etwas, horchte jedoch weiter. Es ging noch um einige Tote, die sie zu verschmerzen hatten, keine einzige Heilung - erschreckend. Es kam ein Einwand, scheinbar gab es doch einen Geheilten.
Moment, was war das eben? Mark blickte wieder auf, interessierter als zuvor. Die dunkle Seite? Der Corellianer schürzte die Lippen. Sollte das bedeuten, dass das Virus durch eine dunkle Macht erschaffen worden war? Seine Annahme wurde just in dem Moment bestätigt. Es konnte sein, dass die Seuche künstlich hergestellt worden war. Das wäre fatal, brachte sie aber auf ganz andere Ansätze, dem Virus auf den Grund zu gehen.

Markus hatte genug gehört. Er griff nach seinem Shirt und der Droide beschwerte sich heftig, als der Jedi-Meister von der Liege rutschte und damit aufstand. Gerade in dem Moment, als er das T-Shirt überstreifte, kam Brianna zurück zu ihnen. Sie prahlte mit wichtigen Neuigkeiten, von denen sie ihnen jedoch nichts erzählen durften.

"Nicht nötig! Wir müssen zu Chesara. Weißt du, wo sie sich gerade aufhält? Wer ist überhaupt hier stationiert? Ratsmitglieder?"

, platzte es aus ihm heraus. Er war voller Tatendrang. Zu lange hatte er still halten müssen, auch wenn das Training nötig gewesen war.


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- Coruscant - Untere Ebenen - Lazarett - Mit Okin-

Es hatte sich ausgezahlt, dass Okin seine Expertise als Psychologe mit ins Lazarett gebracht hatte. Er hatte ein paar Leuten bereits geholfen, Chesara hatte das aus verschiedenen Richtungen gehört, und dafür war sie dankbar. Auch ihm selbst schien es besser zu gehen. Vielleicht half ihm die Aufgabe, die er hier hatte, auf andere Gedanken zu kommen oder er nutzte seine Erfolge bei den Patienten um positive Energie daraus zu ziehen. Was immer er tat, es schien zu wirken und Chesara war froh für ihn. Über Ian Dice wusste Okin nicht viel. Aufmerksam hörte sie ihm zu, als er erzählte, wie er den abtrünnigen Sith im Tempel erlebt hatte. Er beschrieb ihn als aufrichtig, so weit er das beurteilen konnte, und als ehrlich hilfsbereit.

"Ich bin schon einigen Sith begegnet, die sich von der dunklen Seite abgewandt hatten, oder es versuchten."

Sagte Chesara nachdenklich.

"Die dunkle Seite hat einen starken Griff. Sie lässt nicht leicht los. Sich von ihr zu lösen kann wie ein Entzug sein."

Sie hob die Schultern.

"Es ist möglich, dass Ian Dice ehrliche Absichten hat und dennoch rückfällig wird. Es ist auch möglich, dass er es schafft auf der richtigen Seite zu bleiben. Danke für deine Einschätzung über ihn."

Dass Okin nach Chesaras Gründen für ihr Interesse an dem ehemaligen Sith fragte war legitim. Eine wirkliche Antwort konnte sie ihm dennoch nicht darauf geben. Es war nichts, über das sie mit ihm sprechen konnte.

"Ich erwäge, mit ihm persönlich zu sprechen."

Sagte sie schließlich. Das war der Einzige Teil ihrer Antwort, den sie mit Okin teilen konnte.

"Und ich wollte mir schon vorher ein Bild machen von ihm. Er hat vermutlich den Virus geheilt, so wie ich auch. Es könnte helfen, wenn wir uns austauschen. Das ist übrigens mein Stichwort."

Chesara griff hinter sich nach einer kleinen Tasche.

"Wir müssen einige Blutproben mit dem Tempel austauschen. Es sind verschiedene Exemplare, Doctor Cortina hat alles genauestens beschriftet. Ich benötige allerdings einen verlässlichen Kurier. Darf ich dich darum bitten?"

Sie reichte Okin die Tasche. Es würde ihm gut tun, für ein paar Tage raus zu kommen, etwas anderes zu tun und frei atmen zu können - vielleicht sogar permanent.

"Die Proben müssen an einen der Jedi-Heiler im Tempel übergeben werden. Du kennst dich dort ja schon aus. Und vielleicht triffst du ja sogar Ian Dice wieder, oder Meisterin Eowyn. Wenn du sie siehst, solltest du mit ihr reden. Es wäre eine Verschwendung, wenn du dich nicht zum Jedi ausbilden lassen würdest."

- Coruscant - Untere Ebenen - Lazarett - Mit Okin-
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Wes, Ian, Arlen, Arkadi, Skit

Anstatt auf ihre Fragen zu antworten verzog Ian das Gesicht und blickte auf den Boden - was kein sonderlich gutes Zeichen war. Hätte er nicht einfach zurücklächeln und sagen können, dass es ihm wieder besser ging, dass sein Herz nur ein wenig übermütig geworden war? Wunschdenken...
Es dauerte ein paar Momente, in denen Eowyn auch dem Gesspräch um sie herumlauschte, bis Ian dann seinen Blick hob und sprach. Nicht aber mit ihr, nein, sie ignorierte er weiterhin ziemlich gekonnt, und als der Inhalt seiner Worte schließlich Eowyns Bewusstsein erreichten begriff sie auch langsam, weshalb. Geheimagent, Jedi, einer davon ein Sith, Wes, der unbedingt mit ihnen sprechen wollte... wie musste das auf ihn wirken? Weshalb hatte sie nicht vorher daran gedacht, was etwas in diese Richtung auslösen würde? Dieser Herzalarm... Panik? Als sie nun ihre Fühler nach ihm ausstreckte konnte Eowyn deutlich die Angst spüren, die Hilflosigkeit, und kurz fragte sie sich, weshalb ihr das vorher nicht aufgefallen war - zu abgelenkt? Unwichtig.
Der Geheimdienstler war natürlich von Ians Frage überhaupt nicht begeistert. Kein Wunder... Sie beließ eine Hand an Ians Knie, während sie sich halb umdrehte und sich bereit machte, Ian falls nötig zu verteidigen, wenn er beginnen sollte, Ian verbal anzureifen. Glücklicherweise behielt Wes einen klaren Kopf - nur bei der Erwähnung von Ians Namen schloss Eowyn kurz die Augen. Ja, vermutlich hatte irgendeine Sektion des Geheimdienstes ohnehin schon längst von ihm gewusst, aber es war etwas anderes, ob etwas streng unter Verschluss war oder nicht. Doch über kurz oder lang war dies wohl abzusehen gewesen. Sie selbst hatten dafür gesorgt, als sie die Nutzung seines Namens nicht gleich bei der Geburt unterbunden hatten, doch ausnahmsweise machte Eowyn sich keinen Vorwurf. Andere Dinge waren wichtiger gewesen, und sie würden einfach hoffen müssen, dass dieser Name nicht aus diesen Mauern drang. Oder zumindest nicht bis nach Bastion. Eins nach dem anderen...
Immerhin schien Wes ihr in dem Sinne zu vertrauen, dass Ian keine Gefahr war - wenn auch vielleicht nicht hundertprozentig, was Eowyn ihm auch nachsehen konnte. Und außerdem war sie dankbar dafür, denn so hatte sie Zeit, sich ein wenig in Ruhe um Ian zu kümmern und ihn zu beruhigen, falls Wes' Worte das nicht schon getan hatten. Vielleicht war das sogar seine Absicht gewesen... wer wusste das schon?


Die vier entfernten sich, und Eowyn drehte sich wieder zu Ian um, der nicht sonderlich beruhigt aussah und sich so auch nicht anfühlte. Alles ist gut, Ian, beeilte sie sich zu sagen, bevor sie sich endlich, ein Stöhnen unterdrückend, aus der Hocke erhob (wurde sie etwa tatsächlich alt?) und rechts neben ihm auf die Bank setzte. Die rechte Hand noch immer auf seinem Oberschenkel, griff sie mit der linken nach seinem Kinn und drehte es sanft zu sich hin. Alles ist gut, wiederholte sie ernst und blickte ihm in die Augen. Niemand ist hier, um dich auszuliefern, reiner Zufall. Wes wollte nur mit mir darüber sprechen, was ich von dir halte, ich habe keine Ahnung, wer die drei anderen sind. Sie lächelte ein wenig. Und da du weißt, dass ich da nur so gut wie Gutes zu berichten habe... Ihr Lächeln verschwand wieder und ernsthaft fuhr sie fort. Er glaubt mir, Ian. Zumindest so weit, wie er es kann, du weißt, dass er dir nicht blind vertrauen darf und auch nicht wird. Er wird dich aber nicht ausliefern, das hat niemand vor. Sie ließ Ians Kinn los und legte ihre Hand sanft auf seine Wange. Falls jemand sie sehen sollte - Wes wusste Bescheid, sie hatte ihre Aufgabe abgegeben... was interessierte es nun, wenn jemand sie sah? Ian brauchte ihren Zuspruch, und alles andere war nicht wichtig. Er wird etwas unternehmen, wegen des Virus'. Er will aktiv werden. Du wirst endlich etwas tun können, hörst du? Eindringlich sah sie ihn an. Diese Angst, dass er ausgeliefert werden konnte... Sie musste etwas dagegen tun. Rehabilitation... Was Wes gesagt hatte, kam Eowyn wieder in den Sinn, aber sie würde sich hüten, Ian so etwas zu sagen, genauso wie die Möglichkeit, dass er eventuell keinen Aufpasser mehr haben würde. Doch sie musste ersteres wieder aufs Tablett bringen, sobald es möglich war. Diese Angst zermürbte ihn, und selbst wenn sie ihn nicht lieben würde, selbst, wenn sie nur als Jedi dachte, dann würde sie sehen, dass dies nicht helfen würde. Irgendwann würde er zerbrechen, und dann würde die Quelle wichtiger Informationen, wie Wes ihn genannt hatte, nicht mehr da sein.
Du kannst also wieder ruhiger atmen, in Ordnung?, fragte sie leise und bewegte ihre Hand von seinem Bein zu seinem Herz. Das hier sollte noch ein wenig länger schlagen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Gänge - allein und im Quarantäneanzug

Kaum jemand achtete auf sie und Alisah war das im Moment ganz recht. Der Schwebestuhl trug sie langsam die Gänge entlang und auch wenn es wohl nach außen so wirkte als habe sie ein Ziel, lies sie sich doch völlig ohne dies treiben. Ein Teil ihrer Aufmerksamkeit war, wie immer seit der Geburt, in der Macht auf ihr Kind gerichtet und sie wusste aus diesem Grund, dass es ihm so gut ging, wie es im Moment möglich war.
Der ganze Rest ihres Bewusstseins hing allerdings einem äußerst kleinen Kreis der Gedanken nach, der doch so viele Entscheidungen barg.
Wie würde es weiter gehen?
Würde sie wirklich ganz gesund werden?
Würde sie das Glück haben ihr Kind aufwachsen zu sehen?
Sollte sie vielleicht ein paar Holoaufnahmen für ihn machen falls sie doch nicht... ?
Im Moment ging es ihr gut und sie würde auf dem Holo nicht so krank aussehen. Sie könnte ihm von sich erzählen, davon wie sie aufgewachsen und was ihr wichtig war. So würde sie ihm sagen können wie sehr sie ihn liebte und das sie in der Macht immer über ihn wachen würde, selbst wenn sie nicht mehr körperlich da wäre.
Es versetzte ihr einen Stich, darüber nach zu denken, dass ihr Kind ohne sie aufwachsen könnte und so entschied sie zwar das sie eine solche Aufnahme machen wollte, verschob die Ausführung jedoch auf später, denn da war noch etwas dass sich immer stärker in den Fokus ihrer Gedanken schob!
Das was Wes gesagt hatte bevor er los musste. Sein Angebot!
Padawan!
Sie!
Sein Padawan!
Noch immer musste sie sich wieder und wieder ins Gedächtnis rufen, dass er das wirklich gesagt hatte. Sie, die Abtrünnige, das Sith-Prinzesschen, die Schülerin des Imperators, die verstoßene Tochter, die ungeliebte Schwester...
Unbemerkt wandelten sich ihre Gedanken und eine tiefe Zornesfalten gruben sich in Alisah's Stirn als sie an die Ablehnung dachte, die sie erfahren hatte. Sie merkte erst, dass sie die Fäuste ballte, als ihre Hände zu schmerzen begannen. Erschrocken öffnete sie sie und verscheuchte die düsteren Gedanken die sich in ihr anstauen wollten. Sie durfte nicht so denken und hier lehnte sie auch keiner ab! Aber andererseits, stimmte es nicht doch irgendwie? Wenn allein diese Gedanken sie schon so wütend machten, sollte man ihr da nicht eher misstrauen? Sollte sie dann wirklich Padawan werden? War es nicht gefährlich? Oder war es gefährlich es nicht zu werden? Wenn ein Rat ihr Meister würde, könnte er es im Blick behalten und so wie sie Wes kennen gelernt hatte war er jemand dem sie vertrauen könnte. Außerdem war er auch Radan's Meister und verstand wohl auch die Bindung zwischen ihr und ihm.
Aber wie würde es Padawan zu sein und gleichzeitig Mutter. Was würde mit Kyran... was wenn sie auf Missionen mussten. Ihn allein im Orden lassen... Niemals! Sein Vater, sie würde ihn bei Radan lassen können. Aber was wenn er auch los musste?
Das musste sie mit Wes besprechen...
Langsam zog ein Lächeln über Alisah's Gesicht. Es mit Wes besprechen? Wenn sie das dachte, dann hatte sie sich doch eigentlich schon entschieden... Na ja zumindest tendierte sie in eine Richtung, die sie zwar auch zweifeln lies, aber vor allem Hoffnung erweckte. Hoffnung von der sie sich noch vor Kurzem niemals zu träumen gewagt hatte. Hoffentlich wurde sie dem Vertrauen gerecht das man ihr entgegen brachte.
Nein, kein Zweifel, keine dunklen Gedanken. Das sagte sie sich immer wieder und trotzdem hörten ihre Gedanken nicht auf sich immer weiter um das Thema zu drehen bis sie ihren Schwebestuhl, völlig in Gedanken, auf eine riesige Terrasse lenkte und sich mit einem Mal ein weiter Garten vor ihr öffnete.
Umwerfend, es war einfach ein umwerfender Anblick der nur übertroffen wurde von dem Gefühl der geballten lebendigen Macht die hier fast physisch greifbar schien.
Mit offenem Mund verharrte Alisah und alle Grübeleien waren verschwunden. Da war einfach nur noch dieses überwältigende Gefühl ein winziges Teilchen einer so großen, so wunderbaren Sache zu sein.


Coruscant, Jedi-Tempel - Gänge - allein und im Quarantäneanzug auf einer Terrasse mit Ausblick in den großen Garten
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Gärten| Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Skit, Ian, Wes und Eowyn

Höflich hielt sich Arkadi etwas zurück, er war hier im Tempel ein Fremder. Die Jedi, so sehr sie auch von vielen bewundert wurden, lebten mehr oder weniger in ihrer eigenen Welt und sie hatten ihre eigenen Regeln und Rituale, die für einen Außenstehenden wie ihn nicht leicht zu durchschauen waren. Darin unterschieden sie sich nicht unbedingt von anderen Organisationen, er wusste aus seiner Erfahrung während Heimaturlaubs sehr gut, wie fremd einem die Normalität vorkommen konnte. Zumindest konnte er in der momentanen Situation gewisse Hierarchien erkennen, Wes war offenkundig der Entscheidungsträger und der Agent vermutete angesichts der Unterhaltung, die die blonde Frau mit ihm geführt hatte, als sie eingetroffen waren, dass es sich bei ihr um eine ihm unterstellte Jedi handeln musste. Vielleicht seine Schülerin? Nein, dafür war sie wohl zu alt. Möglicherweise war sie eine Art Beraterin.

Arlen wiederum war ein Ritter, kein Meister, wie der Jedi-Rat mit einem Augenzwinkern erklärte. Ein wichtiger Unterschied, zumindest klang es trotz des freundlichen Tons so. Also nickte Arkadi stumm und merkte sich diese Tatsache für die Zukunft, es war wichtig, über die Leute Bescheid zu wissen, mit denen er zusammenarbeitete, und es würde ihm auch helfen, sich mit dem rothäutigen Jedi zu koordinieren. Allzu viel Einfluss hatte Arlen im Orden vermutlich noch nicht, doch sprach die Tatsache, dass er mit Skit einen Padawan angenommen hatte dafür, dass seine Vorgesetztem ihm trauten und ihn für fähig hielten, eine Einschätzung, die der ehemalige Soldat teilte. Allerdings konnte er nicht erwarten, dass auf das Wort eines Ritters hin signifikante Ressourcen bereit gestellt würden, diese Entscheidung lag bei höherrangigen Jedi.

Rat Janson machte einen kooperativen Eindruck und äußerte die Ansicht, dass ein Verbindungsoffizier notwendig war, um den langen Dienstweg nach Lianna zu umgehen. Der NRGD stand auf Coruscant unter enormen Druck, in den Behörden und der Bevölkerung gab es nicht wenige Sympathisanten und Kollaborateure des Imperiums und mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit war auch der IGD auf dieser Welt aktiv. Allein schon die Sicherheitsüberprüfungen und Entfernung von potentiellen Risiken wären schon unter normalen Umständen eine Mammutaufgabe, und der Virus verschlimmerte die Lage noch zusätzlich. Rechtliche Beschränkungen und das begrenzte Budget des Geheimdiensts sorgten dafür, dass er seine Aufgabe nicht so erfüllen konnte, wie er es gerne täte.

Der blonde Mensch vertrieb rasch seine Frustration, es brachte nichts, sich darüber zu beklagen. Sie mussten eben mit dem zurechtkommen, was sie hatten. Zumindest vorerst.


„Dann sind wir der selben Meinung. Mit mir vor Ort wird die Kommunikation und Absprache einfacher und schneller erfolgen.“


Stimmte Arkadi zu. Sie hätten sich weiter unterhalten, aber da war dieser Ian und sein besorgtes Verhalten, das den Agenten misstrauisch gemacht hatte, und dieses Misstrauen wuchs, je länger er den dunkelhaarigen Mann aus seinen kühlen blauen Augen ansah. Es dauerte einen Moment, bis Wes antwortete, und diese Antwort sorgte beinah dafür, dass er die Fassung verlor, nur mit Mühe behielt er seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle und verhinderte, dass er instinktiv nach einem nicht vorhandenem Blaster griff. Ian Dice war kein Jedi, der gegen irgendeine Regel verstoßen hatte, nein, er war ein Sith! Ein Überläufer, so sagte der Rat, und angeblich keine Gefahr, sondern eine Quelle wertvolle Informationen. Arkadi blieb die Spucke weg und er funkelte den angeblichen Überläufer kurz an, schwieg aber und folgte Wes und den anderen.

Diese Enthüllung hatte eine enorme Tragweite. Ein Sith, ein Mitglied des dunklen Ordens, der im Imperium die Fäden zog, hier auf Coruscant. Wenn der Mann wirklich genuin übergelaufen war, dann waren seine Informationen enorm wertvoll, doch bei Arkadi schrillten sämtliche Alarmglocken. Sith waren extrem mächtig und gefährlich und Meister der Täuschung und Manipulation, er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sie seinen Kameraden mit bloßer Gedankenkraft das Genick gebrochen oder sie dazu gebracht hatten, aufeinander zu schießen. Bilder und Erinnerungen fluteten hoch und die Geheimdienstberichte, in denen vor den Angehörigen des dunklen Ordens gewarnt wurde und in denen geraten wurde, die Konfrontation mit ihnen wann immer möglich zu meiden.

Nun in einem Teil des Gartens, in dem sie vor neugierigen Augen und Ohren geschützt waren, wünschte Wes den Bericht zu erhalten, doch Arkadi trat trotz seiner Achtung vor den Jedi einen Schritt vor, die Hände hinter dem Rücken verschränkt blickte er besorgt ihn Richtung Ian. Seine Stimme blieb ruhig, war aber von einer gewissen Dringlichkeit erfüllt.


„Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss dieses Thema sofort ansprechen. Dort drüben befindet sich ein angeblicher Überläufer und er wird nicht bewacht? Was für Maßnahmen wurden getroffen, um zu verhindern, dass er flieht oder jemanden angreift?“


Die Vorstellung, dass der Sith seine Gedanken gelesen hatte, während er in seiner Nähe gewesen war, machte Arkadi nervös. Er war nur ein Lieutenant und seine Sicherheitsfreigabe entsprach diesem Rang, doch besaß er Informationen über die Suche nach den Ursprüngen des Virus und die Mission mit Arlen, die auf keinen Fall in falsche Hände gehörten. Arkadi sah nirgends bewaffnete Wachen oder Droiden und auch keine Jedi, die den Sith absicherten. Vielleicht waren die Maßnahmen ja so gut verborgen, dass er sie nicht erkennen konnte, doch das bezweifelte er. Kurz holte der Agent etwas Luft.


„Mir ist das Vorgehen der Jedi, was Überläufer angeht, nicht geläufig, aber der Geheimdienst wird auf eine Überprüfung dieses Mannes bestehen. Und ich muss dringend darum ersuchen, dass er streng bewacht wird. Er wäre nicht der erste, der sich als Überläufer ausgibt, um Informationen zu sammeln oder Sabotage zu betreiben.“


Arkadi hatte hier keinerlei Befehlsgewalt, doch schmeckte ihm die Situation überhaupt nicht und darum hoffte er auf eine gute Erklärung. Misstrauen war etwas, das Lebewesen am Leben hielt in dieser Galaxis voller Verrat und Hinterlist.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Gärten| Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Skit, Wes, weiter weg: Ian und Eowyn
 
OCC: Die Uhrzeit sagt alles^^

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Wes, Eowyn, Arlen, Arkadi, Skit

Ian wünschte sich die nötige Gelassenheit und die Stärke, der Wahrheit mit gestrafften Schultern entgegen zu blicken. Doch er wurde nicht Herr über seine Ängste und all seine Anstrengungen, die Vergangenheit nicht mit der Gegenwart verschmelzen zu lassen, verliefen im Sand oder stürzten ab, wie einst die Sandkorn. Die Befürchtung, Wes könnte Eowyn ins Gewissen geredet haben, die Angst dem Tod bald doch ins Auge zu blicken, die Hilflosigkeit, die obsiegte – all das ließ Ian schwach und elend fühlen, machte ihn blind dafür, etwas wahrzunehmen, das ihm vielleicht Aufschluss gegeben hätte. Und noch immer ignorierte Wes seine Frage, selbst der Agent sprach Ian nicht direkt an, ignorierte ihn, genau wie Wes es getan hatte. Stattdessen wollte der Mensch wissen, wer Ian war, fragte, ob es sich bei ihm um ein Sicherheitsrisiko handelte, beäugte ihn voller Misstrauen. Wie hätte der Dunkelhaarige sich so beruhigen können? Wie, wenn die Unsicherheit anschwoll? Stellte er nicht tatsächlich ein Sicherheitsrisiko dar? War er nicht wirklich so etwas wie eine tickende Zeitbombe? Stellte er nicht schon allein deshalb eine Gefahr dar, da Allegious nach ihm suchen und ihn letztendlich sicher finden würde? Brachte er damit nicht mindestens Eowyn in Lebensgefahr? Er war so unachtsam mit der Nennung seines Namens gewesen… Sein Name, der erneut fiel, ein Name, den Ian so lange hatte vergessen wollen, dass er jetzt, da er laut von einem anderen genannt wurde, seltsam fremd in seinen Ohren klang. Ian Dice. Ein Sith-Überläufer? Eine wertvolle Ressource und Quelle wichtiger Informationen? Das Gesicht des Dunkelhaarigen blieb ausdruckslos, das zu viel an Empfindungen spiegelte sich als absolute nichtssagende Maske in seinem Gesicht wieder. Starrte er Wes an oder Du(r)val? Saß er selbst überhaupt noch auf der Bank? Erneut drohte Ians Außen zu verschwinden, wieder änderte sich sein Sichtfeld, was scharf und deutlich gewesen war, wurde unscharf und verschwamm.

Allesistgutian.

Ian verstand die Worte kaum, die zwar an sein Ohr drangen, doch seinen Verstand nicht erreichten. Das, was gesprochen wurde, war ebenso verschwommen oder hatte überhaupt jemand etwas gesagt? Weshalb gelang es ihm nicht, sich endlich m Riemen zu reißen? Coruscant. Bastion. Ysim. Wes. Alles schien das gleiche zu sein, unterschiedliche Orte, gleiche Ausgangspunkte. Und wenn sich auch nur die Namen unterschieden so blieb das Gefühl keinen Einfluss nehmen zu können. Nichts tun zu können. Die Angst wurde nicht abgelöst, nicht einmal von Wut, da war nicht im Entferntesten das Gefühl davon. Dabei wäre Wut so viel einfacher aufzuhalten gewesen. Ein aktives Gefühl, an Stelle dieser Passivität, dieser Gefangenschaft in sich selbst. Den Blick starr geradeaus gerichtet, mit erweiterten Pupillen, regte sich Ian nicht mehr, nahm sei klopfendes Herz nicht mehr wahr und endlich, endlich machte etwas anderes der Angst Platz. Etwas, das die Angst dämpfte, das sie weg schob. Etwas, das wie nichts war. Und nichts war so viel besser. Nichts war gut und nichts hatte ihm schon oft geholfen. Nichts war die Erlsöung.
Doch es war nicht nichts, das ihn berührte und es war nicht nichts, das seinen Kopf drehte, es war nicht nichts, der ihn anblickte. Im Ersten Moment wollte Ian die Augen schließen, denn wenn er sich jetzt wieder fokussierte, kam alles zurück und Ian wollte nicht, dass genau das geschah. Er würde sich zu erschöpft, zu müde, zu angestrengt fühlen – mindestens etwas davon.

Alles ist gut.

Alles ist gut? So fühlte es sich nicht an und leise, kaum hörbar erhob Ian Widerspruch, um genau das zu sagen. „
So fühlt es sich nicht an.“ Nein, das tat es nicht und nur weil Wes ihn jetzt nicht auslieferte, bedeutete das nichts. Wertvolle Ressource. Wichtige Informationsquelle. War es zu pessimistisch, sich in der Sicherheit zu wähnen, dass eine Ressource, wenn einmal aufgebraucht, nutzlos wurde? Dass eine versiegte Quelle ebenso nicht mehr von Nutzen war? Ein Meister war nur so lange nützlich, bis der Schüler genug Kraft erlangte, um sich gegen ihn zu stellen. „Noch nicht“, ergänzte Ian also Eowyns Worte, die Stimme noch immer kaum mehr als ein Flüstern. Die nachfolgende Berührung Eowyns, ihre Hand auf seiner Wange, ließ ihn erschaudern und die Augen schließen. Er musste sich beruhigen und diese kleine Geste half und damit Eowyn nicht falsch interpretierte, legte er seine Hand für Sekunden an die ihre, sorgte so dafür, dass sie an seiner Wange verweilte, bis er seine Hand mit der ihren sinken ließ, ohne dabei los zu lassen. Als Ian die Augen wieder öffnete, zwang er sich zu einem Lächeln. „Sag das nicht mir“, meinte er dann, als das Lächeln zumindest ein wenig echt wurde. „Es ist eher so, als würde mein Körper gerade wenig auf mich hören.“ Oder überhaupt nicht. „Ich dachte immer es würde schwer werden, gegen die Dunkle Seite anzukämpfen, aber manchmal…“ Er stockte, sah sie kurz an, überlegte, ob er wirklich weiter sprechen sollte. Dachte sie nicht, er sei der Starke, unerschütterliche? Hatte sie es nicht ähnlich formuliert? Leise seufzte er, ehe er den Satz wahrheitsgemäß beendete. „Manchmal glaube ich, es ist viel schwerer, gegen Angst zu bestehen.“ Dabei verschwand seine Angst vielleicht, wenn man ihn endlich darüber aufklärte, wie die Republik entschied, wenn man ihn nicht länger ignorierte.
„Ich glaube, du musst mir mehr über die Gepflogenheiten der Jedi erzählen. Darüber wie sie bestrafen, wie sie agieren.“ Denn Ian hatte keine Ahnung und dieses Unwissen machte seine Position nicht besser. „Ich verstehe sie nicht und wenn ich sie nicht verstehe, kann ich ihnen nicht trauen und wenn ich ihnen nicht traue,“ er stockte, sah Eowyn voller ernst an, „wie sollen sie das dann bei mir tun?“ Dann runzelte er die Stirn. „Und nur weil ich dich kenne, heißt das nicht, dass die anderen genauso so sind.“ Sie hatte von Zweifeln an den Jedi gesprochen, sie hatte ihnen schon einmal den Rücken gekehrt. Vielleicht auch, weil ihre Methoden nicht immer den ihren entsprachen?!


Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
[ Coruscant| Orbit | Militärfrachter | Laderaum | ²Lt Navalon & NPCs ]

Faith hatte kein gutes Gefühl. Letzte Nacht hatte sie kaum geschlafen. Die halbe Nacht hatte sie wachgelegen und sich ausgemalt, was ihnen bevorstehen würde. Wenn ihre Einheit in dieser angespannten Phase von Coruscant runterbeordert wurde, musste es sich um etwas Wichtiges handeln. Die Geheimniskrämerei, die bis zu diesem Zeitpunkt um diesen Einsatz gemacht wurde, kam ihr sehr verdächtig vor. Zunächst hatte sie sich gefragt, ob sich die Befehlshaber immer derart bedeckt hielten, egal wie banal die zu erledigende Aufgabe auch war, doch das gestrige Gespräch mit Lieutenant Both ließ sie daran zweifeln. Auch für ihn war diese Herangehensweise neu und höchst ungewöhnlich. Nun saßen an Bord des Frachters, der sie ins All bringen würde. Erst dort würden sie auf der militärischen Orbitalstation weitere Instruktionen bekommen und ihre neuen Kammeraden treffen.

Da beinahe ihr halbes Team ausgetauscht wurde, hatten Serek Both und Faith den Zug am Morgen antreten lassen, um ihnen den neuen Sachverhalt mitzuteilen. Sie alle versuchten die Fassung zu wahren, doch Faith konnte in ihren Gesichtern klar die Emotionen ablesen. Manche waren Enttäuscht, andere ratlos oder gar wütend. Alle gemeinsam waren sie verwirrt. Keiner konnte sich erklären, warum diese Maßnahme unternommen wurde, und als auch ihr Anführer Both, dem sie fast bedingungslos vertrauten, ihnen keine befriedigende Antwort geben konnte, waren ihre Emotionen nur schwer einzudämmen. Die beiden Wookiees vergaßen für einen Moment jede militärische Disziplin und beschwerten sich lautstark. Zwar verstand Faith ihre Sprache nicht, doch keiner hätte sich die Mühe machen müssen, zu übersetzen. Es war vermutlich nicht so, dass sie ihren Bataillonskommandeur zum freundschaftlichen Caff einluden. Der Cathar ließ ein grummelndes Fauchen ertönen und plötzlich entbrannte eine heiße Diskussion unter den Soldaten, in dem Begriffe wie offensichtlicher Rassismus, fehlende Transparenz in der Befehlsvergabe und imperiale Methoden fielen. Und das waren noch die halbwegs vernünftigen, jugendfreien Ausdrücke. Erst das Einschreiten des Master Sergeants Sula Autem, der als Bothan selbst von der Versetzung betroffen war, ließ die Diskussion verstummen. Er wirkte auffällig gefasst und brach eine Lanze für Both, in dem er alle daran erinnerte, dass ihr Lieutenant sicherlich mit aller Macht versucht hatte, dass Team zusammenzuhalten. Faith hielt sich unterdessen bewusst zurück. Sie war weiterhin nicht viel mehr als ein Fremdkörper in dieser verschworenen Einheit, auch wenn die Ereignisse der letzten Tage dafür gesorgt hatten, dass sie mit etwas mehr Respekt behandelt wurde.


So verloren sie einen Sluissi-Techniker und das Aufklärungsteam, das aus einem Cathar und einem Squib bestand. Außerdem zwei Sergeants, drei Corporals und sechs Privates. Übrig blieben neunzehn Menschen und eine Hapanerin, die daraufhin von Armenärzten unabhängig voneinander doppelt auf das C-Virus gecheckt wurden, ehe sie den Frachter betreten durften. Both hatte ihr gegenüber am Abend zuvor den Verdacht geäußert, dass es mit der Krankheit zu tun hätte, da Humanoide allem Anschein nach besonders ansteckungsgefährdet waren. Faith hatte diesen Gedanken zunächst unterstützt, sich später jedoch gefragt, warum sie die einzige Einheit waren, die aufgeteilt wurde. Ihnen blieb also weiterhin nichts anderes übrig, als abzuwarten was nun geschehen würde.


Aus den Transparistahlfenstern gegenüber konnte sie Coruscant beobachten, wie es sich entfernte, ehe die übergroßen Wolkenkratzer nicht viel mehr waren als eine homogene Masse, die sich über den gesamten Planeten erstreckte. Die verzerrte Stimme des Piloten rauschte aus einem veralteten Lautsprecher und kündigte an, dass sie in Kürze an die Orbitalstation andocken würden. Hunderte Kilometer entfernt durchzog eine dünne Linie aus kleinen Lichtern die Schwärze des Weltalls, dort wo vermutlich tausende Schiffe darauf warteten durch die Kontrollen gelassen zu werden. Wie immer wenn Faith zurück in den Weltraum kehrte, überkam sie schlagartig ein Gefühl der Unbeschwertheit. Das Gefühl eines Kindes, nur ein kleines Licht unter Billionen zu sein. Sie kam nicht umhin erneut zu bemerken, dass dies für immer ihre Heimat sein würde. Nirgends würde sie sich so zuhause fühlen, wie an Bord eines rostigen alten Frachters, Zentimeter kahlen Stahls von einer der tödlichsten Umgebungen entfernt, die es für Menschen gab.

Ein dumpfes Geräusch ertönte. Es wiederholte sich ein paar Mal und klang dabei wie ein Rancor, der mit einem riesigen Hammer weit über ihnen auf die Hülle des Schiffes einschlug. Sie waren angedockt. Lieutenant Both erhob sich und schritt in Richtung der Verladeluke, Faith folgte. Hinter ihr erhob sich ein Soldat nach dem anderen und gemeinsam schritten sie in Reih und Glied hindurch. Auf der anderen Seite wurden sie bereits erwartet. Ein Fähnrich der Flotte, offenbar ein Besatzungsmitglied der Station, nahm sie freundlich in Empfang. Both tauschte die üblichen Militärfloskeln aus, während Faith und alle anderen einfach nur ihren Mund hielten und stramm dastanden. Das war das erste, das Faith bei ihnen gelernt hatte. Die Klappe halten und strammstehen. Anschließend folgten sie dem Fähnrich im Gänsemarsch. Die Gänge der Station waren in einem sterilen Weiß gehalten, zu ihrer linken befanden sich ausladende Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten und einen großzügigen Blick auf Coruscant preisgaben. Die Station schien weit größer zu sein, als Faith erwartet hatte. Auf den Gängen begegneten sie unzähligen Uniformierten und Soldaten, hauptsächlich Marines, die sie missbilligend beäugten. Faith versuchte sich nichts anmerken zu lassen, hielt den Blick geradeaus gerichtet und folgte still ihrem Lieutenant. Nach einigen Minuten schritten sie in einen großen, runden Raum. Er war aufgebaut wie ein Hörsaal, mit einer Art Tribüne, auf der beinahe hundert Sitze platz fanden. Einige von ihnen waren bereits besetzt. Faith überschlug schnell die Zahl der anwesenden Köpfe, und kam in etwa auf die Anzahl, die dem Zug seit dem Morgen fehlte. Im Zentrum des Raumes befanden sich ein großer Holoprojektor, ein Pult und an seiner Seite weitere Stühle. In der Nähe des Projektors warteten weitere Militärangehörige. Flotte und Armee waren hochrangig vertreten, dazu ein Humanoid dessen Uniform sie nicht zuordnen konnte.
„Geheimdienst“, flüsterte irgendjemand hinter ihr. Die Unbeschwertheit, die ihr der Anblick des Weltalls vor wenigen Minuten noch beschert hatte, war schlagartig verschwunden. An ihrer statt kribbelte ein merkwürdiges Gefühl von Nervosität in ihr.

[ Coruscant| Orbit | Militärische Orbitalstation | Großer Briefingraum | ²Lt Navalon & NPCs ]
 
Sorry @ all für die lange Wartezeit. :/

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Markus, Talery, Brianna und mehrere NPCs


Eli meinte Stolz in der Stimme ihrer gefiederten Gegenüber zu hören, als sie sich vorstellte. Die Caamasi nannte sich Talery Itkles ein mindestens genau so merkwürdiger Name, wie auch die Erscheinung selbst. Talery äußerte, dass sie eine der letzten ihres Volkes war, und die einzige bekannte Jedi. 'Eine Außenseiterin also' Die Alderaanerin erkannte diese Eigenschaft auf Anhieb in sich selbst wieder. Sie war nichts besonderes und schon gar nicht von einer aussterbenden Spezies, doch war auch Eli eine Außenseiterin, niemals beliebt gewesen, selten hatte sie jemand gekannt. Talery war sehr redselig, was der Padawan von Markus sehr gefiel. Das erste Gespräch was über das Nötigste hinaus ging. Auch andere anwesende Jedi interagierten mit der Gefiederten und eine deutete an, dass sie behiflich sein konnte. Sicher eine Auszeichnung für die Schülerin. Eifrig stieg sie in die Unterhaltung ein und äußerte höflich

"Die Freude ist ganz meinerseits." doch mochte die Alderaanerin die derart förmliche Umgangsweise eher weniger, sie beschloss ihrer Gegenüber das du anzubieten, auch wenn sie sich nicht lange kannten. War der Jedi-Orden doch eine Art gigantische Familie, oder zumindest vergleichbar mit einer Firma, in der es einfach Standard war, sich ohne weiteres, und ohne Absprache, das du anzubieten. "Sehr gut, können Sie die Seuche mit Ihren Kräften heilen?" Eli war ganz erpicht darauf eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, obwohl sie sie im Grunde schon kannte. "Ach und nebenbei, du ist für mich völlig okay." Zwinkerte die Alderaanerin.

"Und nein, ich habe leider nicht von den diplomatischen Fähigkeiten der Caamasi gehört." ergänzte Elise. Generell wusste sie nicht viel über die verschiedenen Völker der Galaxis.

"Ja, wir haben von der Gefahr gehört, die für Menschen ausgeht. Trifft das für Caamasi genau so zu? Ich will mich nicht aus der Affäre ziehen, doch ich habe leider keinerlei Fähigkeiten, andere zu heilen, deswegen werde ich mich von alles und jedem so fern wie möglich halten." Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht Elise'. Es war ein trauriges Thema, doch brachte Trauer aktuell niemanden irgendwie weiter. Der plötzliche Themawechsel Talerys kam Eli gerade recht.

Die Schülerin schaute kurz zu ihrem militärischen Meister, der gerade eine Ansage in typischer Markus-Manier machte.

"Wie kommt es, dass hier niemand darauf achtet, wer sich wo aufhält? Die Sicherheitsvorkehrungen müssten doch immens sein, bei derartigen Umständen!"

Die Alderaanerin entrann sich ein weiteres Grinen, doch erstickte sie es, indem sie kurz nach unten schaute. Talery führte das Gespräch fort und Eli verlagerte ihre Konzentration zurück auf ihre Padawankollegin.

"Ich stamme von Alderaan, ein toller Planet. Am besten sind die Berge im Frühjahr, wenn alles beginnt zu blühen." Ein Schnaufen folgte bei dem Gedanken an die Heimat. "All zu lange ist es noch nicht her. Wir haben seit..." die Alderaanerin kratzte sich am Kopf und überlegte kurz. "Ist vielleicht ein halbe Jahr her, plus/minus." Eli wusste es wirklich nicht genau.

"Warst du ein Jüngling? Wie kamst du zu Meisterin Kae?"

Eli hätte sich noch stundenlang mit Talery unterhalten können, doch Markus deutete an, dass es weitergehen musste. Die Alderaanerin hatte zwar keine Ahnung wohin, und was als nächstes passieren würde, aber offensichtlich hatte der Corellianer neue Anweisungen bekommen oder einen Hinweis, wo das Schüler-Meister-Gespann von Nutzen sein konnte.

Die Alderaanerin zuckte mit den Schultern.

"Tut mir leid, Talery It'Kles aber anscheinend müssen wir weiter. Hoffentlich könnt ihr was ausrichten. Hat mich sehr gefreut, bestimmt sieht man sich mal wieder."

"Auf Wiedersehen, Meisterin Kae."


Eli verabschiedete sich von der Padawan und ihrer Meisterin. Das Gespräch musste auf ein anderes Mal verschoben werden. Als Eli und Mark die Tür der Krankenstation passiert hatten und der Droide seine Arbeit abgeschlossen hatte, kam die Schülerin auf den Meister zurück.

"Was ist passiert? Wie geht es weiter?" Eli hatte nichts mehr von dem Gespräch zwischen Brianna und Mark mitgeschnitten. Sie war neugierig, wie neuste Erkenntnisse den Weg der beiden beeinflussten.

"Wo gehen wir hin?"

Schnellen Schrittes gingen Meister und Schüler viele Gänge entlang, Etage um Etage.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Markus, Talery, Brianna und mehrere NPCs
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Lazarett – Chesara und Okin-

Okin hörte gespannt Chesaras Antwort zu. Sie war schon mehreren Sith begegnet, die zumindest versuchten sich von der dunklen Seite abzuwenden. Ian war also kein Einzelfall. Das wunderte den Coruscanti doch ziemlich, dass scheinbar einige Sith die Seite wechseln wollten. Das passte für Okin irgendwie nicht so richtig in sein Bild von den Sith. Es wunderte Okin dagegen wenig, dass Chesara nicht vollkommen überzeugt schien, ob sich Ian langfristig bessern konnte, und Bedenken hatte, dass er in alte Muster zurückfiel, selbst wenn er sich jetzt gerade ändern wollte. Der Psychologe hatte in einem Gespräch mit Ribanna bereits ähnlich erwähnt.

„In diesem Punkt muss ich dir leider Gottes vollkommen zustimmen. Es ist nicht leicht sich so grundlegend zu ändern.“

Chesara meinte, dass sie eventuell mit Ian sprechen sollte, um sich über die Heilung auszutauschen. Auch wenn dieses Argument ziemlich logisch klang, hatte Okin durchaus das Gefühl, dass dies nicht der einzige Grund war, warum sie ihn über Ian befragt hatte. Er war aber nicht in der Position um in diesem Fall weiterbohren zu können. Außerdem hatte Chesara sofort einen Auftrag für ihn. Sie brauchte dringend einen Kurier, der Blutproben in den Tempel brachte. Außerdem sollte er sich, wenn er dort war, zu einem Jedi ausbilden lassen. Im allerersten Moment war Okin etwas verdutzt und unschlüssig. Wollte er das wirklich tun? Wollte er wirklich ein Jedi werden? Er war zwar vor ein paar Tagen zu den Jedi gegangen, um von ihnen zu lernen, aber das wollte er eigentlich nur, weil er seine Familie retten wollte. Aber nun? Teilte er wirklich genug mit den Jedi, um einer von ihnen zu werden? Da war er sich überhaupt nicht sicher. Aber er hatte nun mal diese Gabe, die sich aktuell eher wie ein Fluch anfühlte. Und wenn er endlich wieder Herr seiner eigenen Gefühle werden wollte, brauchte er wohl jemanden, der ihn unterweisen konnte, wie er diese Fähigkeiten kontrollieren konnte. So war es vermutlich das Beste, wenn er sich dem Schicksal fügte und ein Jedi werden würde. Er nahm die Blutproben an sich und verabschiedete sich von Chesara.

„Ihr könnt auf mich zählen. Ich werde gleich zum Tempel aufbrechen. Ich danke dir für deine Unterstützung und werde auch deinen Rat befolgen, was die Ausbildung zum Jedi betrifft. Auf ein Wiedersehen unter hoffentlich etwas besseren Umständen .“

Viele Stunden später kam Okin wieder am Jedi-Tempel an. Der Weg vom Lazarett zum Tempel war zwar kürzer gewesen als der Weg von seinem alten zu Hause dorthin, aber er war trotzdem noch sehr anstrengend. Er hatte aber Glück gehabt, dass er bei den Viruskontrollen an der Grenze zur oberen Ebene relativ schnell an die Reihe genommen wurde. Es hatte seine Vorteile, wenn man als Bote einer Jedi-Rätin diente. Okin wollte, sobald er im Tempel war, die Blutproben so schnell wie möglich an einen Jedi-Heiler weitergeben, am besten an Eowyn. Er konnte sich noch allzu gut an die Predigt von Eowyn und Ian erinnern, als er sich ein paar Blutproben aus dem Labor besorgt hatte. Auf eine Wiederholung konnte er also gut verzichten.

Da er aber nicht genau wusste, wo er Eowyn finden konnte, entschied er sich zuerst einmal in den Bereich der Krankenabteilung zu gehen. Dort hatte er bestimmt keine schlechten Chancen, sie zu finden. Und wenn nicht, gab es dort bestimmt genug andere Jedi-Heiler. Wenige Minuten später war er in einem der großen Säle der Krankenabteilung angekommen. Der Coruscanti war schon etliche Meter bevor er das Krankenabteil betreten hatte, wieder von den negativen Gefühlen der kranken Patienten übermannt worden. Er hatte es immer noch nicht geschafft, dass er dies besser kontrollieren konnte. So hielt er schnell Ausschau, ob er ein bekanntes Gesicht entdecken konnte. Dies war jedoch leider nicht der Fall. Sein Blick blieb aber kurz bei einer Gruppe von Personen (Brianna, Talery, Elise, Markus) hängen, von denen eine (Talery) eine vogelartige Kreatur zu sein schien. Okin war immer wieder erstaunt, wie viele unterschiedliche Arten es doch in der Galaxis gab, die so vollkommen anders als die Menschen aussahen. Er wand seinen wieder Blick ab. Er wollte möglichst schnell das Krankenabteil wieder verlassen. Er war von der Reise völlig erschöpft und konnte daher den fremden Gefühlen noch weniger als sonst entgegensetzen.

Der Psychologe erkundigte sich dann bei einem der Droiden, ob er wisse, ob sich Jedi-Meisterin Eowyn irgendwo in der Krankenabteilung aufhalte. Der Droide antwortete ihm, dass er nicht genau wisse, wo diese sei, aber dass sie sich seines Wissens nach aktuell nicht im Krankenabteil befand. Als Antwort auf Okins nächste Frage, an welchen anderen für Heilung zuständigen Jedi er sich wenden könnte, deutete der Droide auf die Gruppe mit der vogelähnlichen Gestalt und meinte, dass er sich an die Jedi-Ritterin Kae und ihre Padawan It´Kles wenden könne. Okin marschierte auf die Gruppe zu, von der sich scheinbar ein Mann und eine Frau (Elise und Markus) gerade verabschiedet hatten.

„Entschuldigung. Jedi-Ritter Kae und Padawan Talery, darf ich Sie kurz stören. Ich wurde von der Rätin ChesaraSyonette hierher geschickt, um ein paar wichtige Blutproben in d..“

Okin zuckte unwillkürlich vor Schmerz zusammen. Ein plötzliches sehr starkes Schmerzgefühl irgendeines Patienten hatte ihn überrascht. Der Patienten litt an Höllenqualen. Und wie bei diesem Patienten schien auch in Okins Körper jede Faser förmlich zu brennen. Es kostete den Coruscanti alle Mühe auf seinen Beinen stehen zu bleiben. Der Patient war wohl seinem Ende sehr nahe. Vermutlich würde ihn niemand mehr retten können. Was bei diesen Schmerzen vielleicht aber auch eine Gnade wäre.

- Coruscant – Jedi-Tempel – Krankenstation –Okin, Talery, Brianna und mehrere NPCs
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt

Eowyn war sich im ersten Moment nicht einmal sicher, ob Ian sie hörte, aber dann kam seine Antwort, leise, so leise, dass sie die Ohren spitzen musste, um ihn zu verstehen.
"So fühlt es sich nicht an."

Sie verkniff es sich, auf der Lipppe herumzubeißen. Hätte sie gewusst, dass Ian so reagieren würde, sie hätte ihn niemals alleine gelassen... Aber der Schaden war angerichtet, Ians Sorgen und Ängste vom Untergrund wieder zurück, und wenn jemand sich mit Sorgen auskannte hier in der Nähe, dann wohl sie... Aber sie konnte nichts anderes tun, als ihm gut zuzureden, ihm zu erklären, dass nichts geschehen würde. Was sollte sie auch sonst tun? Ihm versprechen, dass alles gut werden würde? Natürlich.
Doch auch diese Taktik schien nichts zu helfen, kein bisschen. Er glaubte ihr nicht... war davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Jedi ihn ausliefern würden, und jetzt wünschte Eowyn sich nicht nur, ihn nicht alleine gelassen zu haben, sondern wenigstens darauf zu bestehen, dass Wes zuerst mit Ian sprach. Aber sie hatte gedacht, es wäre besser, wenn sie sich erst einmal in Ruhe um Ian kümmerte, so dass er etwas gelassener sein würde bei diesem Gespräch - doch da hatte sie sich wohl geirrt. Sie zumindest war nicht in der Lage, ihn zu beruhigen.
Noch während sie überlegte, was sie sonst tun konnte, reagierte Ian endlich mit mehr als düsteren Worten, seine Hand landete auf der ihren - auch jetzt noch jedes Mal ein schönes Gefühl - und es gesellte sich ein halbes Lächeln hinzu... war das wirklich ein Fortschritt? Nicht wirklich. Doch er war erstaunlich offen zu ihr; wenn sie befürchtet hatte, dass Ian sich nun in sich selbst zurückziehen würde, dann hatte sie sich geirrt. Aber mit jedem weiteren Wort fühlte Eowyn sich hilfloser. Die Angst wog schwerer als die dunkle Seite? Die Vorstellung, was Ian momentan durchmachte, zerrte an ihr, und sie wollte nichts lieber, als ihm zu sagen, was Wes ihr vor wenigen Minuten erzählt hatte. Doch wenn sie ihm nun Hoffnung gab, nur damit sie später wieder zerstört werden würde, würde sie alles noch viel schlimmer machen. Da öffnete er sich ihr, einer dieser seltenen Momente, und wie immer hatte sie keine Ahnung, wie sie ihm helfen konnte. Und zum hundertsten, tausendsten Male fragte sie sich, weshalb es so schwer sein musste. Weshalb sie nicht einfach gemeinsam zufrieden sein konnten. Weshalb Ian so leiden musste. Weshalb, weshalb, weshalb...

Bevor sie auch nur
irgendetwas sagen konnte, wechselte Ian halb das Thema - er meinte wirklich, das würde ihm helfen? Eowyn war sich dabei nicht sicher. Würde er nicht überall etwas finden, das ihn noch mehr ängstigte? Sie zögerte, sah Ian ein paar Augenblicke mit sich selbst kämpfend an, bevor sie schließlich den Kopf schüttelte. Ich weiß wieder einmal nicht, was ich sagen sollte, sagte sie leise und blickte auf die Hände, die sich noch immer berührten. Ich will dir helfen, ich will dir so sehr helfen... ich will auch, dass es endlich vorbei ist. Für dich, damit du endlich wieder... atmen kannst. Und wenn jemand weiß, wie es ist, gegen Ängste zu kämpfen, dann wohl ich, aber ich kann das alles nicht vergleichen. Es ist... Ian, ich will für dich da sein. Drängend sah sie ihn an. Nein, ich bin für dich da. Immer. Vergiss das nicht, in Ordnung? Und wir werden da irgendwie gemeinsam durchkommen. Glaube mir, Wes hat nicht vor, dich auszuliefern. Er ist einfach nur... er hat viel zu tun, weißt du? Er ist gerade vielleicht nicht ganz er selbst, der Virus zerrt an allen... Deshalb hat es wohl gedauert. Es gibt viel zu wenige Jedi hier, und erst Recht zu wenige Räte. Der Geheimdienstler, das ist reiner Zufall. Und das sage ich dir als Jedi.
Eowyn versuchte sich an einem leichten Lächeln und betonte noch einmal, während sie seine Hand fest drückte: Es ist alles in Ordnung. Es wird alles in Ordnung sein. Ich glaube daran. Ich weiß es. Ganz einfach. Hörst du? Wahnsinnig hilfreich. Wie ein kleines Kind. "Schau, Schätzchen, es wird alles gut, die Bombenexplosion da hinten ist überhaupt nicht schlimm!" Aber wenn Eowyn sich etwas bewahrt hatte, dann war es die Hoffnung und der Glaube daran, dass die Jedi Ian nicht einfach ausliefern würden. Es war das einzige, woran sie sich wirklich hielt... und bisher hatte sie Recht behalten. Und nach dem, was Wes ihr gesagt hatte, hatte sie auch die Hoffnung, dass es dabei bleiben würde. Aber so sehr es sie langsam drängte, es ihm zu sagen - nein. Sie würde ihn nicht noch weiter aufregen.

Wie die Jedi bestrafen... Eowyn seufzte. Es ist schwer, das zu sagen, weißt du? Es kommt darauf an, um was es geht... In schwereren Fällen kann es einmal eine Degradierung geben, in ganz schweren Fällen einen Ausschluss... natürlich vielleicht auch eine Zusammenarbeit mit der Republik. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir etwas so extrem schwerewiegendes in den letzten Jahren hatten. Auch mal die Abnahme des Lichtschwertes. In leichteren Fällen... Überprüfungen, Missionsänderungen, was eben so möglich ist. Sie zuckte leicht mit den Schultern. Um ehrlich zu sein, mit so etwas hatte sie sich nie wirklich beschäftigt. Wieso auch, sie war kein Rat, sie hatte keine aufmüpfigen Padawane, und sie selbst hatte sich bis Nar Shaddaa nichts zu Schulden kommen lassen. Es ist nichts wirklich Schlimmmes, verstehst du? Ich weiß nicht, wie das auf Bastion gehandhabt wird, aber hier... wir reden miteinander. Wir versuchen, die Gründe zu finden. Die anderen Jedi... natürlich sind sie anders als ich. Das versteht sich von selbst, und jeder hat seine eigenen Vorstellungen. Aber im Grunde... Eowyn stockte. Wie sollte sie Ian das klarmachen? Im Grunde ist niemand wirklich herzlos. Im Grunde wollen wir alle nur das Beste für die Bevölkerung. Allerdings konnte der Weg dahin eben unterschiedlich sein.
War das klar genug? Nicht wirklich... aber wie sollte sie die richtigen Worte finden, jetzt, schnell, bevor Wes mit den anderen wieder zurückkam?

Die Jedi werden dich nicht hintergehen. Das weiß ich. Ich weiß, es ist schwer für dich, ihnen zu trauen. Nach allem... Sie schüttelte den Kopf. Jetzt sollte da eigentlich ein Aber kommen. Bloß - wie? Und auf welche Art? "Aber ich bin eine von ihnen, und du traust doch mir?" Ganz toll. "Aber nach und nach wird das schon!" Noch viel besser. "Aber du musst da jetzt einfach durch." Ganz grandios.
Aber gib nicht auf, sagte sie schließlich einfach nur schlicht, weil ihr wirklich nichts besseres einfiel. Weißt du, sie beginnen zumindest damit, dir nicht mehr zu misstrauen. Du bist hier auf Coruscant. Du bist unter meiner Bewachung, oder warst es. Du hast Kyran und Alisah und Sluuk gerettet, und Wes weiß das. Er wird dir zuhören und dir eine Chance geben, er ist ein guter Kerl; er muss dir misstrauen, das ist sein Job, aber wenn du ehrlich bist, dann... dann wird er dir auch glauben. Wie hilfreich sie wieder einmal war.
Sie - war - einfach - nicht - gut - in so etwas!!!
Alles, was sie herausließ, waren blöde Phrasen, aber sie würde zumindest nicht damit aufhören, wenn ihr nichts besseres einfiel. Noch einmal drückte sie Ians Hand und rückte dann ein wenig näher, so dass ihre Schultern sich berührten.
Es wird alles gut, flüsterte sie überzeugt, sah Ian in die Augen. Er musste ihr einfach glauben. Irgendwie, irgendwann.

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant/ Orbit/ Militärische Orbitalstation/ Hangar/ Sane, Infiltratoren

Der Flug war nicht weiter erwähnenswert. Sane hatte kein Auge zumachen können und hatte sich die meiste Zeit über in dem Lagerraum versteckt. Der Schock, ausgelöst durch die Nachricht, saß noch immer tief. Auf seine Anfrage hin, was Kestrel von der Sache hielt, hatte er noch keine Antwort bekommen. War sie beschäftigt? Tot? Er wusste es nicht einmal.

Im Hangar herrschte beschäftigtes Treiben, doch eine Gruppe stach ins Auge. Ungefähr dreißig Menschen, sowohl Männer als auch Frauen, hatten sich in der Mitte des Hangars zusammengetan. Teilweise standen sie und redeten miteinander, teilweise saßen sie auf Seesäcken oder Kisten. Einige von ihnen waren wohl genau wie Sane erst vor kurzem hier angekommen. Auch die Uniformen waren nicht einheitlich, doch verriet sich der ein oder andere mit dem typischen schwarzen Kampfanzug und den weißen Schnallen und Taschen. Das da drüben waren Infiltratoren. Die Tatsache, dass diese Art von Leute sich in der Regel nicht mit anderen Truppengattungen abgibt, legte den Verdacht nahe, dass gerade ein kompletter Zug anwesend war. Was auch immer man mit ihnen vor hatte, es musste etwas größeres sein.

Sanes Begleiter dachten wohl das gleiche, denn ohne sich vorher abzusprechen hielten die Neuankömmlinge gemeinsam auf die Gruppe zu, bis sie schließlich bemerkt wurden und jemand auf sie zukam. Schon von weitem konnte man erkennen, dass dieser jemand ungewöhnlich war. Von der Körperstatur ausgehend schien es sich um eine Frau zu handeln, die sich die Haare bis auf wenige Millimeter abrasiert hatte. Doch das war noch nichts ungewöhnliches. Vielmehr war es ihre komplette rechte Körperhälfte: Schon am Kopf bestand ein großes Stück ihres Gesichts aus Bionik, das Auge und der komplette Kiefer mit eingeschlossen. Die andere, menschliche Seite des Gesichts war überzogen mit Narben, die sich bis zum Hinterkopf fortsetzten. Sie trug die Uniform der Marines, doch der Ärmel des graublauen Hemdes auf der rechtes Seite fehlte komplett. Den mechanischen rechten Arm trug sie offen, ohne ihn unter Stoff oder Imitaten zu verstecken. Sane hatte so eine Ahnung, dass ihr Unterkörper vermutlich ähnlich bionisch ausgestattet war. Diese Frau musste schon einiges durchgemacht haben.

"Sie müssen Sergeant Sane Kath sein, wir warten alle schon auf Sie. Mein Name ist Lieutnant Ela Patch, Sie und der Rest wurden mir zugeteilt. Die Frage, wo das ganze hinführen wird, können Sie sich sparen, ich weiß es nämlich selbst noch nicht."

Sie schüttelten sich die Hand. Es war ein komisches Gefühl, als die Hand des Sanis die kalte, leise surrende von Patch umschloss, aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Immerhin war sie seine direkte Vorgesetzte.

Patch führte die Neuankömmlinge zur Gruppe zurück und Sane war erstaunt, als er unter ihnen ein bekanntes Gesicht entdeckte: Izzy! Sie hatten sich zuletzt auf Corellia gesehen.

"Hey Doc, lange nicht gesehen. Hast du eine Idee, was hier abgeht?"

Um ehrlich zu sein war Sane verwundert, dass Izzy noch nichts in Erfahrung gebracht hatte. Der rothaarige Soldat war Computerspezialist und hatte auf Corellia eine Energiefabrik komplett lahmgelegt, indem er ein eigens programmiertes Virus ins System eingespeist hatte. Immer wieder hatte er sich damit gebrüstet, dass er Truppenbewegungen und Befehle noch vor den Offizieren kannte.

"Uns haben sie wochenlang mit imperialem Training genervt. Schätze, wir werden als imperiale Einheit irgendwohin geschickt."

Der Infiltrator nickte.

"Jap, das gleiche bei uns. Ah, wir werden es wohl bald erfahren. Fähnrich auf vier Uhr, Doc."

Er warf einen Blick in die genannte Richtung. Tatsächlich. Ein Fähnrich der Flotte kam auf die Gruppe zu und wechselte ein paar kurze Worte mit Patch. Diese wandte sich dann an die Gruppe.

"Es geht direkt zur Einsatzbesprechung. Schnappt euch euer Zeug, folgt mir und benehmt euch."

Irgendwie hatte Sane das Gefühl, dass die Frau diesen Haufen ganz gut unter Kontrolle bringen würde. Bei den Spezialeinheiten war das nicht immer einfach, das wusste er aus eigener Erfahrung. Wenn ein aufs töten spezialisierter Rodianer wie Wendon erst einmal beschloss, dass er jetzt eine Jedi umbringt, die ihn gerade beleidigt hatte, dann war so jemand nur schwer davon abzubringen.

Mehr oder weniger geordnet begab sich die Kolonne mit Lieutnant Patch und dem Fähnrich an der Spitze zu einem recht großen Briefingraum, dessen Ränge schon teilweise gefüllt waren. Der Raum war typisch aufgeteilt: Im Zentrum Holoprojektor und Redepult, daneben Stühle. Eine Tribüne für die Zuhörer gab es natürlich auch. Auf beiden Seiten waren schon angehörige des Militärs anwesend. Auf der Tribüne würde Sane auf den ersten Blick sagen, tummelten sich drei Dutzend Infanteristen. Ihnen gegenüber waren hochrangige Mitglieder von Flotte, Armee und wahrscheinlich Geheimdienst. Schnell suchte Sane sich einen Platz neben Izzy. Patch und ihr Adjutant setzten sich neben sie.

Coruscant/ Orbit/ Militärische Orbitalstation/ Großer Briefingraum/ Sane, Infiltratoren, Lieutnant Patch (NPC), Sergeant Izzy (NPC), 2nd Lt. Avalon, Infanteristen, Offiziere
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Gärten - etwas entfernt: Ian und Eowyn – Arlen, Skit Teeb, Arkadi Duval, und Wes

Das Gespräch mit dem Geheimdienstler Arkadi Duval fing ruhig an. Ritter Arlen und sein Padawan Skit Teeb hielten sich weiterhin vornehm zurück und gegen eine Verbesserung Kommunikation zwischen beiden Seiten konnte schwerlich jemand etwas haben. Es blieb aber nicht lange so, denn das Thema Ian Dice schien ein heißes Eisen zu sein. Wes hätte erwartet, dass ein NRGD-Agent unter keinen Umständen irgendeine Miene verzog, auch wenn er sich sonst was dabei dachte. Doch Arkadi schien kurz davor, die Fassung zu verlieren. Er verkürzte die Distanz zwischen den beiden und kam näher, als es Wes angenehm war, doch ein Jedi-Rat behauptete seinen Platz. Zumindest war der Taanaber dergleichen ganz und gar nicht gewohnt. Er blieb allerdings ruhig, ein Vierteljahrhundert im Jedi-Orden ging nicht spurlos an einem vorüber.

»Ian Dice befindet sich seit geraumer Zeit im Gewahrsam der Jedi, gilt aber nicht mehr als unser Gefangener. Bis eben stand er sich unter ständiger Aufsicht von Großmeisterin Eowyn, eine unserer erfahrensten und vertrauenswürdigsten Meisterinnen,«

Erklärte Wes mit einer Seelenruhe, die die Gefahr barg, den Agenten noch zusätzlich auf die Palme zu bringen und sah in Eowyns Richtung. Dort, wo sich ihre Präsenz befand, um genau zu sein, zu sehen war sie ja nicht.

»Ich wollte mir gerade mit ihm sprechen und über das weitere Vorgehen entscheiden, als Ihr ankamt. Fest steht, dass die Informationen, die er uns übergeben hat und die wir an Eure Vorgesetzten weitergeben haben, alles verändern könnten, sollten sie sich als wahr herausstellen. Ich kann Euch auch mitteilen, dass dieser Mann bereits drei Personen, darunter einen Soldaten der Republik, das Leben gerettet hat. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dies alles nur ein Trick sein sollte, kann ich Euch versichern, dass Ian Dice gegenwärtig in keinerlei Verfassung ist, sich seinen Weg durch hunderte von Jedi und ein ganzes Bataillon Soldaten zu kämpfen.«

Der Geheimdienst, oder zumindest Agent Duval, wollte sich Ian genauer vornehmen und Wes nahm an, dass dies unter anderem bedeutete, dass er den ehemaligen Sith gerne verhören würde. Der Jedi-Rat hatte eine ungefähre Vorstellung davon, wie dergleichen aussah und das war es, wovor Ian gerade eben gefürchtet gehabt haben musste. Was Wes dabei gespürt hatte, hatte sich nicht wie die Angst vor Enttarnung angefühlt, eher wie die Angst vor ungerechter Behandlung. Misstrauen. Der Jedi konnte sich vorstellen, dass der Geheimdienst keinen großen Unterschied zwischen tatsächlichen und vermeintlichen Überläufern machte. Ian hatte sich aber den Jedi gestellt und lag als Machtnutzer ohnehin in ihrem Verantwortungsbereich. Dies bedeutete Bewachung, aber unter Umständen auch Schutz, auf jeden Fall solange Wes der Ansicht war, dass Ian aufrichtig war.

»Ich habe nichts dagegen, dass der NRGD Ian Dices Hintergrund überprüft. Ein Gespräch mit ihm kann aber nur in unseren Räumlichkeiten und zu unseren Bedingungen stattfinden. Wir haben gegenwärtig keinen Grund, an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln und Ian verdient es, solange sich daran nichts ändert, auch entsprechend behandelt zu werden.«

Der Orden hatte eine Menge durch Ian zu gewinnen, vielleicht mehr als er von den Jedi, und er schien wie der Hoffnungsschimmer, den der Orden im Kampf gegen die Virenepidemie brauchte. Diesen würde Wes nicht so leicht aufgeben und falls Ian wirklich in der Lage wäre, mehrere Jedi-Räte und die Jedi, die ihn liebte zu täuschen, würde der NRGD die Wahrheit wahrscheinlich auch nicht herausfinden. Im Moment sah es jedenfalls nicht danach auch, auch wenn das Timing wieder einmal sehr bescheiden war, wie Wes fand. Hätte der Geheimdienst denn nicht erst aufkreuzen können, nachdem er mit Ian gesprochen hatte?


Coruscant - Jedi-Tempel - Gärten - etwas entfernt: Ian und Eowyn – Arlen, Skit Teeb, Arkadi Duval, und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt


Wenigstens fürchtete Ian sich nicht vor seiner eigenen Aufrichtigkeit. Er wollte Eowyn nicht belügen und das gute an der Sache war, das er nicht einmal das Gefühl hatte, sie belügen zu müssen. Sicher, da war irgendwo die Befürchtung, dass sie an ihm zweifeln würde, je mehr Ängste er offenbarte. Doch diese Befürchtung war zu keiner Angst angeschwollen, sein Vertrauen in Eowyn war größer. Ihr zu Vertrauen aber bedeutete nicht, dass er jede ihrer Aussagen glaubte. Auch wenn er überzeugt davon war, das sie nicht log: Manche Aussagen konnten nicht mit Sicherheit getroffen werden. Ob, wann und wie er ausgeliefert wurde, war nichts, was Eowyn beeinflussen konnte. Vielleicht lag es nicht einmal an den Jedi. Recht und Gesetzt waren andere Dinge und solange Ian sich auf republikanischem Boden befand, fiel er unter die Rechtsprechung der Republik. Selbst wenn die Jedi ihn nicht auslieferten, jetzt war jemand vom NRGD hier. Und der NRGD handelte nach anderen Maximen.

Schließlich begann Eowyn zuerst unsicher zu einer Antwort anzusetzen. Doch sie ließ keinen Zweifel daran offen, dass sie für ihn da war und Ian lächelte ihr zu.
„Ich weiß.“ Sein Ausdruck wurde ernst, „Ich weiß.“ Erneut lächelte er leicht, denn mit ernster Miene hätten die folgenden Worte vermutlich seltsam gewirkt. „Das ist nur einer der Gründe, weshalb ich dich liebe.“ Vielleicht mitunter einer der egoistischsten, doch es gab genug andere Gründe, die damit weniger zu tun hatten.
Dann klang sie ein wenig wie er. Hatte er nicht mit ähnlichen Worten versucht, sie zu beruhigen, als sie von ihrer Angst gesprochen hatte? Als es darum gegangen war, was sie durch die Berührung gesehen hatte? Leise seufzte er, ohne ihr für ihnen Versuch der Beruhigung böse zu sein, denn vielleicht hatte sie Recht. Irgendwie.
„Ich habe mein ganzes Leben lang immer Angst gehabt“, gab Ian leise zu und Angst schien wirklich sein beständiger Begleiter zu sein. Ob sie je aufhörte? Ob sie je verschwinden würde? Die Angst vor seinem Vater war nie verschwunden, nicht einmal, als er nach Telos zurückgekehrt war, erwachsen und stärker als er. „Aber der Drang, niemals aufzugeben hat nicht immer nur Schaden angerichtet. Und wenn ich ihn nun durch Hoffnung ersetzte, ist das sicher keine schlechte Sache,“ folgte ein dünnes Lächeln. „Wahrscheinlich hast du also recht und alles geht in Ordnung. Vermutlich wäre ich sonst nicht hier. Warum nicht also hoffen?“ Vermutlich. Wahrscheinlich. Vielleicht. Neben all den Eventualitäten hätte Ian gerne einmal Sicherheit. Etwas, wonach er sich richten konnte, etwas, was wie in Stein gemeißelt war. Vielleicht aber gab es Sicherheiten nicht, nicht für ihn und schien es auch unwahrscheinlich: Irgendwann würde er sich möglicherweise daran gewöhnen. Immerhin, Hoffnung war ein wichtiges Stichwort, denn seit er Eowyn kannte, seit sie ihn berührt hatte, war die Hoffnung in ihm zurückgekehrt. Wenn etwas derartig unmögliches geschehen war – denn niemals hätte er geglaubt, je wieder hoffen zu dürfen- warum sollte dies nicht noch einmal geschehen? Amnestie durch Jedi und Republik.

Die Frage nach der Art, wie Jedi bestraften, war Ian wichtig, denn er wusste zu wenig über die Jedi, zu wenig darüber, wie sie wirklich waren und bisher hatte er nicht sonderlich viel Zeit gehabt, sie zu beobachten. Sein Wissen kam hauptsächlich von Erzählungen und Gerüchten, nicht aber vom persönlichen Erleben. Noch hatte er zu wenig gesehen, um sich ein genaues Bild zu machen. Ja, es hatte ihn verwundert, das Finn ihn damals nicht wirklich bestraft hatte, doch so wie es bei den Sith auch gemäßigtere gab, gab es diese sicher auch bei den Jedi. Für Ian warn viele Dinge normal – was ein weiteres Problem darstellte. Gewalt war etwas gewesen, das er immer vorgelebt bekommen, etwas, das zu seinem normalen Alltag gehört hatte. Konsequenzen und Sanktionen waren ihm zu vertraut, als das er glaubte, dass andere davon absahen.
„Nur das Beste für die Bevölkerung“, wiederholte Ian dann. „Das würde Allegious auch behaupten. Das behaupten alle, die auf irgendeine Art regieren.“ Hatte nicht auch sein Vater behauptet, das er das Beste für seien Familie wollte? Und das Beste hatte miteinbegriffen ihn anders zu behandeln, als die anderen.
„Ich gebe nicht auf.“ Nein, das würde er sicher nicht, aber Eowyn schien immer wieder ein paar grundlegende Tatsachen zu vergessen. Vielleicht hatte er drei Menschen gerettet, doch auf der anderen Seite waren und würden immer die acht sein, die er getötet hatte, auch wenn er sich nur an fünf der Morde wirklich erinnerte. „Wenn ich nur Wesen gerettet hätte, läge die Sachlage sicher anders.“ Gerade war es einfacher, diese Worte, diese Formulierung zu wählen – doch Eowyn würde auch so wissen, was er meinte. Ian seufzte leise, als Eowyn näher rückte und sich so nicht allein ihre Hände, sondern auch ihre Schultern berührten. Bis heute konnte Ian sein Glück kaum fassen, kaum begreifen, das Eowyn über seien Vergangenheit hinwegsehen, sie akzeptieren konnte. Einfach so. Doch würde Wes das auch tun? Wenn er nicht so weichherzig war, wie Eowyn und Joseline?
„Ich hoffe es wirklich,“ erwiderte Ian schließlich, und er wollte wirklich, das alles gut wurde, irgendwie, auch wenn er nicht einmal sicher war, wie „gut“ am Ende überhaupt aussehen würde. Gleichzeitig wünschte er, in die Vergangenheit reisen zu können, um acht Morde ungeschehen zu machen. Denn selbst wenn jeder darüber hinweg sah, er selbst konnte es nicht.


Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant ~ Jeuno Distrikt ~ Zuhause der alten Alys (NPC)

Obwohl Nei auf der unbequemen Pritsche saß, überragte die alte Alys sie nur minimal. Sie waren sogar fast auf gleicher Augenhöhe. Dennoch hatte Nei das Gefühl, die alte Cathar schaute auf sie herab - nicht abfällig, sondern eher voller Mitleid.


"Nun, Jedi sind auch ohne Robe und Lichtschwert nicht so schwer zu erkennen, wie Ihr vielleicht denkt."


Fragend schaute Nei die alte Alys an, den Mund öffnend, als wollte sie genauer nachfragen. Doch die Worte wollten nicht so recht über ihre Lippen.

"Mach dir darüber keine Gedanken. Viel wichtiger ist, dass es dir gut geht, Nei. Dir geht es doch gut?"


Die alte Alys senkte ihr Haupt ein wenig, wobei die kleinen, in ihre Zöpfe geflochtenen Glöckchen erneut sanfte Klänge von sich gaben. Nei wunderte sich darüber, dass sie nun plötzlich mit Vornamen angesprochen wurde und erwiderte den Blick der Cathar. Sie strahlte eine Fürsorglichkeit aus, die Nei fast schon unheimlich erschien. Und warum sollte sie die alte Alys auch anzweifeln. Alte Omas waren oft komisch, wechselmütig und all sowas, aber meist doch großzügig wenn es um Gefühle...

"Hast du vielleicht Hunger, Nei?"


...und Essen ging. Die Jedi nickte widerwillig. Ihr Magen war dabei vor Hunger zu implodieren. Sie stand dem Ganzen aber doch skeptisch gegenüber und ihre Gedanken kreisten um den Umstand, wie sie wohl hierher gekommen war und was für ein Spiel die alte Alys wohl trieb. Dabei fühlte sie sich schlecht. Die alte Alys hatte das Zimmer verlassen und Nei konnte hören, wie sie nebenan Töpfe und Geschirr umher räumte, ihr offensichtlich etwas zu Essen vorbereitend. Wie konnte Nei es sich erlauben das aufrichtige Hilfsangebot der gastfreundlichen Cathar anzuzweifeln. Die alte Alys hatte sie immerhin in ihr Heim gebracht und sich erholen lassen. Vielleicht würde Nei jetzt bewusstlos irgendwo in einem Müllhaufen einer Seitengasse liegen. Andererseits, wer konnte schon sagen, ob sie nicht noch vor ein paar Stunden in einer Gasse gelegen hatte? Alys! Wahrscheinlich. Doch anstatt Nei's Fragen zu beantworten, kochte sie der Jedi etwas zu essen. Den Entschluss fassend sich höflich für die Hilfe zu bedanken und zu verabschieden, erhob sich Nei im selben Moment von der Pritsche in dem auch die alte Alys mit einem Teller voll dampfenden, suppenartigem Essen den Raum betrat.

"Hier, iss!"


forderte sie Nei auf. Nei winkte ab und ein reumütiges Lächeln trat in ihr Gesicht.

"Das ist wirklich sehr nett, aber..."

"ISSSS~!"


schrie die alte Alys überraschend energetisch, katzenartig an ihren abgebrochenen Reißzähnen vorbei fauchend. Bevor Nei irgendetwas tun konnte, fiel der Teller vor den Füßen der Cathar auf den Boden und ein blaues, kreisförmiges Licht blitzte vor Nei auf und sie verlor schlagartig ihr Bewusstsein.

Das erste was Nei spürte als sie wieder zu sich kam und noch bevor sie ihre Augen zu öffnen vermochte war, ihr schmerzender Rücken. Man hatte sich scheinbar nicht noch einmal die Mühe gemacht, sie erneut auf die Pritsche zu legen. Stimmen waren mal lauter und mal leiser zu hören, als wären sie erst weit entfernt und dann ganz nah. Ihr schwirrte der Kopf, was wohl der Grund dafür war, dass es ihr kaum möglich war zu verstehen, was diese Stimmen sagten oder wieviele Personen sprachen. Du hast gesagt sie wäre außer Gefecht. Das weiß man bei Jedi doch nie so genau... wann kommt... Waffe verschwunden... andere Jedi suchen? Ist doch nicht mein Problem!

Auch als Nei merkte, dass sich ihr Körper von dem Schock, den sie offensichtlich erlitten hatte, weitesgehend erholt hatte, hielt sie ihre Augen geschlossen und verharrte regungslos auf dem kalten Fußboden liegend.

"Ihr Lichtschwert zu verkaufen ist ja schön und gut, aber das...?!"


Eine männliche Person, deutlich jünger als die alte Alys war für Nei nun anhand der Stimme identifizierbar.

"Halt die Klappe! Da oben interessiert sich niemand für eine verschwundene Jedi oder für die für das Verschwinden verantwortlichen. Zuviel Chaos in der Stadt!"

"Aber..."

"Nichts aber!"


Die Stimme der alten Alys war kaum wiederzuerkennen. Nei war ihrer Schauspielerei zum Opfer gefallen, obwohl sie es hätte kommen sehen müssen. Für den Moment blieb ihr jedoch nichts anderes übrig, als ihren Ärger über die eigene Dummheit zu schlucken, zumal sie noch immer keinen Anhaltspunkt darüber hatte, wie sie überhaupt hier gelandet war. Wichtiger war es einen Ausweg zu finden und der hinterlistigen Alys nicht erneut auf den Leim zu gehen.

Coruscant ~ Jeuno Distrikt ~ Zuhause der hinterlistigen Alys (NPC)
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Gärten]JK und Gaya

"Warum so stümisch Gaya? Du musst dich in Geduld üben, das Wissen um die Macht oder was es bedeutet ein Jedi zu sein lernt man nicht von jetzt auf gleich!"

Die Padawan begann die Übung von vorne und nach einiger Zeit war sie in der Lage unter Konzentration vier Steine zu levitieren. Der Jedi-Ritter gestattete sich ein lächeln.

"Sehr gut ich bin stolz auf dich, unter Konzentration kannst du nun Dinge mit der Macht manipulieren. Du musst Üben damit es dir so leicht fällt wie das Atmen selbst!"

JK stand auf und wies Gaya an es ihm gleich zu tun.

"Jetzt wo du die Grundlagen beherrscht möchte ich dir die Grundlegende Lichtschwertform beibringen, das Chii-Cho! Das Chii-Cho ist sozusagen der Allrounder unter den Lichtschwertformen, einfach zu lernen jedoch schwer zu meistern. Aber zu erst... Das Lichtschwert ist das Symbol der Jedi, ein Werkzeug! Die Jedi benutzen es als Statussymbol und zum Nutzen der Verteidigung. Als Padawan hast du erstmal ein Übungsschwert das nur leichte elektrische Impulse sendet aber im laufe deiner Ausbildung wirst du lernen dein eigenes Lichtschwert zu kreieren und darin deine Erfahrungen und Träume zum Ausdruck zu bringen."

Er lehrte seiner Schülerin die Ausgangspose der Lichtschwertform.

"Später wirst du noch andere Formen kennen lernen und im laufe deines Lebens auch eine eigene Form für dich finden. Ich werde dich jetzt mit Kieseln angreifen, nutze dein Lichtschwert um diese abzulenken. Denke daran immer die Pose des Shii-Cho beizubehalten."

Der Kel'Dor begann mit einem Kiesel, dann zwei, dann drei. Gaya lernte schnell und in ihrem Gesicht zeigte sich die Konzentration. Plötzlich erwischten sie zwei Kiesel im Rücken.

"Traue nicht deinen Augen sie können dich täuschen. Spüre den Garten, den Stein! Deine Bewegungen werden durch die Macht gelenkt nicht durch das was deine Augen dir zeigen."

[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Gärten]JK und Gaya
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Gärten
JK und Gaya

Nach längerer Zeit lobte JK die Togruta.
Gaya War irgendwie stolz auf sich aber sie wusste das dies erst der Anfang vom Anfang War und so öffnete sie wieder ihre Augen.
Ihr Meister stand auf und vollführte eine Geste dass Gaya ebenfalls aufstehen sollte.
Somit stand sie auf fegte sich schnell den leichten Dreck von der Robe und sah ihren Meister an .


Irgendwie schaffte sie es schon wieder in Gedanken zu versinken.
Innerlich tobte ein richtiges Gefühls Chaos .
Sie ermahnte sich selbst und
sortierte schnell die einzelnen Gefühle und die Bilder dazu.
Ihr kam immer wieder ihre Mutter in Gedanken hoch.
Nachdem etwas zeit verstrichen War sah sie wieder ihren Meister an .
Er War gerade dabei etwas zu erklären.

*Chii-Cho*
Bei diesem Wort stieg sie wieder ein.
Als einige zeit vergangen War und JK ihr die Grundlagen vom Chii-Cho lernte erklärte er ihr generell etwas über das Lichtschwert danach begann er sie mit Kiesel abzuschießen.
Die ersten paar konnte sie ohne weiteres abwehren.
Dann wurde sie von zwei in den rücken getroffen.
Die Kieseln waren zwar klein taten aber dennoch weh.
JK gab ihr den Tipp sich nicht auf ihre Augen zu verlassen sondern auf die Macht.


"Gut ich werde es sofort versuchen Meister JK. Und nachher hätte ich noch ein paar fragen "

Sie schloss die Augen und sie versuchte sich ganz auf die macht und alles was sie umgab zu konzentrieren.

Es gelang ihr.
Doch sie würde trotzdem noch ein zwei mal getroffen.
Doch sie konzentrierte sich immer stärker bis sie eine Art von Mach -Feld erschuf womit die alles spürte was höher mit der macht in Verbindung stand.
Sie versuchte dies auszublenden und fixierte sich wieder auf ihr Training.
Sie wehrt weiter ab bis sie irgendwann JK unterbrechen würde.


Coruscant, Jedi-Tempel, Gärten
JK und Gaya
 
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[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Gärten| Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Skit, Wes, weiter weg: Ian und Eowyn

Die Dinge liefen bei den Jedi anders, dessen war sich Arkadi bewusst, und ginge es nicht um einen Sith, so hätte er vermutlich deutlich ruhiger reagiert. Aber die Angehörigen des dunklen Ordens waren eine Bedrohung, die sogar noch über die durch das Imperium hinaus ging, sie waren die Verursacher unzähliger Gräueltaten und Verbrechen und hatten ungeheures Leid in die Galaxis gebracht. Die Sith waren eine Plage, eine Krankheit, die es auszumerzen galt, und ihre unheimlichen Fähigkeiten erlaubten es ihnen, sich wieder und wieder ihrer gerechten Strafe zu entziehen. Arkadi hasste das Imperium und dessen Bürger waren in seinen Augen alle schuldig, doch konnte er für die Gewöhnlichen zumindest einen winzigen Funken Mitgefühl empfinden, sie waren in einer Gesellschaft groß geworden, die diese Bösartigkeit gut hieß, und wussten es nicht besser, doch die Sith, sie waren das Böse und trugen es hinaus in die Galaxis. Das Imperium musste besiegt und zerschlagen werden, aber solange die Sith noch existierten, würde es niemals wirklich Frieden geben.

Der Agent versuchte sich zu beruhigen. Einatmen. Auf vier zählen. Ausatmen. Seine blauen Augen nahmen wieder ihren normalen kühlen Ausdruck an und er entspannte seine Gesichtszüge. Es brachte nichts, mit Rat Janson auf Konfrontationskurs zu gehen. Der Rat war ruhig und erklärte gelassen, dass Ian zwar unter Gewahrsam stand, aber kein Gefangener war. Bis vor kurzem hatte er unter der Aufsicht von Großmeisterin Eowyn gestanden, das musste die blonde Frau sein, die sich vorhin mit dem Rat unterhalten hatte und dann dem angeblichen Überläufer zur Hilfe geeilt war. Auffällig schnell und besorgt zur Hilfe geeilt war, wie der blonde Ex-Soldat in Gedanken hinzufügte, die Jedi hatte sehr besorgt gewirkt und sogar den Eindruck gemacht, als wolle sie Ian verteidgen, als Arkadi ihn misstrauisch gemustert hatte. Und diese Berührungen und Blicke, das kam ihm suspekt vor, viel zu persönlich und vertraut für ein normales Verhältnis zwischen Wächter und Gefangenem. Waren die beiden vielleicht...nein, das war schwer vorstellbar. Aber es kam ihm beinah so vor, und allein schon der Verdacht sorgte nicht dafür, dass er sich besser fühlte.

Tatsächlich kam ihm die Erklärung von Wes nun fast so vor, als blicke der Rat auf ihn herab, doch der Agent schluckte seinen Ärger herunter und nickte lediglich knapp. Der Jedi fuhr fort, er hatte gerade mit Ian sprechen wollen und er betonte, dass die bisher von dem Sith gelieferten Informationen, die mit dem Geheimdienst geteilt worden waren, von größer Wichtigkeit waren. Was konnte es sein? Truppenaufstellungen? Interna aus dem Orden oder dem Umfeld des Imperators? Vielleicht etwas über den Virus? Arkadi konnte nur Vermutungen anstellen, die Informationen waren offenbar so geheim, dass er darüber nicht in Kenntnis gesetzt worden war. Standardvorgehen, dachte er sich ohne Bitterkeit. Je weniger Personen im Bilde waren, desto geringer das Risiko. Wes berichtete, dass Ian bereits drei Lebewesen, darunter einem Soldaten, das Leben gerettet hatte. Die Formulierung ließ Arkadi aufhorchen, doch hatte es für ihn nichts zu bedeuten. Das konnte genauso gut ein Trick sein, um sich Wohlwollen zu verschaffen. Angeblich war der Sith derzeit nicht in der Verfassung für Flucht oder Kampf, eine etwas naive Beurteilung, wie Arkadi fand.


„Nun gut. Wenn Sie der Meinung sind, dass diese Maßnahmen ausreichen.“


Antworte der Agent in einem versöhnlich gestimmten Tonfall. Rat Janson erklärte sich bereit, ein Verhör durch den NRGD zuzulassen, allerdings nur innerhalb des Tempels und zu den Bedingungen der Jedi, der Rat meinte, dass Ian es verdient hätte fair behandelt zu werden, da es keinen Grund gäbe, an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln. Der letzte Satz sorgte dafür, dass Arkadi innerlich mit dem Kopf schüttelte, die Jedi waren wirklich extrem unvorsichtig und viel zu gnädig. Aber Ian war ihr Gefangener, also musste er sich damit arrangieren.

„Ihr Gefangener, Ihre Regeln, Rat Janson. Teilen Sie mir die Bedingungen mit und ich werde mit meinen Vorgesetzten Rücksprache halten, sie werden dann entscheiden. Es könnte durchaus sein, dass sie auf eine Absicherung des Verhörs durch die paramilitärische Abteilung des NRGD bestehen. Zumindest im kleinen Rahmen.“


Arkadi würde sich deutlich wohler fühlen, wenn man ihm zwei oder drei Leute als Verstärkung schickte, er traute den Sicherheitsmaßnahmen der Jedi nicht. Zudem waren sie Außenstehende, sie gehörten nicht zum Geheimdienst und Außenstehenden konnte man bestenfalls bedingt vertrauen. Besonders wenn es hart auf hart kam.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Gärten| Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Skit, Wes, weiter weg: Ian und Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt

Eowyn verzog minimal das Gesicht. Ja, sie glaubte Ian sofort, wenn er sagte, dass er immer Angst gehabt hatte. Vielleicht war das in der kurzen Zeit mit Tahiri in den Hintergrund gerückt, aber sonst? Wie konnte man so leben? Selbstverständlich hatte man immer Angst um die, die man liebte, aber es war eine andere Angst als die, die Ian verfolgte. Definitiv eine andere. Und das musste aufhören. Es ging nicht für immer so weiter. Ian musste anfangen können, freier zu leben. Er musste damit beginnen können, morgens aufzuwachen, ohne sich zu fragen, ob er an diesem Abend noch im gleichen Bett zu Ruhe kommen würde, und ohne sich zu fragen, ob irgendjemand ein paar Räume plante, seine Freiheit einzuschränken oder sogar sein Leben zu beenden. Er würde vermutlich immer eine gewisse Angst davor haben, dass das Imperium und allen voran der Imperator auf seine Spur kommen würden, aber es würde schon so sehr helfen, wenn er sich wenigstens innerhalb der Mauern des Tempels halbwegs sicher würde fühlen können... Nein, das alles ging so nicht weiter. Eowyn wollte keine Entscheidung erzwingen, das war niemals gut, aber... nun ja. Sie würde erst einmal Wes' Entscheidung abwarten, dann würde man weitersehen.
Ich bin froh darüber, dass du diesen Drang hattest, lächelte Eowyn leicht. Den Drang niemals aufzugeben - zumindest bis Nar Shaddaa. Hoffnung... Hoffnung ist nicht nur keine schlechte Sache, flüsterte sie leise und lächelte nun wirklich.
Hoffnung... Ich weiß, zerstörte Hoffnung kann viel kaputtmachen. Aber ohne Hoffnung...
Eowyn schüttelte den Kopf. Ohne die Hoffnung, dass diese Galaxis vielleicht irgendwann einmal wahren Frieden finden wird, und ohne die Hoffnung darauf, dass einmal Generationen nur in Legenden von Schlachten zwischen Sith und Jedi, Imperium und Republik lesen werden... ohne diese könnte ich nicht sein, und ich denke, viele andere Jedi auch nicht.
Auch wenn, zugegeben, gerade diese beinahe zerstörte Hoffnung es gewesen war, die sie aus dem Orden getrieben hatte. Dennoch musste sie versuchen, wieder daran zu glauben - denn was sonst war es wert, dass man daran glaubte und darauf hoffte?

Hoffnung ist das, was uns Kraft gibt und Antrieb. Und die Macht weiß, beides können wir nun wirklich gut gebrauchen...
Sie lächelte erneut. Ich denke, es mit Hoffnung zu versuchen ist ein guter Anfang. Und Eowyn hoffte nur inständig, dass diese nicht enttäuscht werden würde.

Sie hatte schon direkt nach diesem Satz vermutet, dass Ian darauf zurückkommen würde - und so war es auch. Was war "das Beste"? Ja, die Meinungen gingen hier auseinander... Aber da war noch etwas anderes.

Die Jedi regieren nicht, erwiderte sie ruhig. Das ist ein großer Unterschied zwischen uns und Allegious. Wir regieren nicht, auf keine Art und Weise. Wir dienen. Und alleine dadurch hoffe ich, dass niemand bevormundet wird, dass Dinge, die wir tun, so weit es geht zum Wohle des einzelnen sind. Mit Ausnahmen. Ausnahmen gab es immer... manchmal gab es keine einfachen Lösungen. Und manchmal... manchmal musste man sich entscheiden, so wie sie selbst bei Kyran. Oder hatte eine Berufung wie sie, die es schwieriger machte, zu unterscheiden, die tatsächlich zu Fehlern führen konnte. Aber niemals, niemals würde sie sich anmaßen, bewusst über irgendjemanden zu bestimmen. Aber da war es wieder... bewusst. Tat sie es unbewusst? Oft genug, wie man bei Alisahs kleinem Jungen sah... Sie seufzte. Letzten Endes muss man sich immer bewusst sein, dass es ein schmaler Grat ist, den man bewandert. Und ich hoffe einfach sehr, dass die Jedi dies wissen. Ich wollte dir eigentlich nur klarmachen... auch wenn manche Methoden mancher Jedi vielleicht seltsam erscheinen mögen, im Grunde haben wir alle nur ein Ziel - wir wollen helfen, die Galaxis friedlicher zu machen, zu einem besseren Ort, zu einem Ort, an dem jeder seine Konflikte alleine lösen kann, zu einem Ort, an dem Leute wie ich irgendwann einmal arbeitslos sind. Eowyn zwang sich zu einem leichten Lächeln. DAS würde zu ihren Lebzeiten nicht mehr passieren. Das war es, was sie befürchtete, das, was ihre Illusionen zerstört und ihren Glauben und ihre Hoffnung genommen hatte. Es würde nicht enden. Es würde einfach nicht enden... nichtsdestotrotz war das alles ihr Ziel und auch das der meisten oder vielleicht sogar aller, die sich dem Orden verschrieben hatten.

Ein Schatten fiel auf ihr Gesicht, als Ian ihr seine Vergangenheit entgegenhielt. Ja. Sie wusste es, natürlich wusste sie es. Egal, wie viele er rettete, er würde die Toten nicht lebendig machen können. Natürlich nicht. Aber was erwartete er... Dass sie nur seine negative Vergangenheit aufzählte? Sie liebte ihn, verdammt, und manchmal war Eowyn sich nicht sicher, ob Ian das wirklich begriff. Sie hatte nur aufzeigen wollen, was alles seit seiner Ankunft auf Lianna geschehen war, wie viele positive Dinge seither passiert waren, ihn ein wenig aufmuntern wollen. Er war... so pessimistisch, was Eowyn durchaus verstehen konnte. Natürlich war er das... er sah schließlich nur seine schlechten Seiten. Er sah nicht das, was sie sah, egal, wie oft sie es versuchte, ihm klarzumachen. Aber... es half nicht. Verständnis half nicht.
Sie war mit ihrem Basic am Ende. Es gab nichts, was sie lieber wollte, als Ian begreiflich zu machen, dass seine schwerwiegenden... "Fehler" konnte man es beinahe nicht nennen, aber das diese einfach nicht alles waren, was ihn ausmachte. Ja, sie waren wirklich schwer. Und ja, sie beeinflussten alles. Aber... da waren diese vielen kleinen Dinge. Die Dinge, die ein anderer Ian getan hatte.
Der Ian von damals existierte nicht mehr.
Doch Eowyn wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Wie auch? Sie konnte die Vergangenheit nicht ändern, und Ian hatte durchaus irgendwo Recht. Aber das war nun einmal nicht die ganze Seite. Aber wie ihm zeigen, dass da noch mehr Buchstaben standen? Es ging nicht. Jemand anderes, jemand mit mehr Geschick mit der Sprache hätte es vielleicht gekonnt. Aber sie? Sie - war einfach nur hilflos.
So lehnte sie schließlich den Kopf an Ians viel höhere Schulter an, schwieg noch immer, bis sie wenigstens noch
etwas sagte, leise, auch, wenn es keinen Unterschied machen würde. Die vier Wesen, die du gerettet hast, sehen das tatsächlich anders. Völlig anders. Und sie musste es als eine von ihnen schließlich wissen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt



Wäre da die Möglichkeit, in die Zeit zurückzureisen, Ian hätte sie ergriffen. Niemals wäre er nach Telos geflogen, um seine geplante Rache zu vollführen und genau das war mitunter das schlimmste. Es war sein fester Plan gewesen, sich nach Telos zu begeben, nach Thani und sein einziges Ziel war gewesen, all jene auszulöschen, die ihn damals gequält hatten. Eine berechnende, geplante Tat – Mord in der schlimmsten Form. Mit den Piraten war es anders gewesen, doch an dieses Ereignis konnte Ian sich kaum erinnern. Da war die Erinnerung daran, wie er die Tür offen vorgefunden hatte. Die noch schlimmere Erinnerung an das Bild, von Tahiris Körper auf dem Boden… Ian wusste, er hatte sein Messer in der Hand gehabt, doch alles was dazwischen gelegen hatte, war, als wäre es nicht existent, Ian hatte keinerlei Erinnerung daran. Tahiris Bild und gleich danach hatte er sie – bereits tot- in den Armen gehabt. Das Dazwischen war ein gähnendes, schwarzes Loch. Ian wusste nicht einmal, was danach geschehen war, wusste nur, dass einer der Piraten hatte fliehen können. Doch all das spielte keine Rolle. Drei tote Piraten, fünf tote Familienmitglieder. Acht tote. Acht. Hätte er doch nur die Möglichkeit, all das zu ändern, er würde nicht eine Sekunde zögern. Nicht eine einzige. Heute hätte er auf die Stimme gehört, die ihn gewarnt hatte, die Stimme, die ihn hatte aufhalten wollen. Heute hätte er auf sie gehört. Oh, er hätte schon beim ersten Mal auf sie gehört. Vielleicht, vielleicht wäre er nach Telos geflogen um ihnen allen zu sagen, was er von ihnen hielt doch getötet? Nicht einen von ihnen hätte er getötet. Nicht einen einzigen.

All diese Gedanken zurückdrängend, versuchte Ian sich auf Eowyn zu konzentrieren, denn er wollte nicht länger hin und her gerissen werden, von einem extremen Gefühl in das nächste. Doch gerade heute schien es so unendlich schwer, kein Spielball zu sein. „So lange wir leben, können wir hoffen und träumen, das habe ich auf Va’art schon so gemeint,“ bestätigte er leise Eowyns Worte, drückte ihre Hand und konnte nicht vermeiden, dass sein Lächeln viel eher traurig war. Sein Wunsch nach Frieden war ebenfalls stark, stand dem von Eowyn aller Wahrscheinlichkeit in nichts nach. Viel mehr als ein Wunsch, war auch die Sehnsucht danach weit in den Vordergrund getreten und in Ians Fantasie, wenigstens dort, konnte er sich den Frieden vorstellen, in all seinen wunderbar hellen Farben. Deshalb bedeuteten ihm Märchen so viel. In ihnen war alles möglich, in ihnen war alles erlaubt

Die Jedi regierten nicht, sondern dienten. So ähnlich hatte Eowyn es schon einmal ausgedrückt. „Ich weiß nicht, ob ich nach Allegious noch daran glauben kann,“ gab Ian zu. Kein direkter Widerspruch. „Ich hätte nie für möglich gehalten, dass er so etwas tut. Nie. Sonst wäre ich…“ Seufzend brach er ab, denn es war so sinnlos in der Vergangenheit zu schwelgen. Ja, hätte er gewusst, das Allegious zu so etwas in der Lage gewesen wäre, er hätte dem Orden den Rücken gekehrt, schon lange vorher. Hätte. Immer dieses furchtbare wäre, sollte, hätte, müsste. All diese Dinge waren geschehen und es spielte keine Rolle, ob sie anders gelaufen wären, wenn irgendetwas anders gewesen wäre. Sie waren geschehen, so, wie sie geschehen waren und genau das machte das Gefühl der Schuld so absolut.
„Ich möchte auch, dass die Galaxis zu einem solchen Ort wird,“ musste der ehemalige Sith schließlich sagen, als Eowyn weitersprach und vom Ziel der Jedi begann und wieder kamen die Worte nur in einem Flüstern über seine Lippen. Trotz allem trugen sie das Elend der Schuld – was sie vielleicht so leise machte. Und so kam die Vergangenheit zurück, warf selbst auf Eowyns Gesicht einen Schatten. Wie gerne hätte Ian ihr etwas anderes angeboten. Eine andere Geschichte. Einen anderen Lebenslauf. Ohne tiefgreifende Fehler. Ohne unverzeihliches. Ohne diese Blindheit, die, wenigstens das, jetzt nicht mehr existierte. Doch Eowyn hielt all das nicht ab und Ian musste die Augen schließen, als sie ihren Kopf an ihn lehnte – wie sie wieder und wieder nicht von ihm abrückte. Trotz allem. Obwohl genau das unendlich gut tat, tat es in jenen Sekunden gleichzeitig weh, versetzte Ian einen Stich ins Herz und ihre Worte verschlimmerten diesen Stich und Ian war froh darüber, die Augen geschlossen zu haben. Andernfalls wäre etwas Verräterisches in ihnen gewesen. Das aber, was ihn durch diese Worte gleichzeitig so gut fühlen ließ, sorgte dafür, dass Ian einen Arm um Eowyn schlang, sie vorsichtig aber dennoch mit einer energischen Heftigkeit an sich zog. Es war ein Wunder. Sie war sein Wunder – egal wie sehr sie sich dagegen wehrte. Ihr einen Kuss auf den Scheitel drückend, ließ Ian sie schließlich wieder los und öffnete die Augen, lächelte dankbar und überzeugt. „Ein bisschen dumm sind die Jedi aber schon,“ stellte Ian dann fest, was wie aus dem Zusammenhang gerissen wirken musste. „Und es ist mein großes Glück, dass keiner von ihnen, dich vor mir weg geschnappt hat.“ Dabei hätte Eowyn längst verheiratet sein müssen. Ja, vielleicht sollte er den Jedi dafür danken, dass keiner auf diese Idee gekommen war. Und vielleicht war genau das ein zweites, kleines Wunder.

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Hallo, ich geselle mich mit diesem Post nun auch zu euch und hoffe, ich habe nichts überlesen. :)"

[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 112] Levice Vajetsi; Dr. Dor'esk, Assistent Jelanci Cravai, TO13

»Padawan Levice Vajetsi.« Sie verbeugte sich vor ihrem Gegenüber kurz als Geste der Begrüßung. Neunzehn Standardjahre war bereits ein erwachsenes Alter. Erwachsen genug, um nicht mit dieser Art Blick bedacht zu werden, der sie für zu jung oder zu unerfahren oder beides befand. »Danke, dass Sie so kurzfristig Zeit gefunden haben. Hier entlang, bitte.«
Levice wandte sich um und lud die Bothanerin und ihren menschlichen Assistenten samt ihres Droiden ein, ihr zu folgen. Zu ihrer Seite erhoben sich bereits die äußeren Strukturen des Tempels. Sie hatte sich diesen Abschnitt der Ebene eingeprägt und erwartete, nach der nächsten Biegung am Ziel anzukommen.

Hinter sich hörte sie, wie sich die metallenen Schritte des Droiden beschleunigen, während sich die Wissenschaftlerin mit ihrem Assistenten austauschte.
»Miss Vajetsi, ich glaube, wir wurden einander noch nicht vorgestellt.« Was technisch gesehen korrekt war. Dr. Dor'esk hatte bei ihrer kurzen Begrüßung nicht auf den Droiden hingewiesen.
»Ich bin TO13.« Die Padawan vernahm, wie Metall auf Metall traf und fragte sich beiläufig, ob der Droide sich zur Unterstreichung seiner Worte mit seinem Äquivalent einer Hand auf den Brustteil geklopft hatte.
»Dr. Dor'esk ist eine Koryphäe im Bereich der Zoologie, insbesondere der Coruscants.« Von welcher nennenswerten Zoologie auf dem Stadtplaneten der Droide sprach, wusste Levice sich nicht zu erklären, schwieg aber auch aufgrund der Anwesenheit jener bezeichneten Expertin in ihrem Rücken dazu.
»Es wird sich also als erfreulich effizient erweisen, sie hinzuzuziehen. Natürlich werde ich auch mit meiner Expertise zur Verfügung stehen. Es ist kaum vorstellbar-«
»Theo.«, erklang die Stimme der promovierten Bothanerin.
TO13 ließ sich nicht beirren. »Ich weise Miss Vajetsi hier lediglich darauf hin, wie erfreulich doch-« Levice schenkte dem Droiden für den Rest des Weges zumindest ein halbes Ohr.

Die letzten beiden Tage hatte Levice im Tempel verbracht. Heute hatte sie die Nachricht erhalten, dass sie zur Unterstützung einer Gruppe zugeteilt wurde, die die unteren Ebenen des Tempels sicherte. Diese Ablenkung war sehr willkommen. Sie hatte vermutet, dass ihr die unerwartet aufgetretenen Tage zu ihrer freien Verfügung gut tun würden und sie sich insbesondere auf Aspekte ihrer Ausbildung konzentrieren konnte, die seit ihrer Ankunft auf Coruscant wenig Beachtung gefunden hatten. Im Tempel hatte sich jedoch noch keine Alltagsroutine wie auf Lianna gebildet, in die sie ohne weiteres hatte eintauchen können. Die Umstellung, täglich eine unbestimmte Zahl von Stunden in einem Krankenlager zu arbeiten - zu helfen - und im nächsten Moment ohne Beschäftigung zu sein, hatte eine Zäsur mit sich gebracht, auf die sie nicht vorbereitet gewesen war. Zudem hatte eine andere Aufgabe auf sie gewartet, doch diese hatte sie auch hinter sich lassen müssen.
»- eine ausgesprochen faszinierende Spezies, deren Fähigkeit, ihre Umgebung über Geschmacksrezeptoren wahrzunehmen, erfreulicherweise -«
Die kleine Gruppe passierte den Ausläufer des Tempels und der nächste Abschnitt der Ebene präsentierte sich vor ihnen. Die einzelnen, äußeren Struktureinheiten bildeten auf dieser Ebene Lagereinrichtungen, wie sie sich erinnerte. Bevor sie aufgebrochen war, hatte Levice sich oberflächlich mit den Tempeleinrichtungen dieser Ebene vertraut gemacht und erneut ungläubig den Kopf über die Größe des Gebäudes geschüttelt. Das weite Tor des ersten Lagerraumes war geöffnet.

Sie betraten den künstlich beleuchteten Raum, an dessen anderem Ende sich die Jedi befanden, zu welchen sie die Zoologin und ihren Assistenten hatte geleiten sollen. Die Personen zuzuordnen, stellte sich zu ihrem Vorteil als wenig herausfordernd heraus.
Nun schien auch die Programmierung des Droiden ihren Dienst zu tun und TO13 verstummte.
Levice verbeugte sich vor den Jedi.
»Dr. Dor'esk, dies ist Jedi-Rätin Sarid Horn in Begleitung von Ritter Nerlo, welcher den Kontakt zu Ihrem Insitut initiierte.
Meisterin Horn, Meister Nerlo, ich darf Euch Dr. Dor'esk und ihren Assistenten, Jelanci Cravai vom Institut für Spezielle Zoologie der Universität von Coruscant vorstellten.«
Levice wies mit einer subtilen Geste in Richtung der Wissenschaftler. »..und das ist TO13.« fügte sie auf einen nachträglichen Gedanken hin hinzu, um dem Droiden von vorneherein den Wind für einen weiteren, egozentrischen Ausfall aus den Schaltkreisen zu nehmen.
Die honigfarbene Bothanerin trat einen Schritt vor, während sich im Hintergrund zunächst eine, dann eine weitere Reptiliennase aus dem Bau schob.
»Rätin Horn, - «, wandte sich die Zoologin mit einem geschäftsmäßigen Lächeln an die Jedi.
»Wie erfreulich!« TO13 stakste in Richtung des Baus, als seine Photorezeptoren der tierischen Bewohner gewahr wurden. »Komodorattane! Ein entfernter, zwergwüchsiger Verwandter des Komodokrayts, vermutlich ausgestorben, jedenfalls auf Coruscant nicht mehr heimisch. Zudem giftig, jedoch nur gefährlich, wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlen, sodass man sich ihnen bedächtig nähern sollte - oh!« Die Komodorattane stießen bei ihrem Versuch, zugleich durch den Eingang in den Bau zurückzugelangen, gegeneinander. Ein gutturales Fauchen, ein Zischen und einer von ihnen suchte sein Heil in einer anderen Fluchtrichtung und verschwand zwischen zwei kleinen Containern im seitlichen Bereich des Lagerhauses, während der kleinere von beiden zurück in den Bau huschte.
Levice staunte über die Geschwindigkeit des auf den ersten Blick nicht nur klein, sondern auch behäbig wirkenden Reptils.
»Das macht diese Angelegenheit nicht leichter.« Die Zoologin verzog die Mundwinkel.
»In der Tat Doktor, wie unerfreulich!« Dr. Dor'esk warf dem Droiden einen Blick zu, der Levice fast zusammenzucken ließ.
»..Theo - ich habe ihn erst kürzlich erhalten - seine Programmierung..« sie schüttelte den Kopf, wodurch ihre Mähne sanft aufwallte. »Sofern er Ihnen dienlich gewesen wäre, hätte er zur Unterstützung bleiben können, aber ich sehe, dass ihr Team bereits mit einer Protokolleinheit ausgestattet ist.«
Sie begab sich in Richtung der Kiste, in welcher bereits zwei der Tiere gefangen waren. Den Deckel hob sie leicht an, spähte kurz durch den Spalt und nickte dann.
»Von Ihnen ist niemand gebissen wurden?« Und an ihren Assistenten gewandt: »Jelanci, wir brauchen noch eine der Transportboxen. Und das Lockmittel.« Ihr Blick wanderte in Richtung der Container, zwischen denen das Reptil verschwunden war, während ihr Assistent sich auf den Weg machte, um die angeforderten Gegenstände zu holen.

Levice realisierte, dass sie sich selbst noch nicht vorgestellt hatte und nutzte die entstehende Geschäftigkeit, um sich erneut an die beiden Jedi zu wenden.
»Mein Name ist Levice Vajesti. Ich wurde geschickt, um die Institutsvertreter hierherzugeleiten und dann bei der Sicherung der Ebenen zu helfen.«

[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 112 - Lagerraum] Mas Nerlo, Sarid Horn, Levice Vajetsi; NPC: Major Kenoweth und Soldaten; Dr. Dor'esk, Assistent Jelanci Cravai, TO13
 
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