Coruscant

~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek

Malek hatte Eowyns Worte tief in sich aufgenommen. ‚Wir sind ein Team‘. Dieser Satz wirkte in ihm nach, wie ein helles Licht, das sich seinen Weg in die Dunkelheit seiner Zweifel bahnte. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich nicht mehr allein in seiner Ausbildung. Er wollte ihr unbedingt beweisen, dass er dieses Vertrauen verdiente, auch wenn ihn die Angst, zu versagen, leise im Hintergrund nagte.

Er atmete ruhig aus, wollte seine Gedanken ordnen, da flackerte es plötzlich in der Macht. Ein kaum wahrnehmbares Kribbeln, wie ein Wirbel in der Luft, den nur er spüren konnte. Für einen Augenblick wusste er nicht, was er damit anfangen sollte und dann reagierte er, ohne darüber nachzudenken.

Seine Hand fuhr nach oben, die Macht strömte durch ihn hindurch wie ein plötzlicher Impuls, ungebeten, aber stark genug. Die aufgerollte Bandage, die eben noch seitlich auf ihn zuschoss, wurde abrupt abgelenkt, taumelte in der Luft und fiel dann unschuldig zu Boden.
Malek erstarrte. Er hatte die Hand noch immer erhoben, seine Finger leicht gespreizt, als könne er selbst nicht glauben, was gerade geschehen war. Erst nach ein paar Sekunden ließ er sie langsam sinken. Seine Augen waren geweitet, und in seinem Gesicht lag eine Mischung aus Überraschung und vorsichtiger Freude. Doch noch stärker war die Unsicherheit, die gleich darauf folgte.


„Oh…“

Es entglitt ihm leise, fast wie ein Ausatmen. Sein Blick huschte sofort zu Eowyn, suchend, fast flehend.

„Das… das war nicht geplant. Ich habe gar nicht nachgedacht, es war einfach da.“

Er schluckte, sah kurz zu der Bandage am Boden und dann wieder zu seiner Meisterin.

„War das… richtig? Oder nur Zufall?“

Ein verlegenes, unsicheres Lächeln huschte über seine Lippen, begleitet von einem leichten Rosa, das sich auf seine Wangen schlich. Malek senkte kurz den Kopf, fast so, als schämte er sich dafür, überrascht über den eigenen Erfolg zu sein.
Und doch konnte er nicht ganz verhindern, dass da etwas in ihm glimmte, ein Funken von Stolz. Ein Gefühl, dass er vielleicht doch mehr konnte, als er selbst immer glaubte.


Er konzentrierte sich erneut, diesmal jedoch auf die Bandage auf dem Boden. Mit ausgestreckter Hand ließ er erneut die Fäden zu seinem Ziel verstärken, es dauerte unangenehm länger als er es hoffte, aber er zog die Bandage wie eine Spinne zu sich.
Mit einem schiefen Grinsen hielt er sie in seiner Hand und zu Eowyn.


~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Normalstation - Eowyns Zimmer, mit Malek

Malek wirkte noch immer gefasst und halbwegs konzentriert, als die Bandage ihn angriff. Und vielleicht war das besser, als sich mit höchster Mühe zu konzentrieren, zumindest war es das, was sie bei Aketos am Ende als großen Fehler vermutet hatte und weshalb bei der Kamino die Verbindung zur Macht so unregelmäßig gewesen war – aber sie sollte nicht an sie denken. Allerhöchstens dann, wenn es darum ging, aus ihren alten Fehlern zu lernen.
Auf jeden Fall funktionierte seine Abwehr hervorragend, wesentlich besser als sein Levitieren zuvor. Sie ließ die Bandage los, woraufhin sie zu Boden fiel. Ihr Padawan war wie erstarrt und schien selbst erstaunt darüber zu sein, was er soeben fertiggebracht hatte. Eowyn hob nur fragend die Augenbrauen. Oh? Nun ja, das konnte man wohl so sagen. Und, dass es nicht geplant war, war ja genau die Absicht gewesen, die hinter ihrer "Attacke" gestanden hatte. Aber dass er fragte, ob das richtig gewesen war? Malek war anscheinend genauso unsicher wie sie. Na das war ja eine fantastische Kombination.


Natürlich war das richtig. Was auch sonst? Und sehr gut noch obendrein. Sie bemerkte, dass er weitermachte; die Bandage erneut levitieren wollte, so dass sie nichts weiter sagte und ihn machen ließ. Und ja, auch dieses Mal ließ sich die Bandage bewegen. Eowyn nickte ihm zu, als er sie ihr hinhielt. Sehr gut. Deine Instinkte funktionieren hervorragend, daher... lass los. Denk nicht zu viel darüber nach, was du wie tust, sondern tu es einfach. Auch beim levitieren.

Sie ließ erneut eine Bandage auf ihn zufliegen und wiederholte es noch ein paar Mal, bis sie das Gefühl hatte, dass es keinen Mehrwert mehr hatte. Und außerdem wollte sie noch dringend an den letzten Punkt gehen, seine Abschirmung. Diese Technik war schon etwas fortgeschrittener, aber in Kriegszeiten würde er diese und vor allem die Verschleierung, die darauf folgte, dringend brauchen. Da war nun einmal kein Platz für eine "korrekte Reihenfolge" oder langsames Aufbauen.

Okay, das reicht erst mal. Du brauchst noch zumindest ein bisschen Energie für das Abschirmen. Entspann dich ruhig ein paar Minuten. Keine Sorge, das ist kein Trick, ich werde jetzt wirklich nichts auf dich fliegen lassen – hör einfach nur zu.
Mit der Abschirmung ist es so wie mit den meisten Kräften, vor allem zu Beginn funktionieren sie am besten mit einer bildlichen Vorstellung. Es geht darum, deinen Geist inklusive allem, was dazu gehört, zu verbergen. Also alle Gefühle, Emotionen, Gedanken, Reaktionen, eben... alles. Das ist extrem wichtig, falls du mal auf einen Machtnutzer triffst, der dir nicht wohlgesonnen ist, und mit falls meine ich eigentlich wenn, denn das wird ganz sicher geschehen. Man wird alles gegen dich verwenden können, jede noch so kleine Information, also musst du dafür sorgen, dass es so wenig wie möglich gibt.

Mir hat anfangs geholfen, eine leuchtende Machtmauer um meinen Kopf zu ziehen, die ich dann immer dichter gemacht habe. Anfangs reicht es, wenn diese Mauer passive Taster abhält, also wenn jemand dir einfach nur gegenübersteht, damit du nichts ausstrahlst. Später solltest du dann hoffentlich irgendwann in der Lage sein, auch aktive Angriffe auf diese Mauer abzuwehren, aber das ist das Ziel, ich wäre schon zufrieden, wenn der erste Schritt funktioniert und länger als ein, zwei Minuten hält – wenn möglich irgendwann ohne, dass du noch daran denkst.
Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich heute irgendwie mental angreifen werde, das mache ich frühestens dann, wenn deine Mauer sehr stabil ist und auch nicht ohne Vorwarnung.


Malek war unsicher – sie musste dafür sorgen, dass er sich in ihrer Gegenwart wohlfühlte und losließ, denn ein nervöser Padawan oder einer, der Angst vor Fehlern hatte, lernte schlecht.

Hast du noch Fragen? Sie bemühte sich, ihn offen und aufmunternd anzusehen. Eowyn wusste, dass ihre letzten Ausbildungen auch daran gescheitert waren, weil sie sich zu sehr verschlossen hatte – aber irgendwie hatte sie akut nicht das Gefühl, dass sie es dieses Mal besser machen würde, auch, wenn sie nun Bescheid wusste. Vielleicht war es einfach noch zu früh. Vielleicht hatte sie sich zu viel zugemutet – aber sie hatte doch gesehen, wie schnell alles gehen konnte. In jeder Hinsicht. Und für warten war eigentlich keine Zeit... ebenfalls in jeder Hinsicht.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Normalstation - Eowyns Zimmer, mit Malek
 
Coruscant - Jedi-Tempel - 37. Stock - Sarina mit Tevin in seinem Zimmer

"Ne Bar im Jedi-Tempel?"


Sarina musste jetzt lauthals lachen. Bei der Macht, das wäre... das wäre grandios, aber wenn sie da an die Hardliner dachte, welche selbst Beziehungen von Jedi ablehnten, dann würden diese sich bei einer Bar im Jedi-Tempel wohl schlicht durchdrehen.

"Okay, das wäre mega, aber nein. Ich gehe wie jede normale Person einfach auf die Straße und suche mir da einen leeren Hocker."

Jonas wollte also niemanden sehen, und mit "niemand" meinte er vermutlich den anderen Jedi.

"Keine Sorge, du kannst natürlich abschließen."

Wäre ja noch schöner, wenn alle gleich in ihr Zimmer spazieren könnten. Die wenige Privatsphäre fand Sarina ohnehin nicht ganz prickelnd, hatte sich aber daran gewöhnt und im Allgemeinen achteten alle Jedi auch penibel darauf, sich gegenseitig in Ruhe zu lassen und den Freiraum des anderen zu respektieren. Trotzdem. Neinnein, das war schon besser so, dass man sich wenigstens so deutlich abgrenzen konnte.

Sie brachen auf, und Jonas blieb schweigsam. Gut, was sollte er schon groß sagen und als der große Smalltalkmeister kam er Sarina nun auch nicht gerade vor. Also übernahm sie selbst das reden, das war ja auch kein Problem. Sie grinste bei seinem Kommentar über die Bibliothek zurück.


"Kann man. Hab ich schon mal beinahe. Aber am Ende ist es diesbezüglich dann ganz praktisch, eine Jedi unter Jedi zu sein. Selbst, falls mir das mal wirklich passieren könnte, irgendjemand würde mich alleine durch meine Präsenz in der Macht schon finden, spätestens wenn ich total panisch würde."

In Jonas' Zimmer angekommen, hatte sie vor, ihn bald alleine zu lassen, was den Vorteil haben würde, dass sie selbst auch zur Ruhe kommen konnte.

"Klar, das Wasser ist natürlich Trinkwasser und ich hole dich morgen früh, sagen wir so gegen acht?"

Das war hoffentlich genug Zeit, dass er in Ruhe ein bisschen schlafen konnte. Allerdings würde er sich so ganz ohne Beschäftigung vermutlich auch recht bald langweilen. Sie gab ihm noch ihre Komfrequenz, danach verabschiedete sie sich und ließ Jonas ein bisschen Zeit für sich.

In ihrem Zimmer dann sank sie aufseufzend auf ihr eigenes Bett. Meine Güte, was für ein Tag mal wieder. Die Krankenstation schaffte sie, aber da musste sie nun eben durch. Bald würde auf der Station sicher auch das meiste wieder seinen gewohnten Gang gehen und sie selbst konnte sich wieder ihren eigenen Fähigkeiten, ein paar Missionen und vielleicht irgendwann mal einem Padawan widmen. Mal sehen - jetzt aber wollte sie erst mal aus diesen Schuhen raus und dann unter die heiße Dusche. Und zwar lang. Sehr lang.

***

Es war zugegeben acht Uhr drei, als Sarina den Türsummer an Jonas' Tür drückte um darauf aufmerksam zu machen, dass sie hier war, und vermutlich war das angesichts der Tatsache, dass ihr Weg ungefähr fünfzehn Meter betrug einfach zu spät, aber Jonas schien gestern nicht der Typ gewesen zu sein, der viel wert auf penible Pünktlichkeit und dergleichen legte, also was sollte es. Sie hatte vor, mit ihm erst einmal frühstücken zu gehen und dann eventuell die Führung bei den Trainingsräumen zu beginnen. Vielleicht konnte sie ihn ja sogar dazu überzeugen, mal ein, zwei kleine Übungen auszuprobieren...


Coruscant - Jedi-Tempel - 37. Stock - Sarina vor Tevins Zimmer
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian

Es vergingen nur ein paar Sekunden, bis sich das Büro des Rates für Ian öffnete. Eine Verbeugung später saß er schließlich Murrrar gegenüber und hatte beinahe vergessen, dass der Wookie schon im Vorfeld um ein Gespräch gebeten hatte.
Sofort begann der Rat zu dem Thema zu kommen, dass er schon bei Eowyn angedacht hatte und ein paar Atemzüge lang hatte Ian große Schwierigkeiten damit, dass der Droide im Hintergrund simultan übersetzte, obwohl Ian den Wookie verstand. Der Inhalt machte es beinahe noch komplizierter. Murrrar bedankte sich, bot sich zeitgleich als Zuhörer an, falls Ian über die Geschehnisse auf Bastion sprechen wollte und dann fiel er mit der Tür ins Haus. Jetzt starrte Ian doch kurz zu dem Droiden, um sich zu vergewissern, dass er wirklich verstanden hatte, ehe er zurück zu dem Wookie sah. Murrrar bot, nein, der
Rat bot ihm allen Ernstes an, ein Jedi zu werden. Das …
Das kam so unerwartet, dass Ian nicht länger Z5 sondern den Rat anstarrte, gerade so, als habe dieser ihm gerade erklärt ein rosafarbenes Bantha zu sein, dass gerne Pingpongbälle verspeiste.

„Ich“, war das erste und einzige Wort das Ian hervorbrachte, als er sich leicht in seinem Stuhl vorbeugte, nur, um sich wieder anzulehnen. Er war wegen etwas völlig anderem gekommen, hatte überhaupt nicht mehr daran gedacht, dass der Rat mit ihm hatte sprechen wollen und dann kam er mit diesem … Angebot. „Rat Murrrarchesch, um ehrlich zu sein, weiß ich gerade nicht, was ich zu diesem Angebot sagen soll.“ Vermutlich wäre ein Danke angebracht, aber der Mann hatte etwas anderes, das viel schwerer wog als diese Entscheidung. „Ich selbst bin wegen etwas völlig anderem zu Euch gekommen.“ Und noch während Ian genau das aussprach wurde ihm klar, dass er auf keinen Fall ein Jedi werden konnte.

„Die Nachrichten in den HNN überschlagen sich und ich glaube, ich komme genau deswegen mit einer Bitte zu Euch. Ich möchte, nein, viel mehr, ich muss mit der Presse sprechen und mir ist bewusst, dass ich, in gewisser Hinsicht, um Erlaubnis darum bitten muss. Ich bin nicht der Mann, dem Coruscant für die Rettung danken muss. Aber ich bin der Mann, der öffentlich machen muss, was er bereits von dem Virus wusste. Während das Imperium versucht eine Hetzjagd gegen Eowyn und Brianna zu starten und die Wahrheit zu verschleiern, gewinnt es dabei vielleicht sogar Personen, die ihm glauben.“ Kein Gedanke, der Ian sonderlich gefiel, ganz im Gegenteil, umso eindringlicher fuhr er fort. „Rat Murrrarchesch, ich war von Anfang an dabei, als Allegious das Virus vorführte, ich habe bei den Vorverhandlungen für den Frieden teilgenommen, das meiste lässt sich belegen. Ich könnte nicht nur die Glaubwürdigkeit der Republik untermauern, sondern Eowyn und Brianna aus dem Schussfeld nehmen. Natürlich, ich werde nicht über die Mission auf Bastion sprechen, es sei denn, ich bekäme die Erlaubnis, auch von Eowyn. Aber ich möchte über das sprechen, was ich vorher wusste.“ Wofür er keine Erlaubnis vom Rat benötigte.
„Es würde ungemein helfen, wenn ich sagen könnte, dass ich eine Probe von Bastion gestohlen habe, aber nicht näher auf Details eingehen kann. All das, all dieses Wissen, es muss an die Öffentlichkeit und dabei ist gut, dass ich kein Jedi bin. Ein imperialer Bürger, ein Geheimnisbrecher. Das wäre ich und das wäre in diesem Fall etwas Gutes.“ Ian atmete aus und bevor Murrrar etwas entgegnen konnte, dass Ian absolut egal war, fügte er an: „Für mich spielt es keine Rolle, wenn ich ins Kreuzfeuer gerate. Es ist ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis das Imperium auch meinen Kopf verlangt.“ Vorher hatte er die perfekte Gelegenheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Dann hatte das Imperium immerhin einen triftigen Grund mehr ihn Tot sehen zu wollen…



Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian

Der Mann vor Murrrar schien ehrlich überrumpelt und überrascht, was wiederum keine Überraschung war. Vermutlich hatte er kaum damit gerechnet, dass der Rat ihm dieses Angebot machen würde, vielleicht noch überhaupt nicht über die Folgen seines Einsatzes nachgedacht. Das alles war schließlich... viel gewesen. Er würde Wochen, vielleicht Monate brauchen, um alles verarbeiten zu können, aber die würde er, wenn es nach Murrrar ging, auch bekommen. Er hatte seine Schuldigkeit getan, den Krieg würden nun andere führen können und müssen.
Er gab ihm die Momente, um das Gehörte zu verdauen und winkte ab.


[Ihr müsst gar nichts sagen. Denkt einfach darüber nach. Es hat keine Eile.]

Aber offenbar hatte Ian Dice selber ein Gesprächsthema mitgebracht, was Murrrar sich mit leicht sträubendem Fell nun anhörte. Nun... das war ein Gedanke, den weder er noch Rornan bisher in den Raum getragen hatten, wohl auch, weil Dice nicht offiziell zum Orden gehörte und er schon genug getan hatte. Der Gedankengang, dass Coruscant ihm nicht danken musste, war falsch, aber nicht das Thema. Sein Anliegen wiederum klang nicht falsch und Murrrar lehnte sich ein wenig in seinem enormen Sessel zurück, um darüber nachzudenken. Das änderte die geplante Vorgehensweise des Ordens eventuell, aber... es könnte mehr Glaubwürdigkeit bringen. Sie hatten ohnehin recht viel offenlegen wollen, und falls sein Gegenüber sich wirklich so in die Schussbahn begeben wollte... es war ihm sicher bewusst, was das alles bedeutete. Andererseits konnte es nicht mehr lange dauern, bis Vendar zu Ohren kam, welche Rolle er in alledem gespielt hatte. Auch, wenn er am Attentat auf den Imperator nicht beteiligt gewesen war, eine solche Vorführung der Sith würde auch ihn auf der Kopfgeldliste nach oben katapultieren. Und ja, da sprach er es selbst schon an. Nun gut...

[Euer Anliegen... ehrt Euch erneut. Es ist keine Kleinigkeit, mit all dem an die Öffentlichkeit zu gehen. Man wird eventuell mehr über Euch herausfinden, Eure Vergangenheit als Sith... Und natürlich wird das Imperium, wie Ihr es sagtet, Euch ebenfalls anvisieren. Ich bin mir nicht sicher, ob es dabei helfen wird, Brianna und Eowyn aus der Schusslinie zu nehmen und eher dazu beiträgt, Euch alle drei zu attackieren, aber wenn Euch das Risiko bewusst ist, so werde ich nichts dagegen sagen. Es ist Eure Entscheidung.]

So viel zum ob und falls, nun dann zum wie...

[Ich ziehe Euch nun ins Vertrauen, was das weitere Vorgehen des Jedi-Ordens angeht. Der Kanzler hat eine außerordentliche Senatssitzung einberufen. Der Rat hat entschieden, die Ansprache des Kanzlers abzuwarten und danach eine Presseerklärung herauszugeben. Diese wird davon abhängen, wie der Kanzler sich positioniert. Wir möchten dem Kanzler diesen Vortritt lassen, nachdem der Orden Nun, eigentlich Ahna schon das ganze Schlamassel verursacht hat.
Wir gehen eher davon aus, dass er wenigstens nicht den kompletten Orden verurteilen wird, dafür ist er nicht der Typ. Es ist möglich, dass er Brianna und Eowyn opfern möchte, aber Ihr wisst bereits, dass wir das nicht zulassen werden. Wir sind uns sicher, dass er nicht den ganzen Rat ausliefern wird.
Gehen wir also vom Bestfall aus - Quún stellt sich vor diese unautorisierte Mission. Nun denke ich darüber nach... was haltet Ihr davon, in einer anschließenden Pressekonferenz Eure Geschichte darzulegen? Vorbereitet, ohne Unterbrechungen, ohne Fragen zu beantworten, erst einmal. Der Orden wird ebenfalls gewisse Dinge preisgeben - die Beweise, die wir in der Tierarztpraxis fanden, mit Eurer Zustimmung konkretere Informationen über die Mission nach Bastion, die Vernichtung des Virus. Darüber gibt es Videomaterial, welche wir vermutlich offenlegen werden. Zusätzlich noch die Informationen, die die Teams auf Kast sammeln konnten, welche meines Wissens nach mindestens darauf hinweisen, dass der ehemalige Imperator ein neues Virus am Start hatte.
Damit werden wir rechtfertigen können, weshalb Ahna diese unsägliche Mission autorisierte und durchführte – wir wollten die gesamte Galaxis, auch das Imperium, vor dieser Waffe schützen. Nach Briannas Berichten wäre dieses Virus noch tödlicher und katastrophaler gewesen als das erste. In Kombination mit Eurer Geschichte könnte dies dazu führen, dass die Galaxis vielleicht begreift, was beinahe geschehen wäre.]


Nein, Murrrar war immer noch davon überzeugt, dass diese Mission falsch gewesen war, sie hätten eine andere Lösung gefunden. Aber nun war das Kind in den Reaktor gefallen und sie mussten mit dem arbeiten, was da war.

[Was würdet Ihr davon halten? Es gäbe auch die Möglichkeit, Fragen an Euch zu unterbinden und diese nur mir oder Rornan zu stellen, falls Euch das lieber ist. Und vielleicht... falls sie dazu bereit wäre... könnte auch Eowyn ein paar Worte sagen.]

Wie sehr Murrrar nun erneut wünschte, dass Brianna hier wäre. Sie war erfahren im Umgang mit der Presse, sie war der Liebling aller gewesen. Natürlich hatte auch der Wookiee von den ganzen Reaktionen in den sozialen Portalen gehört, aber die Stimmung dort wechselte doch so schnell wie manche ein Lichtschwert warfen. Die Echani hätte es womöglich geschafft, die Reporter zu besänftigen und von der Notwendigkeit des ganzen zu überzeugen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian
 
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Rätin El’mireth .::. Malek

Ihre Worte hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn und gaben ihm neue Zuversicht. Sie hatte vollkommen recht – er dachte oft zu viel nach. Dieses ständige Grübeln stand ihm nicht nur im Weg, wenn es um die Macht ging, sondern auch in vielen kleinen Momenten des Alltags. Eowyns ruhige, aber bestimmte Art schien diesen Knoten in seinem Kopf ein wenig zu lockern.

Viel Zeit ließ sie ihm allerdings nicht. Kaum hatte er sich gesammelt, begann die nächste Übung. Immer wieder ließ sie Bandagen in seine Richtung fliegen – von vorn, von der Seite, aus seinem Rücken heraus. Manche Bewegungen konnte er im letzten Moment spüren, andere trafen ihn, ehe er richtig reagieren konnte. Ihre Stimme führte ihn ruhig durch die Aufgabe, fordernd, aber nie ungeduldig.

Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf das Flüstern der Macht, auf die kleinsten Regungen in der Luft. Es war, als würde er hören, wie die Bandagen durch den Raum schnitten, noch bevor sie ihn erreichten. Einige wich er mühelos aus, andere stoppte er in der Luft oder lenkte sie ab. Manchmal schaffte er es sogar, sie im Flug aufzufangen und jedes Mal, wenn ihm das gelang, durchzuckte ihn ein kleiner Funke der Freude.

Doch mit der Zeit wurde es anstrengender. Das Pochen in seinem Kopf nahm zu, seine Konzentration ließ langsam nach, und seine Reaktionen wurden träger. Die Bandagen trafen ihn nun häufiger, leicht, aber spürbar. Trotzdem musste er lächeln. Trotz der Müdigkeit fühlte er sich lebendig und zum ersten Mal seit langer Zeit spürte er das Hochgefühl echten Fortschritts.

Als Eowyn schließlich über die mentale Abschirmung sprach, hörte Malek aufmerksam zu. Der Gedanke faszinierte ihn, und gleichzeitig fühlte er sich hilflos. Eine Mauer im eigenen Geist, das war für ihn völlig neues Terrain. Keine der Fähigkeiten, die er bisher gelernt hatte, schien auch nur im Entferntesten in diese Richtung zu gehen.

Er zögerte, bevor er sprach, und fuhr sich unbewusst mit der Hand über den Nacken. Seine Stimme war ruhig, aber man hörte die Unsicherheit darin.


„Ja, ich habe tatsächlich eine Frage dazu, Meisterin…“

Er holte kurz Luft, suchte nach den richtigen Worten.

„Wie genau soll ich diese Mauer errichten? Soll ich einfach… an sie denken? Oder… soll ich versuchen, an gar nichts zu denken? Entschuldigung, ich stehe da etwas auf dem Schlauch.“

Ein schwaches, verlegenes Lächeln begleitete seine Worte, bevor er den Blick wieder zu Eowyn hob. In seinen Augen lag ehrliche Hoffnung – die Hoffnung, dass sie ihm den nächsten Schritt zeigen würde.

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Rätin El’mireth .::. Malek
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Normalstation - Eowyns Zimmer, mit Malek

Malek machte seine Sache sehr gut, was das instinktive Reagieren anging. Im Prinzip war das alles nichts anderes, als später mit Lasern, nur ein kleines bisschen langsamer eben. Und wenn er das hier schaffte, dann vielleicht in kurzer Zeit auch schon ab und an einen Laserschuss, sie würden sehen.
Natürlich wurde alles mit der Zeit mühsamer, aber heute sollte es auch nicht um die Ausdauer gehen. Das war ein anderes Feld. Wichtig war, dass es grundsätzlich funktionierte und sie darauf aufbauen konnten.

Also ging Eowyn zum vorerst letzten Punkt für diese Einheit über. Sie gab sich Mühe, alles bildlich zu beschreiben, damit ihr Schüler eine Vorstellung davon haben konnte, worauf alles hinauslief. Seine Reaktion machte allerdings deutlich, dass diese Aufgabe ihn mehr verunsicherte als die anderen, und geduldig wartete sie, bis er seine Worte gefunden hatte.

Touché – er hatte sie erwischt. Malek hatte völlig recht, sie gab verwirrende Anweisungen. Erst sollte er weniger denken, jetzt wieder mehr. Sie schüttelte den Kopf.
Kein Grund sich zu entschuldigen, ich bin diejenige, die gegensätzliche Aussagen macht. Wie bei allen Märkten sollte man das erklären? Sie war mies im erklären. Kein Wunder, dass keiner ihrer Padawane bisher zum Ritter gekommen war. Ich glaube... Sie zögerte. Ehrlichkeit war wohl am besten. Und wem machte sie etwas vor? Sie war eine miserable Lehrerin, besser, wenn Malek das gleich klar wurde. Ich glaube, dass das vielleicht bei jeder Person anders ist. Und auch für jede Übung anderes gelten kann. Während es beim Reflektieren eigentlich immer auf Instinkte ankommt, brauchen wir für die Geistestkräfte manchmal mehr Konzentration, und damit auch mehr... denken. Vielleicht bist du aber auch durch und durch 'Typ Instinkt'. Im Prinzip... kann ich es dir nicht sagen. Das ist etwas, das wir herausfinden müssen... es tut mir Leid.

Sie unterbrach sich kurz, sah auf die Decke vor sich und wog ihre weiteren Worte erneut ab. Ein paar Sekunden später sah sie ihn wieder an. Mein Vorschlag: Versuche mal, meine Mauer zu ertasten und zu durchbrechen. Sie hatte sie nach der ersten Übung längst wieder hochgezogen – seit sie auf Coruscant erwacht war, hatte sie sich quasi dauerhaft abgeschirmt. Dann kriegst du vielleicht ein Gefühl dafür, was ich eigentlich meine. Du musst nicht vorsichtig sein, es kann nichts kaputt gehen. Im schlimmsten Fall schaust du ganz kurz in meinen Kopf. Was nicht passieren würde. Ihre Abschirmung war eine ihrer Paradedisziplinen, kein Anfänger würde sie durchbrechen können.

Und dann... mach das, wobei du dich wohlfühlst. Ich weiß, sie sah ihn entschuldigend an, dass das nicht das ist, was du hören willst. Aber gerade am Anfang... musst du herausfinden, wie die Macht für dich fließt, und wie du sie am besten wahrnehmen kannst. Probier es aus. Versuche, die Mauer bewusst Stein für Stein aufzubauen, oder auch aus Durastahl zusammenzusetzen oder was auch immer dir liegt, oder baue sie aus Licht, ganz egal. Oder aber du nimmst das erstbeste, was dir in den Sinn kommst und verbarrikadierst deinen Geist simpel ohne, dir Gedanken darüber zu machen. Du wirst schon merken, was für dich funktioniert.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Normalstation - Eowyns Zimmer, mit Malek
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Elise

Riuen wusste seit einiger Zeit, dass er zu Illusionen neigte. Wäre er kein Jedi-Schüler, hätte er vermutlich geglaubt, die letzte Dosis Gewürz sei zu stark gewesen. Bilder zu sehen – fast wie Halluzinationen? Noch vor Monaten hätte er darüber gelacht. Man sah Dinge nur, wenn man etwas genommen hatte. Punkt. Jetzt aber sah und hörte Riuen Dinge, die er zunächst für Erinnerungsfetzen hielt. Elise – kurz vor dem Sterben. Natürlich tauchten da Gedanken an sie auf. Warum auch nicht? Doch diese Bilder waren anders. Sie trafen ihn tief, rührten an etwas, das mehr war als bloße Erinnerung. Nicht nur Echos der Vergangenheit – sie wirkten, als stammten sie aus einem anderen Blickwinkel. Ihrem.

Ein Moment lang hielt alles an. Im Außen, im Innen. Sein Herz, seine Gedanken, seine Bewegung. Eben noch hatte er sich abwenden wollen, doch nun schloss er die Augen, um wirklich zu fühlen. Und er wusste, er spürte mit einer Sicherheit: Das war Elise. Es war Elise.

Er riss die Augen auf, trat näher. Dann – Stille. Beängstigend. Die Verbindung gekappt, die Worte noch in seinen Ohren, die Bilder hinter seinen Augen. Nur für Sekunden. Dann kam ihre Stimme, direkt in seinen Geist. Worte. Zwei. Sie sprach mit ihm. Irgendwie war es ihr gelungen, telepathisch Kontakt herzustellen.

Eistempel. Labor.
Zwei Hinweise. Zwei Orte. Zwei mögliche Schlüssel zu Thearterra. Zwei Chancen auf Rettung.

Riuen konnte sich nicht zurückhalten. Er stürzte zu ihr, ergriff ihre Hand.

„Ein Eistempel. Ein Labor“, wiederholte er, als müsse er sich die Worte einbrennen, wie einen komplizierten, langen Code.
„Ich werde ihn finden – ihn und dieses Ghul. Ich verspreche es dir.“
Oder sich selbst. Oder ihnen beiden. Dann kam ein weiterer Impuls. Ihre Tasche.
„Du willst doch nicht, dass ich in deiner Tasche rumschnüffle…“ Ein Hauch von Humor blitzte auf, als er beinahe zärtlich ihre Hände losließ und zur Tasche griff.
Darin ihr Lichtschwert. Der Hüne hielt es einen Moment lang an sich. Schwerer, als er erwartet hatte – nicht wegen des Gewichts. Er selbst hatte eines, aus dem Tempel. Aber zwei waren keine schlechte Idee. Und vielleicht war es mehr als das. Symbolisch. Ein Talisman? Ian hätte etwas in der Art gesagt. Unfug – wäre es nicht zugleich eine Waffe.
„Ich werde diesen Tempel finden, Elise. Bis dahin – halt durch.“


Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Elise
 
Coruscant-Jedi-Tempel- auf dem Weg zu den Quartieren- mit Sarina

Seine Idee mir der Bar im Jedi-Tempel schien Sarina gut zu finden- oder zumindest für lustig zu befinden.Sie lachte wirklich lauthals los, wobei Tevin sich nicht über sowas wundern würde. Doch seine Gesprächspartnerin erklärte dann,dass sie dafür den Tempel verlassen musste. Wenn er so daran dachte, wie er hier den Ausgang gesucht- und wohl gemerkt immer noch nicht gefunden hatten- , war das vielleicht ein Tagesausflug. Wobei er ja innerhalb weniger Minuten von dem Gleiterhangar auf der Med-Station und von da aus an den anderen Orten gewesen war. Vielleicht gabs Geheimgänge? Das war ein altes Gemäuer! Bestimmt gabs hier Geheimgänge.

"Gibts hier Geheimgänge?"

fragte er und grinste. Jemand wie Sarina hatte wahrscheinlich schon im ersten Lehrjahr den halben Tempel links gemacht auf der Suche nach verborgenen Winkeln und versteckten Mechanismen. Er würde es tun! Er könnte es tun, sollte er sich für das hier entscheiden.

Das, was die Jedi dann über ihre Bibliothek erzählte, klang lustig und beunruhigend gleichermassen. Ein Raum der so gross war, dass man darin verloren gehen konnte. Gut. In diesem Tempel konnte man wohl überall verloren gehen. Sarina beschwichtige dann, dass man sie aber an ihrer "Präsenz" in der Macht finden würde. Tevin runzelte die Stirn.

"Macht das so nen Unterschied, wenn man Panik schiebt?"

Gut, als er versucht hatte, zu fliehen, hatte sie sich auch plötzlich für ihn interessiert, auch wenn da zig andere waren. Irgendwie musste er sich ja doch von denen unterschieden haben. Krass. Genauso, wie das er jetzt hier tatsächlich ne Unterkunft bezog. Auch wenn er immernoch überzeugt war, dass das nur temporär war. Sarina zeigte ihm alles und beruhigte ihn auch, dass das Wasser im Bad trinkbar war. Also alles, was er brauchte. Sehr gut. Sie gab ihm noch ihre Com-Nummer und erklärte, dass sie ihn gegen Acht zum Frühstück abholen würde. Tevin nickte und speicherte ihre Nummer in sein Com ein, nur für den Fall der Fälle, an den er jetzt lieber nicht denken wollte.

"Alles klar. Dann...schlaf mal gut und danke für alles."


Er lächelte ihr noch einmal zu und nickte.

"Bis später."


Als sie gegangen war, verriegelte er als allererstes die Tür und atmete tief durch. Was für ein Tag. Nun allein, blickte Tevin sich noch einmal in Ruhe in dem Quartier um. Es war so anders als bei ihm zu Hause, auch wenn die Basics wohl die selben waren. Aber es fehlte eindeutig sein Gaming-Tisch mit allem, was drauf und drunter stand. Aber das hier war eben der Jedi-Tempel. Er stand im fu... Jedi-Tempel! In nem Quartier! Er runzelte die Stirn und sah sich erneut um. Hier leben? Hier all diese Zaubertricks lernen? Damit könnte er bei den Ladys sicher punkten, aber er bezweifelte immernoch, dass er es hier auch nur eine Woche lang schaffen könnte. Versagensängste? Oh ja. Tevin seufzte und machte sich bettfertig. Das Gesicht, dass ihn aus dem Spiegel aus entgegensah, sah einfach nur fertig aus. Und das war er wohl auch. Sowohl körperlich als auch mental für heute. Er schloss die Augen und wandte sich von diesem Trauerspiel von Fratze ab. Das Bett! Er schlief gerne, empfand im Bett Sicherheit. Aber hier? Würde das Bett sich Mühe geben müssen. Dennoch gab er ihm eine Chance und versuchte, sich zu entspannen.

Es war absolut ruhig in dem Raum. Keine Geräusche von Gleitern oder streitenden Passanten vor dem Fenster. Nichtmal die Lüftung machte ein Geräusch, obwohl Sarina ihm die Steuerung dafür ja gezeigt hatte und sie sogar im Basis-Modus lief. Einfach weil das Zimmer kein Fenster hatte und man so die Luftqualität gewährleisten konnte. Aber eben: Kein Rauschen, kein Klackern. Nichts. Zum Glück erhellte eine kleine Lichtleiste in Bodennähe den Raum soweit, das man die Möbel erkennen konnte. Sonst wär das sicher eine interessante Erfahrung, wenn man weder sehen noch hören konnte. Manche machten sowas ja mit Absicht und hofften auf Halluzinationen. Drogen zu nehmen hatte da wohl mehr Erfolgschancen. Tevin schmunzelte bei dem Gedanken. Unwillkürlich dachte er an das Päckchen, das er versteckt hatte. Sofort hörte er aber auch Sarinas Worte, dass er damit aufhören müsse, wenn er hier bleiben wollte. Erneut seufzte Tevin und drehte sich auf die Seite. Sein Blick lief die Lichtleiste entlang. Aber so in ein leeres Zimmer zu starren war nicht gerade schlaffördernd. Tevin stellte jedoch fest, dass auch andersrum keine gute Option war. Auch wenn die Wand besser war als der offene Raum, hörte er jetzt doch Geräusche. Zumindest bildete er sich das ein. Ein paar Kontroll-Blicke und sogar das Einschalten des Haupt-Lichts bewiesen das. Also beschloss er, die Geräusche einfach zu ignorieren und doch mehr dran zu setzen, einzuschlafen.

Schliesslich gelang es ihm, zumindest für ein paar Stunden,bis er schweissgebadet und verwirrt aufwachte. Keuchend sass er auf dem Bett und sah sich hektisch im Raum um, in dem er immernoch allein war. Oder? Er wurde das Gefühl nicht los, dass man ihn beobachtete, aber das Hauptlicht bewies erneut, das nichts in den Schatten lauerte. Dennoch stieg seine Unruhe, sobald er das Licht wieder deaktivierte. Sein Blick wanderte zur Tür, die nach wie vor verschlossen war. Sicherheitshalber kontrollierte er noch einmal die Sicherheits-Einstellung, die eindeutig auf "Locked" stand. Kein Grund zur Panik. Ausserdem hatte er doch schon gelernt, das Panik hier vielleicht die Nachbarn auf den Plan rufen konnte. Also kämpfte er sie zurück, auch wenn sie bereits freudig in den Startlöchern gewartet hatte. So ein Mist. So schnell er konnte, lief Tevin ins Bad und wusch sich dort den Schweiss aus dem Gesicht. Sein Spiegelbild sah jetzt anders aus. Nicht mehr fertig ins dem Sinne, sondern gehetzt. Er liess den Kopf hängen, versuchte, sich zu beruhigen. Als er den Kopf wieder hob und in den Spiegel sah, meinte er etwas hinter sich flackern zu sehen. Als ob dort jemand rumschlich. Aber die Tür war doch zu! Langsam ging Tevin aus dem Bad und spähte vorsichtig um die Ecke. Nichts. Da war nichts. Nur sein Hirn, das ihm Streiche spielte! Rückwärts ging er zurück ins Bad, liess den Türrahmen nicht aus den Augen. Da war nichts!!! Trotzdem klopfte sein Herz laut und seine Luftröhre brannte von seinem Atem. Schnell schloss er auch die Badezimmer-Tür von innen ab und liess sich an der Wand zu Boden sinken. Er lauschte, aber da war nichts. Natürlich nicht. Er wusste nicht, wie lang er da sass, bis er erneut einschlief.

Das Summen der Tür weckte ihn gefühlt nur Sekunden später und er sah sich erstmal um, bis ihm wieder bewusst wurde, wo er war und wer sich angekündigt hatte.

"Eine Sekunde! Bin gleich da!"

rief er, damit Sarina wusste, dass er da war und sie gehört hatte. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und stand auf. Auch wenn er aussah wie ein explodiertes Sofakissen, öffnete er zunächst die Badezimmer-Tür und sah sich noch einmal vorsichtig im Raum um. Da war NICHTS! Kopfschüttelnd aktivierte er das Hauptlicht und entriegelte dann die Tür nach draussen. Sarina sah ... fit aus. Auf jeden Fall hatte sie das Bad schon für mehr genutzt als nur zum Schlafen. Trotzdem lächelte Tevin.

"Guten Morgen. Du bist pünktlich. Zumindest pünktlicher als ich."

Er schmunzelte und sah kurz zurück ins Bad, um sich die Haare im Spiegel irgendwie zurecht zu biegen. Gab den Versuch aber bald auf. Dann würde er heut halt wie ein Vogelnest rumlaufen. Manche nannten sowas ja tatsächlich Frisur und gaben sich Mühe so auszusehen. Trotz dem optischen Fail war er froh, dass die Nacht rum war und das merkte man ihm jetzt auch an. Beinahe fröhlich, aber wenigstens um einiges Entspannter als gestern Abend - und vor allem in der Nacht- erschienen sie rechtzeitig zum Frühstück und danach wollte Sarina ihm den Tempel zeigen. Sie erzählte von allerhand beeindruckenden Plätzen, Balkonen und Gärten und blieb dann irgendwie bei den Trainingsräumen und deren Einrichtung hängen. Tevin war immernoch vorsichtig mit dem Frühstück, bekam aber zumindest eine kleine Portion runter, während er ihren Ausführungen lauschte. Er hatte das Gefühl, dass ihre Begeisterung für die Trainingsräume durchaus einen tieferen Sinn hatte jetzt und er schmunzelte, als sie dann vorschlug, ihm diese zuerst zu zeigen.

"Ok, ich schau mir die Trainingsräume gern an."

erklärte er und schüttelte leicht den Kopf über den zufriedenen Gesichtsausdruck der Jedi, als er zustimmte. So beendeten sie das Frühstück relativ zügig und Sarina brachte ihn voller Elan zu ihrem Ziel. Wieder musste sich Tevin nach zwei-drei Biegungen eingestehen, dass er den Rückweg allein wohl nicht mehr finden würde. Oder zumindest nicht so einfach wie Sarina sich hier bewegte. Die Trainingsräume waren doch ein wenig anders als er sie sich vorgestellt hatte. Er hatte wirklich nur Turnhallen im Kopf gehabt, so wie sie auch an seiner Schule gewesen waren. Aber hier waren zumindest in einigen Räumen Fenster mit Blumenkästen. Alles sah einladend aus. Freundlich. So, dass man Lust bekam, hier irgendwas anzustellen. Wenn man so wollte: Sogar einladender als das Quartier. Psychologisch sicher ein cleverer Schachzug, um die Leute eben genau hier her zu locken. Und das funktionierte wohl echt gut. Überall waren Zweier-Teams oder kleine Gruppen zusammen und Tevin sah Bälle schweben und eine Frau sprang gerade auf einen zwei Meter hohen Block. Lief das nicht normalerweise andersrum? Man sprang von sowas RUNTER und unten war dann Wasser? Mit gerunzelter Stirn lief er weiter hinter Sarina her. Das war total abgefahren! Trotz der Geschäftigkeit hier war es erstaunlich ruhig. Es waren nur leise Stimmen zu hören. Man nahm Rücksicht aufeinander, begegnete sich mit Respekt. Daran erkannte man wohl, dass man sich in einem Tempel befand. Als sie an einem Raum vorbei kamen und Tevin auch in diesen mit Neugier rein spähte, erblickte er ihn! Den Jedi, der ihn her gebracht hatte! Schnell verschwand er aus der Tür-Öffnung und blieb stehen.

"Das ist er!"

flüsterte er Sarina zu.

"Der König oder was."


Er hörte das Summen des Lichtschwerts aus dem Raum, in dem der Mann trainierte und sah Sarina gehetzt an. Wahrscheinlich würde sie ihn jetzt zur Rede stellen wollen, aber Tevin wollte eigentlich nur noch hier weg. Hoffentlich hatte er ihn nicht gesehen, aber bei dem, was Sarina gestern erzählt hatte, wusste er längst, dass zumindest jemand hier war, der wohl emotional nicht so ganz in die Atmosphäre des Tempels passte. Na wunderbar. So ein Mist.

Coruscant-Jedi-Tempel- Vor dem Trainingsraum 2 - mit Sarina und Radan ( im Raum)
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge - Sarina mit Tevin

"Geheimgänge?"


Okay, auf diese Idee war sie noch nie gekommen, musste Sarina beschämt vor sich selbst zugeben, als sie ihre Augenbrauen hob. Aber...

"Ich vermute eher nicht. Dafür sind die Jedi irgendwie... zu vernünftig. Und außerdem, wofür? Dafür gibts hier eigentlich keinen Grund."

Dabei wären Geheimgänge verdammt cool. Aber irgendwie hatte vermutlich nie jemand damit gerechnet, dass der Tempel eingenommen werden konnte. Also, wofür dann Geheimgänge? Klar, diese Annahme war falsch gewesen, aber für eine Ewigkeit davor wiederum richtig.
Was das Verlaufen in der Bibliothek anging -


"Klar macht das einen Unterschied, dir wird auf jeden Fall schnell geholfen. Oder zumindest mal nach dir gesehen. Das ist eigentlich ziemlich beruhigend und cool, finde ich."

Auch wenn es für Jonas vermutlich anders war. Der schien Sarina eher ein Einzelgänger zu sein und jemand, der nicht unbedingt wollte, dass andere sich in seine Sachen einmischten. Das war... eher schwer, hier im Orden, wenn jemand gedanklich schrie. Andererseits respektierten die anderen meist wirklich sehr die Privatsphäre, anders ging es hier ja gar nicht.

*********

Am nächsten Morgen brauchte es ein bisschen, bis der Tempelbesucher ihr die Tür öffnete, und er sah nicht gerade wie das blühende Leben aus. Naja, war ja auch eine Sondersituation hier das alles, nicht wahr? Und der Entzug tat sicher sein übriges. Alles nicht so einfach, aber es würde schon schief gehen. Immerhin war er wach und schien auch gut gelaunt zu sein. Was wollte man mehr?


"Ich hab ja auch einen Wecker und bin das alles hier gewohnt",

zuckte Sarina mit den Achseln und blieb in der Tür stehen, während Jonas wohl versuchte, irgendetwas an seinem Aussehen zu retten. Anschließend machten sie sich auf den Weg, und Sarina übernahm wieder die Rolle der Fremdenführerin. In der Kantine genoss sie ihr Frühstück und pries es Jonas noch als weiteren Vorteil an (
"Kostenloses Essen rund um die Uhr so viel du willst, und es ist meistens echt gut!"), bevor sie ihren Vorstoß in Richtung Trainingsräume versuchte. Der war erfolgreich, und so sahen sie sich in diesem für Jonas neuen Bereich ein wenig um. Die Jedi fand, dass die Räume hier eine gute Werbung für den Orden machten, und die Jedi, die hier trainierten, zeigten eindrucksvoll, zu was sie fähig waren. Innerlich war Sarina sehr zufrieden, das lief doch gar nicht so schlecht.
Bis Jonas vor einem Raum quasi irgendwie... weglief. Und schon war da wieder der alte Jonas, der anscheinend nur noch weg wollte, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Aber immer wegrennen war keine gute Lösung, und außerdem wollte auch Sarina wissen, was da gestern losgewesen war. Und ob Jonas vielleicht einfach nur etwas zu viel von seinem Zeug gefuttert hatte.

Sie überlegte nicht lange, packte Jonas bei seinen Schultern und drehte ihn sanft, aber bestimmt wieder in Richtung Trainingsraum.


"Ich denke, das Klügste wäre es, herauszufinden, was hinter dieser ganzen Geschichte steckt. Keine Sorge, ich bin bei dir, dir kann nichts passieren. Hier im Tempel sowieso nicht. Das ist vermutlich der sicherste Ort auf ganz Coruscant. Ich passe auf dich auf, versprochen."

Und mit diesen Worten schob sie ihn mit leichtem Nachdruck vor sich in den Raum, welchen sie nach ihm betrat. Die Tür ließ sie offen – vielleicht gab das Jonas das Gefühl, abhauen zu können, falls es notwendig war.

"Guten Morgen",

begrüßte Sarina den Jedi (@radan ) höflich und verbeugte sich. Irgendwie hatte sie das ganze aber zugegeben nicht durchdacht - sie war ein junger Hüpfer. Was konnte sie schon sagen, "Hey Ihr da, wart Ihr gestern ein bisschen durch den Wind oder was?". Okay, Augen zu und durch.


"Ich bitte um Verzeihung für die Störung. Mein Name ist Sarina Thorne, und ich bin gestern über diesen jungen Mann hier gestolpert. Er war ein wenig aufgewühlt. Ich habe mich um ihn gekümmert und ihm nun heute den Tempel gezeigt. Vielleicht könnt Ihr mir helfen und etwas Licht ins Dunkel bringen, was gestern geschehen ist? Ich bin mir sicher, es war alles nur ein Missverständnis."

War das höflich genug? Sarina hoffte es. Höflichkeit und Diplomatie waren nicht so ihre Stärke.

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum 2 - Sarina, Tevin und Radan
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian



Etwas das keine Eile hatte klang, nach allem was war und noch kommen würde, nach einer willkommenen Abwechslung. Dabei konnte Ian sich kaum vorstellen, ein Jedi Ritter zu sein, Ritter Dice klang allein in Gedanken schon vollkommen absurd. Er war kein Sith mehr, doch diese Tatsache machte ihn längst nicht zu einem Jedi, auch die Mission tat es nicht. Nein, nach allem, was er von Eowyn wusste, war Jedi sein das Letzte, das zu ihm passte. Weder war er dazu auserkoren, noch fühlte er sich in irgendeiner anderen Art dazu berufen.
Viel wichtiger war ohnehin etwas anderes, das, was er dem Rat mitzuteilen hatte. Sein Wunsch, sich an die Öffentlichkeit zu wenden war groß und es war eine seltsame Erleichterung, das Murrrar gar nicht erst versuchte ihn davon abzubringen. Das Gegenteil schien der Fall.


„Ich weiß, Rat Murrrar, aber die Jedi und der NRGD kennen meine Vergangenheit längst. Es würde für mich keinen Unterschied machen.“ Ian hatte nichts mehr zu verlieren – Eowyn wusste, in wen sie sich verliebt hatte, sie kannte die ganze Wahrheit und was auch immer ans Licht gezerrt werden konnte: nichts davon würde seine Beziehung zu Eowyn gefährden.
Sollte ihn dann eine Hälfte der Galaxis hassen, Ian würde es hinnehmen, denn darauf kam es letztendlich nicht an. Es ging ihm weder darum, sich beliebt oder gar zum Helden zu machen. Nein, viel mehr wollte Ian, dass die Galaxis erfuhr, was er wusste. Dass dieses Wissen auch dafür sorgen konnte, ihn zum Feindbild und zur Projektionsfläche von Hass zu machen? Das würde Ian in Kauf nehmen und wenn es gelang, dass Brianna und Eowyn damit ein wenig mehr aus der Schusslinie kamen, perfekt.

„Drei Ziele sind vielleicht besser als zwei. Ein paar Schultern mehr.“
Last die man verteilte wog weniger, eine einfache Gleichung und es war seltsam, diese Sache so rational vor sich zu sehen. Seltsam angenehm.
Was dann folgte, fühlte sich tatsächlich so an, als würde der Rat ihn ins Vertrauen ziehen. Murrrar begann von einer Senatssitzung zu sprechen, auf dessen Ende der Rat wartete. Beweise aus einer Tierarztpraxis? Der Dunkelhaarige wusste nicht, was der Wookie damit meinte.

„Ich kenne Kanzler Quún gar nicht und dennoch bin ich sicher, dass er niemanden ausliefern wird, weil er damit nicht nur dem Ansehen des Jedi Ordens sondern dem, der gesamtn Republik schaden würde. Einem Terrorstaat ein Zugeständnis zu machen, das wäre töricht und das wird der Kanzler wissen. Wie dem auch sei, ich bin bereit, mich in einer anschließenden Pressekonferenz an die Öffentlichkeit zu wenden, glaube aber, dass es von Vorteil wäre, nicht vorbereitet zu sein. Es wäre authentischer und würde weniger gestellt wirken. Ich muss nur wissen, was ich auf keinen Fall sagen darf. Das wäre Vorbereitung genug.“ Alles andere würde wirken, als wäre es eingefädelt und das wollte Ian nicht.
„Mir würde Fragen nichts ausmachen und falls Eowyn etwas sagen würde, wäre das vielleicht ideal.“



Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian

Der Mann vor Murrrar war sich der Folgen also deutlich bewusst. Das war das, was für Murrrar zählte, denn er würde nicht die Verantwortung übernehmen für das, was folgen mochte. Ian Dice war erwachsen, und er würde seine Entscheidungen treffen, wie er es für richtig hielt, erst recht, weil er nicht zum Orden gehörte. Allerdings bekräftigte seine klare Aussage, dass der NRGD und die Jedi schon alles über ihn wussten, dass die Entscheidung des Rates vermutlich richtig gewesen war - ihm den Eintritt anzubieten. Der Eindruck, den sie von ihm gewonnen hatten, war wohl auch in dieser Hinsicht korrekt, der ehemalige Sith hatte nichts vor ihnen verborgen.
Zwar sah der Wookiee es nicht ganz so optimistisch wie sein Gegenüber, dass der Hass der Imperialen auf drei Personen verteilt besser zu verteilen war, aber auch dies war alles Theorie. In seinen Augen würden die Emotionen sich schlicht noch einmal vermehren, doch... niemand wusste, wie die Wahrheit aussehen würde, und der Rat war realistisch genug um zu wissen, dass auch er des Öfteren mal daneben lag – also nickte er.


[Die Entscheidung liegt bei Euch.]

Er begann, Ian Dice in die weiteren Pläne einzuweihen, so es ihn denn betreffen würde. Ohnehin war es sinnvoll, ihn einzubeziehen, denn es würde sowohl ihn als auch Eowyn direkt betreffen, was geschehen würde. So lange die anderen Mitglieder der Mission - und Murrrar hoffte stark, dass dies so bleiben würde - noch nicht offiziell bekannt waren, liefen diese noch unter dem Radar, aber Eowyn, Brianna und eben Ian Dice würden die Folgen vermutlich zu spüren bekommen.
Er hörte sich an, was der Telosianer auf seine Eröffnung zu sagen hatte. Er schien optimistischer vom Kanzler zu denken als der Rat es tat, welcher keineswegs davon überzeugt war, dass Qúun Brianna und Eowyn nicht ausliefern würde. Zwar hatten sie berechtigte Hoffnungen, dass er so handeln würde, wie es der gesunde Verstand einem gebot - nämlich nicht auf derlei Forderungen einzugehen, um sich nicht angreifbar zu machen - doch mochte der Kanzler durchaus auch andere Absichten verfolgen. Das Verhältnis war aktuell zu schlecht, um sich in dieser Hinsicht sicher zu sein, und Rornan und Murrrar bereiteten sich aktuell auf jeden Fall vor, denn das Ansehen des Jedi-Ordens war dem Oberhaupt der Republik aktuell womöglich ziemlich egal. Es war auch möglich, dass er diese Entscheidung offiziell dem Orden zuschob, um die Hände der Republik reinzuwaschen und alle Schuld auf die Jedi schieben zu können, egal, wie diese am Ende entschieden.

Wichtiger als Spekulationen war aber das weitere Vorgehen nach der Sitzung, vor allem wenn sie vom wahrscheinlichsten Fall ausgingen. Sein Gegenüber stimmte der Pressekonferenz zu, was alles einfacher machte. Im Gegenteil, er sprach sogar davon, offen für Fragen zu sein, etwas, was durchaus schwierig werden konnte. Rornan und er würden beide anwesend sein, um im schlimmsten Fall eingreifen zu können, das war klar.


[Umso besser, wenn Ihr für Fragen offen seid. Was die Vorgehensweise angeht, so überlasse ich das Euch, eine vorbereitete Ansprache hilft oftmals bei Drucksituationen, aber Ihr kennt Euch am besten. Es gäbe auch die Möglichkeit, Stichpunkte aufzuschreiben, aber das ist, wie gesagt, Euch überlassen.
Ich werde mich mit Rornan absprechen und Euch zukommen lassen, was Ihr auslassen sollt, doch denke ich, dass es da kaum etwas geben wird. Was jetzt wichtig ist, ist Transparenz und absolute Offenheit. Außer den Namen der restlichen Teammitglieder, vor allem der Überlebenden – diese bitte ich Euch aus Sicherheitsgründen geheimzuhalten, genauso wie die Tatsache, dass sich Lord Sturn aktuell im Tempel aufhält.
Auch Rornan und ich werden dort sprechen, eventuell vor Euch, denn ich kann mir vorstellen, dass Eure Offenbarung viel auslösen und von den anderen Fakten ablenken wird.]


Er überlegte einen Moment, aber dies schien vorerst alles zu sein, was wichtig war.

[Habt Ihr noch Fragen, kann ich sonst etwas für Euch tun? Und möchtet Ihr mir Eowyn sprechen, oder soll ich das übernehmen?]

Coruscant - Jedi-Tempel - Murrrars Büro; Murrrarchesch und Z5 (NPCs), Ian
 
KOMMEND VON TIRAHNN

Kernwelten Corusca-Sektor Coruscant im Orbit Anflug auf Raumhafen Draen Tel'Set

Die Anreise mit dem AA-9-Frachter verlief ruhig, fast schon meditativ. Draen saß in einem engen Sitz, während das monoton summende Transportschiff durch die Atmosphäre des Juwelen der Kernwelten eintauchte. Die Sicht durch ein großes Transparistahlfenster war überwältigend. Zum ersten Mal in seinem Leben blickte er auf Coruscant herab, den pulsierenden Kern der Galaxis. Die Stadt war ein endloser Ozean aus Lichtern, Türmen und flackernden Hologrammen, die in der Dunkelheit aufleuchteten wie lebendige Sterne. Seine Gedanken waren schwer, doch auch voller Ehrfurcht. Dieser Planet aus zahlreichen Ebenen war gleichzeitig das Symbol von Macht und Unterdrückung in der Galaxis. Coruscant war ein Ort, an dem Geschichte und Gegenwart aufeinanderprallten – eine Stadt, die bereits Antlitz der prachtvollen Republik einerseits und eines totalitären Regimes andererseits geworden war. Es war das Symbol für den unaufhörlichen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Freiheit und Kontrolle – ein Ort, an dem die Vergangenheit und die Zukunft untrennbar miteinander verbunden waren, und an dem ernun seinen Weg gehen sollte, um aufkommende Schatten der Geschichte zu durchdringen und eine neue Hoffnung zu entfachen.

Draen fühlte eine Mischung aus Staunen und Beklemmung, während die riesige Metropole sich unter ihm ausbreitete. Die unendlichen Lichter, die schimmernden Türme und die pulsierende Energie dieses Planeten waren überwältigend. In seinem Inneren wog die Verantwortung schwerer als je zuvor – das Wissen, das er bei sich trug, musste sein Ziel erreichen, wenn er Tirahnn unterstützen wollte. Was würde ihn hier erwarten? Würde er je die Antworten finden, nach denen gesucht wurde? Er musste die Zuversicht wahren. Für die Mission, für das, was auf dem Spiel stand. Seine Reise hatte gerade erst begonnen.

Als der mehrere Tausend Individuen transportierende Transportschiff am Raumhafen landete, musste der Tirahnner zunächst zahlreiche Sicherheitskontrollen von Beamten und Droiden durchdringen, ehe er sich außerhalb des Raumhafens wiederfand. Seit der Bekanntmachung des Galaktischen Imperiums war das Leben auf Coruscant deutlich verschärft worden. Überwachung und Kontrolle bestimmten den Alltag. Die Sicherheitsbeamten prüften mit ernsten Mienen seine Reisedokumente, scannten seine Identität und durchkämmten jede Tasche mit kalter Effizienz. Die Kiste von Dr. Amroth hatte er innerhalb seines Gepäcks verstaut und hatte kein zusätzliches Aufsehen in den bio- oder thermosensorischen Scans oder anderen Analysen bei der Kontrolle, bei den Droiden oder bei den Beamten erzeugt. Erleichtert hatte er den Kloß im Hals hinuntergeschluckt, der sich zusehends angestaut hatte. Draen spürte die Wachsamkeit in jeder Sekunde, doch er versuchte die Ruhe bewahren. Er wusste, dass jeder Fehler das Potential besaß, einen Alarm auslösen zu können. Umso erleichterter war er, als er alle notwendigen Protokolle abgeschlossen hatte und seinen Weg in die freie Welt von Coruscant bahnen konnte.

Der Mediziner schritt durch den Raumhafen, vorbei an den hektischen Massen von Individuen, die alle ihre eigenen Ziele verfolgten. Zielstrebig tat er es ihnen gleich und rief sich ein Lufttaxi, dessen Fahrer, ein Rodianer, eine Wegbeschreibung zu seiner Unterkunft, einem schlichten, aber funktionalen Hotel nahe dem Kongress erhielt. Das Lufttaxi schwebte sanft durch die dichten Straßen von Coruscant. Über den schier endlosen Stadtboden hinweg glitten die schimmernden Türme, ihre Spitzen verloren sich im Dunst, während die Scheinwerfer der Fahrzeuge wie funkelnde Sterne durch die Dunkelheit stachen. Unter ihnen erstreckte sich ein Labyrinth aus flachen Plateaus, schimmernden Plätzen und engen Gassen, die in einem chaotischen, aber dennoch faszinierenden Rhythmus pulsierte. Hier und da zogen riesige Logos und holographische Anzeigen ihre leuchtenden Bahnen durch die Luft, während ferne Drohnen wie kleine Lichtpunkte zwischen den Gebäuden vorbeizischten. Das Summen der Triebwerke vermischte sich mit dem gedämpften Murmeln der Stadt, als würde die gesamte Metropole in einem leisen, rhythmischen Atemzug leben.

Mit einer leisen Bewegung setzte das Lufttaxi nach einer Weile zur Landung an der eleganten Plattform an, die in den oberen Etagen schwebte. Draen bewegte sich mitsamt seinem Reisegepäck zum Hotelempfang des
'Nebula Nexus Hotels' mit kühlen Steinflächen und dezenten holographischen Anzeigen. Nach förmlicher Anmeldung wurde er zu seinem Zimmer geleitet, in dem er sich nur kurz frisch zu machen gedachte. Das Zimmer war modern und komfortabel eingerichtet, mit großflächigen Fenstern, die den Blick auf das pulsierende Coruscant freigaben. Nach einer kurzen, erfrischenden Dusche, bei der das Wasser kühl und belebend war, fühlte er sich wieder wach und bereit. Konzentriert überprüfte er sein Datenpad auf letzte Notizen und machte sich dann bereit für den nächsten Schritt. Während er durch das kristallklare Transparistahl der Sichtfenster seines Zimmers schaute, kreisten seine Gedanken jedoch unaufhörlich um die widersprüchlichen Gefühle, die ihn begleiteten. Ursprünglich war er nach Coruscant gekommen, um am Kongress der Neurowissenschaften teilzunehmen, um seine Leidenschaft für die Erforschung nanomedizinisch gestützter Neuromodulation zu vertiefen. Für ihn war das der wahre Grund, warum er hier war – die Neugier, die Innovationen, der Austausch mit Gleichgesinnten. Doch nun lastete ein unklarer, kaum greifbarer Auftrag auf ihm, der alles durcheinanderbrachte. Er wusste, dass er Kontakt zu den Jedi aufnehmen sollte – eine Aufgabe, die ihm fremd war, ganz gleich, wie sehr ihn die mysteriöse Macht faszinierte. Gerade er, ein ganz normaler Bürger, sollte den Kontakt zu den legendären Verteidigern der Galaxis knüpfen? Es fühlte sich wie ein Widerspruch an, eine Rolle, die nicht zu ihm passte. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf, während er versuchte, die Bedeutung dieses Auftrags zu verstehen. Warum er? Warum gerade er, inmitten all der Spezialisten, Wissenschaftler und Politiker? War das nur eine Zufallsforderung, oder steckte mehr dahinter?

Der Tirahnner fragte sich, ob das, was er jetzt tun musste, seine eigentliche Reise war – eine, die ihn in eine Welt führte, die er nur aus Geschichten kannte, in der Geheimnisse und Mächte lauerten, die er kaum begreifen konnte. Vielleicht war es genau das, was ihn antreiben würde: das Unbekannte, das Unvorhersehbare, das ihn aus seiner Komfortzone reißen und ihn auf eine ganz neue Reise schicken würde.

Draen verließ sein Hotelzimmer, trat in den hell erleuchteten Flur hinaus und nahm den Turbolift nach unten. Die Türen öffneten sich leise, und er bewegte sich zielsicher durch die Lobby, vorbei an den holographischen Anzeigen und dem geschäftigen Treiben der anderen Gäste. Im Eingangsbereich bestellte er ein weiteres Lufttaxi, das in kürzester Zeit vorfuhr und sanft auf die Plattform aufsetzte. Mit einem kurzen Nicken stieg er ein, während der Fahrer, dieses Mal ein Twi’lek, ihn aufnahm und nachfolgend das Gefährt in die schiere Weite des Stadtplaneten aufsteigen ließ.

Das Lufttaxi glitt durch die schimmernden Lichter, bis es den Veranstaltungsort des
125. Galaktischen Kongresses der Neurowissenschaften erreichte – ein imposantes Hochhaus, dessen gläserne Fassade im Licht der Stadt funkelte. Das Lufttaxi landete auf einer speziell dafür vorgesehenen Plattform, und der Mediziner trat aus, den Blick auf das Gebäude vor sich gerichtet. Er schritt durch die automatische Tür in den Empfangsbereich des Kongressgebäudes und nach einer kurzen, effizienten Registrierung – bei der er seine Einladung vorzeigte und seine Daten bestätigte – wurde er in einen großen Saal geführt. Während der Eröffnungsveranstaltung des Kongresses versammelten sich die Teilnehmenden in diesem beeindruckenden Auditorium, das mit holographischen Projektionen und dynamischen Lichtinstallationen gestaltet war. Prominente Wissenschaftler wie Professor Aria Koss, eine Pionierin auf dem Gebiet der holographischen neurochirurgischen Assistenzsysteme, sowie Dr. Malik Thorne, bekannt für seine bahnbrechenden Arbeiten zu automatisierten neurochirurgischen Robotersystemen in extremen Umgebungen, hielten inspirierende Reden zur Eröffnung der Veranstaltung. Koryphäen, deren Namen Draen aus Eigenstudium und Recherche nur zu gut kannte.

Der Tirahnner lächelte erleichtert und begeistert, als Aspekte zu Neuroimplantaten, adaptiven neuronalen Schnittstellen und Nanomedizin anklangen. Für ihn bedeutete das, dass sein eigenes Team und ihre Forschung mit dem Zeitgeist gegangen waren. Er war stolz, dass innovative Ansätze zu biologisch kompatiblen Implantaten, nanoskaligen Kommunikationssystemen und der Förderung neuroplastischer Fähigkeiten in diesem wichtigen Rahmen gewürdigt wurden. Es gab ihm das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, und motivierte ihn, noch enger an seinen kommenden Projekten zu arbeiten. Die Beiträge verdeutlichten, wie interdisziplinäre Ansätze und technologische Durchbrüche das Feld der Neurowissenschaften in rasanter Geschwindigkeit vorantreiben konnten und die Zukunft der Medizin auf einer noch nie dagewesenen Ebene neugestalten würden. Diese Aussicht motivierte ihn, noch intensiver an der Entwicklung seiner innovativen Technologien zu arbeiten, um an vorderster Front der medizinischen Revolution zu bleiben und die Grenzen des Möglichen stetig zu verschieben.

Nach den inspirierenden Vorträgen mischte sich Draen unter die Masse an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, tauschte sich lebhaft über die neuesten Entwicklungen in der Kybernetik und in nano-biohybriden Systemen aus und ließ sich die eine oder andere Idee auf der Zunge zergehen. Erfolgreich knüpfte er Kontakte, die er später aktivieren konnte. Als die Hallen sich allmählich leerten und die Gespräche gemächlich nachließen, entschied sich der Tirahnner, den Tag in einer Bar ausklingen zu lassen. Die Neugierde auf Coruscant, die in ihm gewachsen war, seit er die Hauptwelt der Republik betreten hatte, war zu groß geworden, um sie weiterhin zu ignorieren. Mit einem klaren Ziel vor Augen, suchte er eine der nächstgelegenen Bars auf, um den Tag ruhig und gebührend abzuschließen.

Auf seinem Weg durch die belebten Straßen von Coruscant wurde er von einem Meer aus Lichtern und Farben umgeben. Überall leuchteten holographische Anzeigen, schwebende Werbung und Informationen, die den Himmel in ein lebendiges Meer aus Farben verwandelten. Die fliegenden Schilder wechselten ständig ihre Botschaften, kündigten Veranstaltungen, Angebote oder politische Botschaften an, während die Straßen von Passanten, Droiden und Speederbikes in Bewegung gehalten wurden. Der Geruch von aromatischem Essen und getrockneten Gewürzen lag in der Luft, während die Geräuschkulisse von Stimmen, Verkehrsgeräuschen und den leisen Summen der Hologramme eine rhythmische Melodie bildete. Der Tirahnner fühlte die pulsierende Energie der Stadt, die niemals zu schlafen schien.

Schließlich fand er eine Bar, die ihn ansprach, an einer Flaniermeile. Mit einem leisen Seufzer trat er ein, ließ den Blick umherwandern und suchte sich einen Platz in der
'Quantum Lounge', um den Tag in aller Ruhe ausklingen zu lassen. Das flackernde Licht, die leisen Gespräche und das Klirren der Gläser boten einen Kontrast zur strengen Atmosphäre des Tages. Er bestellte einen einfachen Drink und ließ den Blick schweifen. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken – beginnend mit seinem Enthusiasmus über die Fortschritte der Nanomedizin und adaptiven neuronalen Integration, über Dr. Amroth und den Tirahnner Widerstand bis hin zu den Jedi und wie er zu ihnen kommen sollte, wenn es denn eine Chance gäbe. Noch dazu sollte er Jedi-Rätin Eowyn El’mireth finden. Er fühlte sich wie ein Suchender im Dunkeln, getrieben von einem inneren Drang, den es kaum in Worte fassen konnte. Hier, in der fremden Welt, fragte er sich, ob sein Gesuch nach den Jedi ihn irgendwann an einen Ort führen würde, an dem er mehr finden könnte als nur Lösungen auf Geheimnisse – nämlich eine Zugehörigkeit, einen Sinn. Ihm wurde bewusst, dass selbst die Wissenschaft, so faszinierend sie auch war, ihm nicht das ganze Leben zu geben vermochte, das er suchte. Es gab mehr, etwas, das über die Grenzen der Erkenntnis hinausging, etwas, das ihm bisher noch verborgen geblieben war. In dem Gespräch mit Dr. Amroth spürte er den unbändigen Drang nicht nur für das Gute, sondern auch für Tirahnn und seine Bevölkerung einzustehen, für ein großes Ganzes.

Doch während der Tirahnner in eine der Sitznischen verborgen saß, vereinnahmten die großen Hologramme an den Wänden seine Augen und Aufmerksamkeit und brachen die Gedankenwelt des Mediziners auf, als eine Übertragung des Kanzlers der Neuen Republik begann. Das Bild zeigte den Mon Calamari vor einem Hintergrund aus Symbolen und Emblemen der Regierung, seine Stimme klang fest.


„Mit der Zustimmung des Sicherheitsrates haben wir vor wenigen Tagen die 2. Gefechtsflotte von Bothawui und die 9. Gefechtsflotte von Bimmisaari beauftragt, Truppen in den Mytaranor-Sektor zu entsenden“, sagte der Kanzler. „Unser Ziel ist es, die Unterdrückung durch das Imperium in dieser Region zu beenden und die Freiheit der Völker zu sichern.“ Seine Worte waren klar, aber Draen bemerkte die Eile, die hinter ihnen steckte.

Der Kanzler fuhr fort:
„Ich fordere den Senat auf, diese Bemühungen zu unterstützen, insbesondere bei der Befreiung Kashyyyks.“ Die Bilder zeigten die Flotten in Formation, die sich auf den Einsatz vorbereiteten.

Draen fühlte eine Welle der Besorgnis in sich aufsteigen. Wie schnell sich die Dinge geändert hatten – kaum Tage zuvor war alles noch ruhig gewesen, und jetzt schien die Galaxis im Eiltempo in einen neuen Krieg gezogen zu werden. Er war perplex, wie rasant sich die Lage verschärft hatte, als hätte die Zeit selbst an Geschwindigkeit gewonnen. Das Gefühl, den Überblick zu verlieren, mischte sich mit einer tiefen Unruhe. Sein Blick verharrte auf den holographischen Bildern, während seine Gedanken wirbelten. Was bedeutete das alles? Wie konnte sich innerhalb so kurzer Zeit so viel verändern? War das nur der Anfang eines noch viel größeren Chaos? Und vor allem: Was würde das für ihn bedeuten? In seinem Inneren wuchs die Sorge, dass die Galaxis – und vielleicht auch er selbst – auf eine unkontrollierbare Reise geschickt wurde, deren Ausgang noch ungewiss war. Es war sonderbar, es war mit keinem rationalen Gedanken zu erklären, was in diesen Tagen geschah.

Am Ende blieb schließlich nur eine Erkenntnis: Der Weg war lang, und die Antworten lagen noch irgendwo im Schatten, verborgen hinter den Mauern der Kontrolle und des Schweigens. Seine Gedanken kreisten erneut. In so kurzer Zeit war so viel passiert. Er spürte die Spannung zwischen seinem Wunsch, die Wahrheit zu entdecken, und der Gefahr, die dort lauern könnte. Mit einem tiefen Atemzug und einem beherzten Schluck von seinem Getränk versuchte er, Ruhe zu finden, doch das Gefühl, dass sich hinter jeder Ecke eine neue Herausforderung verbarg, ließ ihn nicht los. Trotz allem war er fest entschlossen, den Weg weiterzugehen, koste es, was es wolle. Denn irgendwo da draußen, im Schatten, wartete vielleicht genau das, was er suchte – eine Antwort, eine Zugehörigkeit, ein Platz in dieser ungewissen Welt.

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