Covid-19

Die Neuinfektionen steigen stetig, heute waren es über 800.... ich finde das ebenfalls besorgniserregend, zumal gefühlt trotzdem immerfort weitere Lockerungen forciert werden.

https://www.spiegel.de/wissenschaft...ignale-a-c1f26daa-043f-422e-8cdf-d9f91044d399

Na ja, zumindest macht mir der letzte Satz im Artikel ein kleines bisschen Hoffnung.

Er selbst sei aber "überzeugt, dass die Maßnahmen in Deutschland ausreichen, um eine Explosion zu verhindern".
 
Na ja, zumindest macht mir der letzte Satz im Artikel ein kleines bisschen Hoffnung.

Dafür muss man den Herren aber auch richtig einordnen. Herr Prof. Schmidt-Chanasit ist ein Wissenschaftler der sich gerne mal wie ein Fähnchen im Wind dreht und das nicht nur wenn er neue Erkenntnisse gewonnen hat.
Dazu kommt dann noch, dass er einfach dreist lügt: Vor ein paar Monaten hatte er auf Twitter mal eine Auseinandersetzung in der er behauptet habe er wäre niemals für eine Durchseuchung der Bevölkerung gewesen. Zum Glück vergisst das Internet nie und entsprechende Textbelege lassen sich schnell finden.

Schmidt-Chanasit ist z.B. auch einer gewesen, der Karl Lauterbachs Warnung zur Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel für "hochgefährlich" gehalten hat. Er vertritt die Meinung, dass Abstand halten ausreicht.

Prof. Schmidt-Chanasit steht wie Prof. Streeck hinter einer Herdenimmunität durch Infektionen. Dabei ist ja noch gar nicht bewiesen wie lange eine natürliche Immunität anhält oder wie Covid19 exakt verläuft.

Von diesem Herren ist auch meine "Lieblingsaussage" der letzten Wochen/Monate:
"Wir müssen Infektionen zulassen [...] sicherlich bei den Kindergärten und Schulen anfangen und dann schauen, nach 14-Tagen [...] kann das auf den Intensivstationen abgefedert werden?"

Ekelhaft.
 
@Steven Crant

Ookay, dass war mir in der Tat nicht bewusst-in diesem Sinne, danke für die Aufklärung.

Um fair zu bleiben ist die Aussage natürlich schon älter, aber er hat es nie wirklich klar gestellt und behauptet halt sogar er war nie dieser Meinung :konfus:

Ich bin wirklich froh, wenn Drosten aus der Sommer"pause" zurück kommt mit dem Podcast. Ich erinnere mich vage daran, dass er von diesem leisen Flächenbrand vor ein paar Monaten schon gewarnt hat und vermutlich sind wir gerade genau dadrin.

Schul- und Kitaöffnungen tragen dann gemeinsam nach Ferienende mit Urlaubsrückkehrern das Virus in die breite Masse.
 
Ich hatte kürzlich das zweifelhafte "Vergnügen" eine dieser "Querdenken" - Demos verfolgen zu dürfen, und war doch ziemlich schockiert, welche Klientel dort herumlief, und was für ein Unsinn dort verbreitet wurde. Es vermischten sich dort lustig Esoteriker, Impfgegner, und sehr, sehr viele offensichtliche Neo-Nazis. Es gab T-Shrits mit QAnon-Aufdruck, Merchandise von "Hallo Meinung" und Vögeln wie Heiko Schrang, stadtbekannte NPD-Kader, und Nazi-Hools mit notdürftig abgedeckten Nazi-Band-Tattoos, die zu allem Überfluss als Ordner eingesetzt waren. Redner waren u.a. Bodo Schiffmann, der die Truther-Seite "Swiss Policy Research" als seriöse Quelle anprieß, und ein berühmt-brüchtigter HNO-Arzt aus der Region hier, der keine kassenärztliche Zulassung mehr besitzt, und einen schwunghaften Handel mit dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln betreibt. Dieser verstieg sich zu Aussagen, dass man Nasenspray bedenkenlos 7 - 8 mal täglich nutzen könne, da dies auch die Ohren frei mache, die das Tor zu Seele seien, und dass kolloidales Silber gegen Corona hilft. :facep:
Als wäre das alles nicht schon kaputt genug, erfuhr ich am Tag darauf, dass zwei Leute aus meinem direkten Umfeld, die ich eigentlich für halbwegs intelligent halt, dort waren, aber anders als ich aus dem Grund, dass sie bewusst dort hingegangen sind, und es ganz toll fanden, was Schiffmann & Cö. zu verkünden hatten.

C.
 
Von diesem Herren ist auch meine "Lieblingsaussage" der letzten Wochen/Monate:
"Wir müssen Infektionen zulassen [...] sicherlich bei den Kindergärten und Schulen anfangen und dann schauen, nach 14-Tagen [...] kann das auf den Intensivstationen abgefedert werden?"
Ekelhaft.

Das ist ja wirklich widerlich, da kann man eigentlich nur noch sagen: Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte...

Zumal durch ausreichende Kapazität an Intensivbetten und Beatmungsgeräten ja nur die problematische Triage-Entscheidung vermieden wird.

Dass alle auf die Intensivstation und ggf. beatmet werden können, bedeutet aber weder, dass alle überleben, noch, dass die, die durchkommen, hinterher wieder ganz gesund werden oder dass die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal nicht unmenschlich und unzumutbar wären.

Und das Problem ist halt auch, dass die Zeitabstände so lang sind, so dass ein Umsteuern / eine Feinsteuerung extrem schwierig bis unmöglich ist. Während man ansteigende Fallzahlen nach ca. 14 Tagen sieht, gehen die Krankenhauseinweisungen und Intensiv-Belegungen noch einmal ca. 2 Wochen später hoch, und in dieser Zeit sind natürlich noch einmal viele weitere infiziert worden. Und dann braucht ja auch selbst die heftigste Bremse in Form des Lockdowns einige Zeit, um zu wirken, wie wir im März/April gesehen haben. Bis dahin sind die Krankenhäuser locker überfüllt.

Nicht zu vergessen auch Zeit nach der Akut-Phase, die auch bewältigbar bleiben muss. Gerade vor ein paar Tagen habe ich einen Bericht aus einer Reha-Einrichtung gelesen, wo jetzt offenbar die erste Welle angekommen ist und die sagen, sie hätten es nicht so schlimm erwartet...


Dabei hatte ich den Schmidt-Chanasit aus der "Frühphase" eigentlich auch als Lockdown-Hardliner in Erinnerung und hatte mich in den letzten Wochen schon mehrmals über völlig andere Aussagen von ihm gewundert. Aber er ist wohl wirklich ein "Wendehals". :rolleyes:


Ich bin wirklich froh, wenn Drosten aus der Sommer"pause" zurück kommt mit dem Podcast.

Oh ja! :) Wir müssten jetzt etwa die Hälfte der Durststrecke geschafft haben.


Ich erinnere mich vage daran, dass er von diesem leisen Flächenbrand vor ein paar Monaten schon gewarnt hat und vermutlich sind wir gerade genau dadrin.

Richtig, und in seinem deprimierenden letzten Podcast vor der Sommerpause sagte er, er glaubt nicht, dass wir einen Monat später noch so eine friedliche Situation haben würden wie damals.

Tja, und da sind wir jetzt, ziemlich genau einen Monat später... :(

Micah
 
Als wäre das alles nicht schon kaputt genug, erfuhr ich am Tag darauf, dass zwei Leute aus meinem direkten Umfeld, die ich eigentlich für halbwegs intelligent halt, dort waren, aber anders als ich aus dem Grund, dass sie bewusst dort hingegangen sind, und es ganz toll fanden, was Schiffmann & Cö. zu verkünden hatten.

Ich bin mittlerweile auch sehr irritiert, inwieweit sich langjährige Kollegen und Weggefährten als anfällig für diverse Verschwörungstheorien entpuppen oder tatsächlich denken, die Lockerungen bedeuten, dass man das nicht nur darf sondern auch SOLL, weil die Gefahr gebannt ist, anders kann ich mir nicht erklären, wieso Senioren (inkl. meiner Mutter/Schwiegereltern) jetzt wieder täglich auf irgendwelchen privaten Geburtstagsfeiern (und Nachgeburtstagsfeiern) mit wechselnder Besetzung rumlungern und sich auch sonst treffen, mit wem geht. Natürlich drinnen, denn draußen zieht es so!!!:wallb
 
Das meiste was mich in den letzten Zwei Wochen aufregte, war das Denken und Tun des Umfeldes. Ich meine direkte Bekannte betraf es nicht, zum Glück - wobei sage niemals nie, aber zumindest hat bisher keine gesagt es sei beteiligt gewesen oder zufällig davon erzählt.
Hier im Umkreis sind und waren eigentlich alle Schützenfeste abgesagt. Ich wunderte mich jedoch schon, warum die Flaggen trotzdem alle gehisst wurden. Dachte mir, naja vielleicht wollen sie Verbundenheit zeigen, auch in schwierigen Zeiten. Tja, Pustekuchen. Beim einkaufen traf ich auf ne Nachbarin und die erzählte mir brühwarm, dass sich die Schützenverein'ler trotzdem zum Fest treffen, sie marschieren einfach von Schützen Haushalt zu Schützen Haushalt und trinken einen. Kleinere Veranstaltungen seien ja erlaubt. :roll:
 
dass sich die Schützenverein'ler trotzdem zum Fest treffen, sie marschieren einfach von Schützen Haushalt zu Schützen Haushalt und trinken einen. Kleinere Veranstaltungen seien ja erlaubt.

In solchen Momenten wünsche ich mir, dass so Schützenheinis bei mir klingeln würden. Denen würde ich das Bier ins Gesicht kippen...
 
Ich war jetzt auch mal am Samstag auf einer Geburtstagsfeier, habe die Leute jetzt halt auch nicht mehr seit März gesehen, und es hat einfach gut getan sich zu treffen und zu unterhalten.
Aber ein schlechtes Gewissen hatte ich trotzdem. Aber so 100% Isolation ist auf dauer halt auch nicht gut.
 
Ich war jetzt auch mal am Samstag auf einer Geburtstagsfeier, habe die Leute jetzt halt auch nicht mehr seit März gesehen, und es hat einfach gut getan sich zu treffen und zu unterhalten.
Aber ein schlechtes Gewissen hatte ich trotzdem. Aber so 100% Isolation ist auf dauer halt auch nicht gut.

Es ist ja schon ein Unterschied, ob ich draußen mit 10 Leuten feiere oder im Partykeller/ Wohnzimmer mit 30 Personen, die mit Küsschen begrüßt werden.

Wir treffen auch wieder vereinzelt Leute, aber draußen und mit Mindestabstand.

In Hamburg haben sich jetzt auch vier Personen auf einer privaten Party infiziert.
 
Es ist echt zum Mäuse melken.. Der Onkel meiner Freundin feiert Ende August mit ca. 60-70 Leuten seine Hochzeit. Meine Freundin möchte verständlicherweise gerne dahin, ich musste ihr die Tage dann erklären, dass ich nicht mitkommen werden.
70 Leute? Feier mit Alkohol? Innenräume? Nee, sorry.. Ich hoffe ja wirklich, dass sie sich, um ihrer eigenen Gesundheit wegen, auch noch entscheidet nicht zu gehen, auch wenn das eine schwierige Entscheidung ist.

Das "Beste" wäre für uns in dieser Situation echt, wenn bis Ende August wieder solche Veranstaltungen verboten wären.. :(
 
Wenn man Covid positiv getestet wurde und einer Behörde erklärt, dass man kein Auto hat und nicht zu Krankenhaus X fahren kann, um erneut einen Test zu machen, wenn man sagt, dass man nur mit dem Zug fahren kann und die Behörde das billigend in Kauf nimmt und sagt, dass es dann so ist und gemacht werden soll... Dann fällt mir nix mehr ein.
So geschehen bei der Freundin einer Freundin.

Mir fallen imemr mehr gebildete Leute auf die vom "Corna Quatsch" reden. So stand heute eien Dame auch sehr, sehr nahe bei mir. Draußen zwar, aber nun ja.
 
Mein Bruder wollte sich wegen Fällen in seinem Betrieb bei unserem HNO-Arzt testen lassen, Aussage war “Termin erst im September möglich” o_O

Test hat er jetzt bei einer befreundeten Ärztin am Freitag gemacht und wartet seitdem aufs Ergebnis, das ihm durch irgendeine App gesagt wird.

Also irgendwie wundern mich unsere vergleichsweise geringen Zahlen nicht mehr. Die Testsituation ist absolut desaströs nach unserer bisherigen Erfahrung.
 
Ich verstehe ohnehin nicht, warum es keine Tests für alle Personen gibt, die in engem Austausch mit anderen Menschen stehen.
Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen etc. Irgendwie mangelt es da wirklich an Schutzkonzepten aber auch an lapidaren Dingen.
Natürlich ist es wichtig, dass Leute die mit dem Flieger aus X kommen, getestet werden. Aber ich finde es ein bisschen unfair, dass Urlauber*innen, die sich ja bewusst für den Urlaub entschieden haben, viel eher getestet werden als Personen aus bestimmten Berufsgruppen. Ist ja nett, dass es eine Heimfluggarantie gibt. Aber wer sich jetzt bewusst entscheidet ins Ausland zu fliegen... Irgendwie ist mir die Verhältnismäßigkeit sehr unklar.
Die, die sich einem Risiko bewusst/absichtlich aussetzen scheinen doch eine andere Behandlung zu bekommen als die, denen gar nichts anderes übrig bleibt. Versteh ich nicht.
 
Es ist für die meisten Leute wohl wirklich zu kompliziert, zu verstehen, dass "erlaubt sein" nicht gleichbedeutend ist mit "ungefährlich sein". Dass es bei vielen Dingen nicht darum geht, dass sich der Einzelne nicht anstecken kann, sondern dass im Fall der Fälle die Ansteckungen zahlenmäßig überschaubar und persönlich nachverfolgbar sind, so dass man hofft, dass die Verbreitung nicht außer Kontrolle gerät, wenn man es erlaubt.

Soviel übrigens auch zum Thema "Eigenverantwortung", nach der ja viele Corona-Verharmloser bzw. "Grundrechts- und Freiheitskämpfer" gerne rufen. Es funktioniert einfach nicht, dass die Leute von sich aus sagen, OK, ich darf jetzt zwar wieder andere treffen, aber ich beschränke mich sowohl in der Häufigkeit als auch im Gesamt-Personenkreis und sorge dafür, dass durch die Umstände wie Abstand und Draußen das Risiko so weit wie möglich minimiert wird.

Stattdessen läuft es in der Tat so, wie hier schon von euch beschrieben, man trifft den und die, geht auf diese und jene Feier, fährt da- und dorthin und das wird von Woche zu Woche immer mehr und mehr, denn es ist ja bisher nichts passiert, also fühlt man sich sicher. Keiner denkt daran bzw. versteht, dass man das Risiko damit kumuliert und kumuliert und kumuliert und sich außer den Leuten, die man direkt trifft, auch gegenüber all den Leuten öffnet, die die wiederum getroffen haben.

Das Blöde ist, anders als mit neuen ganz strikten Kontaktsperren und Veranstaltungsverboten wird man das nicht in den Griff kriegen, und das ist natürlich wirklich ein schwerer Hammer. Es wäre ja nicht zu kontrollieren, wenn als "mildere" Variante jeder einen festen Personenkreis von 10 regelmäßig treffen dürfte oder einmal im Monat zu einer Feier gehen dürfte oder ähnliches.


Es ist echt zum Mäuse melken.. Der Onkel meiner Freundin feiert Ende August mit ca. 60-70 Leuten seine Hochzeit. Meine Freundin möchte verständlicherweise gerne dahin, ich musste ihr die Tage dann erklären, dass ich nicht mitkommen werden.

:eek: :( Ich fühle mit Dir! Wir hatten ja auch eine Einladung zu einer Hochzeit für das nächste Wochenende, und ich war so erleichtert, als wir uns, durchaus nach schmerzlichem Ringen, einigen konnten, dass wir absagen. Insbesondere, nachdem wir erfahren hatten, dass es keine überschaubare und halbwegs kontrollierbare Feier im Familienkreis wird, sondern eine richtig fette Party mit DJ und Tanz.

Abgesehen von unserer Nicht-Teilnahme kann ich es nach wie vor nicht fassen, wie man so wenig Verantwortungsgefühl haben kann, sowas im Moment überhaupt zu veranstalten... :wallb

Aber noch absurder: Wir wollten dann wenigstens zum Standesamt kommen, um zu gratulieren. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass das Paar eine Erklärung unterschreiben musste, dass es dort keine Ansammlungen oder Aktionen gibt. Aber im Privaten ist eine Feier (ich glaube, bis 100 Personen) ohne jede Regeln erlaubt, außer, dass man weiß, wer da war. Wo ist denn da die Logik? :verwirrt:

Micah
 
Ich verstehe ohnehin nicht, warum es keine Tests für alle Personen gibt, die in engem Austausch mit anderen Menschen stehen.
Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen etc.

In NRW können sich ab nächster Woche immerhin alle Lehrer und Schulbedienstete bis zu den Herbstferien alle zwei Wochen kostenlos auf COVID-19 testen lassen. Jetzt ist die Frage, wie viele nehmen dieses Angebot tatsächlich an. Schön wäre es, wenn viele sich tatsächlich regelmäßig testen würden. So könnte man laufende Infektionsketten evtl. früher aufspüren.
 
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