Faschistenpolemik? Wo? Wenn ich sage, die Republik war schwach, ist das Faschistenpolemik? Nein, liebe Anwesende, es ist die Wahrheit, so traurig sie auch sein mag.
Ich zähle hier nicht auf, was ich toll finde. Ich zähle Fakten auf.
Ich höre, die Republik hätte ein festes Fundament. Wo willst Du dieses Fundament gesehen haben? Die Republik war zerfressen, verfault und zerstört, und das war nicht das Werk von Palpatine.
Wenn er sagt, daß der Senat voller "gieriger, geschwätziger Delegierter" ist, dann ist das keine Lüge, kein politisches Gewäsch, es ist eine Tatsache. Sieh Dir die Senatoren an, allen voran Orn Free Taa und Passel Argente, dann siehst Du direkt ins aufgedunsene Gesicht der Korruption und des Verfalls.
Ich habe hier nirgends behauptet, daß die Neue Ordnung besser war. Ich sagte, sie war eine Alternative. Ich habe auch nicht behauptet, daß George Lucas geplant hat, Palpatine als Idealisten gegen die Vong zu stellen. Fakt ist, er hat es nicht so geplant. In einem der letzten FanClub-Magazine war ein Interview mit Ian McDiarmid, in dem dieser deutlich sagt, daß Palpatine nichts ist, als das manifestierte Böse in Person.
Aber spätestens seit 1980, seit Episode V, sollte jedem klar sein, daß nichts einfach nur gut, oder nur böse ist. So blind kann nun wirklich keiner sein.
Ja. Im Falle unmittelbarer und offener Bedrohung wäre dies kein Problem gewesen. Die Alte Republik verfügte über große Ressourcen.(siehe Klonarmeen)
Die Republik war anfällig für Betrug und Korruption. Sie verfaulte von innen. Deswegen war Palpatine so erfolgreich. Weil er die Republik von innen zerstörte.
Die Neue Republik verfügt in der NJO über ebenso viele Ressourcen. Milliarden Credits, riesige Flotten, das alles gibt es, selbst wenn viele Autoren irgendwie zu verdrängen scheinen, daß sie nicht über eine kleine, planetare Gemeinschaft, sondern über ein riesiges, galaxisumfassendes Sternenreich reden. Aber gut, die Republik hat Ressourcen. Und wie jedem klar sein sollte, seit er die letzte Seite der FactFiles gelesen hat, nutzt es ihr einen Dreck. Sie wird zerschlagen, von einem Feind, den sie nicht einmal versucht hat, aufzuhalten. Und wieso nicht? Wegen ein paar wenigen Individuen im Senat, die nicht an Krieg glauben wollen, oder die sich haben kaufen lassen.
Diese Wesen haben die schmutzige Seite des Krieges gesehen. Keiner von ihnen ist jünger als 20, was heißt, daß sie mindestens noch die letzten Zuckungen alter imperialer Stärke erlebt haben.
Und dennoch, oder vielleicht auch deshalb, weigern sie sich, zu kämpfen.
Jetzt nehmen wir die alte Republik. Seit tausend Jahren hat kein Feind es auch nur gewagt, sie anzugreifen. Die Leute dort leben in einer glücklichen Scheinwelt, die soooo unglaublich sicher aussieht, daß man sich vollständig darauf verläßt, daß 10.000 Jedi den Frieden aufrechterhalten. Jetzt taucht eine Macht auf, keiner weiß, woher sie kam, keiner weiß, was sie ist. Sie ist da. Sie greift an. Was geschieht? Alle rennen zu ihren Waffen? Schwachsinn! Keiner weiß mehr auch nur annähernd, was eine Waffe ist.
Alle rufen nach den Jedi, also gehen die Jedi raus, vertrauen auf die Macht und sterben, weil die Macht bei den Vong nun mal nicht funktioniert. Was passiert dann? Richtig, alle schreien nach der Regierung, nach dem Kanzler, nach allen möglichen anderen Leuten und schicken die Jedi, die noch völlig perplex sind, zum Teufel. Und was tut der Senat? Er steht zusammen? Wieso sollte er? In Episode I schafft er es nicht einmal, eine kleine planetare Krise beizulegen. Okay, könnte nun jemand sagen, da war ja Palpatine dran Schuld. Richtig, antworte ich da doch gerne. Ein einzelner Mann, EIN MANN, hält die ganze Republik in Schach. Schickt Palpatine weg, schickt Nom Anor rein, was glaubt ihr, würde passieren? Warum sollte sich der Senat dazu entschließen, zu handeln? WARUM? Es gibt keinen logischen Grund. Letztlich glaubt man, sicher zu sein, man glaubt, irgendwelche Deals auszuhandeln. Jahrelang sind die Senatoren durch Deals und Tricks reich geworden, warum sollten sie jetzt andere Mittel einsetzen? Also machen sie einen Deal mit den Vong, und halten den Senat durch Verfahrensfragen, oder irgendwelche Gesetzesentwürfe, auf. Währenddessen realisieren die Vong vermutlich, daß sie nur einen einzigen Feind haben, der ihnen möglicherweise, vielleicht gefährlich werden könnte: die Jedi.
Also machen sie einen weiteren Deal, und diesmal machen sie genau das, was sie in der NJO auch machen: sie setzen ein Kopfgeld aus. Stellt der Senat sich nun auf die Seite seiner Ritter? Nein, wieso auch, es scheint ja alles in Butter. Die Jedi sterben, und die Republik lebt irgendwie weiter. Vielleicht schaffen es einige Jedi nun, von Coruscant zu entkommen, vielleicht gibt es Widerstand, wer weiß. Aber eins ist sicher, die Vong warten nicht, bis der Senat entschieden hat, oder bis Ruhe eingekehrt ist, nein, sie greifen an, und wer sollte sie jetzt noch aufhalten. Es gibt keine Flotte, kein Heer, nichts, nur die Jedi, und die sind auf der Flucht. Den Rest kann man sich ausmalen, mit vielen Rottönen für das Blut der Opfer, und viel Grau für den Staub zerstörter Häuser, und natürlich auch jeder Menge Silber, für die Millionen zerstörten Droiden.
Ich frage es gerne noch einmal: wo wollt ihr die Stärke der Republik gesehen haben?
Sage ich, daß das Imperium toll ist? Nein, wieso sollte ich auch, es ist es nicht, und ja, Alderaan war ein toller Planet, friedlich, idyllisch, nur was helfen einem Werte, wie Frieden, Glück, Freiheit, Demokratie, wenn man nicht lebt, um sie weiterzugeben?
Entweder lebt ihr in Traumland, oder ihr habt einen Augenfehler, anders kann ich mir diese blinde Loyalität zu einer so schwachen Republik nicht erklären.