Dathomir

NPC-Post
Dathomir, auf der Lichtung der gehörnten Spinne; Venris und Niska

Niska hatte ihren kleinen lustigen durchtriebenen Plan durchgezogen, hatte auf seine Bemerkungen nicht reagiert, seine Fragen beflissen ignoriert. Doch nun lag sie nach einem mächtigen Machtstoß im Gras und hob erstaunt den Kopf und rang nach Luft und versuchte den Schmerz weg zu atmen. Wow, das hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Da stand er, aufrecht, mit festem Stand und fester mächtiger Stimme, wütend und stolz zugleich, von einer machtvollen, von einer dunkleren Grauton- Aura umgeben. Okay, dachte sich Niska, das hätte sie gar nicht erwartet. Seine Worte waren eindringlicher denn je an sie gerichtet. Er schien bereit für alles zu sein. Seine Muskeln waren angespannt, seine Sinne geschärft. Also antwortete sie ihm endlich:

“Ich bin Niska. Und Mutter beauftragte mich, dir etwas zu zeigen. “ ,

was natürlich bis auf ihren Namen, von vorne bis hinten erstunken und erlogen war. Irgendwie machte er ihr jetzt Angst, wie er so drauf war. Er war stärker als angenommen und sie würde der Mutter Bericht erstatten müssen, dass er für die Zeremonie so einiges zur Betäubung bräuchte. Andererseits war sie auch positiv überrascht. Doch es kam auch Wut und Ärger in ihr hoch. Er hatte es gewagt, sie zu Boden zu werfen. So nicht…

Plötzlich lief auf Venris eine ihn an Höhe überragende riesige widerliche Spinne zu. Sie kam hinter ihm aus dem hohen Gras am Fuße des Hügels.

Venris, ich muss dir sagen, dass es hier aber auch fiese Spinnen gibt. Das ist jetzt kein Scherz! Hinter dir!”,

rief Niska ihm zu und sprang auf. Doch es war schon zu spät. Die Spinne griff auch schon an und biss Venris in die Schulter. Es tat schrecklich weh. Woher das Niska wusste? Weil sie das tat. Sie steckte hinter allem. Die Spinne, es war eine Illusion. Der Schmerz, den hatte Niska in seinen Körper gesetzt. Das war ihre Art der Rache. Er wollte etwas lernen? Deshalb war er hier, hatte er gesagt. Nun wusste er, was er lernen könnte. Sie selbst hatte ihre langen schmutzigen Nägel in ihr Fleisch ihres Unterarms gehauen. Blut für Dathomir. So machte man das hier. Venris kämpfte erbittert gegen das Tier. Der furchtbare Schmerz, das Untier, an diesem Ort, alles erschien sehr real. … Bis zu einem gewissen Punkt. Als er inne hielt und sich umdrehte, ließ Niska die Illusion platzen. Sie lief so schnell sie konnte, den Hügel hoch. Jetzt hatte sie gewaltig Muffensausen. Mit der Macht rannte sie so schnell sie konnte. Er durfte sie nicht erwischen. Sie hielt erst keuchend an vor Nivalee:

“Jetzt ist er wieder dein Schüler!”

Dathomir, im Lager, vor der Bank, auf der Nivalee saß: Venris und Niska
 
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Das Mädchen -oder die alte Frau, was auch immer sie war- schien von Venris Reaktion überrascht, ja geradezu eingeschüchtert zu sein. War sie vorher noch am rumalbern und scherzen gewesen, hatte sie ihn vorher noch gänzlich ignoriert, antwortete sie nun sofort und ohne Umschweife oder herumgedruckse auf seine Frage. Niska, eine Schwester im Auftrag der Mutter. Venris blickte auf die herab. Was erhoffte sich die alte Hexe davon, ihn durch so ein ungezügeltes Ding abzulenken? Wenn sie nicht damit einverstanden war, dass er durch Nivalee in tiefere Mysterien eingeführt wurde, hätte sie dies schlichtweg sagen oder durchsetzen können. Es schien hier nicht so, als würde die alte Frau viel Wert darauf legen, was andere von sich dachten oder was ihnen zustehen würde. Wieso also schickte sie so jemanden? Um ihn zu verführen? Venris betrachtete die vor sich liegende Niska ganz genau, als er seine nächste Frage stellte.

,,Was sollst du mir zeigen? Was willst du, was will die Mutter?"

Doch nun schien Niska wieder in alte Muster zu verfallen und erzählte etwas von einer Spinne. Dachte sie tatsächlich, er würde auf so einen Schabernack hereinfallen? Venris lächelte ein wenig verächtlich, wollte schon einen Schritt auf sie zugehen, ihr zeigen, was es hieß, mit einem Sith so umzuspringen, mit ihm so umzuspringen. Doch noch in seinem Schritt wurde er von einem extremen Schmerz in seiner Schulter überrascht und zurückgerissen. Ein Schrei und Fluch drang aus Venris Mund, als er herumfuhr und tatsächlich eine Spinne sah, welche aus dem Nichts gekommen zu sein schien. Eine riesiges, ekelerregendes Ding, welches mit ihren haarigen langen Beinen schon auf ihn losgehen wollte, während sie mit ihrem Kopf und der Öffnung, die man wohl als Mund beschreiben musste, noch in seiner Schulter hing. Venris schrie auf, nun jedoch nicht mehr vor Schmerz, Entsetzen oder Ekel, sondern vor Zorn. Er griff das Fiech am Kopf und riss es von seiner Schulter, womit er Teile seines Fleisches wohl mitriss. Doch das war ihm egal, auch den Schmerz bemerkte er kaum noch. Mit einem Tritt beförderte er sie nach hinten, bevor er ihr selbst hinterhersprang, an ihren Beinen, ihrem pelzigen Oberkörper in Range riss und darauf einschlug. Er wollte gerade sich daran versuchen, ihr eines der Beines auszureißen, als das ganze Ding verschwand, als wäre es nie hier gewesen. Der Ruck, zu dem Venris bereits angesetzt hatte, verlief ins Leere und er fiel ins Gras. Völlig verwirrt blickte er sich um, als ihm plötzlich auffiel, dass auch der pochende Schmerz in seiner Schulter verschwunden war. Wo vorher noch Blut und rohes Fleisch gehangen hatte, war nun wieder nur seine glatte, rote Haut. Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er sprang auf und sah Niska, die bereits den Hügel hinauf rannte, weit entfernt von ihm.

,,Diese verdammte Hexe."

Murmelte er mehr zu sich als zu ihr, bevor er sich selbst in Bewegung setzte. Er legte die Macht in seine Bewegung, kam schneller voran, als es ein normaler Spitzensportler geschafft hätte, doch war Niska ihm mit einem zu großen Vorsprung voraus. Er sprintete, gab alles. So würde man nicht mit ihm umgehen können und ganz ungestraft davonkommen.

,,Du hast keine Vorstellungen, was du für einen Fehler gemacht hast!"

Rief er Niska hinterher. Doch er kam nicht an sie heran. Es dauerte nicht lange und sie waren wieder in der Mitte des Dorfes. Nivalee blickte ihn an, schien ihn bereits erwartet zu haben, doch diese dreckige Hexe war nirgendwo zu sehen. Sie schien sich bereits in einem der Zelte verkrochen zu haben oder ihn mit einer ihrer Illusionen wieder verwirren zu wollen. Venris schritt Nivalee entgegen, versuchte seinen Zorn sich nicht anmerken zu lassen.

,,Nivalee, wo ist deine Schwester Niska? ... Wir ... wir müssen noch etwas klären."

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Nivalee konnte vom Feuer aus beobachten, wie Niska auf Venris zuging. Niska. Sie schnaubte, denn diese Schwester war eine der schlimmsten und bis jetzt konnte sie nicht begreifen, warum die oberste Mutter sie ausgewählt hatte. Niska war wie Schimmel. Sie verdarb, war immer an der falschen Stelle und tauchte zu schnell auf, um alles zu durchsetzen. Von allen Schwestern würde sie die, mit denen goldenen Haaren am wenigsten vermissen und in Moemnten wie diesem, wurde der jungen Nachtschwester noch einmal bewusst, wie sehr sie sich danach sehnte, Dathomir zu verlassen. Wenn sie doch endlich verschwinden könnte! Zeitgleich machte ihr der Gedanke, diesen Planeten zu verlassen, Angst und doch war sie es leid, zwischen Sehnsucht und Schuld zu wandeln. So viele Visionen hatten ihr so unterschiedliche Bilder gezeigt, sie verwirrt zurückgelassen.
All diese Zeichen, vielleicht waren sie nichts weiter als Einbildung. Die Sonne ging auf und unter. Zeichen, oder regelmäßige Abfolge? Am Ende verstrich nur ihre Zeit, die sie verschwendete, in der sie darauf wartete, dass etwas geschah, dass sie selbst tun musste. Die große Mutter aber hatte sie Geduld gelehrt, immer und immer wieder. Was, wenn sie doch warten musste?

Niska war es, die Nivalee aus ihren Gedanken riss, als sie keuchend angerannt kam, um zu erklären, dass Venris nun wieder ihr Schüler sei und dem Mann war überdeutlich anzusehen, dass er zürnte. Dabei dauerte es ein paar Sekunden, bis er ins Sichtfeld trat, genug Zeit für die andere, das Weite zu suchen. Natürlich wollte Venris wissen, wo Niska war.


Lass sie“, war sicher nicht die Antwort, die er hören wollte.
„Sie spielt mit dir, lass sie. Du kannst nicht klären. Sie spielt. Zeigt dir, was sie zeigen will und du nicht bereit, zu unterscheiden, was echt ist und nicht.“ Nein, Dathomir machte es nicht einmal ihr leicht zu unterscheiden, was Wahrheit war und was nicht. All die Behauptungen davon, was der Planet forderte. All die Zeichen, die sie selbst gesehen hatte. Wer blickte durch? Wer bewahrte den Überblick?
Illusion“, sagte sie dann, „
du lernst bei deinem Volk doch auch?“ Sie wusste einfach zu wenig über die Sith, zu wenig über alles, was nicht Dathomir betraf. „Was lehren die Sith?“, stellte sie schließlich die bohrende Frage. „Was lehrt dich Sith? Musst du haben Geduld? Musst du warten? Glaubst du an Zeichen?“ Sie hatte so, so viele Fragen und Nivalee musste sich der Zurückhaltung zwingen, denn da war zu viel, dass sie wissen wollte und Venris, Venris war der erste, der ihr vielleicht antworten konnte. Der Erste, der ihr endlich die Wahrheit sagte und ihr helfen konnte, durch dieses Konstrukt aus Geschichten und Lügen hindurchzugehen.
Oder aber… Oder aber er gehörte längst dazu und sie alle erzählten ihre eigenen Märchen.



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Dathomir, Clan der gehörnten Spinne, große Mutter und Adria auf dem großen Festplatz beim Frühstück mit vielen Anderen, Venris weiter weg mit Nivalee

Adria hatte gerade die große Mutter begrüßt, in der Hoffnung, endlich mehr zum Holocron in Erfahrung bringen zu können, von ihnen zu lernen und sie besser kennenzulernen, um den Feind später besser besiegen zu können, da geschah etwas, was Adria in Bezug zu ihrer eigenen Mutter bis zu diesem Tag noch nie erlebt hatte. Es kam schier aus dem Nichts. Adria überfiel regelrecht etwas Beklemmendes, Schrecken, Angst. Sie keuchte hörbar auf. Sie hielt sich ihren Bauch. Denn der zog sich zusammen und ihr wurde flau im Magen. Ihre Knie wurden weich. Eine Erschütterung der Macht! Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihre Mutter Kira. Ihre Aura flackerte nicht vor Kraft strotzend wie immer. Ihre Aura sprach eindeutig davon, dass sie in Gefahr war, dass sie sterben könnte. Die junge Sith hatte das schon einmal in Bezug zu ihrem Meister erlebt. Adria lief aufgeregt hin und her, ähnlich wie ein eingesperrtes Raubtier in seinem Käfig. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie wusste, sie spürte, ihre Mutter war weit weg. Sie konnte ihr nicht helfen. Sie war irgendwo in der weiten Galaxie auf irgendeinem Planeten und rang um ihr Leben.

Adrias Verhältnis zur Mutter war zweiseitig. Eine Hassliebe. Doch mittlerweile konnte sie ihre Mutter besser verstehen, was sie zu ihren Handlungen getrieben hatte, seitdem sie mehr Fakten kannte. Ihre Mutter hatte alles nicht oder nicht nur aus einer Laune heraus und aus purer Willkür getan. Sie hatte Adria schützen wollen. Das hatte ihre Mutter ihr gesagt. Das Leben ihrer Mutter war zu dem Zeitpunkt nicht leicht gewesen.

Und jetzt, wo sie ihre Mutter in Lebensgefahr wusste, litt sie mit ihr und hoffte, dass sie es überleben würde. Was war nur passiert, fragte sie sich. Adria lief in ihre Unterkunft, denn niemand sollte sie so sehen. Dort ließ sie einer Träne freien Lauf, um sie rasch verstohlen weg zu wischen, ehe ihr jemand folgen würde und es sehen könnte. Sie atmete einige Male tief durch. Würde ihre Mutter das, was jetzt gerade geschah, was immer es war, überleben, würde ihr Band wohl noch ein wenig fester werden. Adria hatte natürlich längst eine Verbindung zu ihr, aber als Adria bemerkte, dass ihr ihre Mutter doch nicht so gleichgültig war, wie gedacht und um sie bangte, wurde es noch fester. Adria erinnerte sich, wie ihre Mutter mit ihr an Bord des Raumschiffes gelernt hatte, wie sie sie auf Noe anfassen musste, da ihre Mama sie beschützen wollte. Das zog wie ein Film an ihrem geistigen Auge vorbei. Sie hatte nur sehr wenige Erinnerungen mit ihr, denn sie hatte sehr wenig Kindheit und davon nur sehr wenig Zeit mit ihr verbracht, doch die wenigen Erinnerungen waren schön und schmerzten zugleich. Sie war nicht die Sorte Mutter, die man sich gewünscht hätte, doch sie war ihre Mutter. Adria strich sich verzweifelt durchs Haar. Sie trug es heute offen. Das verlieh ihr etwas Wildes.

Doch dann besann sich die junge Sith und ging wieder hinaus. Adria musste stark sein und durfte nicht verzweifeln. Das hätte ihre Mutter nicht gewollt. Das hätte ihr diese gesagt. Sie beschloss, an die Stärke ihrer Mutter zu glauben. Sie war doch die große Kira Guldur! Sie konnte wohl gerade nichts für sie tun als an sie zu glauben.

Dathomir, Clan der gehörnten Spinne, vor ihrem Zelt: Adria
 
Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörten Spinne | Dorfrand | Noaide Áhkku, Adria

Dathomir war im Wandel. Noaide konnte es spüren. Sie roch es in der Luft. Sie fühlte es in der Erde. Die Magie war stark an diesem Morgen und brachte mit sich das Flüstern der Toten, so intensiv, dass selbst die Oberste Mutter fröstelte und zusammenzuckte. Selten hatte sie die Präsenz dieser Welt so stark empfunden wie heute, und das Blut in ihrem alten Leib vibrierte voller Energie. Große Ereignisse warfen ihren Schatten voraus – etwas stand bevor. Doch was? Mit ihren trüben grauen Augen starrte die Nachtschwester hinaus in die Abgründe jenseits der Wälder, wo schemenhafte Gestalten im Licht der aufgehenden Sonne tanzten. Und was für Musik sie dabei machten! Noaide musste den Drang bekämpfen, dort hin zu gehen und sich dem Reigen anzuschließen, denn sie wusste, dass man die Reihen der Toten nicht verlassen konnte, wenn man sich ihnen erst einmal angeschlossen hatte. Und noch war sie nicht bereit, ihre sterbliche Hülle hinter sich zu lassen und eins mit der Großen Mutter zu werden. Noch war ihre Zeit nicht gekommen. Mit einem Ächzen und dem Knacken von Knochen erhob sich die von dem Preis der Magie gezeichnete Frau und macht einige humpelnde Schritte fort von ihrem Zelt, schwer auf ihren mit Federn und Knochen geschmückten Stab gestützt. Da war etwas, das ihre Neugier weckte. Starke Magie, unruhig und ganz in der Nähe. Das Sternenkind!

Etwas beschäftigte Adria von den Sith, die Fremde, das Sternenkind, das zu Gast im Dorf des Clans der gehörnten Spinne war, das hätte selbst ein Blinder erkannt. Und Noaide war, anders, als es ihre Augen vermuten ließen, alles andere als blind. Sie sah vieles. Sie sah alles. Dunkelheit kräuselte sich um die dunkelhaarige Fremde, die unruhig auf und ab ging und immer wieder zum Himmel sah, an dem die Sterne funkelten. Was vermochte es, die Sith so in Aufregung zu versetzen? Erlebte sie eine Vision? Vorsichtig dehnte die Oberste Mutter ihre Sinne aus, schärfte sie und machte sie empfänglicher für die subtilen Schwingungen der Magie. Es lag Sorge in der Luft, der bittere Geschmack von Unwissenheit und Furcht. Furcht um das Wohlergehen einer anderen, einer Person, die dem Sternenkind wichtig war. Bemerkenswert leise trotz ihres gebrechlichen Körpers humpelte die alte Nachtschwester näher und räusperte sich vernehmlich, um die Aufmerksamkeit der Sith zu erregen. Noaide schenkte ihr ein Lächeln voller Gelb und Schwarz und neigte ihr von tiefen Falten durchzogenes Haupt, bevor sie eine Hand gen Himmel ausstreckte, mit der anderen immer noch auf ihren Stab gestützt.


„Ihr hört den Ruf der Sterne, nicht wahr? Von Ort, von dem ihr gekommen seid. Sie rufen. Wollt Ihr uns verlassen, Adria von den Sith? Fortgehen von Dathomir?“


Die Nachtschwester, ihre Stimme krächzend und ihr Basic rau, macht eine kurze Pause und humpelte näher, blieb ganz in der Nähe der Fremden stehen. Sie konnte ihre Gefühle riechen, ihre Gedanken auf der Zunge schmecken. Es war potent, ausgesprochen potent. Das Sternenkind gebot über große Macht, und das Wissen der Großen Mutter würde es noch stärker machen. Nachdenklich musterte Noaide ihre Gegenüber und legte dann den Kopf schief.


„Ihr seid nicht gefangen. Wenn Ihr uns verlassen, dann Ihr das tun. Aber Dathomir wird seine Geheimnisse behalten. Seid Ihr bereit, Großer Mutter den Rücken zuzukehren? Viel zu lehren sie Euch noch hat...“


Die Nachtschwester machte erneut eine Pause und holte rasselnd Luft. In der Sprache der Fremden zu sprechen war anstrengend und nicht wirklich dazu in der Lage, die Bedeutung des Ganzen zu vermitteln. Aber Noaide glaubte, dass die Sith verstand. Soweit eine Fremde verstehen konnte. Langsam ging die Oberste Mutter in die Knie und ließ Erde durch ihre Hände rinnen, bevor sie zu dem Sternenkind aufsah. Wohin würde ihr Weg sie führen?


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Nivalee probierte ihn zu beruhigen, meinte, es wäre zwecklos, weiter hinter Niska herzujagen, dass sie nur mit ihm spielen würde. Venris schnaubte. Er war keiner von den Zabrak, welche die Schwestern sich wie Sklaven halten konnten, er würde sich von einer kleinen, aufmüpfigen Hexe wie ein Spielzeug behandeln lassen. Erneut ließ Venris seinen Blick über den Platz schweifen, versuchte Niska irgendwo zu entdecken, doch misslang ihm dies. Dann sprach Nivalee ihn erneut an. Venris atmete tief durch, dieses Dorf war nicht groß, irgendwann würde er Niska erneut über den Weg laufen. Dann würde er ihr zeigen, wer von ihnen beiden nicht mehr war als ein Spielzeug in der Hand des anderen. Doch für den Moment war es wohl tatsächlich sinnvoller, sich den Worten der einzigen Person zuzuwenden, die ihn an diesem rückständigen Ort ernst nahm und in ihm nicht nur ein Stück Fleisch zu sehen schien, wie all die anderen. Und auch Adrias Worte halten wieder in seinem Kopf herum, dass er den Kontakt zu Nivalee nutzen sollte. Sie war die einzige Möglichkeit, sinnvoll hier die Zeit zu verbringen, ohne von jemanden an der Nase herumgeführt zu werden. Venris schluckte seinen Ärger und Zorn herunter, zumindest für den Moment und blickte dann Nivalee an.

Venris schien nicht das einzige Wesen zu sein, welches Interesse an der Gegenseite hatte. Interessiert fragte Nivalee ihn, was er bei dem Sith, bei seinem Volk lernen würde. Erstmals machte Venris sich darüber nun wirklich konkrete Gedanken. Gerade die Frage, ob er Geduld haben musste, war nicht einfach. Seine bisherige Ausbildung war in so unterschiedlichen Phasen abgelaufen, zuerst hatte er sich auf eigene Faust durchschlagen müssen. Dann bei Lady Lanesra in dieser Box, seine kurze Zeit der Ausbildung bei Darth Saphenus und schließlich seine Schülerschaft unter Adria. Die eine Ausbildung hatte es nie gegeben. Es war schwieriger zu beantworten, was er genau lernte, wie wichtig Geduld war, als er es gedacht hätte. Diese Schwierigkeit sah man ihm wohl auch an, als er dann vorsichtig versuchte, eine Antwort zu formulieren.

,,Die eine Lehre gibt es nicht, denke ich. Wir haben einen Kodex, doch steht in unserem Orden das Individuum zu sehr im Vordergrund. Ich hatte nicht nur Lady Adria als Lehrerin, vor ihr kamen noch andere und immer gab es einen anderen Schwerpunkt in ihren Lehren. Es gibt Meister, die dich vor allem im Schwertkampf unterrichten, Meister, die dir den Umgang mit der Macht beibringen und es gibt Meister, für die du nur ein Werkzeug bist, nicht mehr als ein Diener, Meister, die dich klein halten wollen."

Venris musste an die Zeit in der Testbox unter Lady Lanesra denken, wo warten und Geduld ein ganz neuer Stellenwert zugekommen war. Wie lange hatte er auch darauf warten müssen, als Schüler schließlich berufen zu werden und dann noch das plötzliche Verschwinden seines ersten Lehrmeisters.

,,Ich brauchte oft Geduld. Doch ist es oft eine Gradwanderung bei den Sith. Manchmal muss man warten und geduldig sein. Aber unser Orden ist kein Orden, der Rücksicht nimmt. Verpasst man seine Chance, traut man sich nicht, seine Macht zu erproben, bleibt man zu lange geduldig, wird nicht auf einen gewartet. Man wird abgehangen und ist irgendwann nicht mehr als ein unbedeutendes Nichts."

Wie viele Männer und Frauen hatte er gesehen, die im Tempel vor sich hin vegetiert waren, alte Menschen, weit von den besten Jahren ihres Lebens entfernt, nur noch im Tempel um zu arbeiten, um denen zu dienen, die es geschafft hatten, um irgendwann eines Tages zum Spaß eines Meisters ihr Leben auszuhauchen.
Doch für Venris interessant blieb der letzte Teil von Nivalees Fragen. Zeichen ... eine gute Frage, ob oder wie weit er an diese glaubte.

,,Ich weiß nicht, ob ich an Zeichen glaube. Was meinst du genau? Prophezeiungen? Visionen? Vorahnungen? An diesem Ort hier scheint dies alles nochmal wichtiger zu sein, als in meiner Heimat. Siehst du solche Zeichen? Oder deine Schwestern?"

Vielleicht würde nun Licht ins Dunkel gebracht werden, weshalb hier jeder die Ankunft von Adria und gerade von ihm als etwas ... besonderes zu betrachten schien. Diese Unwissenheit, was es damit auf sich hatte, nagte an ihm, seit sie hier angekommen waren.

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Dathomir, Clan der gehörnten Spinne, vor ihrem Zelt: Adria

Die große Mutter gesellte sich zu ihr. Das man ihr nichts verheimlichen konnte, stellte sich schnell heraus, als sie anfing, sofort und ohne Umschweife neugierige und äußerst unbequeme Fragen zu stellen. Ausgerechnet das hatte Adria verhindern wollen. Das fand Adria extrem nervig. Am liebsten hätte sie mit den Augen gerollt, doch das war wohl eher unangebracht und Adria ließ es lieber, schließlich wollte die junge Sith etwas von der großen Mutter.

“Es ist alles gut.”,

versuchte Adria kurz und knapp die Sache zu beenden und das Thema abzuwimmeln. Doch in dem Moment, als Adria log, fühlte Adria plötzlich so eine einkehrende Ruhe und Zufriedenheit und ihr wurde in dem Augenblick bewusst, dass sich ihre Lüge bewahrheitet hatte. Ein Glücksgefühl durchströmte die Tochter der Dunkelheit. Ihre Mutter hatte wohl die Krise gemeistert und alles hatte sich zum Guten und ihrem Gunsten gewendet. Adrias Sorgen waren wie weggefegt, ihre Ängste verschwunden. Sie war total stolz auf ihre Mutter Kira. Adria hatte nicht vor, Informationen von sich, preis zu geben. Sie hatte daraus gelernt. Auf Bastion hatte sie vor Keebo zu viel gequatscht. Auch diese Brianna war sehr erzählfreudig gewesen, hatte sich verraten und um Kopf und Kragen geredet. Man machte sich durch sowas nur angreifbar. Sie fügte daher nur zu:

“Oh nein, so schnell werdet Ihr mich nicht los, keine Sorge. Kein anderer Stern ruft nach mir. Ich bin genau da, wo ich sein will. Es gefällt mir hier bei Euch. Insbesondere, weil ich ein Kind des Dschungels bin. Hab ich Euch schon erzählt, dass meine Kinderstube auf einem Dschungelplaneten war? Und, große Meisterin, ich habe noch so viel zu lernen. Ich könnte gerade Bäume ausreißen.”

Letzteres stimmte. Nachdem sich die Angst und Sorge um ihre eigene Mutter gelegt hatte, fühlte sie sich energiegeladen und fit wie ein Turnschuh.

Plötzlich sah Adria eine riesige Gestalt im Augenwinkel und fuhr herum. Mehrere Nachtschwestern führten ein gewaltiges muskulöses furchteinflößendes Tier zum Zelt bzw. neben das Zelt der Mutter. Sofort fand dies Adrias Interesse und sie konnte den Blick gar nicht mehr abwenden, so imposant und faszinierend fand sie das. Wie von selbst trugen sie ihre Füße zu dem Tier. War das etwa ein Rancor, eins der Bestien, die auf Dathomir zu Hause waren und weshalb hatte es seine Augen verbunden? Und, weshalb brachte man es zu ihnen?


Dathomir, Clan der gehörnten Spinne, vor den Zelten: Adria mit der obersten Mutter vorm Rancor
 
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Venris versuchte sich zu beruhigen und Nivalee war erleichtert, als es dem Mann schließlich gelang. Niska zu verfolgen und zur Rede zu stellen oder sie zu bestrafen hätte nichts gebracht. Nur weitere Streiche, weiteren Ärger und Unannehmlichkeiten. Nein, Nivalee wollte Antworten. Da waren so viele Fragen und sie alle waren wichtiger als Niska und als Venirs zu besprechen begann, machte sich Erleichterung in der jungen Nachtschwester breit.
Zwar wusste Nivalee nicht, was ein Kodex war, aber sie begriff den Rest. Es gab Hierarchien und wer ganz oben war, hatte mehr zu sagen, als die anderen. Dabei hatte jeder andere Überzeugungen und es gab keine Einheit. Vielleicht ein wenig wie hier, wo jede Schwester ihre Stärken hatte. Mit dem Unterschied, dass sie alle als Einheit auftraten und nicht als einzelne Individuen.
Sith nahmen keine Rücksicht. Sie lebten und nutzen den Moment und das war etwas, das Nivalee selbst so gerne tun würde. Mehr, als warten. Sie wartete seit Jahren. Auf den richtigen Zeitpunkt, die richtige Version und all das Warten, sie war es leid. War sie schon unbedeutend geworden? Abgehangen? Würde sie das auf Dathomir überhaupt herausfinden?
Sie schnaubte leise und unzufrieden denn diese Fragen würde ihr Gegenüber nicht beantworten können.

„Visionen. Wir haben viele. Jede von uns. Wir glauben an Zeichen. Aber alles Zeichen. Gras wendet sich nach links? Zeichen. Gras wendet sich nach rechts? Zeichen. Alles Zeichen!“
Das war es, was so frustrierend war. Sie musste alles lesen können. Aber was, wenn all die Zeichen keine waren?
„Aber das nur ein Teil. Das Zeichen. Visionen anders. Ich habe gesehen. Mann der kommt. Habe gesehen viel Blut. Und habe gesehen, was zu peinlich zu sagen.“
Sie würde Venris kaum erzählen können, dass sie von Paarung geträumt hatte.
„Wir glauben an Zeichen und Visionen. Und wenn kommen Fremdweltler es besonders. Aber ich…“
Nivalee sah sich um, denn wenn eine ihrer Schwestern sie so reden würde, was würde sie wohl denken?
„Ich nicht nur warten will. Ich will tun. Ich nicht von hier gehen soll, aber ich will. Ich kämpfe gegen was muss und gegen was will.“
Dathomir war anders, als das, was Venris erzählte.
„Hier nicht Individuum. Hier alle eins. Wir Werkzeug von Dathomir. Planet fordert, du gibst. Immer wieder. Jetzt seid ihr hier, und ihr besonders. Weil ihr mitbringt Macht. Macht zu Macht. Das… besonderes Zeichen.“ Wie sollte sie Venris erklären, warum das so besonders war?
„Nimm Samen von Blume. Samen mächtig. Aber Samen schläft. Nimm Wasser. Wasser mächtig. Wasser und Samen noch mächtiger, verstehst du?“ Wenn sich das richtige miteinander verband, konnte etwas entstehen, das noch besser war.



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Die Augen der Obersten Mutter mochten grau und verschleiert sind, aber sie sah viel. Ihr Blick durchdrang Erde, Fels und Fleisch und legte die wahre Natur jener, die sie betrachtete, offen. Dathomir hatte einen hohen Preis von ihr verlangt, aber sie auch reich für ihr Opfer belohnt. Die Nachtschwestern wussten, dass man nichts erhalten konnte, ohne etwas zu geben, sei es Jugend, Schönheit, Kraft, Blut, Körperteile oder der Verstand. Fremde taten sich damit schwer. Sie glaubten, ihnen stünde alles zu – was für eine Vermessenheit! Niemand konnte Dathomir besitzen. Niemand konnte es erobern. Niemand konnte es beherrschen. Diese Welt stand für sich allein und würde auch noch fortbestehen, wenn all die fernen Reiche längst verfallen waren, ihr Ruhm nur noch eine flüchtige Erinnerung, ihre einstige Pracht bloße Ruinen. Noaide erlaubte sich ein dünnes Lächeln und strich sich mit ihrer blutigen Zunge über ihre gelblich-schwarzen Zähne. Sie konnte die Aura des Sternenkinds förmlich schmecken. Wo einst Furcht und Sorge überwogen hatten, herrschten nun Zuversicht und Tatendrang. Die alte Frau legte, gestützt auf ihren Stab, ihren Kopf schief, so dass ihre Haare im Wind flatterten, dann nickte sie bedächtig.


„Hm...wie Ihr sagt, Adria von den Sith.“

Es würde sich zeigen, wie viel Wahrheit in den Worten der jungen Frau lag. Die Sith hatte beteuert, auf Dathomir verweilen und noch so viel lernen zu wollen. Eine gute Einstellung. Eifer war notwendig, wenn man die Geheimnisse dieser Welt ergründen wollte. Für heute hatte die Oberste Mutter eine Lektion vorbereitet, an der viele scheiterten. Es war eine Sache, zu glauben, dass man andere beherrschen konnte, und eine ganz andere, es wirklich zu tun. Die Kreaturen dieser Welt sträubten sich instinktiv dagegen, sich jemanden zu unterwerfen, ganz besonders jenen, die nicht in dieser Erde geboren worden waren. Die Oberste Mutter vollführte eine wedelnde Handbewegung, als müsste sie eine Fliege verscheuchen, dann betrachtete sie ihre Gegenüber erneut eingehend, ihre Stimme kehlig und heiser.

„Gut, gut. Das ist fruchtbarer Boden. Aber dieser Dschungel ist...anders. Dathomir ist Dathomir. Nichts anderes ist wie Dathomir. Seht nur – die große Bestie! Rancor! Herr des Dschungels. Der große Jäger. Aber wir stärker. Wir meistern selbst ihn. Weil Dathomir uns Stärke gibt. Kommt, Sternenkind. Seht die Bestie. Hört die Bestie. Fühlt die Bestie. Dathomir ist in ihm, wie in uns. Aber...Ihr meistert ihn, ja? Wie Schüler. Ja...ja, wie Schüler. Kommt. Kommt und seht.“

Mit einem leisen, rauen Lachen klatschte die Oberste Mutter in die Hände, bevor sie sich wieder auf ihren Stab stützte und in Richtung der Bestie humpelte. Die Augen des Rancors waren verbunden worden, doch die Luft aus seinen großen Nüstern und das Glitzern seiner zahlreichen scharfen Zähne war nicht versteckt. Ein prächtiges Exemplar, ein junger Bulle, wild und voller Kraft. Er hatte erst kürzlich gefressen, in seinem Maul hingen noch die Reste seiner letzten Beute. Noaide trat näher und schloss die Augen, dann begann sie, zu summen und in der Sprache der Macht und der Magie zu sprechen. Gutturale Laute, wie ein Gesang, dann streckte sie vorsichtig eine Hand aus und legte sie auf das Haupt des Rancors. Ihre Schwestern hatten sich im Kreis versammelt und waren auf die Knie gesunken, als sie in den Gesang mit einstimmten. Noaide lächelte und reichte dann dem Sternenkind ihre andere Hand, um sie näher zu dem Rancor zu führen.

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Nivalees Antwort auf die Frage von Venris fiel deutlich frustrierter aus, als er es erwartet hatte. Alles sei ein Zeichen, selbst die bedeutungsloseste Geste der Natur wurde in der Naturvernarrtheit der Nachtschwestern zu einem Zeichen umgedeutet welches direkt von Dathomir kam. Venris hatte seit seinem ersten Moment im Orbit des Planeten bemerkt, dass Macht von diesem ausströmte, eine eigene, fremdartige Form der Macht. Doch konnte er Nivalees Verdruss gut verstehen, dass ihre Schwestern wohl übertrieben. Aber Visionen seien etwas anderes, holte sie aus, diese hätten mehr Bedeutung.
Der Kern ihrer Visionen sei wohl er gewesen, wie Nivalee etwas peinlich berührt zugab. Venris horchte auf. Es erinnerte ihn wieder an seinen Moment auf der Lichtung, als die Stimmen zu ihm gesprochen hatten, Stimmen welche von überall hergekommen waren, aus dem Himmel, von überall um ihn herum, aus ihm selbst. Stimmen, die gesagt hatten, dass er es sei, dass er die Schwestern reinigen würde. Venris wusste immer noch nicht, was sie damals genau gemeint hatten, doch wäre es ein Fehler, diesen Moment auf der Lichtung getrennt von Nivalees Vision zu sehen. Auf Dathomir geschahen Dinge, es würden Dinge passieren und er stellte dabei wohl ein unfreiwilliges Epizentrum da.
Erst Nivalee konnte ihn wieder aus seinen Gedanken zerren. Auf Dathomir seien alle eins, doch sie wollte das nicht, sie wollte fort. Sie sah ihn und Adria als Zeichen an, als Zeichen, diesen Kreislauf des Gebens und Nehmens zwischen Nachtschwestern und Planet zu beenden? Sie erzählte Venris, dass man zwei auf den ersten Blick unterschiedliche Dinge verbinden konnte, um sie zu etwas stärkerem zu machen, zu etwas mächtigerem. Wasser und Samen ließen eine wunderschöne Blume entstehen, oder einen mächtigen Baum. Venris erhob sich und half Nivalee auf.

,,Komm mit mir."

Dann wandte er sich um und ging zurück zu der Lichtung, auf welcher sie am gestrigen Abend gewesen waren. Obwohl es dunkel gewesen war, hatte sich der Weg in sein Gedächtnis gebrannt und als er seinen Fuß wieder auf den Boden der Lichtung setzte, schien sich sein Körper mit einer Art elektrischer Ladung aufzufüllen. Dann erst wandte er sich Nivalee erneut zu.

,,Gestern Abend, die Stimmen sagten mir an diesem Ort, ich wäre es. Ich habe keine Ahnung, was sie meinten, aber vielleicht ist das für den Moment auch nicht wichtig. Hilf mir dabei, den Samen und das Wasser zu verbinden, welche in mir zu einer neuen Pflanze keimen können."

Er fasste Nivalee an der Hand.

,,Seitdem ich diesen Planeten aus dem Orbit gesehen habe ist mir klar, dass er anders ist, eine eigene Energie besitzt. Du kannst diese Energie nutzen, Nivalee. Wenn du mir hilfst zu verstehen ... wenn ich mit deiner Hilfe in diesen Zustand der Verbindung zwischen Samen und Wasser geraten kann ... Nivalee, dann ist dein Platz nicht länger hier, dann kann ich dir helfen."

In Venris Augen blitzte der Eifer, der gierige Wunsch nach Verständnis. Einen Ort wie Dathomir konnte man nicht durch Theorie verstehen, dass wurde ihm immer klarer, je länger er hier war und auf dieser Lichtung trat ihm diese Erkenntnis klar vor Augen. Er wusste kaum, wie er sich richtig ausdrücken konnte, er wollte diesen Zustand der Macht selbst erfahren, der Macht, die hier lebte. Alles andere rückte für diesen Augenblick in die Ferne.


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Nivalee wurde das Gefühl nicht los, das Venris nicht verstand und es zerriss die Nachtschwester innerlich beinahe, dass sie nicht ehrlich sein konnte. Nicht ehrlich sein durfte. Wäre sie es gewesen, sie hätte ihr Volk verraten und so sehr sie von Dathomir verschwinden wollte, so sehr sie sich nach mehr sehnte: Bltschuld konnte sie nicht auf sich nehmen. Dennoch ging sie mit Venris, der sie zurück auf die Lichtung führte, auf der sie gestern erst gewesen waren. Ein Ort, der so machtvoll war und doch nie die Antworten gab, nach denen man fragte. Venris verstand nicht! Nicht, als er ihre Hand nahm, sie dazu brachte, sich ebenfalls zu setzen und Hilfe dabei wollte, Wasser und Samen zu verbinden. Dabei klang sein Versprechen zu schön, um wahr zu sein und erneut fühlte sich die junge Frau, als würde sie innerlich zerrissen.

Du verstehst nicht“, sagte sie dann und sah Venris mit durchdringendem Blick an, als läge die Antwort darin.
„Dieser Ort besonders, weil nicht ablenkt. Dieser Ort besonders, weil Verbindung möglich." Die Sümpfe, die Wälder, der Nebel. Dathomir war nahezu unberührt und allein diese Tatsache, machte den Planeten besonders. Niemand versuchte ihn zu verändern. Dathomir veränderte. Nicht der Planet wurde den Lebenden angepasst, sondern die Lebenden selbst passten sich an, ebenso wie die Toten.
Hier nicht gut oder böse. Hier alles. Hier nicht ausnutzen, hier Erlaubnis zu nutzen. Hier Wille von Dathomir.“ Aber wie sollte Venris das verstehen? Sie begriff selbst nicht alles. Denn die Oberste Mutter sprach selbst in Rätseln und es ging immer darum, sich einem Schicksal zu fügen. Etwas anderes kannte Nivalee nicht und etwas anderes zu wollen fühlte sich seltsam an.


„Du nutzt Energie, aber sie hat Preis. Preis ist Blut.“ Mehr durfte sie Venris nicht verraten. Die Mutter hatte es oft genug gesagt. Dathomir forderte Blut, aber Adria und Vernis begriffen nicht, denn sie hörten nicht zu. Beide aus anderen Gründen. Adria hörte nicht, weil sie log. Wer log, konnte nicht hören. Adria sprach mit falschem Gesicht. Sie hörte nicht, sie beobachtete nicht. Sie geduldete sich nicht. Sie log. Und Venris? Venris hatte einen Schleier vor den Augen.
„Du zuhören! Dathomir verrät. Ich kann nicht helfen. Wasser kommt, wenn Wasser kommt. Samen geht auf, wenn Samen nicht kaputt. Wie Raupe und Schmetterling.“ Das war das einzige Bild, das es vielleicht erklären würde. Besser als Blume und Same.
"Raupe wird Puppe und muss ausbrechen. Du kannst nicht helfen. Raupe muss sterben, um zu leben. Muss kämpfen, um stark zu sein. Helfe ich Puppe aus Hülle: Sie keine Kraft.“ Wie konnte es sein, dass dieser Mann so wenig verstand? Wo er doch war, wie sie. „Du bist wie ich. Du musst so verstehen. Deine Wurzeln wie meine. Alles, was ich sagen kann, meine Wurzeln löst. Aber Baum ohne Wurzeln stirbt.“ Und war nicht genau dies, das entscheidende Problem? Wenn sie Dathomir verließ, würde sie sterben. Da sackte Nivalee in sich zusammen. „Ich nicht mehr sagen.

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Dathomir, Clan der gehörnten Spinne, vor den Zelten: Adria mit der obersten Mutter

Adria irrte nicht. Noaide bestätigte, vor ihnen stand ein Rancor. Ein gewaltiges Tier. Interessant. Die große Mutter ergriff ihre Hand und zog Adria näher zu ihm hin. Die etlichen anwesenden Schwestern waren offenbar andächtig auf die Knie gesunken und summten vor sich hin. Sollte der Singsang das Tier beruhigen oder war das etwas Religiöses? Womöglich bediente das Summen auch Beidem?

Adria fürchtete sich nicht. Sie war aufgewachsen im Dschungel. Sie war schon als Kind auf Riesenspinnen geritten, hatte Sithkreaturen überlebt und war vor gar nicht langer Zeit auf einer Flugbestie geritten/geflogen, der wohl ein Drachen gewesen war. Dennoch war der Rancor faszinierend. Er war unglaublich groß und muskulös. Sein Maul und seine Zähne waren riesig und imposant. Seine Nüstern waren dermaßen groß, dass man fast Sorge bekam, eingeatmet zu werden. Adria stand jetzt genau vor ihm. Das gewaltige Tier atmete gerade kräftig aus. Adrias Haare flattern wie bei einem Windstoß. Adria ließ ihre Hand an seine Nüstern halten und beschnuppern. Dann ging Adria auf ihre Zehenspitzen und griff etwas höher und streichelte ihn sanft. Dabei lag das Tier auf seinem Bauch. Danach trat Adria wieder einen Schritt zurück. Die große Mutter trat zur Seite und zog ihm dabei das Tuch von den Augen. Das Tier, ein groß gewordenes Jungtier, sah nun sie. Adria. Nur sie. Adria begriff. Es wurde auf sie geprägt. Adria ging wieder zu ihm. Der Rancor wurde etwas unruhig. Adria tätschelte erneut seine Stirn. Der Rancor wurde wieder ruhiger.

Dann trat Adria seitlich an ihn heran und schwang sich auf seinen Rücken. Die Bestie ließ es geschehen. Adria versuchte sich an ihm irgendwie festzuhalten. Noaide stieg ebenfalls auf und saß hinter Adria. Man löste dem Tier geschickt und schnell die Fesseln. Man merkte sofort, man war hier geübt darin. Alles schien geplant und ausgeklügelt zu sein. Adria machte instinktiv, was sie immer bisher getan hatte. Sie zwang der Bestie ihren Willen auf. Mit der Macht natürlich. Ehe sie es sich versahen, ritten sie los. Sie hinterließen eine riesige Staubspur im Dorf. Das Tier war jung und dazu männlich. Es hatte einen starken eigenen Willen und versuchte zu rebellieren und seinen eigenen Willen durchzusetzen. Es stürmte ohne Rücksicht auf Verluste durch den Dschungel und Äste wurden zu Peitschen. Eines warf Adria fast ab, ein weiterer Palmwedel klatschte ihr heftig ins Gesicht und hinterließ eine geplatzte Wunde. Adria musste sich ducken, sie presste sich eng an seinen Rücken und wurde auf seinem Rücken fast eins mit ihm. Die Bestie raste vor sich hin. Äste peitschten von links, rechts, vorne und oben. Adria hatte lauter Kratzer an ihren nackten Armen. Die Sithkriegerin warf sich irgendwann eine Machtblase über. Sie hinterließen eine Schneise der Verwüstung im Dschungel. Adria musste wieder die Oberhand gewinnen. Sie musste Herrin über den Willen des willensstarken Rancor werden. Trotz des rasanten Rittes konzentrierte sie sich. Und so geschah es! Adria hatte die "Zügel" fest in der Hand. Sie ritt über eine große Lichtung. Ihr Haar wehte im Wind. Es war ein wundervolles Gefühl. Sie fühlte sich frei.



Dathomir, über eine Lichtung auf einem Rancor reitend: Adria mit Noaide
 
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Nivalee schien zerrissen, sie schien über alle Maßen unglücklich, wie sie da vor ihm saß und mit großen, offenen Augen ihm entgegen blickte. Sie sagte Venris würde nicht verstehen. Nein, genau darum ging es ihm ja! Er wollte lernen und zwar nicht nur die Betrachtung, welche man ihm im Tempel der Sith gelehrt hatte. Er war noch nicht lange auf Bastion gewesen, da war ihm bereits klar geworden, dass hinter dem Horizont, welchen man den Jüngern und Schülern dort aufdrückte, noch soviel mehr lag. So viel Wissen, so viele Möglichkeiten ... Dathomir war ein Ort des Aufblühens, der Entfaltung, es musste hier doch möglich sein, ihm dabei zu helfen, seinen Horizont zu erweitern. Nivalee versuchte weiter zu erklären, doch sprach sie in Rätseln, doch half dies nicht dabei, Venris zur Ruhe bringen. Das, was sie sagte, war doch genau das, was er meinte. Er hatte in dem Moment verstanden, dass dieser Ort besonders war, als er seinen Fuß auf die Erde gesetzt hatte, dass dieser Ort etwas jenseits von den Einschränkungen von ,,gut" oder ,,böse" war. Nivalee sollte ihm doch zeigen, wie er diese Erlaubnis, diesen Zugang erhalten könnte.

Venris wollte lernen, er war nicht hierhergekommen um von irgendwelchen Hinterwälderhexen als männliches Kuriosum herumgereicht zu werden. Er wollte das, was sie hatten, diesen Zugang zu etwas, was für einen normalen Sith hinter einer beschränkten Weltsicht verborgen lag. Nivalee sprach weiter, dass der Preis, um dies alles zu nutzen Blut sei. Er war bereit, diesen Preis zu zahlen, wenn er ihn dahin brachte, wo er hin wollte. Sie führte das Bild mit Samen und Wasser weiter, erzählte von Raupen und Schmetterlingen, dass die Raupe sterben müsse, um zum Schmetterling zu werden, dass sie hier nicht wegkönnte, dass sie dann wie ein entwurzelter Baum wäre, der ohne seine Wurzeln nicht leben könnte. Venris wurde ungeduldig.

Er wusste nicht zu sagen, woran es lag. Vielleicht war es sein Aufenthalt hier, die Demütigung seines Volkes und seines Geschlechtes durch die Hexen und der innere Drang von Venris zu zeigen, dass er anders war, dass er weit darüber stand. Vielleicht auch die Tatsache, dass alle mehr über ihn zu wissen schien als er selbst, dass er ständig das Gefühl hatte, das hinter seinem Rücken über ihn geredet werden würde. Vielleicht war es auch einfach die Energie an diesem Ort, die wie kleine Nadeln durchgängig auf ihn einpieckste, ihn anstachelte. Doch woran es auch lag, Venris wollte sich nicht mehr mit kryptischen Beschreibungen zufrieden geben, er wollte lernen, wollte endlich Wissen erreichen. Eine dunkle Aura begann sich von ihm auszubreiten, halb bewusst und halb unbewusst strömte sie von ihm aus wie ein dunkler, nicht zu durchdringender Nebel. Ein Teil von ihm wollte Nivalee dem nicht aussetzen, wollte sie schützen, probieren sie zu verstehen und ihr helfen, das hier hinter sich zu lassen. Doch ein anderer, unkontrollierbarerer Teil wollte endlich diese Farce hinter sich bringen, wollte zeigen, dass sie eben nicht so gleich waren und das Venris über Kräfte verfügte, die, wenn es ihm möglich wäre sie endlich vollends anzuzapfen, ein ungeahntes Potential hatten.

,,Nivalee, ich bin bereit große Opfer zu bringen. Ich werde tun, was nötig ist, aber ich werde diesen Ort siegreich verlassen. Ich weiß nicht genau was es ist, aber ich weiß, dass hier etwas vorgeht und ich weiß auch, dass Adria und ich am Ende triumphieren werden."

Venris erhob sich und hob dann Nivalee vom Boden und zog sie an sich heran, mit einer leichten Handbewegung und mithilfe der Macht. Er griff ihr mit festem, wenn auch keinem schmerzhaften Griff an die Schulter und blickte ihr tief in die Augen.

,,Nivalee, ich spreche nicht nur aus übertriebenen Selbstbewusstsein. Die Stimmen, die hier gestern zu mir sprachen ... es war nicht nur das, was sie sagten, sondern auch wie sie es sagten. Darin lag eine große Zukunft für mich, eine Zukunft auch außerhalb von Dathomir."

Sein Griff verstärkte sich und auch die Intensität der Energie um ihn herum nahm zu.

,,Ich habe genug von kryptischen Rätseln, ich will lernen, etwas über diesen Ort, über Dathomir, über mächtige Artefakte hier erfahren."

Bei dem letzten Punkt flammten kurz die Gedanken an das Holocron auf, wegen welchem sie hier waren, bevor er noch einmal Nivalee tief in die Augen schaute.

,,Es liegt an dir, ob du Vertrauen in meine Deutung der Zukunft legst oder in die Deutung einer selbstgefälligen und blinden Greisin. Ich kann dir helfen, sonst kann es niemand."

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Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörten Spinne | Dorfrand | Noaide Áhkku, Adria

Schwer stützte sich die Oberste Mutter auf ihren Stab und holte rasselnd Luft. Der Gesang ihrer Schwestern, Lobpreisungen an Dathomir, ließ die Luft mit Magie knistern, und leise, aber energisch stimmte die alte Frau mit ein, summte die Worte der Macht aus rissigen, spröden Lippen und zwischen angebrochenen Zähnen. Der junge Rancorbulle war ein prächtiges Wesen, voller Kraft und Wildheit, ein Raubtier, das die Dschungel dieser Welt dominierte. Aber Dathomir hatte den Nachtschwestern für ihre Treue und ihren Glauben das Geschenkt gewährt, selbst dieses Monster zu übertreffen. Gierig sog Noiade die Energie auf, die von dem riesigen Tier ausging, sonnte sich im Glanz seiner Muskeln und Zähne. Wahrlich, er war stattlich. Genau die richtige Herausforderung für das junge Sternenkind Adria. Sie war selbstbewusst und neugierig, doch würde es ihr gelingen, auch diese Hürde zu nehmen? Noaide warf der Sith einen kurzen Blick zu und beobachtete, wie sie sich dem Rancor näherte. Der Bulle schnaubte und ließ die Kleidung der Versammelten flattern wie einem Windstoß, doch er ließ es zu, dass das Sternenkind zu ihm trat und ihn berührte. Eine Verbindung wurde geschaffen, und zufrieden humpelte Noaide heran und nahm dem Rancor die Augenbinde ab, damit er seine zukünftige Herrin erblicken konnte – wenn sie denn weise und stark genug war, ihn zu beherrschen. Dies war die große Prüfung, die große Gefahr. Als Adria schließlich auf den Rancor kletterte, lachte die Oberste Mutter leise und stieg dann ebenfalls auf, genoss das Gefühl des massiven Körpers, der sich nun in Bewegung setzte.

Der Rancor strebte in Richtung seiner Heimat. Er sehnte sich nach dem Dschungel, den Pflanzen, den Blättern. Dem Fleisch, das er fressen, dem Wasser, das er trinken konnte. Dies war es, was ihn antrieb, wonach er strebte. Ein Rancor ließ sich nicht gerne führen, er war stolz und mächtig, ein Meister der Jagd. Und so wurde das riesige Raubtier schneller, preschte voran, knurrte und fauchte, schlug mit brachialer Gewalt eine Schneise in den Dschungel. Die Erde zitterte unter seinen Füßen und manches Mal bäumte sich der junge Bulle auf und versuchte, seine Reiterinnen abzuschütteln, sich zu befreien und seinen eigenen Weg zu gehen. Doch Adria behielt die Kontrolle, die Oberste Mutter spürte, wie sie auf die Magie zugriff und eine Verbindung zwischen ihr und dem Rancor schuf, sie konnte hören, wie das Sternenkind ohne Worte Befehle aussprach. Der Rancor wurde langsamer, ruhiger. Gehorsamer....und dann trat er aus dem Dschungel hinaus und richtete sich im Licht von Dathomirs Sonne auf, mitten in einer großen Lichtung.


„Starke Bestie. Mächtige Bestie. Gefährlich, ja? Aber Du kannst kontrollieren. Du Dathomir verstehen, wenn Du das verstehen. Geben, um zu nehmen. Rancor gehört nun zu Dir. Wie Luft, die Du atmest. Wie Erde, auf der Du stehst. Wie Schüler, der Dir folgt.“

Flüsterte die Oberste Mutter und strich nachdenklich über den Rücken des Rancors. Adria schien die Freiheit zu genießen, die Macht, die sie nun besaß. Das Sternenkind lernte schnell, ihre Kräfte wuchsen unter Noaides Anleitung mit jedem Tag. War sie bereit für Dathomirs nächste Lektion? Oder war es zu früh, lernte sie zu schnell zu viel? Lange schon herrschte Noaides über das Dorf und Clan der Gehörnten Spinne. Sie hatte alle bezwungen, die sie herausgefordert hatten, hatte jede von ihnen überwunden. Und kein Fremder hatte es je überlebt, ihren Zorn heraufzubeschwören. Doch dieses Sternenkind war anders. Sie und ihr Schüler, der Zabrak, waren gezeichnet. Noaide hatte sie gesehen, in ihren Träumen. Dathomir hatte sie für etwas auserwählt – doch für was?

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Venris gefielen die Antworten Nivalees nicht. Die junge Hexe sah es genau an seiner Körperhaltung, die sich veränderte, an seinem Blick, der immer frsutrierter wurde. Doch auch sie spürte den gleichen Frust und Ärger darüber, dass ihr Gegenüber nicht aufhörte, weiter in sie zu dringen. Spürte er denn nicht, dass sie nicht reden durfte?
Abermals berührte er sie, zog sie nach oben, durchbohrte sie mit seinem Blick und Nivalee schüttelte ihn schließlich ab.


„Du genug von Rätseln?“ Sie spie neben ihn auf den Boden. „Ich genug davon. Seit ihr hier bin, Rätsel. Du kommen mit Adria, du wenige Tage hier und du frustriert über Rätsel!? Ich, ICH frustriert darüber, ich mein Leben hier!“ Glaubte er, wenn er ihr nur tief genug in die Augen blickte, dass dort eien Antwort geschrieben stand? Die Lösung seines Rätsels? In Nivalee existierte nicht einmal eine Lösung für ihr eigenes Rätsel.
Noch mehr Wut flammte in ihr auf, als Venris

davon sprach, dass nur er ihr helfen konnte. Nur er. So wie die Mutter auch glaubte, dass nur sie wusste, wo es lang ging.
„Ich sagen dir ein letztes Mal: Dathomir verlangt Preis und du nicht verstehen willst, was Blut bedeutet. Dathomir verlangt Blut. Blut Leben.“ Wenn er das nicht begriff, konnte die junge Hexe ihm nicht helfen. Dieser Mann konnte nicht von ihr verlangen, dass sie ihm alles offenbarte. Ein fremder war er und was hatte er ihr schon zu bieten, außer der leisen, utopischen Hoffnung, von hier zu verschwinden? Eine Hoffnung, die ebenso schmerzte, weil sie mit Verrat einherging.


„Du Verrat verlangst. Mein Tod bedeutet. Aber ich dir nicht trauen kann. Noch weniger Meisterin von dir! Ihr gekommen und ihr lügt. Ich weiß genau. Sie durchschaut.“ Adria tat, als sei sie wissbegierig, aber Nivalee war nicht dumm. Sie kamen um auszunutzen, so wie alle, die sich hier her verirrten. Die meisten kamen, nicht um zu lernen, sondern um zu stehlen. Sie wollten Geheimnisse und sie kamen mit Forderungen, doch der Lauf der Dinge, ein anderer er war!

„Du spürst Macht hier stark. Du spürst doppelt, weil du einer von uns.“ Dathomir war sicher nicht der einzige Ort mit besonderer Aura, auch wenn Nivalee nie einen anderen Ort gesehen hatte, sie war sicher, dass da draußen ähnliche Orte waren. Oft genug hatte sie von ihnen geträumt, viel zu viele Visionen gehabt.

„Ich kenne nicht Artefakt. Deine Mesiterin bestimmt. Oberste Mutter bestimmt. Du wissen willst, du fragst sie. Sie bestimmt. Sie weiß. Sie behält für sich. Sie die oberste Mutter. Wir nur… wie kleine Kinder.“ Sie hatte ihm genug gesagt, sich um Kopf und Graben geredet. Jetzt war sie nicht einmal mehr sicher, ob sie Dathomir verlassen sollte, denn Venris schien der obersten Mutter in diesen Sekunden so ähnlich, dass Nivalee nur Abneigung spüren konnte.

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Dathomir, über eine Lichtung auf einem Rancor reitend: Adria mit Noaide


Adria gefiel es auf dem Rücken des Rancors. Die Alte lobte Adria und der Rancor war tatsächlich ihr Geschenk. Irgendwie war Adria doch davon angetan und überrascht:

”Danke große Mutter für eure Großzügigkeit und euer Lob.”

So ein Rancor war natürlich total günstig, denn Adria hatte ihre wahre Intension nicht vergessen. Adria trabte mit der Alten zurück ins Dorf.

“Ich bin Niska und werde den Bantha wieder an die Kette legen.”,

wurde Adria von einer jungen Frau erwartet. Wenn Adria richtig lag, war diese vorhin mit Venris unterwegs gewesen. Noaide schien etwas anderes zu tun zu haben. Also stand diese bei Niska.


“Und Feierabend?”,

fragte Adria, nachdem diese dem Tier noch Futter und Wasser hingestellt hatte. Adria streichelte indes ihr neues Reittier.

“Nein, das Fest und das Ritual müssen vorbereitet werden. Ich habe da viele Aufgaben bekommen. Schon Übermorgen findet es statt. Dann holen wir das heilige Artefakt aus dem Bergtempel hinunter. Es ist eine große Zeremonie. Du wirst staunen!”

Ein Artefakt?! Adria wurde hellhörig. Sie lächelte und tat freundschaftlich.


“Aha, wie sieht denn das heilige Artefakt aus? Wie kann ich es mir denn vorstellen?”

”Sei nicht so neugierig!”

Sie musste sie dazu bringen, es ihr zu sagen. Sie wirkte doch recht gesprächig.


“Ach bitte, ich sterbe sonst vor Neugierde und du bist schuld!”

”Du darfst es niemandem verraten, dass ich es dir erzählt habe. Es leuchtet. Und… es ist wie eine Pyramide.”

Das musste es sein! Adria hätte in die Luft springen können. Was für eine bedeutsame Information!


“Von mir kommt kein Wort! Das klingt sehr edel! Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Mein Schüler scheint dich übrigens zu mögen. Er ist ja auch wirklich ein Süßer.”

Niska schien sich über diese Nachricht zu freuen. Die Sith lachte still in sich hinein. Was für großartige Neuigkeiten! Adria betrat ihr Zelt. Ungeduldig erwartete sie Venris. Endlich tauchte er auf.

“Ich habe Neuigkeiten, mein Schüler! Übermorgen wird vermutlich unser Holocron als heiliges Artefakt aus dem Bergtempel für ein großes Fest bzw. Ritual heruntergetragen. Wir schnappen es uns auf dem Fest oder danach, ehe es wieder fortgetragen wird. Wir müssen desinteressiert tun, was das betrifft. Sie tragen es regelrecht zu uns! Ich habe übrigens ein Haustier zum Reiten geschenkt bekommen!”

Adria grinste verschmitzt.

“Einen Rancor! Ich habe ihn schon eingeritten. Er gehorcht mir! Er wurde auf mich geprägt! Den nehme ich mit nach Bastion. Hoffentlich passt er irgendwie in den Laderaum des Schiffes!... Was gibt es Neues bei dir? Sprich!”

Adria ging früh schlafen. Sie war erschöpft. Sie träumte von dem, was sie in dem anderen Ritual über Venris gesehen hatte und schlief unruhig. Er ahnte nichts. Als sie einmal wach wurde, sah sie zu ihm hinüber. Er schlief seelenruhig wie es schien. Sie würde das nicht zulassen! Sie hatte zu viel in ihn investiert! Und, sie mochte ihn. Sie hatte sich an ihren Begleiter gewöhnt.

Am nächsten Morgen wartete Noaide schon vor ihrem Zelt. Nanu? Was würden sie heute machen? Noch ein Tag bis zum Ritual! Kurz musste sie an Venris denken und ihr Magen wurde etwas flau. Sie würde ihren Schüler beschützen! Nur eine Person durfte ihm etwas antun und das war sie selbst. Aber, warum sollte sie?!


“Guten Morgen, große Mutter!”


Dathomir: Clan der gehörnten Spinne: vor ihrem Zelt: Adria und Noaide
 
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Die prächtige Bestie war gezähmt, der junge Rancorbulle nun dem Willen des Sternenkindes unterworfen. Noaide lächelte ein zahnloses Lächeln und stützte sich schwer auf ihren Stab, als sie rasselnd Atem holte und über das nachdachte, was geschehen war, die alte Frau war vom Rücken des Rancors geklettert. Bis jetzt hatte ihr Gast jede Prüfung gemeistert, mit der die Oberste Mutter und Dathomir sie konfrontiert hatten. Sie war mächtig, diese Sith, in Fleisch und Geist, voller jugendlicher Kraft und Tatendrang. Zu mächtig vielleicht. Vielleicht wäre es am Besten, sie und ihren Begleiter in die unvergänglichen Fleischgärten zu führen oder auf dem Altar der Gehörnten Spinne als Opfer darzubringen, ihre Herzen aus den Leibern gerissen und hoch zu den bizarren Sternen am Himmel gehalten. Die Oberste Mutter legte ihr Haupt schief und wischte sich mit dem Handrücken über ihre spröden, rissigen Lippen, und als Adria sich für das Geschenk bedankte, nickte die alte Frau bedächtig und richtete sich ein wenig auf, ihre Stimme kehlig und rau.

„Dathomir hat gegeben. Dathomir kann wieder nehmen. So ist Kreislauf der Dinge, Sternenkind.“

Eine Lektion, die es zu lernen galt, wenn diese Fremde darauf hoffen wollte, noch mehr von den Geheimnissen dieser Welt zu erfahren. Es war ein Risiko, sie in der Magie zu unterrichten, aber Dathomir hatte bisher entschieden, dass sie es würdig war. Dathomir hatte entschieden, es war getan. Doch die Nächte waren noch jung. So vieles konnte geschehen. Noaide kicherte leise in sich hinein und humpelte zurück ins Dorf, wo Niska sich um den Rancor kümmerte. Die Oberste Mutter nickte der jungen Nachthexe kurz zu und verabschiedete sich mit einem knappen Gruß auch von dem Sternenkind, dann begab sie sich in ihre Hütte. Es war noch viel zu tun, das Ritual und das Fest warfen ihre Schatten voraus. Noaide seufzte und ging in die Hocke, als sie das Feuer mit frischem Holz nährte, zufrieden betrachtete sie die lodernden Flammen und begann dann damit, einen großen Topf mit verschiedenen Zutaten zu füllen. Die sorgfältig konservierten und durch die Magie noch immer am Leben gehaltenen Köpfe alter Feinde warf sie ins kochende Wasser, gefolgt von Kräutern und Pflanzen und der wichtigsten Zutat, ihrem eigenen Blut. Noaide rührte das Gemisch sorgfältig um und dichter Rauch füllte ihr Zelt, füllte ihren Leib und schenkte ihr Visionen. In Verzückung zuckten die Glieder der alten Frau und sie tanzte um den dampfenden, brodelnden Topf, warf ihren Körper hin und her und grollte und brüllte in der Sprache der Magie. Die Schatten wurden länger und seltsame Sterne standen am Himmel. Alles endete. Alles begann. So, wie es Dathomir befahl.

Als die Nacht schließlich ihr Ende fand und die Sonne wieder ihr fahles Licht auf den Dschungel warf, war die Oberste Mutter bereits wach – oder sie hatte nie geschlafen. Ihre Augen funkelten und in ihrem faltigen Gesicht glomm eine beinah fiebrige Energie, immer wieder fuhr sie sich mit der Zunge über ihre wenigen noch verbliebenen Zähne. Sie hatte es gesehen, die Zukunft, und was für sie notwendig war. Das Sternenkind, das nun vor ihr stand, würde darin seine Rolle spielen.


„Ah, willkommen, willkommen, junge Adria. Du bist hier für Unterweisung, ja? Folge mir. Ich werde Dir Dinge zeigen, die Du nie vergisst. Komm...komm.“

Noaide huschte ihr entgegen und verneigte sich leicht, dann vollführte sie eine einladende Geste mit der Hand und ging voran, zu einem offenen Feld, das mit in den Boden gerammten Stöcken abgesteckt worden war. Eine Nachtschwester wartete dort, jung und stark, ihr Körper und Geist gestählt von dem harten Leben auf Dathomir, ihr schwarzes Haar zu zahlreichen Zöpfen geflochten und ihr blasses Gesicht von der rituellen Bemalung einer Kriegerin geziert. Die Nachthexe schlug die Faust an die Brust und sank auf ein Knie, und beinah liebevoll berührte Noaide ihre Stirn und bedeutete ihr, aufzustehen, bevor sie sich dem Sternenkind zuwandte.

„Das Mihaly. Sie Deine Gegnerin, für Kampf. Sie wird Dir vorführen, wie Nachthexen töten.“

Dathomir war die Nachtschwester und die Nachtschwestern waren Dathomir. So, wie das einte kämpfte und vernichtete, tat es auch das andere. Die Kinder dieser Welt brauchten keine fremde Technologie, keine stählernen Bestien oder donnernden Geschützte. Ihre Werkzeuge waren die Pfeile und Bögen aus den Knochen der Tiere dieser Welt, das Gift aus ihren Pflanzen, das Wissen um jeden Baum und jeden Busch. Fremde waren gekommen, um Dathomir zu erobern. Keiner von ihnen war je zurückgekehrt. Sie waren nun ein Teil von Dathomir...für immer.

Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörten Spinne || Noaide Áhkku, Adria, Mihaly (NSC)
 
Dathomir: Clan der gehörnten Spinne: vor ihrem Zelt: Adria und Noaide


Es sollte eine weitere Unterweisung geben. Das war prima. Es würde wohl die Letzte sein. Morgen würde ihr das Holocron auf dem Silbertablett serviert werden. Sie müsste nur zufassen! Adria folgte Noaide beschwingt. Es ging zu einem Feld. Dort wartete schon jemand auf sie. Sie war wohl in Adrias Alter und war ihr bisher gar nicht aufgefallen. Sie wurde Adria als Milhaly vorgestellt. Adria nickte nur. Sie hatte noch dunkleres Haar als Adria. Dieses war zu etlichen Zöpfen geflochten. Das sah lustig aus und gefiel Adria. Sie hatte eine Bemalung im Gesicht. Mihaly sollte ihr zeigen, wie die Nachtschwestern kämpfen und töten würden. Wow, das war genau das, was Adria sich erhofft hatte, denn deren Assassinenkampfstil galt als legendär. Außerdem wollte Adria wissen, was sie drauf hatten. Niemand konnte vorhersehen, wie das Ganze morgen ausgehen würde, wenn Adria sich das Holocron krallen würde. Man musste mit Allem rechnen, auch mit einem Kampf. Wenn sie früher mit ihrem Meister irgendeinen Ort verlassen hatte, ließen sie meist nur versenkte bluttriefende Erde zurück. Mihaly riss einen Stab bzw. einen langen Feldbegrenzungsstock aus der Erde und warf ihn Adria zu. Sie fing ihn auf. Beide verneigten sich voreinander. Adria äffte ihr einfach nach. Von alleine hätte sie das nie gemacht.

Mihaly hatte auch einen Stock für sich und begann ihn wild in der Hand über ihrem Kopf zu drehen. Dazu fasste sie ihn in der Mitte an. Das war gut und Adria tat es ihr nach. Ihr Zweiklingenlichtschwert hielt sie auch immer so. Jenes hatte Adria noch nicht lange. Sie umkreisten sich ein Weichen und starrten sich böse in die Augen. Milhaly griff Adria endlich an. Akrobatisch! Das gefiel Adria auch. Das war auch ihr Stil. Sie hatte bei ihrem Meister Sikarius enorm viele Übungsstunden mit dem Lichtschwert und auch im Nahkampf verbracht. Meistens gegen bis auf Anschlag gestellte Kampfroboter, also höchste Stufe. Da war das hier richtig mal erfrischend. Angewendet hatte sie auch alles mehr als genug. Im Krieg und sogar im Kampf gegen ihre eigene Mutter Kira, die sie daraufhin sogleich beförderte. Kira war eine begnadete Kämpferin. Natürlich hatte Adria auch ausgezeichnete Kämpfergene geerbt. Nicht nur ihre Mutter, auch ihr Vater war wohl ein klasse Kämpfer gewesen. Adria war wirklich sehr gut, aber sie merkte schnell, dass sie von ihrer Kontrahentin viel lernen konnte und das gefiel Adria. Mihaly war wendig, akrobatisch, flink und unvorhersehbar. Ihre langen Holzstöcker krachten gegeneinander wie Lichtschwerter. Und auch sie nutzte zwei imaginäre Klingen. Adria war hoch konzentriert und hochmotiviert. Dumpf krachten die Stöcker immer wieder gekreuzt aufeinander. Adria hörte an der Stelle immer ein gewohntes Zischen im Ohr. Doch das wusste die Andere nicht. Und wieder kreuzten sie sich. Man rechnete jedes Mal damit, die Stöcker könnten brechen. Niemand ahnte von den Beiden, wie viele Gegner Adria schon niedergestreckt hatte.

Adria drängte Milhaly an den Feldrand. Dort gab es mannshohes dichtes dorniges Gestrüpp. Erst weit hinten, viele Meter entfernt, begann der gewohnte Dschungel mit Bäumen und allem. Adria stieß sie von sich weg nach hinten und begann sie zu jagen. Doch schon bald konnte Adria sie nicht sehen oder wahrnehmen. Sie war wie vom Erdboden verschwunden. Schnell wurde Adria klar, nicht sie war die Jägerin, sondern sie war die Gejagte.



Dathomir, im Übungskampf zwischen Feld und Dschungel: Adria mit Mihaly, zuschauend und bewertend: Noaide
 
Weltraum - Infiltrator von Darth Nexx - Ziel: Dathomir- mit Nira Merash

Nach erfolgtem Start und Aktivierung des Autopiloten lehnte sich der Sith kurzweilig etwas in seinem Pilotensitz zurück. Er war zufrieden darüber, dass die Infiltration so reibungslos abgelaufen war. Kurzweilig dachte er noch an die Gefühle, die er in Arica's Räumlichkeiten verspürt hatte, als ihm erstmalig so richtig bewusst wurde, dass er nicht alleine auf dem Schiff war. Bis noch vor kurzem hatte er noch in völliger Abgeschiedenheit und Einsamkeit gelebt und es war gewissermaßen ungewohnt für den Sith nun Gesellschaft zu haben. Ohne sich umzudrehen, betrachtete Nexx seine neue Schülerin durch die Reflexion des Cockpitfensters. Bis jetzt erschien Nira vordergründig ambitioniert und gehorsam. Wohl gemerkt vordergründig, denn Nexx machte sich keine Illusionen darüber, dass sie ihm ohne zu zögern und wohl sogar mit großem Genuss ein Messer in den Rücken rammen würde, wenn sie nur einen Moment die Chance dazu sehen und glauben würde, sie hätte keinen Nutzen mehr durch ihn! Allerdings würde er es nie so weit kommen lassen. Sollte sie nur träumen von ihrem Aufstieg. Sollte glauben ihn je überflügeln zu können und dabei doch stets sein treues Werkzeug bleiben. Ein Werkzeug, das es jetzt zu formen galt.

Sie waren unmittelbar dabei gewesen, den Orbit um Bastion zu verlassen, als sich
Nira darüber erkundigte, wohin sie fliegen würden. Weiterhin im Pilotenstuhl sitzend, drehte sich der Sith daraufhin zu ihr, bevor er ihr mit einer Handbewegung andeutete, auf einem der sechs Sitze hinter ihm Platz zu nehmen. Dann ließ er den hinteren Teil des Cockpits verdunkeln, um eine holografische Karte des Weltalls erscheinen zu lassen.

Dathomir, im Quelli-Sektor im Outer Rim.

Dabei deutete er auf einen bestimmten Planeten und anschließend auf die Umgebung des Planeten.

Die dunkle Seite der Macht hat eine starke Präsenz auf Dathomir, was den Planeten interessant macht.
Hast du je von den Nachtschwestern gehört?


Ohne eine Antwort von seiner Schülerin abzuwarten, fuhr er fort.

Ich bin mir sicher, dass sich ein Besuch auf Dathomir auch im Hinblick auf dich lohnen wird Nira.
Der Planet ist überwiegend von Wäldern und nebelbedeckten Sümpfen bedeckt, du wirst also zweifellos der einen oder anderen Gefahr begegnen.
Ein perfekter Ort, um deine Sinne zu schulen.


Für einen kurzen Moment musterte Nexx Nira. Sie trug zwar schwarze Roben, doch dem Erscheinungsbild einer wahren Sith Apprentice wurde sie nicht gerecht. Zu schnell waren sie von Bastion aufgebrochen, um dafür zu sorgen, dass sie eine angemessene Garderobe führte. Dies lies Nexx umgehend einen anderen Gedanken in den Kopf schnellen. Wie sah es mit einer Waffe aus? Besaß sie überhaupt eine? Ein weiteres Mal deutete der Sith Nira an, ihm in einen anderen Raum zu folgen, als er vor einem Schrank haltmachte, diesen öffneten und etwas entnahm. Kurz warf er einen Blick auf Nira's Tasche, wodurch ihm klar wurde, dass sie alles andere als viel besaß.

Als meine Apprentice werde ich dich natürlich nicht waffenlos auf Dathomir loslassen.
Dies ist mein erstes Lichtschwert.


Er warf es Nira zu. An sich war das Lichtschwert noch recht gut erhalten, jedoch von vergleichsweise schlichtem Aussehen und da Nira sicherlich bereits viele Trainingsstunden mit Übungs-Lichtschwertern verbracht hatte, hatte Nexx vorerst keine Bedenken.

Schon sehr bald wirst du dir dein eigenes bauen Nira.
Daher ist es an der Zeit, dass du schnell besser darin wirst, mit deiner zukünftigen Waffe umzugehen.
Für den Moment lerne, indem du observierst und observiertes anwendest.
Sobald mein Anliegen auf Dathomir geklärt ist, werden wir mehr Zeit für deine Ausbildung haben.


Der Rest des Fluges verlief weitestgehend unspektakulär und dank des Hyperantriebes auch rasch. Nexx hatte anhand der Karte bereits einen Platz zum Landen ausmachen können, den sie nun im Begriff waren anzufliegen, als dem Sith plötzlich ein weiteres Schiff auf dem Landeplatz auffiel. Es war also gewiss, dass sie nicht alleine hier waren.

Dathomir - Wald-und Wiesenflughafen - Im Infiltrator - mit Nira Merash
 
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Bastion - Orbit - Raumschiff von Darth Nexx - auf dem Weg nach Dathomir - mit Darth Nexx


Dathomir also. Es ging nach Dathomir. Nira hatte sich einen der Plätze nah bei ihrem Meister gesucht und schaute sich die Karte an, während sie den Ausführungen von Darth Nexx folgte. Bei der Frage, ob Nira je was von den Nachtschwestern gehört hatte, war Nira froh, dass die Frage scheinbar eher rhetorischer Natur gewesen war. Zumindest wenn man danach ging, dass der Sith direkt weiter sprach. In der Tat hatte sie nur das Wort irgendwo mal gehört und es war sehr schnell als Märchen abgetan worden. Ob ein Sumpf wirklich helfen würde, Niras Sinne zu schulen, bezweifelte diese ein wenig. Schließlich war die Rothaut quasi in der Wildnis groß geworden. Der Tempel war nicht gerade ein Ort großer Sicherheit gewesen.

Die Schülerin hatte das Gefühl, genau betrachtet zu werden. Es war schwierig, die Motive eines Wesens zu erkennen, wenn man dessen Mimik nicht sah. Es lief darauf hinaus, dass Darth Nexx mit ihr in einen anderen Raum ging. Es dauerte nicht lange und sie hielt ein Lichtschwert in ihrer Hand. Sie musterte es genau. Es war scheinbar schon etwas älter aber, und das war das Wichtigste, kein Übungs-Lichtschwert. Sie aktivierte die Klinge und musterte sie genau. Sie hatte natürlich gelernt, mit den Übungs-Lichtschwertern zu kämpfen. Dieses hier war aber echt. Eine Waffe, welche einer Sith würdig war. Eine Waffe, die ihrer würdig war. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während Nira die Klinge deaktivierte.

“Es ist… eine gute Waffe, mein Meister.”

Die Rothaut nickte bei den weiteren Worten von Darth Nexx. Sie würde lernen. Oh ja! Sie würde es allen zeigen. Eine wahre Sith würde aus ihr werden. Anders als diese Spinner, die vergessen haben, wie man ein Imperium führt und aufbaut.

Der Flug als solches verlief ohne Komplikationen. Die Zeit nutzte Nira für ihre Studien und, entgegen der meisten Zeit im Tempel, dafür, sich mit dem Lichtschwert vertraut zu machen. Auch wenn das Grundprinzip gleich war, so war es immer noch eine andere Waffe. Sich nicht mit dem genauen Aufbau vertraut zu machen und es zu benutzen, konnte im Ernstfall schließlich zu Problemen führen. Und Probleme konnten in einer Umgebung abseits des Tempels auf Bastion sehr schnell den Tod bedeuten. Mit diesen Aufgaben verging die Zeit wie im Flug. Es dauerte nicht lange und sie erreichten den Orbit von Dathomir. Es dauerte nicht lange und der Infiltrator befand sich im Landeanflug. Es war nicht schwer gewesen, eine Landeplattform zu finden. Dazu war es auch erstaunlich ruhig im Luftraum. Es war faszinierend. Kurz vor dem Aufsetzen bemerkte Nira ein anderes Schiff in der Nähe ihrer Landeplattform. Es war erst einmal irritierend, umgekehrt war ein anderes Raumschiff auf einer anderen Plattform nichts Ungewöhnliches. Von daher ignorierte Nira dessen Anwesenheit. Mit solchen Lappalien würde sich die angehende Sith nicht beschäftigen. Es würde also nicht lange dauern, bis sie dieses Stück Metall endlich verlassen würden. Der Planet hatte eine Aura, die der Sith gefiel. Es fühlte sich dunkel, ja fast schwer an. Ein Gefühl, welches Nira in den Katakomben des Tempels auf Bastion lieben gelernt hatte. Allein dafür hatte sich der Ausflug schon jetzt gelohnt.



Dathomir - Wald- und Wiesenflughafen - im Infiltrator - mit Darth Nexx
 
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