Dathomir

Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörten Spinne || Noaide Áhkku, Adria, Mihaly (NSC)



Der Kampf begann! Zufrieden humpelte die Oberste Mutter ein wenig zur Seite und stützte sich dann schwer auf ihren Stab, während sie aus alten, grauen Augen die beiden Frauen betrachtete, die sich mit Stöcken bewaffnet gegenüberstanden und nun aufeinander losgingen. Es war eine körperliche Konfrontation, voller Tempo und Geschicklichkeit. Sowohl das Sternenkind als auch Mihaly waren fähige Kriegerinnen, jung, stark und flink. Noaide beobachtete ihre akrobatischen Bewegungen, die fließend ineinander übergingen, wie blitzschnell ihre Stöcke zusammenprallten und durch die Luft wirbelten. Einst hatte auch Noaide so gekämpft, voller Jugend und Ungestüm, doch dies war eine andere Frau gewesen und ein anderes Leben. Dathomir hatte ihr dies genommen, aber im Gegenzug hatte Dathomir sie auch reichlich belohnt. So war der Lauf der Dinge: Es gab immer ein Opfer, das gebracht werden musste. Eine Lektion, die Fremde nur sehr selten verstanden. Sie dachten, sie könnten sich Geheimnisse einfach nehmen oder dafür mit etwas bezahlen, das ihnen nicht weh tat. Ihre Credits, ihre Blaster, all dies war ohne Wert auf Dathomir. Nur Blut zählte, Blut, das auf geweihtem Boden vergossen wurde. Die Oberste Mutter kicherte und holte rasselnd Luft, als sie eine Hand hob und auf die jüngere Nachtschwester deutete. Mihaly kämpfte konzentriert und energisch, aber das Sternenkind war mächtig, das stand außer Frage.

„Nachtschwestern sind gute Kriegerinnen...aber nicht, weil offen kämpfen. Sondern weil eins mit Dathomir.“

Erneut lachte die alte Frau, dieses Mal rauer und kehliger, sie spuckte ein wenig schwarzes Blut auf den Boden und fuhr sich mit dem faltigen Handrücken über ihre spröden, rissigen Lippen. Dort, wo ihr Lebenssaft die Erde berührt hatte, begann diese, leise zu zischen und aufzubrechen, als würde Dathomir ihren Mund öffnen und das Opfer annehmen. Es wurde Zeit – Mihaly ließ sich zurückfallen, scheinbar in die Ecke drängen, mehr und mehr wich die junge Nachtschwester in Richtung des Feldrandes zurück, sprang ohne Furcht in die dornigen Büsche und dann zum Dschungel. Adria folgte, begierig darauf, weiter ihre Stärke zu beweisen, zu jagen und zu bezwingen. So stürmisch war das Sternenkind, dass es erst zu spät erkannte, dass es in eine Falle gelaufen war. Dich und bedrohlich ragten nun die Bäume um sie herum in die Höhe, wie Finger einer riesigen Hand, und es fiel kaum Licht durch die dichten Blätter, die Schatten schienen länger zu werden.

„Schatten und Bäume...Du bist in unseren Wäldern, Sternenkind. In unserer Dunkelheit. Ha...Tod kommt unerwartet!““

Flüsterte die Oberste Mutter, und ihre Stimme schien aus allen Richtungen zu kommen, ein Echo und ein Chor, der irritierte und ablenkte. Das war Mihalys Gelegenheit, wie aus dem Nichts brach die Nachtschwester aus der Finsternis hervor und stieß zu. Ihr Stab war nun angespitzt und an seinem Kopf tropfte das tödliche Gift einer einheimischen Pflanze, das erst Halluzinationen und dann einen qualvollen Tod brachte. Die junge Nachtschwester huschte leichtfüßig über die Erde, griff im Laufen danach und warf sie dem Sternenkind entgegen, bevor sie einige gutturale Worte der Macht rief. Ein Knistern und Knacken erklang, als Äste und Ranken sich in Bewegung setzten und wie Arme und Peitschen nach der Sith schlugen, versuchten, sie zu umwickeln. Das war, wie die Nachtschwestern kämpften. Das war Dathomirs Art, zu kämpfen.

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Dathomir - Wald- und Wiesenflughafen - im Infiltrator - mit Nira

Während des Landeanflugs schaute der Sith noch einmal hinüber zu seiner Schülerin. Ihr schien Dathomir regelrecht zu gefallen, was wiederum Nexx leicht zum Schmunzeln brachte. Immer wieder verspürte er in Nira die brodelnde Lust nach Macht, nach mehr! In der Tat war die Ungeduld in ihr unverkennbar, woraufhin sich seine Gedanken auch wieder der Karte zuwandten. Auch er verspürte in gewisser Weise Ungeduld. Die Frage, was aus Arica geworden war, schien mittlerweile allgegenwärtig und was das Artefakt anging: Was würde er wohl vorfinden? Warum war die Karte einer der einzigen beiden Informationen gewesen, die er in Arica's Gemächern vorgefunden hatte? Hatte sie ihm die Informationen absichtlich hinterlassen? Auch auf viele weitere Fragen, die sich Nexx zu dieser Zeit stellte, hatte er keine Antworten und es war klar, dass er sie nicht bekommen würde, wenn er weiter Zeit vergeudete.

So verließen beide unmittelbar nach der Landung das Schiff und setzten erstmalig einen Fuß auf die Oberfläche von Dathomir.
Ob sie wohl einem Rancor begegnen würden? Obwohl der ursprüngliche Zabrak wusste, dass die dunkle Seite stark auf dem Planeten war und dass Dathomir zu großen Teilen von den Zabrak bewohnt war, fand
Nexx keinen sonderlichen Gefallen an dem Planeten. Er war hier, weil es hier etwas gab, was ihm womöglich einen hohen Nutzen entgegenbringen konnte und aus keinem anderen Grund.
Das scharlachrote Licht schien die ganze Oberfläche zu umgeben und so umgab es ebenso den Dschungel, der direkt von ihnen lag. Dort mussten sie hindurch, obwohl
Nexx zugegebener Maßen keinen großen Gefallen daran fand.

Folge mir Nira und verlier mich lieber nicht aus den Augen.

sprach er vorerst neutral zu Nira, woraufhin seine Stimme einen zynischeren Ton annahm, während sie das Raumschiff endgültig verließen und auf den Dschungel zuschritten.

Du willst doch nicht, dass deine Ausbildung endet, weil du es nicht einmal geschafft hast, deinem Meister durch einen Dschungel auf Dathomir zu folgen?
Was wohl die Jünger auf Bastion über dich sagen würden.
Doch andererseits habe ich mich ja vielleicht in dir geirrt und der Dschungel nimmt mir die Mühe ab und befreit mich von einer unnötigen Last...


Kurz vor dem Dschungel machten sie halt. Es gab keinen einfachen Weg hinein, aus welcher Erkenntnis heraus Nexx sein Lichtschwert zog, eine seiner Klingen aktivierte und durch ein paar Hiebe einige Ranken, die den beiden den Weg versperrten, zerschnitt. Folglich entstand ein Weg ins innere, als plötzlich die drei DRK-1 Dark Eye Probes von Nexx an ihren Köpfen vorbeiflogen und in der Tiefe des Dschungels verschwanden. Ohne etwas Weiteres dazu anzumerken, schritt Nexx voran, dem anderen Schiff auf dem Landeplatz keine weitere Bedeutung schenkend.

Zunächst roch die Luft modrig und nach feuchtem Boden, während sie durch den dichten Dschungel wanderten. Die Pflanzen hier waren anders als auf anderen Planeten, mit stacheligen Ranken und fleischfressenden Blüten. Der Wald schien lebendig zu sein und man konnte das Summen von Insekten und das Knacken von Zweigen hören. Mit aktivierten Lichtschwertern bahnten sich beide für die nächsten Stunden mühsam ihren Weg durch das immer dichter werdende Gestrüpp. Zum Erstaunen von
Nexx, dessen in seine Rüstung integriertes Cooling-System ihn mittlerweile davor bewahrte in seiner Rüstung zu kochen, machte Nira einen äußerst guten Eindruck. Sie war die letzten Stunden äußerst geschickt darin gewesen, mit ihm Schritt zu halten und hatte so manches herausfordernde Hindernis überwunden, welches Talent der Sith mit ihrer Zeit auf Korriban in Verbindung brachte. Dachte sie aber wirklich, dass es so einfach für sie werden würde? Dass er ihr es so einfach machte? Selbstverständlich würde er sie auf die Probe stellen. Immer und immer wieder würde er sie prüfen! Er würde ihr keine Gnade zeigen und sie zu seiner perfekten Waffe formen; und wenn sie versagte, dann würde er sie schlichtweg durch ein neues Werkzeug ersetzen.

So arbeitete sich
Nexx zunächst schneller voran, während er durch das in seinen Helm integrierte Interface einen seiner Dark Eye Droiden aus der Ferne zu sich zurückbeorderte. Er hatte Nira bereits ein ganzes Stück hinter sich gelassen, als es das Schicksal so wollte, dass ihm ein riesiger Abgrund den Weg abschnitt. Der Abgrund entstand aus einem womöglich kilometerweiten Riss in dem Boden und der einzige Weg auf die andere Seite ergab sich aus einem großen gefallenen Baum, den man aufgrund seiner Breite mit Leichtigkeit als Brücke verwenden konnte. Diesen nutzte Nexx, um entspannt auf die andere Seite zu gelangen, doch auf der anderen Seite angekommen, beförderte er den Baum mit einem Machtstoß in die Tiefen des Abgrunds, bis er lautlos in der Dunkelheit verschwand. Kurz darauf tauchte Nira auf, die sich nun auch vor dem Abgrund vorfand und Nexx blickte zu ihr hinüber. Wortlos wandte er sich von ihr ab und bahnte sich weiter seinen Weg durch den Dschungel. Nur einen Dark Eye Droiden ließ er zurück, um Nira bei ihren Handlungen zu überwachen - vielleicht würde er aber auch nur ihr fatales Ende dokumentieren.

Einige Zeit war vergangen, bis seine anderen beiden
Droiden zu ihm zurückgekehrt waren und ihm die Information geliefert hatten, ein Dorf gefunden zu haben. Daraufhin hatte es nicht mehr lange gedauert, bis er schließlich an jenem Dorf angekommen war. Das Dorf war umringt von Baumstämmen und schien zu der Verwunderung des Sith nicht von den Nachtschwestern bewohnt zu sein. Vor dem Tor angekommen, schickte Nexx kurz seine beiden Droiden zu seinem Schiff zurück und man gewährte ihm einen raschen Einlass. Nachdem er den Wächter des Tores noch kurz über Nira's Ankunft in Kenntnis gesetzt und um ihren Einlass gebeten hatte, schritt der Sith durch das Dorf. Wer waren diese Individuen nur? Er spürte ihre Furcht. In der Mitte des Dorfes fand Nexx eine Taverne vor und er entschied sich dazu sie zu betreten. Zunächst erschien es ihm wie ein Fehler, als ihm eine riesige Wolke von unangenehmen Gerüchen entgegenflog. Es stank nach Schweiß, Ale, Rauch und nach allen möglichen sonstigen unangenehmen Gerüchen. Kurz stellte er den Schankwirt zur Rede, um final die Informationen zu erlangen, die er benötigte, um zu den Nachtschwestern zu kommen. Daraufhin setzte er sich in eine ruhige Ecke, um auf Nira zu warten.

Schon bald...

dachte sich Nexx.

Schon bald...

Dathomir - Dorf der Fünf Klingen - Taverne - wartend auf Nira
 
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[Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Lichtung ] - Venris Traja, Nivalee
Aus Nivalee sprach nun mehr und mehr die Wut. Seine Worte schienen etwas in Nivalee ausgelöst zu haben, sie spie aus und brüllte ihn an, verhöhnte ihn beinahe schon, als wüsste er gar nicht worüber sie sprach. Wenn sie doch so frustriert war, warum änderte sie nichts? Venris besaß keine verdorbene Seele, er hatte angeboten, ihr zu helfen und hatte dies ernst gemeint. Doch war auch seine Geduld keine Grenzenlose. Er hatte besseres zu tun als immer und immer wieder auf jemanden einzureden, der doch nur den einen Text kannte. Er war damals auf Bastion auch in einer Situation gefangen gewesen, die er verflucht hatte, doch hatte er sein Möglichstes getan, um dies zu ändern. Bei Nivalee konnte er davon nichts sehen. Sie wiederholte immer nur wieder das Gleiche. Dathomir verlange einen Preis, wolle das Leben haben. Er war bereit Leben zu nehmen und diese Dathomir zu geben und dies würde er auch tun, wenn es hart auf hart kam. Er hatte andere Gefahren überwunden, ein Dorf mit hexenden Hinterwäldlern wäre da kaum ein Problem. Sie wiederholte sich zu und zu, warf ihm vor, dass er Lügen würde.

Ja, seinetwegen, er log! Aber wer tat das hier nicht?! Diese ganze Atmosphäre war von einer Feindseligkeit geprägt, eine Feindseligkeit, die sich immer öfter, immer direkter gegen ihn zu wenden schien. Er wollte dieses verdammte Holocron, doch wo wäre da das Problem, gerade für Nivalee? Er würde das Ding mitnehmen und sie gleich mit, würde sie von dieser grausamen Welt befreien. Wenn sie nur endlich verstehen würde, dass dies in seiner Macht lag! Dass er sie von hier befreien würde und dass ihr Verrat deshalb keineswegs ihren Tod bedeuten würde. Und beim Rest hatte er die Wahrheit gesagt, selbst das Holocron war ja eigentlich mehr Angelegenheit seiner Meisterin als die seine. Er wollte sich weiterbilden, wollte die Macht dieses Planeten anzuzapfen lernen. Das hatte er ihr gesagt, er hatte es ihr ganz klar gesagt, doch sie wollte nicht hören, blieb auf ihrer immer gleichen Textspur. Sie erzählte, dass sie nichts wisse, seine Meisterin vielleicht, oder die oberste Mutter.

Warum, warum war das so schwierig mit ihr? Sie hatte es doch selbst gesagt, er war einer von ihnen! Wer, wenn nicht Venris, der auf dieser Welt die Macht so spürte wie selten zuvor, hätte diesem traurigen Ding helfen können, ihr Schicksal auf dieser Welt hinter sich zu lassen und selbst Meisterin ihres Schicksals zu werden. Doch ihr fehlte das Vertrauen, das Vertrauen in sich selbst und in Venris, wie sie es ja Wort für Wort genauso gesagt hatte. Venris kochte vor Wut. Sie sollte ihm doch einfach nur helfen, dass alles zu verstehen. Sie sollte ihm helfen, dass er ihr helfen konnte. Verstand sie das denn nicht? Venris hatte die Stimmen gehört und sie geisterten seitdem in seinem Geist herum. Er war es! Das hatten sie gesagt! Vielleicht hatten auch die Hexen sie gehört, doch dann hatten sie sie falsch gedeutet, wenn man ihren Blicken glauben schenken konnte. Er war es, darin lag eine Zukunft, eine große Zukunft für Venris. Es war nichts, was er sich einredete, was er glauben wollte ... er wusste es einfach und umso wahnsinniger machte es ihn, dass Nivalee es nicht verstehen wollte.

,,Ich lüge?!! Und was tust du dann? Was tut ihr alle hier? Kaum ein Wort, welches hier an mich gewendet wurde war wirklich die Wahrheit. Jede zweite hier lügt soviel, dass sie es selbst gar nicht mehr mitbekommt, dass es für sie zur Wahrheit geworden ist!"
Venris redete sich zusehends in Rage. Er stieß sich von Nivalee weg, stolzierte auf und ab, mit wütendem Blick und spukend bei seinen Worten.

,,Du suchst dir hier den lieben langen Tag Ausreden zurecht, dass du niemanden verraten könntest, dass dies deinen Tod bedeuten würde. Und das du deswegen einfach schön dein Leben hier weiterleben kannst. Du hast doch keine Ahnung! Wenn du dich nicht hinter Ausreden verstecken würdest, wenn du Glauben hättest ... ach, was weiß ich denn. Ich bin ja eh nur ein Dummkopf, der all die Mysterien dieser Welt nicht versteht!"
Er starrte Nivalee mit wutverzehrtem Blick an. Diese schaute blickte ihm in die Augen, nur kurz, einen Augenblick, dann drehte sie sich um und ging.

,,Jaaa, sehr gut. Lauf wieder der Konfrontation, der Wahrheit davon. Sowas ist immer eine gute Lösung!"
Venris blickte ihr noch wütend hinterher, als sie bereits in dem Wald verschwunden war und selbst danach blieb er noch auf der Lichtung, lief im Kreis umher und versuchte sich wieder zu beruhigen.
Als er einige Zeit später, er wusste nicht genau wieviel Zeit vergangen war, wieder in seinem und Adrias Zelt saß, war es ihm noch nicht gelungen, sich wieder zu beruhigen. Adria schien bester Laune, hatte wohl ein neues Haustier und auch Neuigkeiten über das Holocron, doch Venris interessierte das alles kaum. Er hörte zu, doch seine Gedanken, seine Konzentration lag auf anderen Themen. Als Adria ihn fragte, was es neues gäbe, blickte er sie kurz an, überlegte, was er sagen konnte, was er sagen wollte.

,,Nichts, Meisterin. Diese Leute, sie wollen uns hier nicht, sie verbergen viel. Lasst uns das Holocron nehmen und dann verschwinden. Dathomir ist eine so machtvolle Welt, ein völlig anderer Zugang zu der Macht, als ich ihn je erlebt habe, spürt ihr das auch? Aber die Hexen ... sie sind ... sie lügen und intrigieren, sie sind Hinterwäldler, aber welche von der gefährlichen Sorte."

Adria schien auch einen anstrengenden Tag hinter sich zu haben und so kehrte schnell Ruhe in dem Zelt ein. Als er erwachte war das Zelt bereits leer. Beruhigt hatte er sich trotz des Schlafs immer noch nicht, doch hatten sich andere Gefühle dazugemischt. Er erhob sich und blieb auf der Bettkante sitzen. Nivalee kannte nichts anderes, das waren ihre Schwestern, ihre Familie. War er zu hart zu ihr gewesen? Er wusste es nicht, doch war sie die einzige, die ihn nicht völlig außen vor ließ. Er stand auf und verließ das Zelt. Auf dem Dorfplatz angekommen schaute er sich um, doch konnte er Nivalee nicht entdecken. Dies wäre wohl auch zu einfach gewesen.

,,Nivalee? Bist du hier?"
, rief er fragend aus und schaute sich um. Soo groß war dieses Dorf nicht, doch umgeben war es von einem gewaltigen Dschungel und selbst, wenn Nivalee nicht dort war, vielleicht wollte sie ihn auch nicht sehen.

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Dathomir - Wald- und Wiesenflughafen - im Infiltrator - mit Darth Nexx

Die Landung war wie auch die restliche Reise eher unspektakulär. Dennoch musste Nira zugeben, dass es ihr lieber war, endlich das Schiff verlassen zu dürfen. Bei der Anweisung, ihrem Meister zu folgen, zögerte Nira nicht eine Sekunde. Bei der Anmerkung, dass sie im Dschungel sterben könnte, legte sich abermals ein finsteres Grinsen auf ihre Lippen.

“Wenn ich in einem Dschungel sterbe, war ich wohl nicht so talentiert wie ich glaube. Aber ich habe kaum Grund zur Sorge, es überleben zu können.”

In ihren Augen war klar Stolz und die entsprechende Selbstsicherheit zu erkennen. Selbst im schlimmsten Fall würde die Rothaut kämpfen. Dazu war sie ja auch nicht unbewaffnet.

Draußen sog sie die Luft ein. Besser. Viel besser. Wer auch immer dachte, dass das Einpferchen von Lebewesen in ein Stück Metall und dieses dann auf absurd hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen eine gute Idee der Fortbewegung war musste ein Genie und wahnsinnig zur gleichen Zeit gewesen sein. Anders konnte sich Nira zumindest nicht erklären, wie solche Geräte sonst erfunden wurden. Bis heute war vieles, das die meisten Lebewesen als normal empfanden, für Nira merkwürdig. Selbst Droiden! Waren das Lebewesen? Aber warum reagierten sie so unbefriedigend auf Schmerz, wenn sie lebten? Oder spürten sie nichts? Nicht einmal Angst! Diese Dinger fürchteten nicht einmal den Tod. Es waren alles in allem lästige kleine Biester.

Kurz nachdem Darth Nexx ein paar Sträucher vernichtet hatte, schossen schon praktisch sofort eben diese an ihr vorbei. Mutige kleine Dinger. Eine ernsthafte Bedrohungen würden sie sofort vernichten. Dennoch übernahmen sie die Arbeit von niederen Kreaturen. Es wäre doch so viel zufriedenstellender gewesen, irgendeinen Ahnungslosen Jünger loszuschicken. Ineffizient, aber deutlich amüsanter.

In Gedanken verloren hatte die Schülerin den Anschluss verloren. Selbst ihr war der Druck nicht entgangen, der die dunkle Seite hier ausübte. An einer Stelle blieb sie gar stehen. War dort ein wildes Tier gewesen? Sobald sie versuchte aufzuschließen, bemerkte Nira, dass ihr Meister sich gerade auf der anderen Seite einer Schlucht befand. Sie konnte noch dabei zusehen, wie der Baumstamm, welcher ihm als Brücke gedient hatte, eine kilometerweite Schlucht herunterfiel. Ihr Meister lief einfach weiter. Ihr lief die Zeit davon. Nicht wegen irgendwelchen Tieren. Nein. Sie würde ihren Meister nicht wieder finden, wenn ihr nicht schnell etwas einfiel. Eine nette Überraschung war das. Sie schaute die Schlucht in beiden Richtungen entlang. Es sah überall gleich aus. Die Wände waren zum Klettern zu steil. Es gab nur einen Weg. Rüber. Kein Baum in Sichtweite wäre groß genug. Und rüber springen? Niemals. Nicht so. Aber… Ein paar Bäume waren zumindest groß genug für eine andere Idee.

Nira sammelte so schnell sie konnte ein paar Lianen und band diese um einen recht großen Baum, der nah an der Schlucht stand. Er würde beim Fällen unter normalen umständen einfach in die Schlucht fallen. Da sie aber die Enden an andere Bäume band, könnte sie zumindest die zu springende Distanz überbrücken. Sie hatte nur diesen Versuch. Mit dem Lichtschwert machte sie Schnitte möglichst tief am Stamm des Baumes, sodass dieser kippte. Das Knarzen, der Bäume und der Lianen verriet ihr, dass diese improvisierte Konstruktion nicht lange halten würde. Sie war natürlich nicht ausreichend, um die ganze Schlucht zu überwinden. Dennoch würde sie deutlich kürzer springen müssen. Vorsichtig begab sich die Frau auf den über die Schlucht ragenden Baum. Die Geräusche hinter ihr verdeutlichen nur, dass sie sich beeilen sollte. Die erste Liane riss bereits! Schnell! Nira lief los. Rutschte ein paar Mal fast ab. Die nächste Liane riss und sie konnte das Gröhlen eines wilden Tieres hinter sich hören. Oder waren es mehrere? Ihr Pulsschlag erhöhte sich. Sie musste echt weit springen. Instinktiv rief sie regelrecht nach der Macht. Hatte das Gefühl, schneller laufen zu können als je zuvor. An der Spitze des Baumes stieß sich die Frau ab. Mit aller Kraft. Sie hatte das Gefühl, kurz alles in Zeitlupe wahrzunehmen. Der Baum, von dem sie gerade abgesprungen war, fiel nach unten. Sie hatte die Schlucht zu schmal eingeschätzt. Sie würde es nicht schaffen. Warum?! Nicht so! NIEMALS! SIE WAR NIRA MERASH! SIE war dazu bestimmt, eines Tages die mächtigste Sith der Galaxie zu werden! Sie streckte ihre Hand aus. Komm schon! Panik! Sie fiel. Schloss ihre Augen und schrie. Sie spürte erst einen Schmerz in ihrer rechten Schulter, dann einen Aufprall.

Benommen schüttelte Nira mit ihrem Kopf. Für diesen Absturz war der Aufprall schnell gekommen. Oder war sie abgestürzt? Langsam öffnete sie ihre Augen. Unter ihr war das weite Nichts der Schlucht. Über ihr, nichts. Nein! Das war nicht richtig. Sie hatte es geschafft, eine von mehreren Lianen zu packen, die über den Rand hingen. Nur wenige Meter musste die Rothaut klettern. In diesem Moment bereute sie, dass ihr die sportlichen Einheiten nie so wichtig gewesen waren. Doch es war nun ein Teil ihrer Aufgabe. Also weiter. Langsam fing Nira an zu klettern. Ihre Schultern schmerzten bei jeder Bewegung. Jedoch schaffte sie es. Oben angekommen lag die Frau kurz auf dem Bauch. Irgendwann würde sie diesen Typen zerreißen! Das stand fest! Irgendwas an Darth Nexx war sicher noch organisch genug, um Schmerzen zu empfinden! Es war knapp gewesen. Nach ein paar Sekunden setzte sich Nira auf und sah noch ein paar Schatten im Dschungel verschwinden. Das war knapp gewesen. Sehr knapp. Jetzt musste sie ihren Meister finden. Immerhin hatte er genug Spuren hinterlassen und war nicht wie einige Diebe damals in der Ruine, welche sie hat bewachen müssen. Sie konnte einfach den Spuren folgen. Ihre Kleidung wies ein paar Risse auf. Ihre Arme hatten ein paar blutende Stellen, aber alles in allem war Nira unverletzt.

Es wurde langsam dunkel. Die Spuren wurden deutlicher. Sie musste in der Nähe sein. Ja, das war klar. Dann hörte Nira ein Knacken hinter sich. Ein brechender Ast. Schnell drehte sich Nira um und starrte in die Fresse eines Wesens, welches sie um etwa einen Meter überragen musste. Wenn Nira sich nicht täuschte und vor ihrer Abreise richtig gelesen hatte, war dieses hässliche Wesen ein Nydak. Die Frau hielt ihr Lichtschwert in der Hand. Großartig. Wirklich großartig. Die Rothaut schnaubte leise. Ohne Zögern sprang das Vieh auf sie zu. Langsam wurde dieser Ausflug wirklich lästig! Schnell hastete sie hinter einen Baum und aktivierte das Lichtschwert. Wenigstens würde sie heute Abend was zu essen haben. Eine wenig beruhigende Aussicht. Sollte sie überleben.

Das Vieh stürmt um den Baum herum. Nira würde nicht fliehen können, Das Ding war stärker und sie angeschlagen. Aber wie hieß es noch immer? Ein verletztes Monster ist gefährlicher. Sie würde an seinen Kopf kommen müssen. Sie beobachtete die Bewegungen des wilden Tieres. Studierte jede davon. Sobald Nira sicher war, wie das Ding angriff lies die Frau es näher kommen. Immer näher. Schließlich war es direkt vor ihr. Es haute aus und traf sie beim Ausweichen.Völlig verwirrt starrte das Wesen seine Hand an, ehe es vor Schmerz zusammen zuckte. Wenig später kippte es zur Seite. Die Sith hatte mit dem Lichtschwert von unten den Kopf durchstoßen. Es war der einzige Angriff ihrerseits in diesem Kampf. Das Blut der Bestie verteilte sich auf den schwarzen Roben. Die Rothaut hatte ein paar Wunden davon getragen. Nur oberflächlich, doch sichtbar. Es konnte nicht mehr weit sein. Daher trennte Nira einen Arm ab und schulterte diesen. Der Kampf hatte lange genug gedauert, damit es dunkel wurde. Mit dem Arm auf den Schultern und mit dem Lichtschwert über sich haltend ging sie weiter.

Mit dem endgültigen Einbruch der Dunkelheit erreichte Nira ein Dorf. Hier endete die Spur auch von ihrem Meister. Ein paar Wachen am Dorf schienen zu wissen, wer sie war. Man ließ sie rein, ohne Fragen zu stellen. Lediglich bei dem Arm des Nydak erntete sie ein paar nervöse Blicke. Ja! Sollte man sie fürchten! Wenig später erreichte sie die Taverne und legte dem Wirt den Arm auf den Tresen.

“Durch braten… Etwas Salz, kein Pfeffer.”

War die kurze Anweisung, ehe sie in einer Ecke ihren Herren erblickte. Mit einer gewissen Selbstzufriedenheit setzte sich Nira ihm gegenüber. Langsam lehnte sie sich zurück. Ihre Kleidung zerrissen, von Blut des Nydak durchtränkt und mit einigen Blessuren lehnte sich die Schülerin zurück.

“Verzeiht meine Verspätung, Meister. Ich musste noch etwas jagen. Ich wusste nicht, ob wir hier ausreichend zu Essen bekommen würden.”

In ihren Augen stand ein gewisser Spott über der Situation. Er sollte nicht glauben, dass diese Form der Begegnungen sie irgendwie brechen würden. Nein! Wer irgendwann Furcht einflößend sein wollte, der musste definitiv erst einmal lernen selbst keine zu haben. Sie war stark. Stärker als viele glauben möchten. Sie hatte aber auch Grenzen und Nira kannte sie. Zumindest glaubte sie das. Hoffentlich würde der Wirt nicht zu lange brauchen, um ihr Essen zu braten. Sie hatte Hunger. Großen Hunger. Sie war erschöpft und brauchte was im Magen. Es war aber komisch, wie erschöpft die Frau sich fühlte. Als hätte sie einmal den Planeten umrundet.


Dathomir - Dorf der Fünf Klingen - Taverne - mit Darth Nexx
 
Dathomir - Dorf der Fünf Klingen - Taverne - mit Nira

Da war sie also. Blut überströmt betrat Nira die Taverne und riss kurzzeitig aufgrund ihres Erscheinungsbildes sämtliche Blicke auf sich. Außerdem hielt sie den abgetrennten Arm eines Nydak's in der Hand, was ihren Anblick, wie sich vermuten lässt, nicht maßgeblich verschönerte. Fast schon beiläufig ordnete sie dem Wirt an, die obere Gliedmaße des Nydak's zuzubereiten, bevor sie sich schließlich zu Nexx an den Tisch setzte. Weiterhin floss ihr das Blut an den Armen herunter und tropfte vor Nexx auf den Boden. Das Auftreten seiner neuen Schülerin gefiel dem Sith Warrior! Er merkte, dass sie erschöpft war und Schmerzen verspürte. Sie war an ihre Grenzen gekommen und hatte doch überlebt. War sogar stolz genug keinerlei Schwäche zu zeigen! Bat geradezu humorvoll um ihre Verspätung! Eine der vielen ihr noch bevorstehenden Prüfungen hatte sie gemeistert.

Gut Nira, sehr gut.

Sprach Nexx, bevor er kurzzeitig einer am Tisch vorbeischreitenden Tavernenbesucherin nachschaute, die, nach Nexx's Empfinden, 'fast schon etwas zu nah' an dem Tisch vorbeigelaufen war. Dann wandte sich seine Aufmerksamkeit wieder komplett Nira zu.

Ich habe dich von meinem Droiden beobachten lassen und weiß daher über dein Handeln Bescheid.
Bei der Überquerung des Abhangs hast du Einfallsreichtum bewiesen, bei dem Kampf gegen den Nydak Stärke, Ausdauer und Mut.
Falls du also diese abartige Trophäe von dir da wirklich essen willst, dann sei es dir gegönnt.


In diesem Moment verschwieg Nexx, dass es ihm nicht mehr möglich war auf normale Art und Weise Nahrung zu sich zu nehmen. Er redete sich ein, dass er den Akt des Essens nur noch als überbewertet empfand. Fast schon widerwärtig! Da stopften sich Lebewesen ihre Nahrung in dasselbe Loch, aus dem sie sprachen! Auch wenn Nexx es niemals zugegeben hätte, und vielleicht war er sich dessen auch noch nicht einmal bewusst, doch ihm wäre die Scham zu groß gewesen, offen über die Art wie er Nahrung zu sich nahm zu kommunizieren. Und warum überhaupt sollte es irgendjemand wissen? Es ging niemanden etwas an. Noch einmal blickte sich Nexx um und vergewisserte sich, dass sie ungestört waren, bevor er weitersprach.

Da du es bis hierhin geschafft hast, werde ich dir jetzt mehr zu unserem Vorhaben erzählen...

Und so berichtete Nexx seiner Schülerin Nira von der Karte, dem Sith-Artefakt und von dem noch fehlenden Teil der Karte, das die Nachtschwestern womöglich besaßen. Er machte Nira auch klar, dass die Nachtschwestern, laut all dem wenigen, von dem was er gehört hatte, nicht zu unterschätzen waren und dass die dunkle Seite stark in ihnen war; sie jedoch die Macht anders nutzten als die Sith es taten. Von Arica sprach er hingegen nicht.

Noch einmal musterte Nexx Nira. Auch wenn sie es um jeden Preis verbergen wollte, sah er ihr mittlerweile klar ihre Erschöpfung an. So konnten sie den Nachtschwestern nicht entgegentreten. Seine Schülerin einer harten Prüfung zu unterziehen war die eine Sache, doch sie sinnlos aufzuopfern eine andere. Sie blieben über Nacht in einem Schlafraum in der Taverne und er gab ihr ein Bacta-Gel, damit sie sich um ihre Wunden kümmern konnte. Abgesehen von einem mutmaßlichen Ehestreit auf offener Straße, verlief die Nacht weitestgehend ruhig. Darüber, ob Nira es überhaupt schaffte bei den omnipräsenten und zu Teilen unregelmäßigen Atemgeräuschen ihres Meisters zur Ruhe zu kommen, machte sich Nexx keine Gedanken.

Am nächsten Tag brachen sie früh auf und diesmal blieben sie zusammen. Bereits in der ersten Stunde erwies sich die Wanderung durch den Dschungel um ein vielfaches leichter als die des Vortages und schnell wurde Nexx sowohl als auch Nira klar warum, als die Spuren nichtmehr zu übersehen waren: Zwei Personen (Adria & Venris) waren vor kurzem denselben Weg gegangen und hatten alle möglichen Hindernisse, die ihnen den Weg versperrt hatten beseitigt. Sie waren ebenfalls von dem Dorf aufgebrochen und waren allem Anschein nach, ebenfalls auf dem Weg zu den Nachtschwestern. Warum hatte die Wirtin nichts davon gesagt? Und wer waren diese Personen? Wollten sie auch das Artefakt auf der Karte von Arica? Es konnte doch nicht... War es womöglich Arica selbst?!


Komm schneller Nira!

Rief er seiner Schülerin zu und sie beeilten sich. Der Weg war nahezu frei. Desto weiter sie liefen, desto spürbar frischer wurde es. Außerdem wurde es dunkler und ohne irgendetwas mit Nira diesbezüglich zu kommunizieren, glaubte er, dass sie das ebenfalls verwundern musste. Dies konnte nur bedeuten, dass sie den Nachtschwestern näher kamen. Und in der Tat. Eine kurze Zeit, nachdem sie an einem gepfählten Totenkopf vorbeigeschritten waren, schienen sie ihr Ziel erreicht zu haben. Nexx verstummte nun seine Atemgeräusche auf das absolute Minimum und beide verhielten sich vorsichtig und leise, als sie aus dem Gestrüpp einen Blick auf das Dorf warfen. Da waren nur ein paar wenige Hütten, ein Feuer und mehrere alte Frauen mit bemalten Gesichtern. Das mussten sie sein! Doch da war noch jemand... Eine jüngere Frau, die nicht zu den Nachtschwestern zu gehören schien (Adria). Waren Nexx und Nira IHRER Spur gefolgt? Falls ja, wer war sie und von wem hatte die zweite Spur gestammt? Jene Frau schien sich regelrecht einer alten Frau (Noaide) zu unterwerfen. Dem Verhalten der älteren Frau nach zu urteilen, war diese wohl 'die' oder 'eine' Anführerin des Clans. Sie hatte allem Anschein nach eine hohe Autorität und Nexx spürte die Macht, die sie umgab. Und tatsächlich wirkte es so, als würde die jüngere Frau etwas von ihr erfahren - lernte sie etwas von ihr?

Ehrlich gesagt war das Nexx alles extrem egal. Die Nachtschwestern. Ihre Zauberei. Ihn interessierte nur Arica, mit wem diese eine Frau noch unterwegs gewesen war und ansonsten wollte er nur den letzten Teil der Karte in seinen Besitz bringen. Mehr nicht. Doch dann liefen die alte und die junge Frau plötzlich gemeinsam auf ein Feld, das man unschwer aus der Position von Nexx und Nira heraus sehen konnte und es wurmte ihn doch. Was war da im Gange? Da wartete noch eine weitere junge Frau auf dem Feld (Mihaly), die aufgrund ihrer Gesichtsbemalung wieder eine Nachtschwester zu sein schien und es kam zu einem Duell, aus dem sich die alte Frau zunächst enthielt. Ein Duell mit hölzernen Stäben. Das sah in der Tat nach Training aus. Als sich das Duell dann von dem Feld entfernte und in den Dschungel verlagerte, verloren Nexx und Nira die Sicht. Nun hieß es erst einmal Ruhe bewahren und abwarten. Der richtige Zeitpunkt um zur Tat zu schreiten würde mit Sicherheit zeitnah kommen. Und FALLS diese junge Frau - wer auch immer sie war - WIRKLICH auf der Suche nach demselben Artefakt wie er war, dann käme es ihm nur Recht, wenn sie nach einem Trainingskampf zu erschöpft war, um sich ihm in den Weg zu stellen.


Dathomir - Am Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Gebüsch (versteckt) - mit Nira
 
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Dathomir - Dorf der Fünf Klingen - Taverne - mit Darth Nexx


Er war zufrieden… Immerhin. Vermutlich würde irgendjemand bald fluchen bei dem Gedanken, das ganze Blut entfernen zu müssen. Aber immerhin. Natürlich hatte der Kerl sie beobachtet. So viel Langeweile und so wenig zu tun. Vermutlich war dies einer der Gründe gewesen. Darth Nexx sollte besser nicht daran zweifeln, dass Nira auch dazu bereit war, die extra Schritte zu unternehmen. Umgekehrt war es nicht einmal überraschend, dass der Sith seine Schülerin beobachtete. Was das Essen anging, grinste die Rothaut breit.

“Nun… Ich muss kreativ sein. Ich habe schließlich nicht viel im Tempel verdient. Das heißt… Gar nichts. Ich musste schon damals kreativ sein.”


Was dies unter anderem heißen konnte, ließ Nira im Raum stehen. Er würde sie nun in das Vorhaben in Kenntnis setzen. Dies war der Moment, in dem Nira auch ernst wurde. Die Ausführungen waren interessant. Zwischendurch kehrte Stille ein, nachdem man Nira ihre Trophäe brachte. Gebraten. Am Stück. Wie sie es angewiesen hatte. Keine Sekunde würde die Schülerin ihre Müdigkeit zeigen. Ihre Erschöpfung offenbaren. Schließlich wäre es nur ein Zeichen von Schwäche gewesen. Bei den Worten des Sith machte sich die Rothaut über den gebratenen Arm her und man konnte durchaus überrascht sein, wie sie das Fleisch herunter schlang. Anhand ihrer Tischmanieren konnte man aber auch vieles ablesen. Nira war aus einem Volk von Sklaven. Sie nutzte kein Besteck und scherte sich nicht darum, wie viele es abstoßen fanden, dass sie einfach Stücke Fleisch regelrecht aus dem Arm riss wie ein wildes Tier. Sie vernichtete möglicherweise an guten Tagen Mengen an Nahrung, die eine Familie hätte für einen Tag ernähren können. Umgekehrt benötigten Muskeln eben Nährstoffe und auch wenn Nira nicht viel von Training hielt, so konnte man an ihrem Körperbau erkennen, dass sie im Kern über eine höhere Leistungsfähigkeit verfügte als beispielsweise ein Mensch. Als die Ausführungen von Darth Nexx geendet waren, war auch abgesehen von der Hand auch nicht mehr viel Fleisch vom Arm übrig. Die Schülerin hatte hier und da lediglich Verständnisfragen gestellt. Ansonsten war sie ruhig geblieben. Am Ende war Nira in vielen Belangen wie eine primitive, wilde Person, die auch in einem altertümlichen Stamm leben könnte, ohne aufzufallen.

Schließlich hieß es schlafen gehen. Darth Nexx reichte ihr ein Gel. In der Zeit im Tempel hatte man ihr zum Glück gezeigt, wie man es verwendet. So wusch sich die Sith und brachte an den Verletzten Stellen das Gel auf. Es brannte. Es schmerzte. Doch die Frau war zu stolz, um die Schmerzen zu zeigen. Es wäre unter ihrer Würde, diese Gefühle zu zeigen. Im Schlafraum wieder angekommen, hatte sich Darth Nexx zur Ruhe gelegt. Nira schaute zu dem Bett und dann zu dem Sith. Es war erstaunlich, dass dieser überhaupt schlafen konnte. Ihr hatte damals schon die paar Stunden in einem Raumanzug zu schaffen gemacht. Dieser Mann lebte in seiner Rüstung. Allgemein hatte er nichts getrunken oder gegessen. Entweder konnte oder wollte es nicht. So oder so erzeugte es einen gewissen Respekt bei der Sith, dass ihr Meister nicht durchgängig würgen musste. Nachdenklich setzte sich die Sith auf das Bett und legte sich hin. Schlafen konnte sie aber nicht. Die Atemgeräusche waren nicht das Problem. Es war… das Bett. Es war zu weich. Sie hatte das Gefühl zu versinken. Nein! Das ging so nicht. Nach ein paar Stunden nahm Nira also ihre Decke und legte sich auf den Boden. Es war so viel angenehmer. Die Geräusche drangen schnell in den Hintergrund. Sie schlief, bis draußen irgendjemand streiten musste. Ein Ehestreit? Warum um alles in der Galaxie war es schlimm, wenn ein Mann sich mehrere Weibchen zur Sicherstellung seiner Erbfolge suchte? Diese Zivilisierten waren so dämlich und bescheuert. Man konnte auch aus allem ein Drama machen.

Am nächsten Tag brachen sie gemeinsam auf. Die Kleidung von Nira war teilweise zerrissen und auch das Blut konnte sie natürlich nicht auswaschen. So lief die Schülerin mit Darth Nexx zusammen durch den Dschungel. Doch anders als am Vortag wirkte es so, als wäre jemand bereits vor ihnen durch diesen Dschungel gelaufen. Dazu die Spuren. Zwei Wesen vermutlich. Als diese sich hinknien wollte, um die Spuren genauer zu untersuchen, trieb Darth Nexx sie zur Eile an. Er schien eine Vermutung zu haben. Sobald der Sith seine Atmung verringerte, verstand Nira was los war. Sie bewegte sich nun nahezu lautlos hinter ihrem Meister. Fast wie ein Schatten. Eine jüngere Frau unterwarf sich einer älteren. Ein interessantes Verhalten. Eine Art Ritual vielleicht? Nira war insgesamt sehr interessiert an dem, was sich dort abspielte. Vielleicht könnte sie hier noch etwas lernen.

Auf einem Feld schien es eine Art Duell zu geben. Doch den Sinn verstand Nira nicht. Was sollten diese Holzstäbe? Wo war der Spaß, der Nervenkitzel, die Strafe für Fehler? Umgekehrt wäre eine erschöpfte Beute wohl leichter zu erlegen, als eine gut genährte, vielleicht sogar erholte. Auch hier war es fast schade. Schon regelrecht armselig. Dennoch. Wenn es stimmte, was Nira über die Nachtschwestern gelesen hatte, dann wäre sie keine Herausforderung für diese und erst ein Problem, wenn diese sich bereits verausgabt hatten. So verharrte Nira einfach da. Regungslos. Wie ein Raubtier, das bereit war zuzuschlagen. Eine Hand an ihrem Lichtschwert, darauf wartend, das vielleicht die Anweisung oder ein Signal zum Angriff kam. In ihrem derzeitigen Verhältnis war Darth Nexx sowas wie ihr Stammeshäuptling. In der Logik der Schülerin hatte sie seinen Anweisungen zu folgen. Auch wenn er sie damit in den Tod schicken würde. Es war eine Art Credo, mit dem die Rothaarige aufgewachsen war. Wenn ein Rang höheres Wesen die Anweisung gab zu springen, dann fragte man nicht warum, sondern nur wie hoch, wenn es nicht offensichtlich war. Also hieß es warten. Warten bis endlich das Kommando zum Angriff kam oder ein anderes, welches weniger befriedigend sein könnte.



Dathomir - Am Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Gebüsch (versteckt) - mit Darth Nexx
 
Dathomir, im Übungskampf zwischen Feld und Dschungel: Adria mit Mihaly, zuschauend und bewertend: Noaide


Ihre Gegnerin war gut, darin bestand kein Zweifel. Sie war für Adria eine Herausforderung. Das war begrüßenswert, schließlich wollte sie sich messen und wollte lernen, wie sie kämpften. Nachtschwestern standen im Ruf, herausragende Kämpferinnen zu sein. Assasininnen. Nachtschwestern kämpften anders als Sith. Adria wollte sich weiterbilden. Und, sie wollte wissen, ehe es zu dem sicherlich unvermeidlichen Kampf kam, mit was und wem sie es zu tun bekommen würde.

Plötzlich war ihre Gegnerin wie vom Erdboden verschluckt. Adria wurde rasch bewusst, was es auf sich hatte. Schöner Mist! Adria war angespannt. Ihre Sinne suchten alles ab. Nah und fern, oben und unten. Die Sith vermutete sie oben in einem der Bäume. Schließlich hatte man von dort einen besseren Überblick. Sie hätte es so gemacht. Doch sicher konnte sie sich nicht sein. Ihre Machtantennen lieferten ihr auch keinen Hinweis. Die Nachtschwester wusste sich zu gut zu verbergen. Auch in der Macht. Es würde kein leichtes Unterfangen werden. Ihr Puls ging schneller. Es war schwülwarm. Adria witterte plötzlich Gefahr. Das wäre typisch für die Nachtschwestern. Adria war, als wäre plötzlich aus der Übung bitterer Ernst geworden. So fühlte es sich an, während sie vorsichtig und geräuscharm weiterging und ebenfalls den Trampelpfad verlassen hatte und acht gab, nicht auf knisternde Zweige zu treten. Doch niemand hier wusste, dass sie ein Kind des Dschungels war. Aufgewachsen in der Wildnis. Also, nicht groß anders, als vermutlich ihre Gegnerin. Leise schob sie einen Zweig bei Seite und lief weiter quer durchs schützende Gestrüpp. Dann hielt sie wieder inne und lauschte angestrengt. Dann sah Adria ein umgeknicktes Blatt und ein paar niedergetretene Halme. Sie bückte sich und inspizierte jene. Adria war auf dem richtigen Pfad! Sie atmete leise, ganz leise, fast tonlos, und hatte ihr deaktiviertes Lichtschwert fest in der Hand. Der Griff darunter hatte schon einen schwitzigen Film. Überhaupt war ihre gesamte Haut und sie lief ja obenrum leicht bekleidet herum, von einer Schweißschicht bedeckt, die ihre gebräunte Haut durch die in der Sonne verbrachten letzten Tage und Stunden wie eingeölt erscheinen ließ. Ihre Wangen waren gerötet, als hätte sie ein Rouge aufgelegt. Ihre Augen waren dunkel, denn sie war fokussiert und ernst. Sie huschte weiter im Schutze der hohen Farne, die hier wuchsen. Sie lief geduckt. Ihr Blick wanderte besonders häufig in die Wipfel der Bäume. Wo war diese Schlange?!

Sie vernahm die Warnung ihrer Mentorin auf Dathomir. Adria war längst gewarnt und auf der Hut! Vorsichtig und leichtfüßig bewegte sie sich vorwärts. Plötzlich durchfuhr sie eine schreckliche Ahnung und sie wich zurück. Gerade so! Die Schlampe stieß zu. Adria war einer Speerspitze ausgewichen. Es waren nur wenige Zentimeter gewesen. Ihre gesunde Machtintuition hatte ihr das Leben gerettet. Die Spitze traf hingegen ein Büschel Blätter, welche schwarz schleimig beschmiert waren. Gift! Die Erkenntnis traf Adria bis in die Eingeweide und ihr Magen wurde kurz flau. Adria steckte nun ihr Lichtschwert weg und holte ihr Messerchen aus dem Stiefelschacht. Scharf und spitz! Sie rieb die Klinge mit dem Gift ein, indem sie die Klinge über die Blätter rieb, die das Gift an sich trugen. Ihre Klinge nahm nun auch diese schwarze Farbe an. Das kannst du gerne haben, du Giftnatter, dachte sich Adria und schlug die Richtung ein, in der ihre Gegnerin verschwunden war.

Adria roch plötzlich ihre Gegnerin. Sie nutzte schließlich jeden Sinn. Ein feines laues Lüftchen hatte ihren Geruch zu ihr hinübergeweht. Sie hatte ein feines Näschen von klein auf und ihre Gegnerin stank leicht nach Schweiß und irgendeinem Einreibungsmittel. Sie vermutete sie in einer größeren Gebüschgruppe. Adria verfügte über vielfältige Machttechniken, doch es war nicht immer leicht, sich für eine Treffende zu entscheiden. Doch Adria entschied sich. Sie musste schließlich eine Entscheidung fällen. Immerhin hielt sie gerade die guten Karten in der Hand! Sie hatte mit ihrem Meister und Darth Angelus bei dessen Meister Illusionen gelernt. Adria stellte einen Schatten ihrer selbst her. Man benötigte den Willen, Disziplin,die Macht und Kreativität. Sie versuchte sich zum ersten Mal an einer Illusion ihrer selbst. Doch sie war nicht untalentiert. Diesen Schatten ihrer selbst bewegte sie im Schatten der Bäume links der Gebüschgruppe entlang, um sie aus dem Verborgenen heraus zu locken. Hoffentlich würde es funktionieren!? Die Gegnerin sah die Illusion von ihr nur von hinten, denn ausgegoren war diese Illusion noch nicht, um sie von vorne zu zeigen. Adrias Herz pochte ihr bis zum Hals vor Aufregung. Und? Dennoch funktionierte der Trick tatsächlich. Adria konnte es kaum glauben. Sie wanderte damit auf sie zu. Ihre Gegnerin wollte ihrem vermeintlichen Ich den Speer in den Rücken stechen. Adria warf ihr Messerchen aus ihrem Versteck bzw. Hinterhalt. Sie hätte sie genau ins Herz treffen können, hätte sie es gewollt. Doch Adria zügelte ihren Hass und traf sie im Oberschenkel. Die miese Ratte brach zusammen. Adria entriss ihr mit der Macht ihren Speer. Frohlockend ging sie auf sie zu und hatte ihre Machthände um ihren schlanken Hals gelegt und ließ sie nach Luft ringend ohnmächtig werden. Adria wollte kein Risiko eingehen, noch ein Messer oder so, in den Bauch gerammt zu bekommen. Ob die Schlampe jemals wieder aufwachen würde, lag an deren Gift?! Adria hatte keine Ahnung, was das für ein Gift war. Fakt war, die Schwestern der Nacht kämpften hinterhältig. Gut, Adria dann eben auch. Sie warf sich die Tussy über die Schulter. Man war die schwer! Naja, die hing da wie ein nasser Sack. Adria nutzte daher die Macht zum Tragen mit. Vor Noaide warf sie ihr ihre untergebene Kämpferin, Mihaly, die sich eingangs so auffällig vor ihr verbeugt hatte, vor die Füße.


“Sie ist nur bewusstlos. Ich habe aber keine Ahnung, wie ihr benutztes Gift wirkt, welches sich jetzt in ihrem statt meinem Körper ausbreitet!?”

Wäre nicht die Sache mit dem Holocron, wäre das Mädchen längst bei ihren Ahnen, dachte sich dabei Adria und grinste böse.


Dathomir, Lichtung: Adria, Noaide und bewusstlose Kämpferin Mihaly, weiter weg: Darth Nexx und Schülerin Nira
 
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Dathomir nahm. Dathomir gab. Dieser einfachen Wahrheit konnte sich niemand entziehen, der auf ihrer Erde wandelte und ihre Luft atmete. Die Nachtschwestern wussten, was Opfer bedeutete, was es hieß, sein eigenes Lebensblut - oder das von anderen - anzubieten, um die Kräfte der Magie zu entfesseln und Dathomir zu dienen. So war es immer gewesen. So würde es immer sein. Generationen kamen und gingen, ihr Fleisch und ihre Knochen Futter für den ewigen Kreislauf. Dathomir würde überdauern. Wenn die letzten künstlichen Lichter der Sternenkinder erloschen waren und ihre seltsamen Raumschiffe nur noch Trümmer, die durch das leere, kalte All trieben, würde diese Welt noch immer existieren, bis ans Ende dessen, was man Galaxis nannte. Das war das Versprechen der Magie. Noaide lächelte und wischte sich mit dem faltigen Handrücken über ihre spröden Lippen, als sie das Geschehen beobachtete. Nicht aus ihren grauen, trüben Augen, sondern durch die Pflanzen und Tiere, die den Dschungel bevölkerten, in den sich der Kampf von Adria und Mihaly verlagert hatte. Die Oberste Mutter sah, hörte, roch und spüre, was die Kreaturen dort wahrnahmen, konnte jeder Bewegung folgen und die Auseinandersetzung beobachten, als würde sie direkt daneben stehen. Eines der vielen Geschenke Dathomirs, die sie sich verdient hatte.

Leise kicherte die alte Frau, als sie zusah, wie ihre Schwester das Sternenkind tiefer und tiefer in den Dschungel lockte. Dies war ihre Heimat, ihre Erde, ihr Blut. Aber Adria war nicht dumm, sie erkannte die Absicht ihrer Gegnerin und nutzte ihrerseits die Gaben, über die sie verfügte. Beeindruckt bemerkte die Oberste Mutter, wie die junge Frau ein Trugbild erschuf, eine täuschend echte Illusion, und so Mihaly aus dem Gebüsch lockte. Der vermeintlich entscheidende Angriff der Nachtschwester wurde für sie zu einer tödlichen Falle, ihr vergifteter Speer stieß ins Leere, und bevor sie sich anpassen konnte, griff Adria auch schon an und rang ihre Kontrahentin nieder. Das Sternenkind war mächtig und verschlagen und klug genug, die Waffen Dathomirs anzuwenden, ein Messer flog durch die Luft und die Oberste Mutter konnte spüren, wie das Gift sich einen Weg durch den Leib ihrer Schwester suchte und sie von innen heraus auffraß. Nachdenklich legte die alte Frau den Kopf schief und runzelte die Stirn. Das Sternenkind war gefährlich. War es vielleicht zu stark, um kontrolliert zu werden? Nein. Dathomir war mit ihr. Eine Fremde konnte sie auf ihrer Erde nicht bedrohen. Dennoch musste sie vorsichtig sein. Hochmut war nur der erste Schritt auf dem Pfad des Untergangs.

Und so neigte die Oberste Mutter anerkennend ihr Haupt, ihr dürres, strähniges Haar fiel ihr tief ins Gesicht und verbarg ihren Gesichtsausdruck, als Adria die gefallene Nachtschwester vor ihr ablegte. Noaide nickte dem Sternenkind kurz zu und ging dann langsam in die Hocke, sanft platzierte sie eine Hand auf der Stirn von Mihaly. Der Körper der Nachtschwester glühte und pochte, immer wieder zuckten ihre Gliedmaßen unwillkürlich. Das Gift war stark, doch sie war es auch - es würde sich zeigen, wer stärker war. Noaide griff in die Erde und streute etwas davon auf die Stirn der Kämpferin, verteilte sie um ihren Mund und biss sich dann in den Daumen, um die Erde mit ihrem Blut zu tränken. Als sie den Ritus beendet hatte, erhob sich die Oberste Mutter und richtete sich etwas auf, gestützt auf ihren Stab lächelte sie dem Sternenkind zu.


"Wir werden sehen. Ja, wir werden sehen. Mihaly zäh und mutig, gesegnet von Dathomir. Vielleicht sie wird Gift überstehen. Vielleicht Dathomir wird sie zu sich holen. Auch das Ehre. Du hast gesiegt, Sternenkind. Bewiesen in meinen Augen und vor Dathomir. Komm. Ich habe noch mehr zu zeigen. So viel mehr. Du..."

Die Oberste Mutter hielt inne und neigte ihr Haupt zur Seite. Etwas störte sie, irritierte sie. Es war war nicht das Sternenkind, ihre Präsenz war ihr mittlerweile vertraut genug. Nein, etwas anderes, ein Prickeln in ihrem Hinterkopf, ein Flüstern in der Stimme der Magie. Fremde. Fremde waren hier, ganz nah, verborgen in den Schatten. Hatte das Sternenkind Verbündete geholt, um sich mit Gewalt zu nehmen, wonach es ihr verlangte? Nein, so fühlte es sich nicht an. Noaide schloss die Augen und konzentrierte sich, wurde eins mit ihrer Umgebung, mit jedem Stück Erde, jedem Zweig, selbst mit dem Wind, der durch die Baumgipfel strich. Ihre Stimme war kaum mehr als ein gutturales, heiseres Flüstern, angestrengt von der Stärke der Verbindung.

"Fremde sind hier. Fremde von den Sternen..."

Murmelte die Oberste Mutter und öffnete dann ihre Augen, blickte forschend zu dem Sternenkind und drehte sich dann langsam um, um hinaus in den Dschungel zu spähen. Eindringlinge! Sollten sie Diebe oder Plünderer sein, würden sie den Zorn der Nachtschwestern zu spüren bekommen, ihre gehäuteten, aber noch zuckenden Leiber für alle Zeiten aufgespießt am Eingang des Dorfes, um von dem Schicksal zu verkünden, dass alle Feinde Dathomirs erlitten.

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Dathomir - Am Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Gebüsch (versteckt) - mit Nira

Weiterhin hieß es abwarten, beobachten und Vorsicht walten lassen. Zu wenig wusste Darth Nexx über die Riten und Mächte der Nachtschwestern, weshalb es seines Empfindens nach ‚äußerst unklug‘ gewesen wäre ‚vorschnell zu handeln'. In der Vergangenheit war es wiederum selten vorgekommen, dass sich der Sith ‚mangelhaft‘ auf eine Mission vorbereitet hatte. Doch alles war nun anders. Er war nun anders. Sein Hass hingegen trieb ihn weiterhin an und machte ihn mächtig. Mächtiger denn je und darauf verlies er sich. Und so wenig er sich auch auf die Nachtschwestern vorbereitet hatte, sowenig hatten sie sich auf ihn vorbereitet! Darth Nexx - dem Schüler von Arica Kolar - Großmeisterin der Assassinen und Exekutorin des ehemaligen Imperators Darth Phollow. Arica hatte Nexx für ihre Zwecke zu ihrem perfekten Werkzeug geformt und das war er nun - nur ohne sie...

Der Kampf, den
Nexx und Nira vor kurzem beobachtet hatten, hatte sich anscheinend tiefer in den Dschungel verlagert, während die Alte (Noaide) weiterhin wie eine Vogelscheuche auf dem Feld herumstand. Gebrechlich sah sie aus und schwach. Am liebsten hätte Nexx sein Schiff im Tarnmodus anfliegen lassen und sie mit einem Torpedoschuss in die Luft gejagt. Noch einmal observierte der Sith beiläufig das Dorf, wonach sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die Alte richtete. Sie waren unzivilisiert und technischen zurückgeblieben, was Ihnen den Anschein verlieh, nahezu schutzlos gegenüber Angriffen von außen zu sein. Und trotzdem hatten sie bis dato Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende überlebt. Auch konnte Nexx nicht verleugnen, dass eine Macht das Dorf umgab, die ihm fremd war. Manche nannten es vielleicht Magie, doch war es nichts als Hexerei und ein Missbrauch der wahren dunklen Seite der Macht.

Auch wenn
Nexx die Nachtschwestern bereits verachtete und sie am liebsten dem Erdboden gleich gemacht hätte, vergaß er nicht, warum er mit seiner Schülerin hergekommen war. Er brauchte das letzte Teil der Karte, die er in Arica's Gemächern gefunden hatte. Er würde das Sith-Artefakt an sich nehmen und stark genug werden, um seine Meisterin endgültig ausfindig zu machen! Vielleicht wussten die Nachtschwestern ja auch etwas darüber? Oder diese Nicht-Nachtschwester? Allmählich hoffte Nexx sogar, dass sie das Duell gegen ihre Gegnerin (Mihaly) überleben würde. Er würde sie alle befragen oder Antworten aus ihnen herauszwingen! Für einen kurzen Moment neigte Nexx seinen Kopf hinüber zu Nira. Ihre Haltung glich nahezu der, einer weiblichen Nighthunterin auf der Jagd, die bereits ihre Beute beobachtete und nur darauf wartete endgültig zuzuschlagen.

Gedulde dich Nira, unser Moment wird kommen. Die Nachtschwestern haben etwas, was wir haben wollen und dazu gehören Informationen.

sprach Nexx zu ihr, bevor er wieder seinen Blick auf die alte Nachtschwester richtete.

Zuerst werden wir sie zur Rede stellen. Und falls das nichts bringt, dann...

Plötzlich schwieg Nexx, auch wenn Nira der unausgesprochene Restverlauf seines Satzes bestimmt klar gewesen war. Die Nicht-Nachtschwester trat aus dem Dschungel heraus und trug die Nachtschwester, gegen die sie gekämpft hatte, über der Schulter. War diese verletzt oder sogar tot? Schließlich warf die Nicht-Nachtschwester ihre besiegte Gegnerin der Alten vor die Füße, die daraufhin irgendeine Hexerei ausübte. Womöglich um die junge Nachtschwester zu heilen oder gar wiederzubeleben? Fokussiert beobachtete Nexx das Geschehen als etwas geschah, womit er nicht gerechnet hatte. Plötzlich erhob sich die Alte, wandte sich ruckartig um und blickte direkt in die Richtung von dem Sith und seiner Schülerin. Ja, fast schon erschien es Nexx so, als schaffte sie es, aus der Ferne heraus, ihm direkt in die Augen zu starren. Sie waren entlarvt!

Es ist an der Zeit Nira.

sprach Nexx, nun in normaler Lautstärke. Mit einer felsenfesten Entschlossenheit erhob er sich daraufhin aus seiner knienden Position und streckte seine Arme aus, als ob er die Energie um ihn herum einfangen würde. Seine Augen glühten hell hinter seinem Visor auf, während er die Macht durch seinen Körper fließen ließ und sie bündelte, um das Dornengebüsch vor ihm und Nira zu beherrschen. In einem atemberaubenden Moment voller Stärke formte er das Dornengebüsch vor ihnen zu einem Torbogen, der beiden einlud, hindurchzutreten.

Mit entschlossenen, aber kontrollierten Schritten lief
Nexx voran und zielgerichtet auf die drei Fremden in der Ferne zu. Seine Schritte waren durchdringend, aber nicht überstürzt und seine Präsenz allein hätte ausgereicht, um jeden Unwürdigen zu erschüttern. Während seine Rüstung im roten Schein Dathomir's glänzte, war sein Blick fest auf die Fremden gerichtet. Schließlich machte er ein paar Meter vor ihnen halt. Seine Atemgeräusche waren schwer, aber regelmäßig, als er schließlich die Alte anblickte und mit einer Stimme zu ihr sprach, die kraftvoll, aber zugleich ruhig klang.

Wir haben euch gesucht, Nachtschwestern von Dathomir.
Mein Name ist Darth Nexx und dies ist meine Schülerin Nira Merash.
Wir sind nicht hier, um gegen euch zu kämpfen. Im Gegenteil.
Tatsächlich benötige ich eure Hilfe, denn Ihr besitzt etwas, das ich dringend brauche.
Außerdem bin ich auf der Suche nach jemandem.
Was sagt euch der Name Arica Kolar?


Für einen Augenblick erforschte er eine vermeintliche Reaktion der Nicht-Nachtschwester (Adria), um ihre wahren Intentionen weiter interpretieren zu können. Kurz darauf verschränkte er seine Arme und sprach mit seiner tiefen und resonanten Stimme weiter.

Des Weiteren habe ich von eurem Ruf gehört und muss sagen, dass ich beeindruckt bin von dem, was ich soeben gesehen habe.
Bitte verzeiht uns daher, dass wir Vorsicht vor Anstand haben walten lassen, da uns eure Bräuche doch so fremd sind.


Am liebsten hätte Nexx alle von diesem unwürdigen Hexenpack auf der Stelle umgebracht. Was er hingegen von der Nicht-Nachtschwester halten sollte, war ihm noch nicht so recht klar...

Dathomir - Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Feld - mit Nira, Noaide, Adria, Mihaly
 
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Dathomir - Am Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Gebüsch (versteckt) - mit Darth Nexx


Es war unbefriedigend. Nira war eine Jägerin. Sie wollte töten. Zerfleischen. Hätte sie das Vieh am Vortag nicht erlegt, würde dieses Warten regelrecht schmerzhaft werden. Auf dem Feld stand nur noch eine alte Frau. Eine alte, schwache Frau. Wobei… Seit der Zeit im Tempel auf Bastion war Nira vorsichtiger geworden. Ihr Geist glich jenem eines Raubtieres, jedoch eines nun vorsichtigen Raubtieres, welches die potenzielle Beute beobachtete, bevor sie zuschlagen würde. Allgemein war eine drückende Atmosphäre zu spüren. Ein Gefühl, welches die dunkle Seite verursachte. Zumindest hatte man Nira dies gelehrt. Die Stimme ihres Meisters erzeugte ein Nicken. Keine Sekunde wandte die Rothaut den Blick weg von ihrem potenziellen Feind. Es war keine Frage. Nira würde kämpfen. Sie hoffte schon fast auf eine Gelegenheit. Die Worte von Darth Nexx waren zumindest nicht komplett enttäuschend. Es gab also vielleicht eine Chance, dass die Lage eskalierte. Dann gab es Schmerz. Süßen Schmerz, den sie anderen zufügen konnte. Wahrscheinlich würde sie selbst auch einiges einstecken müssen. Jedoch würde es sie nur stärken.

Als eine der beiden Frauen mit ihrer Gegnerin auf der Schulter aus dem Wald kam, leckte sich Nira über die Lippen. Ihr Blick wurde ein wenig gierig. Sie wartete. Die Alte schmierte irgendwie in dem Gesicht der Bewusstlosen herum und legte den Kopf schief. Dann stellten sich ihre Nackenhaare ein wenig auf und die alte Frau schaute in die Richtung von ihrem Versteck. Nein, nicht nur in die Richtung. Die Alte starrte regelrecht Darth Nexx und sie selbst an. Als würden sie mit einer Fackel durch eine dunkle Höhle laufen. Kurz darauf erstarrte Nira. Versuchte herauszufinden, wie die alte Frau die beiden finden konnte. So laut hatte Nexx nicht geredet. Sie selbst war starr wie eine Statue gewesen. Doch die schaute genau zu den Beiden. Verflucht! Also würde die Show nun los gehen.

Darth Nexx erhob sich. Nira tat es ihm gleich. Das verbale Kommando hatte sie mit einem Nicken quittiert. Darth Nexx formte den Busch, welcher ihre Tarnung gewesen war, zu einem Torbogen. Sie verstand nicht, warum Darth Nexx nicht einfach hindurch ging. Umgekehrt würde Nira schon jetzt wenig elegant aussehen. Ihre Kleidung war teilweise zerrissen und Blut getränkt. Wäre sie nicht schwarz, sondern weiß angezogen hier angekommen, dann wäre von dem Weiß nicht viel übrig geblieben, sondern alles in dem rötlichen Braun getrockneten Blutes gefärbt. Leicht versetzt folgte Nira ihrem Meister. Ihr Blick verheimlichte nicht im geringsten, dass sie alles andere als eine zahme Menschenfrau war. Auf ihren Lippen lag ein selbstgefälliges Lächeln. Sie empfand eigentlich die gesamte Entourage vor sich als Beleidigung ihr gegenüber. Als Darth Nexx und Nira vor den drei Frauen standen, verschränkte Nira ihre Arme vor der Brust. Lediglich bei der Nennung ihres Namens verneigte sich die Rothaut ein wenig und konnte ihr spöttisches Grinsen nicht ganz zurückhalten. Selbst wenn sie derzeit keine Gegnerin für die menschliche Frau, Darth Nexx sowie auch der alten Frau war, so empfand sich Nira als ein höheres Wesen, bei dem nicht die Frage war, ob sie alle Anwesenden übertreffen würde, sondern nur noch wann.

Es war eine absurde Situation. Die Nicht-Nachtschwester war vermutlich eine Sith. Daher war sie die einzige, die ernst gemeinten Respekt zu erwarten hatte. Umgekehrt interessierte Nira schon, ob diese alte Frau ihr etwas beibringen konnte. Dies führte zu einem kurzen Mustern der alten Frau. Dass sie Darth Nexx und sie so einfach hat finden können, war interessant. Es wäre von extremer Wichtigkeit, dass sie, Nira, lernte, dies in Zukunft zu verhindern und idealerweise selbst zu erlernen. Aber das musste warten. Die ganze Situation war noch recht angespannt. Daher würde Nira erst einmal abwarten müssen, ob die alte Frau nicht ohnehin in ein paar Minuten keine unnötigen Atemzüge mehr machen würde. Es würde also so oder so spannend bleiben. Sie hätte sich von dem Vieh eine große Keule abschneiden sollen. Dann könnte sie jetzt wenigstens etwas essen. Ob Darth Nexx sie hier noch ein wenig jagen lassen würde, ehe sie den Planeten verließen? Es war eine gute Übung gewesen mit einer gar nicht mal schlecht schmeckenden Belohnung. Es gab gerade jedoch nur noch einen größeren Hunger. Und der war hier und jetzt ein Leben zu nehmen. Doch das würde warten müssen. Einfach losstürmen würde ihre eigentliche Mission nur gefährden.



Dathomir - Am Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Feld - mit Darth Nexx, Noaide und Adria
 
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[Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Lichtung ] - Venris Traja, Nivalee

Nivalee spürte, wie sie langsam, aber sicher, außer sich geriet. Dieser Fremde machte sie wütend, so wütend, dass es sie Mühe kostete, ihn nicht anzuspringen. Bis jetzt hatte sie Geduld mit ihm gehabt, obwohl er sie quälte. Sie hatte sich Mühe gegeben, seine Fragen zu beantworten, aber er war wie ein störrisches Kind!

„Ich nicht lüge!“, schrie sie ihn an und wäre am liebsten mit den Fäusten auf ihn zugegangen. Stattdessen zitterte sie vor Wut, vor allem, als er es wagte, sie schon wieder zu berühren, sie zu stoßen. Dann faselte er von einem schönen Leben. Von einem schönen Leben? Oh, sie wollte, sie würde ihn in der Luft zerfetzen! Nivalee hatte ihn gewarnt, von Anfang an, aber er war starrsinnig und wollte nicht verstehen und hätte er sich nicht selbst als Dummkopf bezeichnet, Nivalee hätte Venris geohrfeigt. Zum Glück aber verstand sie nicht alles und weil sie sich insgeheim fürchtete, dass er stärker war als sie, lief sie weg. Seine letzten Worte ignorierend, rann die junge Nachtschwester tief in den Dschungel, rannte, bis ihr die Lungen brannten, zu dem Platz, den sie am allermeisten hasste und den sie trotzdem immer wieder besuchte.
Hier war ein Teil der Flora tot, dunkel und noch nie hatte sie diesen Bereich ohne Nebel gesehen.
Der modrige Geruch machte die Luft noch schwerer. Einmal war sie in den Sumpf geraten und bis zur Brust hatte dieser sie verschlungen, war nicht willens gewesen, sie wieder freizulassen. Gekämpft hatte Nivalee, gegen all die Hände, die sie nach unten gezogen, diese eisigen Hände, die ihr die Wärme ausgesaugt hatten. Niemals würde sie diesen Tag vergessen, diese Stunden, in denen sie sicher gewesen war, dass Dathomir sie verschlingen würde.
Am Ende war es ihr Flehen gewesen, ihr beständiges Ankämpfen, ihre Wut; die sie aus dem Sumpf gespuckt hatte. Dathomir hatte sie verschont. Das zog sie hier her, obwohl dieser Ort sie doch beinahe umgebracht hätte.

Jetzt aber wollte sie hier sein und wütend wie sie war, nahm sie tote Äste und alles, was in greifbarer Nähe war und schleuderte es in Richtung des Sumpfes, der hinter den Nebelschwaden verborgen blieb. Dieser Nebel, der auch in ihr war, dicht und undurchdringlich. Für jetzt hasste sie ihn noch mehr. Ihn und das Unbekannte dahinter, das vielleicht Tod, vielleicht aber auch Leben bedeuten konnte.

Einmal hatte Dathomir sie wieder frei gegeben. Konnte sie ihr Schicksal erneut herausfordern?
Warum nur, antwortete ihr dieser verfluchte Planet nicht? Ihre alte Vision, auch sie war wie dieser Nebel. Nicht zu durchschauen. Alles hier war Nebel. Nebel und Sumpf. Das eine undurchdringlich, das andere raubte ihr die Wärme. Nach Freiheit hatte die Nachtschwester greifen wollen, aber der Tod hatte sie an sich gerissen. Erinnerte sie sich jetzt an die Kälte im Sumpf, schauderte sie erneut. Was Nivalee nicht wusste war, dass im Sumpf keine Hände nach ihr gegriffen hatten, sondern Naturgesetze. Keine Hände hatten sie nach unten gezogen, sondern Physik. Auch ein Wort, dass die junge Frau nicht kannte. Dieses Unwissen machte es schwerer und Venris Worte hallten in ihr nach. Du hast keine Ahnung. Keine Ahnung. Genau so fühlte sie sich. Fern jeder Erklärung. Sie hatte keine Ahnung. Da war nur Nebel. Ahnungen, Ideen, Hoffnungen, Visionen. Doch nichts davon war greifbar und das wiederum fühlte sich so an, wie das Moor. In all dem gefangen, entzog es ihr die Wärme. Lähmte sie. Wie das Moor. Wie das Moor!
Minutenlang warf Nivalee voller Rage Gegenstände, bis sie erschöpft auf dem Boden zusammensackte und ihren Schmerz und ihre Wut in den Nachthimmel schrie.
Als kaum noch ein Laut aus ihrer Kehle drang, blieb die verzweifelte Frau eine ganze Weile stumm, ehe sie zurück ins Dorf lief.
Sie fiel in ihrem Zelt in einen unruhigen Schlaf und als sie am nächsten Morgen erwachte, fühlte es sich an, als habe sie zu viel getrunken. Ihr Kopf schmerzte und auch ihr Körper war erschöpft und müde. Dieser Tag versprach nichts Gutes, das spürte Nivalee in aller Deutlichkeit.

Dennoch stand sie auf und ging, wie jeden Morgen zur Lichtung, um frische Kräuter und Blumen zu pflücken. Sie hielt inne, als sie unverkennbar, Venris Stimme hörte. Obwohl sie ihn ignorieren wollte, da ihre Wut noch lange nicht verraucht war, erhob sie sich sichtbar für ihn.
„Was willst du?“, fragte sie ihn forsch und blieb in Abstand zu ihm stehen.
Mir wieder sagen, ich lüge? Mich wieder schreien, obwohl du bist Gast?“ Sie funkelte ihn wütend an und erwartete, dass er sich wieder in Rage reden würde.
„Ich nie gelogen. Aber du. Warum du bist hier? Antworte! Du willst Wissen, aber du keines gibst. Du willst und du verlangst. Wie große Mutter. Ihr alle nutzt aus und glaubt, Nivalee dumm. Aber ich…“ Ihr Basic war zu schlecht, um zu erklären, dass sie sich irrten. Auch war es zu schlecht um zu sagen, dass sie sich nicht länger für dumm verkaufen lief. „Ich nicht dumm“, kam daher entschlossen.

[Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Lichtung ] - Venris Traja, Nivalee

Dieser Post war schon mal da, mit dem NPC, aber weils ein guter Einstieg für den PC ist, hier noch mal :) Lasse den alten löschen :thup:
 
Dathomir, Lichtung: Adria, Noaide und bewusstlose Kämpferin, weiter weg: Darth Nexx und Schülerin Nira


Adria erhielt ein anerkennendes Nicken. Die Sith machte sich nichts vor. Sicherlich wäre es Noaide lieber gewesen, sie läge vergiftet auf dem Boden. Das Mädchen sah verdammt blass aus. Auf ihre Frage antwortete die große Mutter nicht. Adria hätte natürlich gerne mehr Informationen über das Gift gehabt. Lustig empfand sie, wie die große Mutter versuchte, Mihaly zu retten. Sie vermischte Dreck und ihr ekliges schwarzes Blut und rieb es ihr ins Gesicht und in den Mund. Ganz tolle Medizin, dachte die Sith und war froh, dass sie nicht dort lag. Noaide redete nun endlich bzw. sagte etwas dazu. Mihaly wäre zäh und mutig. Tolle Attribute, um Gift zu überleben, dachte Adria gehässig, nickte aber bedächtig. Noaide hoffte, dass sie es überstehen würde. Das entschied dieser verdammte Planet. Und wenn nicht, tja dann war es halt so und sehr ehrvoll. Klar, dachte Adria, dann ist das Mädchen aus der Galaxie ausradiert. So sagte immer ihr Meister. Beeindruckend war für Adria, dass selbst Übungskämpfe tötlich sein konnten.

Noaide wollte Adria noch viel mehr zeigen und sie wollten gerade los und das bewusstlose Mädchen hier einfach liegen lassen, da hielt die Alte inne. In dem Moment spürte Adria es auch. Noaide sprach die Fakten aus. Fremde von den Sternen. Adria spürte etwas mehr. die dunkle Energie, die sie austrahlten und umgab. Das war zwar besser, als Jedi, aber der Gedanke behagte Adria dennoch nicht. Kurz vorm Ziel! Hoffentlich kam ihr hier niemand in die Quere. Hilfe hingegen würde sie durchaus begrüßen. Doch erstmal hieß es abwarten! Auch diese Besucher wollten etwas! Urlaub machten sie hier sicherlich nicht! Adrias Hand fuhr zum Griff ihres Lichtschwertes. Sie war auf alles gefasst. Zwei Leute kamen auf sie zu. Ihr Blick fiel auf den Sith, der offensichtlich der Meister des Zweiergespannes war. Das konnte sie an dessen Aura erkennen. Sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden, da er in einer Rüstung umherlief. Er trug eine Beatmungsmaske, was man deutlich hören konnte. Angst machte das Adria nicht, weil ihr Meister auch eine Maske getragen hatte. Ihr Blick war neugierig und interessiert. Er hob an zu sprechen. Seine Stimme war tief. Dazwischen die rasselnde Atmung. Die Besucher hätten sie gesucht. Also die Nachtschwestern, nicht Adria. Er stellte sich als Darth Nexx vor und seine Schülerin als Nira. Adria waren die Beiden völlig unbekannt. Er brauchte Hilfe und suchte eine Arica Kolar. Von der hatte Adria auch noch nie etwas gehört. Komischerweise sah er dabei gezielt Adria an. Unwillkürlich musste Adria darüber grinsen, versuchte es aber zu unterdrücken. Er sprach den guten Ruf der Nachtschwestern an. Wieder musste sich Adria ein Grinsen verkneifen. Sie dachte daran, wie sie mit ihrem Schüler hier angekommen war und sie gleich ein Ritual mitmachen mussten, wobei ihnen irgendein Rauschmittel oder ähnliches verabreicht worden war. Er meinte nun, er war vom Kampf beeindruckt. Sofort war er Adria viel sympathischer. Sie stellte sich und die obere Mutter vor und reckte ihm stolz ihre Brust mit dem funkelnden Amulett hingegen, dass sie als Ritterin des Ordens der Sith auswies.


“Danke schön. Ich bin Lady Adria, Adria Guldur, Ritterin im Orden der Sith. Ich bin hier mit meinem Schüler Venris, um noch von den großen ruhmreichen Nachtschwestern zu lernen. Das ist die große ehrenvolle obere Mutter Noaide. Die Clanchefin. Seid von mir gegrüßt. Von Arica Kolar habe ich leider noch nie etwas gehört.”

Handelte es sich um seine Meisterin? Wenn ja, dann ging es ihm ähnlich wie ihr mit Sikarius.

“Wer ist Arica Kolar?”

Dathomir, Lichtung neben dem Dorf des Nachtschwestern-Clans der gehörnten Spinne: Adria, Noaide, Darth Nexx, Nira und bewusstlose Mihaly
 
Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörten Spinne || Noaide Áhkku, Adria, Mihaly (NSC), Darth Nexx und Nira

Neuankömmlinge. Reisende von den Sternen, die Dathomirs heiligen Boden betreten und sich zum Dorf der Nachtschwestern geschlichen hatten, in der trügerischen Hoffnung, ihre besonderen Kräfte würden sie vor den Augen der Hexen verbergen. Die spröden, rissigen Lippen von Noaide teilten sich in einem düsteren Lächeln und die alte Frau schüttelte langsam ihr Haupt. Was für eine Arroganz, zu glauben, man können sich auf Dathomir vor ihr verstecken. Jeder Stein, jeder Busch, jeder Baum, jeder Tropfen Regen war ein Auge, ein Ohr, eine Hand und wenn nötig auch eine geballte Faust. Die Nachtschwestern und Dathomir waren eins, auf eine Art und Weise, wie sie die blinden Sternenkinder nie verstehen würden, mochten sie auch einen Abklatsch der Magie ihr eigen nennen. Besonders waren diese beiden Neuankömmlinge, wie Adria waren sie umgeben von der Finsternis, die die Fremden die "Dunkle Seite der Macht" nannten. Noaide kicherte leise, belustigt ob so viel Unwissenheit. Hier gab es nur Dathomir. Nur ihren Willen und ihre Kraft. Die alte Frau stützte sich schwer auf ihren mit Federn und Totenköpfen geschmückten Stab, als sie Richtung der beiden Sith starrte, der Blick ihrer trüben Augen so zielgerichtet, dass es keinen Zweifel an ihrer Entdeckung geben konnte. Weitere der besonderen Sternenkinder - waren sie die Vorboten einer Invasion, eines Versuchs, Dathomirs Geheimnisse zu stehlen? Dann würden sie scheitern wie alle anderen vor ihnen, ihr Fleisch und Blut würden den Hunger dieser Welt stillen. Doch für den Moment galt es, mehr herauszufinden, und so nickte die Oberste Mutter Adria zu und setzte sich humpelnd in Bewegung. Das Schicksal der jungen Kriegerin ihres Clans lag nun in Dathomirs Händen, sie allein würde entscheiden, ob sie leben oder sterben würde. Und dieselbe Entscheidung würde die Oberste Mutter nun für die Fremden treffen.

Während sich die Nachtschwester den beiden Sternenkindern näherte, ballte sich der grünliche Nebel um das Dorf zusammen, wurde zu einer dichten, wabernden Masse, in deren Schutz die Kriegerinnen des Clans durch die Dunkelheit schlichen, Speere und Bögen bereit, um wenn nötig einzugreifen. Als Noaide zum Stehen kam und rasselnd Luft holte, tat sie dies nicht zufällig neben einem aufgespießten, verwitterten Skelett - eine Warnung an alle, die glaubten, Dathomir erobern zu können. Nachdenklich betrachtete die Oberste Mutter die beiden Sternenkinder aus trüben, toten Augen. Ein Männchen, ein Mensch wohl (Darth Nexx), gewandt wie ein Krieger. Eine Frau mit roter Haut (Nira) ihr Blick voller kaum kaschierten Hochmuts. Eine Jägerin. Noaide legte den Kopf schief, weiter auf ihren Stab gestützt, und hörte zu, als der Mann, bizarrerweise der Anführer, das Wort ergriff. Er stellt sich und seine Begleiterin, seine Schülerin, vor, und gab den Grund für seine Anwesenheit bekannt. Ein Suchender also. Die Oberste Mutter ließ die Worte verhallen und ein vielstimmiges Flüstern antwortete ihnen in der Sprache der Magie aus dem Nebel, dann ließ sich Noaide selbst zu einer Antwort herab, ihr Basic rau und kehlig.


"Und ihr habt sie gefunden. Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne. Willkommen, Sternenkinder. Dathomir von euch geflüstert. Dathomir euch erwartet. Und nun ihr hier. Ich Oberste Mutter, Noaide nennt mich."

Die alte Hexe ließ den Sternenkindern Zeit, sich vorzustellen und zu unterhalten, wobei sie aufmerksam zuhörte. Das Männchen suchte auch nach einer Arica, wohl eine von seiner Art, und Noaide konnte hinter seinen honigsüßen Worten die Kampfeslust und Geringschätzung hören. Er würde nicht zögern, sich mit Gewalt zu nehmen, was er wollte. Das taten die Fremden immer. Eroberer und Jäger, unwissend und blind. Kein Respekt, keine Achtung, keine Opfer. Noaide ließ sich ihren Zorn nicht anmerken, sondern neigte schließlich leicht den Kopf, bevor sie einladend auf ein Zelt am Rand des Dorfes wies.

"Ihr nun Gäste, wie andere Sternenkinder. Ihr zusammen dort, ja? Wir werden sprechen, wenn schwarze Sterne am Himmel stehen. Ja, wir werden sprechen. Kommt. Kommt. Alles wird enthüllt. Aber Arica nicht bekannt. Nein...keine solche Fremde hier."

Die Oberste Mutter kicherte, ein heiseres, von schwarzem Blut begleitetes Geräusch, dann humpelte sie langsam vorwärts und führte die Sternenkinder in das Dorf. Dathomir hieß sie willkommen. Dathomir kannte sie nun. Kannte ihr Fleisch und Blut...

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Venris ging durch das Dorf, blickte sich um, doch konnte er Nivalee nicht entdecken. Langsam ließ er die Hütten hinter sich, trat in das Dickicht des Dschungels ein. Das Licht, welches vorher bereits rar gesät war, wurde nun noch mehr von dem Urwald um hin herum geschluckt. Doch seine Sinne, welche ohnehin scharf waren, schienen an diesem Ort nochmals besonders aufzublühen und er wusste mehr und mehr, wie er sein Talent in der Macht zielgerichtet einzusetzen wusste. War sein Weg in den Dschungel für einen Außenstehenden vielleicht völlig willkürlich, so wurde Venris doch von einer Ahnung getrieben. Es war nur ein kurzer Fußmarsch, bevor wieder mehr Licht durch die Decke aus Blättern trat und er auf eine Lichtung kam, welche dicht mit Pflanzen bewachsen war. Er wusste, dass er hier richtig war, ohne Nivalee jedoch gesehen zu haben.

,,Nivalee? Komm schon, ich weiß, dass du hier bist!"

Seine Wut und sein Zorn waren mehr und mehr abgekühlt, was man auch klar aus seiner Stimme heraushören konnte, auch wenn er nach wie vor noch sehr aufgewühlt war. Er hatte sich seit gestern viele Gedanken gemacht und glaubte nun zu wissen, was den Kern seiner Wut gestern ausgemacht hatte. Nivalee war in der gleichen Situation wie er, als er von den Sith entführt und nach Bastion gebracht worden war. Er hatte gewusst, dass dies nicht der Ort war, an welchem er sein wollte, doch hatte er genauso gewusst, dass er nicht aus dieser Welt einfach so entkommen konnte, hatte sich gefangen in einer Situation vorgefunden. Doch er hatte sich aus eigener Kraft daraus befreit, war auf dem besten Weg dahin, als Sieger an diesen Ort zurückzukehren. Er konnte nicht verstehen, wieso Nivalee dies nicht hier tun konnte, vor allem, wo er ihr doch helfen wollte, wo er doch hier war, er, der genau in ihrer Situation schon gesteckt hatte.

Es dauerte kurz, bis zwischen den dichten Blumen und Gräsern Nivalee auftauchte. Ihr Blick und ihre Stimme machten klar, dass sie sich vom gestrigen Abend auch noch nicht erholt hatte. Sie funkelte ihn an, blieb auf Abstand und blaffte ihn an, ob er sie nun wieder anschreien wollte, dass er nicht die Wahrheit sagte und sie nicht dumm sei. Venris schaute ihr ausdruckslos entgegen, ließ das Gesagte einfach an sich abprallen. Das nächste, was er tat, geschah ohne lange überlegt zu haben.

,,Meine Meisterin hat einen Auftrag erhalten, ein Holocron zu bergen, welches ihr in eurem Besitz habt. Wir wollen es mitnehmen und glaub mir, wir werden es mitnehmen. Meine Meisterin ... wir ... sie wird nicht diskutieren. Sie wird das Holocron nehmen und mitnehmen und davon wird sie nichts abhalten können."

Wäre Adria bei ihm gewesen, würde sie ihn nun wohl ohrfeigen oder schlimmeres tun, doch sie war nicht hier und Venris hatte das Gefühl, dass dies nun Not tat. Ohne zu wissen weshalb, aber er wusste, dass sie alleine hier draußen waren. Er spürte keinen anderen Geist an diesem Ort oder in der Nähe. Und er wusste, oder hoffte zumindest, dass ihn sein Gefühl Nivalee betreffend nicht täuschte. Und falls doch ... sie würde es nicht mit ihm aufnehmen können. Letzteren Gedanken, oder besser diese Gewissheit, schob er aber sofort wieder beiseite. Es wäre Fehl am Platz.

,,Ich halte dich nicht für dumm. Es frustriert mich nur ... weißt du, ich war genau in deiner Situation, als ich nach Bastion, der Hauptwelt meines Ordens, kam. Ich wurde verschleppt aus meiner Heimat, an einen Ort, an dem ich nicht sein wollte, wo ich aber wusste, dass ich ihn nicht ohne weiteres verlassen kann. Aber ich bin Wagnisse eingegangen, habe mein Ziel verfolgt und bin den Ketten dieses Ortes entkommen."

Er blickte Nivalee entgegen.

,,Halte von mir, was du willst, aber zumindest kannst du mir nicht mehr vorwerfen, ich würde lügen. Du musst dir klar werden, was du willst und wie sehr du es willst. Meine Karten liegen auf dem Tisch, der nächste Zug liegt bei dir. Tritt ihn an, oder lass es bleibe. Deine Entscheidung."

Er hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde. Er hoffte nur, sie würde nicht wegrennen und versuchen, ihren Schwestern zu erzählen, was er ihr erzählt hatte. Das, was er dann tun müsste ... er wollte daran gar nicht denken, war er sich doch beinahe sicher, dass es nicht dazu kommen würde.

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Dathomir, Lichtung neben dem Dorf des Clans der gehörnten Spinne: Adria, Noaide, Darth Nexx, Nira


Das Training war damit jäh beendet. Adria hoffte, dass auch ihr Schüler noch etwas dazugelernt hatte. Die Nachtschwestern gingen an die Dinge anders heran. Das war nicht uninteressant. Und sie wussten die Macht durchaus zu nutzen. Morgen würde wohl nichts mehr groß passieren. Der Clan würde mit Vorbereitungen des Festes bzw. des Rituals beschäftigt sein und die Sith würde sich auf den Diebstahl körperlich und moralisch vorbereiten, denn man würde ihr das Artefakt nicht einfach mal so überlassen. Adria musste bei dem Gedanken Diebstahl und der Untertreibung des Jahrhunderts erheitert lächeln. Doch sie würde die angenommene Aufgabe erfüllen, koste es was es wolle. Und verbrannte Erde zu hinterlassen, hatte sie wohl von ihrem Meister übernommen. Die Frage war nur, wie sollten da jetzt die fremden Sith aus ihrem Orden reinpassen?! Das musste geregelt werden und deshalb passte es Adria ganz gut, dass sie in einem Zelt wohnen sollten. Unter anderen Umständen hätte sie das als anmaßend empfunden. Doch das bot zwecks Absprachen Vorteile. Außerdem war es nur für eine lausige Nacht, was weder Nexx und Nira, noch Noaide und ihre Brut ahnten. Also sagte Adria kurz:

Kommt!”

und nahm sie mit. Noaide begleitete sie noch ein Stück bis zu ihrem eigenen Zelt.

“Wir reden erst im Zelt!”,

wies Adria Nexx leise an und mahnte damit zur Vorsicht und schritt neben ihm zügig voran. Im Zelt kam sie rasch zur Sache und sprach mit gedämpfter Stimme:

"Was wollt ihr wirklich hier? Die Nachtschwestern rücken nichts freiwillig mal so ala Geschenk heraus! Ihr müsst wissen, hier hat alles seinen Preis in Blut! Dathomir nimmt, Dathomir gibt!...”,

äffte sie der oberen Mutter nach und verstellte dabei ihre Stimme, so dass man merkte, dass sie theatralisch wurde. Adria hatte es nicht nötig, sich vor den Beiden irgendwie zu verstellen, eine Rolle zu spielen oder so. Sie war wie immer sie selbst. Sie hatte sowas nicht oder noch nicht nötig. Im Grunde war sie auch in diesem Punkt wie ihr Meister gewesen war.

“Hier sind schon dutzende Sith umgebracht worden! Auch wenn die meisten Schwestern wirken, als könnten sie kaum noch laufen. Macht nicht den Fehler, sie zu unterschätzen! Also sprich, nach was seid ihr auf der Suche? Und was hat es mit dieser Arica auf sich? Wir können uns womöglich gegenseitig helfen. Wir sollten pragmatisch denken. Unsere Chancen stehen besser, wenn wir zusammenarbeiten! Sie sind nicht wenige und ihre Macht und ihre Kampffähigkeiten sind stark und sollte man nicht unterschätzen! Ach so, ihr könnt auf der gegenüberliegenden Seite vom Eingang euer Lager aufschlagen!”,

zeigte sie den Beiden eher beiläufig ihren Schlafplatz. Sie Beide, Venris und Adria, hatten schon ihre Betten rechts und links. Adria erforschte Nexx` Gefühle. Sie konnte keinen Betrug oder Lügen spüren. Adria war fortgeschrittener in der Machtausübung als ihr gegenüber.

“Ich fange einfach mal an! Ich bin hier, um ein Holocron in den Orden zurückzubringen! Inquisitor Graf Sturn gab mir den Auftrag. Sie beten hier dieses Holocron als Relikt an. Morgen wird ein großes wichtiges Ritual stattfinden. Dabei kommt es zum Einsatz und ich werde es stehlen und die ganze Brut unterjochen. Helft mir und ich helfe euch! Ich weiß, wo sie Wertvolles lagern bzw. verstecken!”

Damit war Adria nicht ganz ehrlich, doch sie nahm an, dass dort, wo das Holocron hergeholt wurde, noch mehr liegen könnte und vermutlich lag sie damit auch nicht völlig falsch. Und wenn sie die Nachtschwestern besiegen und dezimieren und die Herrschaft an sich reißen würde, hätte der Darth Nexx auch leichteres Spiel. Adria würde das Alles auch ohne die Zwei schaffen, doch es würde etwas leichter und schneller gehen!

“Übrigens, seid darauf gefasst, dass man mit euch ein Willkommensritual durchführt. Man will eure Absichten erkennen! Alles was ihr selbst seht, eine Vision mit euch selbst, sehen sie dabei auch! Hexenkräuter kommen dabei zum Einsatz. Verratet euch nicht! Wir haben es auch überstanden! Solltet ihr im Ritual meinen Schüler, der gleich aufkreuzen müsste, sehen, egal, was ihr seht, er darf es nicht erfahren! Ich brauche ihn morgen stark! Und egal was mit ihm morgen im Ritual passiert, nur ich werde eingreifen, ich allein, wenn überhaupt! Er wird darin nämlich eine große Rolle spielen.”

Adria würde ihn beschützen, doch Venris war kein Anfänger mehr. Womöglich konnte er sich auch schon selbst ein wenig helfen. Kurze Zeit später kam auch schon ihr Schüler.

“Das ist mein Schüler Venris! Das sind Darth Nexx und seine Schülerin Nira! Sie wohnen bei uns im Zelt!” ,

stellte sie alle untereinander vor. Zu diesem Zeitpunkt stand ihre Zusammenarbeit schon fest.

“Wir vier werden gemeinsam morgen agieren. Venris, hast du noch etwas von Wichtigkeit erfahren? Konntest du Verbündete finden? Ich bin stets nur mit der oberen Mutter zusammen! Doch, ich konnte von ihr noch etwas lernen! Wie steht es mit dir? Hast du etwas gelernt? Wir sollten pünktlich zum Abendessen gehen! .....Es findet wie bei unserer Ankunft auf dem zentralen Dorfplatz am großen Feuer statt.”,

sagte Adria nach einem kurzen Blick nach draußen.

"Venris, entzieh dich den Visionen. Kümmere dich lieber um etwaige Verbündete aus deren Reihen! Dafür ist nicht mehr viel Zeit!"


Dathomir, im zugewiesenen Zelt im Dorf des Clans der gehörnten Spinne: Lady Adria, Venris, Darth Nexx und Nira
 
Dathomir - Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - Feld - mit Nira, Noaide, Adria, Mihaly

Also war es wahr. Die Nicht-Nachtschwester war eine Sith namens Adria Guldur, Ritterin des Sith Ordens. Auch wenn Nexx unverkennbar den heuchlerischen Beigeschmack in ihren Worten bezüglich ihres Anliegens mit den Nachtschwestern verspürte, so erschien ihm ihre Aussage zunächst als plausibel. Ebenfalls das nicht angesprochene Mysterium über die zweiten Fußspuren klärte sie auf, indem sie erwähnte, diesen Ort gemeinsam mit ihrem Schüler Venris aufgesucht zu haben. Da die Blicke von Nexx hinter seinem Visor für andere verborgen waren, bekam Adria nichts davon mit, als er sie musterte und für einen längeren Augenblick studierte.
Sie war schön und zweifellos in der Lage dazu, viele Männer allein aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes in ihren Bann zu ziehen. Eine Macht, die sie höchstwahrscheinlich ohne zu zögern zu ihrem Vorteil nutzte. Eine Macht, die sie zusammen mit der dunklen Seite der Macht innehatte.
Adria glich in dieser Hinsicht Arica, obwohl niemand im gesamten Universum an Arica's Schönheit gemessen werden konnte - zumindest nicht aus Sicht von Darth Nexx. Er schwelgte in den Erinnerungen an seine Meisterin. Dachte an ihre Blicke, ihre Lehren, Belohnungen und Strafen, an alles, was sie getan hatte, um ihn stark und mächtig zu machen. Alles, was sie getan hatte, war für sie beide gewesen - für sie selbst und für ihn.
In diesem Moment verlor er sich regelrecht in seinen Gedanken an
Arica und verfiel in einen nahezu tranceartigen Zustand. Während er kurzweilig in seiner eigenen Welt verweilte, drang ihr Name plötzlich aus verschiedenen Richtungen zu ihm durch. Ein leises Flüstern, das sich allmählich zu einem lauten Echo entwickelte.

arica ... Arica... ARICA!

Es war, als ob ihr Name durch einen Raum hallte und ihn in ihrer Anwesenheit baden ließ. Für einen Augenblick hatte er das Gefühl, dass Arica selbst bei ihm war und ihn in ihren Bann zog. Doch plötzlich wurde er zurück in die Realität gerissen und erlangte das Bewusstsein über seine Umgebung zurück. Es war, als ob er aus einem Traum erwachte. Der Sith behielt seine Fassung, obwohl er noch immer von dem Erlebten benebelt war. Schließlich vernahm er die Worte von Adria und Noaide, die ihre Unkenntnis über Arica zum Ausdruck brachten. Trotz der andauernden Benommenheit in seinem Inneren, ließ er sich nichts davon anmerken. Hielt seinen äußeren Schein aufrecht, um allen gegenüber seine Würde und Macht zu wahren.

Meine Schülerin und ich sind euch zu Dank verpflichtet oberste Mutter.

sprach Nexx, nachdem die alte Hexe entgegen seiner Erwartung verkündet hatte, ihn und Nira als Gäste aufzunehmen und sie wurden zu einem Zelt geführt - demselben Zelt, welches bereits von Adria und Venris beherbergt wurde. Auf dem Weg dorthin teilte Adria Nexx vorsichtig mit, dass sie erst dort miteinander reden würden. Doch Nexx nahm ihre Worte nur beiläufig wahr, denn er war noch immer in Gedanken versunken. Was war soeben geschehen? Es erschien ihm so, als wäre Noaide kurzzeitig in seinen Geist eingedrungen oder war es der Ort selbst, der ihn beeinflusst hatte? Wut und Frustration durchströmten den Sith und er ballte seine Fäuste. Er verabscheute diesen Ort der Hexerei und schwor sich zu nehmen, was er wollte, um die Nachtschwestern daraufhin hinter sich zu lassen und nie wieder an diesen Ort zurückzukehren.

Kaum hatten
Adria, Nira und er das Zelt betreten, da ergriff Adria bereits die Initiative und warnte die beiden Neuankömmlinge noch einmal ausdrücklich davor, die Nachtschwestern zu unterschätzen. Gleichzeitig hinterfragte sie die Absichten der beiden und wieder sprach sie den Namen seiner Meisterin aus und fragte ihn, wer sie war. Doch Adria war nicht nur an Informationen interessiert. Sie schlug auch eine Zusammenarbeit vor und betonte, dass auch sie etwas von den Nachtschwestern wollte - ein Sith-Holocron im Auftrag von Inquisitor Graf Sturn.
Dass Nexx zunächst keine andere Wahl hatte, als ihren Worten Glauben zu schenken, verärgerte ihn in diesem Moment zutiefst. Zu lange hatte er in Isolation auf Tatooine gelebt, um zu wissen, ob
Graf Sturn derzeitig tatsächlich Inquisitor war. Daher achtete Nexx heimlich auf Nira's Reaktion. Sie war mit Sicherheit besser über die aktuelle Hierarchie im Orden informiert. Doch ihm fiel an Nira's Mimik nichts Außergewöhnliches auf und schlussendlich glaubte er Adria. Daraufhin sprach sie von ihrem Plan. Sie wollte das Holocron, das die Nachtschwestern anbeteten, bei dem morgigen Ritual stehlen und dann die Herrschaft über den Clan erlangen. Ihr Schüler sollte ein Teil des Rituals werden, doch wünschte Adria, dass Nexx und Nira ihm dies vorerst verschwiegen. Auch würden die Nachtschwestern zeitnah Nexx und Nira prüfen, um ihre wahren Absichten in Erfahrung zu bringen. Als Adria fertig gesprochen hatte, war das Zelt für einen kurzen Moment von Stille erfüllt.

Warum wollte eine Sith und Ritterin des Ordens über einen Haufen alter Hexen herrschen? Hatte sie keine höheren Ambitionen? Auch ihr Titel bedeutete ihm wenig. Hätte sie das durchgemacht, was er auf Tatooine erleben musste, dann...
Nexx schüttelte den Gedanken ab. Er war irrelevant. Sowie all die Nachtschwestern und ebenfalls die Pläne von Adria. Dass ihn das Holocron hingegen interessierte, konnte er nicht leugnen. Kurz spielte er sogar mit dem Gedanken, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen. Jedoch würde er dann den Zorn des Inquisitors auf sich ziehen, und das konnte sich Nexx nicht erlauben, wenn er Arica finden wollte. Nein, er war aus einem einzigen Grund hier. Er brauchte den letzten Teil der Karte! Jede Hilfe in diesem Zusammenhang kam ihm recht und so erhob Nexx schließlich seine Stimme, die er an Adria richtete. Dabei klang er kalt und distanziert, fast mechanisch und ohne jegliche Emotion oder organischer Wärme.

Einverstanden Lady Adria, Ritterin des Ordens. Das gilt für alles, was Ihr soeben angesprochen habt.
Ich und meine Schülerin werden euch helfen und euch bei eurem Vorhaben nicht im Wege stehen - wenn das auch von eurer Seite aus gilt.
Und was das Holocron angeht...


Kurz hielt Nexx inne und lief nachdenklich ein paar Schritte auf und ab. Es war extrem verlockend und sein Wunsch nach Macht brachte ihn dazu die Situation erneut zu überdenken! Was wäre, wenn er es schaffen würde, das Holocron Adria und ihrem Schüler abzunehmen? Was wäre, wenn er es an Adria's Stelle dem Inquisitor bringen würde? Was wäre wenn, er das Holocron selbst behalten würde und der Inquisitor nichts davon mitbekäme? Bei den Gedanken funkelten seine Augen hinter seinem Visor auf. Nein, das Risiko war zu groß. Noch. Auch würde er nicht riskieren, dass Nira durch eine überhebliche Entscheidung seinerseits umkam. Die dunkle Seite war stark in Adria und ihr Schüler war voraussichtlich weitaus erfahrener als Nira. Nira hatte abermals Potenzial bewiesen und er würde sie noch oft genug gebrauchen, doch noch war sie zu schwach. Nexx blieb stehen und schaute wieder in Adria's Richtung.

Und was das Holocron angeht, so ist das euer Anliegen.
Mich erstaunt hingegen, dass ihr noch nie etwas von
Arica Kolar gehört habt - der Exekutorin des ehemaligen Imperators Darth Phollow und die Leiterin des Zirkels der Assassinen. Meine Meisterin.
Die Nachtschwestern besitzen einen Teil einer Karte, die mir einen Hinweis über ihren Verbleib liefern kann.
Deshalb bin ich hier und nur deshalb.


Dass die Karte ebenfalls zu einem Sith Artefakt führte, verschwieg er, denn es wäre unklug und unnötig gewesen, ihr Interesse zu wecken. Nexx würde Adria und ihren Schüler benutzen, sowie er alles und jeden benutzte! Es ging ihm um seine Interessen und um seine Interessen allein. Kurz nachdem Nexx seinen letzten Satz ausgesprochen hatte, betrat Adria's Schüler Venris das Zelt. Ein Zabrak - von seinem Aussehen her, dem ursprünglichen Aussehen von Nexx gar nicht einmal so unähnlich. Adria berichtete ihm kurz und knapp von den neuen Umständen, bevor sie von einem Abendessen sprach. Mit Sicherheit konnte es Nira kaum erwarten sich wieder zu stärken.

Dathomir - Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - zugewiesenes Zelt- mit Nira, Adria, Venris
 
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Dathomir, im zugewiesenen Zelt im Dorf des Clans der gehörnten Spinne: Lady Adria, Venris, Darth Nexx und Nira


Nexx war ziemlich schnell einverstanden. War das zu schnell? Skeptisch sah sie ihn an, ohne ihr Pokerface zu vernachlässigen. Offenbar war er einfach nur schlau und pragmatisch veranlagt. Er sprach an, ihr nicht im Wege stehen zu wollen, sie sollte ihm das ebenso zusichern.

“Selbstverständlich! Ihr habt mein Wort!”

Ihr Blick fiel auf Nira. Ihrer Kleidung nach zu urteilen, mit dem vielen Blut darauf, hatte sie eine gute Verstärkung für ihr Vorhaben gefunden. Sie konnte die Zwei gut gebrauchen. Endlich wurde Nexx, was diese Arica betraf, deutlicher. Es ging um seine Meisterin.

Meisterin! Ich hatte es geahnt. Warum? Weil es mir ähnlich erging. Mein Meister Sikarius ist verschwunden. Ich kann ihn nicht spüren, und doch weiß ich irgendwie, dass er nicht tot ist. Ein Mysterium. Ich kann eure Suche daher sehr gut verstehen. Aber, nein, ich habe noch nie etwas von ihr gehört. Auch nicht vom Imperator, unter dem sie aufstieg. Seit ich denken kann, war und ist Allegious unser Imperator. Phollow kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. Euch fehlt also ein entscheidener Teil einer Karte, um sie zu finden?! Interessant und selten zugleich. Woher wisst ihr, dass ihr sie dann damit finden könnt?”

Neugierig sah sie ihn an.

“Und was wollen ausgerechnet die Nachtschwestern mit dem Teil der Karte? Woher wisst Ihr, dass das Teil hier bei ihnen ist?”

Vielleicht sollte sie auch noch mal nach Sikarius suchen? Richtig! Doch eigentlich hatte sie sich abgenabelt. Sie konnte nicht ständig nur auf der Suche sein. Sie wollte groß und mächtig werden und keine Zeit verschwenden. So ehrte sie ihn, der sie ausgebildet und groß gezogen hatte, am meisten. Nur auf der Suche, ständig rastlos zu sein, machte ihr Vorhaben unmöglich.

“Ihr seid längst selbst Meister. Warum ist es Euch so wichtig, sie zu finden?”

Vielleicht sollte sie die Zwei auch mal fragen, ob sie Sikarius irgendwo gesehen hatten bzw. kannten?! Was sprach dagegen? Ein Versuch war es wert:

”Ihr wisst nicht zufällig etwas über Sikarius? Ich meine, weil wir gerade darüber sprechen.”


Dathomir, im zugewiesenen Zelt im Dorf des Clans der gehörnten Spinne: Lady Adria, Venris, Darth Nexx und Nira
 
Dathomir - Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - zugewiesenes Zelt- mit Nira, Adria, Venris

Adria sicherte dem Sith und seiner Schülerin zu, ihnen auch bei ihrem Vorhaben nicht im Wege zu stehen. Das war sehr gut. Auf desto weniger Widerstand sie treffen würden, desto besser, dachte sich Nexx. Er hatte gelernt, dass es nie klug war, Zeit zu verschwenden. Weder auf einer Mission, noch allgemein. Jeder Moment und jeder Augenblick zählte. Das hatten ihn zuletzt die Sandstürme auf Tatooine gelehrt. Demnach würde sich auch die geplante Zusammenarbeit in diesem Zusammenhang als hilfreich erweisen. Dann sprach Adria von ihrem Meister, einem gewissen Sikarius. Sagte zunächst, dass sie Verständnis für Nexx's Suche nach Arica habe, bevor sie sich gewissermaßen widersprach und die Wichtigkeit bezüglich Nexx's Suche nach seiner Meisterin infrage stellte. Außerdem gestand sie abermals nie von Arica gehört zu haben und den ehemaligen Imperator Darth Phollow nur aus Geschichtsbüchern zu kennen. Und sie hakte nach. Fragte, inwiefern er wüsste, dass ihm die Karte dabei behilflich sein würde, Arica zu finden. Was die Nachtschwestern mit dem fehlenden Teil der Karte wollten und woher er überhaupt wisse, dass es hier war. Schließlich fragte sie Nexx, ob er womöglich etwas von ihrem Meister Sikarius gehört hatte.

Zunächst war es schon fast naiv von
Nexx gewesen anzunehmen, dass Adria seine ursprüngliche Antwort bezüglich der Karte einfach so hinnehmen würde. Auch sie war schließlich eine Sith und stets auf ihren Vorteil bedacht. Versuchte dabei ihr Pokerface zu bewahren, während Nexx sich darüber, dass sein Gesichtsausdruck ihn verraten würde, keine Gedanken mehr machen musste. Auch wenn Mimik oft Indizien über die Intentionen und Gefühlslagen eines Individuums liefern konnte, so fiel es Nexx jedoch weiterhin schwer, seine Gegenüber vollends zu analysieren. Unter anderem fragte er sich, wie alt sie war. Dem Augenschein nach zu urteilen war sie jung, doch für ihr vermeintliches Alter war die Macht ungewöhnlich stark in ihr. Aber es gab immer Ausnahmetalente. So wie er selbst eines gewesen war. Während damals andere Jünger qualvoll verreckt waren, als Salassar Blitze auf sie geschossen hatte, hatte er überlebt. Sowie er die Explosion während des Sith-Aufstands überlebt hatte. Alle waren sie umgekommen, doch er, er hatte immer überlebt und würde auch immer überleben!
Bei diesem Gedankengang schaute er
Nira an. Auch sie zählte Nexx zu einem Ausnahmetalent. Einem schwarzen Diamanten, den er schleifen würde, bis sie endlich dazu bereit war ihr Potenzial zu entfalten. Bis sie bereit war, ein nutzbares Werkzeug für ihn zu sein. Und sie würden Nexx mehr fürchten! Fürchten, aufgrund seiner erbarmungslosen und kaltblütigen Schülerin. Bereits zu diesem Zeitpunkt musste ihr Anblick auf die Meisten äußerst beängstigend gewirkt haben. Sie war groß, stark und wild und noch immer von dem Blut bedeckt, das an ihrer zerrissenen Kleidung klebte. Wahrhaftig stellte sie bereits jetzt ein Bild des Schreckens dar. Und so gefiel sie ihm. Kurz darauf schaute Nexx wieder Adria an und sprach:

Es freut mich, dass ich euer Wort habe, Lady Adria.
Dass ich hingegen schon ‚längst‘ ein Meister bin, stimmt nicht ganz.
Ich bin erst vor kurzem und nach langer Isolation von Tatooine zum Sith-Orden zurückgekehrt, wo ich
Nira als meine Schülerin aufgenommen habe.
Sie hat ein hohes Maß an Potenzial und ich spüre, dass sie alles in sich hat, um mächtig zu werden!


Daraufhin neigte er seinen Kopf leicht zu Nira.

Doch Lady Adria hat recht, Nira. Die Nachtschwestern sind nicht zu unterschätzen, was für uns alle gilt.
Da du erst am Anfang deiner Ausbildung bist, verlasse dich zunächst auf deine Jagd- und Überlebensinstinkte.
Ich erwarte vorerst nichts von dir, außer dass du überlebst!


Dann schaute er wieder in Adrias Richtung.

In Nira tobt eine ungebändigte Flamme und damit einhergehend, die Lust sich ungehemmt in den Kampf zu stürzen.
Dasselbe sah
Arica in mir und sie hatte Recht! Gab mir, was ich wollte. Das, wonach ich mich noch immer sehne, wonach sich Nira, ihr euch und euer Schüler Venris sich sehnt, Lady Adria. Macht! Finde ich eines Tages meine Meisterin, finde ich eine Quelle der Macht!
Meine Quelle der Macht...
Ich bedaure, aber leider habe ich nie von eurem Meister
Sikarius gehört.

Nexx bedauerte gar nichts. Er hatte weder Empathie für seine Gegenüber, noch interessierte er sich für ihren verschollenen Meister. Und so sehr er es auch verabscheute sich vor Adria zu rechtfertigen, ging er situationsbedingt weiter auf ihre Fragen ein, natürlich nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht.

Die Karte führt uns zu einem Ort, der meiner Meisterin anscheinend sehr wichtig war.
Die Karte an sich, habe ich während meiner bereits erfolgten Suche nach ihr an mich nehmen können - wohin sie hingegen genau führt und was genau wir dort vorfinden werden, bleibt ungewiss.
Ebenso ungewiss, wie der Grund dafür, dass die Nachtschwestern im Besitz des letzten Teils der Karte sind.


Für einen Augenblick legte er eine rhetorische Pause ein, um die Ernsthaftigkeit seiner nächsten Aussage zu untermalen.

Es wird wohl mit Sicherheit kein Sith-Artefakt sowie ein ‚Sith-Holocron‘ sein...

Dathomir - Dorf der Nachtschwestern vom Clan der gehörnten Spinne - zugewiesenes Zelt- mit Nira, Adria, Venris
 
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Diebe und Räuber waren gekommen, voller Gier und Ignoranz wandelten sie über die heilige Erde Dathomirs und glaubten, sich nehmen zu können, was immer sie wollten, solange sie nur Respekt vor den Sitten und Gebräuchen der Nachtschwestern heuchelten. Noaide verbarg ihre Abscheu gut, ihr faltiges Gesicht eine Maske der Höflichkeit und Gastfreundschaft. Aber sie konnte es spüren, sie konnte es sehen in der Art und Weise, wie diese neuen Sternenkinder auf das Dorf und seine Bewohnerinnen blickten. Sie glaubten, es mit tumben Barbaren zu tun zu haben, mit primitiven Narren, die ihre subtilen Spiele nicht durchschauten. Die Oberste Mutter lächelte in sich hinein und leckte sich mit der Zunge über ihre wenigen noch verbliebenen Zähne, als sie sich daran erinnerte, wie die letzten Fremden geschmeckt hatten, die solche Arroganz demonstriert hatten. In die Erinnerung mischte sich das Gefühl ihres eigenen Blutes, als sich die Nachtschwester auf die Zunge biss und den Schmerz genoss, der durch ihren gebrechlichen Körper jagte. Ein letzter Blick in Richtung des Zelts, in dem die Sternenkinder ruhten, dann humpelte die alte Frau davon, auf ihren reich verzierten Stab gestützt. Auf ihren wortlosen Ruf hin traten zwei Nachtschwestern aus den Schatten und verneigten sich vor ihr, starke und zähe Wächterinnen, die das Dorf beschützten. Noaide berührte kurz ihre Stirn und grollte dann in der Sprache der Magie einen einfachen Befehl.

„Ruft die Kriegerinnen. Sie alle.“

So lautlos, wie sie gekommen waren, verschwanden die beiden Nachtschwestern wieder in der Finsternis, und die Oberste Mutter begab sich in ihre Hütte im Zentrum des Dorfes. Unter dem Blick von Totenschädeln und sorgfältig konservierten Köpfen längst besiegter Feinde entfachte Noaide ein Feuer und gab Zutaten in einen rasch dampfenden und zischenden Kessel, aus dem schon bald grüner Rauch waberte. Noaide kicherte, tauchte eine Schale in die Flüssigkeit, sprach einen kurzen Dank und Dathomir und trank dann feierlich. Die Substanz brannte sich durch ihren Leib und ihre grauen Augen begannen, grünlich zu leuchten, mit einem verstörenden Knacken richteten sich ihre Knochen neu und magische Vitalität durchströmte die Nachtschwester. Zufrieden schloss sie Augen und der grüne Rauch wanderte vom Kessel hinaus ins Dorf, hin zu jeder einzelnen Hexe, die dort lebte. Als Noaide zu ihnen sprach, tat sie es nicht mit den Lippen, ihre Botschaft war ein Flüstern im Kopf ihrer Schwestern, tief und kehlig und mit der ganzen Autorität ihrer Stellung.

„Schwestern! Fremde sind gekommen. Kinder der Sterne, Kinder der Dunkelheit. Sie wandeln auf Dathomirs Erde. Sie suchen Dathomirs Geheimnisse. Sie wollen, ohne zu geben. Unser Ritual beginnt bald, die Sterne stehen richtig. Schwarze Sterne, rote Erde, so, wie es geschrieben ist. Achtet auf die Fremden. Misstraut den Fremden. Und wenn die Stunde gekommen ist...zeigt den Fremden die Macht von Dathomir.“

Noaide sackte in sich zusammen, einen Augenblick erschöpft von dem Preis dieses Rituals, dann zog sich die Oberste Mutter an ihrem Stab hoch und trank erneut einen Schluck, um sich zu kräftigen, bevor sie ihre Hütte wieder verließ und sich zum großen Platz des Dorfes begab. Unterstützt von ihren Schwestern rammte sie Fackeln und Pfähle in den Boden und grub Furchen in die Erde, in Form der Zeichen jener Magie, die nur Dathomir kannte. In die Linien mischten die Nachtschwestern Kalk und frisches Blut sowie Knochen und Fleisch, bevor sie Blätter darauf legten und die Ritualkreise wieder mit Erde bedeckten. In der Mitte des Ganzen stellte sich Noaide auf, während ihre Schwestern sich im Schneidersitz um sie versammelten oder mit Schwert, Speer, Messer und Pfeil und Bogen bewaffnet Wache hielten. Als es so weit war, ließ Noaide die Sternenkinder rufen, höflich verneigte sie sich vor ihnen, als sie schließlich auf dem Dorfplatz eintrafen. Die Oberste Mutter wirkte revitalisiert, erneuert, kräftig und stark, noch immer eine alte Frau, aber eine ohne Zeichen von körperlicher oder geistiger Schwäche, ihre Stimme fest und ruhig.

„Ah, willkommen, willkommen, zu Ritual der Begrüßung. Ist Vorbereitung für große Feier, damit ihr eingeladen, teilzunehmen. Teilzunehmen an Ehre der Schöpferin aller Dinge. Dann werdet ihr erfahren, wonach ihr begehrt. Tretet heran. Gebt Blut und Fleisch für Dathomir, damit Erde und Nachtschwestern euch kennen.“

Einladend deutete die Oberste Mutter mit einer Hand auf den ersten Ritualkreis und lächelte den Fremden zu, ein Lächeln, in dem auffallend weiße Zähne raubtiergleich aufblitzten und im Licht seltsamer Sterne glänzten, die über Dathomirs Himmel wanderten. Sie standen richtig. Die Zeit des Wandels war gekommen, die große Erneuerung, das Ende und der Anfang aller Dinge. Es war Zeit, die Masken abzunehmen...

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[Outer Rim | Quelli Sector | Dathomir-System | Dathomir – im Dschungel | Lichtung ] - Venris Traja, Nivalee

Nivalee wusste nicht, warum sie all das sagte, denn da war keine Erwartung hinter ihren Worten, nur der Wunsch sich irgendwie verständlich zu machen und endlich auf jemanden zu stoßen, der ihr nicht mit verwirrenden Visionen antwortete. Gleichzeitig war sie unfassbar wütend auf Venris, der sie behandelte, als sei sie ein kleines, dummes Kind. Ausgerechnet bei ihm zu wünschen, jemanden zu haben, der begriff war wirklich der Wunsch eines naiven Kindes.
Dann aber überraschte der Mann sie. Er überraschte und überforderte Nivalee, deren Gesichtsausdruck von Überraschung bis Bestürzung alles zeigte.
Es gab ein Holocron, hier auf Dathomir. Eines, von dem die Oberste Mutter nie auch nur ein Wort verloren hatte.

Die junge Nachtschwester wusste nicht genau, was ein Holocron war, bloß, dass es ein Gegenstand war, der Geheimnisse beinhaltete. Sie selbst hatte noch nie eines gesehen, dennoch hatte sie davon gehört, was beinahe schon ein Wunder grenzte. Also gab es etwas auf Dathomir, dass diese Sith haben wollten und sie würden es sich nehmen, dass begriff Nivalee auf Anhieb.
„Nehmen oder töten“, sagte sie tonlos, aber sie verbesserte sich sofort. „Stehlen.“ Die beiden waren hierhergekommen, nicht um zu lernen, sondern um zu stehlen und sie waren bereit dafür zu töten. Ein ganzes Dorf! Diese Fremden waren bereit, ein ganzes Dorf abzuschlachten, nur um etwas zu erhalten, was weder ihnen, noch Dathomir gehörte. Was konnte so viel wert sein? Welches Geheimnis war so wichtig, dass es so etwas erlaubte? Und warum stellte sie sich diese Frage überhaupt. Nein, kein Geheimnis rechtfertigte das. Nichts rechtfertigte das. Kein Gegenstand, der, was auch immer enthielt, war das wert. Dathomir war Nivaless verhasste Heimat. Alle Schwestern des Clans waren ihre Familie. Sie alle waren miteinander verbunden.
„Das kein Wagnis“, sagte Nivalee dann, nach einer halben Ewigkeit. „Das Ultimatum. Gehen und Blut an meinen Händen, oder bleiben und Blut die Erde tränkt. Das kein Wagnis. Das… Zwang. Das falsch.“

Wenn die junge Nachtschwester auch vieles nicht begriff, das zumindest verstand sie sehr wohl. Jemand offerierte eine Wahl, die keine war.
Du musst nicht am nächsten Ritual teilnehmen, wenn du es nicht möchtest. Bleibst du ihm fern, wirst du aber des Dorfes verwiesen. Du musst dies nicht, aber das. Überall, wo ein Aber war, war keine Wahl und wenn Venris das kleine Wort auch bewusst vermieden hatte, so schwebte es zwischen ihnen. Nein, gelogen hatte er nicht, das stimmte, aber diese Wahrheit? Diese Wahrheit hatte Nivalee nicht wissen wollen. Nun aber, da sie in diesem Wissen war, überlegte sie fieberhaft.
Sie würde die anderen nicht warnen können, denn noch bevor auch nur ein Wort ihre Lippen verlassen würde, würde Venris sie töten. Zwar kannte sich Nivalee gut aus, was diesen Dschungel betraf, doch der Mann da vor ihr hatte einen viel besseren Zugriff zur Macht.
Tat sie wiederum nicht, würde die Oberste Mutter dann das Holocron freiwillig herausgeben? Wäre sie bereit, die anderen zu opfern? Oder waren sie alle nicht stärker, als diese beiden Fremden?
Ihr Kopf begann unangenehm zu schmerzen und ihre Gedanken rasten, dann kam ihr eine Idee.
„Ich suchen Holcoron, ich geben dir und danach ihr geht und nehmt mich mit. Ihr niemanden sonst tötet. Das meine Karten.“ Kein gutes Blatt, aber kein Bluff und es war die einzige Möglichkeit, die Nivalee sah, oder Hochverrat zu begehen.
Wenn es dieses Holocron gab, würde sie es finden und wenn sie es fand und übergab, dann konnte sie hier endlich verschwinden. Die Oberste Mutter würde sie dann ohnehin nicht mehr hier haben wollen. Vielleicht… vielleicht. Nein. Sie konnte der Obersten Mutter nichts sagen. Aber suchen und es finden, das konnte Nivalee.

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