Wertung
Wie versprochen, gebe ich nun meine Eindrücke zum besten, da ich das Spiel endlich durchgezockt habe. Da sich die Meisten ja schon so positiv über dieses Spiel geäussert haben (sowohl Fans wie auch Kritiker), war ich als eingefleischter Zelda-Fan der ersten Stunde ziemlich neugierig auf Nintendos neuen Streich. Übersichtshalber unterteile ich meine Kritik in verschiedene Abschnitte, die meiner Meinung nach ein Zeldaspiel ausmachen:
Dungeons, Sidequests, Story, Musik, Steuerung, Präsentation
Danach gibt es ein Fazit...
Dungeon
Ich habe bereits von jemanden in diesem Forum gelesen, das die Kerker
zu einfach und überschaubar wären. Ausserdem seinen die Endgegner viel zu leicht.
Im gewissen Sinne muss ich dem Kollegen recht geben. Die Endgegner sind wirklich nicht besonders schwer. Ich bin bei ihnen nicht ein einziges mal "Game Over" gegangen und lediglich beim Riesenfisch, dem Drachen und dem letzten Endgegner musste ich auf einen Trank oder eine Fee zurückgreifen. Und auch dieKerker an sich können den Schwierigkeitsgrad von
Zelda III (a Link to the past) oder
Majoras Mask zum Beispiel nicht aufrechterhalten.
Aber ich sehe diesen Punkt gar nicht so negativ. Denn der Schwierigkeitsgrad und die Komplexität steigert sich kontinuierlich im Laufe des Spiels. Die Rätsel sind fair,
nicht
so schwer, das sie frustrieren und nicht
zu leicht, um Erfolgserlebnisse nicht würdigen zu wissen.
Und die Endgegner, so leicht sie auch sind, sind einfach genial. Jeder Endkampf hat mir riesen Spass gemacht. Der zweite Endgegner präsentiert sich auf wirklich beeindruckende Weise, der Drache überzeugt mit einer tollen Idee und der letzte Endkampf ist
der beste, den ich in meiner gesamten Videospiellaufbahn erlebt habe!
Ein dickes Plus für die "Dungeons and Drangons"
Sidequest
Action-Adventure und vor allem ein solches wie
the Legend of Zelda steht und fällt
mit diesem Wort. Wie gut ein Zelda ist, hängt nicht davon ab, wie gut der Storyverlauf sich entwickelt oder wie hart die Kämpfe sind. Es geht darum, wie sich die Ballance zwischen der Hauptaufgabe und den Nebenplots präsentiert. Denn Hyrole lebt von den Höhlen, den Flüssen zum Angeln, den Problemen der Dorf- und Stadtbewohnern usw. Meistens werden gelöste Aufgaben mit Herzteilen belohnt, manchmal bekommt man wichtige Gegenstände wie Geldbeutel, Köcher Bombentaschen oder Rubine. Und hier fällt das Urteil nicht ganz so rosig aus wie bei der ersten Sparte. Verglichen mit
Orcarina of Time,
Majoras Mask oder
a Link to the Past
wirken die Minigames bei
Twilight Princess ein wenig schwach. Gut gefallen mir die zahlreichen Höhlen. Weniger gut die Dörfer.
Ordon präsentiert sich ja noch ganz gut, aber ehrlich gesagt vermisse ich die Aufgaben, die zu einem Herzteil führen.
Kakariku kann man ganz vergessen. Schön waren die Zeiten, als Link die Mauer sprengte, um zweit streitende Brüder wieder versöhnte, ein Wettrenn im Garten veranstaltete oder alle Hühner in den Käfig zurückbrachte. Der Friedhof ist ganz schlecht ausgefallen. Die Sidequests bei
TP sind nicht schlecht, aber ich habe mich bei alten teilen viel wohler gefühlt. Bis zum Masterschwert hetzt man sowieso nur dem Hauptplot hinterher. Ist im Laufe der Zeit, eigentlich ziemnlich am Ende hat es sich gelohnt, Hyrole mal genauer kennenzulernen. Die Vorgänger waren wesentlich einladender. Die Preferenz ist nach wie vor der Super Ninendo Ableger
Zelda III
Story
Noch nie war eine Geschichte derartig komplex. Verglichen mit anderen Rollenspielen ist sie nach wie vor sehr einfach, doch Zelda hatte noch nie einen komlexen Plot. Doch trotz der verhältnismässig komplexen Geschichte
gefällt mir die Art, wie die Geschichte erzählt wird,
überhaupt nicht.
Es werden zuviele komische Vokabeln über den "Auserwählten", "der, der den grünen Anzug trägt" usw durch die Gegend geworfen und Midna nervt einfach nur noch. Ich hatte wirklich nicht das Gefühl, das ich viel zur Geschichte beitragen konnte als Spieler. Im Grunde war ich einfach nur eine seelenlose Marionette meines begleitenden Schatten Midna.
Nebenbei find ich es ein Unding, das sie ständig vorgibt wie ich ein Rätsel zu lösen habe. Es nimmt dem Spieler einfach die Erfahrung, selbst auf die Lösung zu kommen. Wenn ich zum Beispiel an die Tür im Goronenkerker denke, die aufgeschoben werden musste, damit ich schnell über die Platformen auf der anderen Seite hindurchgelangen konnte. Zugegebenermassen war das kein schwieriges Rätsel, aber warum zum Teufel muss sie dem Spieler verraten, wie das Problem gelöst wird, bevor der Spieler überhaupt anfängt zu grübeln?!
Da lob ich mir die alten Spiele, wo der der Spieler noch viel mehr gefordert wurde. Ich hoffe, das der Trend, eine ständige Begleiterin zu haben, bei Zelda endlich abbricht. Wozu gibt es den die Stadteinwohner. Damals gab es noch einen Grund,
sich mit ihnen zu unterhalten. Heute reden sie einfach belangloses Zeug, weil Midna ja alles vorplappert. Dies verhindert aber eine Identifikation mit dem Helden. Und der sollte schliesslich Drehpunkt der Story sein. Und die Bewohner miteinzubeziehen hat den positiven Effekt, Hyrole noch mehr zum Leben zu erwecken. Dies wurde von Iwata absolut verschenkt. Schade, denn die Story und vor allem das drumherum riss mich seid
Wind Waker nicht mehr richtig vom Hocker.
Musik
Orchestersound fehlt, der beliebte Zeldatheme kommt nur kurz bei Abspann und die neuen Stücke sind okay, doch die alten waren besser! Mehr gibt es nicht zu sagen.
Steuerung
Ich kann hier nur von der Wii sprechen, wie das ganze auf der Cube gelöst wurde, vermag ich (noch) nicht zu beurteilen. Ich muss zugeben, am Anfang fand ich es ein bisschen nervig, ständig mit der Bedienung rumzuhandieren. Oft bin ich mit dem Schwert gegen ein Felsen gekommen, nur weil ich die angerenzenden Büsche nach Herzen oder Rubinen ansuchen wollte. Doch im Laufe der Spielzeit hat sich die Steuerung als absolut unverzichtbar herausgestellt. Vorallem die späteren
okulten Künste kann ich mir so spassig gar nicht vorstellen ohne den Nunchuk. Gerade bei den schwierigen Gegnern hat man wirklich das Gefühl, ein Duell zu haben.
Riesen Pluspunkt für die Steuerung, was von Nintendo als Steuerungsexperte nicht anders zu erwarten war.
Präsentation
Ab
Orcarina of Time ist die Präsentation zu einem wichtigen Bestandteil der Zeldaserie geworden. Und seid eben jenen Titel konnte
OoT nicht vom Thron gestossen werden, was die Präsentation angeht. Auch wenn
TP (vor allem bei dunkel und stark gestellten Bildschirm) sehr schön anzuschauen ist, die weite Steppe von
OoT ist einfach nicht zu toppen. Wie oft war ich zufällig von wunderschönen Sonnuntergängen überrascht worden, als ich mit Epone vom Hyliasee nach Kakariku geritten bin. Derartige Schauspiele bieten sich auch bei
TP, aber auf dem N64 hat es einfach mehr reingehauen.
Viele Abschnitte sehen ja ganz gut aus, aber es fehlte oft das gewisse Etwas. Und die Schattenwelt ist ein Witz! Bei
Zelda III war es wichtiger Bestandteil des Spiels, hier ist es eine wirklich schlechtaussehende Last, die dem Spieler schon vorher vorwegnimmt, was er in der Lichtwelt zu erwarten hat. Die Präsentation des Spiels ist zwar gelungen, aber eher unterer Durchschnitt im Vergleich zu anderen Zelda Titeln.
Fazit
Sprachausgabe wäre diesmal wirklich sehr gut gekommen. Link hat stark an Seele verloren, die Nebenhandlungen sind nicht sehr berrauschend, die Schattenwelt ist ein Witz und Midna zerstört viel Dynamik im Spiel. Kämpfe sind hervorragend, die Endgegner die neue Preferenz aller Videospiele und die goldenen Käfer und die verlorenen Seelen retten die Sidequests.
Ich möchte TP nach Zelda III und Orcarina of Time einen guten dritten Platz einräumen, wobei ich das Spiel trotz seiner Komplexität neben Zelda I und II einordne.
Für das nächste Spiel erwarte ich wieder ein gutes Kakariku, bessere Nebenhandlungen (das Angeln kann beibehalten werden), keine ständige Begleiterin mehr und vor allem Sprachausgabe. Ich habe vorab in diesem Thread die Sprachausgabe nicht für unbedingt nötig gehalten. Dennoch räume ich ein, das ich falsch gelegen habe. Das Spiel hat nicht übertriben viele Figuren, die meisten Bewohner in Hyrole Stadt gehen einfach ihren Weg, was ich sehr gut finde. Es wäre wirklich möglich gewesen, hier eine Sprachausgabe zu machen. Aber ich denke, Zeit und Geld hat dies verhindert. Fans, die Nintendo hier in Schutz nehmen und ihnen sagen, das Zelda das nicht brauche, die sollten Bedenken, das Nintendo garantiert daran interessiert sind, das SPiel mit Sprachausgabe zu vershene. Doch es fehlt an Gedult, Fleiss und Geld. Die Gründe, sich gegen eine Sprachausgabe seitens Nintendo entschieden zu haben sind einfache und taktische Ausreden. Wir Fans sollten dem eher kritisch etwas entgegensetzten, denn nur so erreichen wir, was Nintendo ohnehin schon vorhat und was evolutionstechnisch bald auch sein wird - die Sprachausgabe für the Lgend of Zelda.
2+