Der Militärbücher-Thread

Jetzt bin ich mit diesem Buch fertig geworden:

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GUTS 'N GUNSHIPS: What it was Really Like to Fly Combat Helicopters in Vietnam von Mark Garrison

Garrison erzählt von seiner Tour of Duty als Helikopterpilot, der zuerst den leicht bewaffneten Bell UH1 fliegt und später die schwer bewaffnete aber völlig überladene Gunship Variante. Bevor er überhaupt nach Vietnam kommt, ist schon ein Drittel des Buches rum. Das macht aber überhaupt nichts. Er erzählt seine Geschichte in kleinen Episoden und einem angenehm flüssigen Stil. Im Text lässt er auch kein Fuck aus. Mich störts immer wenn man so einen Erlebnisbericht liesst und der Autor tut so als hätte er keine Schimpfwörter verwendet. Die Zeit in Vietnam beschreibt Garrison in vielen Facetten und versucht dabei immer objektiv zu bleiben, auch wenn ihm das natürlich nicht ganz gelingt. Für ihn ist wichtig das Leben amerikanischer Soldaten zu retten und Politik interessiert ihn nicht. Das glaubt man ihm auch, denn der Autor war zu der Zeit gerade einmal 20 Jahre alt. Am Ende erzählt er auch davon das er heute noch unter seinem Einsatz leidet und das er wegen gesundheitlicher Probleme, die er sich durch den Kontakt mit Agent Orange zugezogen hat, sogar aufhören musste zu arbeiten. Trotzdem ist er stolz seinem Land gedient zu haben.
Imho ein sehr lesenswertes Buch zum Thema. Neben Chickenhawk finde ich das dies das beste Buch eines Helikopterpiloten aus dem Vietnamkrieg ist.
 
@Janus Sturn

Also Viktor Suworow dreht ja wohl ganz am Rad. Obwohl auf dem Stall kommend,hat der wohl einen unbändigen Haß auf alles Sowjetische.
Ich bin jetzt auf Seite 168 des von Dir erwähnten Buches. Und bis jetzt hat er jeden sowjetischen General/Marschall in die Pfanne gehauen,bis auf einen einzigen.
Und ich denke das sagt alles.
Der einzige sowjetische General dem Suworow erstklassige Fähigkeiten bescheinigt,ja ihn gerade in den Himmel lobt ist :
Generalleutnant Andrei Andrejewitsch Wlassow.

Wlassow war einer der fähigsten Generale der Roten Armee,da gibt es keinen Zweifel. Aber warum er ausgerechnet ihn so lobt dürfte auf der Hand liegen.
Viktor Suworow bezeichnet sogar Marschall der Sowjet-Union Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski "mäßig begabt" und alles nur keinen Strategen.
 
Also Viktor Suworow dreht ja wohl ganz am Rad. Obwohl auf dem Stall kommend,hat der wohl einen unbändigen Haß auf alles Sowjetische.
Ich bin jetzt auf Seite 168 des von Dir erwähnten Buches. Und bis jetzt hat er jeden sowjetischen General/Marschall in die Pfanne gehauen,bis auf einen einzigen.

Klingt, als sollte ich mir das Machwerk auch mal antun, allein schon wegen des...Unterhaltungswerts.^^ Scherz beiseite, die Verherrlichung Wlassows ist in der Tat bezeichnend und sicherlich einer der Faktoren, warum Suworow in einschlägigen Kreisen gerne als "Quelle" angegeben wird. Die Beschreibung von Tuchatschewski als "mäßig begabt" und frei von strategischen Fähigkeiten ist aber auch der Hammer, nach allem, was ich weiß, kann man ihn mit Fug und Recht als "Vater" der Roten Armee bezeichnen. Was er organisatorisch, als Kommandant und als Pionier auf dem Gebieten des Fallschirmjägereinsatzes und der sogenannten "Tiefen Operation) geleistet hat, wird eigentlich universell gewürdigt.
 
(Entschuldigung für den Doppelpost, aber so bleibt die thematische Trennung erhalten).

Ich habe diese Woche zwei Bücher zur sowjetischen Intervention in Afghanistan nochmal durchgelesen, um mein Wissen im militärischen Bereich aufzufrischen. Für die Auswirkungen auf die sowjetische Gesellschaft habe ich "Zinkjungen" von Alexandra Alexijewitsch bereits früher verwendet, dazu werde ich später nochmal etwas schreiben.

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THE BEAR WENT OVER THE MOUNTAIN: Soviet Combat Tactics in Afghanistan, von Lester W. Grau

Der Autor, Lester W. Grau, ist ein im Ruhestand stehender Lieutenant Colonel der US Army, und Forschungsleiter für fremde Streitkräfte (mit dem Schwerpunkt auf die Sowjetunion und Russland) an dem damit betrauten Institut in Fort Leavenworth. Ebenfalls an dem Werk beteiligt war David M. Glantz, einer der führenden Experten für die sowjetischen Streitkräfte. Unter dem Eindruck der Aufarbeitung des Vietnam-Konflikts und dank der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (1996) zugänglichen Akten und Aufzeichnungen der Frunze-Militärakademie in der Sowjetunion schildern und kommentieren die Autoren das militärische Vorgehen der sowjetischen Streitkräfte. Sie verwenden dabei als Quelle ein 1991 von der Frunze-Militärakademie veröffentlichtes und zunächst nur für den Ausbildungszweck gedachtes Buch mit Fallbeispielen aus dem Afghanistan-Konflikt.

Der Ablauf sieht dabei so aus, dass zu einem bestimmten Themenbereich wie "Einkreisen und Vernichten von Guerillas" mehrere Fallbeispiele wie beispielsweise die Durchsuchung eines Dorfes zunächst ein Originalbericht und dann die Auswertung und Bewertung durch das Buch der Frunze-Militärakademie aufgeführt werden und abschließend Grau selbst zu Wort kommt. Zur besseren Veranschaulichung kommt dabei Kartenmaterial zum Einsatz.

In dem genannten Beispiel der Durchsuchung eines Dorfes schildert also zunächst ein sowjetische Oberstleutnant in seinem Bericht, wie seine mechanisierte Kompanie in der Nähe des Dorfes in einen Hinterhalt gerät und darauf reagiert. Anschließend folgt die Bewertung durch die Analysten an der Frunze-Militärakademie, die z. B. loben, dass rasch Luftnahunterstützung in Form von Kampfhubschraubern angefordert wurde, und kritisieren, dass die Aufklärung zuvor vernachlässigt wurde. Grau merkt dann noch zusätzlich an, dass es ebenfalls unterblieb, eine erhöhte Position zu sichern, und verweist darauf, dass dies des öfteren ein Problem war. Neben diesen spezifischen Beispielen wird auch etwas zur Doktrin und den Schwierigkeiten der sowjetischen Streitkräfte allgemein gesagt und ihre Hauptschwächen untersucht, beispielsweise die nicht für die klimatischen Bedingungen in Afghanistan geeignete Ausrüstung und eine völlig unzureichende medizinische Versorgung.

Das Buch konzentriert sich auf den militärischen Aspekt und ist in einem nüchternen, sachlichen Ton verfasst. Es ist mit ein wenig Einarbeitung auch für Laien lesbar, richtet sich aber prinzipiell eher an Leser, die zumindest rudimentäre Kenntnisse besitzen (unter anderen wird es in der Offiziersausbildung der US Army eingesetzt). Ein sehr nützliches Glossar mit gängigen Abkürzungen und Begriffen rundet das Werk ab.


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THE OTHER SIDE OF THE MOUNTAIN: Mujahideen Tactics in the Soviet-Afghan War, von Ali Ahmad Jalali und Lester W. Grau

Hierbei handelt es sich um das Begleitwerk zu dem obigen Buch und sozusagen den Perspektivwechsel, es beschreibt den sowjetisch-afghanischen Krieg aus Sicht der Mudschaheddin. Das Buch wurde in enger Zusammenarbeit von Lester W. Grau und Ali Ahmad Jalali (dem derzeitigen afghanischen Botschafter in Deutschland) erstellt. Jalali war Oberst in der afghanischen Armee und lehrte an deren Militärakademie, schloss sich dann aber zusammen mit vielen seiner Schüler dem Widerstand gegen die Sowjets an. Das Vorgehen in diesem Buch ist ähnlich, es beginnt mit einer allgemeinen Darstellung der Geschichte Afghanistans und geht zu dann nach Themenbereichen sortierten Fallbeispielen über. Diese Fallbeispiele stammen aus Interviews mit verschiedenen Mudschaheddin-Anführern, die jeweils bestimmte Aktionen schildern, Grau kommentiert und ergänzt diese dann. Stil und Ton gleichen dem zuvor genannten Buch und es werden einige sehr interessante Facetten wie beispielsweise die Tatsache, dass die meisten sowjetischen Hubschrauber nicht in der Luft, sondern durch Mörserbeschuss am Boden zerstört wurden, beleuchtet. Auch die Ausbildung und Organisation sowie die Konflikte und Unterschiede der Mudschaheddin werden nicht vernachlässigt. Grau spart wie zuvor auch nicht an sachlicher Kritik und weist deutlich auf Fehler hin, das erfolgt aber ausgewogen und gut begründet.

Zusammen ergeben beide Bücher eine umfangreiche und gründliche Darstellung der militärischen Ereignisse und der daraus gezogenen Lehren bei Kämpfen zwischen irregulären und regulären Streitkräften.
 
Ich würde gerne einmal das Buch von Marschall der Sowjet-Union Andrei Iwanowitsch Jerjemenko "In westlicher Richtung" lesen.
Aber leider gibt es das m.W.n. nur in russicher Sprache.
 
Ich bin jetzt mit diesem Buch hier durch :
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Ich muß sagen ich war nicht entäuscht,ich war entsetzt.
Sehr schöne Farbbilder dieser 27 Offiziere. Aber dermaßen schwere historische Fehler das ich das Buch am liebsten weggeworfen hätte.
 
Ich habe heute dieses Magazin bekommen:

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Vom selben Verlag habe ich schon zwei Hefte über Flugzeuge des ersten Weltkriegs und die waren ganz ordentlich. Da bin ich jetzt mal gespannt wie dieses Heft ist.
 
@Spaceball

Ich muß die warnen.Mit den exakten Rängen usw hat es Clausewitz nicht so.
Ich bin Besitzer aller Zeitungen und Spezials.
Ich sammle nur drei Militärzeitschriften. Millitär und Geschichte,Clausewitz und Schwerterträger.
Militär und Geschichte hat schon Probleme mit den Rängen. Aber Clausewitz ist teileweise katastrophal.
Auch neigt Clausewitz eher nach links.
 
@Spaceball

Ich muß die warnen.Mit den exakten Rängen usw hat es Clausewitz nicht so.
Ich bin Besitzer aller Zeitungen und Spezials.
Ich sammle nur drei Militärzeitschriften. Millitär und Geschichte,Clausewitz und Schwerterträger.
Militär und Geschichte hat schon Probleme mit den Rängen. Aber Clausewitz ist teileweise katastrophal.
Auch neigt Clausewitz eher nach links.

Danke für das Feedback. Militär & Geschichte und Clausewitz sind vom selben Verlag. Da werden die Autoren bei beiden Magazinen mitarbeiten.
 
Danke für das Feedback. Militär & Geschichte und Clausewitz sind vom selben Verlag. Da werden die Autoren bei beiden Magazinen mitarbeiten.

Ja, aber gerade bei Clausewitz schreiben einige Lehramtsoffiziere der Bundeswehr.
Und bei denen ist weniger Geschichte zu lesen als Ideologie. Vor allem bei einen ganz bestimmten Herrn.
 
Jetzt geht es bei der Zeitschrift "Schwerterträger" auch schon mit den wilden Beförderungen klos.
So haben sie in der aktuellen Aussage über Generalmajor Hermann von Oppeln-Bronikowski einfach mal Otto Wöhler zum Generaloberst "befördert".
Gott noch mal das D A R F in einer Fachzeitschrift N I C H T passieren.
 
Kann mir wer ein gutes Standardwerk zum 1. Weltkrieg empfehlen? Auf Deutsch, Französisch oder Englisch, und wenn möglich farbig illustriert.
 
@Spaceball
Weißt Du was noch übler bei Clausewitz ist ?
In letzter Zeit wird in jedem regulären Band ein Kriegsfilm behandelt.
Hallo ? ich faktische berichte über historische Militäroperationen,keinen Hollywoodmüll.
Wenn ich etwas über Filme lesen will kaufe ich mir eine Filmzeitschrift.
 
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Ich bin kein großer Fan von Romanen zum Thema aber bei Karl Marlantes Matterhorn habe ich jetzt doch zugeschlagen. Der Mann ist Vietnam Veteran und das Echo auf Matterhorn ist ziemlich positiv. Da bin ich jetzt gespannt ob er mit The Short-Timers und The Phantom Blooper mithalten kann, die Vorlage für Kubriks Full Metal Jacket waren.

@Spaceball
Weißt Du was noch übler bei Clausewitz ist ?
In letzter Zeit wird in jedem regulären Band ein Kriegsfilm behandelt.
Hallo ? ich faktische berichte über historische Militäroperationen,keinen Hollywoodmüll.
Wenn ich etwas über Filme lesen will kaufe ich mir eine Filmzeitschrift.

Den Bericht kannst du aber doch einfach überspringen, wenn du ihn nicht lesen willst.
Ich fände es jedenfalls interessant Hintergrundinfos über Filme zu lesen. Z.B. Fakten zu den Figuren oder zur Operation und natürlich die Fehler in dem jeweiligen Film.
 
Das tue ich ja. Aber da wäre dann für mich mehr Platz für echte militärische Berichte.

In der Hinsicht hast du natürlich recht. Ich bleibe aber dabei das ich Hintergrundinfos zu Filmen nicht abgeneigt bin und ich habe auch schon bei einigen Filmen recherchiert. Zumindestens was Waffen angeht, geht das über die Internet Movie Firearms Database auch recht einfach: http://www.imfdb.org/wiki/Main_Page
 
Kann mir wer ein gutes Standardwerk zum 1. Weltkrieg empfehlen? Auf Deutsch, Französisch oder Englisch, und wenn möglich farbig illustriert.

Als deutschsprachiges Standardwerk würde ich "'Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918" des renommierten Historikers Herfried Münkler empfehlen. Wenn du dich für Illustrationen interessierst, finde ich "Der Erste Weltkrieg im Bild: Deutschland und Österreich an den Fronten" von Guntram Schulze-Wegener recht gut.

Im englischsprachigen Bereich (wobei es das Buch auch auf Deutsch gibt) ist "Die Schlafwandler" von Christopher Clark lesenswert.
 
Das erstgenannte Buch sieht gut aus, wahrscheinlich kaufe ich mir das.

Dann bräuchte ich noch ein Standardwerk für den Zweiten Weltkrieg. Wie sieht es mit "La Seconde Guerre Mondiale" von Max Gallo und "The Second World War: An Illustrated History" aus?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann bräuchte ich noch ein Standardwerk für den Zweiten Weltkrieg. Wie sieht es mit "La Seconde Guerre Mondiale" von Max Gallo und "The Second World War: An Illustrated History" aus?

Das Buch von Gallo kenne ich, würde ich weiterempfehlen. Das zweite Buch sagt mir leider nichts. Soweit ich es richtig verstanden habe, geht es dir um eine Gesamtübersicht, richtig? Da würde ich "Der Zweite Weltkrieg" von Antony Beevor empfehlen. Im französischsprachigen Bereich ist Raymond Cartier noch interessant. Einen stärkeren Fokus auf das Dritte Reich legt Richard J. Evans.

Wenn du Literatur zu bestimmten Kriegsschauplätzen und Ereignissen suchst, kann ich gerne auch dazu was schreiben. :)
 
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