Vorweg, mit PT und OT meine ich die Epochen, ich differenziere so gut wie nie, zwischen Film und EU, für mich ist beides eins, genauer gesagt die Filme sind für mich nur ein Teil des Ganzen. Daher zeigt für mich die Epoche der PT sehr deutlich, dass die Jedi Kinder ihren Eltern schon als Säuglinge nehmen. Von den Filmen wird das nur umso mehr gestützt, durch Aussagen Yodas, dass die Kandidaten zu alt seien, eben Anakin und auch Luke. Man will keine selbstständigen Kandidaten, man will sie selbst formen.
.Anakin hat sich selbst dazu entschieden ein Jedi zu werden...vielleicht wusste er dessen Ausmaß nicht in vollem Umfang, aber er konnte sich ein Bild machen...
Anakin konnte sich ein Bild machen? Nicht umsonst gelten Kinder als unmündig und die Erziehungsberechtigt als Vormund
Kinder sind nicht in der Lage, erst recht nicht mit 8 Jahren, die Folgen ihres Handelns in diesem Ausmaß abzuschätzen, geschweige denn die Welt als solches mit all ihren Facetten zu verstehen. Und insbesondere gilt dies für einen Knilch, der am Allerwertesten der GFFA gelebt und nichts anderes als das kennenlernte. Woher soll der wohl wissen, was Jedi wirklich sind, wie ihre Erziehung aussieht und dergleichen mehr?
Er konnte davon rein gar nichts wählen, entscheiden und absehen. Er war 8 und obendrein aus dem Hinterwald. Aber eines konnte er bereits, fühlen, er hatte Angst um seine Mutter, um sich, seine Freunde und genau damit konnte der Orden nichts anfangen. Denn deren Erziehungssystem sah vor, Säuglinge aufzunehmen und von klein an, wie Erwachsene zu indoktrinieren und ihnen Gefühle abzuerziehen. Eben diese Jedi waren gar nicht in der Lage zu ermessen und zu verstehen, was nun in einem wirklich fühlenden Wesen vorgeht. Sie selbst hatten das nie gelernt, haben nie gelernt das zu leben. Daher konnte der Orden nichts mit Anakin anfangen. Obi Wan konnte seinen Schüler nie verstehen, weil er selbst nicht wusste was Empfindungen wirklich sind, was Liebe tatsächlich ist. Der Orden verbat ihm sowas. Anakin lernte das als Kind kennen und das wurde radikal abgeschnitten und er mit Leuten allein gelassen, die sowas nicht verstanden.
Yoda zeigt das sogar in der OT noch einmal. Er versteht nicht, was für Gefühle Luke zu seinem Vater hegt, für Yoda ist das eine Schwäche. Das Ordenssystem der PT sieht so etwas nicht vor und bringt es seinen Jedi nicht bei. Sie lernen keinen Umgang in diesem Bereich des Lebens.
Die Guten müssen nicht immer automatisch das richtigen tun(jeder macht Fehler), aber die Jedi stehen eindeutig für...zumindest gute oder edle Vorstellungen.
Dagegen sage ich auch nichts. Sie haben gute Vorsätze. Diese tragen sie aber vor sich her, wie ein Banner. Das ist aber inzwischen so groß, dass sie an dem nicht mehr vorbei auf die wirklichen Anforderungen der Realität blicken können. Sie sind in ihren eigenen Plattitüden gefangen. Ihr Methoden unangepasst und falsch. Sie wollen gutes tun, aber sie begehen Fehler und erreichen damit kaum noch gutes. Sie sind deswegen nicht die Bösen, aber eben auch nicht das absolut reine und wahre Gute. Sie sind selbstgefällig und arrogant geworden.
Verglichen mit den Sith haben sie mit Sicherheit noch gute Absichten, aber viel mehr eben auch nicht. Ihre Handlungen sind inzwischen nicht mehr zeitgemäß für die Anforderungen dessen, was die GFFA in der PT stellt. Das Schlechte und damit Verderbliche an ihnen ist, dass sie das nicht erkennen wollen und in ihrer Passivität verstarren, sich selbst beweihräuchern in den Glauben alles wird so bleiben. Um sie herum tobt Krieg, es gibt Ungerechtigkeit, wo man nur hinsieht. Stattdessen verstecken sie sich in ihrem Türmchen und schieben die AR selbst vor, um was dagegen zu tun. Dabei ist die AR gar nicht in der Lage dazu, sie wird von egoistischen Staaten und Bürokraten beherrscht. Das macht diesen Orden schlecht.
