Obawan
seit ihrem 9. Lebensjahr heimlich in Obi-Wan verli
So...mir wollte mal wieder was aus dem Kopf ^^
-würde mich über ein oder zwei feedbacks ganz dolle freuen
-ansonsten viel Spaß beim Lesen
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Personen: Obi-Wan Kenobi, Qui Gon Jinn
Zeit: während OWs Padawanzeit (genauer: 41 VSY)
Genre: Actionabenteuer
Kurzbeschreibung: Obi-Wan Kenobi und Qui Gon Jinn werden auf eine Mission geschickt, die ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen wird.
Aus Freund wird Feind
Prolog
Mit einem wütenden Summen erwachte die grüne Klinge zum Leben. Sofort schreckte er aus seinem leichten Dämmerschlaf hoch. Es dauerte keine Sekunde, bis er auf den Beinen war und doch war er zu langsam.
Das grüne Lichtschwert berührte seinen Hals und markierte so den tödlichen Treffer.
„Du musst dich konzentrieren, Padawan.“ Qui Gon deaktivierte sein Laserschwert und ließ sich wieder auf die Knie nieder. „Du bündelst die Macht, aber du lässt dich nicht hineinfallen. Ändere das.“ sagte er schlicht und ignorierte den bleiernen Mantel, den die Müdigkeit über sie beide legte und ihre Sinne trübte.
Sein Meister sprach leise, doch Obi-Wan hatte ihn verstanden- eher durch die Lektion mit dem Trainingsschwert als durch seine Worte. Vorsichtig berührte er seinen Hals. Die Haut glühte und brannte furchtbar von den vielen Treffern, die sein Meister im Verlauf der letzten Tage gelandet hatte.
Er hatte schon früher Trainingseinheiten absolviert, in denen es darum ging, auch unter Schlafentzug noch kämpfen zu können, doch Qui Gon hatte alldem die Krone aufgesetzt. Nicht nur, dass die beiden seit mehr als drei Tagen nicht geschlafen hatten- sie aßen und tranken auch nichts. Qui Gon hatte ihm gesagt, dass ihn das hier auf Situationen vorbereiten sollte, die im Laufe seines Lebens auf ihn zukommen könnten. Doch er bezweifelte stark, dass er jemals in solch eine Lage kommen würde.
Im Gegensatz zu Übungen solcher Art wie Meister Yoda sie mit den Jünglingen durchführte, durfte Obi-Wan sich nicht ablenken um dem Einschlafen zu entgehen. Er musste es allein durch seine Willenskraft und entsprechende Konzentration schaffen.
Wenn man in Bewegung war, konnte man praktisch gar nicht einschlafen. Es erforderte zwar mehr Konzentration, müde zu kämpfen, doch Obi-Wan hatte das Gefühl, einen Kampf im Vergleich hierzu jetzt mühelos überstehen zu können.
Meister und Padawan saßen mit geschlossenen Augen in der Mitte eines abgedunkelten Raumes. Langsame und sanfte Sphärenklänge erfüllten die Luft und lullten Obi-Wan immer wieder ein.
Seine einfache Aufgabe bestand darin, wachzubleiben. Unter diesen Umständen war das allerdings alles andere als einfach.
Qui Gon spürte jedes Mal, wenn Obi-Wans Konzentration auch nur einen winzigen Moment lang nachließ und er einnickte. Dann griff er ihn ohne Vorwarnung an und berührte ihn mit dem Trainingsschwert an Hals oder Brust, was einen tödlichen Treffer markierte und so automatisch den Kampf beendete. Die Macht warnte den jungen Padawan zwar immer, doch er schaffte es nie, rechtzeitig zu reagieren.
Diese Lernmethode war simpel und funktionierte, genauso wie Qui Gon es bevorzugte.
„Meister, wie lange werden wir das hier noch tun?“ Obi-Wans Hals fühlte sich langsam an wie ein rohes Stück Fleisch und er hatte Durst, von seinem knurrenden Magen ganz zu schweigen.
„Bis du es schaffst, meinen Angriff abzuwehren und einen Gegentreffer zu landen.“ war Qui Gons leise Antwort. Sein Padawan seufzte innerlich. Bevor das geschehen würde, war er wahrscheinlich alt genug für die Prüfungen. Er rief die Macht, um sich wachzuhalten. Dieses Mal stellte er sie sich nicht wie sonst als warmes goldenes Licht vor, sondern wie einen grauen heftigen Sturm. Ihm war langsam jedes Mittel recht um nicht einzuschlafen.
Er wusste, dass er einen Weg finden musste, seinen Meister zu überrumpeln. Dieser griff ihn nur an, wenn er einschlief. Doch Obi-Wan war aufgefallen, dass Qui Gon sofort reagierte, wenn seine Konzentration auch nur ein wenig an Intensität verlor. Wenn er also vortäuschte, einzuschlafen und sich auf dem schmalen Grat zwischen der Realität und seiner Traumwelt halten könnte, müsste er sich rechtzeitig verteidigen können.
Langsam, beinahe wie durch Zufall, ließ er die Macht davongleiten
-und spürte sofort Qui Gons Aktion. Blitzschnell griff er nach seinem Laserschwert, das neben ihm auf dem Boden gelegen hatte und fing den Hieb seines Meisters ab, bevor er ihm schaden konnte.
Schnell waren beide auf den Beinen. Obi-Wan gab sich Mühe, seine Atemfrequenz zu verringern und sich rasch zu beruhigen. Es war jetzt wichtig, nicht den Kopf zu verlieren, sondern ruhig und besonnen zu handeln. Wenn er seinen Meister überstürzt angriff, um den Kampf schnellstmöglich zu beenden, würde er nur das Gegenteil erreichen und ihre kleine Übung würde in die nächste Runde gehen.
Quälende Minuten vergingen, in denen sich die beiden nur mit gezogenen Lichtschwertern gegenüberstanden. Immer wieder hatte sein Meister ihn für seine Ungeduld kritisiert, jetzt wusste er auch, warum. Es kostete Obi-Wans gesamte Willenskraft, einfach abzuwarten und dabei trotzdem wachsam zu bleiben. Man konnte bei seinem Meister kaum abschätzen, welche Strategie er wählen würde. Stundenlanges Verharren war genauso wahrscheinlich wie ein schneller Überraschungsangriff.
Obi-Wan entschied sich schließlich für ein Täuschungsmanöver. Auch Qui Gon war müde und erschöpft, vielleicht funktionierte es ja. Er schlug einhändig nach den Beinen seines Gegners, nutzte den Schwung aus, drehte sich und griff dann beidhändig von oben an. Durch diese schnelle Attacke von mehreren Seiten hatte Obi-Wan es seinem Meister schwer gemacht, einen Rhythmus im Kampf zu finden, sodass er seine Schnelligkeit und seine Kraft nicht optimal einsetzen konnte.
Bald hatte er Qui Gon in eine Ecke getrieben, doch dieser gab sich nicht so einfach geschlagen. Sein Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung, nur vollste Konzentration.
Obi-Wan bemerkte, dass er müde wurde- viel zu schnell für seinen Geschmack. Der Mangel an Schlaf, Nahrung und Wasser wirkten sich merklich aus. Er rief die Macht zur Hilfe und ließ sich in sie hineinfallen. Plötzlich spürte er seine Müdigkeit kaum noch. Sie war zu einem unwichtigen Faktor geworden, der ihn kaum beeinflusste. Sein Hunger und sein Durst waren ebenfalls fast verschwunden, genauso wie das unangenehme Brennen an seinem Hals. Es gab nur noch ihn und die Macht. Seine Bewegungen wurden wieder schneller, seine Angriffe kamen kraftvoller und präziser. Dann konnte er auf einmal deutliche Schwingungen in der Macht wahrnehmen, spürte das Ereignis bevor es geschah. Etwas war vor der Tür, jemand würde hereinkommen, doch das war jetzt nicht von Relevanz, er musste nicht darauf achten.
'Ein Kampf findet im Kopf statt'
Erst jetzt erkannte Obi-Wan die Weisheit in den Worten seines Meisters. Kurz darauf öffnete sich die Tür. Das Geräusch lenkte Qui Gon nur für den Bruchteil einer Sekunde lang ab. Dadurch sah er den Hieb nicht, den Obi-Wan genau in diesem Augenblick gegen seine Brust richtete.
Erleichterung durchflutete den Padawan. Es war ein tödlicher Treffer gewesen, den er angedeutet hatte. Der Kampf war vorbei.
„Verloren du hast, Qui Gon.“ sagte eine heiter klingende Stimme. Erst jetzt bemerkte Obi-Wan, wer der Besucher war, dem er seinen Erfolg verdankte. Auf seinen Stock gestützt, kam Meister Yoda in den Raum geschritten. Obi-Wan deaktivierte sein Lichtschwert und hängte es wieder an seinen Gürtel. Anschließend verbeugte er sich respektvoll. Sein Meister tat es ihm nach.
„Stark in der Macht du geworden bist, junger Obi-Wan.“ sagte Yoda in beiläufigem Ton.
„Leider gelingt es mir noch nicht allzu häufig, die Macht so effizient zu nutzen.“ sagte Obi-Wan.
„Seine Selbstwahrnehmung ist durch Bescheidenheit getrübt. Er sieht seine eigenen Fortschritte oft nicht. Er tritt in letzter Zeit immer häufiger in Verbindung mit der lebendigen Macht. Ich bin zuversichtlich, dass er sie schon bald beherrschen wird.“ Mit diesen Worten legte sein Meister ihm eine Hand auf die Schulter. Diese freundschaftliche Berührung bedeutete Obi-Wan mehr als tausend Worte es gekonnt hätten.
„Was verschafft uns die Ehre eures Besuches?“ fragte Qui Gon, während sie zusammen hinaus gingen.
„Tagelang ihr ward in diesem Raum. Nachsehen ich wollte, ob eingeschlafen ihr seid.“ Meister Yoda ließ ein Glucksen hören, an das sich Obi-Wan noch aus seiner Zeit als sehr junger Padawan erinnern konnte.
„Ich habe eine Extremsituation mit meinem Padawan trainiert. Das nächste Mal werde ich euch vorher davon in Kenntnis setzen.“
Erfreut bemerkte Obi-Wan, dass sie den Weg zum Speisesaal einschlugen. Im Moment übertraf nur sein Durst seinen Hunger und die Müdigkeit noch.
„Einen Hang zu Extremsituationen schon immer du hattest.“ bemerkte der kleine Meister amüsiert. Sie waren stehen geblieben. Obi-Wan wollte nicht ungeduldig erscheinen, konnte sich aber sehnsüchtige Blicke in Richtung Speisesaal nicht verkneifen. „Du kannst etwas essen gehen, wenn du möchtest, Obi-Wan.“ sagte Qui Gon, ohne seinen Padawan dabei anzusehen.
„Ich kann auch noch warten, Meister.“ sagte er pflichtbewusst, doch Qui Gons Blick machte ihm klar, dass er einen Moment mit Yoda allein sprechen wollte. Deswegen verbeugte er sich kurz und entfernte sich dann so schnell es ging, ohne dabei zu rennen. Er fand den Speisesaal leer vor, seinem Gefühl nach musste es irgendwann spät in der Nacht sein. Die Essensausgabe war längst vorbei, doch er bediente sich an dem leichten Gebäck und dem fruchtigen Tee, der ständig für die Padawane im Tempel bereit stand. Er zwang sich dazu, langsam zu essen und zu trinken, denn er wusste, dass es ihm nicht bekommen würde, wenn er jetzt zu schnell zu viel zu sich nahm.
Vor dem Speisesaal unterhielten sich derweil Yoda und Qui Gon. „Euer Besuch hatte doch nicht nur den Grund, sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen, nicht wahr?“
„Eine Mission der Rat für euch hat.“ Qui Gon war erstaunt über diese Nachricht, aber auch froh. Sie waren schon längere Zeit im Tempel und langsam aber sicher wurde es seinem Padawan ohne seine Freunde langweilig. „Wieso wurden wir dafür nicht vor den Rat bestellt?“ wollte Qui Gon wissen. „Es ist nachts, Meister Qui Gon. Auch der Hohe Rat der Jedi schlafen einmal er muss.“ Er gab wieder dieses Glucksen von sich, wurde dann aber schnell wieder ernst.
„Die Lage ernst ist, bei Sonnenaufgang ihr aufbrechen müsst.“ Qui Gon warf einen Blick auf das große Chronometer in der Halle und war im nächsten Moment alles andere als erbaut. „Das ist in weniger als 3 Stunden Meister. Mein Padawan und ich brauchen nach unserer letzten Übung ein wenig Ruhe.“
„Auf der Reise ausruhen ihr euch könnt. Das einzige Jediteam, das verfügbar ist, ihr seid. Nicht länger warten die Situation auf Pavlin 4 kann.“
-würde mich über ein oder zwei feedbacks ganz dolle freuen

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Personen: Obi-Wan Kenobi, Qui Gon Jinn
Zeit: während OWs Padawanzeit (genauer: 41 VSY)
Genre: Actionabenteuer
Kurzbeschreibung: Obi-Wan Kenobi und Qui Gon Jinn werden auf eine Mission geschickt, die ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen wird.
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Aus Freund wird Feind
Prolog
Mit einem wütenden Summen erwachte die grüne Klinge zum Leben. Sofort schreckte er aus seinem leichten Dämmerschlaf hoch. Es dauerte keine Sekunde, bis er auf den Beinen war und doch war er zu langsam.
Das grüne Lichtschwert berührte seinen Hals und markierte so den tödlichen Treffer.
„Du musst dich konzentrieren, Padawan.“ Qui Gon deaktivierte sein Laserschwert und ließ sich wieder auf die Knie nieder. „Du bündelst die Macht, aber du lässt dich nicht hineinfallen. Ändere das.“ sagte er schlicht und ignorierte den bleiernen Mantel, den die Müdigkeit über sie beide legte und ihre Sinne trübte.
Sein Meister sprach leise, doch Obi-Wan hatte ihn verstanden- eher durch die Lektion mit dem Trainingsschwert als durch seine Worte. Vorsichtig berührte er seinen Hals. Die Haut glühte und brannte furchtbar von den vielen Treffern, die sein Meister im Verlauf der letzten Tage gelandet hatte.
Er hatte schon früher Trainingseinheiten absolviert, in denen es darum ging, auch unter Schlafentzug noch kämpfen zu können, doch Qui Gon hatte alldem die Krone aufgesetzt. Nicht nur, dass die beiden seit mehr als drei Tagen nicht geschlafen hatten- sie aßen und tranken auch nichts. Qui Gon hatte ihm gesagt, dass ihn das hier auf Situationen vorbereiten sollte, die im Laufe seines Lebens auf ihn zukommen könnten. Doch er bezweifelte stark, dass er jemals in solch eine Lage kommen würde.
Im Gegensatz zu Übungen solcher Art wie Meister Yoda sie mit den Jünglingen durchführte, durfte Obi-Wan sich nicht ablenken um dem Einschlafen zu entgehen. Er musste es allein durch seine Willenskraft und entsprechende Konzentration schaffen.
Wenn man in Bewegung war, konnte man praktisch gar nicht einschlafen. Es erforderte zwar mehr Konzentration, müde zu kämpfen, doch Obi-Wan hatte das Gefühl, einen Kampf im Vergleich hierzu jetzt mühelos überstehen zu können.
Meister und Padawan saßen mit geschlossenen Augen in der Mitte eines abgedunkelten Raumes. Langsame und sanfte Sphärenklänge erfüllten die Luft und lullten Obi-Wan immer wieder ein.
Seine einfache Aufgabe bestand darin, wachzubleiben. Unter diesen Umständen war das allerdings alles andere als einfach.
Qui Gon spürte jedes Mal, wenn Obi-Wans Konzentration auch nur einen winzigen Moment lang nachließ und er einnickte. Dann griff er ihn ohne Vorwarnung an und berührte ihn mit dem Trainingsschwert an Hals oder Brust, was einen tödlichen Treffer markierte und so automatisch den Kampf beendete. Die Macht warnte den jungen Padawan zwar immer, doch er schaffte es nie, rechtzeitig zu reagieren.
Diese Lernmethode war simpel und funktionierte, genauso wie Qui Gon es bevorzugte.
„Meister, wie lange werden wir das hier noch tun?“ Obi-Wans Hals fühlte sich langsam an wie ein rohes Stück Fleisch und er hatte Durst, von seinem knurrenden Magen ganz zu schweigen.
„Bis du es schaffst, meinen Angriff abzuwehren und einen Gegentreffer zu landen.“ war Qui Gons leise Antwort. Sein Padawan seufzte innerlich. Bevor das geschehen würde, war er wahrscheinlich alt genug für die Prüfungen. Er rief die Macht, um sich wachzuhalten. Dieses Mal stellte er sie sich nicht wie sonst als warmes goldenes Licht vor, sondern wie einen grauen heftigen Sturm. Ihm war langsam jedes Mittel recht um nicht einzuschlafen.
Er wusste, dass er einen Weg finden musste, seinen Meister zu überrumpeln. Dieser griff ihn nur an, wenn er einschlief. Doch Obi-Wan war aufgefallen, dass Qui Gon sofort reagierte, wenn seine Konzentration auch nur ein wenig an Intensität verlor. Wenn er also vortäuschte, einzuschlafen und sich auf dem schmalen Grat zwischen der Realität und seiner Traumwelt halten könnte, müsste er sich rechtzeitig verteidigen können.
Langsam, beinahe wie durch Zufall, ließ er die Macht davongleiten
-und spürte sofort Qui Gons Aktion. Blitzschnell griff er nach seinem Laserschwert, das neben ihm auf dem Boden gelegen hatte und fing den Hieb seines Meisters ab, bevor er ihm schaden konnte.
Schnell waren beide auf den Beinen. Obi-Wan gab sich Mühe, seine Atemfrequenz zu verringern und sich rasch zu beruhigen. Es war jetzt wichtig, nicht den Kopf zu verlieren, sondern ruhig und besonnen zu handeln. Wenn er seinen Meister überstürzt angriff, um den Kampf schnellstmöglich zu beenden, würde er nur das Gegenteil erreichen und ihre kleine Übung würde in die nächste Runde gehen.
Quälende Minuten vergingen, in denen sich die beiden nur mit gezogenen Lichtschwertern gegenüberstanden. Immer wieder hatte sein Meister ihn für seine Ungeduld kritisiert, jetzt wusste er auch, warum. Es kostete Obi-Wans gesamte Willenskraft, einfach abzuwarten und dabei trotzdem wachsam zu bleiben. Man konnte bei seinem Meister kaum abschätzen, welche Strategie er wählen würde. Stundenlanges Verharren war genauso wahrscheinlich wie ein schneller Überraschungsangriff.
Obi-Wan entschied sich schließlich für ein Täuschungsmanöver. Auch Qui Gon war müde und erschöpft, vielleicht funktionierte es ja. Er schlug einhändig nach den Beinen seines Gegners, nutzte den Schwung aus, drehte sich und griff dann beidhändig von oben an. Durch diese schnelle Attacke von mehreren Seiten hatte Obi-Wan es seinem Meister schwer gemacht, einen Rhythmus im Kampf zu finden, sodass er seine Schnelligkeit und seine Kraft nicht optimal einsetzen konnte.
Bald hatte er Qui Gon in eine Ecke getrieben, doch dieser gab sich nicht so einfach geschlagen. Sein Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung, nur vollste Konzentration.
Obi-Wan bemerkte, dass er müde wurde- viel zu schnell für seinen Geschmack. Der Mangel an Schlaf, Nahrung und Wasser wirkten sich merklich aus. Er rief die Macht zur Hilfe und ließ sich in sie hineinfallen. Plötzlich spürte er seine Müdigkeit kaum noch. Sie war zu einem unwichtigen Faktor geworden, der ihn kaum beeinflusste. Sein Hunger und sein Durst waren ebenfalls fast verschwunden, genauso wie das unangenehme Brennen an seinem Hals. Es gab nur noch ihn und die Macht. Seine Bewegungen wurden wieder schneller, seine Angriffe kamen kraftvoller und präziser. Dann konnte er auf einmal deutliche Schwingungen in der Macht wahrnehmen, spürte das Ereignis bevor es geschah. Etwas war vor der Tür, jemand würde hereinkommen, doch das war jetzt nicht von Relevanz, er musste nicht darauf achten.
'Ein Kampf findet im Kopf statt'
Erst jetzt erkannte Obi-Wan die Weisheit in den Worten seines Meisters. Kurz darauf öffnete sich die Tür. Das Geräusch lenkte Qui Gon nur für den Bruchteil einer Sekunde lang ab. Dadurch sah er den Hieb nicht, den Obi-Wan genau in diesem Augenblick gegen seine Brust richtete.
Erleichterung durchflutete den Padawan. Es war ein tödlicher Treffer gewesen, den er angedeutet hatte. Der Kampf war vorbei.
„Verloren du hast, Qui Gon.“ sagte eine heiter klingende Stimme. Erst jetzt bemerkte Obi-Wan, wer der Besucher war, dem er seinen Erfolg verdankte. Auf seinen Stock gestützt, kam Meister Yoda in den Raum geschritten. Obi-Wan deaktivierte sein Lichtschwert und hängte es wieder an seinen Gürtel. Anschließend verbeugte er sich respektvoll. Sein Meister tat es ihm nach.
„Stark in der Macht du geworden bist, junger Obi-Wan.“ sagte Yoda in beiläufigem Ton.
„Leider gelingt es mir noch nicht allzu häufig, die Macht so effizient zu nutzen.“ sagte Obi-Wan.
„Seine Selbstwahrnehmung ist durch Bescheidenheit getrübt. Er sieht seine eigenen Fortschritte oft nicht. Er tritt in letzter Zeit immer häufiger in Verbindung mit der lebendigen Macht. Ich bin zuversichtlich, dass er sie schon bald beherrschen wird.“ Mit diesen Worten legte sein Meister ihm eine Hand auf die Schulter. Diese freundschaftliche Berührung bedeutete Obi-Wan mehr als tausend Worte es gekonnt hätten.
„Was verschafft uns die Ehre eures Besuches?“ fragte Qui Gon, während sie zusammen hinaus gingen.
„Tagelang ihr ward in diesem Raum. Nachsehen ich wollte, ob eingeschlafen ihr seid.“ Meister Yoda ließ ein Glucksen hören, an das sich Obi-Wan noch aus seiner Zeit als sehr junger Padawan erinnern konnte.
„Ich habe eine Extremsituation mit meinem Padawan trainiert. Das nächste Mal werde ich euch vorher davon in Kenntnis setzen.“
Erfreut bemerkte Obi-Wan, dass sie den Weg zum Speisesaal einschlugen. Im Moment übertraf nur sein Durst seinen Hunger und die Müdigkeit noch.
„Einen Hang zu Extremsituationen schon immer du hattest.“ bemerkte der kleine Meister amüsiert. Sie waren stehen geblieben. Obi-Wan wollte nicht ungeduldig erscheinen, konnte sich aber sehnsüchtige Blicke in Richtung Speisesaal nicht verkneifen. „Du kannst etwas essen gehen, wenn du möchtest, Obi-Wan.“ sagte Qui Gon, ohne seinen Padawan dabei anzusehen.
„Ich kann auch noch warten, Meister.“ sagte er pflichtbewusst, doch Qui Gons Blick machte ihm klar, dass er einen Moment mit Yoda allein sprechen wollte. Deswegen verbeugte er sich kurz und entfernte sich dann so schnell es ging, ohne dabei zu rennen. Er fand den Speisesaal leer vor, seinem Gefühl nach musste es irgendwann spät in der Nacht sein. Die Essensausgabe war längst vorbei, doch er bediente sich an dem leichten Gebäck und dem fruchtigen Tee, der ständig für die Padawane im Tempel bereit stand. Er zwang sich dazu, langsam zu essen und zu trinken, denn er wusste, dass es ihm nicht bekommen würde, wenn er jetzt zu schnell zu viel zu sich nahm.
Vor dem Speisesaal unterhielten sich derweil Yoda und Qui Gon. „Euer Besuch hatte doch nicht nur den Grund, sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen, nicht wahr?“
„Eine Mission der Rat für euch hat.“ Qui Gon war erstaunt über diese Nachricht, aber auch froh. Sie waren schon längere Zeit im Tempel und langsam aber sicher wurde es seinem Padawan ohne seine Freunde langweilig. „Wieso wurden wir dafür nicht vor den Rat bestellt?“ wollte Qui Gon wissen. „Es ist nachts, Meister Qui Gon. Auch der Hohe Rat der Jedi schlafen einmal er muss.“ Er gab wieder dieses Glucksen von sich, wurde dann aber schnell wieder ernst.
„Die Lage ernst ist, bei Sonnenaufgang ihr aufbrechen müsst.“ Qui Gon warf einen Blick auf das große Chronometer in der Halle und war im nächsten Moment alles andere als erbaut. „Das ist in weniger als 3 Stunden Meister. Mein Padawan und ich brauchen nach unserer letzten Übung ein wenig Ruhe.“
„Auf der Reise ausruhen ihr euch könnt. Das einzige Jediteam, das verfügbar ist, ihr seid. Nicht länger warten die Situation auf Pavlin 4 kann.“
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