Fresia (Fre'ji-System)

[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – Weltraum nahe Fresia – ASD Allegiance – Kommandodeck – Konferenzraum]
Admiral Raymus Tarkin, der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte, Captain Scytale Mentel



Tarkin wandte sich langsam vom Fenster ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sein Blick war hart, die Falten um die Augen von Jahren in Diensten des Imperiums gezeichnet, doch er hatte kein bisschen an Schärfe verloren. Imperatoren kamen und gingen und er hatte sie alle überlebt und ihre Kriege geführt. Er musterte Mentel, der stramm salutierte, für einen langen Moment schweigend – als würde er den Offizier bis auf den Grund durchleuchten und überprüfen.

"Captain Mentel...“

Begann er schließlich, die Stimme ruhig, aber unmissverständlich.

"...der Tod des Imperators hat uns eine Situation beschert, die keinen Raum für Fehler lässt. Das Imperium wird auf eine Loyalitätsprobe gestellt. Denn manche haben diesen Augenblick der Schwäche genutzt, um gegen die Neue Ordnung zu intrigieren.“

Er trat einen Schritt auf den Tisch zu, aktivierte ein kleines Holo. Die Projektion zeigte den Planeten Empress Teta, überzogen von Markierungen und taktischen Symbolen.

"Ihre Mission ist klar und eindeutig: Sie werden nach Empress Teta entsandt. Dort scharrt sich eine Verschwörung gegen die Imperatorin zusammen. Offiziell sollen Sie deren Planungen zerschlagen, bevor sie sich formieren. In Wahrheit…“

Sein Blick wurde noch schärfer.

"…werden Sie mit orbitalem Feuer kurzen Prozess machen. Die Zielkoordinaten werden Ihnen verschlüsselt übermittelt. Keine Überlebenden. Keine Verhandlungen. Sie werden ein Zeichen setzen und diese Verräter vollständig ausräuchern.“

Tarkin deaktivierte das Holo und verschränkte erneut die Arme.

"Spezialeinheiten werden ebenfalls vor Ort sein, um das Gelände zu sichern. Außerdem hat die Imperatorin selbst Unterstützung durch Abgesandte des Sith-Ordens zugesagt. Sie werden nicht allein handeln – aber Sie tragen eine führende Rolle. Einiges an Verantwortung liegt bei Ihnen.“

Er ließ den Satz bewusst in der Luft hängen, ehe er sich wieder zum Fenster drehte.

"Weitere Details erhalten Sie auf gesondertem, gesichertem Kanal. Sie haben zwei Stunden. Ihr Schiff wird bereitstehen. Das Imperium braucht Männer, die handeln, nicht zaudern.“

Der Captain war jung. Und durch den neuesten Sieg bei Tizon, verbunden mit seinen Siegen im Koornacht-Cluster und den öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten, stand ihm eine blühende Zukunft bevor. Auszeichnungen würden folgen, eine Beförderung ebenfalls. Doch davor musste er sich dieser einen Sache widmen. Beweisen, dass er das Zeug dazu hatte, sich auch die Hände schmutzig zu machen. Ein kurzes Schweigen, dann folgte das abschließende Urteil:

"Entlassen, Captain. Und enttäuschen Sie ihre Imperatorin nicht.“


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Admiral Raymus Tarkin, der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte, Captain Scytale Mentel
 
Fresia - Imperialer Komplex - Serana


Sein Kuss brannte noch auf ihren Lippen, als sie den Weg durch die Gänge des Komplexes nahm. Es war kein kalkulierter Schachzug, kein Spiel aus Macht und Kontrolle – sondern echt, roh und unaufhaltsam. Serana hatte nie geglaubt, dass jemand es wagen würde, die Rüstung zu durchdringen, die sie sich über Jahre hinweg angelegt hatte. Doch er hatte es getan. Scytale Mentel.

Die Offizierin spürte etwas, das sie seit ihrer Jugend nicht mehr gefühlt hatte: ein Ziehen in der Brust, ein Verlangen, das stärker war als jede Beförderung, jeder Triumph. Sie wollte ihn wiedersehen. Nicht irgendwann. Bald. Und zwar so bald wie möglich.

Ihre Schritte hallten im imperialen Komplex, begleitet vom Stimmengewirr und dem Dröhnen von Transporten. Überall Hektik, Soldaten und Offiziere, die nach der Verkündung des Todes des Imperators wie aufgescheuchte Vögel Befehle weitergaben. Doch all das war fern, unwirklich. Ihre Gedanken kreisten nur um ihn. Um seinen Blick, seine Stimme, die Wärme seiner Umarmung.

Sie wusste: Er würde fortgeschickt werden. Befehle von oben – das hatte sie sofort erkannt. Vielleicht würde er in einer Schlacht ruhmlos untergehen. Vielleicht - und das war um einiges wahrscheinlicher, wenn man ihn kannte - würde er zurückkehren; größer, stärker und unaufhaltbar. Doch Serana wusste jetzt schon, dass sie ihn zurückhaben wollte. Dass sie bereit war, zu warten.

Für einen Moment, nur für sich, lächelte sie. Es war ein seltenes Lächeln, frei von Berechnung. Ein warmes, sehnsüchtiges Lächeln, das nur seinen Namen kannte.


Bis bald, Scytale.


Fresia - Imperialer Komplex - Serana

Im nächsten Post (morgen oder Sonntag) kommt dann die Rückkehr auf ihr Schiff und die Ansprache :)
 
[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia - an Bord der ASD Allegiance - Kommandodeck - Konferenzraum ] Scytale Mentel, Admiral Raymus Tarkin

Der Admiral im gehobenen Alter musterte Scytale eindringlich. Der kritische Blick seines Vorgesetzten, einem langjährigen und verdienten Veteranen, ließ ihn jedoch nicht bangen. Scytales Uniform war sauber, glatt und makellos. Sein Gesicht glattrasiert. Der wesentlich jüngere Kommandeur der Insistence hatte sich nichts vorzuwerfen.

Nachdem Tarkin an den Tisch trat, lockerte sich die Haltung des Bastioners ein wenig. Die rechte Hand zum Gruß erhoben fiel jetzt entspannt zu seiner Seite.

Der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte begann zu sprechen. Seine Stimme scharf wie ein Schwert, seine Worte direkt und ohne Euphemismen. Intrigen? Gegen die Neue Ordnung? Natürlich! Trotz des scheinbar friedlichen Wechsels der Macht gab es jene, die darin einen Moment der Schwäche sahen. Für diese irrlichternden Verräter eine Chance sich zu erheben und ihr Glück zu versuchen.

Der Admiral aktivierte ein Hologramm in der Tischmitte. Empress Teta, das Tor zum Tiefenkern, Festungswelt und Sitz der Sektorverwaltung. Aus diversen taktischen Karten- und Statusberichten kannte er diese Welt vom Namen und ihre Stellung, hatte sie aber noch nie besucht. Aufmerksam folgte Scytale weiter den Ausführungen Tarkins. Eine Verschwörung zum Umsturz. Tarkin nannte keine Namen, sodass Scytale sich fragte, von wem dieser Aufstand ausging. Versuchte der lokale Moff einen coup d'état?

Der Admiral hielt kurz in seinem Briefing inne. Die Augen verengten sich, der Blick nun so unangenehm, dass sich instinktiv Scytales Nackenhaare aufstellten. Die Worte die folgten, überraschten ihn dann doch. Er, der Rassist, der vor wenigen Stunden noch in Ruhe über einen Genozid sprach, wirkte kurz irritiert. Die Yevethaner waren Xenos, Fremde - ein Problem am Rande der Galaxis. Empress Teta hingegen eine durch und durch imperiale Welt im Tiefenkern. Ein orbitales, gezieltes Feuer - wenn auch gerechtfertigt - eine gewagte Aktion der neuen Imperatorin.

Bei der Erwähnung von Unterstützung durch Vertreter des omniösen Sith-Ordens schluckte Scytale sichtlich. Die Heimlichtuerei, der Auftritt von Sith und ein solcher Befehl nur Stunden nach der Inthronisierung? Die neue Herrscherin agierte schnell, effizient, gezielt. Hier, in diesem Moment schmeckte er einen Hauch wahrer Macht. Wie sich das Militär unter Vendars Willen beugte, ja hinnahm eine imperiale Festungswelt vom Orbit aus zu beschießen. Die Eliten schienen den Wechsel friedvoll akzeptiert zu haben. Zu groß die Furcht vor einem erneuten Bürgerkrieg? Doch trotz des wachsenden Gefühls von Respekt und einer Prise Ehrfurcht gegenüber der Imperatrix, stellte sich dem Bastioner die Frage, ob dieser Einsatz nicht sehr schnell vonstatten ging. War diese Mission vielleicht dazu gedacht, etwas zu verheimlichen, dass der neuen Machthaberin unangenehm war?

"Das Imperium braucht Männer, die handeln, nicht zaudern." Die Worte des Admirals rissen ihn aus seinen Überlegungen. In der Bemerkung des Älteren steckte mehr, als erst ersichtlich. Dieser Marschbefehl bot sich ihm als Chance, um etwas zu tun, dass ihm womöglich die Gunst der Imperatorin einbrachte - dass Töten von Verrätern war dazu noch ein positiver Nebeneffekt. Eine Gelegenheit, die Mentel nur nutzen konnte.

Mit einem erneuten Salut, dabei wieder Haltung annehmend und einem respektvollen "Jawohl, Admiral" drehte Scytale auf dem Absatz um und verließ den Besprechungsraum.

Mit festem Schritt trat er in den Flur. Der Adjutant senkte sein Datapad. "Ah, Captain. Die beiden Männer hier werden Sie zum Shuttle eskortieren. Wir waren so frei und haben eines der Insistence angefordert. Viel Erfolg." Mit einem knappen wissenden Lächeln trat er an Scytale vorbei in den Besprechungsraum.

Die beiden Flottensoldaten führten ihn wieder zum Haupthangar zurück, wo das besagte Shuttle bereits abflugbereit auf ihn, den einzigen Passagier, wartete.

Scytale nahm auf dem Passagiersitz Platz. Mit einem Zischen der Hydraulik schloss sich die Rampe hinter ihm und das TIE-Shuttle hob ab und verließ die bläulich schimmernden Schilde der Allegiance. Routiniert nahmen die Piloten Kurs auf den Procursatorklasse-Sternenzerstörer, der ganz im eleganten Terrordesign ein vertrauter Anblick für den imperialen Captain war.

Was ein Tag, dachte er sich und erlaubte sich den Luxus seinen Körper kurz zurückzulehnen. Bilder der letzten Stunden schossen ihm durch den Kopf. Gedanken kreisten um die Auswirkungen des Machtwechsels, der Mord am Imperator, das Gespräch mit den beiden anderen Offizieren. Immer wieder blieb er jedoch hängen. Bei Ihr. Ihr verstecktes Lächeln. Ihre geschwungenen Lippen, ihre blauen Augen, die sie erst unter einer Sonnenbrille zu verbergen versuchte, ihr Theorem, ihre Gedanken zu Rancorklauen. Wie sie ihn gewähren ließ, als er mit dem Kuss ihre Rüstung niederbrannte. Ihre Präsenz und sein Wunsch sie wiederzusehen.


[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia -Anflug auf die PSD Insistence - an Bord des TIE-Shuttles] Scytale Mentel, Piloten (NPC)
 
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[Fresia – Orbit – TIE-Shuttle]
Captain Serana Krytal



Das Shuttle vibrierte sanft, als es die obere Atmosphäre Fresias durchbrach. Serana saß stramm in der Sitzreihe, die makellos sitzende Uniform wieder ihr Schild, der die Frau hinter der Offizierin verbarg. Die paar Stunden außerhalb hatten sie verändert – sie wusste es. Der Kuss, der Blick Scytales, der ihr mehr bedeutete, als sie jemals zugegeben hätte. Doch im Hier und Jetzt gab es keinen Raum mehr für eine Sehnsucht, die mehr war, als nur ein leises Echo in ihrem Innersten.

Ihre Gedanken kreisten wieder um die Eingreifgruppe Vanguard. Einst als schnelle Speerspitze an der rechten Flanke des Verbandes Imperial Brigant gedacht, war sie nun kaum mehr als ein Restverband. Zwei Schiffe, die Vanguard und die Blessed Cirilla. Der Rest – verloren und die aktuelle Aufstellung würde neu zugeteilt werden. Und mit der Reorganisation war klar: Dieser Verband hatte keine Zukunft. Er würde geschluckt werden, aufgehen in der Neunten Gefechtsflotte. Aktuelle Protokolle, die sie während des Flugs noch studierte, bestätigten dies - mit einem gewissen Spielraum.

Ein Ruck durchlief die Maschine, als sie im Hangar landete. Kaum war die Rampe ausgefahren, hatte Serana die Haltung gewechselt: aufrechter Gang, stechender Blick. Jeder Schritt ein Befehl. Keine Unsicherheit durfte sichtbar sein.


Sie begab sich direkt auf die Brücke. Offiziere und Crew standen bei ihrem Eintreten stramm. Mit einem knappen Nicken ließ sie sich die Kommandoreling freigeben.


"Holo-Kanal öffnen. Frequenz der Eingreifgruppe.“

Die Offizierin trat an den Kommandotisch. Der surrte, ehe ihr Bild übertragen wurde – auf die Brücke der Blessed Cirilla bis hin zu den unteren Decks der Vanguard. Serana trat einen Schritt nach vorne, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ihr Blick war klar und ihre Stimme ruhig, aber hart.



"Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten der Eingreifgruppe Vanguard – ich spreche zu Ihnen heute nicht nur in einer Stunde des Wandels, sondern in einer Stunde der Prüfung. Unser Imperator, Darth Allegious, wurde feige ermordet – nicht im offenen Kampf, sondern durch Verrat, durch die Hand unserer Feinde.

Doch das Imperium steht. Und mit der Krönung von
Imperatorin Lucienne Vendar hat unsere Ordnung ein neues Gesicht, eine neue Stimme, eine neue eiserne Hand erhalten. Dies ist keine Zeit für Zweifel, keine Zeit für Schwäche. Dies ist die Zeit, in der wir zeigen müssen, dass unsere Loyalität und Stärke unzerstörbar sind:


Das imperiale Militär ist eine geschlossene, unerschütterliche Kraft. Wir sind geschärft worden zu einer tödlichen Maschine aus beweglichen Teilen – und wer einen funktionierenden Verstand besitzt, sollte uns aus dem Weg gehen. Unsere Feinde aber sind offensichtlich ebenso töricht, wie sie dreist sind.

Vielleicht beobachten sie uns in diesem Augenblick. Vielleicht hoffen sie, dass der Mord an Imperator Allegious unser Rückgrat gebrochen hat. Dass sie uns teilen können mit ihren reißerischen Lügen über unser Imperium.

Sie irren sich!

Das Imperium ist kein Debattierzirkel, keine Bühne für Geschwätz. Uns ist gleichgültig, aus welchem Teil des Reichs Sie stammen, welchen Akzent Sie sprechen, welchen Namen Sie tragen. Wir sehen nur eines: Ihre Loyalität. Ihre Disziplin. Ihre Bereitschaft zu kämpfen und zu siegen.

Wir sind nicht hier, um uns einzuschüchtern lassen.
Wir sind nicht hier, um zurückzuweichen.

Wir haben den Krieg gesehen. Wir wissen, was er bedeutet. Wir wünschen ihn uns nicht – aber wenn unsere Feinde ihn suchen, dann werden wir ihn ihnen geben.

Und ich verspreche Ihnen: Wenn sie den Krieg mit dem Galaktischen Imperium wagen – nach diesem Verrat, nach dem Mord an unserem Herrscher – dann erwartet sie nur eines: totale und endgültige Vernichtung.


Lang lebe die Imperatorin!"
[Fresia – Orbit – VSD-II Vanguard - Brücke ]
Captain Serana Krytal
 
[ Fresia - Orbit - Svelte Klasse Shuttle ]
Darth Angelus


Der Flug nach Fresia war ruhig verlaufen, beinahe zu ruhig. Darth Angelus hatte die Stunden in dem Svelte-Klasse Shuttle, das ihm der Zirkel zur Verfügung gestellt hatte, nicht vergeudet. Zwischen aufgerufenen Dokumenten, Einsatzberichten und Kartenprojektionen lag stets das Glas in seiner Hand – gefüllt mit erlesenem rubinrotem Wein. Früher hätte er während einer Reise gelegentlich diszipliniert meditiert - auch wenn in sich gekehrte Ruhe nie zu seinen großen Stärken und Vorlieben gehört hatte - oder, deutlich öfter als ersteres, Strategien in seinem Kopf durchgespielt. Doch heute war er ein anderer Mann. Die bittere Süße des Weins, die warme Schwere, die sich in seinem Körper ausbreitete, war ihm beinahe so angenehm wie der Gedanke daran, dass ganze Supersektoren seinen Namen fürchten und gleichzeitig vergöttern würden. Der adelige Krieger war intelligent genug zu merken, wie sich die Dekadenz langsam wie Gift in seinem Körper ausbreitete und ihn vereinnahmte. Doch es störte ihn nicht sonderlich. Seit Kelada und den Ereignissen auf Bastion, die sich auf das gesamte Imperium auswirkten, hatte sich etwas grundlegendes in ihm verändert. Er spürte es und genoss es auf eine bestimmte Art und Weise.

Als die
Insistence in Sichtweite kam, füllte ihr massiver Rumpf das Sichtfeld, scharf und bedrohlich vor den Sternen im Hintergrund und dem beeindruckenden Bild der stationierten Gefechtsflotte. Es war den Berichten nach ein junges Schiff unter dem Kommando von Captain Mentel, einem ebenfalls jungem Offizier, der Darth Angelus zugeteilt worden war.

Das Shuttle glitt in die Leitschneise des Hangars. Langsam senkten sich die Stabilisatoren, hydraulisches Zischen erfüllte den Raum, während sich die Rampe absenkte. Darth Angelus wartete einen Moment. Einen Atemzug lang ließ er die Spannung wachsen, so wie er es immer tat. Die Sturmtruppen und Offiziere, die sich versammelt hatten, sollten seine Erscheinung nicht beiläufig, sondern als Ereignis erleben. Erst als die Stille im Hangar fast greifbar war, trat er auf die Rampe.

Sein schwarzer Umhang rauschte hinter ihm her, schwer und von Pelz gesäumt, das Licht des Hangars spiegelte sich im glänzenden Schwarz seiner eleganten und aufwendigen Rüstung. An der Hüfte klirrten die beiden Lichtschwerter, seines und das erbeutete der Jedi Faith Navalon, als würden sie seinen Schritt unterstreichen. Seine grünen Augen glitten über die Reihen der Soldaten, scharf, durchdringend und arrogant, als wollte er jede einzelne Seele in diesem Raum auf Schwäche prüfen.

Er bewegte sich nicht hastig, sondern in langen, gemessenen Schritten. Er brauchte keine Worte – seine Aura allein sprach Bände. Wer ihn sah, konnte nicht anders, als in ihm mehr als einen Mann zu sehen. Er war ein Symbol. Für diese einfachen Männer eine übernatürliche Entität und schon bald wie ein Gott.

Am Fuß der Rampe blieb er stehen, die Schultern gerade, das Lächeln wölfisch. Sein Blick glitt einmal mehr durch den Hangar, wo auch die
Storm Commandos aufgestellt waren, die ihn auf der Mission am Boden begleiten würden. Die Elite der Elite des imperialen Militärs. Am hinteren Ende des Hangars stand der Captain, flankiert von seiner Begleitung. Ein schneidiger Bursche, wie Sabar dachte, ehe er sich mit der gewohnten Anmut und Überlegenheit in Bewegung setzte.

Als er vor dem
Offizier schließlich zum Stehen kam, musterte er ihn mit wachsamer, wölfischer Miene und wartete auf dessen eröffnende Worte. Ein erster Test, um herauszufinden, ob der Mann zum Versagertypus Governor Antares oder zum Gewinnertypus Aren Vayliuar gehörte.

[ Fresia - PSD Insistence - Hangar ]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Offiziere, Soldaten, weitere NPCs
 
[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia -PSD Insistence - Haupthangar] Scytale Mentel, NPCs

Der CR-25-Truppentransporter durchbrach den bläulich schimmernden Energieschild des Hangars. Das Einsatzschiff landete gezielt an der designierten Stelle und entließ, nachdem sich die Rampen seitwärts öffneten, eine brünette Frau in der pechschwarzen Uniform des Sturmtruppenkorps hervortreten. Sie sah sich einen Moment suchend um und lief gezielt zu Scytale, als sie ihn sah. Der Bastioner kam ihr entgegen und setzte ein freundliches Lächeln auf. "Willkommen an Bord der Insistence!"

Die beiden trafen sich in der Mitte ihres Pfades. Sie bot ihm seine Hand an. Ihr Handschlag für eine Frau war fest, stellte er fest. Ihr Tonfall schien freundlich doch bestimmt. Sie strahlte Autorität aus. "Captain Mentel, vielen Dank. Ich bin Major Alin Renetra - ich freue mich auf den gemeinsamen Einsatz mit Ihnen. Ist der Repräsentant des Ordens bereits eingetroffen?"

"Bisher noch nicht. Nach meiner letzten Information sollte er knapp 15 Minuten nach Ihnen eintreffen", antwortete er und sah aus den Augenwinkeln wie die Sturmkommandos sich aufstellten. Sie alle trugen ihre Rüstungen und dominierten durch ihre stumme Präsenz das sonst so eifrige Treiben im Hangar. Techniker, Piloten und auch reguläre Sturmtruppler warfen verstohlene Blicke auf die Elite des Korps. Der Ruf der Männer und Frauen war legendär, selbst in den Rängen des imperialen Militärs. Bisher war Scytale noch keinem von ihnen begegnet und nun stand er gleich so vielen gegenüber. Doch diese Menschen bereiteten ihm keine Sorgen. Es war der Sith. Dass dieser den Einsatz am Boden leiten sollte, zeugte entweder von der Gefährlichkeit der Verräter oder von exzellenter Speichelleckerei des Lords.

Eine Durchsage des Hangarleitstandes kündigte das Eintreffen des Svelte-Shuttles an. Dieses glitt beinahe stumm durch den Energieschild. Interessiert beobachteten Major Renetra und Scytale wie der Transporter landete und seinen Passagier entließ. Aus irgendeinem Grund schien der Raum zu verstummen. Sogar die ewig piepsenden Mausdroiden zogen sich zurück. Fast schon dramatisch trat der Vertreter der Sith auf den Boden der Insistence auf. Die Rüstung die er trug war ein ähnliches Schwarz wie die Uniform Renetras. Die Verzierungen waren von aufwendiger Natur und wurden mit jedem Schritt deutlicher. An seiner Hüfte baumelten zwei deaktivierte Lichtschwerter - die Waffe der Sith und Jedi. Der gleichfalls schwarze und mit Pelz ausstaffierte Umhang komplettierte das Aussehen des schwarzhaarigen Mannes.

Laut den Unterlagen, die Admiral Tarkin ihm im Nachgang des Briefings zuspielte handelte es sich um Darth Angelus. Der Sith war so groß wie Scytale und hatte ebenfalls schwarze Haare, dessen Hautfarbe wirkte aber deutlich blasser. Das Grün in Angelus Augen funkelte unmerklich, als er die beiden mit einem fast schon amüsierten Blick musterte. Sein ganzes Auftreten erbrach sich vor ihnen als Arroganz.

Scytales Miene, eben noch ein Lächeln gegenüber der Storm Commando, hatte sich verfinstert. Ernst, mit einem Unterton von Abneigung, sprach er den Neuankömmling. "Lord Angelus, Willkommen an Bord der Insistence. Darf ich Ihnen vorstellen?" - er nickte zu der Majorin. - "das hier ist Major Renetra. Sie wird mit Ihnen am Boden gegen unsere Feinde vorgehen."

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia -PSD Insistence - Haupthangar] Scytale Mentel, Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – PSD Insistence – Haupthangar]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Major Alin Renetra, NPCs



Darth Angelus ließ den Blick langsam durch den Hangar schweifen. Er sah die Sturmkommandos, die Offiziere, die Techniker – und wie ihre Bewegungen eingefroren waren, sobald seine Schritte den Boden berührten. Es gefiel ihm. Nicht weil sie aus Respekt erstarrten, sondern weil sie nicht wussten, ob es Angst, Gehorsam oder pure Faszination war, die sie so lähmte. Für ihn machte es keinen Unterschied. Hauptsache, sie blickten auf ihn.

Ein wölfisches Lächeln umspielte seine Lippen, als
Captain Mentel ihn selbstbewusst begrüßte. Die Stimme des Offiziers klang korrekt, doch die Skepsis oder gar Abneigung dahinter war unüberhörbar. Angelus sog sie fast genießerisch auf. Hass oder Angst – beides war besser als belangloser Respekt.

"Captain Mentel

Seine Stimme war ruhig, doch getragen von dieser gefährlichen Gelassenheit, die wie eine Klinge sanft über den Rücken strich. Dann wandte er den Blick zu der Frau an
Mentels Seite. Seine wölfischen Augen musterten sie ein paar Augenblicke lang, prüfend, beobachtend. Schließlich neigte er den Kopf, kaum merklich.

"Major Renetra

Seine Worte waren bei der
Frau sanfter, fast nonchalant, doch keinen Deut weniger durchdringend.

"Captain, Major; Ihr Ruf eilt Ihnen offensichtlich voraus – Sturmkommandos, präzise und tödlich. Und die Insticence hat bereits Feuer und Zerstörung über die yevethanische Brut herabregnen lassen. Gut. Ich erwarte, dass Sie bereit sind, sobald die Befehle von der Thronwelt eingehen.“

Der Ritter der Imperatorin machte eine kurze Pause, ließ das Gewicht seiner Worte wirken, während seine Augen zurück zu
Mentel glitten. Dann verschränkte er die Hände locker hinter dem Rücken, als wäre er längst Herr über Schiff und Mannschaft. Der Umhang rauschte leicht, als er noch einen Schritt nähertrat, in das Licht der Hangarlampen.

"Wie lange bis wir springen können? Die Operation sollte ohne Verzug beginnen. Jeder Atemzug, den diese Verräter noch frei tun, ist einer zu viel.“

Er trat einen Schritt näher, der Pelz an seinem Mantel rauschte leise. Seine grünen Augen fixierten den
Captain.

"Zeigen Sie mir die Einsatzpläne, zeigen Sie mir die Flotte – und dann brechen wir auf. Ich habe nicht die Absicht, hier Zeit zu vergeuden.“


[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – PSD Insistence – Haupthangar]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia - PSD Insistence - Haupthangar] Scytale Mentel, Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs

Der Sith schien immer unsympathischer zu werden. Sein Auftreten, seine Wortwahl - sie spiegelten seine sich selbst erdachte Herrschaft über die Insistence wider. Etwas, das Scytale ihm zutiefst übel nahm. Widerwillig riss sich der erfahrene Offizier zusammen und beantwortete die als Fragen getarnte Befehle des schwarzhaarigen Mannes.

"Im Wesentlichen haben wir nur noch auf Sie gewartet, Lord Angelus. Sobald wir die Freigabe vom Kommando auf Fresia haben, werden wir uns auf den Weg machen. Das sollte nicht mehr lange dauern. Bitte folgen Sie mir, die Operationsbesprechung findet in einem nahegelegenen Konferenzraum statt."

Scytale streckte den Arm aus und deutete auf eine der Zugangstüren zum Hangar. Das Trio, bestehend aus Scytale, gefolgt von Angelus und Renetra begab sich mit gezielten Schritten durch die Tür, durch einen der der endlosen Schiffskorridore und schließlich in einen Besprechungsraum. Zwei Adjutanten boten den Dreien Erfrischungen an und verließen danach den Raum. Als sie den Raum verließen, sah man wie vier Sturmtruppler vor der Tür Stellung bezogen hatten

Der Captain aktivierte das Hologramm in der Mitte des Raumes. Im Zentrum der Darstellung die Insistence, flankiert von zwei Schiffen der Carrack-Klasse im (fiktiven) Anflug auf eine Welt die als Empress-Teta betitelt wurde.

"Unser Ziel ist die sogenannte Eiserne Zitadelle auf Empress-Teta. Diese Welt ist das Tor zum Tiefenkern und eine Festungswelt. Entsprechend aufgestellt ist dort unsere militärische Präsenz." Scytale drückte weitere Knöpfe und vergrößerte den Ausschnitt des Planeten. In seinem Rücken verwandelte sich das mit weißen gesprenkelte schwarze All in das allseits bekannte blau des Hyperrraums. Davon unberührt fuhr er fort. "Es handelt sich um eine etwas in die Jahre gekommene alte Festung unweit des königlichen Palastes, dem Verwaltungssitz des Moffs. Im Grunde ist der Einsatz einfach. Die Insistence wird aus der mittleren orbitalen Umlaufbahn ein gezieltes Bombardement starten und die Ratten in ihre Löchern verbrennen lassen. Gleichzeitig werden Sie beide, Lord Angelus und Major Renetra, dort landen und jedweden Widerstand auslöschen, der sich noch zu regen mag. Sollten aus den Ruinen Jäger oder Shuttle aufbrechen, werden sich unsere Carrack-Kreuzer darum kümmern. Die Befehle sind eindeutig. Keine Gefangenen und keine Zeugen. Das Ziel ist die totale Auslöschung dieser Verräter."

Eindringlich sah Mentel die beiden an. "Admiral Tarkin hat mir versichert, dass sich unsere Verbündeten zurückhalten werden. Die gesamte Mission unterliegt strengster Geheimhaltung - es kann also sein, dass sich unsere Verbündeten irrational verhalten. Sie sind nicht automatisch Feinde - behalten Sie das bitte im Kopf."

Ein gefährliches Spiel. Nur ein Fehler und der gesamte Einsatz konnte in einem blutigen Krieg in den Straßen Empress-Tetas enden.

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia - PSD Insistence - Konferenzraum] Scytale Mentel, Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – PSD Insistence – Konferenzraum]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Major Alin Renetra, NPCs

Darth Angelus stand seitlich zum Tisch und das kalte Licht des Holoprojektors reflektierte in den scharfen Konturen seiner tiefschwarzen Rüstung. Während Mentel sprach, glitt Angelus’ Blick zunächst aber nicht über die Zitadelle im Holo, sondern über den Captain – raubtierhaft und lauernd. Er ließ kurz unauffällig die Macht fließen: ein kalter Strom, der über die Oberfläche und Miene des Offiziers hinaus in sein Innerstes darunter kroch. Da war Disziplin. Pflicht. Und darunter ein schmaler, fester Draht aus Misstrauen, der sich unterschwellig hinter jedem Wort, jeder Geste und jeder Veränderung seiner Miene verbarg. Nicht das Misstrauen eines Angsthasen. sondern eine Abneigung. Angelus’ wohlgeformte Mundwinkel zuckten kurz nach oben; er mochte solche Männer. Sie amüsierten ihn und meistens waren sie in ihrem verbissenen Ehrgeiz sogar brauchbar, zumindest wenn sie letztlich auch taten, was er ihnen auftrug.

Der Krieger schwenkte die Hand minimal. Das Hologramm gehorchte, drehte sich, vergrößerte Umrisse und Zugänge der Eisernen Zitadelle.

"Effizient, Captain"

Sagte er ruhig. Bombardement als Türöffner und am Boden dann Präzisionsarbeit. Ein kurzer Seitenblick zu Renetra folgte. Die Macht roch an ihr förmlich nach Soldaten: konzentriert, bereit und entschlossen.

"Major, Sie und Ihre Soldaten bleiben dicht bei mir. Keine breiten Fronten. Wir treffen dort, wo es schmerzt und geben den Verrätern keine Chance, sich zu sammeln und zu wehren. Ansonsten wird es unbequem, zumindest für Sie und Ihre Soldaten. Haben Sie schon gegen Sith gekämpft?“

Major Renetra schüttelte nur den Kopf. Sie war Profi und wusste vermutlich, wovon er sprach. Ein mittelmäßiger Sith war um ein Vielfaches stärker als der beste, widerstandsfähigste und intelligenteste normalsterbliche Soldat. Sabar wandte sich wieder dem Holo zu und erhob die Stimme.

"Bereiten Sie die Truppentransporte und die Soldaten vor. Sobald die Flotte nach dem Bombardement das Signal gibt, will ich keine Sekunde des Vorteils verlieren.“

Kurz zog er die Macht noch einmal an, sondierte flüchtig Renetras Entschlossenheit und Mentels Pflichtgefühl. Dann nickte er, als bestätige er sich selbst, mehr als den Captain.

"Gut. Dann widmen wir uns den letzten Vorbereitungen. Ich erwarte einen strategischen Überblick beim letzten kurzen Briefing — und dann gehen wir.“

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Das tiefe Brummen der Maschinen verwandelte sich keine Stunde später in einen martialischen Schrei, als die Insistence in den Hyperraum sprang. Das Hangardeck war ein kontrolliertes Chaos: Soldaten sicherten Ausrüstung, Techniker kontrollierten Systeme, Piloten riefen ihre Checklisten. Angelus stand auf der Rampe eines Transports, der von den
Sturmkommandos flankiert wurde; die Arme in herrschaftlicher Pose verschränkt, sein Umhang wehte im Luftzug.

Sein Blick war unbewegt auf Geschehen vor ihm gerichtet — grüne funkelnde Augen, in denen keine Furcht, kein Zögern lag. Nur reine, konzentrierte Entschlossenheit. In diesem Moment gab es für ihn keine Angst, keine Zweifel, keine Vergangenheit. Nur Ziel und Wille. Der Gedanke an die bevorstehende Vernichtung erfüllte ihn nicht mit Unruhe, sondern mit einem finsteren Gefühl von Genugtuung und Vorfreude. Er atmete tief ein und spürte, wie die Dunkle Seite um ihn vibrierte, und schloss für einen Atemzug die Augen.

Als er sie wieder öffnete, lag darin ein Ausdruck von absoluter Besessenheit – die Gewissheit, dass kein Feind, kein Verbündeter und kein Schicksal seinem zerstörerischen Pfad widerstehen würde. Dies war kein Aufbruch zu einer Mission.

Es war der Beginn einer Offenbarung. Die Krönung auf Bastion war der Wendepunkt gewesen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sein Name wie der einer Gottheit verehrt und gefürchtet wird...



[Kernwelten – Hyperraum nach Empress Teta – PSD Insistence – Haupthangar]
Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs
 
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