Fresia (Fre'ji-System)

[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – Weltraum nahe Fresia – ASD Allegiance – Kommandodeck – Konferenzraum]
Admiral Raymus Tarkin, der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte, Captain Scytale Mentel



Tarkin wandte sich langsam vom Fenster ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sein Blick war hart, die Falten um die Augen von Jahren in Diensten des Imperiums gezeichnet, doch er hatte kein bisschen an Schärfe verloren. Imperatoren kamen und gingen und er hatte sie alle überlebt und ihre Kriege geführt. Er musterte Mentel, der stramm salutierte, für einen langen Moment schweigend – als würde er den Offizier bis auf den Grund durchleuchten und überprüfen.

"Captain Mentel...“

Begann er schließlich, die Stimme ruhig, aber unmissverständlich.

"...der Tod des Imperators hat uns eine Situation beschert, die keinen Raum für Fehler lässt. Das Imperium wird auf eine Loyalitätsprobe gestellt. Denn manche haben diesen Augenblick der Schwäche genutzt, um gegen die Neue Ordnung zu intrigieren.“

Er trat einen Schritt auf den Tisch zu, aktivierte ein kleines Holo. Die Projektion zeigte den Planeten Empress Teta, überzogen von Markierungen und taktischen Symbolen.

"Ihre Mission ist klar und eindeutig: Sie werden nach Empress Teta entsandt. Dort scharrt sich eine Verschwörung gegen die Imperatorin zusammen. Offiziell sollen Sie deren Planungen zerschlagen, bevor sie sich formieren. In Wahrheit…“

Sein Blick wurde noch schärfer.

"…werden Sie mit orbitalem Feuer kurzen Prozess machen. Die Zielkoordinaten werden Ihnen verschlüsselt übermittelt. Keine Überlebenden. Keine Verhandlungen. Sie werden ein Zeichen setzen und diese Verräter vollständig ausräuchern.“

Tarkin deaktivierte das Holo und verschränkte erneut die Arme.

"Spezialeinheiten werden ebenfalls vor Ort sein, um das Gelände zu sichern. Außerdem hat die Imperatorin selbst Unterstützung durch Abgesandte des Sith-Ordens zugesagt. Sie werden nicht allein handeln – aber Sie tragen eine führende Rolle. Einiges an Verantwortung liegt bei Ihnen.“

Er ließ den Satz bewusst in der Luft hängen, ehe er sich wieder zum Fenster drehte.

"Weitere Details erhalten Sie auf gesondertem, gesichertem Kanal. Sie haben zwei Stunden. Ihr Schiff wird bereitstehen. Das Imperium braucht Männer, die handeln, nicht zaudern.“

Der Captain war jung. Und durch den neuesten Sieg bei Tizon, verbunden mit seinen Siegen im Koornacht-Cluster und den öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten, stand ihm eine blühende Zukunft bevor. Auszeichnungen würden folgen, eine Beförderung ebenfalls. Doch davor musste er sich dieser einen Sache widmen. Beweisen, dass er das Zeug dazu hatte, sich auch die Hände schmutzig zu machen. Ein kurzes Schweigen, dann folgte das abschließende Urteil:

"Entlassen, Captain. Und enttäuschen Sie ihre Imperatorin nicht.“


[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – Weltraum nahe Fresia – ASD Allegiance – Kommandodeck – Konferenzraum]
Admiral Raymus Tarkin, der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte, Captain Scytale Mentel
 
Fresia - Imperialer Komplex - Serana


Sein Kuss brannte noch auf ihren Lippen, als sie den Weg durch die Gänge des Komplexes nahm. Es war kein kalkulierter Schachzug, kein Spiel aus Macht und Kontrolle – sondern echt, roh und unaufhaltsam. Serana hatte nie geglaubt, dass jemand es wagen würde, die Rüstung zu durchdringen, die sie sich über Jahre hinweg angelegt hatte. Doch er hatte es getan. Scytale Mentel.

Die Offizierin spürte etwas, das sie seit ihrer Jugend nicht mehr gefühlt hatte: ein Ziehen in der Brust, ein Verlangen, das stärker war als jede Beförderung, jeder Triumph. Sie wollte ihn wiedersehen. Nicht irgendwann. Bald. Und zwar so bald wie möglich.

Ihre Schritte hallten im imperialen Komplex, begleitet vom Stimmengewirr und dem Dröhnen von Transporten. Überall Hektik, Soldaten und Offiziere, die nach der Verkündung des Todes des Imperators wie aufgescheuchte Vögel Befehle weitergaben. Doch all das war fern, unwirklich. Ihre Gedanken kreisten nur um ihn. Um seinen Blick, seine Stimme, die Wärme seiner Umarmung.

Sie wusste: Er würde fortgeschickt werden. Befehle von oben – das hatte sie sofort erkannt. Vielleicht würde er in einer Schlacht ruhmlos untergehen. Vielleicht - und das war um einiges wahrscheinlicher, wenn man ihn kannte - würde er zurückkehren; größer, stärker und unaufhaltbar. Doch Serana wusste jetzt schon, dass sie ihn zurückhaben wollte. Dass sie bereit war, zu warten.

Für einen Moment, nur für sich, lächelte sie. Es war ein seltenes Lächeln, frei von Berechnung. Ein warmes, sehnsüchtiges Lächeln, das nur seinen Namen kannte.


Bis bald, Scytale.


Fresia - Imperialer Komplex - Serana

Im nächsten Post (morgen oder Sonntag) kommt dann die Rückkehr auf ihr Schiff und die Ansprache :)
 
[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia - an Bord der ASD Allegiance - Kommandodeck - Konferenzraum ] Scytale Mentel, Admiral Raymus Tarkin

Der Admiral im gehobenen Alter musterte Scytale eindringlich. Der kritische Blick seines Vorgesetzten, einem langjährigen und verdienten Veteranen, ließ ihn jedoch nicht bangen. Scytales Uniform war sauber, glatt und makellos. Sein Gesicht glattrasiert. Der wesentlich jüngere Kommandeur der Insistence hatte sich nichts vorzuwerfen.

Nachdem Tarkin an den Tisch trat, lockerte sich die Haltung des Bastioners ein wenig. Die rechte Hand zum Gruß erhoben fiel jetzt entspannt zu seiner Seite.

Der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte begann zu sprechen. Seine Stimme scharf wie ein Schwert, seine Worte direkt und ohne Euphemismen. Intrigen? Gegen die Neue Ordnung? Natürlich! Trotz des scheinbar friedlichen Wechsels der Macht gab es jene, die darin einen Moment der Schwäche sahen. Für diese irrlichternden Verräter eine Chance sich zu erheben und ihr Glück zu versuchen.

Der Admiral aktivierte ein Hologramm in der Tischmitte. Empress Teta, das Tor zum Tiefenkern, Festungswelt und Sitz der Sektorverwaltung. Aus diversen taktischen Karten- und Statusberichten kannte er diese Welt vom Namen und ihre Stellung, hatte sie aber noch nie besucht. Aufmerksam folgte Scytale weiter den Ausführungen Tarkins. Eine Verschwörung zum Umsturz. Tarkin nannte keine Namen, sodass Scytale sich fragte, von wem dieser Aufstand ausging. Versuchte der lokale Moff einen coup d'état?

Der Admiral hielt kurz in seinem Briefing inne. Die Augen verengten sich, der Blick nun so unangenehm, dass sich instinktiv Scytales Nackenhaare aufstellten. Die Worte die folgten, überraschten ihn dann doch. Er, der Rassist, der vor wenigen Stunden noch in Ruhe über einen Genozid sprach, wirkte kurz irritiert. Die Yevethaner waren Xenos, Fremde - ein Problem am Rande der Galaxis. Empress Teta hingegen eine durch und durch imperiale Welt im Tiefenkern. Ein orbitales, gezieltes Feuer - wenn auch gerechtfertigt - eine gewagte Aktion der neuen Imperatorin.

Bei der Erwähnung von Unterstützung durch Vertreter des omniösen Sith-Ordens schluckte Scytale sichtlich. Die Heimlichtuerei, der Auftritt von Sith und ein solcher Befehl nur Stunden nach der Inthronisierung? Die neue Herrscherin agierte schnell, effizient, gezielt. Hier, in diesem Moment schmeckte er einen Hauch wahrer Macht. Wie sich das Militär unter Vendars Willen beugte, ja hinnahm eine imperiale Festungswelt vom Orbit aus zu beschießen. Die Eliten schienen den Wechsel friedvoll akzeptiert zu haben. Zu groß die Furcht vor einem erneuten Bürgerkrieg? Doch trotz des wachsenden Gefühls von Respekt und einer Prise Ehrfurcht gegenüber der Imperatrix, stellte sich dem Bastioner die Frage, ob dieser Einsatz nicht sehr schnell vonstatten ging. War diese Mission vielleicht dazu gedacht, etwas zu verheimlichen, dass der neuen Machthaberin unangenehm war?

"Das Imperium braucht Männer, die handeln, nicht zaudern." Die Worte des Admirals rissen ihn aus seinen Überlegungen. In der Bemerkung des Älteren steckte mehr, als erst ersichtlich. Dieser Marschbefehl bot sich ihm als Chance, um etwas zu tun, dass ihm womöglich die Gunst der Imperatorin einbrachte - dass Töten von Verrätern war dazu noch ein positiver Nebeneffekt. Eine Gelegenheit, die Mentel nur nutzen konnte.

Mit einem erneuten Salut, dabei wieder Haltung annehmend und einem respektvollen "Jawohl, Admiral" drehte Scytale auf dem Absatz um und verließ den Besprechungsraum.

Mit festem Schritt trat er in den Flur. Der Adjutant senkte sein Datapad. "Ah, Captain. Die beiden Männer hier werden Sie zum Shuttle eskortieren. Wir waren so frei und haben eines der Insistence angefordert. Viel Erfolg." Mit einem knappen wissenden Lächeln trat er an Scytale vorbei in den Besprechungsraum.

Die beiden Flottensoldaten führten ihn wieder zum Haupthangar zurück, wo das besagte Shuttle bereits abflugbereit auf ihn, den einzigen Passagier, wartete.

Scytale nahm auf dem Passagiersitz Platz. Mit einem Zischen der Hydraulik schloss sich die Rampe hinter ihm und das TIE-Shuttle hob ab und verließ die bläulich schimmernden Schilde der Allegiance. Routiniert nahmen die Piloten Kurs auf den Procursatorklasse-Sternenzerstörer, der ganz im eleganten Terrordesign ein vertrauter Anblick für den imperialen Captain war.

Was ein Tag, dachte er sich und erlaubte sich den Luxus seinen Körper kurz zurückzulehnen. Bilder der letzten Stunden schossen ihm durch den Kopf. Gedanken kreisten um die Auswirkungen des Machtwechsels, der Mord am Imperator, das Gespräch mit den beiden anderen Offizieren. Immer wieder blieb er jedoch hängen. Bei Ihr. Ihr verstecktes Lächeln. Ihre geschwungenen Lippen, ihre blauen Augen, die sie erst unter einer Sonnenbrille zu verbergen versuchte, ihr Theorem, ihre Gedanken zu Rancorklauen. Wie sie ihn gewähren ließ, als er mit dem Kuss ihre Rüstung niederbrannte. Ihre Präsenz und sein Wunsch sie wiederzusehen.


[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia -Anflug auf die PSD Insistence - an Bord des TIE-Shuttles] Scytale Mentel, Piloten (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Fresia – Orbit – TIE-Shuttle]
Captain Serana Krytal



Das Shuttle vibrierte sanft, als es die obere Atmosphäre Fresias durchbrach. Serana saß stramm in der Sitzreihe, die makellos sitzende Uniform wieder ihr Schild, der die Frau hinter der Offizierin verbarg. Die paar Stunden außerhalb hatten sie verändert – sie wusste es. Der Kuss, der Blick Scytales, der ihr mehr bedeutete, als sie jemals zugegeben hätte. Doch im Hier und Jetzt gab es keinen Raum mehr für eine Sehnsucht, die mehr war, als nur ein leises Echo in ihrem Innersten.

Ihre Gedanken kreisten wieder um die Eingreifgruppe Vanguard. Einst als schnelle Speerspitze an der rechten Flanke des Verbandes Imperial Brigant gedacht, war sie nun kaum mehr als ein Restverband. Zwei Schiffe, die Vanguard und die Blessed Cirilla. Der Rest – verloren und die aktuelle Aufstellung würde neu zugeteilt werden. Und mit der Reorganisation war klar: Dieser Verband hatte keine Zukunft. Er würde geschluckt werden, aufgehen in der Neunten Gefechtsflotte. Aktuelle Protokolle, die sie während des Flugs noch studierte, bestätigten dies - mit einem gewissen Spielraum.

Ein Ruck durchlief die Maschine, als sie im Hangar landete. Kaum war die Rampe ausgefahren, hatte Serana die Haltung gewechselt: aufrechter Gang, stechender Blick. Jeder Schritt ein Befehl. Keine Unsicherheit durfte sichtbar sein.


Sie begab sich direkt auf die Brücke. Offiziere und Crew standen bei ihrem Eintreten stramm. Mit einem knappen Nicken ließ sie sich die Kommandoreling freigeben.


"Holo-Kanal öffnen. Frequenz der Eingreifgruppe.“

Die Offizierin trat an den Kommandotisch. Der surrte, ehe ihr Bild übertragen wurde – auf die Brücke der Blessed Cirilla bis hin zu den unteren Decks der Vanguard. Serana trat einen Schritt nach vorne, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ihr Blick war klar und ihre Stimme ruhig, aber hart.



"Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten der Eingreifgruppe Vanguard – ich spreche zu Ihnen heute nicht nur in einer Stunde des Wandels, sondern in einer Stunde der Prüfung. Unser Imperator, Darth Allegious, wurde feige ermordet – nicht im offenen Kampf, sondern durch Verrat, durch die Hand unserer Feinde.

Doch das Imperium steht. Und mit der Krönung von
Imperatorin Lucienne Vendar hat unsere Ordnung ein neues Gesicht, eine neue Stimme, eine neue eiserne Hand erhalten. Dies ist keine Zeit für Zweifel, keine Zeit für Schwäche. Dies ist die Zeit, in der wir zeigen müssen, dass unsere Loyalität und Stärke unzerstörbar sind:


Das imperiale Militär ist eine geschlossene, unerschütterliche Kraft. Wir sind geschärft worden zu einer tödlichen Maschine aus beweglichen Teilen – und wer einen funktionierenden Verstand besitzt, sollte uns aus dem Weg gehen. Unsere Feinde aber sind offensichtlich ebenso töricht, wie sie dreist sind.

Vielleicht beobachten sie uns in diesem Augenblick. Vielleicht hoffen sie, dass der Mord an Imperator Allegious unser Rückgrat gebrochen hat. Dass sie uns teilen können mit ihren reißerischen Lügen über unser Imperium.

Sie irren sich!

Das Imperium ist kein Debattierzirkel, keine Bühne für Geschwätz. Uns ist gleichgültig, aus welchem Teil des Reichs Sie stammen, welchen Akzent Sie sprechen, welchen Namen Sie tragen. Wir sehen nur eines: Ihre Loyalität. Ihre Disziplin. Ihre Bereitschaft zu kämpfen und zu siegen.

Wir sind nicht hier, um uns einzuschüchtern lassen.
Wir sind nicht hier, um zurückzuweichen.

Wir haben den Krieg gesehen. Wir wissen, was er bedeutet. Wir wünschen ihn uns nicht – aber wenn unsere Feinde ihn suchen, dann werden wir ihn ihnen geben.

Und ich verspreche Ihnen: Wenn sie den Krieg mit dem Galaktischen Imperium wagen – nach diesem Verrat, nach dem Mord an unserem Herrscher – dann erwartet sie nur eines: totale und endgültige Vernichtung.


Lang lebe die Imperatorin!"
[Fresia – Orbit – VSD-II Vanguard - Brücke ]
Captain Serana Krytal
 
[ Fresia - Orbit - Svelte Klasse Shuttle ]
Darth Angelus


Der Flug nach Fresia war ruhig verlaufen, beinahe zu ruhig. Darth Angelus hatte die Stunden in dem Svelte-Klasse Shuttle, das ihm der Zirkel zur Verfügung gestellt hatte, nicht vergeudet. Zwischen aufgerufenen Dokumenten, Einsatzberichten und Kartenprojektionen lag stets das Glas in seiner Hand – gefüllt mit erlesenem rubinrotem Wein. Früher hätte er während einer Reise gelegentlich diszipliniert meditiert - auch wenn in sich gekehrte Ruhe nie zu seinen großen Stärken und Vorlieben gehört hatte - oder, deutlich öfter als ersteres, Strategien in seinem Kopf durchgespielt. Doch heute war er ein anderer Mann. Die bittere Süße des Weins, die warme Schwere, die sich in seinem Körper ausbreitete, war ihm beinahe so angenehm wie der Gedanke daran, dass ganze Supersektoren seinen Namen fürchten und gleichzeitig vergöttern würden. Der adelige Krieger war intelligent genug zu merken, wie sich die Dekadenz langsam wie Gift in seinem Körper ausbreitete und ihn vereinnahmte. Doch es störte ihn nicht sonderlich. Seit Kelada und den Ereignissen auf Bastion, die sich auf das gesamte Imperium auswirkten, hatte sich etwas grundlegendes in ihm verändert. Er spürte es und genoss es auf eine bestimmte Art und Weise.

Als die
Insistence in Sichtweite kam, füllte ihr massiver Rumpf das Sichtfeld, scharf und bedrohlich vor den Sternen im Hintergrund und dem beeindruckenden Bild der stationierten Gefechtsflotte. Es war den Berichten nach ein junges Schiff unter dem Kommando von Captain Mentel, einem ebenfalls jungem Offizier, der Darth Angelus zugeteilt worden war.

Das Shuttle glitt in die Leitschneise des Hangars. Langsam senkten sich die Stabilisatoren, hydraulisches Zischen erfüllte den Raum, während sich die Rampe absenkte. Darth Angelus wartete einen Moment. Einen Atemzug lang ließ er die Spannung wachsen, so wie er es immer tat. Die Sturmtruppen und Offiziere, die sich versammelt hatten, sollten seine Erscheinung nicht beiläufig, sondern als Ereignis erleben. Erst als die Stille im Hangar fast greifbar war, trat er auf die Rampe.

Sein schwarzer Umhang rauschte hinter ihm her, schwer und von Pelz gesäumt, das Licht des Hangars spiegelte sich im glänzenden Schwarz seiner eleganten und aufwendigen Rüstung. An der Hüfte klirrten die beiden Lichtschwerter, seines und das erbeutete der Jedi Faith Navalon, als würden sie seinen Schritt unterstreichen. Seine grünen Augen glitten über die Reihen der Soldaten, scharf, durchdringend und arrogant, als wollte er jede einzelne Seele in diesem Raum auf Schwäche prüfen.

Er bewegte sich nicht hastig, sondern in langen, gemessenen Schritten. Er brauchte keine Worte – seine Aura allein sprach Bände. Wer ihn sah, konnte nicht anders, als in ihm mehr als einen Mann zu sehen. Er war ein Symbol. Für diese einfachen Männer eine übernatürliche Entität und schon bald wie ein Gott.

Am Fuß der Rampe blieb er stehen, die Schultern gerade, das Lächeln wölfisch. Sein Blick glitt einmal mehr durch den Hangar, wo auch die
Storm Commandos aufgestellt waren, die ihn auf der Mission am Boden begleiten würden. Die Elite der Elite des imperialen Militärs. Am hinteren Ende des Hangars stand der Captain, flankiert von seiner Begleitung. Ein schneidiger Bursche, wie Sabar dachte, ehe er sich mit der gewohnten Anmut und Überlegenheit in Bewegung setzte.

Als er vor dem
Offizier schließlich zum Stehen kam, musterte er ihn mit wachsamer, wölfischer Miene und wartete auf dessen eröffnende Worte. Ein erster Test, um herauszufinden, ob der Mann zum Versagertypus Governor Antares oder zum Gewinnertypus Aren Vayliuar gehörte.

[ Fresia - PSD Insistence - Hangar ]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Offiziere, Soldaten, weitere NPCs
 
[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia -PSD Insistence - Haupthangar] Scytale Mentel, NPCs

Der CR-25-Truppentransporter durchbrach den bläulich schimmernden Energieschild des Hangars. Das Einsatzschiff landete gezielt an der designierten Stelle und entließ, nachdem sich die Rampen seitwärts öffneten, eine brünette Frau in der pechschwarzen Uniform des Sturmtruppenkorps hervortreten. Sie sah sich einen Moment suchend um und lief gezielt zu Scytale, als sie ihn sah. Der Bastioner kam ihr entgegen und setzte ein freundliches Lächeln auf. "Willkommen an Bord der Insistence!"

Die beiden trafen sich in der Mitte ihres Pfades. Sie bot ihm seine Hand an. Ihr Handschlag für eine Frau war fest, stellte er fest. Ihr Tonfall schien freundlich doch bestimmt. Sie strahlte Autorität aus. "Captain Mentel, vielen Dank. Ich bin Major Alin Renetra - ich freue mich auf den gemeinsamen Einsatz mit Ihnen. Ist der Repräsentant des Ordens bereits eingetroffen?"

"Bisher noch nicht. Nach meiner letzten Information sollte er knapp 15 Minuten nach Ihnen eintreffen", antwortete er und sah aus den Augenwinkeln wie die Sturmkommandos sich aufstellten. Sie alle trugen ihre Rüstungen und dominierten durch ihre stumme Präsenz das sonst so eifrige Treiben im Hangar. Techniker, Piloten und auch reguläre Sturmtruppler warfen verstohlene Blicke auf die Elite des Korps. Der Ruf der Männer und Frauen war legendär, selbst in den Rängen des imperialen Militärs. Bisher war Scytale noch keinem von ihnen begegnet und nun stand er gleich so vielen gegenüber. Doch diese Menschen bereiteten ihm keine Sorgen. Es war der Sith. Dass dieser den Einsatz am Boden leiten sollte, zeugte entweder von der Gefährlichkeit der Verräter oder von exzellenter Speichelleckerei des Lords.

Eine Durchsage des Hangarleitstandes kündigte das Eintreffen des Svelte-Shuttles an. Dieses glitt beinahe stumm durch den Energieschild. Interessiert beobachteten Major Renetra und Scytale wie der Transporter landete und seinen Passagier entließ. Aus irgendeinem Grund schien der Raum zu verstummen. Sogar die ewig piepsenden Mausdroiden zogen sich zurück. Fast schon dramatisch trat der Vertreter der Sith auf den Boden der Insistence auf. Die Rüstung die er trug war ein ähnliches Schwarz wie die Uniform Renetras. Die Verzierungen waren von aufwendiger Natur und wurden mit jedem Schritt deutlicher. An seiner Hüfte baumelten zwei deaktivierte Lichtschwerter - die Waffe der Sith und Jedi. Der gleichfalls schwarze und mit Pelz ausstaffierte Umhang komplettierte das Aussehen des schwarzhaarigen Mannes.

Laut den Unterlagen, die Admiral Tarkin ihm im Nachgang des Briefings zuspielte handelte es sich um Darth Angelus. Der Sith war so groß wie Scytale und hatte ebenfalls schwarze Haare, dessen Hautfarbe wirkte aber deutlich blasser. Das Grün in Angelus Augen funkelte unmerklich, als er die beiden mit einem fast schon amüsierten Blick musterte. Sein ganzes Auftreten erbrach sich vor ihnen als Arroganz.

Scytales Miene, eben noch ein Lächeln gegenüber der Storm Commando, hatte sich verfinstert. Ernst, mit einem Unterton von Abneigung, sprach er den Neuankömmling. "Lord Angelus, Willkommen an Bord der Insistence. Darf ich Ihnen vorstellen?" - er nickte zu der Majorin. - "das hier ist Major Renetra. Sie wird mit Ihnen am Boden gegen unsere Feinde vorgehen."

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia -PSD Insistence - Haupthangar] Scytale Mentel, Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – PSD Insistence – Haupthangar]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Major Alin Renetra, NPCs



Darth Angelus ließ den Blick langsam durch den Hangar schweifen. Er sah die Sturmkommandos, die Offiziere, die Techniker – und wie ihre Bewegungen eingefroren waren, sobald seine Schritte den Boden berührten. Es gefiel ihm. Nicht weil sie aus Respekt erstarrten, sondern weil sie nicht wussten, ob es Angst, Gehorsam oder pure Faszination war, die sie so lähmte. Für ihn machte es keinen Unterschied. Hauptsache, sie blickten auf ihn.

Ein wölfisches Lächeln umspielte seine Lippen, als
Captain Mentel ihn selbstbewusst begrüßte. Die Stimme des Offiziers klang korrekt, doch die Skepsis oder gar Abneigung dahinter war unüberhörbar. Angelus sog sie fast genießerisch auf. Hass oder Angst – beides war besser als belangloser Respekt.

"Captain Mentel

Seine Stimme war ruhig, doch getragen von dieser gefährlichen Gelassenheit, die wie eine Klinge sanft über den Rücken strich. Dann wandte er den Blick zu der Frau an
Mentels Seite. Seine wölfischen Augen musterten sie ein paar Augenblicke lang, prüfend, beobachtend. Schließlich neigte er den Kopf, kaum merklich.

"Major Renetra

Seine Worte waren bei der
Frau sanfter, fast nonchalant, doch keinen Deut weniger durchdringend.

"Captain, Major; Ihr Ruf eilt Ihnen offensichtlich voraus – Sturmkommandos, präzise und tödlich. Und die Insticence hat bereits Feuer und Zerstörung über die yevethanische Brut herabregnen lassen. Gut. Ich erwarte, dass Sie bereit sind, sobald die Befehle von der Thronwelt eingehen.“

Der Ritter der Imperatorin machte eine kurze Pause, ließ das Gewicht seiner Worte wirken, während seine Augen zurück zu
Mentel glitten. Dann verschränkte er die Hände locker hinter dem Rücken, als wäre er längst Herr über Schiff und Mannschaft. Der Umhang rauschte leicht, als er noch einen Schritt nähertrat, in das Licht der Hangarlampen.

"Wie lange bis wir springen können? Die Operation sollte ohne Verzug beginnen. Jeder Atemzug, den diese Verräter noch frei tun, ist einer zu viel.“

Er trat einen Schritt näher, der Pelz an seinem Mantel rauschte leise. Seine grünen Augen fixierten den
Captain.

"Zeigen Sie mir die Einsatzpläne, zeigen Sie mir die Flotte – und dann brechen wir auf. Ich habe nicht die Absicht, hier Zeit zu vergeuden.“


[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – PSD Insistence – Haupthangar]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia - PSD Insistence - Haupthangar] Scytale Mentel, Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs

Der Sith schien immer unsympathischer zu werden. Sein Auftreten, seine Wortwahl - sie spiegelten seine sich selbst erdachte Herrschaft über die Insistence wider. Etwas, das Scytale ihm zutiefst übel nahm. Widerwillig riss sich der erfahrene Offizier zusammen und beantwortete die als Fragen getarnte Befehle des schwarzhaarigen Mannes.

"Im Wesentlichen haben wir nur noch auf Sie gewartet, Lord Angelus. Sobald wir die Freigabe vom Kommando auf Fresia haben, werden wir uns auf den Weg machen. Das sollte nicht mehr lange dauern. Bitte folgen Sie mir, die Operationsbesprechung findet in einem nahegelegenen Konferenzraum statt."

Scytale streckte den Arm aus und deutete auf eine der Zugangstüren zum Hangar. Das Trio, bestehend aus Scytale, gefolgt von Angelus und Renetra begab sich mit gezielten Schritten durch die Tür, durch einen der der endlosen Schiffskorridore und schließlich in einen Besprechungsraum. Zwei Adjutanten boten den Dreien Erfrischungen an und verließen danach den Raum. Als sie den Raum verließen, sah man wie vier Sturmtruppler vor der Tür Stellung bezogen hatten

Der Captain aktivierte das Hologramm in der Mitte des Raumes. Im Zentrum der Darstellung die Insistence, flankiert von zwei Schiffen der Carrack-Klasse im (fiktiven) Anflug auf eine Welt die als Empress-Teta betitelt wurde.

"Unser Ziel ist die sogenannte Eiserne Zitadelle auf Empress-Teta. Diese Welt ist das Tor zum Tiefenkern und eine Festungswelt. Entsprechend aufgestellt ist dort unsere militärische Präsenz." Scytale drückte weitere Knöpfe und vergrößerte den Ausschnitt des Planeten. In seinem Rücken verwandelte sich das mit weißen gesprenkelte schwarze All in das allseits bekannte blau des Hyperrraums. Davon unberührt fuhr er fort. "Es handelt sich um eine etwas in die Jahre gekommene alte Festung unweit des königlichen Palastes, dem Verwaltungssitz des Moffs. Im Grunde ist der Einsatz einfach. Die Insistence wird aus der mittleren orbitalen Umlaufbahn ein gezieltes Bombardement starten und die Ratten in ihre Löchern verbrennen lassen. Gleichzeitig werden Sie beide, Lord Angelus und Major Renetra, dort landen und jedweden Widerstand auslöschen, der sich noch zu regen mag. Sollten aus den Ruinen Jäger oder Shuttle aufbrechen, werden sich unsere Carrack-Kreuzer darum kümmern. Die Befehle sind eindeutig. Keine Gefangenen und keine Zeugen. Das Ziel ist die totale Auslöschung dieser Verräter."

Eindringlich sah Mentel die beiden an. "Admiral Tarkin hat mir versichert, dass sich unsere Verbündeten zurückhalten werden. Die gesamte Mission unterliegt strengster Geheimhaltung - es kann also sein, dass sich unsere Verbündeten irrational verhalten. Sie sind nicht automatisch Feinde - behalten Sie das bitte im Kopf."

Ein gefährliches Spiel. Nur ein Fehler und der gesamte Einsatz konnte in einem blutigen Krieg in den Straßen Empress-Tetas enden.

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System - Weltraum nahe Fresia - PSD Insistence - Konferenzraum] Scytale Mentel, Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – PSD Insistence – Konferenzraum]
Darth Angelus, Scytale Mentel, Major Alin Renetra, NPCs

Darth Angelus stand seitlich zum Tisch und das kalte Licht des Holoprojektors reflektierte in den scharfen Konturen seiner tiefschwarzen Rüstung. Während Mentel sprach, glitt Angelus’ Blick zunächst aber nicht über die Zitadelle im Holo, sondern über den Captain – raubtierhaft und lauernd. Er ließ kurz unauffällig die Macht fließen: ein kalter Strom, der über die Oberfläche und Miene des Offiziers hinaus in sein Innerstes darunter kroch. Da war Disziplin. Pflicht. Und darunter ein schmaler, fester Draht aus Misstrauen, der sich unterschwellig hinter jedem Wort, jeder Geste und jeder Veränderung seiner Miene verbarg. Nicht das Misstrauen eines Angsthasen. sondern eine Abneigung. Angelus’ wohlgeformte Mundwinkel zuckten kurz nach oben; er mochte solche Männer. Sie amüsierten ihn und meistens waren sie in ihrem verbissenen Ehrgeiz sogar brauchbar, zumindest wenn sie letztlich auch taten, was er ihnen auftrug.

Der Krieger schwenkte die Hand minimal. Das Hologramm gehorchte, drehte sich, vergrößerte Umrisse und Zugänge der Eisernen Zitadelle.

"Effizient, Captain"

Sagte er ruhig. Bombardement als Türöffner und am Boden dann Präzisionsarbeit. Ein kurzer Seitenblick zu Renetra folgte. Die Macht roch an ihr förmlich nach Soldaten: konzentriert, bereit und entschlossen.

"Major, Sie und Ihre Soldaten bleiben dicht bei mir. Keine breiten Fronten. Wir treffen dort, wo es schmerzt und geben den Verrätern keine Chance, sich zu sammeln und zu wehren. Ansonsten wird es unbequem, zumindest für Sie und Ihre Soldaten. Haben Sie schon gegen Sith gekämpft?“

Major Renetra schüttelte nur den Kopf. Sie war Profi und wusste vermutlich, wovon er sprach. Ein mittelmäßiger Sith war um ein Vielfaches stärker als der beste, widerstandsfähigste und intelligenteste normalsterbliche Soldat. Sabar wandte sich wieder dem Holo zu und erhob die Stimme.

"Bereiten Sie die Truppentransporte und die Soldaten vor. Sobald die Flotte nach dem Bombardement das Signal gibt, will ich keine Sekunde des Vorteils verlieren.“

Kurz zog er die Macht noch einmal an, sondierte flüchtig Renetras Entschlossenheit und Mentels Pflichtgefühl. Dann nickte er, als bestätige er sich selbst, mehr als den Captain.

"Gut. Dann widmen wir uns den letzten Vorbereitungen. Ich erwarte einen strategischen Überblick beim letzten kurzen Briefing — und dann gehen wir.“

___________________________________________________________________________________

Das tiefe Brummen der Maschinen verwandelte sich keine Stunde später in einen martialischen Schrei, als die Insistence in den Hyperraum sprang. Das Hangardeck war ein kontrolliertes Chaos: Soldaten sicherten Ausrüstung, Techniker kontrollierten Systeme, Piloten riefen ihre Checklisten. Angelus stand auf der Rampe eines Transports, der von den
Sturmkommandos flankiert wurde; die Arme in herrschaftlicher Pose verschränkt, sein Umhang wehte im Luftzug.

Sein Blick war unbewegt auf Geschehen vor ihm gerichtet — grüne funkelnde Augen, in denen keine Furcht, kein Zögern lag. Nur reine, konzentrierte Entschlossenheit. In diesem Moment gab es für ihn keine Angst, keine Zweifel, keine Vergangenheit. Nur Ziel und Wille. Der Gedanke an die bevorstehende Vernichtung erfüllte ihn nicht mit Unruhe, sondern mit einem finsteren Gefühl von Genugtuung und Vorfreude. Er atmete tief ein und spürte, wie die Dunkle Seite um ihn vibrierte, und schloss für einen Atemzug die Augen.

Als er sie wieder öffnete, lag darin ein Ausdruck von absoluter Besessenheit – die Gewissheit, dass kein Feind, kein Verbündeter und kein Schicksal seinem zerstörerischen Pfad widerstehen würde. Dies war kein Aufbruch zu einer Mission.

Es war der Beginn einer Offenbarung. Die Krönung auf Bastion war der Wendepunkt gewesen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sein Name wie der einer Gottheit verehrt und gefürchtet wird...



[Kernwelten – Hyperraum nach Empress Teta – PSD Insistence – Haupthangar]
Darth Angelus, Major Alin Renetra, NPCs
 
[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – Weltraum nahe Fresia – ASD Allegiance – Kommandodeck – Konferenzraum]
Admiral Raymus Tarkin, der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte, Captain Scytale Mentel

Der Konferenzraum war so nüchtern wie eh und je. Die großen Sichtscheiben gaben den Blick auf Fresias Orbit frei, doch es war die Gravitas des hochdekorierten Admirals, die hier alles beherrschte. In diesem Raum wurden keine Geschichten erzählt und keine Zeit verschwendet; hier wurden folgenschwere Entscheidungen getroffen, die über das Schicksal des Imperiums entschieden.
Admiral Tarkin stand am Tisch, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Als Mentel eintrat und stramm salutierte, ließ Tarkin die Geste enden, ohne Hast und ohne jede Theatralik. Sein Blick ruhte auf dem Captain, als würde er nicht nur die Uniform prüfen, sondern das, was darunter lag.
Er aktivierte ein kleines Holo. Empress Teta und die Ruinen der Zitadelle erschienen, diesmal nicht als Operationsplan, sondern als Bilanz: bestätigte Zielkoordinaten, Einschlagsfenster, Auswertung der Sensorik, Meldungen der Spezialeinheiten. Darunter ein kurzer, verschlüsselter Zusatzbericht mit einer Signatur, die im Raum wie ein Schatten wirkte.

Tarkin ließ den Bericht einen Moment stehen und sah Mentel dann direkt an.

"Captain Mentel, die Operation wurde vollständig und ohne Abweichungen durchgeführt und das Ergebnis ist eindeutig. Sie haben die Ihnen erteilte Aufgabe ohne Zweifel erfüllt und Sie haben das Imperium nicht gezwungen, Ihre Arbeit im Nachhinein zu korrigieren.“

Tarkin wechselte den Holoausschnitt. Lord Angelus’ Bericht war knapp, doch der Inhalt war ungewöhnlich. Der Sith-Extinktor und Ritter bestätigte Mentels Disziplin, seine operative Klarheit und die Fähigkeit, unter Druck zu führen, ohne die Kontrolle zu verlieren. Für einen dekorierten Kriegshelden und notirisch-exzentrischen Sith wie Angelus, der dafür bekannt war, sich mit dem Militär und dessen Offizieren anzulegen, war das kein beiläufiges Lob, sondern eine seltene Anerkennung.

"Lord Angelus hat in seinem Bericht ausdrücklich hervorgehoben, dass Sie Ihre Rolle mit bemerkenswerter Präzision und Autorität ausgefüllt haben.“

Tarkin ließ die Worte ohne Verzierung stehen.

"Das ist eine Einschätzung aus dem direkten Umfeld des Throns unserer Imperatorin, die nicht leichtfertig vergeben wird und ich halte sie durchaus für belastbar.“

Er deaktivierte das Holo und nahm einen Datenzylinder vom Tischrand und ließ ihn in einer eleganten Bewegung ans andere Ende des Tisches gleiten. Der Zylinder landete vor Mentel. Es folgte eine Plakette aus einer Legierung, die jedem Soldaten des Imperiums bekannt war. Ebenso die Rangfelder auf dieser.

"Sie werden mit sofortiger Wirkung zum Commodore befördert.“

Tarkin sprach diese Worte mit einer Selbstverständlichkeit aus, als wäre es nur die logische Schlussfolgerung des bisher gesagten.

"Sie erhalten das Kommando über eine Kampfgruppe, weil Ihre bisherigen Erfolge gezeigt haben, dass Sie nicht nur gewinnen können, sondern auch gehorchen, wenn es darum geht, sich die Hände schmutzig zu machen.“

Der Admiral pausierte für einen Moment.

"Ihr neues Flaggschiff wird Ihnen zugewiesen, sobald die letzten bürokratischen Feinschliffe abgeschlossen sind. Es wird in Feuerkraft und Abschreckungswirkung an der Spitze dessen stehen, was diese Flotte einsetzen kann.“

Tarkin blickte Mentel dabei unverwandt an.

"Sie sollen damit nicht nur Kämpfe führen, sondern schon Wirkung erzeugen, bevor die erste Geschützsalve abgefeuert wird“

Er trat an das Fenster, als würde er den Blick nach außen nutzen, um sich für den nächsten Schritt zu ordnen. Dann aktivierte er eine Karte, die deutlich weiter reichte als Fresias unmittelbarer Raum. Ein roter Schwerpunkt flammte auf: Das Kashyyyk-System. Ergänzt durch knappe Lageberichte über republikanische Bewegungen, militärische Aktivitäten und Anzeichen einer koordinierten Operation der Neuen Republik.

"Es liegen Berichte über militärische Aktionen der Neuen Republik gegen die imperiale Herrschaft im Kashyyyk-System vor und ich bewerte diese Entwicklung als Test unserer Reaktionsfähigkeit.“

Tarkin sprach in derselben kontrollierten Ruhe, die er auch verwendete, wenn er abertausende Soldaten der Flotte in die Schlacht und einen Teil von ihnen in den Tod schickte.

"Dieser forsche Vorstoß ist nur der Anfang - wir erwarten mehr vom Feind. Er hält uns für schwach - verwundbar, besonders in diesen Zeiten. Ich will, dass Sie sich auf einen Einsatz vorbereiten, bevor der formelle Befehl ergeht, weil Zeitverlust in solchen Situationen enorme Kosten verursacht.“

Er drehte sich wieder um. Für einen flüchtigen Moment lag in seinem Blick etwas, das man als Anerkennung hätte missverstehen können, wenn man Tarkin nicht kannte. Junge Offiziere wie Mentel kannten den Krieg gegen die Republik nicht, den Erzfeind des Imperiums. Sie waren in Zeiten des Friedens zu Offizieren herangewachsen, hatten mit minderintelligenten Feinden wie den Yevethanern zu kämpfen. Von zehn jungen Offizieren, die dem Admiral vor die Augen traten, konnte man aus dessen Sicht mindestens acht in die Tonne treten. Sie waren vielleicht gut genug für die niederen Ränge, als Teil der Masse. Mentel hingegen stellte offenbar die Ausnahme dar; er war aus dem Holz geschnitzt, dass es brauchte, um die Macht des imperialen Militärs gegen einen starken, intelligenten und nahezu ebenbürtig organisierten Feind wie diese verdammte Republik zu führen.

"Ich gratuliere Ihnen. Sie haben großes Potential, Commodore. Und das Imperium fördert nicht ohne Grund Offiziere, die Ergebnisse liefern.“

Seine Stimme blieb sachlich und die Botschaft klar und deutlich.

"Ich erwarte, dass Sie Ihre Kampfgruppe so strukturieren, dass sie schnell einsatzfähig ist und ich erwarte, dass Sie Ihre nächste Aufgabe mit derselben Konsequenz erfüllen.“

Tarkin ließ eine kurze Pause zu, nicht wegen der Dramaturgie, sondern damit Mentel verstand, dass dies alles keine Höflichkeit war, sondern - wie er sagte - eine Erwartung. Eine Investition in die Zukunft, wenn man so wollte.

"Weitere Details erhalten Sie, sobald die Lagebewertung abgeschlossen ist.“

Er nickte minimal, als wäre damit alles gesagt, was gesagt werden musste.

"Sie sind entlassen, Commodore. Und ich erwarte, dass Sie bereit sind.“

[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – Weltraum nahe Fresia – ASD Allegiance – Kommandodeck – Konferenzraum]
Admiral Raymus Tarkin, der Befehlshaber der Neunten Gefechtsflotte, Captain Scytale Mentel
 
[Kernwelten - Teta-System - Hyperraum nach Fresia - PSD Insistence - Brücke] Scytale Mentel, NPCs

Seranas Antwort auf seine Nachricht blieb fürs erste aus. Die Zeit, die ein vielleicht vor zehn Jahren liebeskranker Jungoffizier verschwendet hätte, auf ihre Nachricht zu warten, nutzte Mentel damit, in seinem Büro nahe der Brücke die Meldungen der Schiffsabteilungen zu begutachten und seinen abschließenden Bericht zu schreiben.

Er arbeitete konzentriert, während die Insistence ihren Kurs auf das Fre'ji-System fortsetzte. Die leichten Vibrationen, ausgelöst durch den Hyperraumantrieb, waren kaum wahrnehmbar - ein konstantes Hintergrundrauschen, das er seit Jahren kannte und routiniert ignorierte. Systematisch ging er die Meldungen durch: Schadensprotokolle (auch wenn es keine Schäden gab), Personalstatus, Verbrauchsübersichten. Keine unerwarteten Abweichungen. Der Abschlussbericht fiel erwartungsgemäß nüchtern aus.

Sein Blick glitt kurz zum privaten Datapad. Keine neue Nachricht. Er registrierte dies ohne Regung und legte das Pad wieder zur Seite. Die Stille bedeutete nichts weiter als Abwesenheit - keine Zustimmung und auch keine Ablehnung. Hatte sie die Nachricht überhaupt gelesen?

Für einen Moment hielt er inne, lehnte sich nach hinten. Er schloss den Bericht und signierte ihn, bevor er ihn das Oberkommando verschickte. Das Innehalten war kein Moment zum Nachdenken, vielmehr ein abschließendes Durchatmen - ein finales, fast schon administratives Abhaken dieser Mission.

Die vertrauten Vibrationen veränderten ihren Rythmus, wurden unregelmäßiger, dann verebbten sie vollständig. Das Blau des Hyperraums zerfiel vor der Scheibe in seinem Büro und gab den Blick auf den Weltraum nahe Fresia frei. Die mächtige Allegiance lag bereits in Position. Ein massiver, unbeweglicher Block imperialer Präsenz - umgeben von dutzenden Eskorteinheiten und Versorgungsschiffen. Beinahe unverändert seitdem die Insistence vor nicht mal 36 Stunden aufgebrochen war, um die Verräter zu bestrafen.

Ein kurzer Ton aus der Interkom kündigte offiziell die Rückkehr in den Normalraum an. Sekunden später folgte die nüchterne Meldung der Brücke, sauber und erwartbar. "Captain, wir sind aus dem Hyperraum gefallen. Die Halteposition ist bestätigt. Admiral Tarkin bittet Sie zudem an Bord der Allegiance."

Mentel bestätigte die Mitteilung knapp, stand auf und glitt vor dem Spiegel die Uniform glatt. Der Blick ging ein letztes Mal hinaus zum Supersternenzerstörer. Das Schiffe wirkte weniger wie ein Teil der Flotte und mehr wie ihr Fixpunkt. Schwer, unbeugsam, endgültig.

Wenig später entließ ihn das Shuttle an Bord des Kommandoschiffes. Ein Adjutant des Admirals erwartete ihn bereits und begleitete ihn wortlos zu einem Konferenzraum. Bevor er den Raum betrat, blieb er einen Augenblick - nicht länger - stehen und ließ die Eindrücke der Operation sacken. Empress-Teta. Darth Angelus. Der Bericht über alles. Was nun folgte, war nicht mehr in seiner Hand.

Die Türen glitten lautlos auseinander. Der grauhaarige Admiral erwartete ihn bereits, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt. Scytale trat ein, salutierte. Der Blick seines Vorgesetzten war scharf, prüfend - und ging tiefer als nur die oberflächliche Musterung seines Erscheinungsbildes.

Tarkin subsumierte den Bericht Mentels. Die Zusammenfassung nüchtern, wie es sich für einen Admiral gehörte. Regungslos folgte er den Ausführungen, bis die Sprache auf Darth Angelus kam. Kaum merklich verengten sich seine Augen - und weiteten sich wieder, als es ganz danach klang, als hätte dieser Pelzträger ihn in seinem Bericht gelobt. Das ein Sith zu so etwas fähig war, überraschte Scytale. Sein Blick folgte dem Zylinder, der über den Tisch rollte.

Fast nonchalant - als wäre es etwas Alltägliches, Normales - beförderte Tarkin Mentel vom Captain zum Commodore. Sorgfältig nahm Scytale den Zylinder und die Plakette auf. Ein Hauch von Ehrfurcht machte sich in ihm bereit. Es war nur natürlich, dass sein Talent gesehen wurde, dass sich seine Loyalität auszahlt-
doch das Gefühl, endlich die Lorbeeren in seinen Händen zu halten, war fast unwirklich. Gut, befriedigend, und dennoch ungewöhnlich.

Der Admiral setzte dem noch einen hinterher. Man würde ihm das Kommando über eine Kampfgruppe erteilen. Neben dem Verband erhielt er zudem das Kommando über ein neues Schiff.

Was dann folgte, jagte Scytales Rücken einen freudigen Schauder hinab. Kashyyk, republikanische Truppen - ein Test imperialer Stärke. Endlich ein bevorstehendes Ende des

Der Bastioner fixierte den Admiral. "Vielen Dank, Sir." Er nahm wieder Haltung an, salutierte und verließ den Konferenzraum. Die Türen schlossen sich hinter ihm und für einen kurzen Moment stand er alleine im Flur. Jeder seiner Schritte hallte schwer auf dem metallischen Boden wider, nicht nur ein Gang, sondern ein Übergang in neue Verantwortung. Ein neues Gewicht auf seinen Schultern. Nicht länger nur als Captain der Insistence, - nunmehr Commodor: Führer einer gesamten Kampfgruppe.

An Bord des Shuttles brachte er den neuen Zylinder sowie die Plakette an seiner Brust an. Seine Hand griff zu seinem Datapad. Sein Zugang zum Flottennetzwerk mit seinem Rang war bereits freigeschaltet. Eine blinkende [1] in der oberen rechte Ecke signalisierte ihm eine ungelesene Nachricht. Sie war von Serana. Mit einem knappen Lächeln öffnete er die Mitteilung und für einen Augenblick schien die Zeit um ihn herum stehen zu bleiben...


[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre’ji-System – Weltraum nahe Fresia – ASD Allegiance – Hangar – Shuttle] Scytale Mentel
 
Zurück
Oben