Fresia (Fre'ji-System)

Fresia - Hill City - Summit's Taste - Serana, Scytale, NPCs


Sie betrachtete ihn nun sichtlich interessiert. Der Deserteur war also von Galantos geflohen und hatte Kurs auf die Grenze zur Neuen Republik genommen. In der Stimme des Captains lag unverhohlene Abscheu gegenüber dem einstigen Kameraden – ein Zorn, der tief ging. Serana nickte langsam. Ein Strike-Kreuzer bedeutete über zweitausend Mann Besatzung – zweitausend, die gemeinsam mit ihrem fahnenflüchtigen Commander abgehauen waren. Für sie waren das keine Mitläufer, sondern Komplizen. Hätte sie das letzte Wort gehabt, wäre keiner von ihnen ungeschoren davongekommen. Eine öffentliche Hinrichtung für jeden Einzelnen.

Nun legte sie den Kopf leicht schief, als Scytale ihrer Sichtweise einen beinahe verniedlichenden Namen gab. Er war ganz... süß. Doch er hatte den eigentlichen Kern ihrer Aussage nicht ganz erfasst.

"Darrenholm war einer von uns. Sein Verrat ist unverzeihlich – und in jeder Hinsicht schädlich. Aber die Yevethaner waren nie ein vollständiger Teil von uns.“

...menschlich. Intelligent. Ja, in letzter Konsequenz war der gesamte Vorfall eine Säuberung – aber eben keine gezielte, wie sie sie bevorzugte. Serana war überzeugt: Die Verschlagenheit eines Mannes wie Darrenholm hätte sich unter Kontrolle stehend durchaus nutzen lassen. Gerade weil er gefährlich war. Und genau deshalb hätte man ein noch deutlicheres Zeichen setzen können. Sie griff den Gedanken auf – sachlich und ohne Emotion –, um ihre Position klarer zu machen:

"Hätte man die Gelegenheit genutzt, die gesamte Besatzung des Kreuzers hinzurichten, dann könnten wir von einer echten Selbstheilung sprechen."

Das wäre ein wahrhaftiges Exempel gewesen.

Dass sich zwischen den beiden Offizieren eine spürbare Spannung aufgebaut hatte, war nicht mehr zu leugnen. Als Scytale auf ihr Kompliment hin scherzhaft fragte, ob sie mit zwei seiner Sorte zurechtkäme, schmunzelte Serana kurz – ein seltenes, aber ehrliches Lächeln.

"Ich würde all meine Offiziere ersetzen. Kompetenter. Und definitiv ansehnlicher. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob diese Art Ablenkung in jeder Lage... förderlich wäre.

Sein Blick blieb an ihr haften, seine Worte wurden persönlicher, nachdenklicher. Er sprach von Tizon, dem Interview, den Stunden in der Bar – von einem Wir, das sich beinahe beiläufig gebildet hatte. Seine Augen ruhten auf den ihren, und für einen Moment ließ auch Serana den Blick nicht von ihm weichen. In ihr tobte ein Konflikt, kaum sichtbar für Außenstehende – aber er gliche einem STurm. Ein Teil von ihr wollte ihn einfach packen und sich auf ihn stürzen. Ihn und sich selbst zum Schweigen bringen, nicht mit Worten, sondern mit Nähe, Hitze, Haut. Oder - in kontrollierter Form - ihn leise irgendwohin ziehen, wo sie ungesehen waren. Aber ihr Verstand hielt sie zurück. Noch nicht. Scytale war kein simpler Urlaubsflirt. Er war mehr. Eine Möglichkeit. Ein Gegenüber mit Intellekt, Anziehungskraft – und Ambitionen. Vielleicht lag in ihm ein Partner, auf Augenhöhe. Jemand, mit dem man in einer Zukunft Seite an Seite marschieren konnte - in Richtung Spitze. Und das vielleicht nicht nur auf dem Schlachtfeld...

Aber seine Worte verschlugen ihr dennoch die Sprache. Serana blieb still und sah ihn einfach nur an...



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