Serie Game of Thrones / Das Lied von Eis und Feuer

Ich vermute immer noch, dass es, trotz des Trailers, zu keiner Schlacht kommt, bzw. wie maximal "den nächsten Schritt" sehen werden und uns ansonsten mit Königsmund, der goldenen Armee Euron und den Eisernen Inseln "begnügen" müssen.

Ich dachte, es wäre schon seit längerem bestätigt, dass die Schlacht von Winterfell in Folge 3 zu sehen sein wird. Oder irre ich mich da?
 
War ein gute Folge,

leider sind nicht so viele gestorben, als wie ich es erwartet hatte. Hatte eigentlich erwartet, dass auch ein paar der Haupt-Charaktere sterben, aber für mich waren das eher nur (große und kleine) Neben-Figuren. Und die Hauptcharaktere wirken daher zu übermächtig. Schließlich standen viele von ihnen in der erste Reihe, aber während alle anderen um sie herum sterben, überleben sie es. Als die Welle von Untoten über die Unbefleckten hereinbrach, war für mich Grauer Wurm eigentlich schon abgeschrieben.

Ich bin gespannt wie es um Westeros weitergeht, schließlich haben die Sieger ihre Armeen verloren. Aber es gibt ja noch ein wenig Eisen Inseln und Dorne und es gibt immer noch die Zweitgeborenen in Essos. Vielleicht bekommen wir ein unerwartetes wiedersehen.

Was ich irgendwie schade finde ist, dass Westeros von all dem praktisch nichts mitbekommen hat. Ich hatte gehofft, die Armee der Toten marschiert nach Kingslanding. Und ganz Westeros wäre von den Ereignissen betroffen.

In der Krypta ist genau das passiert, was ich befürchtet hatte. Wenn jemand kommt, der die Toten erwecken kann, sollte man halt auch nicht dort hingehen, wo diese liegen. :)

Aber der Nachtkönig wurde schneller aus dem Spiel genommen, als die Folge gegen Ende hin vermuten lies. Auch wenn klar war, was wohl passiert als die Rote Frau die “Prophezeiung” wiederholt hatte und Arya raus lief.

Bin gespannt was uns nächste Woche erwartet.
 
Ein sehr ansehliches Finale. Ganz den Erwartungen nach kinoreife Bilder, seht emotional und viel Gänsehaut. Die Schlacht wirkte von der Kameraführung etwas konvus. Das hat man z.B. letztens bei "Avengers: Endame", den HdR-Filmen aber auch einigen früheren GoT-Schlachten besser hinbekommen. Trotzdem, gerade gegen Schluss gaaaanz "großes Kino".

Dass weniger gestorben sind als erwartet, kann ich verschmerzen. Sind ja noch 3 Folgen. Von dem her braucht man die meisten Hauptcharaktere noch. Trotzdem gab es etliche "schöne Tode".

Dass Aryia am Ende den Nachtkönig killt, hätte ich nicht vermutet (oder erst bei dem "Nicht heute"-Dialog mit Melissandre - schöner Brückenschlag zu Staffel 1). Melissandres Ende hatte auch etwas poetisches an sich.

Alles in allem bekam ich genau das, was ich erwartet habe: Einen spektakulären, wenn auch leider nicht ganz perfekten, Abschluss der Weissen-Wanderer-Handlung, der kaum Wünsche offen lässt. Nun kann das eigentliche Spiel der Throne enden:
9 von 10 Punkten!
 
Bisher für mich die schlechteste der 3 Folgen. Ausführliche Auswertung kommt heute Abend, wenn sich bis dahin nichts mehr ändert:
7/10 Punkte

da kann ich dir absolut zustimmen. Gerade angeschaut und ich musste mich erstmal ne viertelstunde beruhigen weil ich mich so aufgeregt hab. Für mich eine der schlechtesten Folgen überhaupt. Bin ziemlich enttäuscht.
 
Hmm, hab’s grad gesehen, bzw. was zu erkennen war.
Irgendwie eine konfuse Aneinanderreihung von schlecht ausgeleuchteten Bildern.
Mellisandre?
Da war die Schlacht der Bastarde um einiges besser in Szene gesetzt.
Schade, hier wollten sie wohl auf Nr. Sicher gehen und die lange Nacht war recht kurz
Ich dachte der Kampf ginge auch weiter Richtung Königsmund.
7 Staffeln die große Bedrohung und Zack eine Folge Ende.
Hmm...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, hab’s grad gesehen, bzw. was zu erkennen war.
Irgendwie eine konfuse Aneinanderreihung von schlecht ausgeleuchteten Bildern.
Mellisandre?
Da war die Schlacht der Bastarde um einiges besser in Szene gesetzt.
Schade, hier sind sie wollten sie wohl auf Nr. Sicher gehen und die lange Nacht war recht kurz
Ich dachte der Kampf ginge auch weiter Richtung Königsmund.
7 Staffeln die große Bedrohung und Zack eine Folge Ende.
Hmm...

Mir ging es ähnlich.

Lyanna Mormonts Tod. Der einzige wirkliche Lichtblick hier, sehr gut in Szene gesetzt und ebenso episch und sympathisch wie ihr Charakter die beiden Staffeln zuvor daher gekommen ist

weiß nicht wo ich anfangen soll. Entweder es war die Szene mit Arya Berrick und dem Hund in irgendeinem Gebäude. Allein schon dass man 0 vom Kampf draußen hört hat mich sehr sehr verstimmt. Dann das Arya plötzlich Angst vor den Wights hat, nachdem sie ne Minute davor noch episch einen nach dem anderen niedegestreckt hat. Genauso aber auch die Szene in der Dany mit Drogon landet. Einfach nur Stupid. dafür allein hätte man sie sterben lassen können imho und es wäre verdient gewesen. Oder generell die ganzen Kämpfe. Wer stellt bitte die Katapulte vor die erste Reihe Soldaten? Warum haben sie die nur 1x abgeschossen? Wie kann es sein dass man so dumm ist und einfach mit den Dothraki in die Dunkelheit reitet? Wieso töten die ganzen Helden am Ende mehr und länger Wights und stehen gegen die Übermacht als die Reihen der Unbefleckten und aller anderen Soldaten zusammen? Ich habe etwas ähnlich schlechtes erwartet und trotzdem wurden meine Erwartungen noch einmal deutlich unterboten. Wie du schon sagst @Draht Vater das Battle of the Bastards war besser, meiner Meinung nach auch die Schlacht um die Schwarzwasserbucht. Das es davor in Social Media mit Herr der Ringe verglichen wurde war auch ein Witz. Die einzige wirklich einzige Szene die an die Epik von HDR ran kommt war Podricks gesang in der 2. Folge. Kein Vergleich zu Minas Thirith oder gar Helms Klamm in meinen Augen. Hier merkt man am deutlichsten, das die Hand von GRRM fehlt, der vermutlich nur die groben Rahmen vorgegeben hat und (so denke ich es mir jetzt mal) Selbst nicht am Set war. Da war viel Luft nach Oben. P.S.: Was hat Davos die ganze Folg bitte gemacht? Hab ich ihn übersehen? Am Anfang steht er unbeteiligt daneben, beobachtet Arya und dann später sieht man ihn Blutverschmiert, wie er Melissandre hinterherrennt, deren ganzen Auftritt in der Folge man sich hätte sparen können. *Flammende Schwerter, die nach dem selbstmörderischen Ansturm nacheinander erlöschen* BUHUHU. Oder auch was ist mit der kompletten Prophezeiung von Azor Ahai? Die ist quasi auch nicht mehr existent. Puuh ich könnte noch so lange weiter machen... aber hab mich vorhin schon so aufgeregt, da lass ich es jetzt gut sein.
 
Gehts nur mir so, oder war es sehr schwer das Geschehen zu verfolgen? Viele merkwürdige cuts, sehr dunkles und unübersichtliches Bild. Man ist deutlich besseres gewohnt.
 
Gehts nur mir so, oder war es sehr schwer das Geschehen zu verfolgen? Viele merkwürdige cuts, sehr dunkles und unübersichtliches Bild. Man ist deutlich besseres gewohnt.

Ja ich denke es soll die "Lange Nacht" symbolisieren im Endeffekt spart es aber vor allem am Budget, wenn man keine riesigen untoten Horden animieren muss. Das Budget werden die Drachen verschlingen nehme ich an. Und man muss bedenken, wie viele (Haupt-)Darsteller, die ja auch nicht billig sind (hab irgendwo gelesen, viele haben eine Gage von 1 Mio $ pro Episode rausgehandelt, ist aber nichts bestätigt) in dieser Episode vorkommen. Das könnten alles Gründe dafür sein. Aber wer weiß. Auf dem Offiziellen GOT-Kanal gibt es auch ein Making Of, vielleicht wirst du daraus schlau :)
 
Budget sparen...
Es ist ja nicht so, dass da nicht dran verdient wird, da hätte man zum Ende mal ordentlich einen raushauen können, für mich am falschen Ende gespart.

Dany und Drogon, da musste ich mir auch 3x vor die Stirn klatschen.
Arya,mimimi?
Leider zu viele solche Szenen.
 
Budget sparen...
Es ist ja nicht so, dass da nicht dran verdient wird, da hätte man zum Ende mal ordentlich einen raushauen können, für mich am falschen Ende gespart.

Dany und Drogon, da musste ich mir auch 3x vor die Stirn klatschen.
Arya,mimimi?
Leider zu viele solche Szenen.

War wie gesagt nur eine Vermutung. Wenn ich es mit dem Ende von Endgame vergleiche, das ja noch erwartbarer als das hier war, dann muss ich sagen, dass sie es bei Endgame einfach um so viele Klassen besser umgesetzt haben (Ja, der Vergleich hinkt ein bisschen, aber GOT ist das für Serien, was Das MCU fürs Kino ist aktuell... daran wird halt sehr vieles gemessen. Da inszinieren sie bei Vikings bessere Schlachten, wo sich gefühlt nur zwei Familien mit je 5 Kriegern kloppen^^
 
Die Vermutung hab ich leider auch.
Schade...
Hoffentlich wird das kein Lost Ende, oder Battlestar.

Da ich aktuell nach Jahren mal die Bücher angefangen habe, bekomme ich auch mehr und mehr das Gefühl, dass die Serie wohl das einzige Ende zu GOT bleiben wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass GRRM die Story in noch einem weiteren Buch zu Ende wird bringen können, eher wird er noch 2 oder 3 brauchen und bei seinem Tempo...

Ich habe trotzdem immer noch Hoffnung, dass wir das Bitter Sweet Ende bekommen und die letzten drei Folgen, in denen es dann um den GOT geht wieder etwas besser und nach alter Couleur werden.

Finde es schade, dass der Nightking so gestaltlos bleibt. Man erfährt über die ganze Serie hinweg immer nur Häppchen über die Geschichte und dann soll alles so simpel sein am Ende... Das ist so enttäuschend. Ich hätte mich über Jons Tod sehr gefreut. Er erfüllt die Prophezeihung als Azor Ahei und stirbt ehrenvoll und Heldenhaft im Zweikampf mit dem Nightking, nachdem er ihn erdolcht hat oder sowas. Das wäre im Geiste der Serie gewesen. Theons Tod war zu erwarten und nicht besonders spektakulär. Er ist im Reinen mit allem und stirbt bei der Verteidigung seiner wahren Heimat. Und auch Jorah... joa schade irgendwie... aber es war ein ehrenvoller Tod. Grauer Wurm hätte auch gut sterben können und es hätte gepasst. Oder Sam. Selbst Brienne oder Jaime... aber naja, mittlerweile sind wir wohl beim Popcorn-Kino angekommen und man möchte bei all der Popularität den Zuschauern keine Red-Wedding Momente mehr zu muten... Das hat aber die Serie ausgemacht. Ich fand Ned Starkls Tod schockierend, obwohl ich es vorher schon wusste. Aber es ist so gut geschrieben und gespielt...
 
Ich bin gerade fertig mit der Folge und völlig sprachlos:

Ich habe ja schon mit vielem gerechnet, aber das war die mit ziemlich großem Abstand die einschüchternste und krasseste Schlacht, die ich je in einem Fantasyfilm/serie gesehen habe. Ich weiß nicht was für Unsummen an Geld in die Produktion dieser Folge geflossen sind, aber was uns hier geboten wurde, ist einfach auf einem ganz anderen Level. Diese permanente Finsternis der langen Nacht, das blanke Chaos aus roten und blauen Feuer und das schreckliche Gemetzel wurden perfekt inszeniert und ich saß wirklich die ganze Zeit über zusammengekauert und auf dem Sofa, Augen weit aufgerissen und Kinnlade unten. Ich weiß nicht, wie man darauf kommt, dass hier irgendwo gespart wurde. Ist mit absolut schleierhaft.

Abgesehen davon war die Handlung noch fesselnder, als vermutet. Nachdem die gesamte Dothraki Horde schon am Anfang in den Tod geritten ist, wurde das Gefühl der Gefahr sowas von intensiv, was die bedrückte und an Dialogen mehr als arme Stimmung bei mir zusätzlich angekurbelt hat. Hier hat man The Walking Dead und Konsorten mMn nach allen Regeln der Kunst hoch genommen. Die gesamte Schlacht war ein Hin und Her der Gefühle und es war mehr als deutlich, dass man es hier mit einer Übermacht an Feinden zutun hat, die mit den Nebel der Weißen Wander den Vorteil durch die beiden Drachen nahezu komplett relativiert haben. Als sich das Gemetzel dann in das Innere der Festung verlagert und sich auf einmal herausgestellt hat, dass der gesamte Kampf umsonst war, da der Nachtkönig die Untoten ohnehin jederzeit erwecken kann, habe ich um alle Charaktere gebannt. Und natürlich sind noch nicht alle von denen gestorben, schließlich haben wir noch ein paar Folgen vor uns ;) Jorahs Tod war mir ehrlich gesagt schon genug des Guten, absolut herzzerreißend und definitiv einer der traurigsten Momente der gesamten Serie. Bei Theon, der ganz alleine auf sich gestellt Bran verteidigt hat, war ich mir ziemlich sicher, dass wir ihn verlieren werden und Mann, Mann, Mann, war das ein Abgang. Genauso wie der der kleinen Mormont. Melisandres Rolle war auch ausschlaggebend, ihr Auftauchen kurz vor der Schlacht unerwartet und ihr Tod konsequent, da sie ihre persönliche Prophezeiung erfüllt hat.

Das Ende kam für mich ziemlich überraschend, denn ehrlich gesagt habe ich mehr damit gerechnet, dass Bran noch irgendeinen unvorhersehbaren Move auspackt, um der Hinrichtung durch den Nachtkönig zu entgehen. Dass aber auf einmal Arya aus dem Nichts angesprungen kommt und es kurz auch noch so aussieht, als würde sie erstochen werden und sie es am Ende doch irgendwie schafft, den Nachtkönig und seine gesamte Armee auszuschalten...nunja, das hat mich lauthals aufjubeln lassen.



Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Platzierung von Jon während der gesamten Folge über. Dieses ständige Herumfliegen der Drachen im Nebel war absolut nutzlos und ich hätte eigentlich erwartet, dass Jon wie in all den Schlachten zuvor am Boden und inmitten seiner Soldaten kämpft. Genauso war ich fest davon überzeugt, dass er es sein wird, der den Nachtkönig eliminiert. Stattdessen war er die gesamte Zeit über in der Luft und bis auf das Gefecht mit dem untoten Drachen hatte er nicht viel zum Sieg über die Armee der Toten beigetragen.



Im großen und ganzen aber ein furioses Finale des Kampfes gegen die Toten und eine 9/10 für mich.
 
Die 3.Episode war atmospährisch ganz gut inszeniert wie z.B. als die Dothrakis mit ihren Lichtschwerten in der Dunkelheit verschwanden und es danach einige Zeit still wurde. Die Anspannung und die Angst stieg dadurch bei den Verteidigern. Bei den Kampfszenen hatte ich oft das Gefühl, jetzt überlebt sie/er (Grauer Wurm, Brienne, Jon) den aussichtlosen Kampf nicht. Aber das war nicht immer so. Lyannas Kampf und tragisches Ende gegen den untoten Riesen war für mich ein Höhepunkt dieser Folge. Das Ende des Nachtkönigs hätte ich mir anders gewünscht und ich dachte Bran, hatte noch einen Plan B. Melisandres Abgang fand ich nicht spektakulär., aber war angemessen. Im Großen und Ganzen wurde ich gut unterhalten von dieser Folge. 7 von 10 Weinbeutel
 
Puuh... was für eine Folge, was für ein 78-minütiger Ritt! Ich habe sie letzte Nacht gesehen und bin immer noch zusehends geflasht, je mehr ich darüber nachdenke. Ich würde sagen, uns wurde definitiv nicht zu viel versprochen. Vorsicht, es folgt eine lange und ausführliche Review, anders habe ich nicht das Gefühl, der Folge gerecht zu werden. Ich danke schon einmal allen, die sich das komplett durchlesen :D

Spätestens jetzt versteht man, warum es in den ersten beiden Folgen der Staffel verdächtig ruhig und fast komplett ohne Action zuging. Was hier zur Staffelmitte von der Leine gelassen wird, hätte sonst allenfalls in einer der berüchtigten vorletzten Folgen einer Staffel stattgefunden.

Die Schlacht dürfte tatsächlich das Spektakulärste und Größte sein, was wir bisher in der Serie in dieser Hinsicht zu sehen bekommen haben. Und auch wenn in den letzten drei Folgen bestimmt nochmal gekämpft wird, glaube ich auch kaum, dass das hier nochmal überboten wird. Schon im Vorfeld war ja "von der längsten ununterbrochenen Actionsequenz der gesamten Film- und Fernsehgeschichte" die Rede, und obwohl die Schlacht für ein paar kleinere, ruhigere Momente natürlich hin und wieder unterbrochen worden ist, denke ich, dass das tatsächlich hinkommen könnte. Der Aufwand, der hierfür betrieben wurde, ist jedenfalls sichtlich enorm. Und solch ein Spektakel über so eine lange Laufzeit zu inszenieren, ohne dass es anstrengend oder gar langweilig oder ermüdend wird, ist schon ein Kunststück, welches man hier aus meiner Sicht meisterhaft vollführt hat. Ich jedenfalls fand nicht, dass man die Überlänge der Folge sonderlich stark zu spüren bekommen hat.

Die Folge ist aber nicht nur wegen der gigantischen und spektakulär inszenierten Schlacht an sich so großartig, es finden sich auch wiederum viele kleinere Momente, die teilweise erst im Nachhinein ihre Wirkung entfalten. Die Szene, in der Melisandre die Arakhs der Dothraki entflammt und diese so auf die Armee der Toten zureiten, war schon einmal der Wahnsinn, und da hatte die Folge ja im Grunde gerade erst begonnen. Und wie dieses erste Gefecht dann inszeniert ist: Man sieht es als Zuschauer, so wie die Charaktere eben, größtenteils nur aus der Ferne, nach und nach erlöschen die Flammenschwerter, es wird alles dunkel und still. Hammer! Ein weiterer, toller Einzelmoment ist das Gespräch zwischen Arya und Melisandre: "Was sagen wir dem Gott des Todes?" "Nicht heute!" Oder die Anspielung auf die Prophezeiung, die Melisandre Arya in der dritten Staffel gemacht hatte. "Blaue Augen"... Man könnte hier kritisieren, dass man das Ende des Nachtkönigs spoilert, zum Glück erschloss sich mir die wahre Bedeutung dahinter nicht vor dem Ende der Folge. In dieser Szene hatte ich, im Zusammenspiel mit Melisandres Ankündigung Ser Davos gegenüber, dass sie die Nacht nicht überleben würde, ganz ehrlich den Eindruck, es gehe darum, dass Arya Melisandre töten muss (ihre Augen gehen als blau durch, oder? Gut :D ).

Man könnte hier noch viel mehr aufzählen, aber das sprengt irgendwann den Rahmen. Halten wir fest, dass das Großereignis, also die Schlacht an sich, hervorragend inszeniert und umgesetzt ist. Insbesondere natürlich wieder die Feuereffekte, die die Kulisse aufwerten. Oder die "Dogfights" zwischen Daenerys' Drachen und dem wiedererweckten Drachen, ebenfalls sehr spektakulär. Aber auch generell der Wechsel zwischen den ganzen Charakteren, die im Mittelpunkt stehen und von denen jeder um sein Leben und das seiner Freunde und Verbündeten kämpft.

Stichwort Charaktere: Wie schon zu vermuten war, fällt der eine oder andere Charakter. Teilweise hat man vielleicht mit anderen oder auch bedeutsameren Toden gerechnet, aber ich lese zum Teil auf verschiedenen Seiten schon wieder Kritik, dass man sich bei Game Of Thrones mittlerweile nicht mehr trauen würde, Charaktere sterben zu lassen, weil es eine Mainstream-Serie geworden sei. Äh... bitte was? Ich meine, auch wenn jetzt nicht gleich der halbe Hauptcast verschwunden ist, sind in dieser Folge mit Ed, Lyanna, Beric, Theon, Jorah und Melisandre immerhin sechs doch namhafte Charaktere gestorben, die größtenteils schon sehr lange, teils gar von Anfang an dabei waren. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, ich glaube so viele Charaktertode auf einmal hatten wir zuletzt im Staffelfinale der sechsten Staffel bei der Explosion der Septe in Königsmund. Dabei war es bei mir persönlich der eigentlich am ehesten zu erwartende Tod, der mich am stärksten getroffen hat: Theon. Meine Fresse... bei Brans Worten "Du bist ein guter Mensch, Theon. Danke" spürte ich wirklich kurz, dass mir fast die Tränen kamen. Einfach weil man als Zuschauer weiß, was nun kommen wird, und man weiß auch, dass es stimmt und erinnert sich daran, wie man den Charakter zwischenzeitlich verabscheut hat. So ging es mir jedenfalls, hat mich ziemlich erwischt. Für Überraschungsmomente haben am ehesten Ed und Beric bei mir gesorgt, weil ich damit jeweils nicht unbedingt gerechnet hatte und es dann auch jeweils relativ plötzlich passierte.

Worüber man meiner Meinung nach auch reden muss, ist die Symbolik in der Folge, die ich an vielen Stellen sehr stark fand. Das beginnt schon beim genialen Spiel mit dem Titel "The Long Night". Ich meine, letzten Endes wird durch die siegreiche Schlacht und den Tod des Nachtkönigs die "Lange Nacht" ja verhindert, aber für die Charaktere findet sie genau in der Folge statt, was man auch durch die Inszenierung merkt. Gerade so in den schätzungsweise letzten zehn Minuten, die nochmal großes Kino innerhalb des großen Kinos darstellen, als dieses tolle, ruhige und dramatische Musikstück gespielt wird, spürt man allerorts die Verzweiflung. Besonders packend fand ich in diesem Zusammenhang den Moment zwischen Jon und dem wiedererweckten Drachen (ich glaube es ist Viseryon): Jon weicht seinen Flammen die ganze Zeit über aus, schlussendlich stellt er sich dem Drachen aber gegenüber und schreit ihn an. Ein absoluter Ausdruck der puren Verzweiflung und Hilflosigkeit und ein richtig ergreifender Moment. Ebenso die letzten Augenblicke zwischen Bran und dem Nachtkönig, in denen Bran seinem drohenden Schicksal gelassen entgegenblickt, weil er wohl akzeptiert, was ihm nun blüht. Bis dann durch Arya die große Erlösung folgt. Und damit wären wir beim nächsten Aspekt, den ich großartig finde. Schon alleine die Idee, den Nachtkönig durch Arya sterben zu lassen, gefällt mir sehr. Auch ich war mir eigentlich relativ sicher, dass er von Jon getötet wird, aber so finde ich es deutlich besser, zumal es auch im Kontext der Folge und sogar der ganzen Serie und Aryas Handlungsbogen Sinn ergibt: Relativ zu Beginn der Folge sagt Bran zu Theon im Götterhain das, was wir auch im Staffeltrailer schon hörten. Dass alles, was er getan hat, ihn nun hierher gebracht hat. Und genau das trifft auch auf Arya zu. Sie hatte Westeros verlassen, sich von den gesichtslosen Männern ausbilden lassen und wollte "Niemand" werden, doch dann akzeptierte sie ihre Identität als Arya Stark, akzeptierte, wer sie ist, und kehrte zurück. Ohne diese Reise und ohne ihre Fähigkeiten, die sie dabei erlernt hat, wäre es ihr sicher nicht gelungen, den Nachtkönig zu töten. Ihre Reise arbeitete auf diesen Moment hin und brachte sie zur richtigen Zeit mit den richtigen Fähigkeiten an den richtigen Ort. Finde ich grandios und wertet Aryas generellen Handlungsbogen rückblickend nochmal ein ganzes Stück auf. Und der Umstand, dass die Weißen Wanderer nun Geschichte sind, ist auch nicht zu verachten. Immerhin haben wir diese Bedrohung in der allerersten Folge der Serie schon kennengelernt und eigentlich immer darauf gewartet, bis sie richtig ernst wird, und nun sind sie weg und besiegt. Ich denke auch das muss man erst einmal wirken lassen.

Ach ja... je mehr ich so darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir die Folge noch zusätzlich, weil mir immer mehr dazu einfällt und mir immer mehr tolle Aspekte im Nachgang bewusst werden. Ich werde sie mir heute definitiv nochmal ansehen, eventuell gönne ich mir auch gleich einen Re-Watch der kompletten ersten Staffelhälfte. Wenn ich an der Folge etwas auszusetzen habe, dann eigentlich nur zwei Punkte: Erstens war das Szenenbild oftmals schon sehr dunkel. Sicher war das auch ein bewusst eingesetztes Stilmittel, aber gerade in der Anfangsphase der Schlacht, als vor den Mauern Winterfells gekämpft worden ist, war es teilweise schwer zu erkennen, welcher Charakter da gerade gezeigt wird. Zweitens bediente man sich für meinen Geschmack zu oft des irgendwo doch klischeehaften "Charakter wird in letzter Sekunde gerettet" - Tricks. Aber das sind nur kleine Abstriche in einer insgesamt wirklich grandiosen Folge.

Und ganz generell muss ich sagen, dass ich von der achten Staffel bisher ziemlich angetan bin. Zum Vergleich, ich persönlich mag ja die siebte Staffel auch sehr gerne, kann aber schon nachvollziehen, warum viele Leute ihre Probleme damit hatten. Jetzt in der achten Staffel habe ich den Eindruck, dass man sich wieder mehr Zeit nimmt und es sich vielleicht dadurch auch wieder stärker nach GoT anfühlt, obwohl ich dieses Feeling bei noch keiner Staffel vermisst habe. Die erste Folge der achten Staffel war eine typische Einstiegs- bzw. Vorbereitungsfolge, in der noch nicht all zu viel passiert ist, die sich aber rund und stimmig anfühlte und definitiv Lust auf den Rest der Staffel machte. Die zweite Folge war eine ruhige und besinnliche, aber sehr atmosphärische GoT-Stunde auf hohem Niveau und die dritte Folge ist nun kinoreifes Spektakel, das aber auch vieles bietet, worüber man nachdenken kann. Wenn die noch ausstehenden drei Folgen dieses Niveau auch nur mindestens halten können, halte ich es durchaus für möglich, dass man uns mit der achten und letzten Staffel gar eine der stärksten Staffeln der Serie beschert.
 
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