Ist eSport wirklich Sport?

Dorsk

Gründer von "Graue Banthas vom PSW e.V."
Teammitglied
Da es beim FC Basel im moment kontrovers diskutiert wird, möchte ich hier mal nachfragen wie Ihr zu dem folgenden Thema steht:

eSports

Der FC Basel hat im letzten Jahr viel Geld in eine eSports-Abteilung gesteckt und 3 Spieler verpflichtet. Die Fan-Kurve, auch ich, sind diesem vorhaben eher abgeneigt. Zum einen, sollte es Aufgabe eines Sportvereins sein, dass die Jungen vom Bildschirm wegkommen und draussen Fussball spielen sollen, als an der Playstation. Desweiteren ist dies nur eine weitere Plattform um viel Geld zu generieren. Klar kann man eSports nicht verhindern, sollte man auch nicht, soll aber ein Sportverein da auch mitmischen oder nicht?

https://www.fcb.ch/de-CH/Teams/esports#DerFCBimeSports
 
Mit dem Spielen von Computerspielen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, dürfte einigermaßen schwer bis sehr schwer sein.

Es erfordert einerseits viel Praxis (und somit Zeit) und der Wettbewerb ist enorm, weil die Einstiegshürden mit dem Kauf von ein wenig Hard- und Software grundsätzlich sehr niedrig erscheinen. Jedoch ist auch die Qualität der Internetverbindung, der technische Stand des Routers, sowie die örtliche Auslastung des lokalen Netzwerks relevant; im Klartext geht es also um weitere Kosten, technisches IT-Know-How das über Anfängerniveau hinausgeht und soziales Management in der Wohngemeinde. Und die eigene Gesundheit sollte man auch nicht aus den Augen verlieren, denn neben den grundsätzlichen Problemen einer Bürotätigkeit kommt eben noch der Erfolgsdruck dazu.

Als reines Hobby ist das zwar nett, aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass man mit 3 bis 4 Stunden Playstation-Fußball in der Woche einfach so in die Spitze vordringen kann.
 
Auch wenn ich in meiner Altersklasse mit der Meinung gefühlt recht alleine dastehe, bin ich der Meinung, dass eSport kein richtiger Sport ist.

Da muss man sich nur mal die Definition im Duden anschauen, die ziemlich genau das wiedergibt, was auch ich unter einem Sport verstehe:
Eine nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung.

Die körperliche Betätigung geht eSport allerdings im Regelfall (als Ausnahme fallen mir da gerade nur irgendwelche Späße mir VR oder Bewegungssteuerung a la Wii ein) fast völlig ab.

Ich habe kein Problem damit, wenn Sportvereine in dem Bereich Mannschaften aufstellen und entsprechend fördern. Es gibt ja auch Vereine mit Schachmannschaften. Aber ich käme nie auf die Idee, nach einem Abend voller zocken zu sagen, dass ich jetzt Sport getrieben hätte.
 
Auch wenn ich in meiner Altersklasse mit der Meinung gefühlt recht alleine dastehe, bin ich der Meinung, dass eSport kein richtiger Sport ist.

Da muss man sich nur mal die Definition im Duden anschauen, die ziemlich genau das wiedergibt, was auch ich unter einem Sport verstehe:
Eine nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung.

Die körperliche Betätigung geht eSport allerdings im Regelfall (als Ausnahme fallen mir da gerade nur irgendwelche Späße mir VR oder Bewegungssteuerung a la Wii ein) fast völlig ab.

Ich habe kein Problem damit, wenn Sportvereine in dem Bereich Mannschaften aufstellen und entsprechend fördern. Es gibt ja auch Vereine mit Schachmannschaften. Aber ich käme nie auf die Idee, nach einem Abend voller zocken zu sagen, dass ich jetzt Sport getrieben hätte.
Ich sehe das ähnlich. Es spricht aber keineswegs etwas dagegen den Sport an sich noch weiter zu definieren. Was mit "Denksport" (z.B. Schach) funktioniert, kann auch mit elektronischem Sport funktionieren.
Ich möchte E-Sportlern keineswegs gerade die geistige Anstrengung absprechen.
 
Ich möchte E-Sportlern keineswegs gerade die geistige Anstrengung absprechen.

Überdurchschnittlich gut Computer- und Videospiele bestreiten zu können, ist auch körperlich fordernd. Wenn die Hände (und damit eben auch die ganze Unterarmmuskulatur) nicht das machen, was der Kopf will, muss man halt üben. Und wenn man das Üben mit Maus, Keyboard und Controller übertreibt, ist man schnell bei ner Sehnenscheidenentzündung angekommen.
 
Da es beim FC Basel im moment kontrovers diskutiert wird, möchte ich hier mal nachfragen wie Ihr zu dem folgenden Thema steht:

eSports

Der FC Basel hat im letzten Jahr viel Geld in eine eSports-Abteilung gesteckt und 3 Spieler verpflichtet. Die Fan-Kurve, auch ich, sind diesem vorhaben eher abgeneigt. Zum einen, sollte es Aufgabe eines Sportvereins sein, dass die Jungen vom Bildschirm wegkommen und draussen Fussball spielen sollen, als an der Playstation. Desweiteren ist dies nur eine weitere Plattform um viel Geld zu generieren. Klar kann man eSports nicht verhindern, sollte man auch nicht, soll aber ein Sportverein da auch mitmischen oder nicht?

https://www.fcb.ch/de-CH/Teams/esports#DerFCBimeSports

ESport ist für mich als ernstzunehmender Wettkampf zu sehen, der durchaus auch köperlich fordert.
Ob man das dann als Sport definiert, ist wohl Ansichtssache.
Die koordinativen und mentalen Leistungen sind aber sicher sehr hoch.
Wirklich Interesse an solchen Veranstaltungen hab ich aber nicht.

Die meisten Fußballvereine haben glaube ich nur Fifaspieler unter Vertrag, das ist dann für mich passend. (Auch wenn Fifa als Spiel kaum Esporttauglich ist...)
 
Da muss man sich nur mal die Definition im Duden anschauen, die ziemlich genau das wiedergibt, was auch ich unter einem Sport verstehe:
Eine nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung
Deshalb ist ja auch eSport. Das "e" hat schon seinen Sinn, ähnlich wie bei Motorsport. Die Erweiterung des ursprünglichen Sportbegriffs passiert ja bewusst, um zwischen den verschiedenen Ideen von Sport zu differenzieren.
 
Was ist mit Reitsport? Der ist seit dem frühen 20.Jahrhundert sogar olympisch. :braue
Da erlaube ich mir kein Urteil dazu, weil ich schlicht nicht weiß, wie viel Arbeit der Reiter hat und was das Pferd von alleine macht.
Offenbar macht das Pferd jedoch nicht die ganze Arbeit, denn für diese Behauptung durfte ich mir von einer Reiterin schon mal einen ziemlichen Anschiss anhören. :braue

Tendentiell denke ich aber schon, dass Reiten körperlich anstrengend genug ist, um sich als Sport zu qualifizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss mir gestern wohl eingebildet haben recht erschöpft und verschwitzt gewesen zusein, nach einigen Spielen. Ich denke genau wie bei Schach auch, hat Sport nichts damit zutun ob man nun auf einem Fleck verharrt oder nicht, den Körper benutzt man ja immer oder ist der Kopf kein Teil des Körpers?
 
Der Duden spezifiziert "Sport" in einer weiteren Definition auch als "Liebhaberei, Betätigung zum Vergnügen, zum Zeitvertreib, Hobby". Eine Einschränkung in Bezug auf körperliche Betätigung gibt es dabei aber nicht.

Ebenfalls erhellend ist die Wortherkunft lt. Duden:

englisch sport, ursprünglich = Zerstreuung, Vergnügen, Zeitvertreib, Spiel, Kurzform von: disport = Zerstreuung, Vergnügen < altfranzösisch desport, zu: (se) de(s)porter = (sich) zerstreuen, (sich) vergnügen < lateinisch deportare = fortbringen (deportieren) in einer vulgärlateinischen Bedeutung »zerstreuen, vergnügen«
 
Finde die Diskussion ob eSport als Sport angesehen sollte eher müßig, wenn gerade Dinge wie Schach auch als Sport angesehen werden. Warum sollten dann Videospiele wie Counter-Strike oder andere nicht auch als Sport angesehen werden, wenn es hier ums taktische Vorgehen und schnelle Reflexe geht? Erfordert genauso viel Übung wie andere Sportarten auch.

Zum einen, sollte es Aufgabe eines Sportvereins sein, dass die Jungen vom Bildschirm wegkommen und draussen Fussball spielen sollen, als an der Playstation

Liest sich schon sehr nach dem "Erhobenen Zeigefinger" den man ja damals von den Eltern auch immer gehört hat.
Aber wenn in einem Fußballverein ein eSports-Team für FIFA gegründet wird, halte ich es schon für ... merkwürdig. :D
Andererseits: warum auch nicht? Mit eSports lässt sich gut Geld verdienen und wenn die Spieler entsprechend entlohnt werden, halte ich das für sinnvoll. Wenn die davon gar nichts bekommen, ist es wenigstens ein Schritt auf der e-Karriereleiter.

Da erlaube ich mir kein Urteil dazu, weil ich schlicht nicht weiß, wie viel Arbeit der Reiter hat und was das Pferd von alleine macht.

Lässt sich doch analog genauso auf Rennsport ummünzen. Wie viel macht der Fahrer und wie viel leistet das Auto?
Trotzdem würde hier niemand sagen, dass Formel 1 nicht körperlich mehr als anstrengend ist. :D
 
Finde die Diskussion ob eSport als Sport angesehen sollte eher müßig, wenn gerade Dinge wie Schach auch als Sport angesehen werden.
Sollte man dann aber nicht, bevor man eSport als Sport anerkennt, eher dem Schach seinen Status als (Denk-)Sport aberkennen?
Mit Bewegung oder körperlicher Anstrengung haben immerhin beide herzlich wenig zu tun.

Zum Motorsport:
Bei diesem habe ich bei dem weit weniger Bedenken, was die Einstufung als Sport angeht, als bei den Reitern. Denn ein Pferd wird aus purem Instinkt einem Hindernis ausweichen bzw. dieses Überspringen. Ein Auto fährt ohne menschliche Kontrolle oder zusätzliche technische Hilfsmittel gegen die nächste Wand. Meiner laienhaften Ansicht nach müsste bei einem Rennfahrer sowohl die Konzentration als auch die direkte physische Kontrolle deutlich intensiver sein als bei einem Reiter.
 
Sollte man dann aber nicht, bevor man eSport als Sport anerkennt, eher dem Schach seinen Status als (Denk-)Sport aberkennen?
Mit Bewegung oder körperlicher Anstrengung haben immerhin beide herzlich wenig zu tun.

Dem kann man glaube ich so zustimmen. Mir wäre die andere Richtung, also dem Schach den Status abzuerkennen, auch lieber als dass eSport ein Sport wird.

Zum Motorsport:
Bei diesem habe ich bei dem weit weniger Bedenken, was die Einstufung als Sport angeht, als bei den Reitern. Denn ein Pferd wird aus purem Instinkt einem Hindernis ausweichen bzw. dieses Überspringen. Ein Auto fährt ohne menschliche Kontrolle oder zusätzliche technische Hilfsmittel gegen die nächste Wand. Meiner laienhaften Ansicht nach müsste bei einem Rennfahrer sowohl die Konzentration als auch die direkte physische Kontrolle deutlich intensiver sein als bei einem Reiter.

Das war echt peinlich von mir, aber es ist früh am Morgen. Stimmt natürlich, ein Pferd kann das alles von alleine machen. Das Auto (außer die KI-gesteuerten :D ) nicht.
Pardon!
 
Seltsames Vokabelverständnis hier. Somit gilt dann:

Billard(Carambolage/Pool/Snooker): kein Sport.
Darts: kein Sport.
Schießen: kein Sport.
Kegeln/Bowling: kein Sport.
Boule/Boccia: kein Sport.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier wird der Kuchen in Krümel zerlegt, nur um daraus dann wieder einen Kuchen zu formen...

Ist Sport nicht einfach ein Überbegriff wie z.B. "Fahrzeug"?
Darunter definieren sich genauso Gruppen von Fahrzeugen die z.B. motorisiert oder nicht motorisiert sind. Wo fängt Fahrzeug an und wo hört es auf? Sind Rollschuhe Fahrzeuge? Sind Hubschrauber Fahrzeuge? Oder sind das wieder andere "Transportmittel"? Ist ein Hubschrauber dann etwa mit einem Förderband verwandt?

Sport sagt doch nur aus, dass jemand in irgendeiner Art und Weise tätig ist bzw. sich mit etwas vergnügt (siehe den Post von @icebär).
In welcher Form man sich beschäftigt, ob man die Muskeln im Kopf, den Armen oder Beinen anstrengt, ist doch am Ende nur eine Frage der genaueren Definition oder der eigenen Ansicht.
 
Für mich ist eSport defintiv Sport, aber eine eigene Klasse, die sich nicht wirklich mit anderen vergleichen lässt.
Generell stellt sich die Frage bei vielen Sportarten, nur weil etwas noch nicht landläufig unter Sport fällt.
Schach ist am Ende auch nur ein Brettspiel und warum werden dann andere (Carcasonne z.B.) nicht als Sport anerkennt.
Die Definition von Sport ist meiner Meinung nach einfach zu weich um eine abschließende Meinung zu bilden.

Die Definition eSports ist da eindeutig besser und greifbarer und es gibt eben keinen "Unterbegriff" für die herkömmlichen, ich nenne sie mal körperlicheren Sportarten.

Sport ist somit Über- und Unterbegriff uns somit nicht eindeutig.
 
Zurück
Oben