Joker (Origin-Film)

Ich glaube nicht, dass er die Ärztin umgebracht hat, weil das nichts zu ihm passen würde. Er hat ja sehr darauf geachtet, jemanden umzubringen, der ihm nichts Böses getan hat. Das hat die Psychiaterin am Ende der Szene nicht. Ich denke, die Blutspuren sollen deutlich machen, dass er mit dem was er getan hat oder ganz allgemein Pflicht Spuren hinterlässt. Symbolisch gesehen. Mehr als den Hype um die Masken. Der weiße Boden, der ja völlig im Kontrast zu dem sonst sehr düster dargestellten Amerika steht, ist vllt Spiegelbild der Gesellschaft, die in mehr als einer Hinsicht ihre Unschuld/Reinheit verloren hat. Vielleicht stehen die Spuren dafür, das Arthur etwas erreichen will. Möglicherweise, zumindest kann ich mir das vorstellen, war tatsächlich das meiste eingebildet. Das sich wehren, das Töten der 3 Personen, seines Kollegen und seiner Mutter. Wunschdenken? Wer weiß.


Dafür sprechen würde aber:

Das Arthur nachfolgend von Pflegern hin und her gejagd wird. Seine Anwesenheit in den Fluren ist also nicht gestattet, warum sollte die Ärztin ihn also raus lassen.

Was das Thema Einbildung generell angeht:

Ich nehme die andere simple Variante, also das Gegenteil von "alles ist eingebildet"
Für mich hat der Film immer sehr deutlich gemacht, wenn Arthur sich etwas nur eingebildet hat. - Wie er aus dem Publikum zu Murray gerufen wird
- Das seine Stand Up Auftritt nach Anlaufschwierigkeiten doch gut lief
- Die Beziehung zu Nachbarin

Daraus wurde kein Hehl gemacht und überdeutlich gezeigt. Warum also am Ende dies offen lassen. Würde nicht zum bisherigen Stil des Filmes passen.

Für mich ist alles geschehen, bis auf die Dinge, die deutlich gezeigt nur Einbildung waren.

Ich fand den Cut am Ende zur Psychiatrie gar nicht so hart, was ja oft als Argument genommen wird. Denn während er sich feiern lässt hört man überdeutlich die ankommende Polizei in form von lauter werdenden Sirenen.
Außerdem würde es einen meiner Lieblingsaspekte des Filmes nehmen:

Batman und Joker tauschen hier nämlich die Rollen.

Bisher war es immer Batman oder sein Handeln, welches den Joker erst erschaffen hat. Ihne Batman kein Joker.
Nun ist es Jokers Habdeln, welched Batman erschaffen wird
 
Bisher war es immer Batman oder sein Handeln, welches den Joker erst erschaffen hat. Ihne Batman kein Joker.
Nun ist es Jokers Habdeln, welched Batman erschaffen wird

Tatsächlich war das vor dem 89er Film überhaupt nicht so.
Zumindest nicht immer und selbstverständlich.
Da zeigt sich wieder, wie prägend der erste und beste ernsthafte Batmanfilm war und ist :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Aussage trifft auf jeden Fall auf mich zu. Meiner Meinung nach sind die zwei Burton-Batmans bisher die besten Verfilmungen über den Dunklen Ritter.
Hmm, den zweiten fand ich dann garnicht mehr so gut.
War mir in vielen Punkten irgendwie zu..... 'drüber'.

Echt großartig ist btw auch die Verfilmung von 'The dark knight returns.
Das Buch ist mein all time favorit, was Batman betrifft.
Daher war ich auch recht angetan, als ich von einem Film namen "Batman vs Superman" gehört hab. Naja......
 
Ich habe den Film vorhin gesehen und kann mich den positiven Meinungen der Vorredner nur anschließen. Allen voran das Schauspiel von Phoenix und der Soundtrack so wie die düstere Athmosphäre haben mir gefallen.
Stellenweise vergisst man zwar fast dass der Film im selben Universum wie "Batman" spielt, würden nicht ab und zu Buzz Words wie "Thomas Wayne" und "Gotham City" fallen. Ich sehe das aber eher als Vorteil an.
Tatsächlich fragt man sich, ob dieser Film so richtig zu Batman passt. Ein Zusammentreffen zwischen diesem Joker und Batman - das klingt erst mal verlockend. Das Alter sehe ich jetzt weniger als Problem. Jack Nicholson war damals 52, Joaquin Phoenix ist 45. Und da sein Alter nie verraten wird, könnte er auch als Mann in den 30ern durchgehen. Bei einem erwachsenen Bruce Wayne könnte Phoenix immer noch einen Joker in den 50ern spielen, selbst wenn man Pattinsons Alter berücksichtigt. Da müsste man sich imo gar nicht mal sooo verbiegen.
Aber die Frage ist, ob man das wirklich will oder diesen Joker stattdessen einfach als Standalone-Projekt sieht. Weniger als Teil eines großen Universums, in dem Superman, Aquaman und co mit übernatürlichen Kräften protzen und ganze Städte durch Aliens verwüstet werden, sondern einfach als guten Film.
Ja, ich denke genau so werde ich den Film behandeln.


09/10


P.S.: Dass in einem Film sämtliche Texte, die man sieht (Tagebuch etc.), eingedeutscht werden sieht man auch nicht oft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde auch, dass man den Film gut als Stand alone behandeln kann. Er funktioniert so perfekt, dass ich beeindruckt bin, wie ein Film aus einem Comic-Universum so Comic-Noobs wie mich fesseln und einfangen kann. Ich werde jetzt zwar wohl kaum in der nächsten Zeit alle Batman-Filme und -Comics nachholen, könnte mir aber vorstellen, dass einige das machen. Zumindest wurde mir schon mal die Dark Knight-Trilogie empfohlen und die werd ich mir vermutlich anschauen. "Joker" ist also ein gutes Beispiel, wie durch Qualität neue Fans ins Boot geholt werden können.
 
Ich glaube, der Film funktioniert einfach so gut, weil die Macher sich frei austoben durften. Man hat keine wirkliche Comicvorlage genommen. Der Film funktioniert vollkommen eigenständig und war nicht in irgendeine existierende Entstehungsgeschichte gequetscht. Wenn man Batman verfilmt, ist man da sicherlich nicht so frei in der Charaktergestaltung. Und der Film muss auch nicht weitergehen, auch wenn bei dem Erfolg ein Teil 2 ziemlich sicher sein dürfte. Es muss aber nicht.

Mir fallen nur sehr wenige andere Helden und Schurken ein, die man so tief erzählen könnte.
 
Stellenweise vergisst man zwar fast dass der Film im selben Universum wie "Batman" spielt
Tut er ja eigentlich auch nicht. Und funktioniert m.e. gerade deshalb so hervorragend.

dass in einem Film sämtliche Texte, die man sieht (Tagebuch etc.), eingedeutscht werden sieht man auch nicht oft.
Nicht mehr, richtig. Ist mir auch positiv auf gefallen.
Wurde aber leider nicht ganz konsequent durchgezogen.

Ich werde jetzt zwar wohl kaum in der nächsten Zeit alle Batman-Filme und -Comics nachholen
Ich würde "Joker" auch nicht als optimalen Einstieg empfehlen.

Zumindest wurde mir schon mal die Dark Knight-Trilogie empfohlen und die werd ich mir vermutlich anschauen.
Recht so ;)
Dann solltest du aber auch dem 89er Film eine Chance geben. Der erste und beste.
 
Ich mag den 89er Batman gar nicht sooo sehr. Mir kommt Joker da zu überdreht vor. Von den Burton Batmans ist klar Batman Returns mein Favorit. Ich hätte gerne einen 3. Teil von Burton gesehen.
 
Ich glaub der Schrei nach der Einführung des Jokers in ein bestehendes oder entstehendes Universum, liegt weniger dran, den Film nicht als eigenständig zu sehen, sondern dass hier einfach auch ein super Grundstein gelegt wurde.
Warner/DC hat es ja nun echt nicht leicht gehabt und der Leto Joker wurde völlig versemmelt. Nun dürfte ziemlich sicher sein, dass Batman irgendwann seinen Joker bekommt und ist es nicht Leto(den keiner will) oder Phönix (der wunderbar passen würde) hätten wir in kürzester Zeit 3 Joker Interpretationen. Das will ja eigentlich auch keiner, zumal die Besetzung und Darstellung auch immer schwierig ist. Das kann halt auch nach hinten los gehen und dann hat Pattinsons Batman keinen guten Joker.
Da würde es sich ja anbieten einen bereits funktionierenden Joker zu nehmen.
Darüber hinaus hat dieser Film auch gleich das Batman Origin mit übernommen, und man könnte es sich für den Pattinson Film sparen.

Es kategorisch auszuschließen halte ich für einen weiteren Fehler von Warner/DC. Aber das konnten sie ja schon länger ziemlich gut
 
Das Alter sehe ich jetzt weniger als Problem. Jack Nicholson war damals 52, Joaquin Phoenix ist 45. Und da sein Alter nie verraten wird, könnte er auch als Mann in den 30ern durchgehen.

Sein (ungefähres) Alter wird indirekt verraten, indem man erfährt, dass seine Mutter vor etwa 30 Jahren für Thomas Wayne gearbeitet hat und er aus einem Verhältnis zwischen den beiden hervorgegangen sein soll. Allerdings finde ich, und das ist eine der wenigen nicht ganz so gelungenen Einzelheiten, dass Joaquin Phoenix in dem Film keineswegs wie jemand in den (sagen wir mal frühen) 30ern aussieht.
Aber die Frage ist, ob man das wirklich will oder diesen Joker stattdessen einfach als Standalone-Projekt sieht. Weniger als Teil eines großen Universums, in dem Superman, Aquaman und co mit übernatürlichen Kräften protzen und ganze Städte durch Aliens verwüstet werden, sondern einfach als guten Film.

Soweit es mich betrifft, nein, als Teil des DCEU-Universums würde ich ihn keineswegs sehen wollen, das würde null passen. Aber den grundsätzlichen Konflikt zwischen Joker und Batman kann ich mir in einer eventuellen Fortsetzung durchaus vorstellen, gerade, wenn man ihn dann eher aus der Perspektive des Joker erleben würde. Es könnte am Ende durchaus auch zu einem physischen Kampf kommen, ich bin mir aber sicher, dass sie das dann nicht übertrieben und comichaft inszenieren würden. Mit der richtigen Herangehensweise könnte es gut funktionieren. Und ich persönlich schätze auch, dass die Macher die Möglichkeit, Batman einzubauen, zumindest im Hinterkopf und den Grundstein dafür in "Joker" ganz bewusst gelegt haben. Ich denke jedenfalls nicht, dass Bruce Wayne und der Tod seiner Eltern im Film nur als purer Fan-Service gedacht sind.

P.S.: Dass in einem Film sämtliche Texte, die man sieht (Tagebuch etc.), eingedeutscht werden sieht man auch nicht oft.

Stimmt, und das fand ich absolut furchtbar :D

Kann man so pauschal nicht sagen,es wird einige Fans geben die Leto einen weiteren Auftritt als Joker gönnen würden.

Es ist nun natürlich nicht mit den Darstellungen von Heath Ledger oder Joaquin Phoenix vergleichbar (aber halt auch ganz anders angelegt), aber ich fand Jared Leto als Joker überhaupt nicht verkehrt.
 
Sein (ungefähres) Alter wird indirekt verraten, indem man erfährt, dass seine Mutter vor etwa 30 Jahren für Thomas Wayne gearbeitet hat und er aus einem Verhältnis zwischen den beiden hervorgegangen sein soll. Allerdings finde ich, und das ist eine der wenigen nicht ganz so gelungenen Einzelheiten, dass Joaquin Phoenix in dem Film keineswegs wie jemand in den (sagen wir mal frühen) 30ern aussieht.
Es gibt Menschen die in den 30ern sind und aussehen wie Ende 40. Das soziale Umfeld spielt da eine große Rolle. Arthur kommt aus ärmlichen Verhältnissen, kann sich nicht mal die Medikamente leisten als das Budget gekürzt wird. Und er ist Raucher. Keine günstigen Faktoren. Zumal das Outfit von Fleck (Frisur etc) ihn noch mal älter aussehen lässt.

Soweit es mich betrifft, nein, als Teil des DCEU-Universums würde ich ihn keineswegs sehen wollen, das würde null passen. Aber den grundsätzlichen Konflikt zwischen Joker und Batman kann ich mir in einer eventuellen Fortsetzung durchaus vorstellen, gerade, wenn man ihn dann eher aus der Perspektive des Joker erleben würde. Es könnte am Ende durchaus auch zu einem physischen Kampf kommen, ich bin mir aber sicher, dass sie das dann nicht übertrieben und comichaft inszenieren würden. Mit der richtigen Herangehensweise könnte es gut funktionieren. Und ich persönlich schätze auch, dass die Macher die Möglichkeit, Batman einzubauen, zumindest im Hinterkopf und den Grundstein dafür in "Joker" ganz bewusst gelegt haben. Ich denke jedenfalls nicht, dass Bruce Wayne und der Tod seiner Eltern im Film nur als purer Fan-Service gedacht sind.
Ich fände die Idee reizvoll dass Batman und alles drumherum nur ein Hirngespinst von Arthur Fleck ist. Das wäre doch mal ein Twist.

Stimmt, und das fand ich absolut furchtbar :D
Wieso? Ich finde das erhöhte massiv die Immersion.
 
Wieso? Ich finde das erhöhte massiv die Immersion.

Ich denke, da kann man geteilter Meinung sein - bei mir hat es die Immersion sogar massiv gestört. In einem US-amerikanischen Film, der in den USA spielt, möchte ich persönlich einfach keine deutschen Texte lesen. Also auf Filmebene "reale" Texte wie eben Dokumente etc., die in der Welt des Films nun einmal auf Englisch geschrieben wären (und in der Originalfassung ja auch sind). Man hätte das meiner Ansicht nach besser durch Untertitel oder dadurch, dass der Synchronsprecher den Text auf Deutsch vorlesen würde, lösen können. Bei mir hat es in dieser Art die Immersion sogar gestört.
 
Ich weiß es mag komisch klingen, aber mich reißen Untertitel aus der Story. Da bevorzuge ich lieber die „In Movie“ Lösung. Und warum sollte Arthur seine Tagebuchtexte vorlesen? Er ist psychisch krank, nicht geistig zurückgeblieben. Kein Mensch liest laut vor was er liest.
 
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