Wookie Trix schrieb:
Irgendwie glaube ich noch nicht an eine Bundeskanzlerin Merkel. Ich freue mich zwar sehr für Angi. Aber ich bin da doch sehr skeptisch. Anstatt sich gemeinsam auf eine Politik einzustaimmen, die das Land vorwärts bringen, wird hinter dem Rücken von Frau Merkel alles erdenkliche getan, ihr und ihren politischen Partnern doch noch paar Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
Was da nun gestern wieder passiert ist, ist wirklich übel und wird sicherlich nicht zur Popularität der großen Parteien beitragen. Es ist in der Tat kein gutes Bild, wenn man drei Wochen braucht um das zu beschließen, was schon am Wahlabend offensichtlich war (CDU/CSU stellt den Kanzler).
Mit der Richtlinienkompetenz wurde ohne Not und Zweck wieder Gift versprüht, wo es eigentlich darauf ankommt zusammenzuarbeiten.
Für einen normaldenkenden Menschen ist es doch nur natürlich, dass man in einer Koalition aufeinander Rücksicht nimmt und da besteht doch hoffentlich gerade kein Unterschied zwischen großen und kleinen Koaltionen.
Herr Stoiber versteht natürlich nichts von Koalitionen

und Herr Müntefering (wobei man Münteferings Aussage eigentlich so sehen muß, dass er das Offensichtliche ausgesprochen hat: Die Kanzlerin hat die Richtlinienkompetenz aber man muß kollegial zusammenarbeiten) ist es vielleicht durch die letzten 7 Jahre anders gewohnt, aber eigentlich versteht sich ein rücksichtsvoller Umgang doch wohl von selbst.
Daher sollte man nun auch mit der Zusammenarbeit beginnen, denn eins ist doch klar: Auch eine Kanzlerin Merkel hat von verfassungswegen die Richtlinenkompetenz und weder Stoiber nach Müntefering können daran etwas ändern, wenn es ihnen nicht paßt.
Auch ist doch wohl klar, dass eine Kanzlerin Merkel die Richtlinenkompetenz um so mehr benutzen wird und dies auch tun muß, je weniger in dieser Koalition sinnvoll zusammengearbeitet wird.
Vor allem ist eine Drohung mit dem Scheitern der Koalition nicht lebenswirklich, denn diese große Koalition ist zum Erfolg verdammt und sollte es ein Fehlschlag werden, so werden die großen Pareien dafür bei der nächsten Bundestagswahl nochmal kräftig bluten müssen.
Ich denke, dies ist eigentlich auch allen Beteiligten klar, nun müssen sie nur noch anfangen entsprechend zu handeln.
Besonders enttäuscht bin ich von Nochkanzler Gerhard Schröder. Wäre er wirklich der ehrliche, aufrichtige Politiker, den er immer wieder gerne vor laufender Kamera markiert, würde er helfen jene schlecht gekochte Suppe auszulöffeln, die Rotgrün in den letzten Jahren fabriziert hat. Jetzt einfach den Schwanz einzuziehen und dann noch meinen: "Ich, ich alleine habe den richtigen Kurs aus dem Dreck vorgezeichnet.." ist so was von verlogen und unterstreicht einmal mehr die schauspielernden Künste diese Volljob-Proleten. Anderseits haben wir ja gewollt dass er geht. Und darüm dürfen wir jetzt nicht traurig sein. Aber er will ja in vier Jahren wiederkommen und die Macht wieder an sich reissen.
So wenig Achtung Herr Schröder nach den Ereignissen des letzten halben Jahres auch noch verdient, so muß man doch fair bleiben.
Würde er bleiben, würden sich auch Leute aufregen (und auch zu recht).
Als Herr Schröder Neuwahlen ankündigte war schon an diesem Tag klar, dass er am Ende kein Kanzler mehr sein würde und da es auch klar, war dass er kein anderes Amt übernehmen würde/könnte, war es klar, dass er nach der Wahl weg ist.
Zu gehen ist nun wirklich das einzig Richtige, was er tun kann.
Nehmen wir mal an, er würde Außenminister, was würde das Deutschland bringen ?
Man könnte jetzt auf die vielzitierten Männerfreundschaften hinweisen, aber mal ehrlich schon im Leben eines normalen Bürgers gibt es nur wenige echte Freunde, wie soll es da in der Politik welche geben ?
Schröder ist gestürzt und wer gestürzt ist, hat keine Freunde mehr (außer eben die Echten). Wie werden wohl die Regierungschefs der anderen Länder auf einen Außenminister Schröder reagieren --> So: "Morgen kommt der Außenminister Gerd, der war auch mal Regierungschef...ha ha ha."
Deutschland braucht sicherlich keinen Außenminister, der im Ausland hinter seinem Rücken ausgelacht werden würde.
Es ist nicht nur unter der Würde von Hern Schröder oder eines jeden beliebigen ehemaligen Kanzlers nochmal ein niedrigeres politisches Amt anzunehmen, nein es wäre auch entwürdigend dem Amt des Bundeskanzlers gegenüber.
Nachdem Schröder dem Amt soviel Schaden (u.a am Wahlabend) zugefügt hat, sollte man es ihm zu gute halten, dass er nun damit aufhört.
Es sollte sich für jeden ehemaligen Kanzler verbieten nochmal etwas anderes zu machen, als Bundespräsident oder Parteichef.
Von der Unterstellung, er würde in vier Jahren wieder die Macht übernehmen wollen, halte ich auch nichts, da dies völlig unrealistisch ist. Im Jahre 2004 hat Schröder sich derartiges verbaut. Es war ein schwerer Fehler sich aus der Parteiführung zurückzuziehen, - Schröder hätte nur eine Chance, wenn Müntefering das Amt des Parteichefs wieder zurückgeben würde.
Da sich dies nicht abzeichnet, wird Schröder wohl Ende November (wenn alles klappt) ohne jede formelle Macht darstehen.
Wie soll er da zurückkommen ?
Es glaubt doch wohl niemand, dass Personen, wie Sigmar Gabriel, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck dies zulassen werden.
Die wollen selber Kanzler werden.
