Nkllon (Athega-System)

[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Büro des Stationsleiters (Zone A) ] Gantou, Teneb Dask aufgeknüpft

Gantou bemerkte, wie der Gefangene bei ihren Worten kurz zuckte. Aber ansonsten hing er regungslos an den Kabeln, die seine Handgelenke fesselten. Es musste schmerzhaft sein. Aber kein Laut der Klage kam über die Lippen Slicers. Stattdessen lächelte er bitter, schien sie sogar zu verhöhnen, als er bezweifelte, dass sie ihn laufen lassen würde. Und er fuhr fort:

„Weißt du, was das Problem mit deinem Plan ist? Er klingt nach Kontrolle. Nach Macht. Aber in Wahrheit bist du genauso gefangen wie ich. Du hast gesehen, was das System gesagt hat. Die Plattform driftet. Dein Druckmittel? Weg. Und wenn Die Stationsleitung klüger ist, als diese aussieht, dann weiß er es längst.“

Gantou musste ein Fluchen unterdrücken, stand stattdessen ruckartig auf, sodass der Stuhl nach hinten rutschte. Wut wallte in ihr auf. Wut auf diesen verdammten Schrotthaufen, auf dem sie nun schon so lange festsaß und der sie nun mit in den Abgrund zu reißen drohte; Wut auf die Organisation, die ihr einen Scheiß-Auftrag nach dem nächsten gab, nur weil sie scheinbar zu wenig charismatisch oder hinterhältig war, um weiter in ihren Rängen aufzusteigen, oder weil sie einfach nicht genug Credits hatte. Und Hass auf diese kleine, dreckige Ratte, die sie anscheinend so schnell durchschaut hatte, wieder einmal jemand, der schlauer, hinterlistiger war als sie selbst. Sie wollte ihn schlagen, sein Flehen hören, dass er bettelte, ihr helfen zu dürfen.

Aber sie zwang sich zur Ruhe. Sie ging in dem kleinen Raum auf und ab. Es wäre besser, wenn er nicht sah, wie sehr er sie provozierte. Wahrscheinlich war das sein Ziel. Verdammt, es würde schwierig werden, schwieriger als sie gedacht hatte. Wieder einmal.

Sie dachte nach, während der Umbaraner sie beobachtete. Woher nahm er seine Sicherheit? Er war nicht allein hierhergekommen. Wenn tatsächlich alle Eindringlinge unter einer Decke steckten, und die Show auf der Landeplattform nur Ablenkung war, dann hatte er zahlreiche Verbündete auf der Station. Aber das Ganze passte immer noch nicht ganz. Besonders dieser Darth Sikarius passte ganz und gar nicht ins Bild. Der Streit zwischen ihm und Nick Cage war echt gewesen, kein Schauspiel.

Ziemlich sicher war, dass zumindest die Unruhestifter, die zuvor in den tieferen Zonen gewesen waren, mit der Ratte zusammenarbeiteten. Aber hier im Büro war kein Sicherheitsterminal, auf dass sie einfach zugreifen konnte, um herauszufinden, wie es dort aussah. Und auch der Komkanal war im Büro des Stationsleiters unterdrückt, um eine gewisse Abhörsicherheit zu gewährleisten. Es gab nur diese Wandkonsole, die kein Interface hatte. Und nur mit dem Datapad des Umbaraners würde sie da nicht weiterkommen. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als ihren mickrigen Plan weiterzuverfolgen.
Sie kam wieder vor ihm zum Stehen und zwang sich zu ihrem üblichen, gleichgültigen Tonfall:


„Du liegst falsch. Ich bin nicht hier gefangen. Bevor die Station ins Sonnenlicht driftet, werde ich mit einem der Shuttles, mit denen ihr gekommen seid, verschwinden. Und dich werde ich zurücklassen. Alles, was ich dabei verliere, ist ein bisschen investierte Zeit und eine gute Gelegenheit. Du verlierst mehr.
Es sei denn, du hilfst mir.“


Mit diesen Worten hob sie das Datapad wieder auf, ging langsam zum Wandterminal und steckte das Verbindungskabel ein. Dann kam sie langsam wieder zu Teneb zurück und hielt ihm das Pad vor die Brust.
Er hatte von Macht und Kontrolle gesprochen, und dass sie nichts davon hatte. Das war richtig. Aber im Moment hatte sie immer noch ein bisschen mehr als er.



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Die Kälte des Kafs klebte noch in seinem Gesicht, bitter und abgestanden, und rann in einem dünnen Strahl über den Hals in den Kragen seines Anzugs. Teneb hing schwer an den Kabeln, die ihn an der Decke hielten, jeder Atemzug brannte, jeder kleine Ruck ließ seine Schultern aufschreien wie offene Wunden. Seine Gelenke fühlten sich an, als würden sie gleich bersten, und die Hände waren längst taub, die Finger ohne Gefühl. Er schmeckte Staub und Metall, seine Lippen rissen trocken auf, wenn er sie bewegte. Der Umbaraner wirkte nicht wie ein Spieler in einem Machtkampf, sondern wie das, was er gerade war: ein Gefangener, erniedrigt und ausgezehrt.

Und doch lächelte er.

Es war kein starkes Lächeln, eher das Zucken eines Gesichts, das zu müde war, um Masken perfekt aufzusetzen. Aber es war da, und es richtete sich auf die Gestalt, die ihm gegenüberstand. Gantou. Die Ubese. Ihre kompakte Figur war in der Dunkelheit fast lautlos, nur das gelegentliche Klicken ihres Helms oder das Scharren der Magnetplatten auf dem Boden kündigten ihre Bewegungen an. Ihre Haltung war starr, aber Teneb hatte es gesehen, wie sie vorhin reagiert hatte. Die Wut, die in ihr aufstieg, der Zorn, den sie unterdrücken musste, als er ihr sagte, dass sie genauso gefangen war wie er. Er hatte sie berührt. Nicht körperlich, sondern dort, wo es gefährlich war: in ihrem Stolz. Doch er wusste auch, dass es ein gefährliches Spiel war. Seine Worte waren keine Rüstung. Sie waren Pfeile, die er aus einem Körper schoss, der kaum mehr in der Lage war, den Bogen zu halten. Die Ubese konnte ihn mit einer einzigen Bewegung zum Schweigen bringen. Und trotzdem sprach er, weil er nichts anderes hatte.
Die Luft im Büro war abgestanden. Der einzige Laut war das Summen der Konsole an der Wand, in der jetzt sein Datapad steckte, Kabel wie Adern zwischen alter Maschine und fremdem Gerät. Die Jägerin stand nah bei ihm, hielt ihm das Pad fast an die Brust, als wolle sie ihm damit beweisen, dass sie immer noch die Hand am Hebel hatte.

Teneb atmete schwer. Das Kabel schnitt in seine Handgelenke, die Haut brannte, er fühlte, wie sich warme Tropfen ihren Weg nach unten bahnten. Blut oder Schweiß? Er konnte es kaum unterscheiden. Sein Körper war schwach, zitternd, ausgelaugt. Aber sein Verstand war wach, klarer als je zuvor.


„Shuttles,“ wiederholte er tonlos, mehr ein Hauch als ein Wort. Seine Stimme war heiser, als käme sie aus einer Kehle, die zu Staub zerfallen wollte. „Du denkst, du fliegst davon, dass du einfach das Licht verlässt und im Schatten verschwindest. Aber weißt du, was dich verrät?“

Er hob langsam den Kopf, seine Augen schimmerten im fahlen Licht. Sie lagen jetzt direkt auf ihr, so reglos wie die Pupillen einer Kreatur, die keinen Ausweg sieht und trotzdem lächelt.

„Wenn du so sicher wärst, dass du gehen kannst… hättest du mich schon erschossen. Stattdessen hängst du mich hier auf, vergießt mir kalten Kaf ins Gesicht und redest von Deals. Du brauchst mich. Und das weißt du.“

Ein Zucken ging durch seine Schultern, Schmerz riss ihn auf, als er sich ein Stück bewegte. Seine Stimme stockte, als müsste er jeden Laut aus einem Körper pressen, der nicht mehr sprechen wollte. Aber er sprach trotzdem.

„Du denkst, du verlierst nur Zeit. Aber Zeit ist alles, was du nicht hast. Diese Plattform driftet. Deine Black Sun hat keinen Zugriff mehr. Dein Druckmittel ist ein Schrotthaufen auf Repulsoren, der geradewegs in die Hölle rutscht. Und weißt du, was der Stationsleiter tun wird, wenn du mit deinen Forderungen kommst? Er wird lachen. Weil er weiß, dass er der Einzige ist, der die Kontrolle zurückholen kann. Nicht du.“

Er ließ die Worte hängen, so wie er selbst hing, schwer, reglos, in Ketten aus Kabeln. Das Gesicht gezeichnet von Staub, Blut und Müdigkeit, die Lippen trocken, das Lächeln schwach. Aber in seiner Stimme lag ein kalter Funken, der nicht gelöscht werden konnte.

„Du bist genauso gefangen wie ich,“ flüsterte er. „Der Unterschied ist nur: Du wirst alles verlieren, wenn du es dir nicht eingestehst. Ich? Ich verliere nur wieder einmal das, was mir nie gehört hat.“

Sein Kopf sank zurück, gegen die Kabel, die ihn hielten. Für einen Moment schloss er die Augen, atmete schwer, ließ Stille einkehren. Doch dann öffnete er sie wieder und sah sie an.

„Also stell dich nicht hin und rede von Macht. Du sitzt genauso im Netz wie ich. Der einzige Unterschied ist, dass ich weiß, wie man in solchen Netzen überlebt.“

Die letzten Worte kamen rau, kaum mehr als ein Krächzen, aber sie waren da. Kein Triumph, kein stolzes Deklarieren, sondern das bittere Statement eines Mannes, der halb gebrochen hing und trotzdem den Stachel setzte. Seine Gedanken rasten. Jeder Atemzug war ein Kampf. Seine Arme brannten, sein Rücken pochte, die Glieder fühlten sich fremd an. Aber inmitten der Schmerzen hielt er an einem Gedanken fest: Sie brauchte ihn. Nicht weil er stärker war. Nicht weil er frei war. Sondern weil er der Einzige war, der verstand, wie man Systeme bricht und flickt. Und das war sein einziger Atemzug Macht in dieser Hölle. Die Kabel schnitten in seine Haut, jede Bewegung riss an den Handgelenken, als wollten sie ihn daran erinnern, dass er nur noch Fleisch war, aufgezogen wie ein Stück Vieh. Teneb zwang sich, das Zittern zu ignorieren, er zwang sich, den Blick auf dem schwarzen Visier der Ubese zu halten. Sie hatte sein Pad, sie hatte den Raum, sie hatte die Waffe. Er hatte nichts – außer der Wahrheit, dass sie ihn nicht einfach loswerden konnte.

Langsam hob er den Kopf, die Lippen trocken, die Stimme brüchig, aber noch immer scharf genug, um zu schneiden.
Ein Husten zwang ihn in die Brust, er spuckte Staub und Blut auf den Boden, dann sprach er weiter, leiser, fast verschwörerisch.

„Du kannst mich hängen lassen. Du kannst auch versuchen, allein hier rauszukommen. Shuttle nehmen, wie du sagst. Aber dann bist du nur eine Söldnerin, die einen Auftrag versaut hat. Eine Fußnote für deine Black Sun. Sie werden dich vergessen, und sie werden dich nicht bezahlen.“

Mit schmerzverzerrten Gesicht machte er eine kurze Pause, als wolle er sie spüren lassen, wie leer dieser Ausgang wirklich war. Dann hob er den Kopf ein Stück höher, trotz des Schmerzes, und seine Stimme bekam mehr Schärfe.

„Oder du hörst mir zu. Ich bringe die Plattform wieder auf Kurs. Ich weiß, wie man Systeme flickt und täuscht, lange genug, um das Chaos zu ordnen. Währenddessen verschwinden Anteile der Beute. Credits. Rohstoffe. Nichts Großes, nichts Auffälliges aber genug, dass meine Leute damit verschwinden können. Dein Bericht an die Black Sun? Eine glatte Geschichte. Du bekommst, was du brauchst: die Station, die Codes, deinen Triumph. Sie sehen dich als die Einzige, die das Schlamassel kontrolliert hat.“

Er hustete erneut, die trockene Kehle brannte und ließ jede einzelne Silbe zu einem Vibrostacheldraht verkommen, die sich in seinem Hals zerstörerisch ihren Weg bahnte, aber das Lächeln auf seinen Lippen war kalt.

„Und meine Crew? Sie haben nie existiert. Gesichter im Schatten. Für die Corpo-Kontobücher war es ein Unfall. Für die Black Sun war es ein Sieg. Und nur wir beide wissen, dass es ein Handel war.“

Langsam senkte er den Blick, ließ ihn kurz auf dem Datapad ruhen, das an die Konsole angeschlossen war.

„Denk darüber nach. Mit mir gewinnst du mehr als Kontrolle. Du gewinnst Geschichte. Eine Heldin im Dienste der Black Sun. Eine, die nicht nur überlebt, sondern alles überlebt. Schließe dich uns für dieses Vorhaben an, und gemeinsam werden wir mit diesem Schrotthaufen reich!“

Die Worte hingen wie schwere Nebelschwaden in der Luft, beobachtete sie durch halbgeschlossene Lider, während Schmerz nicht zu seinem Verbündeten, aber zu einem treuen Begleiter in dieser absolut verkorksten Situation wurde.

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[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Gänge ] Leto, sowie (NPCs) UX-23

UX-23 schien aus der Situation vor Ankunft des Schweins gelernt zu haben, denn diesmal ließ der kleine Droide gar nicht erst zu, dass Leto sich wieder hinlegte. Klar, das Ding hätte es nicht verhindern können, hätte er es ernsthaft versucht. Dafür war die Maschine einfach zu schwach. Doch immerhin konnte UX-23 das nervigste Sch*ißteil des Universums sein, solange Leto nicht spurte. Und nach dem Kampf war er grade irgendwie zu aufgekratzt, um das nervige Rumgeheule vollends auszublenden.

Also ließ er sich dazu breitschlagen nicht in dem frisch gestrichenen Gangsegment der Dinge zu harren die da kommen mochten, sondern stattdessen fast schon proaktiv in Cullins Büro vorbeizuschauen. Vielleicht gab es ja grade eine Stelle an der er mit ein paar effizient platzierten Schwertstreichen besonders viele der Scherzkekse auszuschalten konnte, die grade hier an Bord versuchten einen Blumentopf zu gewinnen. Also sammelte Leto zunächst sein Scimitar wieder ein und nahm dann nach Drängen von UX-23 auch das riesige Vibroschwert des Gamorreaners an sich. Da hatte der Droide durchaus Recht. Nochmal wollte er sich mit einem derart bewaffneten Gegner boxen müssen und das Büro des Stationsleiters schien so ziemlich der sicherste Aufbewahrungsort dafür zu sein.

Mit einem lustlosen Seufzen stapfte Leto los, innerlich die Aussicht wirklich anstrengend findend, sich mit den nächsten paar Gegnern anlegen zu müssen. Äußerlich musste er dafür jedoch ein angemessenes martialisches Bild abgeben. Den Exoanzug hatte er gar nicht erst ausgezogen und sogar den halbdurchsichtigen Helm anbehalten. Grade fungierte das Visier seit dem äußerst nassen Ableben des Gamorreaners sozusagen als blutrote Brille, durch die er die Welt betrachtete. Leto hatte sich nämlich nicht die Mühe gemacht das Blut abzuwischen und so klebte es in allerlei Spritzern, Klümpchen und einem stellenweise durchgehenden Blutfilm auf seinen Armen, Oberkörper und der gesamten Frontseite des Helmes. Das Vibroschwert hatte Leto sich dann noch zum Transport mit der flachen Seiten auf die Schulter gelegt und vollende so das Bild eines Großwildjägers, der sich grade aus dem Magen seiner Beute geschnitten hat.

Cullins‘ Büro war zu Letos Überraschung gar nicht so weit weg von der Stelle, an der das Schwein seine letzte Unruhestätte gefunden hatte. Und so war noch immer ein sachtes tropf, tropf, tropf zu hören, als er die Tür erreichte, während organische Flüssigkeit und halbfeste Bestandteile an seinem Anzug herabliefern. In seinem Fahrwasser hinterließen sie diverse rote Flecken verschiedener Größe auf dem dreckigen Stationsboden, wo sie vermutlich in naher Zukunft einem Putzerdroiden ernsthaft Kopfzerbrechen bereiten würden.

Ohne sich selbst jedoch weiter darüber Gedanken zu machen, stieß Leto die Tür auf und fand sich in einer äußerst merkwürdigen Situation wieder, in die er plötzlich hereingeplatzt war. Cullins war grade nicht mit von der Partie, wohl aber Botty McBotface, der sich grade mit einem zweiten Typen zu unterhalten schien. Wobei ‚unterhalten‘ vermutlich ein Euphemismus war, da das lange Elend mit ungesunder Hautfarbe wie ein Sack Mehl von der Decke hing. Auch noch an den Handgelenken, was Leto an die gute alte Zeit erinnerte, als er selbst noch Lust verspürt hatte, mit eigenen Opfern ganz ähnlich zu verfahren.


„Was’n das für einer?“

, fragte Leto an Botty McBotface gewandt, nahm das Vibroschwert des Gamorreaners von der Schulter und warf es beiläufig auf Cullins‘ Schreibtisch. Dort kam es mit einem unangenehmen Klirren auf und hinterließ eine dicke Macke in der bis eben fast makellosen Tischplatte.

„Wo is eigentlich Cullins? Ich hab noch einen von den Scherzkeksen erwischt – wahrscheinlich einer von Capt’n Plätes Crew. Wissen wir wie viele der dabei hatte? Minus zwei auf jeden Fall jetz, haha.“

Mit einem ausgedehnten Gähnen, das unter dem Helm vermutlich eher zu hören als zu sehen war, setzte Leto sich auf den Schreibtisch. Der Stuhl war grade außer Reichweite.

„Ist er Vogel da auch einer von denen? Wenne dich nicht traust den abzustechen kann ich das auch übernehmen, is mir auch recht…“


[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Cullins' Büro ] Leto, Gantou und Teneb, sowie (NPCs) UX-23
 
[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Büro des Stationsleiters (Zone A) ] Gantou, Teneb Dask aufgeknüpft


Frustrierenderweise hatte diese verdammte Ratte immer noch die Kraft, ihr zu widersprechen! Einerseits hatte er unrecht. Es wäre sicher nicht schwer, ein Shuttle zu kapern und sie würde verschwinden können. Aber sie würde dadurch den Job vermasseln. Und so lange sie noch eine Chance dafür sah, die Station für die Schwarze Sonne zu kapern, würde sie noch nicht gehen.
Aber diesbezüglich hatte er wiederum recht: Sie braucht ihn. Um die Station zu retten. Und sie hatte kein Druckmittel Cullins gegenüber.

Während er mit krächzender Stimme auf die einredete, wanderte Gantou in dem kleinen Büro auf und ab wie ein Raubtier, das nicht wusste, ob die Beute, die es gefangen hatte, gefahrlos verspeist werden konnte. Er versuchte ihr einen Deal anzubieten, aber er flehte nicht, schien nicht verzweifelt. Das war sehr irritierend. Jedes Opfer, dass sie bisher einer solchen Behandlung unterzogen hatte, war schnell eingeknickt, hatte um Gnade gewinselt und ihr jeden Wunsch erfüllen wollen. Aber dieser Slicer schien alles andere als gebrochen, obwohl sein Körper so aussah. Die Ubesin war verunsichert.

Vielleicht wäre es eine Lösung. Vielleicht sollte sie tatsächlich mit ihm zusammenarbeiten. Er schien bereit zu sein, ihren Plan mitzutragen, wenn er dafür auch mit seinem durchkam. Und ja, die Schwarze Sonne würde nicht nach einer während den Unruhen verloren gegangenen Erzladung fragen. Oder sie konnten es tatsächlich so anstellen, dass diese erst gar nicht mehr in den Logs auftauchte.

Sie hielt in ihrem unruhigen Auf- und Abtigern inne und trat an den Gefangenen heran. Mit leiser Stimme sagte sie nahe an seinem Ohr:


„Gut. Du hilfst mir, ich helfe dir. Aber denk daran. Ich habe die Waffe schussbereit, und du hast nichts. Außer deinen flinken Fingern. Ich will sie auf dem Datapad arbeiten sehen…“

Mit einer schnellen Bewegung zog sie ein kleines Messer aus ihrem Schutzanzug und wollte gerade die Kabel durchschneiden, an denen der Umbaraner hing. Aber dann hielt sie inne. Schritte. Vom Gang ertönten Schritte. Und bevor sie weiter reagieren konnte, wurde die Tür mit beiläufiger Gewalt aufgestoßen. Eine abartige Gestalt stand im Halblicht des Ganges. Eine zähe Flüssigkeit tropfte von ihrem Anzug und das Helmvisier war vollends damit verschmiert. Über der Schulter trug sie ein massives Vibroschwert und in der anderen Hand hielt sie eine etwas kleinere Waffe. Eine Waffe die Gantou erst vor kurzem zum ersten Mal gesehen hatte, hier in Cullins‘ Büro.

Der widerwärtige Darth Sikarius

Sie war zu perplex, um sofort auf seine Fragen zu reagieren. Während er das Vibroschwert krachend auf den Schreibtisch warf, versuchte sie fiberhaft, eine Lösung für diese irrsinnige Situation zu finden. Sie war es gewohnt, niemandem zu vertrauen. Aber sie war es auch gewohnt, auf niemandes Hilfe angewiesen zu sein. Und leider brauchte sie jetzt Unterstützung. Aber diesen… Sikarius… konnte sie noch weniger einschätzen, wie die Ratte, die noch immer an dem Kabel hing.

Kurz überlegte sie, ob sie Sikarius einfach erschießen sollte. Aber sie hatte nur ihre kleine
HL-27, und er hatte sein Schwert in der Hand. Auf diesem engen Raum würde er sie nach dem ersten Schuss sofort töten. Denn trotz seiner verwahrlosten Gestalt strahlte er eine verzerrte Autorität aus, die immer noch die eines Kriegers war.
Andererseits konnte der ihr höchstwahrscheinlich nicht bei ihrem Plan helfen, selbst wenn er gewollt hätte. Und alles was sie bisher von ihm gesehen hatte, deutete darauf hin, dass seine Loyalität irgendwie bei Andrew Cullins lag.


„Ist er Vogel da auch einer von denen? Wenne dich nicht traust den abzustechen kann ich das auch übernehmen, is mir auch recht…“

Sikarius‘ Worte hallten noch in ihrem Kopf nach, als sie endlich antwortete:
„Es scheint einer der Eindringlinge zu sein. Ich weiß noch nicht genau, zu wem er gehört. Aber es sind auch in den tieferen Zonen Personen in die Station eingedrungen. Es ist wahrscheinlich, dass sie alle unter einer Decke stecken.“

Gantou hielt kurz inne und atmete ruhig.

Stationsleiter Cullins sollte in der Kantine sein, mit einem Teil der Arbeiter. Kannst du ihn hierher holen, damit er diesen Gefangenen verhören kann?“

Das wäre der einfachste Weg, Sikarius kurz loszuwerden und vielleicht mit der Ratte zu verschwinden. Dadurch würde sie bei Cullins und Sikaruis auffliegen, aber sie sah keine andere Möglichkeit…

[ Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Büro des Stationsleiters (Zone A) ] Gantou, Teneb Dask aufgeknüpft, Darth Sikarius
 
| Expansionsregion | Alchenaut-Sektor | Athega-System | Nkllon | Mary-Ann 42 | Büro des Stationsleiters | Teneb Dask und Gantou |

Das Büro lag in einem eigentümlichen Halbdunkel, als hätte die Station selbst den Atem angehalten. Der Staub hing träge in der Luft, nur von den zuckenden Reflexen der Konsole erhellt. Die Kabel, an denen Teneb hing, knarrten leise bei jeder seiner Bewegungen, und der Raum roch nach Metall, kaltem Öl und der Bitterkeit abgestandenen Kafs. Es war die Stille eines Käfigs, so dicht, dass selbst die entfernt hallenden Alarme wie ein Echo aus einer anderen Welt wirkten. In dieser Enge, in dieser Erwartung, war jedes neue Geräusch wie ein Schnitt durch die Haut.
Teneb Dask hing noch, die Arme schmerzhaft nach oben gezerrt, die Gelenke brennend wie von glühendem Draht umwunden. Jeder Atemzug war eine Prüfung, jeder Muskel eine Last. Das Büro roch nach Staub, kaltem Metall und dem abgestandenen Kaf, das Gantou ihm ins Gesicht geschüttet hatte. Er hatte sich an die Dunkelheit gewöhnt, an das Surren der Konsole, an das Knistern des Pads, das im Raum hing wie ein Versprechen. Doch dann veränderte sich alles.

Die Tür wurde mit einer Wucht aufgestoßen, die selbst die vibrierenden Kabel an seinen Handgelenken erzittern ließ. Der Gestank kam zuerst. Eisen. Blut. Verbrannte Haut. Und dann die Gestalt. Groß, schwer gepanzert, das Visier des Helms überzogen mit einem Schleier aus getrocknetem Rot. In den Händen ein Schwert, ein zweites auf der Schulter, und auf seiner gesamten Erscheinung lag ein Gefühl, das Teneb den Atem stocken ließ. Keine Präsenz im üblichen Sinn. Kein Geräusch, das man festhalten konnte. Es war, als hätte die Dunkelheit selbst Gestalt angenommen und sei in den Raum getreten.
Dann veränderte sich die Luft. Nicht durch Geräusch oder Bewegung, sondern wie ein Sog, der sich unsichtbar durch den Raum legte. Es war, als würde ein Miasma aus der Dunkelheit selbst sickern, schwer und beißend wie Rauch, der jede Ritze füllt. Teneb spürte es, noch ehe er verstand, was da geschah: Ein Druck in seiner Brust, ein Flimmern am Rand seines Bewusstseins, das nicht von Schmerz kam. Es war keine Furcht im eigentlichen Sinn, sondern etwas Größeres, Älteres, das ihn traf und für einen Herzschlag lang den Gedanken weckte, die ganze Station krümme sich um diesen einen Eindringling. In ihm regte sich etwas, das er nie benennen gelernt hatte: Eine unruhige Schwingung, als würde eine Saite gezupft, die lange in Stille gelegen hatte.
Teneb wusste nicht, was mit ihm geschah. Für einen Augenblick schien sein Körper leichter, nicht weil der Schmerz nachließ, sondern weil ein Druck in seinem Inneren zu knistern begann. Etwas Unsichtbares spannte sich in ihm, wie ein Draht, der kurz vor dem Zerreißen stand. Die grauen Augen des Umbaraners flackerten, als ob sie das Licht anders brachen. Er verstand es nicht, konnte es nicht benennen, aber die bloße Anwesenheit dieses Fremden, in all seiner Abscheulichkeit, hatte etwas in ihm geweckt. Etwas, das lange geschlummert hatte.

Er zwang sich, nicht wegzusehen. Der Fremde sprach beiläufig, als wäre sein Anblick nichts als Routine. Die Worte über Leben und Tod fielen achtlos in den Raum, als rede er über Schrott im Gang. Er bot an, den Umbaraner einfach abzustechen. Ein einziger Handgriff, und der Faden würde gekappt, an dem er hing.

Das Klirren des Vibroschwertes, als es auf die Tischplatte krachte, schnitt wie ein Donnerschlag durch die stickige Luft des Büros. Metall auf Metall, roh und endgültig. Der Umbaraner fuhr zusammen, nicht wegen des Geräusches selbst, sondern wegen der Geschichte, die darin lag. Ihm war diese Klinge nicht unbekannt. Die Wucht, mit der
Gorshk sie geführt hatte, die Art, wie der Gamorreaner sie mit schierer Masse und blindem Zorn durch Panzerungen getrieben hatte. Jetzt lag sie hier, achtlos hingeworfen, ein Trophäe in den Händen eines Fremden.
Etwas zog sich in ihm zusammen. Schmerz, ja ein körperlicher, tief in den Schultern, wo die Kabel sein Fleisch aufschlitzten. Doch schlimmer war das Ziehen in seiner Brust. Gorshk war tot. Nicht auf dramatische Weise, nicht in einem heroischen Opfer, sondern schlicht erledigt, wie ein Hindernis, das man beiseite räumt.
Teneb konnte die Spuren noch sehen: Dunkle Flecken, die an des Fremden’ Rüstung klebten, Tropfen, die auf den Boden fielen. Blut, das zu seinem Kreis gehörte.
Ein kalter Stich fuhr ihm durch den Magen. Er sah vor sich, wie die anderen enden konnten.
Castor, deren Energie und Chaos ihn so oft am Leben gehalten hatten, jetzt vielleicht irgendwo zerquetscht, von Schüssen zerfetzt oder schlicht verschollen. Scythe, präzise, eiskalt, aber in diesen Gängen genauso sterblich wie jeder andere. Spoxx, die mit Träumen von Revolution angetreten war, jetzt vielleicht nur noch Staub unter einem Stiefel. Seine Crew, die er nicht führte, sondern benutzte und die nun dabei war, wie Sand durch seine Finger zu rieseln.

Sein Kopf sackte einen Moment nach vorn, und er biss die Zähne zusammen, weil die Schultern schmerzten, weil die Handgelenke brannten, weil er fühlte, wie nah er dem Ende war. Nicht als Märtyrer. Nicht als Name, der gefürchtet wurde. Sondern als eine weitere Leiche, die niemand zählen würde. Eine Ratte im Schacht. Und doch arbeitete sein Geist. Selbst hier, hängend, mit dem Rücken gegen die Wand und der Welt gegen sich, suchte er nach dem Riss im System.
Gantou war keine Verbündete, aber sie brauchte ihn. Der Fremde war ein Sturm, unberechenbar, aber auch er hatte Ziele, vielleicht sogar einen Plan. Wenn er beide lange genug gegeneinander spielen konnte, konnte er Zeit gewinnen. Zeit bedeutete vielleicht einen Schritt zur Crew, einen Schritt zur Flucht.
Aber die Erkenntnis blieb: Er war schwach. Jeder Atemzug erinnerte ihn daran. Seine Gelenke brannten, sein Körper fühlte sich hohl an, wie ausgepresst. Und das Schwert auf dem Tisch war der Beweis, dass alles, was er aufgebaut hatte, alles, was er noch zusammenzuhalten versuchte, auseinanderbrach. Gorshk war nicht nur ein Kämpfer gewesen. Er war der Wall, der ihn vor genau dieser Art von Bestien geschützt hatte, die nun den Raum beherrschten.

Jetzt war der Wall gefallen. Und Teneb hing da, ausgesetzt, verwundbar, umgeben von Geiern, die sich bereits die besten Stücke aussuchten. Für einen Moment, einen einzigen flackernden Herzschlag, kroch die nackte Wahrheit in ihm hoch: Dass er seine Crew verlieren würde. Und dann, unvermeidlich, sein Leben. Die Verzweiflung kroch in
Tenebs Brust, wollte ihn ersticken. Doch er ließ sie nicht durch. Stattdessen sog er den Schmerz ein, verwandelte ihn in Kälte. Seine Stimme war rau, brüchig, aber noch immer schneidend genug, um die Stille zu brechen.

„Ein schneller Schnitt? Das wäre Verschwendung.“


Sein Kopf neigte sich leicht, ein müdes Lächeln auf den blutverklebten Lippen.


„Du siehst aus wie jemand, der weiß, dass alles, was stirbt, auch eine Geschichte hat. Tötest du mich, verlierst du den Einzigen, der dir sagt, warum die Plattform gerade in Richtung Hölle driftet. Du kannst gern zuschlagen und dann mit den anderen in der Lava baden.“

Die Worte waren keine Bettelei. Sie waren Gift, leise und dosiert, mit der bitteren Ironie eines Mannes, der nichts mehr hatte außer seiner Zunge. Er kannte die Art von Wesen, die dieser Kerl war. Er war ein Killer und einen Killer würde er mit Bettelei und süßen Worten nur aufgeilen. Nein, was er brauchte, war seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Er spürte den Blick der Ubese, das Zögern unter dem Visier, hörte das Kratzen ihrer Stiefel auf dem Boden. Zwischen ihr und und dem Fremden lag die Entscheidung. Doch Teneb wusste, dass er den Moment nutzen musste. Dieses Kribbeln in seiner Brust, dieses unerklärliche Vibrieren in der Luft um ihn herum. Es drängte ihn, es ließ ihn glauben, dass die Welt sich einen Herzschlag lang nach ihm bog.
Der bleiche Geschundene richtete sich so weit auf, wie es die Fesseln zuließen, die Stimme kaum mehr als ein heiseres Flüstern:

„Wenn ihr beide überleben wollt, braucht ihr mich. Egal, was ihr euch vormacht.“

Dann schwieg er, der Kopf wieder gesenkt, die Augen halb geschlossen. Doch innerlich bebte er nicht nur vor Schmerz, sondern vor etwas, das er weder verstehen noch stoppen konnte. Und dann war da noch der Fremde. Nicht nur sein Anblick, nicht nur das Blut an seiner Rüstung oder die Klingen, die er wie Spielzeug trug. Es war etwas Tieferes, Unsichtbares, das wie eine Druckwelle von ihm ausging. Eine Aura, die Tenebs Haut kribbeln ließ und in seinen Knochen nachhallte. Für einen Atemzug schien alles enger, schwerer, als würde der Raum selbst sich nach dem Willen dieses Mannes biegen. Teneb verstand es nicht, konnte es nicht benennen, doch etwas in ihm antwortete. Wie eine Saite, die lange stillgelegen hatte, jetzt aber vibrierte. Nicht aus Stärke, sondern aus einer Dunkelheit, die er nicht gewählt hatte.

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[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Cullins' Büro ] Leto, Gantou und Teneb, sowie (NPCs) UX-23

Ungläubig warf Leto Botty McBotface einen Blick zu. Das Xenoding hatte doch tatsächlich vorgeschlagen, dass er losziehen sollte um Stationsleiter Cullins aus der Kantine zu holen. Und das ohne laut loszulachen! Diesen Part übernahm Leto nun und prustete so stark los, dass er sich einen Moment später den Helm vom Kopf riss, um sich eine Träne der Erheiterung aus dem Augenwinkel zu wischen.

„Hast du…“

, keuchte er lachend und setzte dann noch einmal an:

„Hast du grade für einen Moment wirklich gedacht ich wäre dein Laufbursche?! AHAHAHAHA“

Das Lachen schüttelte ihn so hart, dass er sich für einen Moment mit dem Rücken auf die Tischplatte fallen ließ auf der er saß, bevor er sich schwer atmend wieder aufsetzte.

„Pass auf wie du mit mir redest, Alienschleim.“

Mit einem Gedanken erhob sich die Kaffeetasse, die bisher irgendwie auf dem Schreibtisch überlebt hatte, in die Luft. Mit einem zweiten Gedanken und einer beiläufigen Geste zischte die Tasse mit brutaler Geschwindigkeit auf Bottys Gesicht zu. Nur ein rasches Ducken rettete das Alien und mit einem Klirren zerschellte die Tasse an der gegenüberliegenden Wand.

„Aber wenn niemand von uns Cullins holen will, heißt es wohl Rübe ab für unseren gefesselten Freund hier…“

, fügte Leto der kleinen Machtdemonstration noch hinzu und streckte grade die Hand aus, um nach seinem Schwert zugreifen, als sich eine weitere Stimme aus einer gänzlich unerwarteten Ecke erhob. Überrascht warf Leto ebenjenem Gefesselten einen Blick zu, der die Gelegenheit nutzte um loszuquatschen, dass sein Tod ja Verschwendung wäre und dass er, Leto, ja wisse, dass jeder Tote auch eine Geschichte hatte. Unwillkürlich gluckste der Mörder. Offensichtlich hatten heute Morgen alle an diesem Gespräch beteiligten einen Clown gefrühstückt und machten nun einen Wettbewerb daraus, wer von ihnen den lustigsten Shit von sich geben konnte. Wenn Leto in seinem Leben auch nur jemals einen müden F*ck gegeben hätte was seine möglichen Opfer zu sagen hatten…dann würde er heute vermutlich nicht derartig tief in nklloner Scheiße stecken.

Dann jedoch sagte das Bleichgesicht aber doch noch etwas, was fast schon als spannend zu bezeichnen war. Großspurig erklärte er, dass er der einzige war, der die Station davon abhalten konnte in die Hölle abzudriften und ihnen allen ein Lavabad zu verpassen. Wenn sie überleben wollten…bla bla bla. Leto hatte sich umentschieden, das war doch nicht spannend, das war nur das übliche Gesabbel von jemandem, der dem Tod ins Auge sah. Tja, Pech für die Quatschtüte. Letos Hand beendete den Griff nach dem Schwert und wollte der Station grade das Geschenk von seliger Stille machen, als ein weiterer unerwarteter Gesprächsteilnehmer sich einschaltete:


„Wovon redest du?!“

, fauchte UX-23, der wie aus dem Nichts aus irgendeiner dunklen Ecke herangeschwebt war und nun unbequem direkt vor dem Gesicht des Gefangenen schwebte. Unbequem, da er damit einem sauberen Schwerthieb im Weg stand. Zumindest, wenn Leto den auch überleben wollte. Genervt rollte er die Augen.

„Was genau hast du mit der Station gemacht, wie willst du beweisen dass das wirklich der Fall ist und wie wirst du es rückgängig machen?!“

Der ID9 Seekerdroide war an sich nicht wirklich fähig seiner Stimme Emotionen zu verpassen, doch konnte er seine Worte dennoch so modulieren, dass aus ihnen Wut und Angriffslust herausklang.

„Raus mit der Sprache, Fleischsack, oder ich lasse Lord Sikarius mit einem Folterbefehl auf dich los. Diese Station wird von allen Angreifern gesäubert werden und wenn du dem im Weg stehst, erwartet dich Schlimmeres, als ein angenehmes kleines Lavabad!“

[ Expansionsregion / Alchenaut-Sektor / Athega-System / Nkllon / Mary-Ann 42 / Cullins' Büro ] Leto, Gantou und Teneb, sowie (NPCs) UX-23
 
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