Galaktische Komparserie
Jibrielles NPCs
|/\/\/|-- Ord Mantell -- auf dem Land in der Nähe von Worlport -- Whedon-Farm -- auf der "Blue Nightingale" -- {Rin} --|\/\/\|
Zwei dunkelviolett gefärbte, wohlgeformte Lippen pustete und pustete und ließen die Kaugummiblase platzen. Hin und her wippte der brünette Kopf mit dem wild aussehenden Pferdeschwanz, aus dem überall dicke und dünne Strähnen herausragten. Die Augen geschlossen tänzelte Sikiro durch die winzige Bordküche der Blue Nightingale, zwei große Kopfhörer auf den Ohren. Mit einer Hosenträgerjeanshose und weißem Unterhemd bekleidet schwang sich die Pilotin sockenlos und in melodischen Bewegungen zum Kühlschrank, nahm sich einen Karton Milch heraus, und trank direkt daraus. Laut schallte die Musik auf ihre Trommelfelle.
Now that we're here, it's so far away
All the struggle we thought was in vain
All the mistakes, one life contained
They all finally start to go away
Now that we're here, it's so far away
And I feel like I can face the day
I can forgive, and I'm not ashamed
To be the person that I am today
Zugeschraubt und wieder reingestellt, tänzelte Sikiro zum Sicherheitspult und checkte die Geräte, ob alles für einen baldigen Abflug bereit war. Dann drückte auf einmal die Blase und die Pilotin tappste zur Nasszelle des Schiffes. Genervt stellte sie fest, dass das Besetztzeichen leuchtete. Oh nein, musste sich Ori ausgerechnet jetzt wieder mal die Brust rasieren? Für wen machte er das eigentlich, dachte sich Sikiro, drückte den Türöffner - den praktischerweise ließ sich die Nasszelle nicht abschließen, und blickte auf zwei ziemlich nackte Schulterblätter und einen ziemlich nackten Nacken, der in gepflegtes, rotes Haar überging. Unterhalb der Schulterblätter umschlang weißes Leinen eng den Brustkorb.
"Ori, ich muss Mal. Kaum ra- Oh shit! Tut mir leid!" rief Sikiro und erschrack, als sie sah, dass das rote Haar nicht das ihres Bruders war."Kein Problem. Ich bin gleich fertig." sagte die wohlklingende, ruhige Stimme der Person, die gerade versuchte, sich mit einem Arm ein T-Shirt überzuziehen und der es schon ganz gut gelang. Sikiro drehte sich auf der Stelle um, sah schließlich Rin aus dem Bad und an ihr vorbeiziehen und auf dem Weg zum Cockpit die beige Wildlederjacke überziehen, bei der der linke Ärmel schlaf an der Seite hängen blieb. Sikiro huschte aufs Klo, beeilte sich, und kam zwei Minuten später, nun die Kopfhörer auf den Schultern, ebenfalls ins Cockpit gelaufen. Innerlich fluchte die Pilotin, hatte sie doch eigentlich ein Auge auf diesen Rin geworfen gehabt. Naja, wie konnte man heutzutage schon sicher sein, dass man die Leute auf Anhieb in das Beuteschema stecken kann oder nicht?
"Gut geschlafen?" fragte Sikiro und ließ sich in den Pilotensessel plumpsen, während Rin bereits auf dem Copilotensitz platz genommen hatte. Die Brünette schaute ihn von der Seite her an, sagte sich, jah er war sowieso zu schön um war zu sein, und bemerkte dann den immernoch betrübten, nachdenklichen Gesichtsausdruck des Jedi."Es ging so." sagte Rin und starrte aus dem Cockpitfenster nach draußen auf die Felder der Whedon-Farm.
"Hast du schon die gute Nachricht gehört?" bohrte Sikiro weiter nach und machte große Augen.
"Dein Lautsprechermitteilung "Jibrielle ist wieder da!" war nicht zu überhören. Wo ist sie? Wie geht es ihr?" fragte Rin und schaute nun zu Sikiro herüber. Er wirkte bitter.
"Also erstmal ist sie noch am Leben, wie du dir woll denken konntest. Das Luder hats doch tatsächlich irgendwie überlebt. An euch Jedi muss wohl wirklich echt was dran sein." sagte Sikiro, pustete erneut eine dicke Kaugummiblase auf, und überlegte bei Rins Anblick einen kurzen Augenblick, ob sie nichmal ausnahmsweise vom Beuteschema abweichen sollte, verwarf den Gedanken aber sofort. So nötig hatte sie es im Moment auch nicht, um mit alten Gewohnheiten zu brechen."Und wo ist sie?"
"Achsooo! Jah, sie ist im Haus. Robijn und Jon kümmern sich um sie. Sie schläft noch. Das Krankenhaus hat sie hergefahren. Die haben gesagt, sie habe seit der Einlieferung vor 5 Tagen praktisch durchgeschlafen. Die haben sie zusammengeflickt - und dehydriert war sie auch - aber abgesehen davon fehlte ihr wohl nur eine richtig dicke Mütze voll Schlaf."
"Aber, woher wussten sie ... ? Aber woher wussten sie, wohin sie sie bringen mussten, wenn Jib die ganze Zeit geschlafen hatte?" fragte Rin und wirkte irritiert.
"Nun das ist der Knüller an der Sache. Diese Sith-Tussi hats ihnen gesagt. Ist im Krankenhaus die ganze Zeit in ihrer nähe geblieben, nachdem sie selbst zusammengeflickt wurden war. Anscheinend hat sie niemandem erzählt, woher sie all diese Verletzungen hatten, sonst wäre sie wohl an Ort und Stelle verhaftet wurden. Jetzt kam sie mit dem Krankentransportgleiter hier an." Sikiro spürte, wie sich Rin in seinem Sessel deutlich verspannte. Mit ernster Stimme sprach er weiter.
"Und wo ist die Sith jetzt?"
"Nun, das ist der Knüller an der Sache. Komisch genug, dass sie Jibrielle nicht fünf Tage lang ein Kissen ins Gesicht drückte, während sie schutzlos rumlag. Als sie hier ankam, übergab sie Robijn drei von diesen Laserschwertern und bat darum, dass man sie wegsperre. Also haben wir sie in einen der Bantha-Käfige gesteckt, die wir nach Drongar liefern sollen. Und da hockt sie seitdem."
meinte Sikiro laut Kaugummi kauend und schnippte mit den Fingern.
"Und ihr habt es nicht für nötig befunden, dem einzigen nicht bewusstlosen Jedi bescheid zu sagen?" fragte Rin leicht gereizt. Sikiro machte große Augen, und eine Braue senkte sich streitlustig nach unten.
"Immer mit der Ruhe ja. Immerhin war die Tussi zahm wie ein Lamm. Robijn meinte, es bestehe kein Grund, dich zu wecken."
"Okay, schon gut. Tut mir leid. Ich - ich werd mal nach der Gefangenen sehen. Danke." sagte Rin in gleichmütigem Ton und erhob sich. Sikiro blickte dem davongehenden noch einmal auf den Po, schüttelte noch einmal seufzend den Kopf und setzte sich die Kopfhörer wieder auf, um erneut zur Musik mit zuschwingen. Oh, die Zufallswiedergabe hatte ihr den gleichen Song von vorhin nochmal angestellt.
These are my words
That I've never said before
I think I'm doing okay
And this is the smile
That I've never shown before
Somebody shake me 'cause I
I must be sleeping
Rin ging langsam durch den Flur zur Mitte des Schiffes. Der Durastahl unter seinen Füßen schäpperte leise und rhytmisch. Wie hatte er die Anwesenheit der Sith nicht sofort beim erwachen bemerken können? Stimmte was mit seinen Machtantennen nicht? Wie auch immer. Wo die Lichtschwerter waren, konnte er sich aber schon denken. So ging der Padawan direkt zur kleinen Lagerkammer direkt neben der Sicherheitskonsole im Zentrum der Blue Nightingale strich mit der Macht über den Verschlussmechanismus und öffnete so die Kammer. Die Stirn unter dem glatten, ungegeelten roten Haar legte sich in Tiefe falten. Rin erkannte die zwei Sith-Schwerter, die Darth Noirceur geführt hatte. Das dritte war sein eigenes. Das Schwert, dass in den Reaktorschacht gefallen war, als die Sith seinen Arm abgeschlagen hatte. Mit bebender Hand griff sich Rin sein Schwert, schloss die Kammer wieder, und ging in Richtung des großen Lagerraums.
Als er eintrat, erblickte er sofort vier große Käfige aus massivem Stahl, die mit elektronischen Code-Schlössern versehen waren. Schlösser, die nicht einmal von Machtnutzern ohne weiteres geöffnet werden konnten. Rin trat aus dem Schatten des Ganges heraus, hatte er doch sofort die Person erkannt, die auf dem Boden des hintersten Käfigs saß, die Arme um die Beine geschlungen, den Kopf auf den Knien. Darth Noirceurs rabenschwarzes, unordentliches Schwarzes Haar wallte um die Wangen herum und so wurde kein Blick auf ihr Gesicht gewährt. Die Sith saß ganz ruhig da, bewegte sich nicht.
"Ich habe mich schon gefragt, wann du zu mir kommst." sagte eine rauhe, leise Stimme, beinahe ein Flüstern. Die Sith schien überhaupt keine Aura zu haben. Deshalb hatte Rin sie nicht sofort bemerkt. Entweder sie versteckte ihre Präsenz meisterhaft ... oder sie hatte sie irgendwie verloren, obwohl dass eigentlich nicht möglich war. Aber das war jetzt auch egal. Rins Griff um das Lichtschwert wurde fester. Er antwortete mit fester, tiefer Stimme.
"Ist dein Meister tot?" fragte Rin. Die Sith hob nicht ihren Kopf, antwortete aber.
"Ja. Haben ... haben sie davon nichts in den Nachrichten gebracht?"
"Nein. Ich denke, sie wollen das mit diesen Sith-Vorfall lieber unter den Teppich kehren. Es scheint denen da oben ziemlich egal zu sein, wieviele Leute ihr umgebracht habt." sagte Rin und sah aus, als wollte er angesichts dieser Tatsache am liebsten ausspucken. Seine Hand zitterte.
"Ja." erwiderte die rauhe Stimme.
"Mein Schwert. Warum hast du es mir zurückgebracht?"
"Ich fand es im Umhang meines Meisters." sagte die Sith und hob den Kopf, legte nun das Kinn auf den Knien ab. Ihr Gesicht war eine ausdruckslose, steinerne Maske. Die Augen waren so schwarz umrandet, wie bei ihrer ersten Begegnung.
"Ich verstehe. Du bist völlig am Ende." sagte Rin, runzelte heftig die Stirn, blickte zu Boden, sodass sein Kinn die Brust berührte. Die Hand mit dem Lichtschwert spannte sich an, um das Beben zu unterdrücken.
"Wirst du mich jetzt endlich damit töten?" fragte die Sith tonlos, ohne Rin ins abwärts geneigte Gesicht zu schauen.
"Hast du ... kannst du mir einen guten Grund nennen, warum ich das nicht tun sollte? Weil ... " sagte Rin, sah auf, Augen und Mund voller Qualen. Die Sith sah auf, noch immer reglos dreinschauend.
"Nein."
"Gut." sagte Rin, hob das Schwert und sah sich seine Waffe nochmal genau an. Er schloss die Augen und Strich sich mit dem Handrücken über den Stumpf an seiner linken Schulter. Nach und nach entspannte sich sein Gesicht wieder, bevor er noch immer voller Trauer doch entschlossen auf die Sith sah.
"Gut. Das ist ein Anfang." sagte Rin und wandte sich langsam ab. Vor seinem inneren Auge sah er das breite Lächeln seines Lehrers, Meister Manyu Dhii. Er hörte sein lautes, fröhliches Lachen. Der Hauch eines Lächelns flog auch über das Gesicht des Padawans, auch wenn es nur die Ahnung freudigerer Zeiten war. Rin hatte noch keine drei Schritte Richtung Ausgang gemacht, da blieb er auch schon wieder stehen. Er sprach, ohne sich umzuwenden.
"Warum ... warum bist du bei Jibrielle geblieben? Warum bist du nicht einfach abgehauen?" fragte er und wartete auf die Reaktion der Sith, die viele Sekunden lang schwieg, bevor ihre leise, raspelde Stimme wieder erklang.
"Sie ist nur wegen den Kindern zu Botschaft gelaufen. Ist das nicht verrückt?" sagte die Sith, schüttelte dann unmerklich den Kopf. Rin nickte.
"Ich ... ich habe nichts, wohin ich hätte fliehen können. Vielleicht hätte ich mich einfach vor den nächsten Laster schmeißen sollen." sagte die Sith erstickt. Rin nickte.
"Du wirst mich also nicht töten? Nichtmal du?" Rin nickte und steckte sich das Lichtschwert an den Gürtel.
"Ich wünschte, ich könnte. Ein Teil von mir, würde nichts lieber tun als das. Aber ich darf es einfach nicht. Ich will es nicht."
"Warum könnt ihr mich nicht hassen? Bitte." sagte die Sith mit trauriger, keuchender Stimme und legte das Gesicht wieder auf die Knie.
"Weder hasse, noch verabscheue ich dich. Ich verabscheue, was du gewesen bist und getan hast. Aber mehr als das ... das wäre nicht richtig. Ich habe die Pflicht, zu versuchen dich zu verstehen. Und dir zu vergeben." sagte Rin, nickte erneut und wartete. Endlich sprach die Sith wieder.
"Was wird jetzt mit mir geschehen?"
"Was auch immer die Jedi-Rat für dich vorsieht." sagte Rin, stutzte und wandte blickte nun nach unten in den Schatten der Tür. Ein kleines, dunkelhaariges Mädchen mit zwei verschiedenfarbigen Pupillen stand im Eingang und räusperte sich. Als sie sprach, erklang ihre Stimme zögerlich, hell und vorsichtig.
"Ji-Jibrielle ist aufgewacht. Soll ich sagen." brachte sie hervor, bevor sie auch schon wieder aus dem Raum lief. Rin lächelte. Ernster schaute er sich nochmal zur eingesperrten Sith um.
"Ich werde Robijn bitten, dich frei zu lassen."
"Nein ... ich will hier bleiben. Ich kann nicht."
"Einverstanden." sagte Rin, schaute zu Boden, wandte sich um und verließ den Raum. Ijelinn blickte noch einmal auf und sah den Einarmigen den Raum verlassen. Kopfschütteln sah sie wieder hinab, verkniff das Gesicht und seit Tagen liefen wieder die Tränen. Und zum ersten Mal, waren sie nicht zu hundertprozent Tränen der Trauer und Verzweiflung. Was da noch war, was sich dazwischen geschlichen hatte, konnte sie nicht deuten. Doch es tat etwas weniger weh, ein kleines bisschen. Ein kleines bisschen.
|/\/\/|-- Ord Mantell -- auf dem Land in der Nähe von Worlport -- Whedon-Farm -- auf der "Blue Nightingale" -- {Rin} --|\/\/\|
Zwei dunkelviolett gefärbte, wohlgeformte Lippen pustete und pustete und ließen die Kaugummiblase platzen. Hin und her wippte der brünette Kopf mit dem wild aussehenden Pferdeschwanz, aus dem überall dicke und dünne Strähnen herausragten. Die Augen geschlossen tänzelte Sikiro durch die winzige Bordküche der Blue Nightingale, zwei große Kopfhörer auf den Ohren. Mit einer Hosenträgerjeanshose und weißem Unterhemd bekleidet schwang sich die Pilotin sockenlos und in melodischen Bewegungen zum Kühlschrank, nahm sich einen Karton Milch heraus, und trank direkt daraus. Laut schallte die Musik auf ihre Trommelfelle.
Now that we're here, it's so far away
All the struggle we thought was in vain
All the mistakes, one life contained
They all finally start to go away
Now that we're here, it's so far away
And I feel like I can face the day
I can forgive, and I'm not ashamed
To be the person that I am today
Zugeschraubt und wieder reingestellt, tänzelte Sikiro zum Sicherheitspult und checkte die Geräte, ob alles für einen baldigen Abflug bereit war. Dann drückte auf einmal die Blase und die Pilotin tappste zur Nasszelle des Schiffes. Genervt stellte sie fest, dass das Besetztzeichen leuchtete. Oh nein, musste sich Ori ausgerechnet jetzt wieder mal die Brust rasieren? Für wen machte er das eigentlich, dachte sich Sikiro, drückte den Türöffner - den praktischerweise ließ sich die Nasszelle nicht abschließen, und blickte auf zwei ziemlich nackte Schulterblätter und einen ziemlich nackten Nacken, der in gepflegtes, rotes Haar überging. Unterhalb der Schulterblätter umschlang weißes Leinen eng den Brustkorb.
"Ori, ich muss Mal. Kaum ra- Oh shit! Tut mir leid!" rief Sikiro und erschrack, als sie sah, dass das rote Haar nicht das ihres Bruders war."Kein Problem. Ich bin gleich fertig." sagte die wohlklingende, ruhige Stimme der Person, die gerade versuchte, sich mit einem Arm ein T-Shirt überzuziehen und der es schon ganz gut gelang. Sikiro drehte sich auf der Stelle um, sah schließlich Rin aus dem Bad und an ihr vorbeiziehen und auf dem Weg zum Cockpit die beige Wildlederjacke überziehen, bei der der linke Ärmel schlaf an der Seite hängen blieb. Sikiro huschte aufs Klo, beeilte sich, und kam zwei Minuten später, nun die Kopfhörer auf den Schultern, ebenfalls ins Cockpit gelaufen. Innerlich fluchte die Pilotin, hatte sie doch eigentlich ein Auge auf diesen Rin geworfen gehabt. Naja, wie konnte man heutzutage schon sicher sein, dass man die Leute auf Anhieb in das Beuteschema stecken kann oder nicht?
"Gut geschlafen?" fragte Sikiro und ließ sich in den Pilotensessel plumpsen, während Rin bereits auf dem Copilotensitz platz genommen hatte. Die Brünette schaute ihn von der Seite her an, sagte sich, jah er war sowieso zu schön um war zu sein, und bemerkte dann den immernoch betrübten, nachdenklichen Gesichtsausdruck des Jedi."Es ging so." sagte Rin und starrte aus dem Cockpitfenster nach draußen auf die Felder der Whedon-Farm.
"Hast du schon die gute Nachricht gehört?" bohrte Sikiro weiter nach und machte große Augen.
"Dein Lautsprechermitteilung "Jibrielle ist wieder da!" war nicht zu überhören. Wo ist sie? Wie geht es ihr?" fragte Rin und schaute nun zu Sikiro herüber. Er wirkte bitter.
"Also erstmal ist sie noch am Leben, wie du dir woll denken konntest. Das Luder hats doch tatsächlich irgendwie überlebt. An euch Jedi muss wohl wirklich echt was dran sein." sagte Sikiro, pustete erneut eine dicke Kaugummiblase auf, und überlegte bei Rins Anblick einen kurzen Augenblick, ob sie nichmal ausnahmsweise vom Beuteschema abweichen sollte, verwarf den Gedanken aber sofort. So nötig hatte sie es im Moment auch nicht, um mit alten Gewohnheiten zu brechen."Und wo ist sie?"
"Achsooo! Jah, sie ist im Haus. Robijn und Jon kümmern sich um sie. Sie schläft noch. Das Krankenhaus hat sie hergefahren. Die haben gesagt, sie habe seit der Einlieferung vor 5 Tagen praktisch durchgeschlafen. Die haben sie zusammengeflickt - und dehydriert war sie auch - aber abgesehen davon fehlte ihr wohl nur eine richtig dicke Mütze voll Schlaf."
"Aber, woher wussten sie ... ? Aber woher wussten sie, wohin sie sie bringen mussten, wenn Jib die ganze Zeit geschlafen hatte?" fragte Rin und wirkte irritiert.
"Nun das ist der Knüller an der Sache. Diese Sith-Tussi hats ihnen gesagt. Ist im Krankenhaus die ganze Zeit in ihrer nähe geblieben, nachdem sie selbst zusammengeflickt wurden war. Anscheinend hat sie niemandem erzählt, woher sie all diese Verletzungen hatten, sonst wäre sie wohl an Ort und Stelle verhaftet wurden. Jetzt kam sie mit dem Krankentransportgleiter hier an." Sikiro spürte, wie sich Rin in seinem Sessel deutlich verspannte. Mit ernster Stimme sprach er weiter.
"Und wo ist die Sith jetzt?"
"Nun, das ist der Knüller an der Sache. Komisch genug, dass sie Jibrielle nicht fünf Tage lang ein Kissen ins Gesicht drückte, während sie schutzlos rumlag. Als sie hier ankam, übergab sie Robijn drei von diesen Laserschwertern und bat darum, dass man sie wegsperre. Also haben wir sie in einen der Bantha-Käfige gesteckt, die wir nach Drongar liefern sollen. Und da hockt sie seitdem."
meinte Sikiro laut Kaugummi kauend und schnippte mit den Fingern.
"Und ihr habt es nicht für nötig befunden, dem einzigen nicht bewusstlosen Jedi bescheid zu sagen?" fragte Rin leicht gereizt. Sikiro machte große Augen, und eine Braue senkte sich streitlustig nach unten.
"Immer mit der Ruhe ja. Immerhin war die Tussi zahm wie ein Lamm. Robijn meinte, es bestehe kein Grund, dich zu wecken."
"Okay, schon gut. Tut mir leid. Ich - ich werd mal nach der Gefangenen sehen. Danke." sagte Rin in gleichmütigem Ton und erhob sich. Sikiro blickte dem davongehenden noch einmal auf den Po, schüttelte noch einmal seufzend den Kopf und setzte sich die Kopfhörer wieder auf, um erneut zur Musik mit zuschwingen. Oh, die Zufallswiedergabe hatte ihr den gleichen Song von vorhin nochmal angestellt.
These are my words
That I've never said before
I think I'm doing okay
And this is the smile
That I've never shown before
Somebody shake me 'cause I
I must be sleeping
Rin ging langsam durch den Flur zur Mitte des Schiffes. Der Durastahl unter seinen Füßen schäpperte leise und rhytmisch. Wie hatte er die Anwesenheit der Sith nicht sofort beim erwachen bemerken können? Stimmte was mit seinen Machtantennen nicht? Wie auch immer. Wo die Lichtschwerter waren, konnte er sich aber schon denken. So ging der Padawan direkt zur kleinen Lagerkammer direkt neben der Sicherheitskonsole im Zentrum der Blue Nightingale strich mit der Macht über den Verschlussmechanismus und öffnete so die Kammer. Die Stirn unter dem glatten, ungegeelten roten Haar legte sich in Tiefe falten. Rin erkannte die zwei Sith-Schwerter, die Darth Noirceur geführt hatte. Das dritte war sein eigenes. Das Schwert, dass in den Reaktorschacht gefallen war, als die Sith seinen Arm abgeschlagen hatte. Mit bebender Hand griff sich Rin sein Schwert, schloss die Kammer wieder, und ging in Richtung des großen Lagerraums.
Als er eintrat, erblickte er sofort vier große Käfige aus massivem Stahl, die mit elektronischen Code-Schlössern versehen waren. Schlösser, die nicht einmal von Machtnutzern ohne weiteres geöffnet werden konnten. Rin trat aus dem Schatten des Ganges heraus, hatte er doch sofort die Person erkannt, die auf dem Boden des hintersten Käfigs saß, die Arme um die Beine geschlungen, den Kopf auf den Knien. Darth Noirceurs rabenschwarzes, unordentliches Schwarzes Haar wallte um die Wangen herum und so wurde kein Blick auf ihr Gesicht gewährt. Die Sith saß ganz ruhig da, bewegte sich nicht.
"Ich habe mich schon gefragt, wann du zu mir kommst." sagte eine rauhe, leise Stimme, beinahe ein Flüstern. Die Sith schien überhaupt keine Aura zu haben. Deshalb hatte Rin sie nicht sofort bemerkt. Entweder sie versteckte ihre Präsenz meisterhaft ... oder sie hatte sie irgendwie verloren, obwohl dass eigentlich nicht möglich war. Aber das war jetzt auch egal. Rins Griff um das Lichtschwert wurde fester. Er antwortete mit fester, tiefer Stimme.
"Ist dein Meister tot?" fragte Rin. Die Sith hob nicht ihren Kopf, antwortete aber.
"Ja. Haben ... haben sie davon nichts in den Nachrichten gebracht?"
"Nein. Ich denke, sie wollen das mit diesen Sith-Vorfall lieber unter den Teppich kehren. Es scheint denen da oben ziemlich egal zu sein, wieviele Leute ihr umgebracht habt." sagte Rin und sah aus, als wollte er angesichts dieser Tatsache am liebsten ausspucken. Seine Hand zitterte.
"Ja." erwiderte die rauhe Stimme.
"Mein Schwert. Warum hast du es mir zurückgebracht?"
"Ich fand es im Umhang meines Meisters." sagte die Sith und hob den Kopf, legte nun das Kinn auf den Knien ab. Ihr Gesicht war eine ausdruckslose, steinerne Maske. Die Augen waren so schwarz umrandet, wie bei ihrer ersten Begegnung.
"Ich verstehe. Du bist völlig am Ende." sagte Rin, runzelte heftig die Stirn, blickte zu Boden, sodass sein Kinn die Brust berührte. Die Hand mit dem Lichtschwert spannte sich an, um das Beben zu unterdrücken.
"Wirst du mich jetzt endlich damit töten?" fragte die Sith tonlos, ohne Rin ins abwärts geneigte Gesicht zu schauen.
"Hast du ... kannst du mir einen guten Grund nennen, warum ich das nicht tun sollte? Weil ... " sagte Rin, sah auf, Augen und Mund voller Qualen. Die Sith sah auf, noch immer reglos dreinschauend.
"Nein."
"Gut." sagte Rin, hob das Schwert und sah sich seine Waffe nochmal genau an. Er schloss die Augen und Strich sich mit dem Handrücken über den Stumpf an seiner linken Schulter. Nach und nach entspannte sich sein Gesicht wieder, bevor er noch immer voller Trauer doch entschlossen auf die Sith sah.
"Gut. Das ist ein Anfang." sagte Rin und wandte sich langsam ab. Vor seinem inneren Auge sah er das breite Lächeln seines Lehrers, Meister Manyu Dhii. Er hörte sein lautes, fröhliches Lachen. Der Hauch eines Lächelns flog auch über das Gesicht des Padawans, auch wenn es nur die Ahnung freudigerer Zeiten war. Rin hatte noch keine drei Schritte Richtung Ausgang gemacht, da blieb er auch schon wieder stehen. Er sprach, ohne sich umzuwenden.
"Warum ... warum bist du bei Jibrielle geblieben? Warum bist du nicht einfach abgehauen?" fragte er und wartete auf die Reaktion der Sith, die viele Sekunden lang schwieg, bevor ihre leise, raspelde Stimme wieder erklang.
"Sie ist nur wegen den Kindern zu Botschaft gelaufen. Ist das nicht verrückt?" sagte die Sith, schüttelte dann unmerklich den Kopf. Rin nickte.
"Ich ... ich habe nichts, wohin ich hätte fliehen können. Vielleicht hätte ich mich einfach vor den nächsten Laster schmeißen sollen." sagte die Sith erstickt. Rin nickte.
"Du wirst mich also nicht töten? Nichtmal du?" Rin nickte und steckte sich das Lichtschwert an den Gürtel.
"Ich wünschte, ich könnte. Ein Teil von mir, würde nichts lieber tun als das. Aber ich darf es einfach nicht. Ich will es nicht."
"Warum könnt ihr mich nicht hassen? Bitte." sagte die Sith mit trauriger, keuchender Stimme und legte das Gesicht wieder auf die Knie.
"Weder hasse, noch verabscheue ich dich. Ich verabscheue, was du gewesen bist und getan hast. Aber mehr als das ... das wäre nicht richtig. Ich habe die Pflicht, zu versuchen dich zu verstehen. Und dir zu vergeben." sagte Rin, nickte erneut und wartete. Endlich sprach die Sith wieder.
"Was wird jetzt mit mir geschehen?"
"Was auch immer die Jedi-Rat für dich vorsieht." sagte Rin, stutzte und wandte blickte nun nach unten in den Schatten der Tür. Ein kleines, dunkelhaariges Mädchen mit zwei verschiedenfarbigen Pupillen stand im Eingang und räusperte sich. Als sie sprach, erklang ihre Stimme zögerlich, hell und vorsichtig.
"Ji-Jibrielle ist aufgewacht. Soll ich sagen." brachte sie hervor, bevor sie auch schon wieder aus dem Raum lief. Rin lächelte. Ernster schaute er sich nochmal zur eingesperrten Sith um.
"Ich werde Robijn bitten, dich frei zu lassen."
"Nein ... ich will hier bleiben. Ich kann nicht."
"Einverstanden." sagte Rin, schaute zu Boden, wandte sich um und verließ den Raum. Ijelinn blickte noch einmal auf und sah den Einarmigen den Raum verlassen. Kopfschütteln sah sie wieder hinab, verkniff das Gesicht und seit Tagen liefen wieder die Tränen. Und zum ersten Mal, waren sie nicht zu hundertprozent Tränen der Trauer und Verzweiflung. Was da noch war, was sich dazwischen geschlichen hatte, konnte sie nicht deuten. Doch es tat etwas weniger weh, ein kleines bisschen. Ein kleines bisschen.
|/\/\/|-- Ord Mantell -- auf dem Land in der Nähe von Worlport -- Whedon-Farm -- auf der "Blue Nightingale" -- {Rin} --|\/\/\|