Ord Mantell (Bright-Jewel-System)

Orbit - an Board der Tulons Hope –mit Alisah und Crole

Alisahs Bedenken waren sicher nicht unbegründet. Wenn sie bei den Sith blieb und er zu den Jedi zurückkehrte würde ihre Beziehung kompleziert werden. Kompleziert aber nicht unmöglich. Radan lächelte als er an den Ball zurück dachte und an ihren ersten Tanz. Der Tanz und der Kuss waren alles was reichte um ihn Mut zu machen.

" Ich habe dich geheiratet weil ich dich Liebe und das obwohl ich wusste das der Tag kommt an dem man einen Grund finden würde aus mir einen Hochverräter zu machen. Die Jedi werden akzeptieren müssen das mein Herz einer Sith gehören. Sie mögen vielleicht nicht grade große Fans der Sith sein, dennoch werden sich sicher nicht zu hart gegen uns stellen und was deinen Bruder angeht"

Er zuckte mit den Schultern und seufzte. Das Adrian, so hieß er doch oder? Radan war sich nicht sicher wie er hieß. Das Alisahs Bruder nicht sein größter Fan war das war klar. Radan schenkte Alisah ein lächeln.

"Ich schlage mich nicht mit deinem Bruder. Er wird eines Tages einfach akzeptieren müssen das ich dich vom ganzen herzen Liebe."

Radan kam nicht mit zur Rampe. Er würde es ihr nicht schwerer machen.

"Ich liebe dich"

das waren die letzten Worte dann war sie weg. Er machte sich sorgen um Alisah. Er machte sich sorgen das sie nicht wiederkommen konnte. Ruhig setzte er sich im Cockpit und setzte sich ohne ein Wort in den Copilotensitz. Er sagte eine ganze weile nichts. Seine Gedanken gingen zurückk zu Alisahs und seiner ersten Nacht und ihrer Hochzeit. Sie sollten den Planeten verlassen sicherlich. Doch er konnte einfach nicht daran denken. Alles in Radan sträubte sich dagegen nun nach Eriador zu fliegen. Am liebsten hätte er Kurs nach Bastion gesetzt um Alisah zu beschützen. Doch das konnte er nicht.

"Ich übernehme das Steuer"

Radans Stimme war ruhig als er den Planet verließ und den offenen Weltraum ansteuerte. Er gab einen Kurs ein der ihn direkt nach Doria bringen würde. Es war nur ein Gefühl doch er war sich sicher das Utopio dort war. Immerhin musste er mit ihm reden. Er sah Crole an.

"Ausgeschlafen?"

Erkundigte er sich ruhig als er den Hyperaumsprung einleitete.

Auf den Weg nach Doria- an bord der Tulons Hope mit Crole

ooc: Du darfst gleich im Weltraumsthread weitermachen ^^
 
:: Bright Jewel System :: nahe Ord Mantell :: Minstrel-Klasse Raumyacht 'Emerald Star' :: Count Ar'aru Ruc samt Crew ::


Die einhundertsechzig Meter lange Raumyacht von Ubrikkian Industries näherte mit sich behäbiger Langsamkeit Ord Mantell. An Bord des luxuriösen Raumgefährts, dessen platinfarbener Anstrich stets für Aufmerksamkeit sorgte, befand sich eine der wohlhabendsten Personen der bekannten Galaxie: Count Ar'aru Ruc. Ursprünglich der devaronianischen Rasse abstammend, hatte es der männliche Hornträger im Laufe der Jahre vollbracht, Teil einer unsagbar vermögenden Familie zu werden. Das einstige Familienoberhaupt, Count Saltron Ruc, hatte als kinderloser Greis vor knapp fünfzehn Standardjahren seinen favorisiertesten Geschäftspartner kurzerhand adoptiert und bestimmte ihn zum Alleinerben. So wurde aus Ar'aru Vol'vacc über Nacht Count Ar'aru Ruc. Die folgenden Jahre nutze der geschäftige und umsatzorientierte Devaronianer das gewaltige Vermögen der Adelsfamilie, um galaxisweit in zahlreiche Unternehmungen zu investieren. Ob im Abbau von gallianischen Feuersteinen, der Lommit-Förderung auf Elom, Nahrungsmittelproduktion oder auch der Schwerindustrie. In fast jedem Geschäftsfeld wusste sich der weitgereiste und vielbelesene Devaronianer zu behaupten. Die Folge dessen war - angetrieben von den interstellaren Kriegsszenarien - ein kontinuirlicher Zugewinn. Die Investionen in renditestarke Branchen, wie auch die Geldmittelsicherung in fast mündelsicheren Anlagen bescherte dem Count einen raschen Aufstieg. Nicht nur finanzieller Natur, sondern auch gesellschaftlicher. Da der Sitz des Hauses Ruc seit jeher Ord Mantell war, war es dem Hornträger vergönnt, sich schnell enormer Beliebtheit zu erfreuen. Schritt für Schritt wuchsen auch vor Ort Einfluß, Ansehen und Reputation. Dass der rothäutige Neu-Adlige aus frühester Zeit starke Bande zur Untergrundorganisation der Schwarzen Sonne besaß, war niemandem bekannt. Zumindest nicht all jenen verblendeten Existenzen der selbsternannten High Society, die sich tagtäglich in Feierlichkeiten und Selbstprofilierung zu betäuben versuchten. Count Ar'aru Ruc kam dies nur gelegen. Es erleichterte ihm sein Tun. So konnte er neben seiner Funktion als schwerreicher Geschäftsmann und Industrieller, sowie seines Status als Neu-Adliger obendrein auch die Funktion des Subvigo von Ord Mantell ausfüllen. War er früher ein unruhiger, heimatloser Vagabund gewesen, der auf die Hilfe der Black Sun angewiesen war, um diverse Interaktionen und Zusammenarbeiten realisieren zu können, so war er heute Hauptverantwortlicher für einen ganzes System.

Mit einiger Zufriedenheit saß der hochgewachsene Hornträger - angetan in aufwendiger Montur der neuesten ordmantellischen Mode - in einem weichgepolsterten Sessel imschiffseigenen Salon und blickte durch ein kleineres Transparistahlfenster ungehindert hinaus in den Weltraum. Derweil ruhte in seiner rechten Hand ein Glas teuren alderaanischen Weines. Der Devaronianer hatte im Laufe der Jahre wahrlich Geschmack an dieser Art von Erzeugnissen gefunden. Auch wenn er mehr als bodenständige Wurzeln hatte, war es Ar'aru leicht gefallen, sich an Luxus und Wohlstand zu gewöhnen. Den umgekehrten Weg indes hätte er nur allzu schwer beschreiten können.

Die Gedanken des Subvigo waren vielfach gestrickt. Zum einen sorgte ein Arbeiter-Streik auf Koratas für einen Lommit-Abbau-Defizit, der offenbar nur mit satten Gehaltserhöhungen zu bekämpfen war - zum anderen hatte ein besonders einflußreiches Mitglied der Schwarzen Sonne um Mithilfe bei einigen syndikatsinternen Umstrukturierungen geholfen. Maßnahmen, die einer entsprechenden finanziellen Unterstützung bedurften. Für Ar'aru Ruc war dies zwar keine kurzfristig lohnende Investition, allerdings konnte eine erfolgreiche Unternehmung seinen Einfluß innerhalb der Organisation erheblich steigern. Und Einfluß war eines der wenigen Dinge in der Galaxie, den man sich nicht per se kaufen konnte.


"Das könnte ein interessantes Spiel geben ...", murmelte der Devaronianer vor sich hin, während er das Weinglas in der Hand schwenkte und den Bewegungen des roten Goldes folgte. Vergessen war seine jüngst abgeschlossen Geschäftsreise inklusive der dort arrangierten Zusammenarbeit mit einem namhaften übersystemalen Kredit-Institutes. Vergessen auch die ausschweifenden Feierlichkeiten im direkten Anschluß an die Vertragsunterzeichnung. Auch die gänzlich private und intime Zelebration mit einer attraktiven Menschenfrau am späteren Abend war nicht mehr, als eine verblassende Erinnerung. Viel wichtiger als all das, war die Möglichkeit, federführend an einer personellen Umstrukturierung der Schwarzen Sonne beteiligt zu sein. Denn gerade mit dem jetzigen Anführer der Sonne, dem aalglatten, wichtigtuerischen Menschen Malor Gale, hatte Count Ruc seine Probleme. Ihm missfiel die unprofessionelle Arbeit des Ba'vodu in Sachen Holding-Geschäften. Überdies verdeutlichte der Mensch immer wieder seine Inkompetenz in finanziellen Belangen. Auch wenn es niemand wirklich sehen wollte, war die mächtige Untergrundorganisation beileibe nicht so finanzstark, wie man es vielleicht gern hätte. Doch das sah nur, wer selbst zu den Großen zählte. Und das tat der Devaronianer - wenn auch durch eine Verkettung diverser glücklicher Umstände. Gewisse Kreise munkelten seit jeher auch vom Einsatz toxischer Mittel.

Nur Ar'aru Ruc kannte die Wahrheit und musste schmunzeln, kaum das er an das schmerzverzerrte Gesicht seines Adoptivvaters dachte. Den Verstorbenen mit einem stummen Gruß ehrend, hob der Hornträger sein Weinglas und genehmigte sich dann einen großen Schluck. Das Schicksal war doch wirklich manchmal auf seiner Seite.

Während er das dachte, glitt ein ARC-170 Sternjäger am Transparistahlfenster vorbei. Die 'Emerald Star' besaß vier Jäger dieser Klasse als Raumverteidigungs-Unterstützung. Darüber hinaus wartete die Yacht des Count natürlich mit einigen Besonderheiten, Modifikationen und kleineren Gimmicks jenseits der regulären Baureihe auf. Immerhin war das Leben von Ar'aru Ruc zu wertvoll, um sich auf gewöhnliche Produktionen für Jedermann zu verlassen. Der Rothäutige schmunzelte erneut.


"Count Ruc, wir haben soeben von der Raumkontrolle Landeerlaubnis erhalten. Geschätzte Ankunftszeit in Eurem Palast: Zweiundsiebzig Minuten.", verkündete eine blechern wirkende Stimme aus den internen Schiffslautsprechern. Ar'aru wusste, dass diese Ansage von der Brücke seiner Raumyacht stammte. Und überdies war es keine überraschende Aussage. Die Raumkontrolle würde sich hüten, einem Mann vom Kaliber des Count die Landung zu verwehren - selbst wenn eine feindliche Streitmacht im Orbit hing. Dafür war sein Einfluß in Gesellschaft und Politik zu groß. Selbst auf einem imperial kontrollierten Gebiet, wie es Ord Mantell war - auf dem es Nichtmenschen traditionell mehr als schwer hatten. Doch über jeder Propaganda, über jedem politischen Gedankengut stand letztlich immer der harte Credit. Je mehr Finanzkraft man besaß, desto attraktiver wurde man gegenüber den anderen.

Der Devaronianer nickte zufrieden und leerte sein Weinglas. Noch etwas über eine Stunde Zeit stand ihm zur Verfügung. Genug Zeit also, um sich noch um einige Geschäftsberichte zu kümmern. Seufzend erhob sich der Neu-Adlige und erfreute sich an der pompösen Ausstattung seines Salons. Das Schicksal meinte es seit Jahren gut mit ihm.



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[ Glanzjuwel-System – Orbit um Ord Mantell – MTC "Annotator" - Catpain Thuul, Chief Agent Brask und Brückencrew ]

Fünfzehn Signaturen konnten registriert werden, als ein Konvoi aus dem Hyperraum gesprungen war. Das Imperium hatte Verträge mit der Regierung des Planeten die Hyperraum Route zu benutzen um den Verkehr zwischen Bastion und den Kernwelten zu sichern. Die fünfzehn Schiffe bestanden aus zehn Tank -und Versorgungsschiffe der Altor Class, zwei Eskortträger sowie zwei Marauder Korvetten und eine schwere Eskortfregatte der Corona Klasse. Es war ein üblicher Transport. Einmal im Monat verschob dieser große Transport Unmengen an Treibstoff, der Anblick dieser Schiffe war trotz der Neutralität des Planeten keine Seltenheit. Man profitierte schließlich reichhaltig von dem Deal, ließ sich die Regierung auf Ord Mantell die Durchflugsrechte teuer bezahlen. In dieser Anzahl Signaturen fiel ein Schiff nicht auf. Es war der modulare Taskforce Kreuzer mit MFM Observationsmodul. Dicht an die Gruppe heran, weniger als drei Klicks, sprang das Schiff im Schatten des Konvois und flog außerhalb der gängigen Eintrittspunkte in Richtung des fünften Mond von Ord Mantells ingesamt fünfzehn Monden.

"Status?"

"Bisher konnten unsere Langstreckensensoren keinen auffälligen Kommunikationsverkehr feststellen. Anscheinend wurde unsere Ankunft nicht registriert."

Der Captain dieses Schiffes, Captain Thuul, war ein alter, bärbeißiger Mann dessen Schläfen bereits ergrauten. Dieses altkluge Grau verlieh ihm, neben seiner imposant breiten Statur die trotz seiner durchschnittlichen Größe ihn größer erscheinen ließ, eine gewisse Authorität die selbst sein Vorgesetzter, Chief Agent Brask ihm gegenüber einen anderen Ton nutzte, als gegenüber anderen Untergebenen.

"Gut. Sorgen sie dafür, dass das auch so bleibt. Fliegen sie in normaler Geschwindigkeit, wir wollen nicht auffallen. Die Energiesignatur soll auf ein Minimum reduziert werden, schalten sie alle überflüssigen Systeme ab. Schalten sie auf Notbeleuchtung um."

Gesagt, getan. Die Brücke des Task Force Kreuzers wurde in ein rotes Licht getaucht, einzig die Panele der verschiedenen Stationen bildeten eine alternative Lichtquelle. Der strenge Blick des Captains blickte aus dem Transparistahlfenster. Der rege Verkehr zur Touristenattraktion Ord Mantell sowie der genau koordinierte Sprung hinter dem Konvoi machten es schwierig bis unmöglich jedes einzelne Schiff zu registrieren. Höchstens imperiale Festungswelten oder die Hochburgen des Rebellen Aufstandes konnten aufgrund ihrer Kulmination an Sensorstationen und ihrer großen Bedeutung solche Leistungen hervorbringen. Für eine neutrale Welt wie Ord Mantell wäre ein solcher finanzieller Mehraufwand schlicht unmöglich.

"Wann werden wir unsere angestrebte Position erreichen?"

"Ungefähr zwei Stunden. Wir werden nicht volle Fahrt aufnehmen. Sind ihre Männer bereit?"

Sobald sie den Masseschatten des fünften Mondes von Ord Mantell erreicht werden würde, wären sie vor den Scanstationen des Planeten sicher. Der Weltraum war ein unendlich großer Raum in dem sogar ein Schiff von der Größe eines Task Force Kreuzers winzig und daher nicht leicht zu orten war. Sobald man eine alternative, nicht im Fokus liegende Route nehmen würde, die gemeinhin als umständlicher oder unsicherer gelten würde nimmt, erhöhte sich die Chance unentdeckt zu bleiben massiv.

"Wir sind bereit. Phase Aurek sollte bald beginnen. Lassen sie sobald das Schiff in Position ist zehn Viper Probots nach Worldport schicken um die Lage und das Umland zu sondieren."

"Natürlich. Sobald sichergestellt ist, dass wir auch weiterhin unentdeckt bleiben werden."

Der Blick der beiden Männer wandte sich dem holographischen Emitter zu, der eine Karte der umliegenden Aktivitäten zeigte. Die Langstreckensensoren sondierten nur die nähere Umgebung, der Captain wollte die Gefahr einer Entdeckung auf ein Minimum reduzieren. Das bedeutete auch, auf solche Vorteile zu verzichten.

[ Glanzjuwel-System – Orbit um Ord Mantell – MTC "Annotator" - Catpain Thuul, Chief Agent Brask und Brückencrew ]

by Darth Draconis
 


Ord Mantell - Raumhafen - an Bord der Muy - Ori

Ord Mantell. Welch öder Planet, überzogen von Steinwüsten, Staub und Vulkanen. Sicherlich kein Planet, der auch nur im Ansatz irgendetwas hergab. Außer Platz, für eine gute Notlandung. Unsanft aus seinem Traumland gerissen, musste Pacorius Yumyum erkennen, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als Ord Mantell anzusteuern. Wobei diese Behauptung halb gelogen wäre, war es doch der FA-3 Droide, der zu diesem Zeitpunkt, das Raumschiff steuerte. Ein wenig Luxus, den sich Ori geleistet hatte. Luxus auf Kosten anderer und damit das Beste, was einem passieren konnte. Ein bisschen Verrat hier, ein paar Gerüchte dort, Intelligenz gut eingesetzt und schon lag einem die Galaxis offen. Nun gut, Teile davon. Lügen zu beschönigen oder Halbwahrheiten zu sprechen, aber auch zu denken, hatte etwas ungemein Befriedigendes.
Droiden jedenfalls hatten den Vorteil, dass sie niemanden übers Ohr hauten. Eine Eigenschaft, die Pacorius in dieser Hinsicht sehr zu schätzen wusste.

Nah! Hoffentlich macht Staub nicht alles schlimmer,

brummte die Affenechse vor sich hin, als sie sich die Augen rieb und noch immer müde, neben den Flugdroiden positionierte. Ein vorheriger Blick, hatte auch ihm unlängst verraten, dass zu viele Triebwerke ausgefallen waren. Dabei hatte er vor kurzem erst neue eingebaut. Allerdings schien es, als seien Billigprodukte tatsächlich dazu verdammt, nach kürzester Zeit den Geist aufzugeben. Ori nahm sich demnach fest vor, mehr Credits in sein Schiff zu investieren. Ein leidiges Übel, gab es für ihn wesentlich nützlichere Kaufgegenstände als Triebwerke und andere Ersatzteile. Gedanklich ging er kurz all seine Kontakte durch, vor allem jene, die ihm noch etwas schuldig waren. Zwar fiel ihm auf Anhieb jemand ein, aber Pacorius war sich sicher, dass er diesem Zeitgenossen lieber nicht mehr begegnen sollte, um ihn auf eine Gefälligkeit hinzuweisen. Schließlich hatte es die eine oder andere Unannehmlichkeit gegeben, die möglicherweise dafür gesorgt hatte, dass eher Ori etwas schuldig war. Zumindest war Diebstahl unter Bekannten kein Kavaliersdelikt, wenngleich die Affenechse die Sachlage etwas anders sah. Schulden, welcher Art auch immer, die nicht zurückgezahlt wurden, bedurften eben einer kleinen Erinnerung.

Das Raumschiff setzte schließlich im Raumhafen an und Oris erste Handlungstat bestand darin, sich ausgiebig zu strecken und sich nicht über die Unannehmlichkeit seines eigenen Geizes zu stören.
Ord Mantell mochte keinen Dschungel haben, aber sicher etwas Essbares. Der knurrende Magen der Affenechse meldete sich, demnach war es also höchste Zeit diesem Drängen nachzugehen.

Gut Arbeitet,

lobte er seinen FA-3 , der mit dem Kompliemnt wohl wenig anfangen konnte, aber ab und an ein freundliches Wort, konnte Maschinen sicher nicht schaden. Vielleicht war das auch der Grund für die Baufälligkeiten des Frachters. Er musste mehr gelobt werden.
Ein Lachen erfüllte das Cockpit, zwecks dieser absurden Gedanken. Ein weiteres Zeichen, etwas Essbares ausfindig zu machen. Mit leerem Magen sponn man seltsame Gedanken.

Sein Schiff verlassend, steurte Ori so auf einen Imbiss zu, der ziemlich heruntergekommen und damit recht einladend aussah.


Ord Mantell - Raumhafen - vor einem Imbiss - Ori
 
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||Hyperraum nach Ord-Mantell | ziviles Reiseschiff „Holiday“ | Business-Class | Platz 1.500 | Zach Stirren||

Eine Ansage schallte durch die Lautsprecher, die überall in dem Reiseschiff angebracht waren und holte Zach aus seinem tiefen, traumlosen Schlaf. Auf einem der Bildschirme war zu erkennen, das man fast am Ziel war und der Rücksprung nicht mehr lange dauern würde. Bei dem Gedanken griffen seine Hände unweigerlich fester um Sitzlehnen auf denen sie ruhten. Er fieberte dem Rücksprung entgegen und vermied jeden Blick aus dem Fenster. Das blaue Gewabber zu sehen, würde ihm erst recht den Rest geben.

Endlich spürte man den Ruck, der einem bemerkbar machte, dass man in den Normalraum zurück gefallen war. Erst jetzt schaute Zach aus dem Fenster und sah direkt den Planeten vor sich. Er konnte 7 Monde zählen und auf der, ihm abgewandten Seite waren sicher noch mehr. Er war in seinem Leben nicht besonders viel gereist und hatte demzufolge auch noch nicht so viel gesehen, doch eine solche Anzahl von Monden konnten wohl die wenigsten Planten vorweisen. Das Schiff umrundete den Planeten und flog nun, das Sonnenlicht im Rücken, auf die Atmosphäre zu. Erst jetzt, im Schimmern des Sonnenlichts sah er den pinken Farbton, den das reflektierte Sonnenlicht erzeugte.

„Beeindruckend, was?“

Zach schaute zu dem Mann, zwei Plätze neben sich, der geschlafen hatte, als sich der Clawdite hier hin gesetzt hatte.

„Leider verliert es an Eindruck, wenn man es zu oft sieht.“

Er war wohl ein Geschäftsmann oder irgendetwas in der Art, der oft hierher kam.


„Aber es gibt noch anderes Sehenswertes. Ich komme jedes Jahr wegen dem Rennen hier her.“

„Ah die Podrennen. Davon hab ich gehört. Soll ja fantastisch anzusehen sein, wie man erzählt.“

Der Mann, der wohl in der Mitte seines Lebens stand,fing an zu lachen. Nicht so laut, das es jeder hören konnte, doch laut genug um die Erheiterung, die ihn gerade erfasste, deutlich zu bemerken.

„Podrennen? Das ist was für Schreibtischhengste und Kinder. Ich rede von richtigen Rennen.“

Zach wurde neugierig. Was meinte er mit richtigen Rennen. Was konnte waghalsiger sein, als mit über 800 km/h nur knapp einen Meter über dem Boden dahin zu sausen.


„Was für ein Rennen meinen Sie?“

Der Mann sah die Unwissenheit in Zachs Gesicht. Es arbeitete in ihm. Seinem Ausdruck nach zu urteilen, wusste er nicht ob er dem Clawditen davon erzählen sollte oder nicht. Mittlerweile leuchteten die Symbole für die Sicherheitsgurte, weswegen nach und nach alle ihre Gurte anlegten.

„In der Öffentlichkeit redet man nicht wirklich drüber. Aber geh einfach zu dieser Adresse...“

Er reichte Zach einen kleinen Datachip auf dem wohl alles nötige gespeichert war.

„Sag einfach du bist auf Empfehlung von Tyroon gekommen. Wenn du den Chip vorzeigst wird dich das ausweisen.“

Während des vertraulichen Gesprächs hatte Zach nicht mitbekommen, wie sie in die Atmosphäre eingedrungen waren und sah nun die Hauptstadt des Planeten, Worlport, klar und deutlich vor sich. Der Baustil erinnerte an die corellianische Renaissance. Die Gebäude wirkten wie jene, die er auf Bildern von Tatooine gesehen hatte. Im Norden erstreckte sich ein nahezu riesiges Plateau und im Süden eine sandige Küstenlinie. Alles in allem sah es recht angenehm aus, auch wenn die Menge an Sand, die man hier sah abschrecken konnte.

Die Landung erfolgte ohne jegliche Probleme und schon bald fand sich Zach an der ID-Kontrolle wieder. Aufregung aufgrund einer gefälschten ID empfand er schon lange nicht mehr, hatte er doch zwei davon im Gepäck. Ruhig, doch mit einem neugierig hin und her schweifenden Blick, trat er zu dem Beamten, der seine Unterlagen kontrollierte, während sich ein Kollege mit seinem Gepäck beschäftigte. Die Fälschungen waren perfekt und es gab keinen Grund, das der Mensch und der Zabrak irgendwelche Fragen stellten. So kam Zach bequem und schnell durch die Kontrollen und fand sie schließlich in einem großen Terminal wieder, das dafür konzipiert war, den Gästen das Warten vor dem Abflug so angenehm wie möglich zu machen.

Unsicher sah er sich um. Wo sollte er hin? Er wusste nichts. Niemand hatte ihm gesagt, wohin er sich wenden sollte. Eigentlich hatte er gedacht, man würde ihn abholen oder ihm bei der Ankunft weitere Befehle zusenden. Doch bisher war nichts geschehen. Hatte er bei der Verwandlung einen Fehler gemacht? Aber er hatte sein Spiegelbil betrachtet. Seine Wandlung war, wenn auch unter großen Schmerzen, gut gelungen. Vielleicht sorgten der Zopf und der fehlende Bart dafür, das man ihn nicht erkannte? Er entließ seine störrische Haarpracht aus dem Band, das er darum gewickelt hatte und ließ sie locker nach hinten fallen. Der Zopf hatte sich ohnehin unnatürlich angefühlt und nun gab es auch keinen Grund mehr irgendwelche unsinnigen, gesellschaftlichen Normen zu achten.

||Ord-Mantell | Worlport Central Spaceport | Terminal 24d | Zach Stirren||
 
:: Bright Jewel System :: Ord Mantell :: Worlport Central Spaceport :: Terminal 24d :: Mardava Laine ::


Mardava Laine lehnte sich an die Säule in Haupt-Wartehalle zu ihrer Linken. Der Raumhafen war ein gewaltiges Gebäude - jederzeit in der Lage, die enormen Massen an Fluggästen und Reisenden abzufertigen, die hier ein und aus gingen. Vor wenigen Augenblicken erst war ein weiteres interstellares Beförderungsmittel gelandet und spie nun nach und nach all jene aus, die nun Ord Mantell unsicher machen wollten. Wahre Ströme von verschiedensten Rassen ergossen sich in die Halle. Neben den fast schon 'klassischen' Twi'leks gab es Sullustaner, Chagrianer, Zabrak und sogar eine Wookiee-Familie. Doch sie alle waren nicht der Grund für die Anwesenheit von Mardava Laine. Die blonde Menschenfrau hatte vor dem mächtigen Hauptterminal des Raumhafens einen JG-8 Luxus-Speeder abgestellt, lautete ihr Auftrag doch, eine bestimmte Person abzuholen. Eine Gestalt, die erst vor wenigen Standardtagen für einiges an Chaos auf den Straßen Mon Calamaris gesorgt hatte. Mardava hatte keine konkreten Fakten zur Hand. Sie kannte den Namen - oder Decknamen - der Zielperson. Und angeblich war der baldige Fahrgast von humanoidem Wuchs. Das allerdings vereinfachte die Suche nicht wirklich. Diese Informationen grenzten lediglich das Feld potenzieller Kandidaten ein. Die aufmerksame Blondine ließ ihren Blick über die Scharen an Reisenden gleiten und erhoffte sich jemanden auszumachen, der ebenfalls suchend prüfte. Doch leider vergebens.

Mardava Laine war im direkten Auftrag von Count Ar'aru Ruc unterwegs. Sie war hier, um den Bombenleger von Dac zu ihrem Vorgesetzten zu bringen. Der devaronianische Adlige war zwar offiziell nur Unternehmer, Investor, Mäzen und intergalaktischer Großverdiener, unterhielt jedoch im Geheimen Kontakte zu finsteren Gesellschaften, Organisationen und Syndikaten. Er war vielerorts in düstere Machenschaften verwickelt und subventionierte die jüngsten Ambitionen der Black Sun, sich ungeahnte Macht einzuverleiben.

Da Count Ruc sich nur auf wenige Mitarbeiter bei solch sensiblen Aufträgen verließ, war es Mardava eine besondere Ehre. Und sie war hoch entschlossen, das in sie gesetzte Vertrauen keineswegs zu enttäuschen. Die junge Frau strich sich mit fast deplatzierter Eleganz durchs Haar, ohne dabei den Blick von den weiter in die Halle strömenden Fluggästen zu wenden.


"Er muss doch irgendwo sein.", murmelte Mardava und kaute sich dabei etwas nervös auf der Unterlippe. Ihr Auftrag war im Grunde simpel, entbehrte jedoch nicht einer gewissen Schwierigkeit. Genau gegen selbige musste sie ankämpfen. Die Aufgabe war nicht nur ein Vertrauensbeweis - sie war auch gleichzeitig ein Test. Allein deshalb musste sie ihre Tauglichkeit beweisen. Ruc war bekannt dafür, nur Mitarbeiter im Dienst zu behalten, die sich als produktiv und verlässlich erwiesen.

Als sich dann jedoch ein dunkelhäutiger Mann mit wilder Frisur [Zach Stirren] aus der Masse schälte, war sich die junge Frau fast zu einhundert Prozent sicher, die Zielperson gefunden zu haben. Immer wieder hatte Mardava durch eine gewisse Zielgenauigkeit und Sorgfalt brillieren können. Es war eine fast unheimlich wirkende, intuitive Begabung, die sie besaß - fast so, als diktierte eine innere Stimme in solchen Fällen den Weg. Möglicherweise hatte der Count sie genau wegen dieser präzisen Vorgehensweise ausgewählt. Vielleicht war es diese besondere Gabe, die sie zu einer nützlichen Mitarbeiterin machte.

Selbstsicher löste sich Mardava von der Säule und schritt auf ihren Hochhackigen direkt auf die potenzielle Zielperson zu. Ihr Lächeln war bezaubernd, wie entwaffnend zugleich und in Kombination mit der körperbetonenden Kleidung verfehlte es die Wirkung nicht - bei den meisten männlichen Umstehenden. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob auch der Dunkelhäutige den optischen Reizen erlag.


"Ich ehm ... Sie wollen sicherlich abgeholt werden, Mister ...?", eröffnete Mardava die Ansprache. Dennoch war ihr Blick ein wenig von Zweifeln geplagt - immerhin konnte es sich um die falsche Person handeln. Noch schlimmer war es im Grunde, wenn der Dunkelhäutige wirklich die Zielperson war - denn dann stand ihr eine Schweberfahrt mit einem Terroristen bevor, der ohne ein Zeichen der Reue Bombensätze auf der Hauptwelt der Neuen Republik gezündet hatte! Eine wenig erbauliche Aussicht, wie sie sich eingestehen musste.


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Was für eine unsagbar ekelhafte Plörre war dieses billige Bier eigentlich? Es schmeckte wie der Mittelstrahl eines mantellianischen Savrips. Und Slurme wusste, wie der Mittelstrahl eines solchen Riesenstinkers schmeckte. Er, der zierliche Rodianer, war ein ideales Beispiel dafür, wie tief man fallen konnte. Früher einmal hatte Slurme zur gehobenen Gesellschaft gehört. Er erzielte damals ein ansprechendes Einkommen als erfolgreicher Programmierer und Holo-Designer. Auch hatte er alles besessen, was sich ein junger Knabe wünschen konnte. Doch Slurme war es niemals genug gewesen. Seine Gier hatte ihn immer weiter getrieben. Der Durst nach Macht war unstillbar. Mit dem Hunger nach Einfluß war auch sein Fall gekommen. Statt Feierlichkeiten mit den anderen aufstrebenden Jungen prügelte sich der schmalschultrige Rodianer nun mit Pack um Nahrungsreste oder bestahl jene, zu denen er einst gehört hatte, um sein Überleben zu sichern. Allerdings hatte Slurme sich in all den Jahren immerhin eines bewahrt: Seinen Stolz. Trotz seines sozialen Abstiegs konnte er noch immer in gewissen Bereich als Koriphäe angesehen werden. Sein technisches Know-How brachte dem heruntergekommenen Rodianer eine gänzlich neue Einnahmequelle: Er brach mit Vorliebe in Geschäfte ein, deren elektronische Sicherheitssysteme er lahmlegen konnte. Und Slurme war, trotz seiner schäbigen Erscheinung, ein Genie im Umgang mit technischem Gerät.

Jetzt aber lehnte er an einer verdreckten Imbissbude und leerte eine Flasche vom wohl ekelhaftesten Bier der Galaxie. Das Geld für dieses beleidigende Gesöff hatte er sich vor wenigen Minuten erst erbettelt - doch mit Credits hatte Slurme noch nie umgehen können. Eine Investion in Alkohol war ohnehin keine schlechte Idee, immerhin erhielt man so garantierte, krisensichere, hochprozentige Anlagen. Das Rodianer-Punk rülpste und wollte gerade gehen, als er eine Gestalt erkannte, die er nur aus dem Holo kannte: Eine kowakianische Affeneidechse.
Die seltsame Kreatur [Pacorius Yumyum] hüpfte auf gar possierliche Weise in Richtung des Imbiß. Der Rodianer machte große Augen und sein rüsselartiger Mund zuckte unkontrolliert umher. Slurme musste etwas sagen. Vor allem, weil dieses hässliche Stück Bantha Poodoo offenbar aus Richtung des Raumhafens kam. Vielleicht war es das Haustier eines solventen Raumschiffbesitzers? Jemand, der sich schnell um einige Chips erleichtern ließ!


"He! He Du! He Du .... Kerlchen ...!", rief der Rodianer ungeniert. Ihm war es egal ob jemand mithörte. Weder der stinkende, fettleibige Bith-Wirt, noch einer der zahlreichen Passanten waren für Slurme von Bedeutung. Wichtig war nur das kleine Schrumpfgeschöpf mit der Hackfresse: Potenzielle Beute.


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by Drex
 
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Heruntergekommen war gut. Sehr gut sogar. Reiche Wesen, die es leid waren manierlich zu trinken waren in Spelunken keine Seltenheit. Ori erkannte sie sofort. Ihr Geruch verriet sie ein jedes Mal. Schmierig auszusehen und schmierig zu riechen waren eben zwei unterschiedliche paar Schuhe. Leidlich hatte Pacorius gelernt, wie man sich richtig tarnte. Einmal hatte man ihn hochkant aus einem Imbiss geworfen. Wer nicht passte, war nicht erwünscht. Aber diese Zeiten waren längst vorbei und die Affenechse wusste genau wie man sich verhielt, wie man aussah und vor allem auch, wie man roch.

Wenige Sekunden, nachdem Ori den Imbiss betreten und für gut genug empfunden hatte, befand sich in der einen Hand des selbsternannten Meisterdiebes ein Glas Lum. Abgestandene Brühe, die Ori nicht zu einem Wutanfall, sondern zu einem Lächeln brachte. Abgestandenes Lum war für ihn eine Delikatesse. Überhaupt, was andre verschmähten kam Ori oft vor, wie das wundervollste überhaupt. Andere warfen Lum weg, oder verkauften es Idioten als Bacta. Dabei ließ sich der Likör vielfältig verwenden. Mit ein paar Gewürzen angereichert oder aber gemischt, mit Säften ließ sich aus Lum Zeug zaubern, das man teuer verhökern oder als äußerst seltenes Mitbringsel verschenken konnte. So manches Gemüt hatte Pacorius schon besänftigt, was ihn abermals zu einem Lächeln brachte, das nur unterbrochen werden musste, um herzhaft in das mit einem großen Stück Nerf belegte Brötchen zu beißen. Was gab es besseres, als ein Stück Fleisch im rechten und ein Schluck Lum im linken Mundwinkel? Eine dicke Börse mit vielen Credits.

Ori lehnte sich an den Tresen und genoss schlicht und einfach die Einfachheit. Keine Schnösel, keine Verpflichtungen. Lauter Gestalten die Gerüche absonderten, hier und da ein paar Kartenspieler. Luxus, wie Ori empfand. Die besten Wetten und die schmutzigsten Witze gab es eindeutig an Orten wie diesen. Natürlich auch die besten Geschichten und die anrüchigsten Gerüchte. Eben alles, was das Herz eines Diebes begehrte, hin und wieder unterbrochen, von einer kleine Schlägerei. Schlägereien waren perfekt. Unaufmerksame Raufbolde, die sich gegenseitig Schimpfwörter, Anschuldigungen und Fäuste um die Ohren warfen und überhaupt nichts mehr bemerkten. Was war das Leben schön, wenn man es nur zu Genießen wusste.
Yumyum wusste, wie man genau das bewerkstelligte. Gerade stellte er das leere Glas Lum auf den Tisch, als er Rufe hörte, sich zwar nicht wirklich angesprochen fühlte, aber sich dennoch umdrehte. Schließlich wollte er hier nichts verpassen.
Glubschige Augen starrten tatsächlich in seine Richtung, wenngleich Kerlchen für Ori nicht unbedingt auf ihn passte. Aber gut. Der Rodianer, der offensichtlich Ori meinte, kam näher. Ein schmaler , heruntergekommener Bursche mit schlechter Frisur, aber intelligentem Blick . Oris gelbe Augen wanderten lustig und kein bisschen feindselig zu dem Rodianer (Slurme).

He du? Ist ein Lied, das du singen willst? Kennen ich nicht. Aber könnte gut sein. Kenne eine ähnliche.

Pacorius grinste bei seinen Worten, als er den Rodianer musterte. Der Bursche wollte sicher kein Liedchen trällern, so viel stand fest. Nein, nein. Seine Erscheinung verriet etwas ganz anderes. Bestimmt erhoffte sich der Rodianer hier ein Geschäft. Ganz sicher. Ein Ori erkannte, wenn sich eine zwielichtige Gestalt vor ihm befand. Zwiefarbig war schließlich auch die Frisur des Burschen. Nein, ori meinte tatsächlich ZWIEfarbig. War etwas halb und halb, aber nicht ganz, war es entweder doppeldeutig oder zwie. Farbig oder gespalten, was spielte das schon für eine Rolle? Von den Haaren auf alles andere zu schließen war natürlich keine Regel, aber oft eine Belustigung.


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||Ord-Mantell | Worlport Central Spaceport | Terminal 24d | Zach Stirren||

Mit einem Schnauben fuhr er sich durch die dichten, verfilzten Haare. Er hatte komplett vergessen, wie viel Gewöhnung es erfordert hatte, unter der dichten Haarpracht nicht zu schwitzen, wie ein Feuchtfarmer unter den Sonnen Tatooines. Und dabei befand er sich noch in der klimatisierten Halle des Spaceports. Wie sollte das erst werden, wenn er draußen war?

Die Menge an Leuten, die aus dem Schiff geströmt waren, verteilte sich langsam und verließ den Spaceport zu ihren Hotels oder anderen Zielen. Nur er stand etwas unentschlossen herum. Verdammt! Hatte man ihn nur aus Jux und Dollerei nach Ord-Mantell bestellt? Er bemerkte die Frau, die sich mit eleganten Schritten auf ihn zu bewegte, erst als sie schon ziemlich nahe an ihn heran gekommen war. So hatte er auch keine Schwierigkeiten ihre außerordentlichen Reize zu erkennen. Die enge Kleidung, die Schuhe die ihren Schritten noch mehr eleganz verliegen. Ein Lächeln, dass Einem das Hirn aufweichen ließ, rundete das ansprechende Äußere ab.

Er hing noch etwas in eigenen Fantasien, was diese Frau alles mit Einem anstellen könnte, als sie ihn ansprach. Dies war sein Empfangskomitee? Entweder er hatte auf Mon Calamari doch keine so schlechte Arbeit geleistet oder aber....oder aber dies war so etwas wie die Henkersmahlzeit. Wobei er sie wohl nur angucken und nicht essen durfte. Er war vorsichtig. Schließlich wusste er nicht, was man über ihn wusste und ob dies nicht nur eine unglückliche Verwechslung war.


„Nach den hitzigen Ereignissen in letzter Zeit brauche ich ein wenig Entspannung. Ihr Chef hat mich eingeladen.“

Keine schlechte Antwort. Er gab nicht zuviel von sich preis und doch war sie für den richtigen Gesprächspartner wohl konkret genug. Und sie war der richtige Gesprächspartner. Es dauerte ein wenig bis sie antwortete. Zögern, Zweifel oder einfach nur bloße Vorsicht. Zach wusste es nicht aber es war auch nicht von Belangen. Sie nickte leicht.

„Folgen sie mir!“


Liebend gern. Während Zach der Frau folgte, konnte er eine genauere Ansicht auf ihren Hintern werfen. Wirklich beeindruckend wie gut diese Menschenfrau gebaut war. Sie bewegte sich zielstrebig auf einen der Speeder zu und wies ihn an Platz zu nehmen. Draußen war es nicht so warm, wie der viele Sand vermuten ließ. Im Gegenteil. Es war eine angenehme Temperatur, fast genau wie auf Dac. Sein Blick schweifte hin und her, um sich die Umgebung anzusehen. Es war nicht beeindruckend aber auch nicht abstoßend. Ein relativ unauffälliger Planet unter vielen.


Während der Fahrt warf er nicht einen Blick, den man falsch interpretieren konnte, auf die junge Frau neben sich. Schließlich war er kein 17-jähriger Naseweis, der seine Triebe und Gelüste nicht unter Kontrolle hatte. Sie war hübsch anzusehen. Das mit Sicherheit. Aber sie war auch eine „Kollegin“ und als solche keine gute Partie.

„Links sehen sie das Government House und wenn sie dem großen Boulevard hier rechts folgen kommen sie direkt zum Lady Fate Casino.“

Bekam er hier eine Stadtrundfahrt? Wozu? Er hatte geglaubt, dass er hier war um neue Befehle oder eine Strafe zu erhalten aber im Moment hatte es wirklich den Anschein als ob dies wirklich ein Urlaubstrip war. Manchmal kam es ihm so vor als ob er Gebäude zweimal sah, doch vermutlich lag das an seiner fehlenden Ortskenntnis.

„Das ist das Grand Hotel. Hier wird ihr Quartier über die Dauer des Aufenthalts sein. Aber Zeit um sich mit ihrem Zimmer vertraut zu machen ist später auch noch.“

Sie bog zielstrebig nach rechts auf eine Allee, die in einen großen Park mündete. Speeder waren in der Parkanlage nicht gestattet, also stieg man aus und benutzt das, von der Natur gegebene, Transportmittel.

„Ganz schicke Heimat haben sie hier, Miss...“

Miss...Wie hieß sie eigentlich? Er war so fixiert darauf gewesen die Umgebung zu betrachten, das er sämtliche gesellschaftlichen Formalitäten vergessen hatte. Er reichte ihr die Hand.


„Zach Stirren, freut mich sie kennen zu lernen.“

„Miss Laine.“

Man war die aber distanziert. Aber das gehörte bestimmt zum Geschäft und für ihn war es besser, wenn er frühzeitig damit anfing, sich anzugleichen. Die Luft hier im Park war rein und frisch. Die Bäume filterten den Staub, den der Sand in der Stadt verursachte und machte das Atmen sehr viel angenehmer. Es wurde zunehmend leere. Wo am Rand des Parks noch viele Spaziergänger und Andere zu sehen waren, wurde es hier ziemlich still. Fast abgeschieden. Perfekt um jemanden aus der Welt zu schaffen. Ohne Zeugen. Zach fing an zu schwitzen und atmete schneller. Seine Hand krampfte sich unmerklich zur Faust und er verfolgte aufmerksam die Bewegungen der Frau. Er hoffte nur das dies nicht allzu offensichtlich geschah.

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Die Beschaulichkeit dieses Ortes hatte etwas magisches. Die gesamte Parkanlage war ein Quell der Ruhe, angereichert durch eine Prise Frieden. Neben großzügigen Grünanlagen, die zum Verweilen einluden, gab es kunstvoll gestaltete Bereiche, in denen sich Botaniker hatten austoben können. Sauber gestutzte einheimische Pflanzen vermischten sich harmonisch mit eingeführten Exoten. Mannshohe Zwergbäume mit prachtvollen Früchten koexistierten friedlich mit wahren Titanen der hiesigen Flora. Überall gab es kleine, künstlerisch anspruchsvolle Unterstände und Orte der Abgeschiedenheit. Ar'aru Ruc hielt sich unter einem diese Überdächer auf, die vor Wind und Wetter schützen sollten. Genauer gesagt wartete er mit hinter dem Rücken verschränkten Armen unter einem Pavillon von der Farbe frischgefallenen Schnees. Seine eindrucksvollen Hörnern, wie auch seine rote Hautfarbe kontrastierten sowohl mit dem Unterstand, wie auch mit dem Aufzug des Count. Der Devaronianer war in einen alabasterfarbenen Traum von einem Anzug gekleidet, dessen Saum mit kleinen Electrumfäden verziert worden war. Die neumodische Schnittform verriet dem Kenner einen zeitgemäßen Geschmack, während der prunkvolle Gehstock von Ruc zeitgleich seine adlige Herkunft unterstrichen. Dass der devaronianische Schwerreiche kein echtes blaues Blut besaß, war nur den wenigsten bekannt. Seine Macht stützte sich ohnehin nicht auf den klangvollen Titel, sondern auf das schier unvorstellbare Vermögen seiner - neuen - Familie. Das Hause Ruc galt als eines der reichsten in der gesamten Galaxie. Dieser Reichtum weckte jedoch zusätzliche Begehrlichkeiten. Und da Ar'aru Ruc nicht demokratisch genug für die Republik war und zu wenig menschlich für das Imperium, hatte er sich dem Untergrund zugewandt. Seine Investionen und Ambitionen reichten mittlerweile tief ins Wurzelwerk diverser Syndikate. Die wichtigste Tätigkeit dieser Art war jedoch seine Funktion als Subvigo von Ord Mantell.

Der Adlige reckte den Kopf und legte seine Hände auf dem Knauf seines Gehstocks übereinander. Ar'aru Ruc war aus einem bestimmten Grund hier - er empfing einen talentierten Mann [Zach Stirren], der im Auftrag der Schwarzen Sonne, durch den Count instrumentalisiert, auf Mon Calamari für ein erstes Zeichen des Umbruchs gesorgt hatte. Dieser Knabe war allerdings - trotz seiner Talente - ein gefährlicher Zeitgenosse. Deshalb ruhten die Hände des Devaronianers nicht nur zur Entspannung auf dem Knauf des Stocks. Verborgen in der Stütze war ein Signalhebel, der bei Bedarf zwei Dutzend bis an die Zähne bewaffneter Söldner rief - die allesamt in den künstlich angelegten Pflanzenwäldern ausharrten. Ar'aru Ruc war nicht nur schwerreich und machtbesessen, er war auch über alle Maßen vorsichtig und voller Lebensfreude. Aus diesem Grund verließ er sich regelmäßig auf pseudomilitante Sicherheitskräfte und genau deshalb investierte er heimlich ein Vermögen in kriegerische Machenschaften der Black Sun. Count Ruc lächelte, als er zwei Personen erkannte, die sich näherten.

Mardava Laine war vom Devaronianer persönlich für diesen Auftrag ausgewählt worden. Nicht wegen ihrer anziehenden Kurven und der wogenden Hüften, sondern weil sie ein besonderes Gespür besaß. Jeder halbwegs ungebildete Trottel mochte das für eine sensible Menschenkenntnis halten - Ruc hingegen wusste, dass die blonde Dame schlicht und ergreifend machtsensitiv war. Derartige Befähigungen waren rar gesät und mussten entsprechend gefördert werden. Und das tat der horntragende Adlige.

Als sich das Duo auf Sichtweite näherte, schloß der devaronianische die Hände enger um den Knauf seines Gehstocks. Während seine Assistentin optisch einen mehr als ansprechenden Eindruck machte, war der vermeintliche Heilsbringer von Dac eine Schande. Er wirkte ungepflegt, heruntergekommen und missraten. Vielleicht war die schäbige Erscheinung aber auch ein Grund für die erfolgreiche Arbeit. Der Count entschied, seine Söldner vorerst da zu lassen, wo sie waren. Möglicherweise konnte dieses Gespräch produktiver sein, als der erste Eindruck suggerierte.


"Count Ruc, darf ich Euch vorstellen - Zach Stirren. Wie es Euer Wunsch war.", hofierte Mardava nach allen Regeln der Kunst. Was dem Uneingeweihten möglicherweise vorkam wie der Versuch, Sympathien zu erhaschen, war in Wahrheit eine grundlegende Umgangsform, auf welche der neuadlige Geschäftsmann Wert legte. Und Ar'aru Ruc konnte recht energisch verdeutlichen, auf welche Formen und Anreden er bestand. Die blonde Lady verneigte sich kurz und zog sich dann zwei Schritte zurück, um ihrem Gönner den notwendigen Platz zu lassen, seinen Gast zu inspizieren.

Geruhsamen Schrittes hielt der großgewachsene Devaronianer auf den dunkelhäutigen Menschen zu. Die Berichte von Mon Calamari hatten eine deutliche Sprache gesprochen und bestätigten das, was dereinst in den Ausbildungslagern über Zach Stirren geschrieben worden war: Dieser zottelköpfige Bursche war eine Waffe von ganz besonderer Tödlichkeit. Und sie lag nun in der Hand von Ar'aru Ruc. Langsam manifestierte sich ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht des Adligen. Ihm gefiel was er sah - trotz der anfänglichen Skepsis.


"Es ist mir eine Freude, Mister Stirren.", begann der Rothäutige höflich. Sein Blick hing dabei an seinem Gegenüber, prüfte, testete und musterte gleichermaßen. In der Körpersprache eines anderen lesen zu können war beileibe keine leichte Aufgabe, doch Ar'aru Ruc beherrschte diese Fähigkeit fast in Perfektion. Auch dieses Talent war Bestandteil seines Erfolges.
Obgleich sein Willkommensgruß freundlicher Natur war, verzichtete der Count darauf, seine Hand anzureichen. Einerseits, um seine erhabenere Position zu verdeutlichen, andererseits aus innerer Beklemmung, seine Hände vom Signalgeber zu lösen. Selbst die fiktive Aussicht, sein Ende durch einen seiner eigenen Bluthunde zu finden, beschämte und verängstigte den Devaronianer immens.


"Ich hoffe Ihr Flug war hierher war angenehm, Mister Stirren. Ich möchte, dass es Ihnen an nichts mangelt. Sehen Sie das bitte als ersten Lohn für Ihre vorzügliche Arbeit auf Dac!", säuselte der Inbegriff von industriellem Reichtum weiter. Ruc sonnte sich merklich in seiner gönnerhaften Art und verfiel in eine vor Selbstherrlichkeit triefende Tonlage.

"Sie müssen wissen, Mister Stirren, ich habe große Pläne. Für mich selbst, für meine Unternehmungen und für meine geschätzten Geschäftspartner. SIE spielen in diesen Plänen eine gewichtige Rolle, mein Freund! Ihre Talente sind der Schlüssel zu ungeöffneten Pforten. Deshalb zähle ich auf Sie. Ich brauche Sie ... so wie Sie mich brauchen, Mister Stirren. Ich kann Ihnen alles bieten, was Sie sich schon immer gewünscht haben ... im Gegenzug für anhaltende, effektive Arbeit ...", kolportierte der behornte Adlige von Ord Mantell. Die Botschaft zwischen den Zeilen war damit auch klar: Sollte Zach den Count enttäuschen, würde das Konsequenzen nach sich ziehen. Drastische Konsequenzen. Doch an diese Möglichkeit wollte der Gesprächsführer gar nicht erst denken. Er wartete nun schlichtweg ab, um seinem Gegenüber die Zeit einzuräumen, sich zu äussern.


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Der Weg ging weiter. Tiefer in den Park. In einiger Entfernung war ein weißer, reich verzierter Pavillion zu entdecken, auf den Miss Laine zielstrebig zusteuerte. Nun erkannte er eine Person die auf sie zu warten schien. Als sie näher kamen konnte er genauere Blicke auf den Fremden werfen. Es war ein Devaronianer. Zach kannte die Rasse ziemlich gut. Früher hatte er arge Probleme damit gehabt, die Gestalt von Spezies mit Hörnern anzunehmen. Natürlich war dies nun nicht mehr der Fall aber damals hatte er das Aussehen eines Devaronianers wieder und wieder geübt. Die Kleidung des Gehörnten war geschmackvoll und teuer. Das sah man auf den ersten Blick. Der Gehstock zeugte von Erhabenheit und Stil. Ein Adliger? Oder einfach nur jemand der sich gern stilvoll gab?

Zach wurde von ihm freundlich, doch von oben herab begrüßt. Sein Gegenüber hatte die Attitüde eines Superreichen und das missfiel ihm. Das er ihn für seine Arbeit lobte und ihm dafür dankte, war ihm noch mehr zuwider. Für so Einen hatte er die Leben bestimmt nicht geopfert. Solche Leute waren der Grund für seine Taten. Aber Zach wartete ab. Er war nicht dumm. Zumindest schlau genug um zu wissen, dass Miss Laine und der Devaronianer nicht die Einzigen waren, die sich bei ihm befanden. Als sein Gesprächspartner geendet hatte, wartete er eine Weile um nicht im falschen Ton zu antworten.

„Ich danke ihnen für die Annerkennung, Mylord.“

Solange er keinen Namen wusste, würde er ihn so ansprechen. Wahrscheinlich war das diesem selbstgerechtem Sack am liebsten.

„Leider sind meine Talente, wie sie es nennen, nicht für Privatpersonen bestimmt. Ich diene der Allgemeinheit und versuche die Galaxis etwas besser zu machen. Ein sinnloses Unterfangen, würden sie vielleicht denken aber diesen Weg habe ich für mich gewählt.“


Er wusste nicht so ganz was der Devaronianer vor hatte aber sicher würde er Zach für diese Worte nicht töten lassen. Dies war nur sein erstes Statement und sollte lediglich seine Front klarstellen.

„Ich möchte ihnen nicht zu Nahe treten Mylord aber ich glaube nicht, dass sich ihre und meine Ziele decken.“

Er schaute auf Miss Laine. Sie schien eine besondere Position im Gefolge dieses Adligen, oder was immer er auch war, zu spielen. Sein Blick wanderte zurück zum Devaronianer. Unfassbar, dass Zach so ruhig bleiben konnte. Da stand sein erklärter Feind. Einer von ihnen. Selbstgefällig. Sich sonnend im eigenen Angesicht. Aber Zach sprach besonnen und ohne zynische Bemerkungen.

Der Clawdite fragte sich, was der Devaronianer alles von ihm wusste. Wusste er um die wahre Persönlichkeit? Das war etwas, das Zach heraus finden sollte, bevor er diesen Mann verließ.

„Aber warum haben sie mir überhaupt ein Angebot gemacht? Das was ich kann, können viele. Und wenn sie meinen Werdegang kennen, falls sie ihn kennen, dann müssten sie wissen, welchen Weg ich eingeschlagen habe. Also, warum ich, Mylord?“


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Ar'aru Ruc schmunzelte. Der dunkelhäutige Mensch erheiterte den Devaronianer. Es war geradezu possierlich, wie er die Gemeinsamkeiten anzweifelte und nicht an eine ähnlich konzipierte Motivation glauben wollte. Der Count kannte diesen Schlag von Idealisten. Ganz offenbar war Zach von seiner 'Sache' überzeugt und übersah dabei die Feinheiten. Letztlich jedoch musste er ohnehin nicht alles verstehen. Es reichte vollkommen aus, wenn er seine natürlichen Fähigkeiten nutzte, um Ruc zu unterstützen. Selbst wenn er es nicht vorrangig tat.

"Mister Stirren, Sie unterschätzen Ihre Fähigkeiten bei weitem. Ich bin sogar fast gewillt zu sagen, Sie sind gesegnet ...", eröffnete der horntragende Adlige breit lächelnd. Die Talente des Terroristen waren extrem nützlich - vor allem in Zeiten wie diesen, Zeiten des Umbruchs. Zach besaß eine Gabe und die wollte Ruc um jeden Preis für sich gewinnen. Dabei waren ihm finanzielle Aufwände vollkommen egal. Von Bedeutung war nur die aktive Zusage des dunkelhäutigen Mannes. Nur dessen Verpflichtung und Abrufbereitschaft besaß einen Wert.

"Überdies bin ich der festen Überzeugung, dass sich Ihre Ziele zur Verbesserung des Allgemeinwohls sehr gut mit einigen ... meiner Interessen verbinden lassen. Sehen Sie, Mister Stirren, mir ist daran gelegen für einige Aufregung zu sorgen. Ich selbst finanziere einige Neustrukturierungen in wenig namhaften, aber bedeutsamen Organisationen. Dafür ist Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich. Und die entsprechende Aufmerksamkeit können Sie erzeugen. Das haben Sie jüngst auf Mon Calamari bewiesen. Als Gegenleistung für Ihre Mühen ...", startete der Devaronianer vielsagend und lächelte abermals, als er kurz pausierte. "... bin ich gewillt sämtliche Kosten zu tragen. Sie sagen, was Sie benötigen und ich werde veranlassen, dass Sie es bekommen. Sie dürfen sich zudem meiner Gastfreundschaft sicher sein - ganz gleich wo Sie zuschlagen, mein Freund. Sie leisten Ihren Teil an der Reformation der Galaxie - in Ihrem wie in meinem Sinne. Ich werde dann dafür sorgen, dass Ihre Mühen weitreichender tragen, als Sie es jemals für möglich gehalten hätten.", beendete der adlige Unternehmer seinen Vortrag. Er wusste, dass Terroristen stets Gelder für die Umsetzung ihrer Ziele benötigten. Der schwerreiche Mann von Ord Mantell indes besaß mehr Credits, als er in zehn Leben ausgeben konnte. Was Ar'aru Ruc wirklich wollte, war Macht. Macht über die Grenzen seiner Firmierungen und Unternehmen hinaus. Macht jenseits seiner gewaltigen Vermögenswerte. Einfluß, Macht und Bedeutung in der gesamten Galaxie. Und bedingt durch seine Spezies konnte er diesen Einfluß nicht beim Imperium erlangen. Seine kriminelle Vergangenheit und sein rüdes Geschäftsgebahren verhinderten andererseits eine gewichtige Positionierung bei der Neuen Republik. Genau aus diesem Grund hatte sich der hinterlistige Devaronianer schon vor Urzeiten der Schwarzen Sonne verpflichtet. Nun jedoch - nach endlosen Investitionen und Finanzspritzen - war es an der Zeit die Früchte der Ernte einzuholen. Dafür bedurfte es nur noch einiger personeller Umbauarbeiten.

Ruc wartete ab, was sein Gegenüber zu sagen hatte - doch ganz offenbar schätzte Zach die Worte des Count ab. Natürlich tat er das - immerhin sprach der Dunkelhäutige nicht mit Irgendwem. Der Adlige galt hinter vorgehaltener Hand als der einflussreichste Mann von Ord Mantell. Sein Wort hatte mehr Gewicht als das der meisten hiesigen Politiker. Dieser Umstand war natürlich der großen Beschäftigungszahl geschuldet, die ihren Dienst in den Unternehmen von Ruc verrichteten.


"Um Ihre Bedenken weiter zu mindern, Mister Stirren, können Sie auch gen Wünsche äussern oder mir delikate Fragen stellen. Ich bin bereit für Sie ein offenes Buch zu sein.", log der Hornträger dreist. Für nichts in der Galaxie würde er auch nur ansatzweise seine weitreichenden Pläne verraten. Allerdings sollte der Bombenleger sich in Sicherheit wiegen und von einer gleichberechtigten Partnerschaft ausgehen.


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by drex
 
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Schmeicheleien. Versprechungen, vollmundige Zusagen. Zach wusste nicht wieviel davon wahr und wieviel erlogen war. Doch der Devaronianer hatte nicht Unrecht, mit dem was er sagte. Den Befehl nach Ord Mantell zu kommen hatte er von diesem Adligem bekommen. Die anderen wohl auch. Die Zelle bei der er sich beworben hatte, die ihn ausgebildet hatte, hatte sich nie gemeldet oder wurde von Anfang an durch den Gehörnten finanziert und geleitet. Somit war alles, was er mit diesem Anschlag bezweckt hatte, dem Grafen zu verdanken. Zach brauchte die Mittel. Das war klar. Er war nicht in der Lage großangelegt Beamte und Angestellte zu bestechen um einen Anschlag vorzubereiten. Und die Mittel um diesen Anschlag durchzuführen waren auch begrenzt. Er brauchte den Devaronianer wirklich. Und so sehr es ihm widerstrebte. Wenn er mit dem weitermachen, was er begonnen hatte, musste er denen dienen, die er bekämpfen wollte.

Doch jetzt etwas Falsches zu sagen konnte weitreichende Folgen haben, derer sich Zach im Moment nicht bewusst war. Es galt abzuwägen. Konnte er seine Ideale denn wirklicha uf die Art und Weise verraten? Konnte er einfach so einem offensichtlichem Ausbeuter der Armen die Treue schwören? Die Entscheidung sollte klar sein. Er würde nicht mehr in den Spiegel schauen können, sollte er einem Adligen dienen. Doch alles bekam eine völlig andere Sichtweise, wenn man mehrere Persönlichkeiten darstellen konnte. Der Devaronianer schien davon nichts zu wissen, obwohl sich Zach nicht sicher sein konnte. Aber er hatte nie einen Fehler gemacht. Keinen von dem er wüsste. Er hatte alles gut verschleiert und seine wahre Person auf Zolan zurückgelassen. Niemand konnte wissen, dass er ein Clawdite war. Er konnte auf den vorgeschlagenen Deal eingehen und gehen, wenn es ihm nicht mehr passte. Er musste nur weiter vorsichtig mit seiner Gabe umgehen.


"Nun ich schätze ich muss ihnen zustimmen. Ich bin auf ihre Mittel angewiesen. Dac war ein gutes Beispiel dafür."


Sein Blick schweifte kurz durch den Park. Es war wirklich seltsam leer hier. Vielleicht hatte der Devaronianer das Gebiet für kurze Zeit abriegeln lassen um ungestört zu sein. Es wäre auf jeden Fall keine Überraschung. Miss Laine musterte ihn ohne Unterbrechung. Sie versuchte in ihm zu lesen. Versuchte aus ihm schlau zu werden. Zumindest ließ das ihr Blick vermuten. Doch an ihm hatten sich schon ganz andere die Zähne ausgebissen.

"Ich bin bereit für sie zu arbeiten. Ich werde aber keiner ihrer kleinen Diener sein, die sie herumschubsen können, wie es ihnen passt. Sie sagten ich sei wertvoll für sie und wenn dem so ist, sollten sie meine Zuverlässigkeit mit Respekt zurückzahlen....Mylord."

Forderung zu stellen war nicht falsch. Er durfte es nur nicht übertreiben. Aber er würde nicht den schmierigen Diener spielen. Ganz sicher Nicht.

"Ansonsten danke ich ihnen für ihre Gastfreundschaft und werde sie nicht enttäuschen."

Die Gruppe wand sich zum gehen. Der Graf wirkte etwas steif, doch in dieser Position hatten sie alle einen Stock im Arsch.

"Nun da ich für sie arbeite, würde ich gern ihren Namen erfahren. Und was wolltet ihr mit dem Anschlag auf Dac bezwecken und warum sollte ich nach Ord Mantell kommen? Befehle hätten sie mir doch auch weiterhin über Com geben können?"

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Mit einem Schmunzeln gestand Ar'aru Ruc sich und seinen Gesprächspartnern ein, von der Unterhaltung recht erheitert zu sein. Der dunkelhäutige Terrorist gefiel ihm. Natürlich war es nicht die Art von Umgang, die er regelmäßig zu pflegen geruhte - doch es war eine erfrischende Art der Abwechslung. Zach Stirren - so es wirklich der Name des Mannes war - kroch nicht vor dem Devaronianer. Er winselte nicht, schmeichelte dem Mäzen nicht und bewies so seine Charakterstärke. Count Ruc war sich im Klaren darüber, dass dieser Mann noch eine bedeutende Rolle im Umbruch der Schwarzen Sonne spielen konnte. Allerdings musste der dunkelhäutige Mensch dafür von jedweder Zurückhaltung abweichen. Die Pläne des wahren Puppenspielers in der Black Sun beinhalteten auch einige blutige Kapitel. Unausweichliche Tode, die dem Syndikat zu neuer Macht gereichen sollten. In derartiges Wissen konnte und durfte Ruc die kleinen Spielfiguren wie Zach einer war natürlich nur begrenzt einweihen. Doch es war auch nicht notwendig, den Terrorist mit allzu viel Informationen zu beglücken. Im Gegenteil. Er hatte den Köder längst geschluckt.

"Es freut mich zu hören, dass Sie zu einer Kooperation bereit sind, Mister Stirren.", begann der Hornträger. Wie eine feiste Spinne, die im Netz auf Beute lauerte - so wirkte der blaublütige Devaronianer von Ord Mantell. Die spitzen Eckzähne wurden immer wieder sichtbar, sowie er ein Wort besonders intensiv betonte. Die Körpersprache des schwerreichen Oligarchen war mehr als eindeutig: Er verdeutlichte seine Position als Machtwesen nicht nur, er lebte seine Bedeutung förmlich. Mit fast lässiger Eleganz stützte er sich auf seinen Gehstock - einen der Zeigefinger immer nahe an dem kleinen Auslöser am Knauf. Mit einer winzigen Betätigung konnte er im Bruchteil eines Augenblicks schwerbewaffnete Söldner rufen, die der Unterhaltung ungesehen beiwohnten.

"Wie ich sehe, Mister Stirren, sind Sie ein wissensdurstiger Mann. Das gefällt mir, muss ich gestehen. Wissen und Informationen sind in Zeiten wie diesen ein wertvolles Handelsgut. Mehr noch ... manch einer ist sogar bereit, für bedeutendes Wissen zu morden. Können Sie sich das vorstellen?", fuhr Ar'aru Ruc sardonisch lächelnd fort und verdeutlichte mit einer einzelnen Geste, einen kleinen Spaziergang im Park vornehmen zu wollen. Mardava Laine wurde direkt zu einem stummen Schatten der beiden. Und der Devaronianer wusste genau, dass auch die Bewaffneten im Schutze des Unterholzes diverser Gewächse folgten. Derartige Sicherheitsmaßnahmen mochten übertrieben wirken, waren aber bisweilen notwendig. Oft genug schon hatte ein fanatischer Widersacher versucht, mit Hilfe von eingeschleusten Mördern für ein vorzeitiges Ableben des Count zu sorgen. Sie alle waren gescheitert.

"Mein Name ist schnell genannt, Mister Stirren. Er lautet: Count.", antwortete der Adlige ehrlich und dennoch verlogen. Nichts lag dem Devaronianer ferner, als einem mittlerweile sicherlich gesuchten Attentäter seine persönliche Vita darzulegen. Sollte der Terrorist in Eigenregie hinter die Identität des Oligarchen kommen - so war das dessen Erfolg und nicht mehr änderbar. Doch solange Ar'aru Ruc selbst die Kontrolle über alles hatte, wurde nach seinen Regeln gespielt.

"Sie müssen verstehen, Mister Stirren, ich bin ein einflussreicher Mann und kann es mir nicht leisten, im Falle des Falles mit allzu negativer Publicity konfrontiert zu werden. Es möchte Ihnen also reichen, meinen Adelstitel als Anrede zu verwenden.", teilte der Hornträger weiterhin mit. Die Art und Weise seines Vortrags stellte im Grunde klar, dass er eine Zustimmung erwartete. Der Oligarch hielt nicht viel von endlosen Diskussionen und war es - mittlerweile - gewohnt, dass man seinen Wünschen und als Bitten formulierten Anweisungen entsprach.

"Was ich Ihnen jedoch wesentlich detaillierter beantworten kann als das 'Wer' ist das 'Warum'. Warum Dac? Weil es das Zentrum der Demokratie ist. Das Herz der freien Gedanken! Ich muss mich aufgrund meiner Abstammung als nicht unbedingt besonders pro-imperial bekennen - allerdings sorgt die Republik mit ihren sozialen, wie restriktiven Auflagen im Bereich von Arbeitsgewerkschaften, Arbeitszeiten und Mindestlöhnen für gewisse Unstimmigkeiten bei mir und anderen wertgeschätzten Kollegen in der Wirtschaft. Der Schlag gegen den Kopf der geonosianischen Hydra war gedacht als Weckruf. Ich möchte damit keine Welle des Terrors gegen die Republik ausrufen ... doch nennen wir es einen Anfang. Mein Auftrag geschah auch in Einklang mit diversen Elementen, die ähnliche Interessenfelder ihr Eigen nennen, wie ich selbst. Und eben jenen Kräften ist an einer Umstruktierung gelegen. Dafür jedoch benötigen sie Ablenkung. Ablenkung von galaktischer Bedeutung. Eben jene haben sie geliefert, Mister Stirren. Und dazu noch ein Zeichen gesetzt. Im Grunde haben sie mir also auf zweifachem Wege geholfen.", gab es als Erklärung von Count Ruc. Seine Ehrlichkeit reichte dabei so weit, wie er weder die Schwarze Sonne, noch die Initiatoren des Umsturzes namentlich erwähnte. Dass ihm die Neue Republik mit ihren Auflagen und dem Gerechtigkeitssinn ein Dorn im Auge war, verheimlichte der Hornträger nicht. Die Lohnkosten des Personals auf republikanisch regulierten Welten waren exorbitant hoch, weshalb der Devaronianer sogar Systeme unter Hutten-Terrorregime bevorzugte. Deren Abgabeforderungen waren zwar kriminell, aber wenigstens konnte man die Arbeiter zu längeren Arbeitszeiten zwingen.

"Und warum ich Sie nach Ord Mantell bestellt habe, ist einfach: Ich pflege gern persönlichen Kontakt bei verdienten Mitarbeitern und Geschäftspartnern. Zudem bin ich kein Freund von interstellarer Kommunikation, wenn es um derart ... sensible .. Themen geht. Ich hoffe Sie verstehen das, Mister Stirren.", ergänzte der galante Nichtmensch und lächelte erneut. Dieses Mal jedoch war es ein falsches, ein verlogenes Mimenspiel.


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Der Graf flanierte förmlich durch den Park. Er sonnte sich so sehr in seinem Eigenen Ego, das es wohl noch über die Grenzen Worlports hinaus stank. Doch dies alles interessierte Zach nur sekundär. Er arbeitete jetzt für diesen Bonzen und würde wohl oder übel Dinge tun müssen, die gegen seine eigene Anschauung verstießen. Nur so würde er sein ziel erreichen können. Das dieses Ziel früher oder später mit dem des Counts kollidierte war ihm dabei wohl bewusst. Eine Konfrontation war unvermeidbar und eine Frage der Zeit. Zach wollte dies aber so lange wie möglich hinaus zögern und von den Mitteln des Devaronianers profitieren.

Das der Count, so sollte der Clawdite ihn nennen, ihn persönlich hier haben wollte, war dabei eher suboptimal. Wahrscheinlich würde er unter ständiger Beobachtung stehen und kaum einen Schritt tun können, ohne das es der Count wusste. Seiner besonderen Fähigkeit würde dies mehr im Weg stehen als nutzen, denn er musste sehr aufpassen, wann und wo er eine Wandlung vollzog. Die Sache entwickelte sich nicht unbedingt zu seinem Vorteil, doch würde er Ord Mantell sowieso verlassen, wenn er weitere Aufträge für den Grafen erledigen sollte. Und dann war dieses Handicap hinfällig.


Man hatte alles geklärt und der Devaronianer hatte wohl noch andere, wichtige Geschäfte zu erledigen. Man verabschiedete sich und Miss Laine wurde angewiesen ihn zum Hotel zu bringen. Sie liefen schweigend nebeneinander her. Den gleichen Weg wie sie gekommen waren. Man merkte deutlich, dass es der Blondine nicht recht war in Gesellschaft mit einem so verwahrlosten Menschen zu sein. Vielleicht sollte er einfach das Aussehen eines HoloFilmstars annehmen um sie etwas zufriedener zu stimmen. Ein erheiternder Gedanke, auch wenn er völlig abwegig war.

„Nun dann sind wir jetzt also Kollegen. Freuen sie sich schon auf die Zusammenarbeit?“

„Sie sind auf dem Holzweg, wenn sie glauben, dass ich mit ihnen zusammenarbeite. Nur weil sie für den Grafen arbeiten heißt das nicht, das wir automatisch ein Team sind. Konzentrieren sie sich besser auf ihre Aufträge. Das können sie gut. Von anderen Sachen sollten sie besser die Finger lassen!“


Damit spielte sie eindeutig darauf an, das er die Finger von ihr lassen sollte. Nun ihm lag nichts daran mit ihr etwas anzufangen. Natürlich würde er sie nicht aus der Nasszelle stoßen aber es gab auch genug andere hübsche Frauen die lockerer waren.


„Ach kommen sie. Bin ich denn wirklich so schlimm.“

Er konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen.


„Viel schlimmer...!“

Damit war die Unterhaltung vorerst beendet. Man stieg in den Gleiter, den man mittlerweile erreicht hatte und flog in Richtung Hotel. Die Blondine war an weiteren Gesprächen nicht interessiert. Das sagte ihre ganze Körpersprache. Schade eigentlich. Die Konversationen mit ihr war wirklich erheiternd und umso mehr sie über die Art von Zach entrüstet war, umso spaßiger wurde es. Zumindest für ihn. Die Fahrt dauerte nicht wirklich lang. Der Park lag nur unweit vom Hotel, was wohl an der Exklusivität desselbigen lag.

„Darf ich sie auf nen Drink einladen?“, fragte er als er ausstieg. Sie schüttelte nur abwertend den Kopf und brauste davon. Zach schaute ihr lächeln hinterher. Er würde als erstes sein Zimmer aufsuchen und sich dann etwas die Stadt ansehen. Er hatte schon lange keinen Urlaub mehr gemacht und ein wenig Abwechslung war genau das was er brauchte.

An der Rezeption war man schon auf seine Ankunft vorbereitet. Ein Droide nahm ihm sogleich die Tasche ab und ein Mensch hinter dem Thresen gab ihm die Schüssel und ein Programmheft, in welche die Angebote des Hotels aufgelistet waren. Es gab Massagen, Fitnesstrainer, ein Schwimmbad, ein Club mit einer angesagten Bar für die nächtliche Unterhaltung. Kurzum. Es gab einfach alles. Der Graf hatte sich das wirklich etwas kosten lassen. Das war auch das mindeste als Entschädigung. Immerhin arbeitete Zach jetzt mit seinem erklärten Feind zusammen.

Sein Zimmer befand sich im zweiten Stock, mit Aussicht auf den Park in den man sich vorhin schon getroffen hatte. Es war luxuriös ausgestattet und äußerst geräumig. Er wieß den Droiden an die Tasche in eine Ecke zu stellen und entließ ihn dann, nachdem dieser nach weiteren Wünschen gefragt hatte. Sobald die Tür geschlossen war, blickte er sich um. Hoffentlich hatte der Count keine Wanzen oder Spionagekameras installieren lassen. Eine fremdes Aussehen über die Dauer aufrecht zu erhalten zerrte an den Nerven und den Kräften. Zach war ein herausragender Gestaltwandler für sein Alter aber selbst er spürte bereits die Anstrengung, die die Aufrechterhaltung seiner Maskerade bedurfte. Er nahm seine ursprüngliche Gestalt an und atmete entspannt aus. Die Rückverwandung war meist weniger schmerzvoll als das Annehmen eines fremden Äußeren. Somit konnte man es wirklich als entspannend bezeichnen, wenn er wieder sein wahres Aussehen annahm.

Er suchte umgehend die Nasszelle auf. Die lange Reise und das teilweise aufreibende Gespräch mit dem Grafen machten diese mehr als notwendig. Er genoss das kühle Nass und bediente sich der unzähligen Lotions und Spülungen, die angeboten worden waren. Manche waren für glänzende, geschmeidige Haare, was ihn zugegebenermaßen wenig betraft aber andere versprachen Erholung des Körpers oder weiche Haut. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, das seine Schuppen dadurch weicher werden würden und auch keinen Sinn darin sah. Der Count hatte dafür bezahlt also würde Zach davon Gebrauch machen. Er hatte nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen als er die Nasszelle verließ und sich auf des Bett legte um ein wenig zu ruhen. Er schaltete das HoloNet ein. Vielleicht gab es etwas neues über sein Werk auf Dac.

Er erstarrte als er sein Äußeres auf dem Bildschirm sah. Natürlich nicht sein wirkliches Erscheinungsbild, sondern jenes das er benutzt hatte um als Rechtsberater für ein Unternehmen zu arbeiten. So eine *******! Er war nicht vorsichtig genug gewesen. Irgendwo hatte er einen Fehler gemacht. Einen großen Fehler! Er konnte nur hoffen, das man über diese Identität nicht auf andere schließen konnte. Und das der Count blöd genug war um zu denken, das die Behörden einen Fehler gemacht hatten. Kurz nachdem das Fahndungsbild verschwand flimmerte ein Video über den Bildschirm. Irgendeine Terrorgruppe bekannte sich zu dem Anschlag. Eine dreiste Lüge aber sie sollte ihm recht sein. So würde man es schwerer haben auf ihn zu kommen. Die Frage war nur warum sie das taten. Vielleicht war auch das vom Grafen eingefädelt. Er würde ihn darauf ansprechen, wenn sich die Gelegenheit ergab.

Viel wichtiger war es erstmal, seinen Fehler wieder wettzumachen. Er kramte in seiner Tasche und holte alles raus, was man mit dieser Identität in Verbindung bringen konnte. Seinen Pass, den Credit-Chip und ein paar persönliche Akten. Das alles verschwand im Abfluss der Toilette. In der Kanalisation sollte es niemand finden. Zumindes niemand, der damit etwas anfangen konnte, was Zach zu schaden vermochte. Damit war er blank. Er besaß kein Geld und saß somit vorerst auf Ord Mantell fest. Kein besonders erbauliches Gefühl. Wenn der Devaronianer ihm jetzt auf die Schliche kam, konnte er nur hier untertauchen und den Planeten nicht verlassen. Er brauchte jetzt etwas für die Nerven. Zum Glück bot die Minibar einiges das ihm dabei behilflich sein konnte.

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Er lag auf dem Bett. In der Flasche von teurem corellianischem Ale waren nur noch ein paar Schluck enthalten. Den Rest davon spürte er in seinem Kopf. Die Flasche war recht klein, somit war er nicht sturz betrunken aber dennoch angeheitert. Er hatte jetzt schon eine ziemlich lange Zeit nachgegrübelt und versucht herauszufinden, wo er einen Fehler gemacht hatte. Wo war er zu unvorsichtig gewesen. Die ernüchternde Antwort war. Es gab unendlich viele Möglichkeiten. Man konnte den Behörden der Neuen Republik nicht vorwerfen schlampig zu arbeiten. Vermutlich hatte er überall Spuren hinterlassen. Und das trotz der Tatsache, dass er sehr vorsichtig gewesen war. Offenbar nicht vorsichtig genug.

Wie dem auch war, er brauchte Ablenkung. Das was geschehen war, konnte er nicht rückgängig machen. Er konnte nur dafür sorgen, dass es nicht noch einmal geschah. Und hoffen das dieser Fehler keine Folgen haben würde. Ablenkung also. Er überlegte kurz worin diese bestehen konnte. Geld hatte er keines. Aber soweit er es richtig überblickte besaß er einen kostenlosen Eintritt in alle Einrichtungen des Hotels. Der Tanzclub war genau das was er jetzt brauchte. Beziehungsweise die Frauen, die solche Clubs besuchten. Eine Frau würde ihn auf andere Gedanken bringen. Er suchte sich aus seiner Tasche passende Kleidung aus. Zum Glück besaß er durch seine ehemalige Anstellung auf Dac genügend, das stilvoll genug war. Der Rest war ziemlich schnell erledigt. Er zog sich um und nahm wieder die verwahrloste Gestalt an, derer er sich nun wieder öfters bedienen würde. Sollten ihm irgendwelche Spione des Counts auf den Fersen sein, würde er es ihnen nicht so leicht machen ihn zu entarnen, indem er in einer anderen Gestalt aus dem Zimmer spazierte. In Gedränge eines dieser Tanzclubs sollte es ein Leichtes sein, das Aussehen zu wechseln.

Er warf sich noch einmal kaltes Wasser ins Gesicht nachdem er die Wandlung vollzogen hatte um den leichten Rausch ein wenig abzuschütteln und begab sich auf den Weg zu besagtem Club. Die Wegbeschreibung auf dem Hotelprospekt war mehr als eindeutig und so war es kein Problem die Lokation ausfindig zu machen. Die Musik war laut. Hunderte unterschiedlicher Rassen tanzten fast wie in Extase. Es war genau das, was er sich erhofft hatte. Sein Weg führte ihn ziemlich zielstrebig zu eine der unzähligen Toiletten. Hier würde er die nötige Ruhe haben, eine Wandlung zu vollziehen. Er begab sich in eine der Kabinen die man abschließen konnte. Niemand war anwesend als er den kleinen Abteil betrat und das würde es ihm nur leichter machen.

Welche Gestalt würde er annehmen? Er verspürte die Lust auf etwas Exotisches. Beim hereinkommen hatte er einige äußerst attraktive Togruta-Damen entdeckt und würde versuchen bei ihnen zu landen. Kenntnis von Anatomie und Merkmalen einer Spezies war unumgänglich um Wandlungen zu vollziehen. Es war also nicht verwunderlich, das es ihm nicht schwer fiel sich in einen wirklich gutaussehenden, männlichen Togruta zu verwandeln. Die Wandlung dauerte zwar etwas länger als gewöhnlich aber geschah fast völlig schmerzfrei. Wohl eine Wirkung des Alkohols. Unerkennbar verändert trat er aus der Kabine heraus und begab sich auf einen der unzähligen Tanzsäle. Die Togruta-Damen waren noch immer da und schienen etwas gelangweilt. Zeit das zu ändern. Selbstbewusst und ohne Scheu schritt er auf sie zu und sprach sie an.

„Darf man den Damen einen Drink anbieten?“


Sie schauten etwas überrascht auf. Aber ihr Blick verriet das sie sofort Interesse entwickelten. Man ging gemeinsam zur Bar und bestellte das jeweils gewünschte...natürlich auf die Kosten von Zach, welche er nicht einmal selbst trug. Es entwickelte sich ein regen Gespräch. Drei der Damen wurden zum Tanzen aufgefordert und verließen ihn schon vorzeitig, doch eine von ihnen schien nur auf ein weiteres Angebot von ihm zu warten. Er hatte auf Dac viel über Konversation gelernt. Vor allem über leichte, die den Abend füllen konnte. Und er machte seine Sache wohl gut.

„Findest du es nicht auch langweilig hier. Lass uns etwas unvernünftiges machen!“

Ihre Anspielung war eindeutig. Und Zach zögerte nicht dem Angebot nachzugehen. Sie hatte ein Zimmer in einem anderen Hotel und dorthin sollte die Reise auch gehen. Zach hatte kein Interesse daran, dies in dem Grand Hotel stattfinden zu lassen.

---

Als er am nächsten Morgen erwachte, war er noch immer in dem fremden Hotelzimmer. Neben ihn räckelte sich eine nackte, hinreißende Togruta. Der Abend war fantastisch gewesen. Er hatte nnur nach Ablenkung gesucht, doch das was sie geboten hatte, war mehr als nur eine Ablenkung gewesen. Er strich mit der Hand über ihren Oberkörper als er feststellte das er seine natürliche Gestalt angenommen hatte. Vermutlich war es während des Schlafens passiert, der durch die Drinks in der Bar entsprechend tief gewesen war. Sie erwachte von seiner Berühung und riss die Augen auf, als sie den Clawditen vor sich sah. Das war wohl unglücklich gelaufen.

Sie sprang auf aber war unfähig weiteres zu tun. Offenbar wusste sie nicht um Clawditen oder hielt ihre Fähigkeiten für unmöglich. Eigentlich war dies gut, da sie ihn so nicht verraten würde. Aber was ihm half stand ihm widerrum auch im Weg. Eben weil sie dies als unnatürliche Erscheinung abtun würde, würde sie allen davon erzählen. Er hatte schon wieder einen Fehler gemacht! Doch diesmal konnte er ihn noch ausmerzen, bevor er Folgen haben würde.

Noch bevor sie etwas tun konnte, streckte er sie mit einem starken Faustschlag nieder. Sie war nicht bewusstlos aber dennoch etwas benommen. Leider würde dies nicht reichen um zu verschleiern was er war. Allerdings verschaffte es ihm die Zeit eine andere Gestalt anzunehmen. Eine, die ihm in dieser Situation mehr von Nutzen war. Er hatte keine Waffe. Doch er musste sie loswerden. So hart dies auch klang. Er war kein Mörder, doch er würde seine Identität nicht aufgeben, wegen einer Nacht, die unbedeutend war. Reue empfand er keine. Schließlich hing sein weiteres Überleben davon ab. Schade um sie, doch sein Überleben war wichtiger.

Er wandelte seine Gestalt. Die Togruta, er wusste nicht einmal ihren Namen, riss die Augen auf. Sie wusste wirklich nichts über Clawditen. Oder sie war starr vor Angst über die Gestalt, die er annahm. Als er fertig war, stürzte er sich, nun in der Gestalt eines Trandoshaners auf sie und riss ihr mit den Krallen die Kehle auf. Zugegebenermaßen eine sehr martialische Methode aber seine einzige Möglichkeit. Es dauerte nicht lange. Sie lag da und verteilte ihren roten Lebenssaft auf dem Boden. Er achtete pinglich darauf keine Spuren zu hinterlassen und verließ das Zimmer in der Gestallt des verwahrlosten Menschen. Es war nahezu unmöglich, das ihm die Spione des Counts bis hier her gefolgt waren.

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Mit einem Seufzen stieg Count Ar'aru Ruc von der Holo-Projektions-Plattform, nachdem die Verbindung zu Subvigo Tzeen-Thar auf der StarForge-Station beendet worden war. Die Unterredung war recht kurz gewesen, dafür jedoch umso aufschlussreicher. Der Draethos wollte die Bemühungen zur Umstrukturierungen der Schwarzen Sonne nun intensivieren. Das gefiel dem Oligarch von Ord Mantell. Natürlich waren eben diese Bemühungen mit entsprechendem finanziellen Aufwand verbunden - Credits, die der Count stellen musste. Doch der machtgierige Devaronianer war gern dazu bereit, wenn er im Endeffekt eine entsprechende Stellung erhalten würde. Daran jedoch hatte der Wirtschaftsmogul keinen Zweifel. Immerhin lauteten diverse Absprachen so - wenngleich er in einem Netzwerk aus Intrigen, Lügen und Vorwänden lebte. Ruc kratzte sich an seinem linken Horn, eine Marotte die er seit den Tagen als kleiner Betrüger nicht hatte ablegen können und überlegte dann sein weiteres Vorgehen. Hier oben auf dem Zehn-Meilen-Plateau hatte man eine bedeutende Stellar-Energie-Station errichtet. Erbaut worden war sie mit den Geldern vom Count, weshalb er sich nicht zu Unrecht als Schirmherr dieser Anlage sah. Einen gesamten Bereich des Komplexes hatte man nach seinen Wünschen gestaltet - was ihm immer wieder die Möglichkeit einräumte, von hier oben unbeobachtete und nichtregistrierte interstellare Holo-Sendungen zu verschicken. Die Abgeschiedenheit des Ortes machte es zudem zu einem idealen Platz für vertrauliche oder delikate Verhandlungen.

Mit eleganter Lässigkeit umkreiste Count Ruc zunächst eins der Kommunikations-Terminals und aktivierte in der Folge einen Kanal zu Mardava Laine, eine seiner zahlreichen Assistentinnen. Darüber hinaus war sie eine recht taugliche Geliebte und konnte durch gewisse Fähigkeiten so manchem Mann die Zunge lockern. Ihre wahre Natur durfte natürlich nicht enthüllt werden. Auch nicht ihre durchaus beschauliche Vergangenheit.


"Mardava, ich habe einen neuen Auftrag für Mister Stirren. Informieren Sie ihn, dass er sich bitte vorbereiten soll. Seine Gegenwart für ein Gespräch ist nicht notwendig, wäre allerdings von Vorteil, um die genauen Instruktionen exakt zu vermitteln.", begann der rothäutige Adlige. Seiner Stimme mangelte es an dieser Stelle ein wenig an der sonst so übermäßig vorhandenen Würde. Ihm selbst wurde diese Tatsache nicht bewusst. Die Antwort der blonden Assistentin ließ nicht lange auf sich warten.

"Soll ich ihn zu Euch bringen, Count? Oder wollt Ihr in die Stadt kommen?", fragte Mardava höflich nach. Sie wusste um die Launenhaftigkeit ihres Herrn und dessen übermäßige Vorliebe für aussagekräftige Besprechungsorte.

"Bereiten Sie ihn darauf vor, dass er eine Reise antreten muss. Er soll zudem eine Liste erstellen von Dingen, die er für ein Feuerwerk benötigt. Und dann bringen Sie ihn zum ZMP, Mardava. Ich warte hier.", umschrieb der Devaronianer seine Anweisungen. Das ZMP war eine Abkürzung für das Zehn-Meilen-Plateau. Den wichtigsten Vertrauten des Count war der übertriebene Bezug zu dieser Anlage bekannt. So auch Mardava Laine.

"Natürlich, Count. Wie Ihr es wünscht.", bestätigte die Blondine. Dann unterbrach der Hornträger die Verbindung und verschränkte die Arme vor der kräftigen Brust. Es war nur eine Frage von Stunden, bis seine Assistentin mit dem Terroristen auftauchen würde. Bis dahin konnte der geschäftige Oligarch sich um bedeutende Dinge kümmern. Oder aber die Zeit dazu nutzen, sich ein wenig zu erfrischen. Letztlich entschied sich der Devaronianer für den Gang in die Nasszelle - immerhin bedurften auch Adlige einer gewissen Körperpflege. Dennoch konnte er seine Gedanken nicht von den zukünftigen Tagen lösen. Von dem Anschlagsvorhaben auf Roche, vom Kauf einiger älterer Kriegsschiffe für den persönlichen Bestand, von der riskanten Abholaktion eines Gefangenen des Imperiums. Von all den Dingen, die das Gesicht der Black Sun maßgeblich verändern sollten. Nach all den Jahren der professionellen Halunkerei war Ar'aru Ruc wieder nervös wie ein Anfänger. Das Schicksal spielte einem manches mal wirklich einen Streich.


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Zach lag fast etwas gelangweilt auf seinem Bett und durchforstete das Holonet. Einerseits weil er wissen wollte, ob er noch mehr Spuren hinterlassen hatte und andererseits wirklich aus reiner Langeweile. Man hatte mittlerweile auch sein Appartement durchsucht aber anscheinend nichts gefunden, das hilfreich war. Zumindest, wenn man den Nachrichten glaubte. Natürlich würde man nicht alles an Ermittlungsarbeit und Erfolgen öffentlich machen. Aber scheinbar war er wenigstens beim Verlassen von Dac gründlich vorgegangen.


Eigentlich hätte er Gewissensbisse, aufgrund des begangenen Mordes an der Togruta haben müssen. Eigentlich. Er fühlte jedoch nichts. Warum auch? Es war notwendig gewesen. Es war wichtig das seine Identität unentdeckt blieb. Nur so konnte er auch effektiv etwas in der Galaxis bewirken und sie besser machen. Denn dies war nach wie vor das große Ziel, auch wenn er jetzt mit dem Feind kooperierte. Das Com des Hotels, das neben dem Bett angebracht war, war ein Zeichen dafür, dass seine Langeweile ein Ende finden würde. Niemand wusste das er hier war, außer dem Count. Also war es auch die einzige Person die ihn versuchen würde zu kontaktieren. Und so war es auch. Mardava Laine erwartete ihn im Empfangsbereich. Und eine so schöne Dame wollte er ungern warten lassen. Eilig wandelte er seine Gestalt und verließ das Zimmer.


„Hallo Miss Laine. Haben sie sich das mit dem Drink noch einmal überlegt?“

Er wusste nicht, wie eng sie mit dem Devaronianer vertraut war und vielleicht war es ein Fehler sie immer wieder anzustacheln, doch er konnte einfach nicht darauf verzichten. Ihre Reaktion allein war es immer wieder wert. So auch dieses Mal. Sie schien sichtlich genervt von ihm, obwohl er erst wenige Sekunden vor ihr stand. Ein beachtliches Gemüt, das sie da besaß.


„Lassen sie die Sprüche. Es gibt Arbeit!“

Immer nur die Arbeit. Ob die überhaupt schon einmal einem Mann beigewohnt hatte? Natürlich war er froh, dass es Arbeit gab. Aber man konnte doch trotzdem auch mal ein wenig Spaß haben. Etwas, das sie anscheinend noch nie gehabt hatte.

„Was soll ich tun?“

„Das wird er ihnen persönlich sagen.“


Zach wusste sofort, wen sie mit „Er“ meinte. Es gab ja nur eine Möglichkeit. Musste wohl etwas Größeres sein, wenn er ihn persönlich sprechen wollte.

„Meinen sie das ich gut genug gekleidet bin? Oder soll ich mich noch einmal umziehen. Sie könnten mir bei der Auswahl der Kleidung helfen.“

„Kommen sie einfach mit!“

Ihr Tonfall wurde spürbar ernster. Vielleicht sollte er die Sprüche wirklich sein lassen. Fürs erste! Es musste wirklich hart für sie sein, immer wieder von ihm genervt zu werden. Und eine in Rage geratetene Frau war alles andere als ein Leckerbissen. Man begab sich aus dem Hotel in den Speeder. Dieser war wohl so etwas wie ihr Dienstfahrzeug, denn es war das selbe wie gestern. Oder sie war die Geliebte des Counts und durfte sich an dessen persönlichen Fuhrpark bedienen. Wobei der Speeder dafür zu gewöhnlich war.

„Wo fahren wir hin?“

„Das erfahren sie früh genug.“

Sie schenkte ihm nicht einen einzigen Blick und schaute starr geradeaus. Er hingegen versuchte sich zu orientieren. Zumindest eine leise Ahnung, wo in etwa sie sich befanden, wollte er haben. Doch dieses Vorhaben gab er schon recht bald auf. Er hatte, trotz der Stadtrundfahrt am gestrigen Tage, nicht wirklich viel von der Stadt gesehen und besaß somit einfach zu wenig Orientierungspunkte.

Die Fahrt endete an einer recht großen Lagerhalle. Nicht sehr modern aber auch kein Gebäude aus prähistorischer Zeit. Die Fassade hatte sicher schon bessere Zeiten gesehen aber ansonsten machte sie einen recht stabilen Eindruck. Miss Laine parkte den Speeder in einer Seitengasse und man begab sich durch einen Seiteneingang in den hinteren Teil des Gebäudes. Wahrscheinlich wurden hier größtenteils legale Geschäfte abgewickelt, die den Schein aufrecht erhalten sollten. Der hintere Teil war auch vom anderen abgeriegelt, sodass seine Vermutung, das hier auch kriminelle Aktivitäten stattfanden, unterstützt wurde.

Man hatte kaum drei Schritte getan als ihnen hektisch ein Aleena entgegenkam, dessen kurze Beine kaum dafür ausgelegt schienen so schnell zu laufen.

„Mister Stirren, das ist Juc Gibbon. Er wird ihnen die nötigen Infomationen bezüglich ihres Auftrags geben. Allerdings nur einen groben Überblick. Genauere Details erfahren sie vom Count.“


Nachdem Miss Laine den kleinen Reptiloiden vorgestellt hatte begab sich sich zum einer kleinen Gruppe an Leuten etwas abseits von ihnen. Sie hatte wohl noch Geschäfte zu klären. Zach kam jedoch gar nicht dazu, viel darüber nachzudenken, denn der Aleena vor ihm von sofort an loszusprudeln.

„Mister Stirren. Ist mir eine große Ehre. Sie können mich ruhig Juc nennen. Ich habe den Auftrag auf Dac für sie vorbereitet und war wirklich begeistert, wie sie das erledigt haben. Eine Meisterleistung, dass sie da rein und raus sind ohne entdeckt zu werden. Sie müssen mir irgendwann unbedingt verraten, wie sie das geschafft haben. Hier gab es zugegebenermaßen große Zweifel ob sie das schaffen würden. Ich hab natürlich nicht gezweifelt.“

Man der redete ja ohne Punkt und Komma. Aber zumindest war er nicht so distanziert wie das Blondchen des Counts und irgendwie war er ja auch witzig mit seinen kurzen Beinchen und der riesigen Brille, die er auf seiner Stirn sitzen hatte.

„Aber sie wollen sicher gleich die Informationen zu ihrem neuen Auftrag haben. Folgen sie mir!“

Zach kam gar nicht dazu etwas zu sagen. Der Aleena marschierte sofort zu einem der größeren Tische auf denen Datapads und große Flimsiplast-Rollen verteilt lagen. Als er so hinter ihm her ging befürchtete er wieder, das die viel zu kurzen Beine dem Tempo nicht standhalten konnten. Doch sie taten es und kurz darauf reichte ihm Juc eine der großen Flimsiplast-Rollen.

„Das wird ihr Ziel sein. Die Produktionsanlage von Slayn und Korpil.“

„Die was? Ist das dein Ernst?“

Der Aleena drehte sich zu ihm um und blinzelte etwas ungläubig.

„Sie haben damit doch kein Problem oder? Und selbst wenn. Ich glaube nicht das der Count ein Nein akzeptieren würde.“

„Nein, ich habe kein Problem mit dem Ziel. Ich hoffe nur, das ihr genügend Sprengkraft dafür habt.“

„Oh das müssen sie mit dem Count besprechen. Ich werte nur Informationen aus und bereite alles für sie vor.“

Zach schaute sich die Pläne genauer an. Er sollte also die Produktionsanalagen der B-Wings sabotieren. Keine leichte Aufgabe, bedachte man die Tatsache, das es gewissermaßen militärisches Gebiet war. Das war schon eine Nummer größer als die Oper auf Dac.

„Ich habe alle Informationen zum Gebäude auf das Datapad hier geladen.“


Juc reichte ihm das kleine Gerät, das Zach direkt in einer Innentasche seiner Jacke verstaute.

„Was wisst ihr über Schwachpunkte.“

„Naja um ehrlich zu sein, hab ich selbst erst vor kurzem von dem Auftrag erfahren und nicht viel Zeit gehabt, die Pläne zu sichten. Das bleibt wohl an ihnen hängen. Tut mir leid.“

Juc sah aufgrund der Tatsache, das er das Ganze nicht besser vorbereiten konnte, wirklich geknickt aus und Zach entschied sich dazu, den freundlichen, kleinen Kerl etwas aufzumuntern.

„Keine Sorge. Erstmal werde ich mir vom Count die nötige Sprengkraft besorgen und in Erfahrung bringen was genau meine Aufgabe ist. Um die ganze Anlage hochzujagen braucht es mehr als nur einen Bombenleger.“


„Ich werde sie nicht enttäuschen, Mister Stirren.“

Und er stand zu seinem Wort. Kaum hatte er den Satz beendet, fing er fieberhaft an die Pläne zu studieren und war vollkommen in seine Arbeit versunken.

„Miss Laine. Ich glaube ich wär vorerst soweit.“

„Gut, der Count erwartet sie bereits. Allerdings nicht hier.“

Sie begab sich wieder in Richtung Ausgang und er folgte ihr nach draußen, wo man sich wieder in den Speeder begab und in Richtung Stadtrand fuhr.

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Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe man dem Count mitteilte, dass sich der Schweber mit seiner Assistentin, sowie seinem neuesten Mitarbeiter für spezielle Fälle näherte. Ar'aru Ruc hatte sich ausreichend Zeit mit der Körperhygiene gelassen und anschließend eine schlichte wie gleichwohl teure Kluft angelegt: Ein aus ramordianischer Seide hergestellter Dress neuesten alderaanischen Schnittes, dazu dezenten Schmuck und einen über die linke Schulter drapierten Halbmantel. Erwartungsvoll und voller Tatendrang harrte der Devaronianer auf die Ankunft seiner persönlichen Lakaien aus. Bis beide in fleischlicher Form vor ihm erschienen, dauerte es weitere wertvolle Minuten. In dieser Zeit genehmigte sich der Adlige eine Tasse Rootgrass-Tee. Das heiße Getränk war Luxusartikel, wie Seelenbalsam gleichermaßen.
Kaum das er sein Trinkgefäß ein letztes Mal absetzte, fuhr die breite Tür des Turbolifts zischend auf und Mardava Laine betrat in Begleitung von Zach Stirren den zentralen Kommunikationsraum, welchen Count Ruc stets für Unterredungen und Geschäfte zu benutzen pflegte. Ohne große Begrüßungsfloskeln oder Gesten der Etikette zu verwenden, deutete der devaronianische Subvigo auf zwei leere Sitzgelegenheiten. Die Miene des Hornträgers war regungslos, die Körpersprache kündete von Anspannung. Selbst einem empathisch Unbegabten war klar, dass einige bedeutungsschwere Aussagen vor dem Blaublütigen lagen. Es war jedoch seine Assistentin, die den Auftakt machte.


"Mister Stirren, ganz wie Ihr wünschtet, Count!", startete Mardava in klassisch-höfischer Manier. Das kam dem Beginn des Gesprächs zu Gute, konnte der Oligarch seine Worte so doch einigermaßen zielsicher wählen.

"In der Tat. Nun Mister Stirren, ich gehe davon aus, dass man Sie schon bezüglich des neuen Zieles instruiert hat?", begann der Count. Da eine Widerrede seitens des Terroristen ausblieb, legte er eine entsprechende Bestätigung schlichtweg zugrunde und fuhr direkt fort.

"Man hat als nächstes Ziel wahrhaftig die Produktionsstätten in den Roche-Asteroidengürteln auserkoren. Sie werden natürlich alle notwendigen Mittel zur Umsetzung des Plans von mir erhalten, Mister Stirren. Ich lasse Ihnen auch freie Handhabe bei der Durchführung des Anschlages. Wichtig ist nur: Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf den Vorfall. Die Öffentlichkeit muss betroffen sein, von mir aus auch das Militär der Neuen Republik ... die Galaxis muss ihren Blick auf Roche lenken!", ergänzte Ar'aru Ruc knapp. Dass das eigentliche Ziel des Anschlags die Niederlassung der Black Sun, verschwieg der Devaronianer gekonnt. Die Ablenkung galt auch nicht der Galaxie, sondern der Schwarzen Sonne selbst. Der amtierende Ba'vodu sollte damit bloßgestellt werden. Jeder innerhalb des Syndikats musste erfahren, dass der nominelle Führer nicht in der Lage war, die Sicherheit zu garantieren, die so oft proklamiert wurde. Die durch den anstehenden Terrorakt inszenierte Katastrophe musste zudem für ausreichende Ablenkung sorgen, um einige speziell ausgewählte Elemente bis zum Wheel schmuggeln zu können - dem Hauptsitz der Schwarzen Sonne. Es war unumgänglich, wollte man der geplante Umstrukturierung gerecht werden.

"Natürlich werde ich dafür sorgen, dass Ihnen auch die Reise bis nach Roche so angenehm wie möglich gemacht wird. Wenn Sie noch etwas benötigen oder Fragen haben - jetzt ist die rechte Zeit dafür.", beschied der adlige Mäzen des Sprengstoffexperten kurz und knapp. Die notwendigen Ressourcen waren sicherlich verfügbar. Darüber hinaus gab es keinen Mangel an finanziellen Rücklagen. Einzig und allein der Kreativität des Terroristen oblag es, Wünsche zu formen.

Mit fast starren Augen betrachtete der Subvigo sein neues Spielzeug. Die Tauglichkeit von Zach Stirren war erstaunlich. Sein Anschlag auf Dac hatte die kühnsten Erwartungen des Count übertroffen. Sollte der dunkelhäutige Mensch bei Roche ähnlich erfolgreich vorgehen, standen den Plänen zum Umsturz nicht mehr viele Hürden im Weg. Im Zweifelsfall konnte Stirren auch sie wegsprengen. Bald schon würde man die Früchte der Arbeit ernten können. Mit einem satten Profit.



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Die Fahrt führte raus aus der Stadt. Zu dem Zehn-Meilen-Plateau das auch schon in den Reiseführern beschrieben wurde. Wirklich etwas zu sehen gab es nicht. Außer der großen Kommunikationseinrichtung auf die Miss Laine zielstrebig zusteuerte. Zum ersten Mal bekam Zach einen wirklichen Eindruck davon, wie groß die Mittel des Devaronianers sein mussten. Es musste Millionen gekostet haben ein solches Gebäude zu bauen und allein die Tatsache, dass dies dem Count gehörte, flößte ihm großen Respekt ein. Es schien fast so als gehörte ihm der ganze Planet. Ziemlich beunruhigend. Er sollte es sich wirklich nicht mit ihm verscherzen.

Die Blondine lenkte den Gleiter zu einem Bereich, der wohl nur von Leuten des Counts betreten wurde, während der Rest der Anlage öffentlich schien. Anscheinend befand sich der Graf lieber in privater Atmosphäre, was bei einem solch heiklen Auftrag nicht verwunderlich war. Man begab sich nach drinnen und nach wenigen Minuten wurde er in einen Raum geführt, in dem der Count bereits wartete.

„Guten Tag, Count.“

Eine kurze Begrüßung aber vollkommen ausreichend. Noch dazu wollte Zach nicht mehr Zeit als notwendig in der Gegenwart dieses Ausbeuters verbringen. Und ein Ausbeuter war er. Anders war sein Reichtum nicht zu erklären. Der Graf kam auch umgehend zur Sache. Auf seine Frage antwortete der Clawdite nicht, denn schließlich wusste der Count sicherlich darum, das Zach bereits instruiert wurde. Zumindest in groben Zügen. Das sollte sich nun ändern. Er würde also wieder für ein Feuerwerk sorgen, dass die Öffentlichkeit aufhorchen ließ. Nun das sollte kein Problem sein aber Zach wollte es diesmal richtig machen. Auf Dac hatte er nur zum Teil Erfolg gehabt. Schließlich stand die Oper noch und war nicht wie geplant im Meer versunken. Dieses Mal würde es anders laufen. Das ihm der Graf dafür freie Hand ließ und ihm sämtliche Mittel zur Verfügung stellte, konnte ihm dabei nur Recht sein.

„Gut das sie es ansprechen. Da gibt es in der Tat einiges, das ich benötige. Wenn ich für die entsprechende Aufmerksamkeit sorgen soll, brauche ich Sprengstoff. Und das nicht zu knapp. Nergon-14 halte ich für die beste Wahl. In handlicher, tragbarer Form. Allerdings groß genug um damit für den gewünschten großen Knall zu sorgen.“


Er lief im Raum auf und ab, während er überlegte. Er musste sich konzentrieren, damit er nichts vergaß.

„Natürlich brauche ich dazu die entsprechenden Zünder und Steuereinheiten.“

Er drehte sich zum Grafen und schaute ihn mit einem verheißungsvollen Blick an. Er würde auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und nichts, wirklich gar nichts dem Zufall überlassen.

„Außerdem brauch ich Granaten. Sollte etwas schief gehen, werde ich improvisieren müssen. Protonen-Granaten sollten dem Zweck entsprechen. Ich schätze, das ich nicht mehr als vier brauch, sollte etwas nicht nach Plan verlaufen. Zu guter letzt wäre da ein Privat-Schiff, das mich zum Asteroiden-Gürtel bringt. Mit solch heißem Gepäck würde ich ungern mit öffentlichen Schiffen reisen.“

Der Count machte eine Geste, das das Genannte beschafft werden sollte, worauf hin der Clawdite zufrieden lächelte. Ja, diesmal würde es richtig laufen.


„Lasst alles zu Juc Gibbon schicken. Dort werde ich mich persönlich darum kümmern, das die Sprengsätze so arbeiten wie geplant.“


Der Count hatte wirklich nicht gelogen, als er gesagt hatte, das er Zach über alle Maßen gut unterstützen konnte. Mit solchen Mitteln im Rücken konnte jeder Amateur ein guter Bombenleger sein. Nunja. Das Legen der Bomben würde weniger ein Problem werden. Zumindest hoffte er das. Der Count verabschiedete ihn wie immer knapp und wies Miss Laine an, den Clawdite zurück zur Lagerhalle zu bringen. Als sie das Gebäude verlassen hatten, atmete er auf. Das war doch gut und schnell über die Bühne gegangen. Jede Sekunde mit diesem Adeligen zu verbringen, war eine Qual.


„Sie scheinen ja schon ziemlich genaue Vorstellungen zu haben. Enttäuschen sie den Count nicht. Es wäre ihr letzter Auftrag.“

„Keine Sorge Miss Laine. So schnell werden sie mich nicht los. Sie können mich ja auch mitkommen, um mich zu überwachen.“

„Das wird nicht nötig sein. Sollten sie versagen, wird man sie finden, wenn sie noch am Leben sind.“


Nun das war deutlich. Auf Versagen stand der Tod oder zumindest eine sehr lange Gefangenschaft. Das hatte der Count ja auch schon bei ihrem ersten Treffen klar zur Sprache gebracht und Miss Laine bestätigte dies noch mal. Zachs Gedanken kreisten um seinen Auftrag. Er hatte keinen Nerv für freche Bemerkungen in Richtung der Blondine, womit es eine erneut schweigsame Fahrt war. Sie ließ ihn an der Lagerhalle aussteigen und fuhr davon, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Sie musste ihn wirklich extrem abstoßend finden. Er hing allerdings nur kurz den Gedanken nach, wie er sie umstimmen könnte. Sehr schnell umkreisten sie wieder seinen anstehenden Auftrag und die Vorbereitung die damit einher ging.

Erneut betrat er das Lagerhaus vom Seiteneingang aus und erblickte auch sofort Juc und das obwohl dieser ziemlich klein gewachsen war. Aber seine Gestalt war so auffällig und er selber so präsent, das man ihn unmöglich übersehen konnte. Um ihn herum herrschte Chaos. Offenbar war er noch nicht damit fertig, die Pläne zu studieren. Er merkte gar nicht, wie sich Zach von hinten näherte und zuckte ein wenig zusammen als er plötzlich seine Stimme hörte.

„Und hast du schon was herausgefunden?“

„Nicht viel um ehrlich zu sein. Allerdings habe ich etwas entdeckt, das von Interesse für den Auftrag sein könnte.“


Er winkte den Clawditen zu sich und schob unwichtige Pläne beiseite um Platz für die Größte der Flimsiplast-Rollen zu schaffen.

„Hier!“

Er wieß mit einems seiner kurzen Finger auf einen signifikanten Punkt in den Plänen.


„Es gibt eine zentrale Produktionskontrolle. Wenn sie zerstört würde, würde das zu extremen Verzögerungen im Ablauf führen und wohl einigen Reparaturaufwand erfordern. Ganz zu Schweigen von den Produktionsausfällen.“


Zach betrachtete eindringlich die Pläne und konnte dem Aleena nur zustimmen. Die vom Count gewünschte Aufmerksamkeit konnte er so erregen. Es würde eine ganze Weile dauern, bis das Ganze behoben war.


„Gute Arbeit, Juc. Wir sollten uns darauf konzentrieren, diesen Teil lahmzulegen.“

„Habt ihr denn beim Count die gewünschte Ausrüstung bekommen?“


In diesem Moment öffneten sich die elektronischen Schottentore, die normalerweise zum Verladen von Waren gedacht waren und ein schwarzer Speeder schwebte in die Halle. Zach warf dem Aleena einen bedeutungsvollen Blick zu und begab sich zu jenem Gleiter um die „Ware“ zu sichten. Es war alles da und alles zu seiner vollsten Zufriedenheit. Der Count hatte sich wirklich nicht Lumpen lassen. Die Zünd- und Steuereinheiten waren von modernster Bauart. Ihre Fehlerqoute durfte gegen Null gehen. Mit solchem Equipment musste der Anschlag einfach ein voller Erfolg werden. Der Aleena und ein paar ander Mitarbeiter des Grafen halfen ihm beim Entladen, auch wenn es nicht allzuviel Matieral war. Aber man wollte keine Zeit verlieren.

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||Ord-Mantell | Worlport | Lagerhalle | Juc Gibbon, Zach Stirren, Arbeiter||
Die Sprengsätze nebst der entsprechenden Technik wurde auf einer der vielen Werkbänke gestapelt und der Clawdite machte sich umgehend an die Kalibrierung. Juc stand neben ihm und betrachtete das ganze mit gemischten Gefühlen. Man konnte es seinem Blick ansehen, das es ihm nicht geheuer war, neben so einem explosivem Stoff zu stehen und nicht zu wissen, inwieweit der andere damit umgehen konnte. Zach hingegen war die Ruhe selbst. Auf Dac hatte der Druck dazu geführt, das er Fehler gemacht hatte, doch hier war es anders. Auch wenn der Auftrag so schnell wie möglich erledigt werden sollte, hatte er keine so engen Zeitvorgaben, wie auf Mon Calamari. Und so waren seine Handgriffe ruhig und wohlüberlegt.

Es dauerte seine Zeit. Mehr als Zach vorher gedacht hätte. Aber schlussendlich war alles zu seiner Zufriedenheit eingestellt. Er hatte sich auf eine Fernzündung festgelegt, da er nicht wusste ob ein Zeitzünder seinen Anforderungen entsprechen würde. Das Signal, das der Fernzünder abgab, sollte stark genug sein um den Sprengsatz aus mehreren hundert Metern Entfernung zu zünden. Hoffentlich ausreichend Abstand um nicht im unmittelbaren Explosionsradius zu sein. Er wusste es nicht genau, doch vertraute auf seine Kenntnisse. Der Aleena hatte geholfen, so gut er konnte. Er zeigte ein gewisses Geschick für technische Dinge und schien ihm im Gegensatz zu den anderen Mitarbeitern des Counts wirklich freundlich gesonnen zu sein. Vielleicht ein Vertrauter unter lauter Heuchlern.

Man verlud die fertigen Sprengsätze zurück auf den Speeder, der sich damit auf den Weg zu einem der privaten Raumhafen des Counts machte. Juc half eifrig dabei, wobei er aufgrund seiner anatomischen Voraussetzungen nur kleinere Dinge tragen konnte. Nachdem alles verladen war schaute sich Zach noch einmal die Pläne an und lud weitere Details auf sein Datapad. Es war alles vorbereitet und er war startklar.


„Ich bring sie zum Raumhafen des Counts. Das ist einfacher als den Weg zu erklären.“


„Danke“

Die Protonen-Granaten hatte Zach auf dem Tisch liegen gelassen. Der Count hatte ihm zu den Granaten auch entsprechenden Gürtel zukommen lassen, an welchem die Granaten befestigt werden konnten. Er legte sich den Gürtel um, heftete die Granaten an und begab sich mit dem Aleena nach draußen, wo er zu einem der geparkten Speeder ging.

„Dein Eigener?“


„Nein leider nicht. Der Count versorgt einige seiner Mitarbeitern mit Gleitern um deren Mobilität zu gewährleisten.“


„Dann bist du wohl einer der wichtigeren Mitarbeiter?“

„Nein aber ich arbeite schon eine gefühlte Ewigkeit für den Count und dies war einfach eine Anerkennung für die langjährige Treue.“

Der Devaronianer schien seinen Mitarbeitern wirklich einiges zukommen, wenn sie ihre Wichtigkeit und Loyalität unter Beweis gestellt hatten. Ein Charakterzug, der Zach durchaus gefiel. Auch wenn er viele Welten ausbeutete so hatte er doch etwas übrig, für jene die ihm dabei halfen. Der Aleena legte einen wirklich rasanten Fahrstil an den Tag. Es schien fast als sei er ein berufener Rennfahrer der die falsche Anstellung gefunden hatte. Es war nicht verwunderlich, dass sie den privaten Raumhafen des Counts ziemlich schnell erreichten. Die Materialen waren schon verladen worden und vor dem kleinen unauffälligen Schiff stand auch ein Pilot bereit, der offenbar nur darauf gewartet hatte, dass der Clawdite eintraf.

„Mister Stirren? Die Startformalitäten sind schon geklärt. Wir können unverzüglich aufbrechen.“


„Gut, fliegen wir los. Danke für die Hilfe, Juc.“

„Viel Erfolg.“


Ohne zu zögern bestieg er nach dem Piloten das Schiff und begab sich auf den Sitz neben ihm. Interssiert schaute er den Handgriffen zu. Ein Schiff zu fliegen war so ziemlich das einzige das er nicht beherrschte. Er konnte mit Blastern schießen und mit Computern umgehen. Nicht besonders gut um ehrlich zu sein, doch gut genug um es zumindest benutzen zu können. Doch Schiffe zu steuern, war ihm trotz der Alltäglichkeit derer, ein Buch mit sieben Siegeln für ihn. Noch dazu kam die Tatsache das er den Weltraum und ganz besonders den Hyperraum über alles hasste. Und so war es verständlich das sich sein Griff um die Armlehnen enger zusammenzog.

„Ich hoffe sie verstehen was von den Sprengstoffen, die da hinten drin sind. Ich hab keine Lust das die einfach so hochgehen.“

„Ich hoffe sie verstehen was von dem Schiff das sie fliegen. Wir sollten einfach darauf vertrauen, dass der Andere in seinem Gebiet die entsprechenden Kenntnisse hat.“

Der Pilot grummelte ein wenig aber startete dann das Schiff, welches schnell in Richtung Atmosphäre abhob und sich dem Orbit näherte. Zach unterdrückte das Angstgefühl so gut er konnte und versuchte einfach in Gedanken seinen Auftrag durchzugehen. Als die Nervosität zu groß wurde nahm er das Datapad zur Hand und studierte die Pläne, in der Hoffnung sich einen größten Teil davon zu merken. Er war so vertieft in die Pläne das er den Sprung in den Hyperraum nicht wirklich registrierte.

||Hyperraum nach Roche | Sigma-Class Shuttle "Liva" | Cockpit | Zach, Pilot||
 
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