Prefsbelt IV

Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Ballsaal der Akademie | Kal Andrim, Colonel Rorsam, Captain Sunstrider, Flight-Lieutenant Ailemar Perlim, diverse Würdenträger und Theranos Zesh, Vikas Sanyal, Veran Koss, Gregor Bayl, Zahyn Lydien]



Nachdem Kal Andrim sich entschuldigt und zur Parkett Ebene hinab begeben hatte, blieb Theranos noch einen Augenblick auf der Loge stehen, sprach ein paar Sätze mit Beamten, Offizieren und Würdenträgern, die Vikas Sanyal ihm nacheinander vorstellte. Von Förderern der Akademiestiftung, Fabrikanten aus Blue One, Repräsentanten der Agrarwirtschaft aus Gold One, vereinzelte Privatbankiers. Aber auch Baumeister sowie Ingenieure, den ein oder anderen Architekten, einige Offiziere aus dem Ausbildungsstab und Piloten verschiedener Staffeln.

Sanyal tat das mit routinierter Eleganz; er war Gastgeber und Regisseur zugleich, führte die Gäste wie Figuren über ein Schachbrett, man merkte das er dies schon sehr lange und oft tat und Theranos war sich sicher von deren Erfahrung des Akademiedirektors profitieren zu können und sich den ein oder anderen Trick anzueignen.

Als dann wandte sich Theranos schließlich leise an Veran Koss. „Es ist Zeit. Holen Sie unser Mitbringsel aus dem Shuttle.“ Herr Koss nickte, ein Blick, ein Handzeichen und drei Legionären lösten sich aus der Menge und glitten ohne großes Aufsehen aus dem Saal. Dann lief plötzlich ein spürbares Raunen durch den Saal. Nicht das helle Raunen des Beifalls oder der Freude, sondern eher ein aufgeregtes, dunkleres. Eines, das entsteht, wenn die Luft vor Spannung oder Feindseligkeit flimmert.
Theranos trat an das Geländer am Rand der Loge. Unten, am Rand der Tanzfläche, drängten sich Kadetten in verschiedenen Uniformen zusammen. Die Blicke wurden hart, Stimmen lauter.

Theranos wandte sich an seine Legate und Herrn Koss. „Meine Herren,“ sagte Theranos leise "da scheint sich etwas anzubahnen und ich fürchte es hat etwas mit der plötzlichen Abwesenheit des Herrn Andrim zu tun, bitte folgen Sie mir nach unten.“ Veran Koss winkte ein paar Legionäre herbei, welche die vier Herren bis zum Parkett begleiteten und dann für den Gouverneur die Menge öffneten, damit dieser sehen konnte, was vor sich ging.





Im inneren des Kreises angekommen, bestätigte sich die Annahme von Theranos.

Kal Andrim stand über einem Kadetten und hatte ihm in dieser Sekunde seinen Handschuh hingeworfen, offensichtlich eine Herausforderung zum Duell. Nachdem der Kadett aufstand, die Klinge als Waffe wählte, wurde die Sache für Theranos interessant. Immerhin war er selbst ein Freund der Fechtkunst und es würde ihn durchaus interessieren, wie sich der Flight Lieutenant schlug.

Er mischte sich nicht ein. Noch nicht. Stattdessen neigte Theranos nur den Kopf zu einem der Legionäre. „Von jeder zweiten Säule, einen Legionär nach innen versetzen. Nur näher aber nicht einschreiten, aber für alle Fälle." Ein kaum sichtbares Nicken und der Legionär verschwand. Nach ein paar Sekunden kamen die Gardisten der Blauen Legion, in Ihren dunkelblauen Uniformen und goldene Epauletten näher um einzuschreiten , sollte es der Gouverneur verlangen.

Als Kal dann nach einer Klinge verlangte, wartete Theranos kurz, um nicht zu eifrig zu wirken, dann glitt Theranos’ Hand an den Gürtel, der Verschluss der Scheide gab mit einem weichen Klicken nach. Die Familienklinge, stark und robust, dennoch fein verziert, hatte er einst von seinem Vater erhalten. Repräsentation, gewiss. Aber gemacht, um sie zu verwenden.

„Flight Lieutenant Andrim,“ rief Theranos, klar und höflich, „gestatten Sie, dass ich Ihnen meine Klinge leihe.“ Der Kuati verneigte sich knapp und nahm die Waffe mit beiden Händen entgegen. Theranos neigt sich seitlich zu Herrn Bayl “Legat kümmern Sie sich darum, dass alles gesittet vonstatten geht” daraufhin trat Legat Gregor Bayl als Obmann vor. Ein paar kurze Worte wurden gewechselt und es begann,… das helle Singen von Stahl.

Es dauerte nicht lange und schon hatte der Flight Lieutenant das Duell für sich entschieden. Von der Schnelligkeit des Duells überrascht, wagte es sich niemand zu bewegen oder gar ein Wort zu sagen.
Theranos überbrückte den Augenblick schnell, bevor die Stille brach. Er wollte nichts dem Zufall überlassen, dass etwa eine Schlägerei oder etwas Ähnliches entstand.
Ein knapper Befehl an den Palastdirektor und Koss sprach sofort kaum hörbar in sein und die Legionäre traten in die erste Reihe Blickrichtung nach außen und bildeten selbst Kreis.
Theranos selbst trat vor, legte die Hand auf Kals Schulter, um in der Mitte der Szene als ruhender Pol präsent zu sein.

Vikas Sanyal kam Stimme scharf, Stirn in Falten und hinter ihm, wie auf Stichwort Colonel Rorsam und mehrere Dozenten, die eben noch fehlten.

„Meine Damen und Herren,“ hob Theranos an, die Stimme ruhig, mit einem Schimmer von Wärme, „Wir alle waren soeben Zeugen eines kurzen und dennoch vortrefflichen Duells, aus dem der werte Herr Flight Lieutenant Kal Andrim als Sieger hervorging”. Er ließ den Blick einmal über die Front der Zuschauer gleiten. Ein höflicher, fester Blick und als Theranos langsam seine Hände hob und zu klatschen begann, verstand das Publikum sofort. Der Applaus hob leise an, kultiviert genug, um die Spannung in gutes Licht zu tauchen. Dann klopfte sich Theranos zweimal mit der flachen Hand auf das obere Ende der Brust. Offensichtlich ein Zeichen, da Veran Koss erneut in sein Mikrofon zu sprechen begann.
„Mein Dank an beide Herren für diese Darbietung,“ fuhr Theranos fort und wandte sich an Kal, „und Ihnen, Flight Lieutenant, wäre ich verbunden, wenn Sie sich mit meiner Klinge und ihren Kameraden” er deutete auf die Piloten hinter Kal “in mein Louge begeben würde um dort in kürze mit einem Glas auf ihren Sieg anzustoßen”.

Thernaos hoffte, dass der Flight-Lieutenant den Wink verstand, dass dieser sich mit den anderen Piloten unter diesem Vorwand von den Kadetten entfernen sollte. So die Situation beruhigen, es als einen Sieg in einem Duell zu verbuchen und die Einladung in die Loge des Gouverneurs als daraus resultierende Feier zu akzeptieren. Das war zumindest der Plan des Gouverneurs, um die streitenden Parteien zu trennen.
Dann wandte Theranos sich wieder an die Menge. „Da wir gerade hier stehen, bitte ich nur um einen Augenblick Ihrer Aufmerksamkeit.“





Auf dieses Stichwort antworteten Trommeln und die Ballmusik begann zu stoppen und alle Gesicht im Ball wandten sich zur Mitte des Saals. Vier Legionäre mit schräg hängenden Trommeln sowie drei weitere Legionäre, von denen der Mittlere mit eine mittelgroße, elfenbeinfarbene gefassten Schatulle trug, deren Beschläge im Licht der Kronleuchter aufblitzen. Standen plötzlich am Randes des Kreises relativ in der Mitte des Ball Parketts.
Nach ein paar Sekunden stoppte der Trommelwirbel, Theranos hatte derweil ein Mikrofon gereicht bekommen und begann erneut laut zu sprechen.

„Ich bitte,“ sagte Theranos, an Vikas Sanyal gewandt, „Den, Akademie Direktor Vikas Sanyal vor das Rednerpult zu treten.“ Ein kurzer Widerstand im Blick des Direktors war zu sehen.
Nicht Trotz, eher instinktive Abwehr gegen Überraschung auf der eigenen Bühne. Dann schritt er nach vorn, korrekt und würdevoll. Die Trommeln setzen mit einem langsam imperialen Marschlied ein. Theranos stieg dann, im Takt der Trommeln, die Stufen zur kleinen Rednerbühne hinauf. Der Saal hielt den Atem an und alle Blicke waren auf den Gouverneur gerichtete.

Als dieser hinter dem Pult stand, holte er einmal kurz tief Luft, die Trommeln hörten wieder auf zu spielen und Theranos begann ruhig mit kräftiger Stimme zu sprechen. „Werte Damen, werte Herren, geschätzte Offiziere und Kadetten, verehrte Gäste,...Bürger unseres großartigen Imperiums. Für alle, die mein Gesicht noch nicht zuordnen können. Mein Name ist Theranos Zesh und ich bin der amtierende Gouverneur von Prefsbelt IV. Ich fasse mich kurz, denn dieses Podium gehört heute unseren Werten Gastgeber.“
Er neigte höflich den Kopf in Richtung Sanyal´s. „Doch es gibt Momente, in denen man Dank und Anerkennung nicht verschieben sollte. Herr Vikas Sanyal hat diese Akademie durch bewegte Jahrzehnte geführt. Er hat Generationen geformt, Maßstäbe gesetzt, Disziplin und Pflichtbewusstsein unter schwierigen Bedingungen bewahrt und damit dafür gesorgt, dass Prefsbelt IV, ja der ganze Sektor, in dieser Akademie ein Bollwerk imperialer Ordnung hat, als andere wankten.“

Er ließ den Blick einmal durch den Saal wandern und machte eine kurze Pause. Kurz genug, um nicht pathetisch zu werden, lang genug, um jeden mitzunehmen. „Für diese Verdienste schulden wir ihm den größten Respekt und besonderen Dank.“ sprach Theranos fast feierlich und begann zu klatschen.

Ein kräftiger Applaus setzte ein. Die Kameradrohnen summten, Kameras tauchten Theranos in kaltem Glitzern wie Blitzgewitter vor den Mauern des Saals.

Nachdem der Applaus langsam verklungen war, machte Theranos kaum merklich eine Handbewegung zu Veran Koss und fuhr fort. „Aufgrund dieser Verdienste bitte ich den Herrn Direktor zu mir nach vorne.“ Die Trommeln rollten noch einmal kurz an, die Legionärs Gardisten hatten sich währenddessen in der Mitte des Parketts zwischen dem Pult und dem Direktor formiert, ein Spalier aus Stahl und Samt. Als der Direktor begann loszugehen, setzte ein Imperialer Militärmarsch ein.





Theranos trat vom Pult herab, stellte sich dann neben Sanyal. Auf einem weiteren Wink des Gouverneurs traten zwei Legionäre vor und marschierten ebenfalls durch das Spalier.
Als die Legionäre vor dem Akademie-Direktor zum Stehen kamen, endete die Musik. Daraufhin trat einer der Legionäre vor und öffnete die Schatulle.

Auf seidenähnlicher Einlage lag ein wunderschöner ovaler Orden an seinem breiten Band aus dunklem Blau und strahlendem Weiß, die Farben von Prefsbelt IV. Würdig, klar und unerschütterlich. Der goldene Ring, der den Orden fasste, glomm im Glanz der Scheinwerfer wie eine Krone.
Im Herzen des Ordens leuchtete das weiße Emblem des Imperiums präzise. Es war kein Schmuckstück, es war ein Bekenntnis zu Ordnung, zu Stärke, zu einer Macht, die nicht schwankte. Umschlossen wurde das Symbol von einem Lorbeerkranz aus purem Gold, dessen Blätter sich wie in stiller Bewegung emporstreckten. Ein Sinnbild von Sieg und Ehre, eingefroren im Moment des Triumphs.
Der Hintergrund, ein tiefes, samtiges Navyblau, das den Blick anzog, als stünde man inmitten des Sternenmeeres über Prefsbelt IV. Das Blau verband sich mit dem Gold und dem Weiß zu einer Harmonie, die gleichermaßen würdevoll wie unbestechlich wirkte. Es war mehr als ein Orden. Es war ein Vermächtnis.

Der Legionär mit der Schatulle drehte sich nun leicht, sodass die Holokameras und die Drohnen den Orden erfassen konnten und ein erwartungsvolles Raunen ging durch die Reihen.

„Im Namen Prefsbelt IV,“ sagte Theranos durch das mobile Mikrofon an den Lippen, „verleihe ich hiermit Vikas Synal den gleichnamigen Sanyal Orden in Gold.“ er hob den Orden, hielt ihn einen Herzschlag lang ins Licht, dann legte er Sanyal die Schleife um seinen Hals, „an Vikas Sanyal unseren verehrten Akademie Direktor."

Applaus, brannte durch den ganzen Ballsaal. Theranos lächelte, kein breites, sondern das kontrollierte, politische Lächeln. Er reichte Sanyal die rechte Hand und legte die linke, kurz, respektvoll, an dessen Schulter kaum dass er diese Berühre. Einen halben Schritt drehte er sich mit ihm zur Menge, ließ den Händedruck und den Handshake noch für ein paar Sekunden andauern. Lange genug für Kameras und Augenpaare, für die Erinnerung und die Archive auf das jeder dachte hier schüttelten sich zwei Freunde die Hand.

Theranos hob dann noch ein letztes Mal die Hand und wandte sich an den Saal „Meine Damen und Herren, ich will Sie nicht länger vom Tanz abhalten. In einer knappen Stunde erwartet uns die Mitternachtseinlage, auf die ich mich ebenso freue wie Sie. Genießen wir bis dahin die Musik.“ Er klatschte zweimal und die Kapelle nahm die Musik wieder auf.

Die Gardisten machten kehrt, glitten zurück zu den Säulen; das Spalier löste sich lautlos auf. Theranos übergab Sanyal die Schatulle, die zum Orden gehörte, neigte das Haupt und trat einen Schritt zurück, damit der Direktor nun mit Gold über der Brust wieder der Mittelpunkt seines Hauses sein konnte der bereits von seinen ersten Gönnern und Unterstützern beglückwünscht wurde. Auf dem Parkett waren bereits die ersten Paare in Bewegung, die Kronleuchter glitzerten, und für einen Moment war Prefsbelt IV genau das, was es sein sollte, geordnet, stolz und festlich.

An der Loge wieder angekommen, nahm Theranos sich ein Glas, trat zu Kal Andrim. “Ich hoffe, die Klinge meines Vaters hat Ihnen gute Dienste erwiesen.” sagte er und prostete dem Flight-Lieutenant freundlich zu.



[Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Ballsaal der Akademie | Kal Andrim, Colonel Rorsam, Captain Sunstrider, Flight-Lieutenant Ailemar Perlim, diverse Würdenträger und Theranos Zesh, Vikas Sanyal, Veran Koss, Gregor Bayl, Zahyn Lydien]
 
[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Gouverneurs Büro| Theranos Zesh, Zahyn Lydien]


Der Ball war verklungen und Prefsbelt IV hatte eine Nacht der Ordnung und Inszenierung erlebt. Der Orden war verliehen und die Kapelle hatte bis spät in die Nacht gespielt. Gegen Mitternacht hatte die große Einlage ihren Höhepunkt gefunden – ein Fest, das dem Imperium würdig war – und kurz danach war die Delegation des Gouverneurs diskret, aber bestimmt, zurück nach Blue One aufgebrochen.

Am nächsten Vormittag saß Theranos in seinem Büro, das Sonnenlicht fiel durch die hohen Fenster auf den Tisch aus hellem Stein, an dem ein einfaches Frühstück gedeckt war. Ihm gegenüber Legat Lydien Zane, korrekt wie immer, die Uniform tadellos, das Gesicht von sachlicher Ernsthaftigkeit geprägt. Zwischen ihnen lagen Datapads mit Rede-Texten, Notizen für die Sondersendung, die in wenigen Minuten über den gesamten Planeten ausgestrahlt werden sollte. Beide hatten jeden Absatz durchgegangen, jede Formulierung, jede Betonung, um sicherzugehen, dass keine Unsicherheit blieb.

Theranos strich sich kurz über das Kinn, fuhr mit den Fingern durch den kurzen Bart, ehe er leise sagte: „Ich hätte gedacht, dass so etwas einfach nicht geschehen würde, zumindest nich so plötzlich. Wie konnten sie nur jene, die sich selbst als Republik ausgeben und ständig von Moral und Ehre sprechen. Gerade sie greifen zu barbarischen Mitteln. Nun sieht die Galaxis endlich, was sie wirklich sind.“

Lydien nickte, sein Blick ernst, aber gefasst. „Jawohl, Exzellenz, ich habe bereits alle Befehle, die in der Sondersendung erwähnt werden, in Kraft gesetzt. Die Sicherheitskräfte werden verstärkt, Freiwilligen-Rekrutierungsbüros werden nach der Sondersendung geöffnet. Zusätzliche Einheiten werden gebildet. Auch die Orbit-Überwachung und die Flugkontrollen sind in erhöhter Bereitschaft. Kein Schiff wird ohne unser Wissen landen oder starten.”

Er hielt kurz inne, dann fügte er mit kühler Klarheit hinzu: „Unsere planetaren Verteidigungsanlagen sind zwar vorhanden, aber vernachlässigt. Die Philosophie Ihres Vorgängers hat sie fast in den Stillstand geführt. Ich habe sofort einen Teil der freigelegten Gelder für die Aufrüstung umgeleitet. Prefsbelt IV muss so schnell wie möglich wieder ein sicherer Posten werden.“

Theranos neigte leicht den Kopf. „Ich danke Ihnen für Ihr umsichtiges Handeln. Dass Sie schon gestern beim Ball die ersten Befehle erteilten, zeigt, wie sehr ich mich auf Sie verlassen kann.“



Sie beendeten das Frühstück, sammelten die Unterlagen. Theranos stand auf, zog die Gouverneursuniform über, strich die Falten glatt und nahm die Aktentasche an sich, die stets griffbereit neben seinem Platz stand. Gemeinsam verließen sie das Büro und gingen durch die breiten Gänge des Palastes in Richtung des Konferenz- und Übertragungsraums. Legionäre am Rand der Korridore hielten Haltung, salutierten im Vorübergehen.

Dort angekommen, überprüften Assistenten bereits Licht, Ton, Holoübertragung. Ein kurzer Aufenthalt in der Maske, ein prüfender Blick in den Spiegel. Alles saß, wie es sollte, alles war bereit.

Nun stand die Sondersendung bevor, eine Botschaft an ganz Prefsbelt IV, ein Zeichen der Stärke, der Wachsamkeit und der imperialen Entschlossenheit.

Und so begann die Übertragung.




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\\ Sonderübertragung //

\\ der planetaren Regierung von Prefsbelt IV//


*gesendet an alle Empfangsgeräte auf Prefsbelt IV*

Achtung, Achtung. Sonderübertragung der planetaren Regierung von Prefsbelt IV. Bitte bleiben Sie an den Empfangsgeräten. Die Übertragung beginnt in 10 Sekunden …

(Ein Countdown läuft. Trommelwirbel, das Wappen des Imperiums erscheint. Dann öffnet sich das Bild: Gouverneur Theranos Zesh steht hinter einem Rednerpult, streng und aufrecht, die Hände klar aufgestützt. Ein kurzer Atemzug, dann spricht er, fest und eindringlich.)





„Bürgerinnen und Bürger von Prefsbelt IV!
sagte der Gouverneur mit freundlicher Miene.

“Manche von Ihnen sehen mich heute zum ersten Mal, ich darf mich ganz kurz vorstellen. Mein Name ist Theranos Zesh und ich bin der aktuell amtierende Gouverneur von Prefsbelt IV.
Ich hatte gehofft, bei meiner ersten öffentlichen Übertragung mit guten Neuigkeiten vor euch zu treten, aber leider ist mir das nicht vergönnt.”


Er atmete tief ein und sein Gesicht nahm einen ernsten, fast schockierten Gesichtsausdruck an.
“Es ist meine Pflicht, euch heute von einem schrecklichen und skandalösen Vorfall in Kenntnis zu setzen. Die sogenannte Neue Republik, jene die sich selbst als Stimme der Freiheit, der Vernunft und des Friedens bezeichnet...hat ihr wahres Gesicht gezeigt.
Ohne Vorwarnung, ohne jede Aggression unsererseits, haben ihre Truppen den Planeten Kashyyyk überfallen. Just in diesem Moment werden unsere Schiffe im Orbit angegriffen, militärische sowie zivile Ziele bombardiert und ganze Städte des Planeten in Schutt und Asche gelegt und die Bevölkerung terrorisiert!”

Theranos hob die Hand, ballte sie zur Faust, schlägt leicht aufs Pult.
"Dieselben Rebellen, die einst das Imperium verrieten, unsere Ordnung mit Chaos überzogen, stellen sich nun einmal mehr als Tyrannen und Terroristen der Galaxis heraus.”

“Doch wir”
der Gouverneur breitete seine Arme aus und deutete dann quasi leicht eine umarmende Geste an.

"Wir, das Imperium, wir schweigen nicht, wir wanken nicht. Wir werden unseren Planeten, unsere Stabilität, unsere Familien und unsere Kultur schützen. Prefsbelt IV darf und wird niemals unter das Joch solcher Verräter geraten!“


Theranos atmete tief ein, die Stimme wurde wieder ruhiger, fast schon feierlich.
„Um in dieser Lage vorbereitet zu sein und zum wohle der Stabilität und um für die Sicherheit unsere Bürgerinnen und Bürger zu garantieren, hat unser Legat für innere Sicherheit, Zahyn Lydien, für euch die neuen Sicherheitsverordnungen festgelegt und wird diese euch nun erläutern. Sie bilden von nun an die Fünf Säulen der Sicherheit für Prefsbelt IV.“


Der Gouverneur verlies das Rednerpult und nach ein paar Sekunden erschien das Hologramm des Legaten.


Legat Lydien trat ins Bild, sachlich, mit klarer Stimme, doch untermalt von der Dringlichkeit der Lage.
„Bürgerinnen und Bürger von Prefsbelt IV,
eure Sicherheit, eure Stabilität, euer Schutz, das ist es, was uns in diesen Tagen leitet und unsere höchste Priorität ist. Gouverneur Zesh hat euch die Wahrheit offenbart, der Feind hat sein wahres Gesicht gezeigt.

Es liegt nun an uns, die wichtigen Vorkehrungen für uns alle zu treffen. Ich möchte euch daher die fünf Säulen der Sicherheit vorstellen, die unser Planet ab sofort stützen werden.

Zahyn blickte kurz auf das Pult und räusperte sich.
"Punkt Eins – Kontrolle des Raumverkehrs.
Von nun an wird kein Raumschiff mehr ungeprüft auf Prefsbelt IV landen oder starten."
"Alle Ankünfte und Abflüge von Imperialen öffentlichen Fähren erfolgen über unsere großen Raumhäfen in den Städten, ergänzt durch ausgewählte Kontrollzonen zwischen den Sektoren."


"Jeder Frachter, Transpoter, private Raumschiffe oder andere Raumschiffe müssen sich eine Lande- sowie Starterlaubnis beschaffen. Auch hier werden eigens Zwischenlandezonen geschaffen auf dehne jedes Schiff registriert und überprüft wird bevor es seinen Wunsch Landeplatz anfliegen oder vom Planeten abfliegen darf."

"Dies gilt selbstverständlich nur bei Verlassen oder Betreten des Planeten."

"Das bedeutet, niemand wird oder kann unbemerkt sich auf unserem Planeten einschleichen oder uns gefährden. Jeder, der unseren Planeten betritt, wird gesehen, geprüft, registriert – so schützen wir uns vor Spionen, Attentätern und Schläferzellen der Republik.“
Zusätzlich wird es immer wieder Stichproben und oder allgemeine Kontrollen von Raumschiffen geben."


Er macht eine kurze Pause, hebt die Hand leicht, als würde er die Wichtigkeit unterstreichen.


„Punkt Zwei – Checkpoints und Sicherheitsposten.
An allen Eingängen unserer Städte entstehen neue Kontrollstellen. Dort wird jede Ein- und Ausreise verzeichnet. Des Weiteren werden zwischen allen Städten Checkpoints errichtet, um die Sicherheit auf den Straßen weiterhin zu gewährleisten. Diese Maßnahme dient zum Schutz der Bürger, denn so stellen wir sicher, dass sich keine feindlichen Agenten unter euch verbergen, dass eure Reisen sicher sind, dass ihr auf geordneten Straßen lebt und nicht in Unsicherheit.“


Er blickte ernst, die Hände lagen schwer auf dem Pult.
„Punkt Drei – Verstärkte Präsenz unserer Sicherheitskräfte.
Die Männer und Frauen des planetaren Sicherheitsnetzes werden künftig sichtbarer sein. Ihr werdet sie auf den Straßen sehen, an den Märkten, an den Häfen, in euren Vierteln. Manche mögen sagen: ‚Das wirkt bedrohlich.‘ Doch in Wahrheit bedeutet es Schutz. Jede Patrouille, die ihr seht, ist ein Versprechen: dass ihr, eure Kinder, eure Häuser sicher sind. Sicherheit durch Stärke, das ist unsere Pflicht.“

Er nickte langsam, als wolle er die Worte in den Köpfen der Zuschauer verankern.
„Punkt Vier – Schutz kritischer Infrastruktur.
Unsere Kraftwerke, unsere Kommunikationsknoten, unsere Kasernen, Krankenhäuser, unsere Schulen all diese Gebäude und Anlagen sind das Herz unseres Planeten. Ohne sie bricht alles zusammen. Deshalb stehen diese Orte nun unter verstärkter Bewachung. Kein Fremder, kein Illoyaler, niemand, der uns schwächen will, wird je mehr dort Zutritt finden.

Sein Blick wird weicher, beinahe väterlich, als er die Stimme senkt.
„Punkt Fünf – Unterstützung der Bürger.
All diese Maßnahmen wären nichts ohne euch. Ihr seid das Fundament dieses Planeten. Wir verlangen nicht von euch, zu kämpfen, sondern aufmerksam zu sein. Neue Alarmstationen, ähnlich kleiner Sendemasten werden überall errichtet, ein Druck genügt, und die Planetensicherheitskräfte eilen herbei um euch zu unterstützen. Damit keine Familie, kein Dorf, keine Stadt, kein einzelner Bürger jemals allein bleibt. Wer loyal ist, wer wachsam ist, hat nichts zu fürchten, denn Ihr hat das Imperium an seiner Seite.“


Lydien richtet sich auf, die Stimme wird feierlich, sein Blick streng und eindringlich.
„Dies sind die fünf Säulen der Sicherheit...eurer Sicherheit.
Wenn wir sie gemeinsam tragen, wenn wir uns gegenseitig schützen, wenn wir wachsam und standhaft bleiben, dann und nur dann werden wir diese dunklen und düsteren Zeiten überstehen, die uns die Neue Republik aufgezwungen hat. Sie wollen uns schwächen, doch wir werden stark sein. Sie wollen uns spalten, doch wir werden geeint sein.“


Er neigt den Kopf, die Hände auf dem Pult ruhend.


„Mit Ordnung. Mit Sicherheit. Mit Stabilität.
Lang lebe Prefsbelt IV.“



Legat Lydien verneigte sich kurz und trat zurück. Ein paar Sekunden vergingen in Stille, dann kehrte Gouverneur Zesh an das Pult zurück


„Bürger von Prefsbelt IV, zum Abschluss…

“Ihr habt vielleicht schon die Männer und Frauen der Blauen Legion gesehen, in den stolzen Farben unseres Planeten. Diese Schutztruppe, wurde von von meinem Palastdirektor Veran Koss ausgearbeitet. Eigentlich hätten wir alles bei der Konferenz demnächst offen gelegt, doch ich will euch die Wahrheit nicht länger verschweigen.”

Der Gouverneur ließ absichtlich eine kurze Pause, um dem ganzen noch etwas Spannung zu geben.
“Es gab ein Attentat auf mich, euren neuen Gouverneur, nach den ersten Tagen meiner Amtszeit.

Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, haben aber Grund zur Annahme, dass es sich hierbei um die Machenschaften des ehemaligen Gouverneurs Kern handelte. Des Weiteren besteht der Verdacht, dass er ein Sympathisant,... nein Werkzeug und Marionette der Neuen Republik war, deren einziger Wunsch es ist, unseren Planeten zu schwächen und ihn für den Krieg weichklopfen.
Doch ich bin nicht gefallen, sondern ich habe überlebt, was ich nur dem persönlichen Einschreiten unseres Sicherheits-Legaten Zahyn Lydien zu verdanken habe." sagte Theranos mit Dankbarkeit in seiner Stimme und deute neben sich auf den nicht sichtbaren Legaten, bevor er mit motivierter und kraftvoller stimme fortfuhr.

"Gemeinsam Prefsbelt IV, werden wir diese schweren Zeiten bestehen. Wir Bürger des Imperiums, werden zusammenhalten und uns nicht einschüchtern lassen.

Mit Sicherheit. Mit Stabilität. Mit Loyailität. Mit Stolz.
Lasst uns zusammenstehen. Lasst uns in diesen Zeiten zeigen, dass Prefsbelt IV nicht weicht, nicht wankt und niemals zerbricht.
Danach schlug er sich mit der Faust auf die Brust und rief voller Inbrunst.

“Lang lebe die Imperatorin, lang lebe das Imperium und lang lebe Prefsbelt IV!”

Nach ein paar Sekunden, verschwand das Hologramm des Gouverneur und tauschte mit dem Imperialen Wappen, welches mit einer paar Sekunden andauernden Musik begleitet wurde, eher die Übertragung endete.








Die Übertragung war beendet. Befehle und Maßnahmen waren allen bekannt, das Signal der Stärke war gesetzt.

Auf dem Rückweg zu seinem Büro ging er schweigend vor sich hin grübelnd, das Gewicht der nächsten Tage bereits vor Augen. Am Eingang zu seinem Buro trat ihm Liena Marris entgegen, ein Datapad in der Hand , die Stimme aber ungewöhnlich gedrängt.



„Exzellenz, eine Meldung vom Büro für planetare Sicherheit,“ sagte sie knapp. „Im Orbit ist ein Schiff eingetroffen. Die Kennung weist es als Delegation von Truuine aus.“

Theranos blieb stehen. Einen Atemzug lang war er überrascht, dann legte sich ein ruhiges Lächeln auf seine Züge. „Ridley Solaris … er hält Wort,“ murmelte er, und es war fast so etwas wie Freude in der Stimme.

Der Gouverneur war wieder ganz im Moment. „Miss Marris, sagen Sie der Delegation bescheid das wir Sie zum Mittagessen erwarten und geben Sie Herrn Koss unverzüglich Bescheid. Er soll gemeinsam mit Legat Lydien handeln. Planetarer Sicherheitskräfte gehen sofort zum Raumhafen, besetzt sämtliche Zugänge. Die Delegation soll den besten Landeplatz erhalten, jenen, auf dem ich selbst empfangen wurde. Und …“ er überlegte kurz „… alle Gardisten, die gerade keinen Pflichtposten haben, sollen in Paradeuniform antreten. Ich will ein großes Willkommenskontingent der Blauen Legion in voller Pracht.“

„Jawohl, Exzellenz.“ Marris’ Finger glitten bereits über das Kommlink.

Theranos fuhr fort.

„Außerdem, soll die Delegation in unserem besten Regierungsgleiter, auf der schönsten Route zum Palast geführt werden. Breite Straßen, Imperiums Banner, Architektur. Alles, was Prefsbelt erstrahlen lässt ruhig ein kleiner Umweg. Somit hat das Willkommenskontingent Zeit sich wieder vor dem Palast in Spalier aufzustellen. Ich dulde keine Fehler.“

Theranos’ Stimme gewann an Schärfe, doch Marris nickte nur bestimmt er wollte das Miss Marris klar ist das es hierbei um einen wichtigen Gast geht.
„Des weiteren muss der Gästetrakt im Gouverneurspalast vorbereitete werden. Picobello. Getränke, Wein, frische Speisen. Stellen Sie sicher, dass in der Minibar alles aufgefüllt ist. Und melden Sie dem Koch, er soll für das Mittagessen Vielfalt bieten. Meeresfrüchte, kräftige Fleischgerichte, vegetarische Auswahl. Ich will, dass die Delegation aus Truuine ihre Wünsche erfüllt findet egal, was sie bevorzugen.“

„Natürlich, Exzellenz.“ Sie war bereits am Kommlink, noch bevor er die Worte ausgesprochen hatte.

Theranos erlaubte sich einen kurzen, fast schelmischen Zug um die Lippen. Ridley Solaris war der erste, der mir die Hand gereicht hatte. Diesen Vorschuss an Sympathie werde er nicht verschenken.“



Theranos ging in sein Büro zurück, setzte sich an den breiten Schreibtisch, schlug die Mappen mit Gesetzesentwürfen und den Nachwehen der Sondersendung auf. Eine Stunde vergrub er sich in Arbeit, las, strich an, schrieb Randbemerkungen. Der Kopf zugleich bei Paragraphen und beim nahenden Mittag. Gegen Ende brachte ein Adjutant diskret die Galauniform, frisch aufbereitet, seidig glänzend. Theranos stand auf, zog sie mit ruhigen, bedachten Handgriffen an, strich die Falten glatt, legte den Gürtel um.

Dann trat er hinaus auf den Balkon. Blue One lag vor ihm, die hellgrauen Türme, die spiegelnden Kuppeln, das weite Blau des Sees. Er atmete tief ein, spürte die Schwere der vergangenen Nacht und die Klarheit des neuen Tages. Heute würde er einen Abgesandten empfangen und vielleicht einen ersten Schritt in Richtung Partnerschaft mit Truuine machen.

Ein neuer Tag, ein neuer Baustein für Prefsbelt IV.




[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Gouverneurs Büro | Theranos Zesh ]
 
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[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Raumhafen ] Teldor, sowie (NPCs) sein Team und das Begrüßungskommitee

Gouverneur Zesh erwartete Teldor und sein Ingenieursteam nicht persönlich am Raumhafen…doch wäre dies vermutlich die bescheidenere Option gewesen. Die prefsbelter Flugkontrolle hatte der Seegrün einen geräumigen Landepatz mit bestem Blick auf die Hauptstadt zugewiesen. Dazu kam ein ganzes Heer von Gardisten in Paradeuniform, die sich auf dem Landefeld aufgestellt hatten und nun für den Staatsbesuch Spalier standen.

Teldor staunte nicht schlecht, als er an der Spitze seines Dutzend Ingenieure auf die Laderampe hinaustrat. Das Bild des äußerst enthusiastischen Willkommens, auf das er herabblickte, war er in dieser Form nicht vorbereitet gewesen. Wahrlich, das Einzige, was fehlte, waren Blumengirlanden und Kinderchöre, um den prunkvollen Staatsbesuch perfekt zu machen. Fast schon schämte sich Teldor ein bisschen dafür, wie schäbig die Seegrün hinter ihnen, auf diesem bis ins kleinste Detail durchgeplante Parkett, wirkte. Immerhin sein Team und er hatten sich mit Sorgfalt und Geduld für ihre Ankunft gekleidet und wirkten wie das Musterbild einer imperialen Delegation. Nun ja, vielleicht mit einer Ausnahme.

Nicht, dass die einzige weibliche Ingenieurin im Team in irgendeiner Form schludrig mit ihrer olivgrünen Uniform umgegangen wäre. Im Gegenteil, Mak Kaldhas Uniform war perfekt auf ihren Körper zugeschnitten und saß tadellos. Jedoch war es eher unüblich eine Gotal sowohl in diesem Aufzug als auch dieser Gesellschaft zu sehen. Große Teile des Imperiums hätten die Ingenieurin wohl lediglich aufgrund ihrer Spezies und ihres Geschlechts nicht in der Position geduldet, die sie in Teldors Team einnahm. Auf Truuine sah dies jedoch anders aus – schon alleine aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte. Mak Kaldha bekleidete zusammen mit ihrem Gungan-Kollegen Mori Mar-Mar die einsame Kompetenzspitze und musste nicht darum fürchten, von einem weniger begabten – aber dafür menschlichen! – Konkurrenten von ihrem Platz verdrängt zu werden. Ganz im Gegenteil, die anderen elf Ingenieure im Team waren an sich nur Beiwerk, die ihre Vision am Ende umsetzen würden. Und die dazu dienten den potentiellen Schock der noch unbekannten Verwaltung Prefsbelts abzumildern.

Auf dem Landefeld wurde die truuiner Delegation von einer jungen Frau erwartet, die sich als Liena Marris, die Sekretärin des Gouverneurs vorstellte. Was folgte, war das erste ausgiebige Händeschütteln des heutigen Tages, wohl sicher aber nicht das letzte. Marris klärte Teldor auf, dass Gouverneur Zesh sie zum Mittagessen erwartete und dass sie ihnen bis dahin Gesellschaft leisten würde. Teldor erkannte den klugen Schachzug hinter dieser Regelung. Ging etwas schief, fand sich Zesh nicht wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Landefeld wieder und konnte stattdessen den eigenen Auftritt zu einem Zeitpunkt eigener Wahl inszenieren.

Sekretärin Marris geleitete Teldor und die Ingenieure zu einem bereits bereitstehenden Regierungsgleiter, der sie über eine äußerst schöne Tour zum Regierungspalast brachte. Zwar erwähnte sie es nicht – Marris war zu beschäftigt damit den zugegeben wirklich schönen Ausblick zu preisen – doch hatte der Legat den Verdacht, dass der Fahrer mit Absicht die Scenic Route genommen hatte. Innerlich musste Teldor grinsen. Wenn er Gouverneur Solaris richtig einschätzte – und die beiden kannten sich ja nun schon eine ganze Weile – ging er davon aus, dass Zeshs truuiner Gegenpart die exakt gleiche Strategie gewählt hätte, um geschätzte Gäste zu beeindrucken. Entsprechend glaubte er schon bis zu einem gewissen Punkt zu wissen, mit welchem Kaliber Mann er es zu tun hatte, als er schließlich ausstieg und Marris ins Innere folgte.


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Am Regierungspalast ] Teldor, sowie (NPCs) Liena Marris, Mak Kaldha, Teldors Team und das Begrüßungskommitee
 
[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Eingangshalle | Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss]


Alles war zu Gouverneur Zeshs Zufriedenheit vorbereitet worden. Jeder Wunsch, jede Anordnung war erfüllt worden – bis ins letzte Detail. Alle möglichen Reinigungskräfte hatten bis vor ein paar Minuten den Marmor der großen Säulenhalle poliert, bis die Spiegelungen der Banner des Imperiums darauf tanzten und jeder Raum, welche die Delegation auf ihrer Route, durchschreiten würde, war noch einmal geputzt worden. Ein Bankett-Teppich war aus langen Bahnen verbunden und dann an allen Kreuzungen zusammengesetzt worden. Eben jener lag nun von der Palastpforte bis zum Festsaal und wo die blauen Teppichstücke aufeinandertrafen, verdeckten schöne goldene Zierbänder die Nahtstellen.

Auf den Säulen hingen die Banner des Imperiums und darunter das Banner mit dem Wappen von Prefsbelt IV. Zu Ehren der heutigen Gäste hing je ein Banner mit dem Emblem Truuine´s zwischen jeder zweiten Säulen von der Decke herab.

Über den polierten Marmor zog sich ein breiter, dunkelblauer Teppich, mit goldenen Borten, der bis ans Ende der Halle reichte, wo er sich in ein T-Stück teilte und genau dort wartete Gouverneur Theranos Zesh. Die Gardisten der Blauen Legion standen bereits in makelloser Reihe zu beiden Seiten des Teppichs, Paradeuniform, weiße Handschuhe, Gewehre bei Fuß.


Dann war es auch schon soweit.


Die gewaltigen Flügeltüren des Palastes öffneten sich lautlos. Im Moment, als die Delegation über die Schwelle trat, erscholl ein Kommando – die ganze Front hob die Waffen in einer synchronen Bewegung, „Präsentiert das Gewehr!“ Der Schlag der Hände auf den Kolben des Mk II Paladin Blaster-Gewehres hallte durch den Saal.
Und aus der Galerie war die Stimme des Herolds zu hören.
„Die Gesandtschaft von Truuine ist eingetroffen.“ Sogleich ertönte ein feierlicher Trompetenstoß welcher die Säulenhalle erfüllte. Die Fanfaren, waren auf der Galerie verteilt, sodass der Klang von allen Wänden zurückhallte.

Der dunkelblaue Teppich mit goldenen Verzierungen an den Seiten, führte die Gäste auf einem Korridor aus Pracht geradewegs zum Gouverneur. Theranos stand aufrecht, die Galauniform saß perfekt, die Brust war geziert von der Brosche der Gouverneure Prefsbelts IV´s. Rechts neben ihm Legat Gregor Bayl, links Legat Zahyn Lydien, dahinter Veran Koss, unbeweglich wie eine Statue aus Fleisch und Disziplin.

Theranos ließ die Delegation durch das Spalier der Gardisten bis zu ihm schreiten. Dann trat er dann einen Schritt vor, verneigte sich leicht und begrüßte seine Gäste, ohne Unterschied und ohne Zögern. Die Gotalin würdigte er nicht weniger als die menschlichen Ingenieurkollegen. Wer dennoch genau hinsah, konnte einen Hauch von Überraschung in den Augen des alten Legaten Lydiens erkennen. Ein altimperiales Zucken bei dem Anblick nicht-menschlicher Gäste – doch es verging so schnell, wie es aufgeblitzt war. Theranos dagegen wirkte unbeeindruckt, souverän, geradezu erfreut seine ersten Gäste von einem anderen Planeten des Imperiums auf Prefsbelt IV begrüßen zu dürfen.



„Willkommen in Prefsbelt IV,“ sagte Theranos, die Stimme warm und fest. „Es ist mir eine Freude, Sie hier zu empfangen. Ich danke vorab Gouverneur Solaris und Truuine, uns eine solch geschätzte Delegation zu entsenden. Ich hoffe, dies ist der Beginn einer dauerhaften Zusammenarbeit – geschäftlich wie freundschaftlich.“

Dann wandte er sich halb zur Seite, deutete auf den weiterführenden Teppich, der in die Tiefen des Palastes führte. „Gestatten Sie, dass ich Sie persönlich zu dem auf Sie wartenden Festmahl geleite?" Dies war natürlich mehr eine rhetorische Frage als wirklich ernst gemeint. “Alles Weitere besprechen wir dort, bitte hier entlang.” Und so setzte sich der Zug der Delegation in Bewegung. Jeder Raum, den sie betraten, war wie eine Station einer sorgfältigen Choreographie gewählt. Der Gouverneur erzählt immer wieder ein paar Details zu jedem Raum und unterhielt sich immer wieder mit seinen Gästen.



Die Galerie war das künstlerische und kulturelle Herzstück und des Palastes. Hoch aufragende Decken, deren Gewölbe in einem sanften Elfenbein schimmerten, getragen von schlanken Säulen aus graublauem Stein. Zwischen ihnen reihten sich Kunstwerke von Rang und Namen. Büsten alter Herrscher, Statuen mythischer Figuren und Gemälde, die das Selbstverständnis von Prefsbelt IV einfingen. Mehrere monumentale Gemälde, sowie das ein oder andere abstrakte Kunstwerk.

In deren Mitte thronte, wie es Tradition war, gerahmt in Gold und mit einem dezenten Spot beleuchtet, das traditionelle Porträt des amtierenden Gouverneurs. Theranos Zesh, noch jung, in feierlicher Uniform, den Blick stolz zur Seite gerichtet. Es war ein Bild, das ihn nicht als Privatmann, sondern als Symbol zeigte. Repräsentant der Ordnung, die diesen Palast nun wieder erfüllte.

Ein riesiges Ölbild zeigte den Planeten selbst aus der Vogelperspektive, mit den markanten Zonen – dem weiten See neben der Hauptstadt Blue One, den grünen Feldern von Gold One im Süden, den roten Canyons im Osten sowie Green One und die Akademie im Westen. Ein anderes Gemälde, fast so groß wie ein Banner, stellte die Akademie von Green One in heroischem Stil dar. Kadetten in Paradeuniform, wehende Fahnen, strahlender Himmel.



Jenseits der Galerie führte der Weg in einen langen Korridor, an dessen Wänden die Porträts früherer Gouverneure hingen. Chronologisch geordnet, mit Inschriften darunter – Name, Amtszeit, Verdienste. Manche Gesichter waren streng und karg, andere in prunkvoller Pose. Ein Teil der Bilder wirkte alt, beinahe vergessen, und erinnerte an Epochen, in denen Prefsbelt IV mehr verwaltet als gestaltet worden war. Dieser Korridor mündete in einem großen prachtvollen und Salon.

Besagter Salon, der sich anschloss, war von gänzlich anderer Natur. Warmes Licht fiel auf fast deckenhohe Bücherregale, in denen nicht nur Bände, sondern auch kunstvoll gearbeitete Artefakte standen. Immer wieder unterbrachen Pflanzen das Muster, grün und lebendig, und verliehen dem Raum eine beinahe entspannte Noblesse. Kleine Raumteiler, mal gerade mal in geschwungener Form, schufen teils kleinere oder größere Bereiche, in den Lounges mit tiefen Sesseln, kleine Sitzgruppen, in denen ein Hauch von privater Eleganz zu finden war. An einer Seite glänzte eine Bar, deren Glasregale wie Kristall funkelten. Der große Salon wirkte weniger wie ein Raum eines Verwaltungsgebäudes – sondern mehr wie ein Ort, an dem man verweilen, verhandeln und dabei die Kultur eines ganzen Planeten einatmen konnte.

Als die Gruppe weiterging, öffnete sich seitlich eine der hohen Flügeltüren, fast drei Meter hoch. Ein kurzer Blick hinein genügte, um die Dimensionen des Ballsaals zu erahnen, der an den eben durchquerten Salon anschloss.

Polierter Boden, der das Licht der Kristalllüster reflektierte, imperiale Banner an den Wänden, Arkaden und Galerien für Musiker. Es war offensichtlich, dass dieser Palast nicht nur Regierungssitz war, sondern ebenso als Hauptbühne der imperialen Repräsentation auf diesem Planeten genutzt wurde. Ein Ort, an dem politische Macht und gesellschaftliche Eleganz untrennbar verbunden waren.



Schließlich öffneten sich die Türen zum Festsaal. Hier endete der Teppich, breitete sich aus wie ein Meer aus Blau und Gold bis an die gewaltige Tafel, die bereits gedeckt war – Teller, Gläser, Besteck, akkurat aufgereiht, doch bisher noch ohne Speisen.

Theranos trat vor die Tafel, wendete sich halb zur Delegation, halb zum Tisch nachdem alle den Raum betreten hatten. Mit einer leichten Geste, als präsentiere er ein Kunstwerk und sprach zu seinen Gästen.
„Hier, meine Herrschaften, werden wir heute gemeinsam speisen.“

Ein Nicken in Richtung von Miss Marris, die in diesem Raum bereits gewartet hatte und schon setzte sich ein choreographiertes Schauspiel in Bewegung.
Dutzende Kellner strömten herein, Tabletts auf den Armen, rollende Wagen, aufgetürmte Etageren. Platten mit Meeresfrüchten, Schalen mit buntem Gemüse, fein geschnittenes Obst, dampfende Fleischgerichte, Steaks, Suppen, Salate – die Tafel verwandelte sich in ein Meer aus Farben, Düften und Formen. Essbare Blüten und Kräuter schmückten die Platten, kunstvoll arrangiert, als sei jedes Gericht ein kleines Kunstwerk. In der Mitte dominierten Obst und Gemüse, nach außen hin steigerten sich die Schalen zu kräftigen Fleischgerichten und den glänzenden Tellern der Meeresfrüchte.

Zwischen den Speisen wurden immer wieder Flaschen von „Imperialis Sensus“ gestellt, beide Varianten, ihre Etiketten schimmerten im Licht der Leuchter. Auch Wasser, Bier, edle Tropfen anderer Herkunft sowie das ein oder andere Hochprozentige Produkt fanden ihren Platz.

Gleichzeitig erhoben sich aus einer Ecke des Saales die leisen Klänge von Streichinstrumenten. Ein Quartett, das bisher unauffällig Platz genommen hatte, setzte zu einer dezenten Melodie an – zurückhaltend, aber elegant, so dass die Musik die Szene untermalte, ohne sie zu übertönen.



Theranos erklärte, während er an der Tafel entlangging und auf die feinen Stühle deutete..
„Jedem von Ihnen wurde ein Kellner zugeordnet, der hinter Ihrem Platz steht, sollten Sie etwas benötigen. Deuten Sie nur, und er wird Ihnen das gewünschte Gericht auflegen. Sie sind geschult, die Speisen korrekt zu servieren, und können Ihnen auch gerne Auskunft geben, sollten Sie etwas über Ihre Speise oder ein Getränk wissen wollen, scheuen Sie sich also bitte nicht zu fragen.“

Ein leises Schmunzeln huschte über sein Gesicht, als er hinzufügte.
„Leider, so muss ich gestehen, habe ich in so kurzer Zeit leider kein Fruchtbier aus Truuine auftreiben können. Wäre mir Ihr heutiger Besuch früher bekannt gewesen, hätte ich mich bemüht, es eigens zu besorgen. Doch ich hoffe, Sie entschädigt die Vielfalt der dargebotenen Speisen und Getränke. Gerne bitte ich auch um Ihre Meinung bzgl. diese Weines." Thernos hob je eine Falsche des Imperial Sensus Linie kurz hoch. "Besagten Wein durfte ich auf meiner Zeit auf der Akademie ins Leben rufen und Plane Ihn bald auf den Markt zu bringen, bitte daher um Ihre Persönliche Meinung.

Dann hob er leicht die Hand deute zur Tafel und ließ seinen Blick über die Delegation schweifen und erklärte.
„Alles Weitere können wir bei Tisch besprechen. Für den Moment genießen wir, was vorbereitet wurde. Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit.“

Mit diesem Zeichen setzten sich die Gäste, Kellner rückten Stühle, Teller klirrten leise – und über allem lag das sanfte Spiel der Streicher, das den Beginn eines Banketts von imperialer Pracht einleitete.



[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Speisesaal | | Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris, sowie Teldor, Mak Kaldha, Teldors Team und NPC´s]
 
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Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Ballsaal der Akademie, Tanzfläche | Kal Andrim, Captain Sunstrider, Colonel Rorsam Flight-Lieutenant Ailemar Perlim, diverse Würdenträger und Theranos Zesh, Veran Koss, Gregor Bayl, blaue Legionäre, Vikas Sanyal, Lehrpersonal der Akademie

Gouverneur Theranos Zesh übernahm schnell die Kontrolle über die Situation. Schnell lenkte er dabei von dem Duell ab und nutzte die Gelegenheit, um sich selbst zu profilieren. Flight Lieutenant Kal Andrim war das nur recht. Der Kuati hatte kein gesteigertes Interesse daran, hier in der Prefsbelt Akademie in Erinnerung zu bleiben. Er hatte schon genug mit Colonel Rorsam zu tun. Dem Mann schien ganz und gar nicht gefallen zu haben, wie sich Kal in den Konflikt eingemischt hatte. Um das zu erkennen hatte ein Blick zu dem Offizier genügt. Damit war ziemlich klar, dass der Geschwaderkommandant irgendwie in die Sache verwickelt, vielleicht sogar ihr Urheber war. Was davon nun stimmte, war für Kal ziemlich unerheblich. Wichtiger war, die Sache nicht zu vergessen.

Dieses mal konnte man
Kal noch anrechnen, dass er lediglich seiner Staffelführerin zu Hilfe gekommen war. Ein purer Zufall vielleicht, nicht mehr. Sofern sich das aber wiederholte, konnte Colonel Rorsam zu einem unangenehmen Gegner für den Kuati werden. Und so viel Sympathie er für Arari Sunstrider doch hegte, er hatte hier im Interesse seiner eigenen Karriere gehandelt. Sollte der seine Loyalität zu seiner aktuellen Kommandantin im Wege stehen...er würde sich eher für seine Karriere als sie entscheiden.

Der Gedanke versetzte seinem Herz zwar einen kleinen Stich, aber das Gefühl unterdrückte
Kal ganz schnell wieder. Für derartige Sentimentalitäten gab es keinen Platz in der Galaxie. Jeder musste für sich selbst sorgen und dieses Eigeninteresse war wichtiger als irgendeine zufällige Bekanntschaft. Nein, für Kal musste die Karriere an erster Stelle stehen. Sollte sich der Konflikt zwischen Colonel Rorsam und Captain Sunstrider also zuspitzen, würde er sehr genau abwägen, ob es ihm mehr nutzte den Colonel oder seine Staffelführerin zu unterstützen.

Unterdessen wurde
Vikas Sanyal irgend eine Medaille verliehen oder so. Kal hatte da nicht wirklich hingehört, denn es interessierte ihn einfach nicht. Der Akademiedirektor schien sich in der Aufmerksamkeit jedoch geradezu zu sonnen und so richtig wohlzufühlen bei der Ehrung. Das bewies für den Kuati lediglich, wie groß das Ego des alten Mannes war und wie er sich dadurch manipulieren ließ. Ein mahnendes Beispiel für Kal, mehr darauf zu achten, genau in diese Falle nicht zu tappen.

Kal stimmte in den Applaus ein, einfach um nicht negativ aufzufallen. Nachdem die Verleihung endlich vorbei war, kam der Gouverneur wieder auf den Kuati zu und sagte etwas über die Klinge seines Vaters, nachdem sie in die Loge zurückgekehrt waren. Kal schenkte ihm ein diplomatisches Lächeln. Er konnte dem Gouverneur ja schlecht sagen, dass die Klinge für eine verzierte Prunkwaffe für seine Verhältnisse bestenfalls unterdurchschnittlicher Qualität war.

„Ein schönes Stück. Und ja, die Waffe liegt gut in der Hand. Sie hat mir keine Probleme bereitet, ganz im Gegenteil.“

Der Rest des Abends verlief dann einigermaßen ereignislos. Als Kal ins Bett fiel, dachte er noch lange über den Konflikt zwischen Colonel Rorsam und Captain Sunstrider nach. Er würde aufpassen müssen, nicht zu sehr, darin involviert zu werden.

Prefsbelt IV | Zwölf Gipfel - Flottenakademie von Prefsbelt IV - Kals Quartier | Kal Andrim
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Am Gouverneurspalast ] Teldor, sowie (NPCs) Liena Marris, Mak Kaldha, Teldors Team und das Begrüßungskommitee

Teldor musste seinen Vergleich zwischen den Gouverneuren Solaris und Zesh revidieren, kaum hatten sich die breiten Flügeltüre des Gouverneurspalastes vor ihnen geöffnet. Denn gegenüber was Prefsbelt ihnen in diesem einen Moment präsentierte, wurde Truuine blass vor Neid. Hatte der Legat gedacht, das Gardistenbudget wäre am Raumhafen bereits aufgebraucht gewesen, so hatte er sich geschnitten. Ein weiteres Spalier wartete auf sie, dazu Trompeter und eine Eingangshalle, die vor geschmackvollem Prunk nur so starrte. Überall hingen imperiale Banner und sogar das truuiner Emblem prankte auf jedem zweiten Banner zwischen den zu Spiegeln polierten Säulen.

Während Teldor an der Spitze seiner Delegation auf Gouverneur Zesh zuschritt, musste er arg an sich halten, sich nicht von dem zur Schau gestellten Glanz und Gloria einnehmen zu lassen. Die menschlichen Ingenieure schienen da weniger Glück zu haben und auch in Mak Kaldhas Gesicht war ein Ausdruck des Staunens getreten. Kein Wunder. Doch nicht Teldor. Als Legat des Äußeren hatte er eines höheren Standards zu entsprechen! Also riss er sich zusammen und versuchte mehr Augen für den Gouverneur und seine Begleiter zu haben als für die Noblesse um sie herum. Freundlich nickte er dem Gouverneur zu, als dieser sie mit freundlichen Worten begrüßte.


„Die Freude ist ganz meinerseits.“

, gab Teldor zurück und versuchte seine Augen auf denen Zeshs zu halten und die Frage zu ignorieren, wie teuer der Teppich zu seinen Füßen wohl gewesen sein musste. Ein Jahresgehalt hätte er sicherlich dafür herausrücken müssen, hätte er ihn als Privatmann anschaffen wollen.

„Ich danke vielmals für diesen…außerordentlichen Empfang. Ich überbringe Grüße von Gouverneur Solaris und sein Bedauern, dass er heute nicht persönlich zugegen sein kann.“

Und wie Teldor glaubte, dass Solaris das bedauerte. Spätestens, wenn er begann ein paar Berichte gen Heimat zu schicken. Wenn Prefsbelt IV einem bloßen Legaten des Äußeren einen solchen Empfang zu finanzieren bereit war, dann saß hier eine ganze Stange Geld locker. Finanzmittel, die für Truuines weiteren Aufstieg mehr als nützlich sein würden. Innerlich schätzte der Legat die Wichtigkeit seines Besuchs neu ein.

Als nächstes bot Zesh an sie zum geplanten Festmahl zu geleiten, denn natürlich war es ein Festmahl und kein einfaches Mittagessen, wie angekündigt gewesen war. Salbungsvoll nickte Teldor, auch wenn er sich ein dünnes Lächeln nicht verkneifen konnte. Kein Vergleich zu Gouverneur Solaris, der seine Gäste zu einem Geschäftsessen in sein Lieblingsrestaurant einzuladen pflegte. Dass er dabei nicht mit hochgekrempelten Ärmeln herumlief, war auch alles. Der Weg zum Speisesaal führte dann nochmal durch eine ganze Reihe von weiteren prunkvollen Räumen, bis sie sich schließlich im Festsaal wiederfanden. Innerlich gingen Teldor die Worte aus, um den zur Schau gestellten Reichtum adäquat beschreiben zu können.

Hier hielt Zesh noch eine kleine Rede, wo er das Prozedere erklärte. Es gab personalisierte Kellner, eine gigantische Auswahl von angebotenen Speisen und eine Entschuldigung, dass es nicht gelungen war, rechtzeitig truuiner Fruchtbier zu beschaffen. Die Enthüllung, dass dem Gouverneur ihre Ankunft nicht rechtzeitig angekündigt worden war, entlockte Teldor dann ein überraschtes


„Oh.“

Eigentlich war die Seegrün lange genug unterwegs gewesen, um Gouverneur Zesh fünf Mal rechtzeitig bescheidzugeben. Da war wohl etwas Wichtiges in Teldors eigenem Büro schiefgegangen. Etwas, um das er sich nach seiner Rückkehr dringend würde kümmern müssen. Dennoch war es umso beeindruckender, dass dies alles – inklusive der truuiner Banner – derart spontan auf die Beine gestellt worden war! Schließlich setzten sie sich Zesh wünschte ihnen allen einen guten Appetit. Die Vorspeise wurde gereicht und Teldor winkte seinem Kellner, den angepriesenen Wein einzuschenken. Wenn Zesh schon explizit um seine Meinung bat, wollte er sich nicht lumpen lassen.

„Eine Köstlichkeit ganz nach meinem Geschmack, Gouverneur.“

, sagte Teldor, nachdem er einen Schluck genommen hatte.

„Ich sehe, Sie haben ein Gespür für die feinen Dinge des Lebens. In diesem Sinne will ich mich auch noch einmal für diesen äußerst beeindruckenden Empfang bedanken!“

Keine geringe Untertreibung.

„Wenn ich die Gelegenheit zur einer allgemeinen Vorstellungsrunde nutzen dürfte? Ich bin natürlich Teldor Kland, Legat des Äußeren auf Truuine.“

Einen nach dem anderen stellte Teldor das Ingenieursteam vor und nannte Mak Kaldhas Namen absichtlich irgendwo in der Mitte, um sie nicht speziell herauszustellen. Schließlich nahm er einen weiteren Schluck des guten Gouverneursweines, um seine Kehle zu befeuchten.

„Sagen Sie, Gouverneur Zesh, Sie sind ja erst seit kurzem hier auf dem Planeten. Hatten Sie bereits Gelegenheiten sich ein Bild von allen seinen Facetten zu machen? Und gibt es eine, die Ihnen am meisten zusagt?“


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Gouverneurspalast / Speisesaal ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Liena Marris, Mak Kaldha, Teldors Team und das Begrüßungskommitee
 
[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Speisesaal | | Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris, sowie Teldor Kland, Mak Kaldha, Teldors Team und NPC´s]


Das Mahl hatte begonnen. Das Geschirr glänzte, goldene Bestecke und Gläser klirrten Gedämpft, Teller wurden gereicht, Stimmen mischten sich mit dem leisen Rascheln von Stoff und dem wohltemperierten Spiel der Streicher, die am Rande des Saales in sanften Rhythmen spielten. Kellner bewegten sich präzise, reichten die Teller, erklärten in ruhigen Stimmen, was die Gäste erwartete, und zogen sich diskret wieder zurück. Es war jene orchestrierte Ruhe, die nur ein perfekt eingespieltes Personal hervorbringen konnte.

Der Duft von Gewürzen, Wein und gebratenem Fleisch lag in der Luft, vermischt mit dem feinen Hauch polierten Metalls und frischer Blumen.

Theranos Zesh saß sichtlich zufrieden. an der Stirnseite der langen, blau-goldenen Tafel und ließ den Blick ruhig über seine Gäste gleiten. Es war ihm anzusehen, dass er sich in dieser Rolle wohlfühlte — inmitten von Gesprächen, höflichen Gesten, kontrollierter Eleganz.
Prefsbelt IV präsentierte sich so, wie er es gewollt hatte. Kultiviert, würdevoll, gastfreundlich.
Dann sprach Teldor Kland, der truuiner Legat des Äußeren, hob sein Glas und lobte den Wein.




Als Legat Teldor Kland den angebotenen Wein kostete und ihn mit ehrlichem Wohlgefallen lobte, legte sich ein leichtes, zufriedenes Lächeln auf Theranos’ Gesicht.
„Es freut mich außerordentlich, dass er Ihnen mundet,“ sagte er ruhig und hob selbst ein Glas.
"Wenn Sie später auch den anderen kosten möchten, freue ich mich über Ihr Meinung."
Ein leises Schmunzeln begleitete seine Worte. Er stellte das Glas ab, faltete die Hände locker über dem Tisch und ließ den Blick über die kristallenen Kanten der Gläser wandern.
„Wissen Sie“, begann er, etwas nachdenklicher, „diese ganze Idee entsprang weniger dem Wunsch, ein weiteres Produkt zu schaffen, sondern einer Erkenntnis. Mir fiel auf, dass in unserer Galaxis vieles immer schneller, lauter, ungeduldiger wird. Wir reden über Macht, Industrie, Sicherheit — selten aber über Genuss. Und dabei ist er das, was uns an das Leben erinnert. Alle Lebewesen – hetzen von Pflicht zu Pflicht, ohne wahrzunehmen, was um sie ist. Ich möchte, dass Prefsbelt IV ein Ort wird, an dem man wieder lernt zu fühlen, zu sehen, zu schmecken. Dass man Qualität nicht mit Verschwendung verwechselt, sondern mit Bewusstsein. Und das beginnt mit solch kleinen Dingen.“
Er hielt kurz inne, der Ton weich, doch mit Nachdruck.
„Ich glaube, man sollte wieder lernen, bewusster zu sehen, zu schmecken, zu hören. Ein Glas Wein kann ein Gespräch verändern — eine Melodie kann eine Stunde retten. Genuss bedeutet nicht Übermaß, sondern Aufmerksamkeit. Aus diesem Gedanken entstand Imperialis Sensus.“

Seine Stimme senkte sich beinahe zu einer vertraulichen Ruhe.
„Es soll nicht bloß ein Getränk bleiben. Ich plane eine Reihe anderer edler Erzeugnisse — Weine, vielleicht Delikatessen, später auch Möbel, Architektur, Mode. All das, was Stil und Geist verbindet. Eine Marke, die nicht nur verkauft, sondern erinnert. Das Ordnung, Ästhetik und Wertigkeit zueinander gehören.“

Er hob leicht den Kopf, die Augen spiegelten für einen Moment die goldenen Reflexe des Saallichts.
„Darum schätze ich Ihr Urteil. Und das Ihrer Kollegen ebenso. Prefsbelt IV soll nicht nur funktionieren, sondern inspirieren und auch durch Einschätzungen und Ideen von außen wachsen.“




Als Teldor sich bedankte und auch den prachtvollen Empfang lobte, antwortete Theranos mit aufrichtiger Wärme.
„Ich freue mich, dass er Ihnen zugesagt hat. Gastfreundschaft ist für mich kein Protokoll, sondern Pflicht und Freude zugleich.”
Er machte eine kleine Geste mit der Hand, als wolle er das Gewicht dieser Worte von der Luft nehmen.
Wer weit reist, wer Zeit und Vertrauen schenkt, soll die Wertschätzung erfahren, die ihm würdig ist.
„Sie sind Repräsentanten Ihres Planeten, Augen und Stimme von Gouverneur Solaris. Für mich bedeutet das. Sie verdienen dieselbe Achtung. Und sollte Ihnen jemand anderes hier das Gegenteil spüren lassen — so dulde ich das nicht.“

Sein Blick glitt einmal rund um die Tafel und blieb einen Herzschlag lang an Mak Kaldha hängen, der Gotal-Ingenieurin, die ruhig an ihrem Platz saß. Es war kein Tadel, kein Mitleid — eher ein stilles Zeichen des Respekts und der Höflichkeit.
„Respekt“, fuhr er fort, „ist die Grundlage jeder Ordnung. Mein Vater lehrte mich. Behandle andere so, wie du behandelt werden möchtest und bringe die Leistung, die du von anderen erwartest. Führung durch Vorbild. Ein einfacher Satz — aber er trägt ganze Welten.“


Er lehnte sich leicht zurück, nahm wieder das Besteck zur Hand und griff zu seiner Vorspeise. Das Gespräch nahm seinen natürlichen Lauf.
Als Teldor die Vorstellungsrunde begann, hörte Theranos aufmerksam zu, nickte jedem der Ingenieure höflich zu.
„Ah, Legat Kland,“ sagte er schließlich, als dieser sich vorgestellt hatte, „Gouverneur Solaris erwähnte Sie in seiner Nachricht. Ich freue mich, Sie nun persönlich zu begrüßen.“




Als Teldor Ihn nach seiner Lieblings Facette auf Prefsbelt IV fragte, nahm er einen weiteren Schluck, blickte kurz auf die silberne Oberfläche seines Löffels und lachte leise.
„Was Ihre Frage betrifft … was mir hier am meisten zusagt? Hm.“
Er legte das Besteck zur Seite, die Fingerspitzen locker aufeinander.
Theranos lehnte sich leicht zurück, der Blick glitt über die Tafel, dann hinüber zu den hohen Fenstern, durch die das Licht fiel.
„Prefsbelt IV ist ein Planet der Gegensätze,“ begann er, leise, fast nachdenklich, doch mit einer Spur von Stolz in der Stimme.
„Blue One – unsere Hauptstadt – ist das Herz. Wenn die Sonne am frühen Morgen über dem See aufgeht, legt sich ihr Licht wie flüssiges Silber auf die Kuppeln und Türme der Stadt. Man riecht den Nebel des Wassers, gemischt mit dem fernen Duft von Maschinenöl und poliertem Stein. Überall hallt das Leben wider. die Fähren auf dem See, die Märkte, die Musik aus den Ateliers. Blue One atmet Ordnung, Disziplin – und doch auch leise Sehnsucht nach Schönheit.“

Er lächelte, fast unmerklich.
„Green One dagegen ist das Rückgrat unsere Rüstungsindustrie und der Disziplin. Dort schlägt das Herz der Akademien, sie steht steht seit Generationen – ein Bauwerk aus altem Stein, hellgrau und ehrwürdig, mit Sälen, in denen schon das Echo vergangener Jahrhunderte mitschwingt. Man spürt dort Geschichte – und Zukunft zugleich.“
Und zwischen den alten Mauern hallen die Stimmen der Kadetten, die eines Tages unsere Flotten führen werden.
Dort formen sich Wissen, Stärke, Loyalität und Disziplin.

Wenn man durch die Straßen Green Ones geht, hört man das Dröhnen der Trainingsfelder, das Surren der Jägertriebwerke, das Rufen der Kadetten. Eine Stadt aus Stein und Stahl, aber mit Geist – dort wird aus Überzeugung Zukunft gemacht.“


Sein Ton wurde wärmer, weicher, als er fortfuhr:
„Gold One …“ Er atmete kurz durch, als schmecke er den Gedanken. „Das ist die Seele Prefsbelt IVs. Felder, welche in der Abendsonne golden schimmern, soweit das Auge reicht. Weinberge, die sich über die Hügel legen wie Tücher aus Licht. Der Geruch von Erde, Blüten, und diesem stillen Frieden, der nur dort existiert, wo Arbeit noch mit Stolz getan wird. Wenn der Wind von den Hügeln kommt, trägt er die Wärme des Sommers mit sich.“

Dann veränderte sich seine Stimme kaum merklich, wurde etwas ruhiger.
„Und Red One – unser Osten – trägt die Narben der Vergangenheit. Eine Stadt aus Staub, Felsen, alter Industrie. Aber dort, in den Canyons, steckt ein Wille so hoffe. Ein Funke, der wieder entzündet werden kann. Ich glaube, Red One wird eines Tages beweisen, dass auch aus Asche wieder Stärke wachsen kann. Zur Zeit gibt es dort lt. unseren Aufzeichnungen kaum nennenswertes, aber das werden wir ändern“

Theranos’ Blick blieb einen Moment an seinem Glas hängen, während er den Wein darin kreisen ließ.
Nach außen hin war alles Haltung, Gleichmaß, Ruhe.
Doch hinter der makellosen Fassade arbeitete der Verstand des Gouverneurs unaufhörlich.
Noch war vieles nicht, wie es sein sollte, dachte er. Die Wirtschaft ordnet sich erst, Fabriken müssen reaktiviert, Lieferketten neu aufgebaut werden. Die Ausrüstung vieler Garnisonen stammt noch aus der Zeit vor dem letzten Gouverneur – veraltet, ineffizient, teuer im Unterhalt doch das musste man der Delegation ja nicht unter die Nase reiben.
Er ließ die Gedanken vorüberziehen, so wie man ein Bild an der Wand betrachtet, und sprach dann wieder mit ruhigem Ton weiter.

„Ich darf mich glücklich schätzen, diesen Planeten führen zu dürfen,“ sagte er schließlich, „denn er ist nicht nur schön, sondern formbar. Wir stehen am Beginn einer neuen Ordnung – einer, die das Beste aus allen Facetten zusammenführt.

Dann hob er leicht das Glas, als wolle er auf all das anstoßen.
„Und vielleicht,“ fügte er hinzu, „werden Sie, Legat Kland, mit Ihrem Besuch und Ihrem Projekt ein Teil davon.




Theranos begann dann zu lächeln und klopfte ganz leise auf den Tisch.
"Wo sind meine Manieren, gestatten Sie, dass ich Ihnen meine engsten Mitstreiter vorstelle.“
Er wandte sich halb zur Seite. „Das hier ist Legat Gregor Bayl – verantwortlich für Kultur, Bildung und Öffentlichkeitswesen. Seine Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, Prefsbelt IV wieder in ein Licht der Disziplin und des Anstands zu rücken.“
Gregor nickte charmant, legte eine Hand an die Brust und erwiderte mit einem selbstsicheren Lächeln. „Eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen.“

„Hier neben mir” Theranos deutete auf Zahyn ”Legat Zahyn Lydien – zuständig für die Planetare Sicherheit, Logistik und Ordnung. Ohne ihn wäre vieles von dem, was Sie heute sehen, kaum möglich gewesen.“
Lydien neigte den Kopf, sachlich, korrekt. „Willkommen auf Prefsbelt IV. Ich hoffe, Ihr Aufenthalt verläuft ruhig und zu Ihrere zufriedenheit.“

„Und schließlich,“ fuhr Theranos fort. “Veran Koss, mein Palastdirektor und Leiter der Blauen Legion. Ein Mann weniger Worte, doch umso größerer Taten.“
Der Mann, der seither für die neue Ordnung unserer Sicherheitsstruktur im Palast und um mich herum verantwortlich ist. Sie sehen um uns die Früchte seiner Arbeit – die Gardisten in Paradeuniform.“

Theranos deutete leicht auf die Reihen der Wachen, die entlang der Wände still und aufrecht standen.
„Das ist die Blaue Legion, eine Eliteeinheit, geschaffen nach dem Vorbild einer alten Sicherheitsgarde. Sie ist Repräsentation und Schutz zugleich – ausgebildet für alle Lagen, von diplomatischen Empfängen bis zu Kriseninterventionen. Ihre Uniform trägt bewusst die Farben Prefsbelts: Blau, Weiß, Gold. Symbole für Disziplin, Reinheit und Würde.“
Er wandte sich zurück zu Teldor. „Ich bin überzeugt, dass Stärke und Schönheit einander nicht ausschließen. Sie sind, richtig verstanden, zwei Seiten derselben Ordnung.“

Koss verzog kaum eine Miene, sein Ton ruhig, rau und trocken: „Bislang musste ich selten eingreifen. Meist nur dann, wenn der Gouverneur selbst beschließt, sich in Gefahr zu begeben.“
Ein kurzes, verhaltenes Lächeln ging über seine Züge, was Zesh mit leisem Schmunzeln quittierte. „Ein Vorwurf, der wohl berechtigt ist.“




Er machte eine kurze Pause, fast so, als koste er seine eigenen Worte.
„Um zu ihrer Frage zurückzukommen, kann ich schwer sagen, welcher Ort mir der liebste ist. Vielleicht … der, der mit Ihrer Hilfe entstehen wird.“
Ein Schimmer von Stolz huschte über seine Züge.
„Das Projekt, wegen dem Sie hier sind, Legat Kland — vielleicht wird genau das mein Favorit werden.“

Die Gäste hörten aufmerksam zu, das Gespräch hatte jenen höflich-entspannten Ton angenommen, der einer diplomatischen Mittagstafel gebührte. Teller klirrten, Wein wurde nachgeschenkt, und die Sonne fiel durch die hohen Fenster auf das glänzende Blau der Uniformen.

Theranos legte das Besteck beiseite, nahm einen Schluck Wasser und blickte dann wieder zu Teldor.
„Übrigens, Legat Kland … darf ich fragen, ob Sie heute Vormittag Gelegenheit hatten, die Sondersendung aus Blue One zu sehen?“
Sein Ton blieb ruhig, doch in den Augen lag wacher Ernst. „Falls nicht, würde ich sie Ihnen nach dem Essen gern kurz zeigen – sie dauert kaum fünf Minuten. Es ist die offizielle Lageübertragung, die unsere jüngsten Maßnahmen zusammenfasst, damit Sie Bescheid wissen.”

Theranos lächelte sodann und hob leicht das Glas.
"Aber erzählen Sie mir mal etwas von Truuine — was ist Ihr Lieblingsort? Ich muss gestehen, ich war noch nie dort. Doch was ich gesehen habe, lässt auf eine Welt schließen, die das Meer im Herzen trägt. Ich stelle sie mir voller Licht und Tiefe vor. Haben Sie eine Region, die Sie besonders schätzen?“



[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Speisesaal | | Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris, sowie Teldor Kland, Mak Kaldha, Teldors Team und NPC´s]
 
[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Gouverneurspalast / Speisesaal ] Teldor und Theranos, sowie (NPCs) Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris und Mak Kaldha, sowie weitere Ingenieure und Kellner

“Selbstverständlich. Wenn auch der andere so gut schmeckt wie dieser, wird es mir ein außerordentliches Vergnügen sein.“

, erwiderte Teldor auf Gouverneur Zeshs Angebot. Der Mann schien äußerst stolz auf seine Eigenkreation zu sein und begann auch sofort einen wortreichen Vortrag über die Philosophie, die hinter dem selbst entworfenen Wein steckte. Entschleunigung, die schönen Dinge des Lebens wieder bewusster wahrnehmen. Damit konnte auch der Legat sich anfreunden, unterließ es jedoch den anderen durch Zustimmung zu unterbrechen. Zesh schien den Klang seiner eigenen Stimme genauso zu genießen, wie auch Solaris und den guten Gouverneur von Truuine ließ man bei Gelegenheit auch am besten mal einfach erzählen.

Zesh erklärte, dass die Weine erst die Pionierprodukte eines ambitionierten Vorhabens waren und sich bald schon alles von Delikatessen zu Möbeln und Mode dazugesellen würde. Freundlich nickte Teldor, als Zesh sich schließlich noch einmal für das positive Urteil bedankte und nahm statt einer Antwort, einfach noch einen Schluck Wein. Das Zeug schmeckte wirklich gut und er würde aufpassen müssen, wenig genug zu trinken, dass er den Speisesaal ohne zu Wanken verlassen konnte.

Was folgte waren weitere Begrüßungsfloskeln und die erste Vorstellungsrunde, die Zesh ebenfalls positiv und wortreich aufnahm. Er sah sie richtigerweise als Repräsentanten von Gouverneur Solaris und wollte ihnen daher die gleiche Behandlung zukommen lassen, wie dem Gouverneur auch. Bedächtig nickte Teldor. Vermutlich wäre auch Solaris von dem prunkvollen Empfang ebenso geflasht gewesen wie er auch.

Nachdem der Legat sich vorgestellt hatte, begrüßte Zesh ihn noch einmal namentlich und erklärte, dass er seinen Namen bereits aus Solaris‘ Nachricht kannte. So viel wusste auch Teldor auch. Vor seiner Abreise war ihm die gesamte Korrespondenz der beiden zur Verfügung gestellt worden und so wusste er Bescheid. Nur, warum seine spezifische Ankunft am heutigen Tage nicht angekündigt gewesen war, war ihm immer noch nicht klar und mit Unbehagen malte er sich ein paar unangenehme Hologespräche aus, die er nach seiner Ankunft zurück auf der Seegrün würde führen müssen.

Teldors Frage nach Zeshs Lieblingsaspekt von Prefsbelt IV traf voll ins Schwarze und brachte den Gouverneur ein weiteres Mal in seinen Erzählmodus. Nicht, dass den Legaten das störte. Es war gut seinen Gesprächspartner reden zu lassen. Vor allem bei diesem Thema hatte Zesh entschieden ihm einen guten Überblick über die verschiedenen Bevölkerungszentren und ihre Eigenheiten zu verschaffen. Der Süßwassersee bei Blue One war natürlich am wichtigsten und daher wusste Teldor selbst einige Details schon, doch die Informationen zu Green One, Gold One und Red One verfolgte er mit wachsendem Interesse.


„Wenn Sie mir die Frage erlauben, Gouverneur, warum das Interesse an Red One? Sie sagte selbst, das Rückgrat der Rüstungsindustrie befindet sich in Green One, warum in der Wüste wieder aufbauen, was in genehmerem Gelände bereits vorhanden ist?“

, ließ Teldor sich dann doch zu einer Nachfrage hinreißen. Für das Projekt war dies natürlich weniger relevant, doch würde die Antwort ihm hoffentlich noch ein bisschen mehr Aufschluss über Zeshs Persönlichkeit geben.

Als nächstes stellte der Gouverneur seine eigenen Begleiter vor und identifizierte zwei von ihnen als Teldors Kollegen auf dem Legatenrang, was natürlich durch das rote und die zwei gelben Vierecke auf ihrer Brust ersichtlich gewesen war. Noch interessanter waren jedoch natürlich ihre Zuständigkeitsbereiche: Kultur, Bildung und Öffentlichkeitswesen, sowie Sicherheit, Logistik und Ordnung. Interessiert erkannte Teldor, dass sich da mehrere Kompetenzbereiche unter demselben Dach wiederfanden. Ob das der noch jungen Verwaltung des Gouverneurs geschuldet war? Freundlich nickte er beiden zu und begrüßte dann auch Zeshs Palastdirektor/Leiter der Blauen Legion. Ein weiteres Beispiel für Mehrfachabdeckung. Interessant!

Die Erwähnung der Blauen Legion war dann natürlich ein willkommener Anlass für Zesh einen weiteren Aspekt seines Planeten zu erklären: Wer die Blaue Legion war und was er an ihren Uniformen schätzte. Erst als Palastdirektor Veran Koss sich ins Gespräch einschaltete und erklärte, dass die Legion aktuell fast nur zum Einsatz kam, wenn Zesh sich selbst in Gefahrbegab, sah Teldor eine weitere Gelegenheit etwas zu sagen:


„Ah, die Leidenschaft des Nervenkitzels haben Sie wohl mit Gouverneur Solaris gemeinsam.“

, sagte der Legat mit einem belustigten Lächeln.

„Wir können uns wohl glücklich schätzen, dass mein truuiner Kollege der Inneren Sicherheit bislang noch keinen Herzinfarkt erlitten hat. Gouverneur Solaris findet man am ehesten dort, wo das Getümmel grade am schlimmsten ist – eine Gewohnheit die seit seiner Aufnahme in den Sith-Orden nur noch schlimmer geworden zu sein scheint.“

Während das gemeinsame Mittagessen begann, kam Zesh endlich auf die eigentliche Antwort zu Teldors Frage zu sprechen. Einen wirklichen Lieblingsort hatte er nicht, doch vielleicht würde ja das angestrebte Projekt ja dazu werden. Der Legat lachte.

„Das wollen wir doch hoffen!“

, gab er zurück und setzte nun selbst zu einem kleinen Vortrag an. Ja, das Projekt. In knappen Worten umriss er was die Ingenieure – Mak Kaldha – sich bisher erdacht hatte. Das waren vermutlich keine neuen Informationen für Zesh, doch es war sicherlich gut, dies noch einmal aus Teldors Mund zu hören. Nachdem der Hauptgang abgeschlossen worden war, erkundigte sich Zesh, ob Teldor die Sondersendung zu Blue One gesehen hatte.

„Ich hatte leider noch keine Gelegenheit, Gouverneur.“

, antwortete Teldor wahrheitsgemäß und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab.

„Vom Raumhafen ging es direkt hierher und im Hyperraum hatten wir keinen Empfang.“

Nun erkundigte sich der Gouverneur noch nach Truuine und gab Teldor quasi die eigene Frage zurück. Hatte er ein Fleckchen, das er am meisten schätzte? Nachdenklich rieb der Legat sich übers Kinn.

„Ich denke, ich muss die Hauptstadt, Moraband, als meinen Favoriten präsentieren. Gouverneur Solaris lässt sie als neues Machtzentrum errichten, um keiner der beiden indigenen Parteien Genugtuung zu geben. Die befindet sich im Nordpolarkreis und ist daher sechs Monate im Jahr fast nur durch künstliches Licht erleuchtet. Waren Sie schon einmal auf Umbara, Gouverneur? Es ist ein ganz ähnliches Bild dort.“

Kurz pausierte Teldor und befeuchtete sich die Kehle mit einem Schluck Wein.

„Obwohl es so weit nördlich liegt, ist Moraband keineswegs kalt. Wir betreiben das ganze Jahr über einen Atmosphäreschild durch Erdwärmereaktoren, der eine konstante Temperatur und sogar Parks ermöglicht. Meiner Meinung nach ist die Stadt das perfekte Beispiel, wie eine imperiale Planstadt aussehen kann, wenn nur die richtige Kompetenz am Steuer ist.“


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[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Speisesaal | | Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris, sowie Teldor Kland, Mak Kaldha, Teldors Team und NPC´s]



Theranos nickte leicht, als Teldor geendet hatte.
„Moraband…“ wiederholte er leise, fast wie ein Gedanke, der noch nicht zu Ende gedacht war. „Ein ehrgeiziges Werk – eine Stadt, die aus einem Gedanken geboren wurde.” Das gefiel ihm, Orte die nicht gewachsen, sondern von Anfang an geformt wurden, trugen immer etwas vom Charakter ihres Schöpfers. „Was Sie über Moraband sagen, spricht für Weitblick,“ fuhr er fort, diesmal mit einem Ton, der von aufrichtigem Interesse zeugte.

„Eine Stadt so zu planen, dass sie Neutralität verkörpert und zugleich Stärke – das ist, wenn Sie mich fragen, eine Kunstform. Gouverneur Solaris scheint ein gutes Gespür dafür zu haben, wann Macht sichtbar sein muss und wann sie besser durch Struktur spricht. Ein kluger Schachzug, ohne Zweifel; und gewiss kein einfacher.“
Er konnte sich vorstellen, dort zu stehen – unter dem künstlichen Himmel, zwischen den Lichtern, die nie verlöschen. In gewisser Weise war das auch etwas, das ihn faszinierte. die Idee, dass Ordnung selbst in Dunkelheit leuchten könnte.
Ein Ort, an dem er sich vielleicht sogar wohlfühlen würde.

Noch fehlten Theranos noch einige Schlüsselpositionen in seiner aktuellen Verwaltung. Doch bald würde das Machtgefüge vollständig sein – stabil, geschlossen, funktionsfähig. Sobald dies getan wäre, würde er den Ball zurückspielen und eine eigene Gesandtschaft nach Truuine schicken oder vielleicht sogar selbst reisen.



„Sie fragten nach Red One,“ nahm Theranos das Gespräch wieder auf. „Warum dort? Ganz einfach – weil dort einst die größten Minen Prefsbelt IV´s lagen. Das Gebiet war einst reich an Metall und an seltenen Erzen. Laut den Berichten waren diese Vorkommen plötzlich innerhalb von zwei Jahren aufgebraucht – vom Überfluss zu Nichts.“
Er machte eine kleine Pause, fast beiläufig.
„Ich halte das für unwahrscheinlich. Ich werde Geologen entsenden, die alles neu prüfen. Wenn dort noch Vorkommen existieren und ich bin überzeugt, dass es so ist, dann werden wir sie erschließen. Es ist wirtschaftlich schlicht klüger, die eigenen Ressourcen zu fördern, als sie zu importieren. Gerade auch förderlich für ein Projekt wie unseres.”
Theranos war auch bekannt, dass dort verschiedene Gruppierungen ihr Unwesen trieben – ein Problem, dem er sich bald würde widmen müssen. Red One war eine Narbe im Fleisch seines Planeten. Doch das musste er dem Abgesandten nicht auf die Nase binden.

Dann kam das Thema auf Gouverneur Solaris und Teldors Vergleich mit Solaris’ Wesen und dessen Motivation sich in Gefahr zu begeben hatte ihm gefallen, was er mit einem Schmunzeln zeigte.
„Ich schätze es sehr, dass Gouverneur Solaris selbst an der Front steht,“ sagte er ruhig, „Führung durch Beispiel ist etwas, das ich bewundere. In meinem Fall,“ – er hob leicht beide Hände, halb im Scherz – „muss ich allerdings leider auf die Künste der Sith verzichten. Ich verlasse mich auf Vorsicht und Planung. Aber ja, ich bin gern nah am Geschehen – solange ich niemanden zwinge, mich zu schützen, anstatt ihrer Aufgabe zu folgen.“



Da wurde gerade das Teller von Theranos abgeräumt und durch ein Dessert ersetzt. Die meisten hatten bereits gegessen und nur noch Wein, Obst und kleine Schalen mit goldenen Süßspeisen blieben auf der langen Tafel, abgesehen von ein, drei Gästen, die kurz vor dem Ende ihrer Hauptspeise waren. Ein gedämpftes Licht lag über dem Saal.

Theranos nahm einen Bissen seines Desserts und blickte auf. „Da Sie die Sondersendung noch nicht gesehen haben, möchte ich Ihnen den Inhalt nicht nur erklären – ich zeige sie Ihnen am besten, da Sie nicht besonders lang ist, aber ich gerne Ihre Meinung dazu hätte?“

Theranos war auf die Meinung des Legaten gespannt, gerne zeigte er Personen oft etwas und hörte sich gerne die Meinung andere an da Ihm das so seiner Meinung nach einen guten Einblick auf den Charakter seines Gegenübers gewährte.
Er hob die Hand. Sofort traten zwei Gardisten zurück, und die Fenster des Festsaals verdunkelten sich lautlos. Ein feiner Summton erfüllte den Raum, dann erhellte sich die Decke: ein Projektor, verborgen in den Ornamenten, war aktiviert worden.
Auf der glatten Wand erschien das Emblem von Prefsbelt IV, gefolgt vom Imperiumssiegel. Dann begann die offizielle Sondersendung.
Die Information über den Krieg und den Angriff auf Kashyyyk sowie der daraus resultierende Zustand des Planeten mit den Einschränkungen usw. sowie die Information über das versuchte Attentat auf Theranos und die Information über die Erweiterung der Blauen Legion.

Nach fünf Minuten erlosch das Licht wieder. Die Fenster öffneten sich automatisch, und das Abendgold fiel erneut über den Tisch. Ein kurzer Moment Stille – dann atmete Theranos hörbar aus.
„Erschütternd, nicht wahr?“ sagte er schließlich leise.
„Dass eine Regierung, die sich stets als moralisch überlegen darstellt, zu solch unprovozierten Angriffen fähig ist. Wir alle wissen, was Krieg bedeutet – und was er zerstört. Aber wir dürfen uns davon nicht beugen lassen.“

Er richtete sich etwas auf, die Stimme wieder klar.
„Wir werden standhalten. Wir alle – als Teil eines Imperiums, das nicht nur auf Macht, sondern auch auf Ordnung gebaut ist. Gerade deshalb freut es mich, dass Sie hier sind, denn wir sind hier, um etwas gemeinsam zu erschaffen und zu erbauen, wirtschaftlich, diplomatisch, menschlich.“

Sogleich ging er dann auch gleich zum nächsten Thema über. Der Grund, weshalb sie alle an diesem Tisch saßen.
„Ich freue mich darauf, unser Projekt zu besprechen. Ich lasse Ihnen die Wahl, ob wir die Besprechung nach einer kleinen Pause im Konferenzraum weiterführen. Oder sollten Sie sich in Blue One etwas umsehen wollen, können wir die Besprechung auch am Abend vor dem Essen ansetzen. Im Übrigen, wenn Ihr Zeitplan es erlaubt, bleiben Sie ruhig noch einen, auch gern zwei Tage länger. Prefsbelt IV entfaltet seinen Charakter nicht in ein paar Stunden und der Gästetrakt wäre mit genügend Apartments für Sie alle ausgestattet.“

Während sich das Dinner langsam dem Ende neigte, glitt draußen die Sonne des Nachmittags über den Horizont. Das goldene Licht ließ die blauen Uniformen seiner Gardisten aufglimmen.
Theranos sah in die Runde seiner Gäste, die sich unterhielten und wartete was Teldor antworten würde.



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Gouverneur Zesh gefiel die Idee einer gänzlich neu hochgezogenen Hauptstadt offensichtlich. Leise kommentiere er das Projekt als ehrgeiziges Werk und komplimentierte Gouverneur Solaris in Abwesenheit. Bedächtig nickte Teldor.

„Das ist wie ich Gouverneur Solaris auch im Tagesgeschäft erlebe. Er hatte vom ersten Tag an eine Vision für Truuine und hat sie die letzten fünf Jahre über mit einer Zielstrebigkeit verfolgt, die ihresgleichen sucht. Und nun steht diese kurz vor der Vollendung.“

, erklärte er, nahm noch einen Schluck Wein und fuhr dann fort:

„Der intertruuiner Fraktionskonflikt steht kurz vor seiner endgültigen Beilegung. Die alten Machthaber wurden systematisch entfernt und eine kampflustige indigene Bevölkerung durch neue Arbeitsstellen, Immigration und Rehabilitationsprogramme verdünnt und befriedet. Lediglich die letzten Vertreter der ausgedienten Machtstrukturen haben sich Rebellenfinanziert in einen letzten Winkel geflüchtet und warten darauf, dass sie ausgehoben werden. Ist dies abgeschlossen, wird Truuine endgültig ein Musterbeispiel dafür sein, was eine Imperiale Welt sein kann.“

Als nächstes wandte das Gespräch sich wieder den prefsbelter Gegebenheiten zu. Zesh sprach Red One an und Teldo erkundigte sich, warum genau diese Wüstenei mit derartigem Optimismus angesehen würde. Die Antwort des Gouverneurs war einleuchtend. Eins hatte es dort Minen gegeben, die jedoch auf rätselhafte und rapide Weise versiegt waren. Zesh hatte vor Geologen zu entsenden, um den Wahrheitsgehalt dieses Phänomens zu prüfen.

„Ah, ich verstehe.“

, gab Teldor zurück.

„Unter diesem Gesichtspunkt ergibt dieses Vorgehen absolut Sinn. Haben Sie es einen Verdacht wie es zu diesem überraschenden Ende der Förderung kam?“

Vermutlich waren es ähnliche Gründe, wie sie auch auf Truuine zu Problemen geführt hatten. Diese Probleme auf Truuine waren auch, was Solaris überhaupt erst dazu verleitet hatten damit zu beginnen sich regelmäßig in Gefahr zu begeben. Eine weitere Gewohnheit, die Zesh teilte, wobei ihm wichtig war dabei niemanden von ihrer Arbeit abzuhalten. Das war ein gutes Statement und eines, das Teldor mit einem Nicken bedachte.

Als nächstes wurden die Teller des köstlichen Hauptgerichts abgeräumt und machten einem dem in nichts nachstehenden Dessert Platz. Teldor fühlte bereits ein angenehmes Spannen in seinem Hosenbund, doch konnte er sich durchaus noch vorstellen sich durch das neue Angebot durchzuprobieren. Zu dieser Gelegenheit brachte Zesh dann auch noch einmal das Gesprächsthema zu der Sondersendung, die er zuvor schon angesprochen hatte. Die Fenster verdunkelten sich und ein Projektor aktivierte sich, bevor auch sofort der angekündigte Film begann.

Es handelte sich zunächst um eine Rede Zeshs, die den feigen Rebellenangriff auf Kashyyyk zum Thema hatte. Noch immer erfüllte Teldor diese politische Entwicklung mit Zorn und unwillkürlich ballten sich seine Hände zu Fäusten, als der Wookieeplanet erwähnt wurde. Auch der Gouverneur verurteilte den Angriff, bevor er jedoch eine leichte Kursanpassung vornahm und das Thema auf seinen eigenen Planeten ausrichtete. Das Ereignis diente als Anlass fünf neue Säulen der Sicherheit auf Prefsbelt IV auszurufen.

Interessiert hörte Teldor zu, während das Konterfei von Legat Lydien eine nach der anderen das neue Sicherheitskonzept durchging. Es ging um Einreisekontrollen, aber auch erhöhte Sicherheit am Boden. Checkpoints zwischen den Bevölkerungszentren, verstärkte Patrouillen und der Schutz kritischer Infrastruktur standen im Zentrum, doch auch sollten die Bürger die Möglichkeit erhalten Verdächtiges per Knopfdruck zu melden. Langsam nickte Teldor, das alles klangen wie sinnvolle Maßnahmen.

Schließlich tauchte Gouverneur Zeshs Gesicht noch einmal auf, der die Bevölkerung über die Einrichtung der Blauen Legion in Kenntnis setzte, sowie eine dramatische Entwicklung, bei deren Erwähnung Teldors interessierter Gesichtsausdruck jäh ernst wurde. In den ersten Tagen seiner Amtszeit war ein Mordanschlag, wohl auf Befehl des alten Gouverneurs und des Rebellenstaates, auf Zesh verübt worden. Dennoch ließ der Mann sich nicht unterkriegen.

Nachdem die Töne der Sendung verklungen waren, hob der echte Gouverneur Zesh wieder seine Stimme und kommentierte die moralische Bankrotterklärung der Rebellen und drückte noch ein weiteres Mal seinen Enthusiasmus zu Teldors Besuch aus. Der Legat nickte und öffnete selbst den Mund, um die gewünschte Einschätzung zu geben:


„Tatsächlich, Gouverneur, das sehe ich ganz ähnlich. Natürlich war schon immer bekannt, was für Heuchler den abtrünnigen Unrechtsstaat steuern. Der Mord an Imperator Allegious und der feige Angriff auf Kashyyyk haben dies nur noch ein weiteres Mal unterstrichen.“

, erklärte er und sah den Gouverneur ernst an.

„Leider hat die Neue sogenannte Republik eine lange Geschichte von versuchten Attentaten imperiale Würdenträger. Wenn ich mich grade nicht verzählt habe, wurde Gouverneur Solaris‘ Leben sechs Mal auf diese Weise bedroht. Dass dies bei Ihnen also so schnell geschah, wundert mich also nicht, muss ich leider sagen. Dennoch die ergriffeneren Maßnahmen für äußerst sinnvoll. Truuine verfolgt seit einigen Jahren eine stringente Politik von Einreise- – und Ausreise! – -kontrollen. Für eine erhöhte Sicherheitspräsenz wird Legat Di Ghuta auch sicherlich in Kürze sorgen. Ich kann also nur sagen: Hut ab für Ihr vorausschauendes Handeln. Besonders gefallen mir die angekündigten Reportstationen für Bürger.“

Schließlich jedoch wurde es Zeit über den eigentlichen Besuchsgrund der truuiner Delegation zu Sprechen. Teldors Team gab eine initiale Präsentation und schließlich kam die Frage auf, wie es weitergehen sollte.

„Ich denke wir sind alle fit genug, um das Meeting gleich an den Anschluss zu legen.“

, gab Teldor zurück.

„Und gerne bleiben wir auch ein wenig länger. Das gibt unseren Ingenieuren sicher auch genau Zeit sich mit den lokalen Gegebenheiten vertraut zu machen und so zu einem umso besseren Ergebnis zu kommen.“


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[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Speisesaal | | Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss, Liena Marris, sowie Teldor Kland, Mak Kaldha, Teldors Team und NPC´s]


Theranos hörte dem Legaten aufmerksam zu, während der letzte Satz in der hohen Halle verklang. Das gedämpfte Summen der Deckenlüfter war das Einzige, das die Stille überbrückte. Er überlegte kurz und ließ den Blick einen Moment über den Tisch wandern, über die Gläser, das Licht, das sich im Wein brach – dann nickte er langsam.


„Ihre Worte treffen den Kern, Legat Kland,“ sagte er schließlich mit ruhiger Stimme. „Der Mord am Imperator war nicht nur ein Angriff auf eine Person, sondern auf eine Ordnung, die Millionen Stabilität gab. Und Kashyyyk …“
Er hielt kurz inne, die Stirn leicht in Falten gelegt.
„… ist der Beweis, dass jene, die sich ‚Republik‘ nennen, weder Frieden noch Gerechtigkeit verstehen. Sie nennen es Freiheit, aber was sie wirklich schaffen, ist Chaos. Das haben wir auf Prefsbelt bereits zu spüren bekommen.“


Ein kurzer, kaum merklicher Seitenblick zu Veran Koss, dann fuhr er fort.
„Ihr Gouverneur hat vollkommen recht, mit Kontrolle zu antworten. Ordnung entsteht nicht aus Reden, sondern aus Schutz – durch Präsenz, durch Strukturen. Auch wir werden diesen Weg weitergehen. Die Blaue Legion wird ein Symbol dafür werden. Nicht als Furchtmittel, sondern als Garant für Stabilität und Vertrauen.“


Er legte die Hände ruhig auf den Tisch, die Finger ineinander verschränkt.
„Ich danke Ihnen für Ihre Worte, Legat. Ich nehme es als Zeichen, dass wir gleiche Werte teilen – und dass Prefsbelt IV und Truuine in der Zukunft mehr verbinden könnte, als nur ein gemeinsames Projekt. Des weiteren Ich danke Ihnen auch für Ihre Bereitschaft, etwas länger zu bleiben,“ fuhr er wieder mit diplomatisch-herzlichen Ton, von vorhin fort. „Der Palast steht Ihnen offen. Ich hoffe, Sie werden die Tage hier nicht nur als Arbeit, sondern auch als kleine Abwechslung vom Alltag auf Truuine empfinden. Blue One hat – trotz aller politischen Verpflichtungen – seinen eigenen Charme.“



Ein Moment des Schweigens folgte. Dann lehnte sich Theranos leicht zurück, atmete durch und ließ den Blick über die Gesichter der Anwesenden gleiten.
Das Gespräch hatte seinen Ton gefunden – eine Mischung aus Ernst, Verständnis und gegenseitigem Respekt. In seinem Inneren aber registrierte er mit Klarheit, dass diese Delegation kein einfacher Besuch war. Er war sich sicher Legat Kland würde Ihn sowie alles was er sehen und hören würde genau prüfen und dies alles an den Gouverneur von Truuine weiterreichen. Somit so dachte Theranos bei sich würde er sich die größte Mühe geben sich als perfekter Partner für Truuine zu positionieren.

Das Mahl neigte sich seinem Ende zu. Die Gespräche waren leichter geworden, das Protokoll hatte sich gelockert. Teller und Besteck waren abgeräumt, silberne Schalen mit Früchten und goldglasierten Süßspeisen ersetzten die Hauptgänge, und der Duft von Vanille, Zimt und Wein lag sanft über dem Raum. Zwischen leisen Stimmen und dem dezenten Klingen von Gläsern spürte man den Punkt, an dem aus Diplomatie eine höfliche Vertrautheit wurde.

Theranos lehnte sich zurück, der Blick ruhig, beinahe gelöst.
Er hatte das Gefühl, der Abend war so verlaufen, wie er es geplant hatte – klar, würdevoll, von gegenseitigem Respekt getragen. Das erste Treffen mit der truuiner Delegation hatte die gewünschte Atmosphäre geschaffen. Keine Spannung, keine Unsicherheit, nur kontrollierte Höflichkeit und Respekt. So musste es sein.



Nach einer kurzen Pause nahm er sein Glas, erhob sich und lächelte leicht.
„Werte Gäste,“ sagte er, und das leise Gemurmel der Anwesenden verstummte. „Gestatten Sie mir, dieses Mahl mit einem kleinen Toast zu ende zu bringen.“
Er hob das Glas, der goldene Schaumwein darin fing das Licht der Kronleuchter wie flüssige Sonne.
„Auf Prefsbelt IV und Truuine. Auf das Imperium, das uns verbindet. Und auf den Willen, nicht nur gemeinsam zu bestehen – sondern zu schaffen.“

Die Gläser erhoben sich. Das sanfte Klirren hallte einen Moment nach – ein fast feierlicher Klang, der den Saal füllte .

Theranos trank, stellte das Glas behutsam ab und nickte der ersten Reihe seiner Gäste zu.
„Ich hoffe, Sie haben den Aufenthalt bisher als angenehm empfunden.
Dann wandte er sich an einen der Gardisten am Rand des Raumes.
„Rufen Sie Miss Marris, bitte.“

Nur Augenblicke später öffneten sich die Türen. Liena Marris trat ein – tadellos wie immer, in makelloser Uniform, die Haare streng im Nacken gebunden. Ihre Bewegungen waren präzise, aber nicht steif; sie wusste, dass sie an diesem Abend nicht nur Sekretärin, sondern Gastgeberin war.

Theranos wandte sich an die Delegation.
„Miss Marris wird Sie nun zu Ihren Quartieren begleiten damit sie ihre Zimmer beziehen können. Ich hoffe, Sie finden dort den Komfort und später die Ruhe, die Sie verdienen und nach einer kurzen Pause sehen wir uns später wieder."
Dann, an Marris gewandt.
„Miss Marris, Sie wissen, was zu tun ist. Sorgen Sie bitte dafür, dass es unseren werten Gästen an nichts fehlt.


„Jawohl, Exzellenz.“ Marris verneigte sich leicht und wandte sich dann der Delegation zu. „Wenn Sie mir bitte folgen möchten.“

Mit einer leichten Handbewegung deutete sie der Delegation, ihr zu folgen. Acht Gardisten der Blauen Legion lösten sich von den Wänden – zwei vorne, zwei an jeder Seite, zwei hinten. In präziser Formation reihten sie sich ein, während Miss Mariss den Weg anführte.


Als die Gäste den Raum verlassen hatte wartete der Gouverneur noch einen kurzen Augenblick und überlegte. Auch wenn Theranos Garnichts für den vorherigen Gouverneur übrig hatte, so hatte er doch bei seinem ersten Palastrundgang über die vielen Stockwerke und über deren Prunk gestaunt. Man konnte sagen was man wollte, aber wenn es eines gab was sein Vorgänger gut gemacht hatte dann war es der riesige Ausbau des Palastes, der letzten Jahre. Auch wenn es manchmal etwas Zuviel Prunk war für Theranos geschmack, so waren die gewaltigen Ressourcen die hier reingeflossen waren zumindest nicht um sonst. Auch wenn der Palast früher nur für Adel und freunde des damaligen Gouverneur Kern so umgebaut worden war, so konnte Theranos nun diesen ganzen Prunk und Luxus verwenden um die zukünftigen Diplomaten und Abgesandten damit vielleicht ein wenig für sich einzunehmen und Prefsbelt IV zu einem Zentrum des Adels des Handels und der Politik machen…wer weiss…
Er war jedenfalls gespannt was seine Gäste wohl von dem Palast hielten.



Miss Marris führte die Gäste aus dem großen Speisesaal hinaus – jedoch auf einem anderen Weg, als sie gekommen waren. Hatte der Gouverneur die Delegation beim Eintreffen extra durch die repräsentativen Hallen geführt, um die ganze Pracht des Palastes zu zeigen, wählte seine Sekretärin nun den schnelleren, funktionaleren Weg. Einen langen, elegant beleuchteten Korridor, dessen Wände in warmem Elfenbein und kühlem Blau gehalten waren.

Nach ein paar Metern öffnete sich der Gang zu einem Zwischenraum, in dem sich das leise Echo ihrer Schritte verlor. Eine große Schiebetür glitt beiseite, und plötzlich standen sie in dem großen zentralen Treppenhaus des Gouverneurspalastes.


Ein Treppenhaus, das sich über mehrere Stockwerke erhob, aus weißem und blauem Marmor, von goldenen Linien durchzogen. In der Mitte schwebten Luster und Lichtkristalle, langsam rotierend, sodass ihr Schimmer über Säulen und Geländer wanderte.

Miss Marris bog nach rechts ab und ging zügig voran. „Dieser Bereich verbindet alle Flügel des Palastes, wir nehmen jedoch den Lift, der ist schneller und komfortabler".
Sie führte die Gruppe zu einem breiten großen Lift, in dem alle Platz fanden und drückte auf das Bedienfeld . Als sich die Türen schlossen, glitten sie sanft empor, das leise Surren des Aufzugs begleitete sie.


Nach ein paar Sekunden öffneten sich die Türen des Liftes mit einem leisen Zischen. Ein warmer Lichtstreifen fiel auf den glänzenden Marmorboden, als Miss Marris einen Schritt hinaus trat und sich höflich an die Delegation wandte.
„Willkommen im oberen Gästetrakt, dieser Bereich ist für wichtige Delegationen reserviert.” erklärte sie mit ruhiger Stimme.

Gleich gegenüber des Liftes lag eine Wachstation mit einem Infoschalter, an den man sich wenden konnte – die administrative Zentrale dieses Gästeflügels. „Von hier aus koordinieren wir alles was diesen Stock betrifft.” erklärte Miss Marris.
Ehe Sie sich wieder in Bewegung setzte.
Der Gang, den sie entlang gingen, war großzügig und lichtdurchflutet, helle Marmorplatten wechselten sich mit bläulichen Intarsien ab, und an den Wänden hingen feine Reliefs – Szenen aus der Geschichte von Prefsbelt IV, meisterhaft gearbeitet.
Nach wenigen Metern öffnete sich der Korridor zu einem Salon, in dem niedrige Sitzgruppen, halbtransparente Trennwände und zarte Duftlampen eine fast beruhigende Atmosphäre schufen. Einige Palastbedienstete gingen leise ihren Aufgaben nach, und ein leises, instrumentales Stück erklang aus versteckten Lautsprechern.

Die Sekretären des Gouverneurs durchquerte den Salon mit eleganten, zügigen Schritten, und die Delegation folgte ihr. Nach zwei Abzweigungen kamen sie schließlich vor einer hohen Doppeltor aus poliertem Metall zum Stehen. Zwei Wachen in dunkelblauer Uniform standen regungslos links und rechts daneben.



„Dies...werte Gäste,“ sagte Miss Marris mit einem leichten Lächeln, „Ist Ihr Bereich, er ist eigens für diplomatische Delegationen, Handelsgesellschaften und hohe Besucher gedacht – abgeschirmt, ruhig, aber mit Komfort, wurde für Ihre Delegation heute vorbereitet."
Daraufhin, trat sie durch die Tür.
Dahinter begann ein neuer, noch eleganterer Abschnitt – breiter, heller, mit dezenten Goldlinien an den Wänden und vielen dunkelblauen Details.
Der breite Gang, den sie betraten, gesäumt von eingelassenen Lichtleisten. Schön gerahmte Gemälde und das ein oder andere Kunstobjekt schmückten die Wände.

Miss Marris ging mit der Delegation im Schlepptau den Gang entlang und erklärte knapp die Räume
Der erste Raum rechts war ein Informations, Service - und Sicherheitsraum, eine Wachstation mit Holoterminal, an dem jederzeit Kontakt zum Palastpersonal oder zur Sicherheit aufgenommen werden konnte.

Daneben ein kleiner Speisesaal, in dem Gäste sich jederzeit Speisen zubereiten lassen konnten.

Links lagen zwei weitere Räume – der erste erinnerte an eine Bibliothek mit Lesesesseln, Regalen und gedämpftem Licht. Der zweite, ein Gesellschaftssalon mit einer Bar, dezenten Hololampen, sanfter Musik und einem Gefühl von behaglicher Noblesse.

Dann öffnete sich der Gang zu einem großen, runden Raum. Ein Atrium mit Glasdecke, in dessen Mitte ein flacher Brunnen plätscherte. Ringsum standen Sesselgruppen, Stehtische und einzelne Pflanze welche die Tische voneinander trennten, aber ein wenig Natur in den Raum brachte.

Von diesem Atrium aus führten drei Gänge weg – links, rechts und geradeaus. Entlang dieser Korridore reihten sich die Gästezimmer.
Miss Marriss blieb stehen, drehte sich zu Teldor Kland um und reichte ihm ein schmales Kästchen mit Chipkarten.
„Hier sind die nummerierten Zugangskarten zu den Quartieren“, sagte sie mit ihrer gewohnt klaren Stimme. Bitte diese an Ihre Ingenieure zu verteilen, danach zeige ich Ihnen Ihr Zimmer.”

Dann übergab sie ihm ein flaches Datenpad. „Tragen Sie bitte die Namen Ihrer Kollegen ein, damit wir wissen, wer wo untergebracht ist. Der Informationsraum ist rund um die Uhr besetzt, falls Sie etwas benötigen, des weiteren verfügt jedes Zimmer über ein Kommunikationssystem, das Sie grundsätzlich neben der Tür sowie im Schlafzimmer finden. Die obere Taste verbindet Sie direkt mit dem Informations & Serviceraum vorne rechts, die untere mit der Palastwache. In sehr dringenden Fällen können Sie auch Direktor Koss oder mich selbst erreichen.“

Miss Marris wartete dann kurz, bis der Legat alles erledigt hatte und zeigte Ihm dann das hinterste Zimmer im mittleren und kürzesten Korridor, in dem sich die größten Zimmer befanden.



Ein leises Zischen, die Tür öffnete sich automatisch und ein warmer Lichtschein fiel heraus.

Die Suite des Legaten war weniger ein Zimmer als eine Residenz. Ein weiter Empfangsraum mit hoher Decke, goldblauen Wandpaneelen und halbtransparenten Vorhängen aus feinster Seidenfaser. Daneben ein Loungebereich mit mehreren weichen Sesseln, an dem eine Bar aus schwarzem Duraglas grenzt. Ein eingelassener Holo-Kamin an der Wand, dessen Flammen in ruhigen Farben tanzten, rundete das gemütliche und luxuriöse Bild ab.

„Dieser Bereich ist dafür gedacht, wenn Sie eine private Versammlung in Ihren vier Wänden wünschen“, erklärte Miss Marris.

Ein angrenzender Arbeitsraum öffnete sich zur Seite – dort ein langer Schreibtisch aus poliertem schwarzem Marmor mit feinen weißen Adern, verlief bis zur Wand und endete als ein Fensterbrett für ein großes Fenster, das den Blick über Blue One freigab. Daneben ein großer Holoprojektor zum Versenden von Interstellaren Nachrichten.

Das luxuriöse Schlafzimmer erfüllte einem jeden Wunsch. Während in der Mitte des Raumes ein riesiges Bett stand gab es links und rechts ein paar Meter vom Bett entfernt je nur ein paar Meter Mauer die mehr als Raumtrenner fungierten und somit den ganzen Bereich wie einen großen Raum wirken ließen. Auf der einen Seite der Raumtrenner ein luxuriöses Bad mit eingelassener Steindusche, einem langen Waschtisch sowie eine große freistehende Badewanne. Auf der anderen ein begehbarer Garderobenbereich mit fein sortierten Aufhängungen und Spiegelpaneelen.

Die Glasfront öffnete sich zu einem Balkon – mit Liegen, Pflanzen, einer eingelassenen Poolfläche und einem beheizten daneben Whirlpool. Von hier aus sah man das Lichtermeer Blue Ones und den silbernen Streifen des Sees sowie ganz weit entfernt, wenn man genau hinsah die Plattform, weswegen der Legat hier war.

Miss Marris lächelte leicht. „Sollten Sie etwas benötigen, finden Sie wie vorhin erwähnt in jedem Raum ein Kommlink. Ich bin rund um die Uhr erreichbar. Der Gouverneur bittet Sie, sich hier wie zu Hause zu fühlen.“

Sie machte eine kleine Verbeugung. „In etwa eineinhalb Stunden werden wir Sie abholen, wenn Sie dann bereit sind, somit kann jeder in Ruhe das Zimmer beziehen und sich nochmal frisch machen. Melden Sie sich einfach über den Kommlink, sollten Sie mehr Zeit benötigen.“

Dann drehte sie sich um und verließ die Suit des Legaten, damit dieser sich es bequem machen konnte.




[Prefsbelt IV - Blue One - Gouverneurs Palast - Gästebereich der Delegation von Truuine | Suit des Legaten | Teldor Kland]
 
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